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Alte Geschichte in neuem Gewand - wie wird's gemacht?

Begonnen von Sanjani, 14. Juli 2013, 21:54:56

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Romy

Alte Romane neu zu schreiben habe ich nun schon einige Male gemacht. Es wäre ja nicht so, das mir keine neuen Ideen kämen, oder es nicht zahlreiche ältere Ideen gäbe, die noch vor sich hin reifen und darauf warten mal geschrieben zu werden, aber viele von meinen alten Geschichten und Figuren lassen mich einfach nicht los. :d'oh:

Es ist m.E. wichtig genug Abstand zur Erstfassung zu haben, wenn man einen Roman neu schreiben will. Das hilft sehr dabei, das man rigoros an die Sache rangeht und nicht davor zurückschreckt Figurennamen zu ändern, an der Welt und am Plot Vieles zu ändern, auch Dinge, die einem früher vielleicht immer total wichtig und grundlegend vorgekommen waren. Mit etwas Abstand sieht man dann möglicherweise, das es vielleicht doch nicht so ist.

Ein extremes Beispiel ist mein NaNo-Roman von 2012. Den habe ich schon mehrfach neu geschrieben, alle paar Jahre mal und jedes Mal wurden teilweise ganze Strukturen und Handlungsstränge geändert und über den Haufen geworfen, wobei sich die Welt bisher im Großen und Ganzen nur wenig verändert hat. 2012 war meine extremste Veränderung, das ich an der Welt sehr viel geändert habe und auch viele Figurennamen. Die grobe Plotstruktur habe ich dieses Mal im Vergleich zum Vorgänger übernommen, einzelne Elemente und Szenen sind dann aber doch ganz anders geworden. Beispielsweise gab es in der vorherigen Fassung eine Szene die im Gebirge spielt, die in der neuen Version auf einem Schiff mitten auf dem Meer stattfindet (und es ist kein Dialog, der theoretisch überall stattfinden könnte ;) ) ansonsten aber fast gleich geblieben ist. Neu geschrieben habe ich sowieso alles, nicht nur, weil es NaNo war, sondern auch, weil sich innerhalb von ein paar Jahren der Stil doch sehr verändert.

Aktuell plotte ich schon ein bißchen für meinen NaNo Roman 2013, in dem ich wieder was Altes neu auflegen will. Diesen Roman hatte ich vor ca. 12 Jahren mal angefangen und damals nicht mal zuende geschrieben, weil sich ein für mich unlösbares Plotproblem ergeben hat und auch sonst war irgendwie der Wurm drin ... Die Idee hat mich aber nie losgelassen und irgendwie kam ich neulich beim Juni-Stammtisch in Neumünster wieder drauf und habe ein bißchen mit Sprotte darüber geredet. Sie hat mir da eine neue Idee gegeben und plötzlich ist nicht nur das Plotproblem gelöst, sondern ich habe nun auch 2 neue Figuren und auf einmal sprudeln die neuen Ideen nur so.  :vibes:
Die bisher größte Änderung sind die 2 neuen Figuren, von denen sich eine wirklich von Null auf Hundert sehr dominant gezeigt hat, kaum das er einen Namen hatte, und was wohl auch plottechnisch noch zu weiteren Änderungen führen wird. ;D
Den bisherigen Text muss ich ohnehin komplett neu schreiben. In 12 Jahren hat sich meine Schreibe ein Glück doch seeeehr verändert.

Ich hatte es aber auch schon mal (vor jetzt mehreren Jahren) in zwei Fällen, dass ich Romane neu geschrieben habe, wo der alte Text noch neu genug war, dass ich einzelne Textstellen und Szenen übernehmen konnte. Allerdings finde ich das rückblickend betrachtet ziemlich mühsam und irgendwie wird es doch ein Stückwerk, von dem ich mir einbilde, dass man trotz ähnlichem Stil herauslesen könnte, was alt und was neu ist ... Vielleicht liegt es auch nur daran, dass ich es selbst weiß, aber mittlerweile mache ich sowas jedenfalls nur noch sehr ungern. Höchstens, wenn ich eine alte Szene wirklichwirklichwirklich stilistisch sehr gelungen finde.

