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Jahre szenenweise beschreiben

Begonnen von Kisara, 01. Februar 2012, 14:10:57

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Karlmann

Das funktioniert nur, wenn auch Jimenas Handlung halbwegs interessant ist und du an spannenden Stellen abbrichst.

Ich - und ich denke auch Aphelion - hatten im Sinn:

Jimena, Farid und Francoise sind am selben Ort. Sie warten auf das Eintreten eines Ereignisses  - z.B. ein Telefonanruf -
Francoise gießt sich Tee ein. Farid steigt der Geruch in die Nase und erinnert sich wie sie damals im Mai 222 in der Teeküche mit X und Y zusammensaßen als sie die Ausbildung zum Sprengstoffexperten durchmachten. X tötete sich bei einem Selbstversuch 223, danach trennten sich Y und Farid, weil sie einander stets an X erinnerten und dies nicht ertragen konnten. [Texteinschub - ausführliche Szene ] Jimena fragt Francoise, ob sie Zucker möchte. Zwei Stückchen antwortet Francoise. Genau wie Z damals denkt Jimena, als wir am Lagerfeuer saßen. kurz bevor wir jenen schicksalshaften Fluss überquerten. Danach war nichts mehr wie zuvor, damals starb ihr Bruder und sie hatte sich nie verzeihen können, daß sie nicht besser auf ihn aufgepasst hatte. [Texteinschub - ausführliche Szene ]...etc.
Also du treibst die Haupthandlung in kleinen oder großen Stücken voran - und blendest, wo es passt die Zwischenzeit als Rückblenden ein.

Kisara


Ja, das ist schon klar, wie ihr das meint, aber das zieht einen unglaublichen Rattenschwanz nach sich und ich glaube mich als Leser würde es nerven und zu schreiben finde ich es auch irgendwie gestellt.

Meine Frage zielte auch eher auf eine andere Art des "Wie-kann-man-es-machen?"


Aber ich glaube, ich habe eine grobe Idee, wie ich es hinkriege und scheinbar werde ich klassisch bei Danis und Zitkalasas Vorschlag bleiben und das Ganze würzen mit "Nachrichten-Meldungen".


Vielen lieben Dank für eure Gedanken zum Thema! :knuddel:

Bianca Jones

Also, Kisara, wenn ich das jetzt richtig verstanden habe, dann willst du einige Jahre Training nicht im Detail erzählen? (fals nicht:  :pfanne:) Dazu habe ich in einer Schreibzeitschrift gelesen, dass man quasi mit einem Fortschritt-Vergleich arbeitet, hier mal das Beispiel:

(Kapitelende:) Als sie davonritten, schwankte Torw auf dem Pferderücken und fragte sich, ob er je lernen würde, so gerade und elegant wie Genno als Reiter auszusehen .... (neues Kapitel:) Sieben Jahre später beugte er sich im Galopp aus dem Sattel, griff nach dem Ziegenfell und warf es Genno zu, der davonpreschte und die Gegner mit einer Staubwolke überzog. Torw wendete sein Tier, sie es springen und bocken...

Ich musste da irgendwie dran denken, vielleicht hilft es dir ja?

Grüssle, Bianca

Kisara


Nicht mich pfannen! Ich hab doch (noch) gar nichts gemacht!  :'(

Aber nein, ich möchte ganz bestimmt nicht 6Jahre Training im kleinsten Detail vor dem Leser ausbreiten - wenn ich soweit bin, dann lass ich mir die Finger zu Schnitzeln pfannen, damit ich nie wieder schreibe  :rofl:

Ich verstehe was du meinst mit dem Ausschnitt, ja. Und etwas abgeschwächt würde sich sowas wohl auch umsetzen lassen.
Im Moment versuche ich den Zeitfluss so zu gestalten, dass der Leser schon begreift, dass Zeit verstreicht, aber es nicht so offensichtlich ist, d.h. dass ich eben nicht "7Jahre später" reinschreibe, denn der Zeitfluss ist eher eine Nebensache. Ich versuche dem Leser deutlich zu machen, dass nicht viele Dinge geschehen, sondern dass es viele Dinge gibt. Es ist quasi als wollte ich ein Bild über das Leben der Guerillas in Madrid zeichnen. Und da gehören eben Ausbildung, aber auch Gemeinschaft, Streit, Liebe und Erwachsenwerden zu.
Aber genau wie im wahren Leben schaut man ja nicht jeden Tag genau hin und sagt sich heute ist das und das passiert und heute Abend werde ich einen Tag älter und einen Tag länger Student sein. Es ist ja mehr so, dass man manchmal dasteht und sich wundert, dass schon wieder Weihnachten ist, denn das war doch grade erst und wo ist denn das Jahr hin?
Und ich möchte gerne, dass es so auch dem Leser ergeht. Dass er zwar im Unterbewusstsein begreift, dass Jahre und nicht nur Stunden oder Tage vergehen, aber dass ich auch nicht hergehen muss und es ihm einprügeln muss a la Szene1 jetzt & Szene2 10Jahre später!

War das irgendwie verständlich?  ???

Bianca Jones

Oh, nein, so hab ich das doch nicht gemeint...ich wollte MICH  :pfanne: wenn ICH es nicht richtig verstanden habe, ja?

Ja, verstehe jetzt, was du meinst...das ist in der Tat echt schwierig, bin bei meiner Geschichte noch nicht so weit (aber bald, wenn ich entscheide, was ich mit erzählen will), überlege grad, in welchem Roman sollche Ist-Beschreibungen vorkommen... da fällt mir nur "Der Zauberberg" ein, ich weiß...*gähn*... Aber ich geh noch mal in mich, vielleicht fällt mir noch was besseres ein...

Wünsch dir aber viel Glück, dass du da einen gangbaren Weg findest!

Grüssle

Kisara


Ach so... da haben wir uns wohl im wahrsten Sinne mist-verstanden:knuddel:

Die Idee stammt aus Alejo Carpentiers Das Reich von dieser Welt - außerdem wusste ich sofort, dass ich die Zeit in der Ausbildung unmöglich überspringen kann, weil sie essentiell für die Charakterentwicklung und auch für die Motive der PCs ist. Das später einfließen zu lassen war einfach... unpassend.

Aber vielleicht bin ich auch einfach zu pingelig. Ich habe das Kapitel mittlerweile fertig und werde es mal meinen Betas vor den Kopf hauen und schauen, was die dazu sagen  :omn:

Danke dir für die Hilfestellung und dir auch viel Glück, denn du scheinst ja auf ein ähnliches Problem zuzusteuern!  :jau: