• Willkommen im Forum „Tintenzirkel - das Fantasyautor:innenforum“.
 

Verben des Sprechens nach wörtlicher Rede

Begonnen von Philian, 16. September 2018, 09:39:44

« vorheriges - nächstes »

0 Mitglieder und 2 Gäste betrachten dieses Thema.

Philian

@ Anjana
Dein Beitrag hat mich nun tatsächlich etwas überrascht. Ich habe mich so total darauf verlassen, dass es stimmt, wenn die Schreibratgeber vermitteln: benutze ruhig 'sagte', denn darüber liest der Leser einfach hinweg. Bei dir funktioniert das offensichtlich nicht so.

Demzufolge ist der andere Hinweis, das 'sagte' noch etwas zu spezifizieren, nicht falsch gewesen. Gehe ich recht in der Annahme, dass dich ein ("...", sagte er zögernd) nicht so stören würde? Ein ("...", zögerte er kurz) jedenfalls wäre grauenvoll. Alternativ wäre noch ein: (XY wandte sich ab und sprach zum Fenster hinaus) möglich, um die Unwilligkeit, mit der der Sprecher seine Worte hervorbringt zu unterstreichen. Da hier aber ebenfalls das Verb 'sprechen' auftaucht, kann ich mir das auch sparen.

Einig sind wir uns sicher alle, dass der Hinweis auf den Sprecher nur dann gegeben werden muss, wenn er nötig ist, weil der Leser ansonsten abzählen muss, wer denn jetzt gerade mit Sprechen an der Reihe ist. Dass dich ein 'sagte' nach jedem Satz ärgert, kann ich total nachvollziehen. Das würde mir auch nicht gefallen.

Etwas im Zweifel bin ich noch, wenn es darum geht, ob ein: 'hauchte sie', 'zischte er' im Gegensatz zum 'sagte er' so viel Aufmerksamkeit des Lesers auf sich lenkt, dass es vom Eigentlichen - dem Gesprochenen - ablenkt. Ich habe dahingehende Warnungen gelesen, ertappe mich aber selbst dabei, dass ich lieber ein 'stöhnte er' verwende, als ein unspezifisches 'sagte er'.

Felsenkatze

Zitat von: Philian am 20. September 2018, 09:22:50
@ Anjana
Dein Beitrag hat mich nun tatsächlich etwas überrascht. Ich habe mich so total darauf verlassen, dass es stimmt, wenn die Schreibratgeber vermitteln: benutze ruhig 'sagte', denn darüber liest der Leser einfach hinweg. Bei dir funktioniert das offensichtlich nicht so.


Welcher Ratgeber war das denn? Falls es eine Übersetzung aus dem Englischen ist, dann ist die Aussage in ihrer Ursprungssprache richtig. Wie schon gesagt: Der Engländer/Amerikaner liest über "said" leichter hinweg als der Deutsche über "sagte". Da funktioniert unsere Sprachauffassung halt ein bisschen anders.

Anj

#47
Huhu Philian
Zitat von: Philian am 20. September 2018, 09:22:50

Demzufolge ist der andere Hinweis, das 'sagte' noch etwas zu spezifizieren, nicht falsch gewesen. Gehe ich recht in der Annahme, dass dich ein ("...", sagte er zögernd) nicht so stören würde? Ein ("...", zögerte er kurz) jedenfalls wäre grauenvoll. Alternativ wäre noch ein: (XY wandte sich ab und sprach zum Fenster hinaus) möglich, um die Unwilligkeit, mit der der Sprecher seine Worte hervorbringt zu unterstreichen. Da hier aber ebenfalls das Verb 'sprechen' auftaucht, kann ich mir das auch sparen.
sagte er zögernd würde mich tatsächlich nicht ganz so stören wie ein einfaches sagte. Aber auch hier finde ich das Inquit völlig überflüssig, denn dass er etwas sagt ist bereits eindeutig klar. Die wichtige Information, die transportiert werden soll, ist das Zögern. Ich persönlich fände also die Variante "...", er zögerte, "..." oder "...", er zögerte und wandte sich zum Fenster deutlich besser. Wobei daaber  sicher auch Gewohnheit der Sprachmelodie eine Rolle spielt und es hier vermutlich eben auch Leser/Autoren gibt, denen in den Versionen etwas fehlt.