Möchtegernautorin

Zitat von: Sprotte am 14. Juli 2013, 22:30:29
Nach über 20 Jahren habe ich meinen ersten Roman komplett neu geschrieben. Behalten habe ich nur die Figuren und die grundsätzliche Geschichte. Ich habe viele, vollkommen pubertäre Ansätze gelöscht und neue Konflikte eingebaut. Viel Ähnlichkeit mit dem Original hat das Ganze nicht mehr.
Dito! ;)

Ja, ich habe auch so ein Projekt, sozusagen die allererste Geschichte, die ich jemals begonnen hatte aufzuschreiben. Ich hatte in der Oberstufe daran geschrieben und irgendwie haben sich die Geschichte und die wichtigen Charaktere gehalten. Sprich, ich habe vor ein paar Jahren (ungefähr 10 oder 12 Jahre später, in denen ich gar nichts daran gemacht hatte) angefangen, den ganzen Plot zu überdenken, neu gestaltet und das ganze neu zu schreiben :)
Von meinen alten Schreibseleien habe ich nichts übernommen, ich habe bestenfalls mal einen Namen oder eine Begebenheit nachgelesen. Aber da Plot und Akteure schon so lange in meinem Kopf stecken, dass ich genau weiß, was wann und wo passieren muss, damit alles hinhaut, brauchte ich die alte Vorlage nicht – außerdem hat sich ohnehin einiges geändert.

Zu einem Ende bin ich noch immer nicht gekommen, zumal ich mich lieber versuchen möchte auf etwas zu konzentrieren, dass ich vielleicht wirklich mal veröffentlichen kann, anstatt meiner altbackenen Geschichte nachzuhängen, deren Plot doch eher Standard ist – aber ich mag ihn halt!
Vielleicht braucht das ganze doch noch etwas länger und nochmal 10 Jahre, bevor ich es ein drittes Mal schreiben werde; und vielleicht etwas innovativer.
Her plants and flowers, they're never the same - Blue and silver, it's all her gain
flying dragons, an enchanted would - She decides, she creates
It's her reality
Within Temptation - "World of Make Believe"

Anila

Guten Morgen liebe Tintenzirkler,

bin ganz neu hier bei Euch, und hoffe Ihr könnt mir weiterhelfen.. hab auch keine Erfahrung mit Chats, komme also direkt aus der Steinzeit zu Euch.
Mein größtes Problem ist ein (fast) fertiger Roman, den ich aber über die letzten 6 Jahre geschrieben habe (in denen ich mich natürlich verändert habe), immer mal wieder und dann wieder nicht. das letzte Jahr habe ich damit verbracht, Stellen umzuschreiben und wieder umzuschreiben... der Schluss gefällt mir weiterhin nicht, wobei ich eigentlich immer wieder die erste Hälfte überarbeite und gar nicht bis zum Schluss komme.

Ihr seid bestimmt alle zielorientierter und beherrschter als ich, aber gibt es trotzdem Meinungen?
Die Geschichte meines Romans gefällt mir weiterhin, ich möchte sie ungern sterben lassen.
Soll ich:
- mir einen Zeitpunkt setzen und sie dann einfach veröffentlichen, auch wenn ich nicht komplett zufrieden bin?
- Das Buch nochmal neu schreiben, an einem Stück und die alte Version als Plot verwenden?
-gibt es Strategien wie man so ein Projekt gut fertig bekommt?
-Erfahrungen?
-Meinungen?

...Hilfe!

