Tintenzirkel - das Fantasyautor:innenforum

Handwerkliches => Workshop => Thema gestartet von: Ary am 01. März 2007, 08:41:31

Titel: Fasse dich kurz!
Beitrag von: Ary am 01. März 2007, 08:41:31
Hallo Mitzirkler,
Ich beiße mich gerade mal wieder am Thema Kurzgeschichte fest. Ursache ist dieser Wettbewerb, für den Kurzgeschichten zu bestimmten Themen für Kinder ab 10 Jahre gewünscht sind.
Die Vorgabe: Maximal zwei Normseiten.
Wie kann man so etwas Kurzes schreiben?
Wie faßt man sich kurz und erzählt trotzdem noch eine stimmungsvolle Geschichte?
Gibt es eine Art "Anleitung zum Kurzgeschichtenschreiben"? Nein, ich meine jetzt nicht eine Aufzählung von Merkmalen, an der man eine Kurzgeschichte erkennt. Ich suche nach praktiscfhen Tips zum "sich kurz fassen".

*etwas ratlos*
Aryana
Titel: Re: Fasse dich kurz!
Beitrag von: Rei am 01. März 2007, 08:52:47
Hmm, am Besten einen Plot wählen, der nicht zu verstrickt und kompliziert ist. Was ganz einfaches. Keine Ahnung, ein Händler besucht ein Dorf und bringt einen wunderlichen Gegenstand mit oder so.
Titel: Re: Fasse dich kurz!
Beitrag von: Hr. Kürbis am 01. März 2007, 09:02:33
Jiiiiks, das ist echt schwierig! Ich hab auch mal so eine Geschichte geschrieben, das hat mir schlaflose Nächte bereitet! Hab insgesamt 3 Versionen geschrieben, die dann zusammengewürfelt und gestrichen, gestrichen, gestrichen...

... bis ich eben das Höchstmaß an Seiten erreicht hatte.
Da blieb echt viel auf der Strecke und es ging um jeden einzelnen Satz, jedes Wort, jeden Buchstaben. Ob es wohl bezeichnend ist, dass ich nicht gewonnen habe? ;) Egal, als Übung gar nicht mal verkehrt...

*drückt die Daumen*
Titel: Re: Fasse dich kurz!
Beitrag von: Steffi am 01. März 2007, 09:17:45
Aryana, weißt du was da hilft? Drabbles schreiben. Es ist unglaublich wieviel man übers Schreiben lernt, wenn alles in maximal 100 Wörter passen muss.  :)
Titel: Re: Fasse dich kurz!
Beitrag von: Ary am 01. März 2007, 09:19:58
Hi!
Ohje - ich glaube, ich sollte mir nur noch Wettbewerbe suchen, die mindestens eine NOvelle haben wollen. *seufz*
Allein das mit dem kurzren Plot fällt mir schon wahnsinnig schwer. Da die Geschichte für Kinder sein soll, muß ja auch etwas passieren, damit die jungen Leser sich nicht langweilen. Oder es muß eine Aussage drin sein, die ein Kind vielleicht interessaant oder spannend findet.
Auf nur zwei Seiten etwas Spannendes passieren zu lassen finde ich wahnsinnig schwierig. Mist, ich hab mir wohl wieder etwas ausgesucht, bei dem ich zu viel erklären muss...
*hilflos den PC anstarr*

@Steffi: Drabbles? Ich und Drabbles? Ohje. Ich bewundere jeden, der das kann, aber ich kann es nicht. Zwei Normseiten Kürze sind für mich ja schon der blanke Horror, aber 100 Wörter? Das krieg ich nicht hin!  :(
Titel: Re: Fasse dich kurz!
Beitrag von: gbwolf am 01. März 2007, 09:41:01
Protagonisten zusammenkürzen und die Charakterbeschreibung minimalisieren. Ich meine immer, ich müsste viele Personen reinbringen, denen ich dann viel Raum gebe.