Zitat von: PhilianEtwas im Zweifel bin ich noch, wenn es darum geht, ob ein: 'hauchte sie', 'zischte er' im Gegensatz zum 'sagte er' so viel Aufmerksamkeit des Lesers auf sich lenkt, dass es vom Eigentlichen - dem Gesprochenen - ablenkt. Ich habe dahingehende Warnungen gelesen, ertappe mich aber selbst dabei, dass ich lieber ein 'stöhnte er' verwende, als ein unspezifisches 'sagte er'.
Meine persönliche Herangehensweise ist die: Wenn ich etwas krampfhaft mache um etwas anderes zu vermeiden, dann ist die gefahr groß, dass der Leser diese Unstimmigkeit merkt. Das kann durchaus mal in einer Phase sinnvoll sein, in der ich mir Macken abtrainiere oder verschiedenes ausprobiere um das optimale Verhältnis zu finden. Im weiteren Verlauf sollte es sich aber so in den eigenen Schreibstil integrieren, dass ich automatisch das passende Verb finde. Und man kann in sehr vielen Fällen das Inquit im Grunde einfach weglassen, weil es eine Information, die längst im Text vorhanden ist einfach nur noch mal ausspricht.
Im Zweifelsfall die eigenen Texte einfach mal radikal verändern, etwas liegen lassen und dann wieder drüberschauen. Alles, was du nach einigen Tagen/Wochen nicht instinktiv zurückänderst, war noch nicht optimal. Und dann nochmal beide Varianten vergleichen (Am besten geht das mit einem alten Text, den du als Experiment nutzt.) Dadurch kannst du dir recht gut eine erste eigene Meinung bilden. Und dann einfach mal Leser und vielleicht auch ein/zwei Autoren darauf ansetzen und sie den Text daraufhin lesen lassen (oder einfach nur so lesen lassen und alles anmerken lassen.)

Zitat von: FelsenkatzeWelcher Ratgeber war das denn? Falls es eine Übersetzung aus dem Englischen ist, dann ist die Aussage in ihrer Ursprungssprache richtig. Wie schon gesagt: Der Engländer/Amerikaner liest über "said" leichter hinweg als der Deutsche über "sagte". Da funktioniert unsere Sprachauffassung halt ein bisschen anders.
Ja, ich hab das in den einschlägigen deutschen Ratgebern auch bisher nie gelesen. Und auch in den Foren ist mir das bisher eher selten begegnet.Von daher vermute ich auch, dass das aus dem anglo-amerikanischen kommt. Und unterschiedliche Sprachen funktionieren einfach in manchen Dingen unterschiedlich. Wobei in den Reihen die ich so lese, die amerikanischen Autoren das Inquit auch meist weglassen.

Edit:

@Alana
Zitat von: AlanaIch war da früher auch sehr streng, ebenso wie bei vielen anderen Dingen. Wahrscheinlich ist es auch ganz gut, wenn man als Autor mal so eine Phase durchmacht, in der man mit diesen Dingen wirklich ganz streng ist. Denn man sollte diese Dinge wissen, sie beherrschen und vor allem dafür sensibel sein. Mittlerweile bin ich an einem Punkt angekommen, wo sich bei mir alles der Wirkung im Text unterordnet. Auch die Grammatik. Wenn ich also der Meinung bin, dass eine Formulierung, obwohl sie streng genommen nicht korrekt ist, dem Text an dieser Stelle die beste Wirkung verleiht, und es keine andere korrekte Formulierung gibt, die das genauso gut kann, dann darf sie stehen bleiben.
Das würde ich auch so unterschreiben. Die Wirkung ist für mich letztlich auch das entscheidende. Das Dumme daran ist nur, dass wir in letzter Instanz nicht die Kontrolle darüber haben, ob wir bei anderen dieselbe Wirkung wie bei uns selbst erzielen. Aber gerade das macht ja auch eben den Autor aus. Wenn der Text auf mich ähnlich wirkt wie auf den Autor, dann wird er mir gefallen, ich werde vielleicht ein Fan und kaufe weitere Bücher. Wenn mein Kopfkino, meine Gewohnheiten oder meine Assoziationen anders sind, dann wird es nicht so gut passen. Das bedeutet aber nicht zwangsläufig, dass etwas besser oder schlechter sein muss.
Wobei es nie schadet bei Häufung von eigentlich falschen Texten nochmal zu prüfen ob es nicht doch noch einen besseren Weg gibt. Aber das tun wir ja alle unentwegt, wenn wir unsere Texte zu Betalesern oder Lektoren geben.
"Wenn du andere Leute ansiehst, frage dich, ob du sie wirklich siehst, oder ob du nur deine Gedanken über sie siehst."
Jon Kabat-Zinn.

