Tintenzirkel - das Fantasyautor:innenforum

Allgemeines => Buch- und Verlagswesen => Thema gestartet von: Ratzefatz am 08. August 2020, 10:00:35

Titel: Wirtschaftsfaktor Bücher aus zweiter Hand (Momox u.a.)
Beitrag von: Ratzefatz am 08. August 2020, 10:00:35
Über ein anderes Forum bin ich auf eine sehr interessante Diskussion gestoßen, die sich v. a. auch in den Kommentaren unter dem Artikel abspielt: https://www.boersenblatt.net/archiv/1839247.html
Titel: Re: Wirtschaftsfaktor Bücher aus zweiter Hand (Momox u.a.)
Beitrag von: Trippelschritt am 08. August 2020, 19:40:45
Bevor Ramona den Artikel eingestellt hat, wusste ich gar nicht, dass es so etwas wie Momox gibt. Ich finde es gut. Für den Anbieter rechnet es sich, und wer gerne liest kann mit etwas Glück auf diesem "Flohmarkt" etwas finden.
Bücher sind für viele Leute zu teuer geworden, und Vielleser mit einem ausreichenden Einkommen haben ganz schnell ein Platzproblem. Und wenn man Bücher erbt? Wohin damit. Bücher im Papierabfall zu entsorgen, schaffe ich einfach nicht. Hört sich also wie eine gute Lösung an.

Liebe Grüße
Trippelschritt
Titel: Re: Wirtschaftsfaktor Bücher aus zweiter Hand (Momox u.a.)
Beitrag von: Wildfee am 08. August 2020, 19:45:49
Nun ja, momox bietet beim Ankauf von Büchern nicht unbedingt grosse Summen an. Gängige TBs werden oft nur für 15 Cent angekauft, Bücher ohne ISBN gar nicht. Wenn man aktuelle Bücher verkauft, sieht es schon besser aus, aber auch da ist es schon viel, wenn für ein Buch mehr als 5 Euro gezahlt werden.
Titel: Re: Wirtschaftsfaktor Bücher aus zweiter Hand (Momox u.a.)
Beitrag von: Mara am 10. August 2020, 12:38:28
Es gibt ja mittlerweile jede Menge interessante Plattformen und Tauschbörsen. Ich besorge mir viel Lesestoff über Tauschticket.de und Büchertauschregale in den Innenstädten. Wenn ich ein Buch durch habe und es nicht zu meinen absoluten Lieblingen zählt, kommt es anschließend auch wieder dort hn zurück. Im Laden kaufe ich auch, aber so meinen gesamten Bedarf zu decken, wäre mir zu teuer.  :buch:
Titel: Re: Wirtschaftsfaktor Bücher aus zweiter Hand (Momox u.a.)
Beitrag von: Inea am 12. August 2020, 10:01:53
Ich kenne momox und das dazugehörige medimops auch und nutze es sehr gerne! Hauptsächlich kaufe ich dort Bücher, die ich sonst nicht mehr bekomme, weil sie bereits ausverkauft sind, von der Auflage im normalen Handel nichts mehr übrig ist. Dann wäge ich ab, ob ich die Kindle Version möchte (um es zu lesen, falls sie überhaupt verfügbar ist) oder doch lieber ein gebrauchtes Buch, in das ich selbst Kleberli reinmachen kann (um damit zu "arbeiten").
Der Zustand der Bücher ist meist etwas zu hoch bewertet, denn "neuwertige" Bücher sind für mich dort "sehr gut", "sehr gute" Bücher sind "gut" und alles darunter ist Geschmackssache  :engel:
Titel: Re: Wirtschaftsfaktor Bücher aus zweiter Hand (Momox u.a.)
Beitrag von: Angela am 12. August 2020, 10:36:08
Ich kaufe schon mein Leben lang gebrauchte Bücher, habe selbst eine Weile meine ausgelesenen über Amazon verkauft (die hatten das mal für Kunden im Angebot und es brachte echt Geld). In anderen Ländern gibt/gab es jede Menge Läden, die nur Secondhandbücher verkaufen. Insofern sind solche Plattformen/Firmen ganz normal in dieser Zeit.
Titel: Re: Wirtschaftsfaktor Bücher aus zweiter Hand (Momox u.a.)
Beitrag von: FeeamPC am 12. August 2020, 15:01:15
Ich finde booklooker besser als medimops. Die Bücher dort entsprechen auch eher der Beschreibung.
Titel: Re: Wirtschaftsfaktor Bücher aus zweiter Hand (Momox u.a.)
Beitrag von: Inea am 13. August 2020, 09:19:38
Zitat von: Inea am 12. August 2020, 10:01:53
Der Zustand der Bücher ist meist etwas zu hoch bewertet, denn "neuwertige" Bücher sind für mich dort "sehr gut", "sehr gute" Bücher sind "gut" und alles darunter ist Geschmackssache  :engel:

Heute kam ein Buch von medimops, das beim Kauf mit "sehr gut" ausgewiesen war. Ich bin total verblüfft, den Zustand hätte ich auch als "neuwertig" akzeptiert. Da freu ich mich aber :vibes:

Danke @FeeamPC für den Tip mit booklooker. Das Portal kannte ich noch gar nicht. Und die haben so manches Buch, das mir in der Sammlung noch fehlt, das ich sonst nirgends bekomme.
Titel: Re: Wirtschaftsfaktor Bücher aus zweiter Hand (Momox u.a.)
Beitrag von: Linda am 13. August 2020, 19:36:32
Ich gebe zu, ich bin ein Neubuch-Suchtie :-) - und wenn ein Titel vergriffen ist, gucke ich erst nach ungelesenen Exemplaren mit Remittenden-Stempel, ehe ich gebrauchte suche. Allerdings verkaufe ich Bücher, die ich sicher nicht noch mal lesen will (Thriller etc.), über Booklooker.
  Ich gehe sehr pfleglich mit meinen Büchern um, selbst nach dem Lesen sehen die quasi neu aus. Andere Leute halt weniger. Ich erinnere mich da noch an ein »ungelesenes« Jugendbuch, das ich zu stolzem Preis ersteigert habe - man sah genau, wie weit das Buch von Sohnemann oder Töchterlein gelesen worden war – bis Seite 40 von 200 war es krass umgeknickt, danach unangerührt. Das ist ok, aber es ist IMHO dann nicht mehr neu.

Im Grunde ist das Internet mit seinen Möglichkeiten ein Paradies für Bücherfreunde, weil es eigentlich kein »vergriffen« mehr gibt, da der Gebrauchtmarkt sehr lebendig ist.
   Antiquariate sind jedoch auch nicht von gestern! Ich habe über die gängigen Plattformen schon einige Schnäppchen oder Sammlerexemplare ergattert, die von Händlern mit entsprechend verräterischen Namen verkauft wurden. Das sehe ich als weitere Umsatzmöglichkeit für Händler/Antiquariate. Man kann heute nicht mehr von Laufkundschaft allein leben.
Titel: Re: Wirtschaftsfaktor Bücher aus zweiter Hand (Momox u.a.)
Beitrag von: Linda am 13. August 2020, 19:40:33
Zitat von: FeeamPC am 12. August 2020, 15:01:15
Ich finde booklooker besser als medimops. Die Bücher dort entsprechen auch eher der Beschreibung.

bei Booklooker sind meiner Erfahrung nach eher echte Bücherwürmer/-freunde unterwegs. Bei anderen Plattformen wird oft einfach Ware umgesetzt.
Titel: Re: Wirtschaftsfaktor Bücher aus zweiter Hand (Momox u.a.)
Beitrag von: Absolut am 13. August 2020, 20:35:10
Danke für den Tipp mit booklooker. Ich bin begeistert! Mein Freund und der Bücherschrank weniger. So viele Buchwünsche und so wenig Platz  :hmmm: 
Titel: Re: Wirtschaftsfaktor Bücher aus zweiter Hand (Momox u.a.)
Beitrag von: Turiken am 04. Januar 2021, 13:31:15
Ich bin mittlerweile sehr froh drum, dass man Bücher, die gerade nicht mehr auf dem Markt sind, so einfach übers Internet gebraucht kaufen kann. Früher musste ich unbedingt alle Bücher neu haben (bei King-Romanen ist da, gebe ich zu, immer noch so), aber so viel, wie ich phasenweise lese, ist das mit neuen Büchern einfach nicht zu bezahlen. So eine Mischung aus neuen und gebrauchten Büchern passt mir da sehr gut. :)
Ich ziehe im Laufe der nächsten paar Monate um und wollte dann die Gelegenheit nutzen, noch mal kräftig zu entrümpeln. Momox hatte ich mir mal näher angeschaut, aber der Tipp mit Booklooker ist auch super, danke! Ich muss ja kein Vermögen mit aussortierten Büchern verdienen, aber gerade so ein paar "Schätze" wie die Kafka-Gesamtausgabe und ähnliches wird man tatsächlich gar nicht so leicht los, und für'n Appel und ein Ei mag ich die auch nicht hergeben, weil die echt teuer waren. Da werde ich mich mal durchschauen, wenn der Umzug näher rückt.

Grundsätzlich ist es nicht ganz unwichtig, die Verlage mit Neueinkäufen zu unterstützen, deshalb versuche ich da schon, gerade bei Büchern von kleineren Verlagen, das entsprechend neu zu kaufen. Aber je nachdem, wie viel gelesen wird, ist das ja kaum mehr zu bezahlen. Insofern bin ich schon froh, wenn ich einen Schwung Bücher von Medimops bestelle und meine Lesesucht nicht gaaanz so teuer gestillt wird. ;D
Titel: Re: Wirtschaftsfaktor Bücher aus zweiter Hand (Momox u.a.)
Beitrag von: FeeamPC am 05. Januar 2021, 20:52:46
Es sind nicht nur die Verlage, die mit Neukaufen unterstützt werden. Auch die Autoren sehen von Second-Hand-Verkäufen keinen einzigen Cent.
Titel: Re: Wirtschaftsfaktor Bücher aus zweiter Hand (Momox u.a.)
Beitrag von: Topaz am 06. Januar 2021, 07:58:00
Dank Bücherei und Second-Hand Buchverkäufen habe ich in den letzten Jahren Bücher von Autoren neu gekauft, die ich sonst nie gekauft hätte.
Grund: Das Bücherei-Buch war so super und es gab kein anderes (mehr) von dem Autor in der Bücherei. Ich war auf der Suche nach mehr von dem Schreiberling. Der nächsten Band der Serie, ein anderer Roman von ihr / ihm. Leider schon vier / länger Jahre alt und nicht mehr neu zu bekommen. Second-Hand habe ich die Bücher gefunden, gekauft und genossen. Dann habe ich mir neue, aktuelle Bücher von den Autoren gekauft, aus der Serie und auch Einzelbände.

Meine Meinung, auch Second-Hand Verkaufe unterstützen Autoren und Verlage. Nämlich dann, wenn die Autorin mehr als ein Buch hat, dass ich nach dem Lesen des Ersten, finden und kaufen kann. Das dann neu und der Schreiberling verdient daran. :)

Ich weiß nicht mehr wo ich es gelesen habe, aber es hieß dort, gedruckte Bücher werden im Schnitt von sechs verschiedenen Menschen gelesen. Heißt für mich, sechs Menschen, die einen Schreiberling kennenlernen und ggf. ein neues Buch wollen. Klingt für mich nach einer guten Werbung für das nächste Buch.
Titel: Re: Wirtschaftsfaktor Bücher aus zweiter Hand (Momox u.a.)
Beitrag von: FeeamPC am 06. Januar 2021, 11:51:31
Ist, wie immer, ein zweischneidiges Schwert. Es stimmt schon, auf der einen Seite ist es Werbung und sorgt bei begeisterten Lesern für weitere Käufe, auf der anderen Seite werden dadurch einige neue Bücher weniger verkauft. Ich denke, das ist okay, solange die Gewichtung nicht zu einseitig wird.
Und dass ich dort vergriffene Bücher noch bekomme, finde ich einfach nur gut.
Titel: Re: Wirtschaftsfaktor Bücher aus zweiter Hand (Momox u.a.)
Beitrag von: Alia am 06. Januar 2021, 15:00:10
Zitat von: FeeamPC am 05. Januar 2021, 20:52:46
Es sind nicht nur die Verlage, die mit Neukaufen unterstützt werden. Auch die Autoren sehen von Second-Hand-Verkäufen keinen einzigen Cent.
Das Argument gilt dann für alles, was Second-Hand verkauft wird. Die Hersteller, Designer, etc. profitieren nur beim ersten Verkauf. (Ausgenommen mal Kunstwerke. Da wird der Künstler theoretisch bei jedem Verkauf beteiligt. - Theoretisch, weil ein Aquarell von Lieschen Müller, das für 5 Euro auf dem Flohmarkt verkauft wird, sicher keinen Obulus in ihre Kasse spült.)
Gerade zB bei Kinderbüchern ist der Weiterverkauf absolut sinnvoll. Was für 1. und 2. Klasse passt, ist in der 3. schon überholt. Dann lieber gebraucht kaufen und/oder selbst günstig weitergeben. Das hat auch etwas mit Umweltschutz und Müllvermeidung zu tun.
Bücher lassen sich eh nur eine begrenzte Anzahl von Malen lesen und verkaufen. Da ist also auch immer eine natürliche Grenze eingebaut. Ich glaube auch nicht, dass derjenige, der ein Buch für 1 € auf dem Flohmarkt kauft, dasselbe Buch sonst als neues Buch für mehr als den 10fachen Preis gekauft hätte. Eine riesengroße Konkurrenz sehe ich da nicht.
Und Ebooks sind eh raus. Genau wie Hörbücher im Download. Bei Dateien gibt es halt kein "gebraucht".
Unsere kleine Buchhandlung vor Ort verkauft übrigens auch gebrauchte Bücher und arbeitet da mit einem Buchantiquariat zusammen. Für mich gehört so eine kleine, inhabergeführte Buchhandlung auch zu dem Teil der Buchbranche, den ich unterstützen möchte. Die Inhaberin unterstützt lokale Autoren (es gibt ein kleines Regal nur für lokale Titel) und hat auch einige SP-Bücher oder Kleinverlagsbücher im Regal stehen. Dort dann ein gebrauchtes Buch kaufen, unterstützt dieses Angebot letztlich auch, weil es dem Buchladen Gewinn bringt und hilft, dass er über die Runden kommt.
Titel: Re: Wirtschaftsfaktor Bücher aus zweiter Hand (Momox u.a.)
Beitrag von: FeeamPC am 06. Januar 2021, 16:07:21
Wie ich bereits schrieb:
ZitatIch denke, das ist okay, solange die Gewichtung nicht zu einseitig wird.
Titel: Re: Wirtschaftsfaktor Bücher aus zweiter Hand (Momox u.a.)
Beitrag von: Alia am 06. Januar 2021, 17:02:19
Es wird nicht zu einseitig, glaube ich. Bücher haben nur eine begrenzte Lebensdauer. Taschenbücher sehen nach dem Lesen wirklich schnell zerfleddert aus und auch Kinderbücher leiden ziemlich. Derjenige, der sich Hardcover von Romanen leistet, behält sie meist auch. Die sind einfach zu teuer und zumindest ich kaufe sie nur, wenn ich genau dieses Buch ganz unbedingt haben möchte. Das wird dann ins Regal gestellt und liebgehabt.
Btw. wir haben hier gerade einen ganzen Haufen Kinderbücher aussortiert. Momox bietet uns ganze 20-30 Cent pro Buch.  ::) Und bei Amazon bieten sie dasselbe Buch dann für 2,50 Euro aufwärts an. Teils sogar zum Originalpreis zzgl. Versand. Wer das kauft, muss schon blöd sein. Aber vielleicht gibt es ja wirklich Menschen, die das machen. Sonst würden die großen Anbieter das wohl kaum so einstellen.
Titel: Re: Wirtschaftsfaktor Bücher aus zweiter Hand (Momox u.a.)
Beitrag von: Mondfräulein am 06. Januar 2021, 17:15:32
Ich kaufe Bücher tatsächlich dann gebraucht, wenn ich Autor und Verlag bewusst nicht unterstützen will. Das kommt sehr, sehr selten vor, weil ich solche Bücher in den allermeisten Fällen nicht lese. Aber wenn beispielsweise ein neues Buch von JK Rowling erscheint und ich mich selbst überzeugen will, ob es transphob ist, dann würde ich es nur gebraucht kaufen wollen, um die Verkaufszahlen nicht weiter zu steigern. Ich persönlich habe die Entscheidung getroffen, von dieser Autorin kein Buch mehr neu zu kaufen. Es gebraucht zu kaufen ist der einzige Weg, den ich sehe, ohne die Online-Piratie von eBooks zu unterstützen, die der Buchbranche ja weit mehr schadet. Das gilt zum Beispiel auch dann, wenn ich ein Harry Potter Buch verschenken wollen würde. Damit würde ich mich nur gut fühlen, wenn ich das Buch gebraucht kaufen würde.
Titel: Re: Wirtschaftsfaktor Bücher aus zweiter Hand (Momox u.a.)
Beitrag von: Graumond am 06. Januar 2021, 20:41:32
Ich sehe das ähnlich wie @Mondfräulein. Vor allem der Umkehrschluss - dass ein Neukauf eine gezielte Möglichkeit ist, diejenigen Autoren zu unterstützen, die ich wirklich unterstützen will - hilft mir bei der Wahl zwischen Second-Hand-Kauf und buchhandlungsfrischem Erwerb.
Besonders bei relativ unbekannten Autoren oder meinenabsoluten Lieblingsautoren, gönne ich mir (und ihnen) gerne den Neupreis von 10-20€. Aber das bei jedem Buch zu tun - vor Allem, wenn ich nicht weiß, ob mir Schreibstil / die politische Haltung des Autoren / die Thematik / etc. zusagt -, würde mein Budget bei der Menge an Büchern, die ich lese, sprengen.
Und wie @Topaz schon gesagt hat, können die "Second-Hand-Autoren" bei besonderem Interesse natürllich auch zu "Neupreis-Autoren" werden.
Titel: Re: Wirtschaftsfaktor Bücher aus zweiter Hand (Momox u.a.)
Beitrag von: Fianna am 06. Januar 2021, 21:35:40
Zitat von: Graumond am 06. Januar 2021, 20:41:32
Besonders bei relativ unbekannten Autoren oder meinenabsoluten Lieblingsautoren, gönne ich mir (und ihnen) gerne den Neupreis von 10-20€. Aber das bei jedem Buch zu tun - vor Allem, wenn ich nicht weiß, ob mir Schreibstil / die politische Haltung des Autoren / die Thematik / etc. zusagt -, würde mein Budget bei der Menge an Büchern, die ich lese, sprengen.
Ich sortiere es meist in die Art des Verlages. Wissenschaftliche Fachbücher kaufe ich gerne für 25 € antiquarisch statt 180 € neu. Als Privatperson sehe ich mich bei Büchern dieser Verlage und Preisklasse ohnehin nicht als Zielgruppe für Neukauf.

Kleinverlage und Selfpublisher kaufe ich dagegen immer neu. Wenn ich mal wenig Geld habe oder nicht weiß, ob es mir gefällt, wird es eben das Ebook. Das ist meist viel günstiger. Auf einer der ersten Buch Berlin Veranstaltungen habe ich einer Debüt-Autorin gesagt, dass ich mir abends das Ebook gekauft und angelesen habe. Hatte schon ein bisschen schlechtes Gewissen, aber sie meinte ganz fröhlich, dass das nicht schlimm ist und die daran sogar ein paar Cent mehr verdiene.
Ist natürlich nicht bei jeden SP-Autor so. Aber bevor ich mir ein Indie-Buch gebraucht kaufe, hole ich mir lieber das Ebook und gucke es nach 1 x Lesen nicht mehr an. Nimmt wenigstens keinen Platz im Regal weg.
Titel: Re: Wirtschaftsfaktor Bücher aus zweiter Hand (Momox u.a.)
Beitrag von: Anj am 07. Januar 2021, 08:29:41
Ich kaufe inzwischen ja fast nur Ebooks und mir ging es anfangs auch so wie Fianna, bis ich dann auch mehrfach gehört habe, dass die Autor*innen an den Ebooks sogar besser verdienen.
Davon abgesehen denke ich auch, dass nur wenige von denen, die secondhand die Bücher kaufen, diese auch mit Neupreis gekauft hätten. Dafür ist das Verhältnis zwischen Kosten und Nutzen aus reiner Lesersicht oft einfach nicht verhältnismäßig, wenn wenig Geld vorhanden ist. Aber auch bei mir ist es so, dass Büchereibücher und Gratisebooks mich zu einem Käufer von weiteren Büchern machen. Auch gebrauchte, aber die kauf ich höchstens mal spontan auf Flohmärkten.
Aber wenn mich ein solches Buch überzeugt, dann zahl ich auch für neue Ebooks, die vom Umfang her Verlagsbüchern entsprechen, denselben Preis.
Und, wenn ich meine Bücher verkaufen kann, investiere ich das Geld dann in neue Bücher. Vielleicht fließt das Geld jetzt nicht direkt zu den Autor*innen, deren Bücher ich grad verkauft habe, aber langfristig finanzieren diese Bücher dann durchaus mal Neukäufe. (Ich mache es aber auch gern so, dass ich Geld, das ich auf diese Weise bekomme auch nur in diesem Segment wieder ausgebe.)
Titel: Re: Wirtschaftsfaktor Bücher aus zweiter Hand (Momox u.a.)
Beitrag von: Fianna am 07. Januar 2021, 11:11:01
Zitat von: Alia am 06. Januar 2021, 17:02:19
Btw. wir haben hier gerade einen ganzen Haufen Kinderbücher aussortiert. Momox bietet uns ganze 20-30 Cent pro Buch.  ::) Und bei Amazon bieten sie dasselbe Buch dann für 2,50 Euro aufwärts an. Teils sogar zum Originalpreis zzgl. Versand. Wer das kauft, muss schon blöd sein.
Deswegen unterstütze ich diese Plattformen nur ungern und kaufe nur Bücher, die ich anderswo nicht bekomme (weird Fachbücher oder vergriffene Bücher).

Ich bin aber ein Fan von privatem Buchtausch geworden.
An den öffentlichen Bücherschränken finde ich derzeit seltener etwas, ich stelle nur rein, was bei der Tauschbörse nicht weggeht.
Hängen geblieben bin ich bei tausch-buecher, die haben ein sehr praktisches Punkteezahlsystem von 1-10, man kann auch DVDS, CDS oder Spiele tauschen.

Außerdem finde ich sehr praktisch die Funktion, einem Mitglied Punkte zu schenken (wegen Reklamation, weil man direkt etwas tauscht oder weil man nett ist).

Ich habe ein ungelesenes dickes Hardcover eines beliebten Buches, um das ich mich beim Lesen drücke (nicht so mein Geschmack), das stelle ich natürlich nicht bei Momox für 1,17 € ein, damit die es zum Originalpreis weiter verkaufen.
Diese Preisspanne finde ich auch unverschämt, da mache ich lieber Direkttausch oder Verschenkeschrank.
Titel: Re: Wirtschaftsfaktor Bücher aus zweiter Hand (Momox u.a.)
Beitrag von: Wildfee am 12. Januar 2021, 15:06:51
Momox und co. sollte man derzeit auch nicht unbedingt mit Julia Quinns unterstützen. Die Preise für die Taschenbücher sind derzeit astronomisch hoch und gehen zum Teil bis zu über 60€ pro Band (die Reihe umfasst acht Teile und die Serie "Bridgertons" läuft mit großem Erfolg bei netflix, daher die große Nachfrage). Da lohnt sich das Einstellen bei ebay und co. und ich muss zugeben, dass ich da auch keine Skrupel habe. Der Autorin tut es nicht weh, sie war vorher schon Bestseller Autorin.

Grundsätzlich nutze ich aber auch fleißig den örtlichen Bücherschrank und stelle da ausgelesene und aussortierte Bücher ein. Die Fluktation ist recht hoch, ich sehe jedenfalls, dass meine Bücher immer recht schnell herausgenommen werden und dafür andere hineingestellt werden.