Vielleicht Konzentration auf maximal zwei Figuren, Mut, Dinge direkt zu erzählen, statt subtil zu verpacken. Einfacher Konflikt (Der Held hat sich auf das Heim der Blütenelfe Lopelie gesetzt und muss jetzt unter deren Geschimpfe die Blütenblätter einsammeln und wieder zusammensetzen oder so).
Titel: Re: Fasse dich kurz!
Beitrag von: Maja am 01. März 2007, 09:46:03
Erinnere dich zurück an die Zeit der Schulaufsätze im vierten und fünften Schuljahr - die waren auch nicht länger als das hier, und wir haben es trotzdem geschafft, eine ganze Geschichte darin zu erzählen. Kombiniere das mit dem besseren, erwachseneren Stil, den du dir in den letzten fünfundzwanzig Jahren angeeignet hast, und voilà!

Was mich angeht, mir ist das zu kurz - auch zum lesen...
Titel: Re: Fasse dich kurz!
Beitrag von: Ary am 01. März 2007, 10:28:34
@Maja: Meine Schulaufsätze waren auch immer halbe Romane...  :wums:

@Wölfin: ich bin auch so ein "Viele-Charaktere-Schreiber", mich nur auf einen festzulegen wird ziemlich haarig.
Titel: Re: Fasse dich kurz!
Beitrag von: Schelmin am 01. März 2007, 11:13:39
Es geht schon, aber ist nicht leicht. Sieh dir zum Beispiel mal die Geschichten oder Krimis in der Yellow Press an. Die haben zwischen 3000 und 7000 Zeichen, man kann in so einen kurzen Text schon Handlung hineinbringen. Das sind eben sehr knapp gefaßte Plots, und sie bestehen meist nur aus sehr wenigen Szenen.
Ebenso wird es wohl bei dieser Kurzgeschichte sein. Vermutlich ist da nichts Spannungsgeladenes oder Kompliziertes erwünscht, sondern eine einfach gestrickte, unterhaltsame Geschichte, die schnell ein Problem aufwirft und es gleich wieder auflöst. Geschichten für Bilderbücher haben im Grunde auch nicht viel mehr Text.
Titel: Re: Fasse dich kurz!
Beitrag von: annorra am 01. März 2007, 11:32:12
Hallo Aryana

rein sprachlich (jetzt nicht inhaltlich/strukturell) gibt es allgemein eine Reihe kleiner Kniffe. Ich gebe dir mal ein Beispiel aus dem Bereich,,wissenschaftliche Arbeiten":

Statt z. B. ,,Auf der anderen Seite zeigte der Autor, dass..." zu schreiben, kann man zumindest ,,Andrerseits" draus machen. Das ,,Andrerseits" kann man je nach Inhalt auch durch ,,auch" oder ,,aber" ersetzen und wieder hast du ein paar kostbare Zeichen mehr Platz.

Anderes, diesmal literarisches Beispiel: Statt:

,,Ich weiß nicht", sagte er und rieb sich die Nase.

kann man auch schreiben: ,,Ich weiß nicht." Er rieb sich die Nase.

Wieder acht kostbare Zeichen gespart.

Wenn man jeden Satz so unter die Lupe nimmt, addiert sich das alles. Auch sonst würde ich versuchen, möglichst kurze Wörter zu nehmen, so lange die Abwechslung nicht drunter leidet: z. B. ,,er sah" statt ,,er betrachtete".

Ach ja, und ebenfalls gut: möglichst aktiv schreiben, nicht passiv (ein Standard-Schreibtipp). Ein ,,Das Bett wurde gemacht." ist länger als ein ,,Er machte das Bett." Nebenbei finde ich, klingt das Aktiv in allgemeinem besser.

Dann würde ich bei solchen Sätzen wie ,,Er zitterte, sein Herz raste, ihm schlotterten die Knie und er biss sich auf die Lippe" überlegen, ob die Stimmung mit weniger Elementen auch rüberkommt. Es soll ja eine Kurzgeschichte sein, da kann man nicht zu viel Wörter darauf verwenden, solche Zustände zu beschreiben.

Auch noch ein Tipp: Sich Wegbeschreibungen von ,,A nach B" sparen, wenn sie unwichtig sind. – Wobei ich hier nicht weiß, ob man diese Abkürzung nicht mit einer Leerzeile ,,bezahlen" müsste.

Und dann würde ich Dialoge so geschickt kürzen, das man dieses Hin und Her in den Gesprächen eliminiert, zielstrebige Dialoge führt:

Statt (na gut, blöder Dialog):

,,Wozu ist dieser Stab gut?"
,,Zum Zaubern."
,,Und was kann ich damit zaubern?"
,,Alles, was dein Herz begehrt."
,,Aber brauche ich nicht Magie dazu?"
,,Natürlich!"

kann man auch schreiben:

,,Wozu ist dieser Stab gut?"
,,Damit kannst du alles herbeizaubern, was dein Herz begehrt – vorausgesetzt, du hast Magie."