FeeamPC

Vergesst nicht, Sprache ist etwas, das ständig im Fluss ist und sich verändert. Jeder, der die Sprache benutzt, kann sie auch verändern. Das wird hingenommen, wenn man sich trotzdem untereinander versteht, und begrüßt, wenn es das Verständnis erleichtert oder verbessert. Am besten hat das ein gewisser Martin Luther gezeigt, dem es sogar gelang einen Standard für seine Zeit zu setzen. Aber selbst seine Standards waren nicht für die Ewigkeit, kein Mensch spricht und schreibt heute noch wie Luther.

Trippelschritt

Ich lese in der Tat über alle "sagte er/sie/es" hinweg und benutze es selber gern, um Sätze akzentuiert voneinander zu trennen. "Bla, bla, bla, bla", sagte sie. "Bla bla bla bla bla, bla bla bla bla." Die einzige Funktion des "sagte sie", liegt in der Satzmelodie. Warum ich das so machte? Für mich liest es sich so angenehmer. Das Bla-Beispiel hat vier Silben, deutliche Unterbrechung mit Neuanfang, 5 Silben (zwei lang, zwei kurz, eine lang, dann vier Silben.

Liebe Grüße
Trippelschritt

Angela

Ich bin auch ein großer Fan von Satzmelodie/Kapitelmelodie und mache auch deshalb gern einen beendenden Einschub, nachdem es wieder neu weitergeht. Es liest sich für mich einfacher.  Wichtig für die Handlung ist in dem Moment der gesprochene Teil. Solange der Rest also nicht dramatisch übertrieben wirkt, geht das alles.
Mich ärgert es weit mehr, wenn ich bei langen Gesprächen irgendwann nicht mehr weiß, wer was gesagt hat.

Bei: "Red red red", schmierte er sich ein Butterbrot, sehe ich es so, dass es eine abgekürzte Version von ...", sagte er und schmierte sich ein Butterbrot ist.

caity

Zitat von: Angela am 20. September 2018, 17:57:05
Ich bin auch ein großer Fan von Satzmelodie/Kapitelmelodie und mache auch deshalb gern einen beendenden Einschub, nachdem es wieder neu weitergeht. Es liest sich für mich einfacher.  Wichtig für die Handlung ist in dem Moment der gesprochene Teil. Solange der Rest also nicht dramatisch übertrieben wirkt, geht das alles.
Mich ärgert es weit mehr, wenn ich bei langen Gesprächen irgendwann nicht mehr weiß, wer was gesagt hat.

Bei: "Red red red", schmierte er sich ein Butterbrot, sehe ich es so, dass es eine abgekürzte Version von ...", sagte er und schmierte sich ein Butterbrot ist.

Aber was spricht denn bei dem Beispiel dagegen, einfach "Red, red, red." Er schmierte sich ein Butterbrot. zu schreiben?
Wenn ein Autor behauptet, sein Leserkreis habe sich verdoppelt, liegt der Verdacht nahe, daß der Mann geheiratet hat. - William Beaverbrook (1879-1964)

FeeamPC

Lediglich die Tatsache, dass es schlechter klingt.

Shedzyala

Zitat von: FeeamPC am 20. September 2018, 19:47:24
Lediglich die Tatsache, dass es schlechter klingt.

So subjektiv kann dieses Thema sein: Für mich klingt caitys Beispiel wesentlich besser. Bei "xxx", schmierte er sich ... quietscht bei mir die Satzmelodie.
Wenn sie dich hängen wollen, bitte um ein Glas Wasser. Man weiß nie, was passiert, ehe sie es bringen ...
– Andrzej Sapkowski, Die Dame vom See

Angela

Zitat von: Shedzyala am 20. September 2018, 20:02:00
Zitat von: FeeamPC am 20. September 2018, 19:47:24
Lediglich die Tatsache, dass es schlechter klingt.

So subjektiv kann dieses Thema sein: Für mich klingt caitys Beispiel wesentlich besser. Bei "xxx", schmierte er sich ... quietscht bei mir die Satzmelodie.
Ich würde das auch nicht schreiben, aber bei einem anderen Text mag das gehen, wenn auch nur ab und zu. Jeder entwickelt seine eigene Schreibmelodie.
Ich habe gerade ein (englisches) Jugendbuch abgebrochen, mit dem ich aus dem Grund nicht klarkam. Inhaltlich ging es, aber die Sätze waren mir zu abgehackt, unverbunden, durcheinander. Mehr wie Free Jazz. Andere empfinden es aber wohl anders, denn das Buch hat recht gute Bewertungen.

Gizmo

#55
Ich denke, es hängt auch damit zusammen, wie man liest. Wenn ich ein Buch lese, geht es eher langsam voran, weil ich es selbst in meinem Kopf 'vorlese'. Sprich, mit Betonung, Pausen, unterschiedlichen Stimmen usw. Eine Freundin liest hingegen sehr schnell und völlig ohne Betonung, sie nimmt kaum mehr als die eigentlichen Worte wahr. Als wir darüber sprachen, hatte ich das Gefühl, ihr fallen deshalb Wortwiederholungen und fehlerhafte Grammatik stärker auf als mir. So wie sie lese ich nur, wenn ich meine Texte Korrekturlese und gezielt nach Fehlern suche.

Unsere Diskussion hat mich übrigens dazu animiert, mich in meinem Bekanntenkreis ein wenig umzuhören. Die meisten, die ich gefragt habe, nehmen Formulierungen wie 'lachte er' überhaupt nicht als problematisch wahr.
Über die Hälfte jedoch bemerkt es, wenn zu oft sagte / fragte auftaucht. Zumindest bei meinen Leuten scheint es allerdings in ihrer Schulzeit verwurzelt zu sein, wo sie lernten, dass dies einfach schlechter Stil sei. Ein Buch deswegen weggelegt hat jedoch noch keiner von ihnen.

Das ist natürlich nur der Eindruck aus meinem Bekanntenkreis, und deshalb in keiner Weise repräsentativ. Außerdem ist keiner meiner Leute selbst Autor, und nur eine hat einen Beruf, der tatsächlich etwas mit Sprache zu tun hat. Interessant waren die Gespräche für mich dennoch, weil ich mir vorher nie Gedanken über dieses Thema gemacht hatte.
"Appears we just got here in the nick of time. What does that make us?"
"Big damn heroes, sir!"
- Joss Whedon's "Firefly", Episode 5, "Safe"

Araluen

#56
Ich würde die Meinung deines Bekanntenkreises jetzt nicht damit herunter spielen, dass er mit dem Schreiben als Handwerk nichts zu tun hat, @Gizmo. Schließlich ist das die Zielgruppe und deren Meinung fast noch wichtiger als Fachsimpelei.
Ich hab mich auch ein wenig umgehört. Grinste sie, lachte er, usw. wurde dabei als Kombination aus Sprechen und Mimik/Gestik aufgefasst. Sagte verschwindet dabei quasi in einer Ellipse. Für die Leser in meinem Umfeld ist klar, dass da unsichtbar noch ein Verb des Sprechens steht, was aber aus Gründen der Wortwiederholung weggelassen wird.
Ich kann mit dieser Art der Betrachtung gut leben, solange nicht ständig gegrinst wird. Die Dosis macht das Gift.

