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Märchen o.ä. als Plothilfe

Begonnen von Alana, 09. April 2011, 21:18:20

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Alana

Hallo ihr Lieben :)

ich habe es nun endlich, nach langer Zeit, geschafft, meine ganzen Plotteile in Form zu bringen und einige Plotlücken zu schließen.

Gelungen ist mir das, indem ich meine ganzen vorhandenen Teile stark vereinfacht in ein Märchen gepackt habe. Für mich war es dabei wichtig, das Märchen nicht zu planen, sondern frei heraus in einem durchzuschreiben.

Ich habe dazu den Plot begradigt, später wird einiges davon verschachtelt sein, aber auch das war für mich hilfreich, alles mal von vorn bis hinten aneinander zu reihen.

Die Plotlücken, die ich vorher einfach nicht bewältigen konnte, haben sich so von alleine völlig logisch geschlossen, einfach aus der Notwendigkeit für das Märchen heraus.

Ich fand das wirklich toll, es hat auch total Spaß gemacht.

Ich könnte mir auch vorstellen, dass sich einige andere Textarten dafür anbieten.
Zum Beispiel ein Gedicht oder ein Brief.

Sicher ist die Idee nicht neu, hat das von euch schonmal jemand so oder so ähnlich versucht?

Alhambrana

Moa-Bella

Meinst du, du hast ein Märchen geschrieben, das den Plot deines Romanes enthielt? Klingt interessant... habe ich so noch nie gehört oder probiert. Sollte ich vielleicht mal.

Alana

Ja genau.
Ich hab quasi mit "Es war einmal..." angefangen und dann der Reihe nach runter erzählt.
Macht auf jeden Fall Spaß!
Alhambrana

Schakka

Ich hab's auch noch nie probiert. Vor allem, weil ich keine Ahnung habe, wie man ein Märchen schreiben soll.  :-\
Die Story könnte ich mir vielleicht noch ausdenken und es klingt auch spannend, einen normalen Roman als Märchen zu "verpacken", aber wie hast du das gemacht?
Wie sieht denn ein Märchen von außen aus? O.o
Ist mir ein Rätsel^^

Alana

Ich habe das, wie gesagt, nicht wirklich geplant und das Märchen als solches ist auch bestimmt nicht besonders ausgefeilt.
Ich habe einfach in typischem Märchenstil und mit Märchenvokabular meinen Plot aufgeschrieben. Ich hab mich von dem Märchen tragen lassen und plötzlich waren dann eben die Ideen da.

Für mich war das ein bischen wie beim NaNoWriMo: Nicht nachdenken, schreiben. *g*

Alhambrana

Schakka

klingt super *-*

ich muss mal wieder ein paar mehr Märchen lesen, ich weiß schon gar nicht mehr so genau, wie die gehen^^ :buch:

Pamina

Die Idee als solche finde ich wirklich interessant. Davon habe ich zuvor noch nie gehört, aber mir juckts gerade in den Fingern das einmal auszuprobieren.

Wie lang ist denn das Märchen geworden bzw wie viel von dem späteren Roman ist bereits in diesem Märchen enthalten?

Vali

#7
Hmm, das klingt sehr interessant und spannend! Kann es aber sein, dass du High Fantasy schreibst? Ich glaube nämlich, dass das mit dem als Märchen schreiben, nicht mit allen Plots funktioniert. Ich könnte mir mein Projekt jedenfalls nicht als Märchen vorstellen, weil es einfach - äh - zu "schrecklich" ist. Ich könnte jedenfalls nicht mit einem "und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch weiter" abschließen, hab keine Tiergestalten, keine wundersamen Artefakte, keine magischen Zahlen, usw. Ich wüsste nicht wie ich Märchenmerkmale einbauen sollte. Bei High Fantasy dürfte das ganz gut gehen, kann ich mir vorstellen, weil da viele Parallelen bestehen.

Sven

Wie stringent ist denn der Plot gewesen? Ich frage mich gerade, ob das auch bei verschachtelten Plots funktioniert.
Die Idee ist in sofern interessant, das man seine Geschichte quasi mit anderer Sichtweise erzählt und damit einen gewissen Abstand erzwingt.
Das könnte eine Möglichkeit sein, sich die im Klaren über wichtige und überflüssige Teile des Plots zu werden.
Beste Grüße,
Sven

Alana

@Pamina: Das Märchen ist sehr lang geworden. Natrlich kann man nicht alles verwenden, das würde auch den Sinn zerstören. Aber alle wirklich wichtigen Vorkommnisse, alle Orte und alle wichtigen Personen sind enthalten.

