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Realismus in der Fantasy

Begonnen von Moni, 01. Januar 1970, 01:00:00

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Arielen

Zitat von: Steffi am 16. Mai 2006, 08:27:42
Ich lese für meine Geschichte ständig über mittelalterliche Kleidung, Medizin, Dörfer, Flora und Fauna etc. nach. Ich halte mich nicht an alle Fakten, aber ich find es gut sie ihm Kopf zu haben und zu wissen, wann ich wo etwas schreibe, dass es im Mittelalter nicht gab, um dann dazu eventuell eine Erklärung abzuliefern.

(Jetzt muss ich aber dazu sagen, dass mich so was schon immer fasziniert hat, vor allem das Alltagsleben in verschiedenen Epochen/Jahrhunderten ;)  )


Geht mir genauso! Prima, noch einer der es so hält wie ich :-)
Alles liegt im Auge des Betrachters

Flafi

Realismus in der Fanatsy.
Ein Paradoxon das bei mir nicht Widerstand, aber ein leichtes Schmunzeln hervor ruft.

Sicher, zuviele Willkürlichkeiten verderben jede gescheite Geschichte. Man kann tatsächlich nicht alles möglich machen. Aber eine gewisse Prise des Unmöglichen würzt die Gescichte ungemein- meine Meinung.

Ich liebe sogar Geschichten, in denen ich mich von der Realität völlig entzogen fühle und mir keine Gedanken machen brauche, ob das so geht.
Nehme ich einen Thriller zur Hand, der dazu noch in unserer Zeit spielt, sieht das für mich anders aus.
Nehmen wir mal Dan Brwons "Da Vinci Code". Während ich das Buch gelesen habe, habe ich selbst die Aussagen über die Zahl Pi nachgeschlagen. Habe stundenlang Leonardi da Vincis letztes Abendmahl betrachtet und versucht, alles so nachzuvollziehen, wie es der Autor wieder gegeben hat.

Nehme ich ein Buch in die Hand, das z.B. die Chronik der Drachenlanze heißt, entzieht sich mir jeglicher Sinn danach, nach realistischen Hintergründen zu suchen. Es ist nun einmal Fantasy, es regt meine Phantasie an, nicht meinen wissenschaftlichen Verstand.
Als CTA habe ich damit täglich genug zu tun.

Aber sicher, als ich meine Welt erschuf, habe ich vor allem bei der Magie versucht, diese auf eine Quelle zurück zu führen. Dadruch, das die Welt von Gottheiten erschaffen, von Engeln gestalltet und von einem Baum beherrscht wird, konnte ich logische Schlüsse darauf zurück führen. Dennoch bleibt durch diesen Hintergrund noch einiges an Handlungsfreiheit.
Jemand der seine Welt auf Evolutionären Hintergründen aufbaut und versucht, sie an unsere Welt anzupassen, was mittelalterliches Flair angeht, ist dann natürlich eingeschränkt- was aber nciht heißt, das diese Einschränkungen negativ sind, auch Geschichten die auf solch realitätsnahen Verhältnissen sind sehr reizend, wenn der Plot dann noch fesselnd ist.

Aber es ist Geschmackssache, ob jemand nun historisch angehauchte Romane lesen möchte, die noch einen Hauch vom Außergewöhnlichen vermitteln, oder sich lieber auf eine Reise fern ab der Logk begibt und somit dem Geist mal ein paar Stunden Auszeit gönnt. Die Erwartung an eine Geschichte ist dann doch meist ausschlaggebend, wie sie auf einen wirkt.

Na ja,aber Selbtverständlichkeiten, die hier angesprochen wurden, wie Dinge die man nicht sehen kann, dann doch zu beschreiben etc. gehört ja nicht eher in die Welt und die Geschichte, sondern sind dann ein stilistisches Manko des Autors. Ich meine, da müsste man doch unterscheiden, ob der Autor es nicht vesteht eine Geschichte zu schreiben, oder ob die Welt an sich unschlüssig ist.

Gruß
Flafi

Steffi

@Arielen: Klasse! Ich dachte auch schon, ich stünde damit alleine da ;D
Sic parvis magna

Manja_Bindig

Mein Realismus geht immerhin weit genug, dass ich mein Wissen über Heil- und Giftpflanzen wieder abgestaubt habe... ich hätte Vyren nciht in sein Berufsbild packen sollen - wäre er kein Giftmischer, müsste ich nciht nachschlagen.

Arielen

Zitat von: Manja_Bindig am 16. Mai 2006, 16:54:30
Mein Realismus geht immerhin weit genug, dass ich mein Wissen über Heil- und Giftpflanzen wieder abgestaubt habe... ich hätte Vyren nciht in sein Berufsbild packen sollen - wäre er kein Giftmischer, müsste ich nciht nachschlagen.

