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Alte Texte verwerten

Begonnen von zDatze, 17. März 2012, 23:14:20

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Silvia

Meine alten Texte sind entweder handschriftlich oder Schreibmaschinenseiten und füllen eine Kiste in meinem Zimmer.  ;D Ab und an lese ich ein paar davon aus Nostalgie und Laune, was zum Teil ganz spannend, zum Teil amüsant und zum Teil zum weglaufen ist ... aber wiederverwerten würde ich die Sachen nie im Leben. Wegwerfen allerdings auch nicht. Sie gehören einfach zu mir, zu meinem Leben, und da bleiben sie auch.

Alana

Ich werfe auch nichts weg, nicht mal meine Notizen.
Bisher habe ich die meisten Sachen einfach liegen lassen und sie warten jetzt auf Überarbeitung.
Alle Ideen und Texte, die ich nicht für eines meiner Projekte brauchen kann, sammle ich entweder in einer übergreifenden Datei oder gleich als eigenes Word-Dokument. Aus solchen Sachen lässt sich bestimmt die ein oder andere Kurzgeschichte machen.
Alhambrana

Moni

Alte Texte scheitern ja oft gar nicht an der Idee, nur an mangelnder Umsetzungsfähigkeit zum Zeitpunkt ihres Entstehens. Darum sehe ich absolut nichts verwerfliches daran, sich den alten Text vorzunehmen und alles essentielle (Personen, Handlung, Szenerie etc) herauszuziehen, um damit eine neue Version zu erstellen, die dann aber keine wiederverwendeten Textstellen enthält, sondern von Grund auf neu geschrieben ist. Da kann man vielen alten Schätzchen, die man eigentlich nur aus nostalgischen Gründen aufgehoben hat, zu neuem Ganz verhelfen.
Ich habe auch noch solche Texte, der älteste ist mittlerweile 23 Jahre alt, teilweise noch als handschriftliche oder maschinengeschrieben Seiten und da sind einige Ideen bei, die ich auch heute noch gut und gelungen finde und die auf meiner Liste der abzuarbeitenden Projekte stehen.
Deutsch ist die Sprache von Goethe, von Schiller...
und im weitesten Sinne auch von Dieter Bohlen[/i]
Stefan Quoos, WDR2-Moderator

»Gegenüber der Fähigkeit, die Arbeit eines einzigen Tages sinnvoll zu ordnen,
ist alles andere im Leben ein Kinderspiel.«[/i]
Johann Wol

zDatze

Ich möchte mich gleich mal für die vielen Antworten und Meinungen bedanken. :knuddel:

Zitat von: Aphelion am 18. März 2012, 00:02:49
Ich finde es wichtig, nicht auf Teufel komm raus alles verwerten zu wollen, was man jemals getippt hat. Das kann nur nach hinten los gehen. Deshalb ist der erste Punkt auch der wichtigste, finde ich. Ich bin nicht alle alten Texte durchgegangen und habe geschaut, was ich daraus machen kann, sondern nach und nach kam ich auf Ideen, die mich an das alte Material erinnert haben. Dieses habe ich mir dann nochmal genauer angesehen und entweder etwas daraus gemacht oder eben nicht.
Da bin ich auch ganz deiner Meinung. Einen alten Text auf Teufel komm raus zusammenflicken wollen, bringt wirklich nichts und das war (und ist) auch nicht meine Intention. Manchmal ist es auch wichtig eine Geschichte als gescheitert abzuhaken, auch wenn es schwer fällt sich das einzugestehen.

Zitat von: Nirathina am 18. März 2012, 08:31:04
Ich verwende alte Texte generell nicht. Ein bisschen Nostalgie ist immer schön und gut, klar, schöne Formulierungen sind auch etwas, wovon man sich ungern löst, aber ich persönlich empfinde die Arbeit mit alten Textfragmenten irgendwie als Rückschritt.
Das ist allerdings eine interessante Meinung, die mich zugegeben auch ein klein wenig verwirrt. Es kommt jetzt natürlich darauf an, was du unter "Arbeiten" verstehst, aber ich persönlich empfinde das Arbeiten mit alten Texte als sehr aufschlussreich. Klar sieht man deutlich, wo die eigenen Schwächen liegen, aber gerade dass man das sieht (und vielleicht auch weiß, wie man das beheben kann) zeigt doch, dass man sich weiterentwickelt hat.
Möglicherweise poliere ich aber auch zu gerne an alten Sachen herum. Ein gewissen Klammerverhalten kann ich bei meinen Geschichten nicht leugnen. ;D

Zitat von: caity am 18. März 2012, 12:25:52
Deine Tapete finde ich aber eine gute Idee. Ich könnte mir das auch sehr gut als Inspirationsquelle vorstellen.
Genau als das ist sie auch gedacht. :)
Bei diesem Projekt ist genau das eingetreten, was viele ebenfalls erwähnt haben: Die Idee lässt einen nicht los und die Figuren denken gar nicht daran zu verschwinden. Nur die Umsetzung kränkelt an allen Ecken und Enden, weil das handwerkliche Geschick einfach noch nicht da war. Geschweige denn, dass man einen durchgehenden Spannungsbogen finden wird. Aber das heißt ja noch lange nicht, dass man jede Szene und jeden Satz hoffnungslos vergeigt hat.
Wenn ich die Collage fertig habe, kann ich ja ein Foto machen. Wird allerdings ganz sicher noch ein bisschen dauern, da ich das nur nebenbei mache, wenn ich eben Zeit hab.

Zitat von: Silvia am 19. März 2012, 22:09:20
Meine alten Texte sind entweder handschriftlich oder Schreibmaschinenseiten und füllen eine Kiste in meinem Zimmer.  ;D Ab und an lese ich ein paar davon aus Nostalgie und Laune, was zum Teil ganz spannend, zum Teil amüsant und zum Teil zum weglaufen ist ... aber wiederverwerten würde ich die Sachen nie im Leben. Wegwerfen allerdings auch nicht. Sie gehören einfach zu mir, zu meinem Leben, und da bleiben sie auch.
Oh, das kenne ich! Ab und zu stöbere ich auch in meinen alten handschriftlichen Texten. (Und manchmal drückt mir meine Mum auch einen alten College-Block in die Hand, in dem verschollene Fragmente wieder auftauchen.) "Spannend, amüsant und zum Weglaufen" trifft es wirklich gut. Ich war auch total erstaunt, wie ich so auf die Urform von einem meiner Projekte gestoßen bin. Da lagen Jahre dazwischen, aber die Grundzüge waren noch deutlich zu erkennen. Das hat mich unglaublich fasziniert und gleichzeitig irritiert es mich heute noch ein bisschen.