Und wieder haben wir einen Neuzugang in unserer Mitte zu verzeichnen. Begrüßt mit mir Turiken, die anscheinend keinen Schlaf braucht ...
Leben: Tina, 34, Redakteurin. So, und jetzt bitte in ganzen Sätzen: Hey zusammen! Mein Name ist Tina, ich bin 34 Jahre alt und arbeite als Redakteurin. Meinen großen Traum, irgendwann mal vom Schreiben leben zu können, habe ich mir damit schon erfüllt – mehr oder weniger jedenfalls. Und damit aus dem Weniger bald Mehr wird, bin ich hier gelandet. Seit ich denken kann, habe ich mich dem geschriebenen Wort gewidmet, habe in der Grundschule die Klassen-Bibliothek rauf und runter gelesen, habe in der Speisekarte im Restaurant Fehler gesucht, habe so gut wie immer Notizblock und Stift für Ideen und Einfälle parat. Durch eine Freundin kam ich während meines Studiums (Germanistik – ich würde es nie wieder tun) zu einem kleinen Verlag, bei dem ich freiberuflich als Korrektorin und als Lektorin arbeiten und viel lernen durfte. Eigentlich war das auch immer mein Berufswunsch, aber ich glaube, ich habe in meinem jetzigen Job wesentlich mehr Abwechslung. Wenn ich nicht gerade in die Tasten haue,
schaue ich wahnsinnig gerne Filme und Serien, gehe schwimmen oder verbringe die Zeit mit meiner besseren Hälfte (er muss hin und wieder meine Texte lesen und kämpft sich erstaunlich tapfer durch, obwohl er nicht die große Leseratte ist). Tatsächlich lese ich selbst längst nicht mehr so viel wie früher. Das liegt schlichtweg daran, dass ich beruflich so endlos viel lesen „muss“, dass es dann irgendwann auch mal genug ist.
Schreiben: Ich schreibe, seit ich etwa zehn Jahre alt bin. Anfangs waren es kleine Gruselgeschichten (meine allererste fertige Geschichte war noch handgeschrieben), mit einer davon habe ich sogar bei einem Literaturwettbewerb einen Preis gewonnen. Als Teenager habe ich mich an einem Jugenddrama versucht, das ich zwar beendet habe, das aber einfach zu schmalzig und zu wenig durchdacht war … Thriller-Kurzgeschichten habe ich ebenso ausprobiert wie Horror-Storys.
Und irgendwie bin ich doch immer wieder bei der Fantasy gelandet. Ich liebe es, glaubwürdige Charaktere zu erschaffen, die den Leser begleiten und die wirklich eine Geschichte zu erzählen haben, mit denen man in der Realität gerne was trinken würde oder um die man eher einen Bogen machen würde, die man hassen und lieben kann. Und ich liebe es, ganze Welten entstehen zu lassen, die besondere Eigenheiten und phantastische Elemente haben, in sich aber immer schlüssig und glaubwürdig sind. Dazu recherchiere ich auch schon mal stundenlang nach einem Detail, ob und wie es denn nun passt.
Kurzgeschichten liegen mir mittlerweile nicht mehr so. Das liegt vor allem daran, dass man nicht viel Zeit für die Charaktere hat. Es ist eine Kunst für sich, in wenigen Zeilen eine Figur plastisch zu beschreiben. Mir liegt das Ausholen dann doch ein bisschen mehr. Mein letzter Romanentwurf (aus dem meine Textprobe stammt und den ich unbedingt beenden möchte) liegt aktuell bei 560 Normseiten, Tendenz steigend.
Grund: Seit einigen Wochen hat mich das Schreibfieber so brutal gepackt, dass ich jede freie Minute ausgenutzt habe, für eine neue Romanidee zu recherchieren. Was passt in meine Welt, wie mache ich sie phantastischer und gleichzeitig realistischer usw. Der ganz normale Wahnsinn beim Weltenbasteln eben. Natürlich war ich für meine Recherchen viel im Internet unterwegs und bin bei vielen Themen, nach denen ich gesucht habe, beim Tintenzirkel gelandet. Ich war früher in der Schreibwerkstatt recht aktiv, hatte mich dann aus privaten Gründen von Foren zurückgezogen und bin jetzt wieder mit Lust und Laune dabei, einer Schreib-Community beizutreten. Vor allem das Plotten hakt bei mir manchmal … wenn ich im Schreibfluss drin bin, kommen recht gute Texte heraus. Aber dann alle Fäden so zusammenzuknüpfen, dass eine spannende Geschichte herauskommt, fällt mir manchmal ziemlich schwer. Da hilft einfach ein bisschen Austausch wie hier im Forum.
Durch meine beruflichen Erfahrungen bin ich mit Sicherheit jemand, der anderen bei kleineren und größeren stilistischen Problemen jeder Art weiterhelfen kann. Beruflich bedingt habe ich zwar nur selten die Zeit, ganze Romane als Betaleser zu beackern, aber manchmal helfen ja auch Diskussionen, kleine Tipps und Ideen weiter.
Ich freue mich auf viele interessante Gespräche, gegenseitige Unterstützung und vor allem den einen oder anderen Motivationsschub, wenn die Muse einfach nicht knutschen will.
Zitat: Es waren mehr als acht Dutzend Reiter, bewaffnet und gerüstet. Klingenbrecher, rostfarben von getrocknetem Blut; Schulterschutze mit den Hörnern von Tieren geschmückt; Umhänge aus Bärenfell; unheilvolle, verschlagene Augen, die keine Furcht zeigten; Gesichter voller Narben und Hass. Messíps Meute. Als sie den Arrestwagen erblickten, schlugen sie ohrenbetäubend mit den Griffen ihrer Waffen auf Schilde und Rüstungen, und ihre gellenden Rufe und ihr Heulen ließen die Pferde des Trosses scheuen. Der Mann ohne Gesicht war so zufrieden, wie man auf dem Weg in den nahen Untergang nur sein konnte.