@Vali: Ich würde es eher bei Jugendfantasy einordnen. Magische Zahlen, Artefakte etc. habe ich auch nicht, aber die kommen auch nicht in jedem Märchen vor.
Für mich waren die wichtigen Punkte die Sprache und die geradlinige Erzählweise.
Und die Notwendigkeit, meine Figur logisch von A nach B zu bringen (wobei ich damit nicht nur Orte meine) und die Geschichte dann auch abzuschließen.

Ich glaube, dass du vielleicht zu sehr an Grimms Märchen denkst. Es gibt ja auch ganz viele tolle Märchen von anderen Autoren, die mitnichten immer ein Happy End haben.
Ganz toll sind hier die Märchen von Oscar Wild, die sehr, sehr schön und meist auch sehr traurig sind. Sowie die von Andersen, die auch sehr oft kein klassisches Happy End haben. Außerdem empfehlen kann ich Märchen von Puschkin.

Aber ganz sicher hast du Recht, dass sich ein Märchen nicht für jeden Autor und jede Geschichte eignet.

Vielleicht möchtest du ja mal eine andere Textart versuchen?
Wenn es düster ist, dann eignet sich vielleicht ein Hard Rock Song oder ein Gedicht?
Fände ich auch sehr spannend.

@Sven:

Mein Plot ist sehr verschachtelt, ich glaube das war auch ein Grund, warum es mir so schwer fiel, die Lücken zu schließen.
Für das Märchen habe ich mich gezwungen, die Handlungen gerade hintereinander abzuspulen und das hat mir sehr gut getan. Und es stimmt, wenn man es fließen lässt, dann ist es recht interessant, welche Teile dann besonders hervortreten und welche vielleicht eher zurück bleiben.

Alhambrana

Leo

Zitat von: Sven am 10. April 2011, 10:51:10Die Idee ist in sofern interessant, das man seine Geschichte quasi mit anderer Sichtweise erzählt und damit einen gewissen Abstand erzwingt.
:Glühbirne:
Du bringst mich gerade auf eine Idee. Wie wäre es, den Plot vom Antagonisten, einem Nebencharakter, einem Geschichtenerzähler/ Barden als Erzählung, Ballade, etc. vortragen zu lassen?

LG, Leo

Sven

Zitat von: Leo am 10. April 2011, 19:06:38
:Glühbirne:
Du bringst mich gerade auf eine Idee. Wie wäre es, den Plot vom Antagonisten, einem Nebencharakter, einem Geschichtenerzähler/ Barden als Erzählung, Ballade, etc. vortragen zu lassen?

LG, Leo

Das könnte allerdings schwierig werden. Beteiligte Personen sehen so eine Geschichte immer aus ihrer persönlichen Sicht. Das könnte die Geschichte falsch "einfärben".
Ein Barde, der die Geschichte als Ballade singt, klingt lustig.
Beste Grüße,
Sven

Ary

ich habe auch gerade ein Problem mit einem schrecklich verfusselten Plot, den ich einfach nicht notiert bekomme. Irgendwie wird das beim Aufschreiben immer mehr und mehr und mehr und ich weiß gar nicht, wie das alles miteinander/hintereinander/nebeneinander/durcheinander passieren soll. Vor allem haut mir gerade in diesem Plotgewusel der Hauptaspekt der Geschichte ab. Ob mir da so ein Märchen hilft... keine Ahnung, aber vielleicht versuche ich es mal, wenn es gar nicht anderes klappen will.
Einfach mal machen. Könnte ja gut werden.

FeeamPC

@Vali:
Ein Plot, der zu schrecklich ist, um als Märchen niedergeschrieben zu werden?
Glaube ich nicht. Ich kenne genügend Märchen, in denen Menschen verbrannt, enthauptet und sonstwie brutal umgebracht werden, es kommt Kannibalismus vor, jede Art von Niedertracht und Lügen auch zwischen Verwandten, Geldgier, Verführung oder brutale Gewalt gegen unschuldige junge Frauen und was weiß ich noch. Märchen sind definitiv kein Kinderkram.

Ary

Da kann ich mich Fee nur anschließen - sind nicht alle Märchen irgendwo grausam?
Mist, mit meinem Plot geht das irgendwie nicht. Grummel.
Einfach mal machen. Könnte ja gut werden.