Na ja, solche Bücher inspirieren dann aber auch und machen das Thema glaubwürdiger. Und so sehe ich auch den Artikel von damals. Die Realität kann inspirieren, aber sie muß nicht auf die Fantasy 1:1 übertragen werden. In sich gesehen sollte die Welt weitestgehend stimig sein, sonst fällt das irgendwann auf. Finde ich zumindest.
Alles liegt im Auge des Betrachters

Manja_Bindig

Jepp... ich meine, wen kümmerts, ob schwefel und belladonnasaft miteinander nicht doch etwas ungiftiges ergeben(bei mir ist es gift - aber weiß mans?) ich hab eine reale Grundlage, die ich nach Gutdünken ausbauen kann.
Punktum

Jules

Naja, also Schwefel und Belladonna sind ja reale Stoffe aus unserer Welt und solange er nicht irgendwelche Beschwörungsformeln dabei murmelt, sollten ihre Reaktionen schon so sein, wie in Wirklichkeit oder? 

Moni

Zitat von: Jules am 17. Mai 2006, 16:03:41
Naja, also Schwefel und Belladonna sind ja reale Stoffe aus unserer Welt und solange er nicht irgendwelche Beschwörungsformeln dabei murmelt, sollten ihre Reaktionen schon so sein, wie in Wirklichkeit oder? 
Sehe ich auch so. Wie gesagt, man kann vieles verbiegen, besonders durch den Einsatz von Magie, aber bestimmte Naturgesetze sollte man dann doch eher belassen.
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ist alles andere im Leben ein Kinderspiel.«[/i]
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Manja_Bindig

Vyren ist Giftmischer, kein Hexer(Hexer sind bei mir die, die magische Tränke brauen... *da fein unterteilt*).

Und ich hab keine ahnung wie Schwefel und Belladonna miteinander reagieren. Also muss ich raten... und kann sein, dass ich da falsch liege, aber weder hab ich eine Quelle, wo ich es nachprüfen kann(und die ich verstehe) noch wird ein Leser das machen.

Mal ganz davon abgesehen - hat das schonmal wer versucht?

Linda

Zitat von: Manja_Bindig am 17. Mai 2006, 18:13:13
Mal ganz davon abgesehen - hat das schonmal wer versucht?

  :wache!: von Selbstversuchen mit Belladonna oder Schwefel rate ich abzusehen!  :wache!:

:rofl:

Gruß,

Linda

Flafi

Schwefel würde die Antagonistische Wirkung des Atropin (Wirkstoff der Tollkirsche aka Belladonna) aufheben.
Nun kommt es aber noch auf die Zusammensetzung an. In welchen Verhältnissen man es mischt, beide Wirkstoffe weisen eine hohe Toxizität auf.

Wenn man Atropin einnimmt, wirkt es als starkes Nervengift, da es sich an die Rezeptoren der Nerven ansetzt, der Schwefel würde die "Andockstellen" des Gifts aufheben.

Also würde im Grunde nicht viel passieren. Das Problem ist halt, dass man Schwefel selten in reiner Form erhällt, und so Nebenprodukte entstehen können. Schwefelwasserstoff geht mit Kohlenwasserstoffverbindungen Verbindungen ein, bei denen z.B. Wasserstoff frei wird und Kohlenmonoxid. Eine Vergiftung durch diese Gase wäre nicht auszuschließen.

Gruß
Flafi

Steffi

Zitat von: Manja_Bindig am 17. Mai 2006, 18:13:13
Vyren ist Giftmischer, kein Hexer(Hexer sind bei mir die, die magische Tränke brauen... *da fein unterteilt*).

Und ich hab keine ahnung wie Schwefel und Belladonna miteinander reagieren. Also muss ich raten... und kann sein, dass ich da falsch liege, aber weder hab ich eine Quelle, wo ich es nachprüfen kann(und die ich verstehe) noch wird ein Leser das machen.



Vertu dich da nicht, Leute die Ahnung von Biologie haben werden darüber stolpern. Vielleicht würde sogar ichdarüber stolpern, einfach weil es diese Pflanzen in der realen Welt auch gibt und ich mich zwangsläufig fragen würde, ob das wohl der Wahrheit entspricht (und eventuell rumforsche. Denn ich bin jemand, der Sachen gerne überprüft und ich stehe damit bestimmt nicht alleine da). Dann doch lieber Pflanzen erfinden oder auf ein ganz anderes Gift umsteigen.
Sic parvis magna

Flafi

Da nur zustimmen kann, ich als Chemiker musste des doch gleich mal nachschauen, das Gift würde den Hersteller eher mehr schaden als dem, der es einnimmt ;)

Geli

@Flafi

das merke ich mir mal, dass Du  Chemiker bist.
Darf ich Dir eventuell ein paar Fragen stellen?
Wenns nicht zu sehr aus-ufert?

Flafi

Klar! Frag ruhig, alles was ma dan doch net geläufig ist, weiß ich wo ich nachschlagen kann :)