LG Antonia
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"Courage is grace under pressure." (Hemmingway)

Wildfee

Huhu Anila, deine Frage ist ja eher handwerklicher Natur, ich denke, eine der Mods wird sie bestimmt an einem schon bestehenden Thread anknüpfen oder verschieben, das nur vorneweg ;-)

Ich stand vor einem ganz ähnlichen Problem, mein Herzensprojekt ist auch schon in die Jahre gekommen und die letzte Rohfassung war auch alles andere als rund.  Ich hatte immer wieder stellenweise überarbeitet, neu geschrieben und im Prinzip nie eine komplett neue Fassung, sondern nur zusammengesetzte Stücke.

Ich habe mich jetzt entschlossen, komplett neu zu schreiben und aus der Rohfassung nur die Teile zu übernehmen, die in den neuen Aufbau passen. Die Story dient mir als Plot und ich fahre damit ganz gut, auch wenn es natürlich sehr arbeitsintensiv ist.
Ich reduziere auf weniger Perspektivträger, ändere eine Perspektive von diesen und streiche ganze Kapitel und Figuren. Bei mir bleibt da quasi nur noch ein Gerüst übrig, dass ich derzeit wieder beginne aufzufüllen.

Etwas zu veröffentlichen, mit dem ich selbst nicht ganz zufrieden bin? Für mich wäre das keine Option, da meine Ansprüche an mich dafür viel zu hoch sind. Das musst du für dich selbst entscheiden, ob du dich mit dieser Lösung wohlfühlen würdest.


Aphelion

#19
Ich geh mal direkt auf deine Fragen ein – hier geht sie wahrscheinlich ein bisschen unter, aber vielleicht verschiebt ein Mod deinen Beitrag noch in einen eigenen Thread. :)

Edit: Hat sich mit Wildfee überschnitten.

Zitat von: Anila am 22. Juni 2019, 09:59:31
- mir einen Zeitpunkt setzen und sie dann einfach veröffentlichen, auch wenn ich nicht komplett zufrieden bin?
Nein! Warum soll jemand etwas lesen, dass dir selbst nicht gefällt? Das klingt jetzt vielleicht hart, aber am Ende interessiert niemanden, wie das Buch entstanden ist. Das Endergebnis zählt, und das sollte so gut wir möglich sein.

Perfektonismus ist das andere Extrem, aber solange dein Buch noch echte Schwachstellen hat, solltest du es nicht veröffentlichen. Stell dir vor, jemand verkauft dir flüssige Eiscreme und argumentiert, die Zutaten seien doch mehr oder weniger vorhanden und das würde doch ausreichen. Aber es ist eben trotzdem keine richtige Eiscreme und enthält vielleicht sogar einige falsche Zutaten...

Abgesehen davon kannst du dir durch vorschnelle Veröffentlichungen selbst ein Bein stellen. Du würdest bei dem o.g. Eisverkäufer sich warhscheinlich nicht nochmal ein Eis kaufen, weil du nicht wissen kannst, ob das Angebot sich inzwischen auf gutes Eis bezieht oder immer noch auf einen flüssigen Mischmasch. Bücher verlangen einen gewissen Vertrauensvorschuss von Lesenden, weil sich ein Buch nunmal erst beurteilen lässt, wenn du es liest; hast du den Vertrauensvorschuss einmal verspielt, kann es schwierig werden.

Zitat- Das Buch nochmal neu schreiben, an einem Stück und die alte Version als Plot verwenden?
Das kommt darauf an, in welchem Zustand dein Buch ist und wo genau die Probleme liegen. Wenn die Handlung an sich funktioniert, aber die Umsetzung nicht, dann kannst du natürlich den alten Plot weiterhin verwenden und musst "nur" alles nochmal schreiben. Wenn es gründsätzliche Probleme gibt (Plot, Figuren, Setting), dann lohnt es sich nach meiner Ansicht, sich erst einmal hinzusetzen und zu planen. (Siehe auch nächste Antwort.)

Ich schreibe längere Texte fast nie an einem Stück – insofern bin ich mir nicht ganz sicher, ob wir jetzt dasselbe meinen. Du kannst dir z.B. auch erst einmal einzelne Szenen herauspicken, die du unbedingt behalten willst, und diese überarbeiten, bevor du den Rest darum herum aufbaust. Du musst nicht von Anfang bis Ende vorgehen (was für mich "am Stück" wäre).

Zitat-gibt es Strategien wie man so ein Projekt gut fertig bekommt?
Ganz viele Anregungen findest du in den Forenbereichen "Workshops" und "Autoren helfen Autoren". Ich sehe zwei grobe Strategie-Kategorien:
1. relativ willkürlich lesen (+ Notizen machen) und überarbeiten, bis alles passt
2. eine Strategie auswählen und erst planen, bevor zu loslegst.

Manche benutzen Strategien zum Überarbeiten, die eigentlich zum Planen vor dem Schreiben entwickelt wurden, zum Beispiel die Schneeflockenmethode. Dazu gibt es z.B. hier einen Thread: *klick*

Zitat-Erfahrungen?
Wenn du Schreiben als Hobby betrachtest, kannst du theoretisch so lange du willst an deinem Werk arbeiten. Wenn du Schreiben als (Neben-)Beruf angehen möchtest, kann es auch eine Überlegung sein, deinen Erstling liegenzulassen (und dann natürlich nicht zu veröffentlichen) und lieber etwas Neues anzufangen. Ich will dich nicht entmutigen, aber ich würde behaupten, dass die meisten Erstlinge nie veröffentlicht werden (bzw. nie hätten veröffentlicht werden dürfen) – oder erst nach wirklich sehr gründlicher Überarbeitung. Das hat einen einfachen Grund: Bei deinem Erstling ist die Lernkurve am steilsten und zum Lernen gehört es, Fehler zu machen. Eine Ausnahme gibt es, wenn du vorher Übungstexte statt gleich eines Romans geschrieben hast; aber das scheint auf dich nicht zuzutreffen, deshalb erwähne ich diesen Punkt nur der Vollständigket halber.

Liegenlassen bedeutet auch nicht direkt, die Geschichte (endgültig) sterben zu lassen. :)

Manche arbeiten mit Testlesern, was vielleicht auch eine Option für dich ist, wenn du die erste Überarbeitung hinter dich gebracht hast. Überarbeiten will genauso gelernt sein wie das Schreiben. Wie beim Schreiben, so entwickelt auch beim Überarbeiten jeder seine eigene Strategie. Letztlich musst du einfach ausprobieren, was zu dir und deiner Arbeitsweise am besten passt.

Du kannst auch parallel an etwas Neuem und an deinem ersten Projekt arbeiten. Auch das hält jede anders.

Zitat-Meinungen?
Denk nicht direkt ans Veröffentlichen. :) Manchmal habe ich das Gefühl, es wird inzwischen mehr übers Veröffentlichen geredet als über (gutes) Schreiben. Vielleicht werde ich aber einfach nur alt. ;)

Das kann falsche Erwartungen wecken, dir trügerischen Druck machen und die Aufmerksamkeit vom Wesentlichen ablenken – aber es wichtig, den Fokus immer wieder auf die Qualität zu richten.

Maubel

Hallo @Anila

Ich würde dir ganz klar zu Testlesern raten. Wenn du noch eine Weile aktiv im Forum bist, wirst du auch fürs Beta-Forum freigeschaltet und kannst darüber vielleicht interessierte Leute finden. Ich würde auf jeden Fall nichts veröffentlichen, mit dem du nicht zufrieden bist, und was nicht mindestens noch eine andere (kritische) Person gelesen hat. Eine andere Person hat auch mehr Abstand dazu und kann viel eher den Finger auf die Probleme und womöglich auch die Lösungen legen. Deshalb würde ich dir ganz klar raten, dir Testleser zu suchen. Vielleicht ist der Roman ja insgeheim toll und du siehst es nur nicht, aber ich schließe mich Aphelion in der Hinsicht an: Man muss nicht auf Teufel komm raus Romane veröffentlichen. Manchen tut auch erst mal die Schublade gut und die wenigsten Leute veröffentlichen ihren ersten Roman auch wirklich als erstes. Das hat sicher viele Gründe, aber eben auch, dass man Schreiben und dazu gehört der Aufbau einer Geschichte etc. eben nur durch Schreiben lernt. Das hast du ja auch schon mitbekommen in den sechs Jahren.

Ich würde auf jeden Fall mal ein paar Leute drüberlesen lassen, von denen du weißt, dass sie dir nicht nur Honig ums Maul schmieren, weil sie sowieso alles unterstützen was du machst (aka Familie, beste Freunde).

Auf jeden Fall noch viel Erfolg.

Angela

Hast du das schon mal von einem Beta lesen lassen, ob es grundsätzlich schon funktioniert? Also, ob das vom Schreiben her irgenwo hakt und du deshalb noch nicht wirklich zufrieden bist. Perspektivfehler, schwache Verben und so. Man selbst ist da ja eher betriebsblind.

Maubel war schneller. ;D

Anila

@Wildfee und @Aphelion:

Danke für die absolut großartigen Tipps.. leider ist meine Familie wachgeworden und braucht meine ungeteilte Aufmerksamkeit grrr.
und -leider- kriege ich das mit dem Zitieren auch spontan nicht hin (ich sag ja .. Steinzeit), deswegen erstmal nur ein schnelles DANKE.

Wegen dem Veröffentlichen: immer mal wieder denke ich mir dass ich einfach in alle Ewigkeit umschreiben werde damit ich mich nicht dem Urteil von Lesern stellen muss, und dann denke ich, ich muss mir selber ein Bein stellen und einfach veröffentlichen.
Aber: Ihr habt mich bestärkt dass dies keine Lösung ist.

Ich habe- ganz aktuell- mein Leben ziemlich umgekrempelt, auch um dem Schreiben einen größeren Stellenwert  zu geben, deswegen habe ich die Hoffnung dass wenn ich jetzt die richtige Strategie wähle auch etwas fertig kriege.

Ich hoffe ihr schaut später nochmal rein, vll können wir später noch ein bisschen diskutieren... in welchem Thread (?) auch immer. Oh Gott ich bin so was von analog!!!!

Bis dahin einen zauberhaften Samstag!
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"Courage is grace under pressure." (Hemmingway)

Anila

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Trippelschritt

#24
Wenn Du selbst schon nicht mit Deinem Roman zufrieden bist, dann hat er in der Öffentlichkeit nichts zu suchen. Und wenn er tatsächlich ein paar starke Stellen oder Szenen hat, dann werden die auch noch verbrannt. Deshalb solltest Du nur etwas irgendwo einreichen oder zeigen, von dem Du das Gefühl hast, es ist gut und fertig.

Mein Rat ist außerdem, lass ihn erst einmal ruhen und schreib etwas anderes. Am besten kurze Sachen bis 10 000 Zeichen. Aber wenn Du absolut keine Lust hast, etwas anderes als Romane zu schreiben, dann kannst Du auch Romanszenen schreiben. Egal was. Aber bevor man sich um Romane kümert, sollte man ein Grundverständnis von Erzähltechnik und Handwerk haben. Sonst ist alle Anstrengung für die Katz. Und Deine Fragen verraten ja schon, dass Du da wenig Sicherheit hast.

Mir hat einmal der Schreibratgeber von Sol Stein sehr gut geholfen. Mit ihm konnte ich Beschreibungen üben oder Dialoge oder sonst so etwas. Da ich Dir aber nicht Sol Stein verkaufen will, wäre mein Vorschlag, sich mal unter Schreibratgebern umzuschauen und den finden, der zu dir passt.

Wenn Dich der Schreibvirus ernsthaft gepackt hast, dann wirst Du dich da durchkämpfen. Keine Bange. Wenn Du nur halbherzig dabei bist, wirst Du das Handtuch schmeißen und lieber lesen als schreiben. Auf keinen Fall gibt es einen Grund für Dich aufzugeben.

Viel Erfolg
wünscht Trippelschritt

Feuertraum

Zitat von: Anila am 22. Juni 2019, 11:37:34
@Wildfee und @Aphelion:

und -leider- kriege ich das mit dem Zitieren auch spontan nicht hin (ich sag ja .. Steinzeit), deswegen erstmal nur ein schnelles DANKE.

Wegen des Zitierens: Hier steht eine Erklärung

ZitatWegen dem Veröffentlichen: immer mal wieder denke ich mir dass ich einfach in alle Ewigkeit umschreiben werde damit ich mich nicht dem Urteil von Lesern stellen muss, und dann denke ich, ich muss mir selber ein Bein stellen und einfach veröffentlichen.

Sich dem Urteil der Leser stellen ist ein Paradoxon: Einerseits kann es einen weiterbringen, andererseits ist es auch vollkommener Blödsinn. Der Punkt ist, dass der Leser Geschmack unterschiedlich ist, und während es einige in den Himmel loben, zerreissen andere das Werk und lassen kein gutes Haar daran.
An was sollte man sich also halten?
Worauf man allerdings achten sollte, ist, wenn es immer dieselben Kritikpunkte sind. Dann hat man einen Anhaltspunkt, an dem man arbeiten kann. Aber wenn einer sagt: Beschreibungen sind doof und ein anderer Charakter sind doof und ein dritter alles viel zu verschachtelt, dann sind das zwar Punkte, die die Leser in dem Moment so empfinden, das heißt aber nicht, dass es schlecht ist.
Zitat
Oh Gott ich bin so was von analog!!!!

Achtung, wir gerade sehr OFF-TOPIC:

Willkommen im Club.
Ich schreibe mit Füller vor, überarbeite, schreibe dann die überarbeitete Fassung mit mechanischer Schreibmaschine Nummer 1 ab, überarbeite, schreibe dann diese Fassung mit mechanischer Schreibmaschine Nummer 2 ab und wiederhole dieses Spielchen dann mit elektrischen Schreibmaschinen (auch hier sind es zwei Stück).
Erst dann komme ich in der digitalen Welt an und nutze Sprachsoftware, um meinen Text in meinen Compi zu sprechen.

OFF-TOPIC Ende
Ein Bekannter von mir liebt Bier so sehr - ich bekam als Schutzimpfung gegen Corona Astra Zenica, er Astra Pilsener ...

Anila

#26
@Aphelion:
Achtung, ich versuche zu zitieren:
Zitat
Abgesehen davon kannst du dir durch vorschnelle Veröffentlichungen selbst ein Bein stellen. Du würdest bei dem o.g. Eisverkäufer sich warhscheinlich nicht nochmal ein Eis kaufen, weil du nicht wissen kannst, ob das Angebot sich inzwischen auf gutes Eis bezieht oder immer noch auf einen flüssigen Mischmasch. Bücher verlangen einen gewissen Vertrauensvorschuss von Lesenden, weil sich ein Buch nunmal erst beurteilen lässt, wenn du es liest; hast du den Vertrauensvorschuss einmal verspielt, kann es schwierig werden.

Ja das ist ein guter Vergleich mit dem Eis.. auch wenn ich viele verschiedene Anregungen erhalten habe, ist das "einfachmal so raushauen" eindeutig eine schlechte Idee.. danke schon mal dafür.

ZitatDas kommt darauf an, in welchem Zustand dein Buch ist und wo genau die Probleme liegen. Wenn die Handlung an sich funktioniert, aber die Umsetzung nicht, dann kannst du natürlich den alten Plot weiterhin verwenden und musst "nur" alles nochmal schreiben. Wenn es gründsätzliche Probleme gibt (Plot, Figuren, Setting), dann lohnt es sich nach meiner Ansicht, sich erst einmal hinzusetzen und zu planen.

Also für mich wirkt es einfach zusammengestückelt, wie von 6 verschiedenen Personen geschrieben.. das grobe Gerüst stimmt schon.
Ich mag einige  Szenen schon sehr, so dass Dein Vorschlag "außenherum" zu schreiben vll auch eine Option wäre.


@ Angela und Maubel: es hat sogar schon mal jemand gelesen, der selber Jugendbücher veröffentlicht. Die Frage ist: welches Urteil ist valide? ist "sehr gut" die kleine Schwester von "langweilig"? Von wem kann man ein auch schlechtes Urteil anerkennen, ohne sich rauszureden mit "hat keine Ahnung von dem Genre",  "Ich mag seine Bücher auch nicht" oder ähnlichem?

@Trippelschritt: Danke! Sehr ehrlich, sehr "in die Schranken weisend", aber auch sehr ermutigend und ein schöner Schubser in Richtung: es liegt an Dir!

@ Wildfee: so könnte ich mir das auch vorstellen.


Also ich bin völlig gewowt von diesem Feedback und habe das Gefühl an einem Tag mehr Input als im gesamten letzten Jahr bekommen zu haben. Daran kann und muss ich erstmal arbeiten, deswegen bin ich auch ganz glücklich und hochzufrieden und erwarte auch keine weiteren Antworten obwohl ich mich natürlich darüber freue.

Ihr seid echt toll, viele liebe Grüße!
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Anila

Ha, Ha das mit dem zitieren hat nicht WIRKLICH geklappt!.. oh Mann, das tut mir echt megaleid! Kann ich das irgendwo üben bevor ich mich wieder zum Idioten mache???

Tut mir echt leid, könnte mir irgendwer sagen ob man meinen Post trotzdem so grob versteht? 
Sonst nochmal die Kurzform: Eure Antworten haben mich total weitergebracht- Danke dafür!!
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Mindi

#28
Zum Zitieren:
Der zu zitierende Text steht zwischen diesen Textkommandos [quote ] Hier kommt der Text, der Zitiert wird [/quote ]

Ohne Leerzeichen sieht dass dann so aus:

ZitatHier kommt der Text, der Zitiert wird

Wenn du auf die Anführungszeichen oben rechts bei einem beitrag eines anderen gehst, zitierst du den gesamten Beitrag. Das sähe bei denem letzt so aus:

Zitat von: Anila am 22. Juni 2019, 19:44:59
Ha, Ha das mit dem zitieren hat nicht WIRKLICH geklappt!.. oh Mann, das tut mir echt megaleid! Kann ich das irgendwo üben bevor ich mich wieder zum Idioten mache???

Tut mir echt leid, könnte mir irgendwer sagen ob man meinen Post trotzdem so grob versteht? 
Sonst nochmal die Kurzform: Eure Antworten haben mich total weitergebracht- Danke dafür!!

Edit:
Oben rechts bei deinen Beiträgen gibt es auch ein kleinen Brief mit einem Stift. Der ist zum editieren des Beitrages. Klickst du beim schreiben des Beitrages auf "Vorschau" siehst du über dem Eingabefeld deinen Beitrag, wie er auch gepostet wird.
"When we are asleep in this world, we are awake in another." - Salvador Dalí

Faol

 :wache!: Ich habe das Thema mal hier her umgezogen, weil es hier schon einmal besprochen wurde. Außerdem habe ich in deinem Beitrag @Anila  mal die Zitate repariert. Wenn du jetzt auf den bearbeiten Button klickst (Oben rechts bei deinen Beiträgen gibt es auch ein kleinen Brief mit einem Stift) kannst du auch sehen, wie es richtig aussieht. Ansonsten kannst du vor dem Abschicken immer statt auf "Senden" auf "Vorschau" klicken, dann hochscollen und du siehst wie dein Beitrag aussieht, wenn du ihn abschickst.
Two roads diverged in a wood, and I -
I took the one less traveled by,
And that has made all the difference.
(Robert Frost - The Road Not Taken)