Philian

Zitat von: Gizmo am 20. September 2018, 23:11:28
Das ist natürlich nur der Eindruck aus meinem Bekanntenkreis, und deshalb in keiner Weise repräsentativ. Außerdem ist keiner meiner Leute selbst Autor, und nur eine hat einen Beruf, der tatsächlich etwas mit Sprache zu tun hat. Interessant waren die Gespräche für mich dennoch, weil ich mir vorher nie Gedanken über dieses Thema gemacht hatte.

Freut mich, dass ich deine kleine Forschung anstoßen konnte, Gizmo. Das Ergebnis ist interessant, überrascht mich aber auch. Bekannterweise geht der Mensch von sich selbst aus und so ist es für mich schwer vorstellbar, dass jemand einen Schreibstil anders empfinden könnte, als ich, obwohl ich das in diversen Leserunden natürlich auch schon gemerkt habe. Doch Wissen und wirklich Nachvollziehen sind zwei Paar Schuhe.

Da erklärt die unterschiedliche Art des Lesens, von der du sprichst, schon noch mal einiges. Ich lese einen Text völlig unbetont in meinem Kopf. Das ist für mich die Voraussetzung, dass Bilder entstehen und ich in das Geschehen hineintauchen kann. Lese ich dagegen laut, kommt die Betonung automatisch dazu und ich merke, dass mir das nicht wirklich zusagt.

ZitatIch hab mich auch ein wenig umgehört. Grinste sie, lachte er, usw. wurde dabei als Kombination aus Sprechen und Mimik/Gestik aufgefasst. Sagte verschwindet dabei quasi in einer Ellipse. Für die Leser in meinem Umfeld ist klar, dass da unsichtbar noch ein Verb des Sprechens steht, was aber aus Gründen der Wortwiederholung weggelassen wird.

Das ist eine schöne Erklärung.

Gizmo

#58
@Araluen:
Ich wollte die Meinung meiner Leute keinesfalls herunterspielen, da habe ich mich missverständlich ausgedrückt (Autoren und Sprache und so...). Denn es ist genau wie du sagst: Sie sind meine Zielgruppe. Mir ging es lediglich darum zu klarzustellen, welchen Hintergrund die Opfer meiner Umfrage haben und dass eine Umfrage mit acht bis zehn Teilnehmern eben nicht repräsentativ ist. :)
Dennoch ist es immer wieder interessant zu sehen, wie sich meine eigene Wahrnehmung eines Textes mittlerweile verändert hat.
"Appears we just got here in the nick of time. What does that make us?"
"Big damn heroes, sir!"
- Joss Whedon's "Firefly", Episode 5, "Safe"

Trippelschritt

#59
Zitat von: Araluen am 21. September 2018, 15:35:47
Ich würde die Meinung deines Bekanntenkreises jetzt nicht damit herunter spielen, dass er mit dem Schreiben als Handwerk nichts zu tun hat, @Gizmo. Schließlich ist das die Zielgruppe und deren Meinung fast noch wichtiger als Fachsimpelei.
Ich hab mich auch ein wenig umgehört. Grinste sie, lachte er, usw. wurde dabei als Kombination aus Sprechen und Mimik/Gestik aufgefasst. Sagte verschwindet dabei quasi in einer Ellipse. Für die Leser in meinem Umfeld ist klar, dass da unsichtbar noch ein Verb des Sprechens steht, was aber aus Gründen der Wortwiederholung weggelassen wird.
Ich kann mit dieser Art der Betrachtung gut leben, solange nicht ständig gegrinst wird. Die Dosis macht das Gift.

Sprachpuristen scheint sich dabei der Magen umzudrehen, und auch ich mache es mittlerweile nicht mehr. Vor allem dann nicht, wenn die Mimik wirklich wichtig ist. Zum Beispiel "Bla bla bla." Er grinste während er sprach und XYZ wurde immer wütender. Er schien sie überhaupt nicht ernstzunehmen. Oder: "Bla, bla, bla." Er fand das ungeheuer erheiternd.

Außerdem entgehe ich so den Diskussionen mit meinen Lektoren, die wohl durchweg Sprachpuristen waren.  ;D

Liebe Grüße
Trippelschritt