Aus Frage-Antwort-Dialogen also mehr ,,monologische, erklärende Dialoge" machen.

So, das waren einige kürzende Ideen.

Grüße

Annorra.
Titel: Re: Fasse dich kurz!
Beitrag von: Breanna am 01. März 2007, 14:00:44
Ich habe es schon geschafft, zwei Kurzgeschichten zu produzieren, die kürzer als zwei Normseiten sind. Das war allerdings nicht geplant und die dinger sind auch schon älter. Aber es geht einfach darum, wirklich die Einheit von Raum und Zeit zu wahren und praktisch eine einzelne Szene, meinetwegen auch nur einen einzelnen Moment mit Leben zu füllen. Das alleine kann schon eine Geschichte ergeben. Höchstens zwei Charaktere, besser noch einen einzigen, auf dem der Schwerpunkt liegt, keine großen Settingbeschreibungen.
Konkreter kann ich es nicht sagen, da ich noch nie bewusst so kurz geschrieben habe, sondern jetzt nur im Nachhinein überlegen kann, was diese Geschichten ausmacht.
Titel: Re: Fasse dich kurz!
Beitrag von: Steffi am 01. März 2007, 14:06:30
Zitat von: Aryana am 01. März 2007, 09:19:58
Drabbles? Ich und Drabbles? Ohje. Ich bewundere jeden, der das kann, aber ich kann es nicht. Zwei Normseiten Kürze sind für mich ja schon der blanke Horror, aber 100 Wörter? Das krieg ich nicht hin!  :(


Deswegen sollst du es ja üben... ;)
Titel: Re: Fasse dich kurz!
Beitrag von: Coppelia am 01. März 2007, 22:34:39
Ich hab für mein Examen "Die Struktur des Witzes und der Witz der Struktur" gelesen, wo auch die Struktur von Kurzgeschichten behandelt wird. Seitdem weiß ich genau, dass ich mich nie trauen werde, sowas Superkompliziertes zu schreiben. Das packe ich nie. Pointierte Texte sind nichts für mich, ich brauche Zeit, um alles zu erzählen, was ich zu sagen habe!

Was ich beim Lesen aber gelernt habe, ist, dass Kurzgeschichten häufig einen Aufbau haben, der einem Witz ähnlich ist, auch wenn sie nicht witzig sind. Die Handlung konzentriert sich auf eine überraschende Wendung am Schluss, die auf einmal alles, was bisher geschehen ist, in einem völlig anderen Licht dastehen lässt.
Titel: Re: Fasse dich kurz!
Beitrag von: Manja_Bindig am 02. März 2007, 10:22:43
Ui, wie schreibe ich kurze Sachen?
Am besten, man nimmt was Simples. Keine großartige Handlung, nix plottechnisch ausgefeiltes(je ausgefeilter der Plot, desto länger wirds...)
Ein Monolog, eine Situation, etwas, was sich eigentlich auch in einem Satz erzählen ließe, ich aber noch ein bisschen aufblase.
Das gute an dieser "Aufblaserei" ist, dass ich gucken kann, wo ich die Luft rauslassen kann, wenn ich zu viel habe.
´(Ich hab für mcih festgestellt, dass ich bei so knappen Seitenzahlen am liebsten Situationsgeschichten schreibe; Ereignisgeschichten brauchen bei mir etwas mehr)
Titel: Re: Fasse dich kurz!
Beitrag von: Ary am 02. März 2007, 11:41:13
Zitat von: Coppelia am 01. März 2007, 22:34:39
Seitdem weiß ich genau, dass ich mich nie trauen werde, sowas Superkompliziertes zu schreiben. Das packe ich nie. Pointierte Texte sind nichts für mich, ich brauche Zeit, um alles zu erzählen, was ich zu sagen habe!

Dito. Ich glaube, das ist mein Problem. Nicht, daß ich schwafeln will, ich mag geschwafel überhaupt nicht, aber ich male gern mit Worten und das kann ich nicht, wenn ich nur auf Kürze achten soll.
Tja - ich glaube, ich trete den Wettbewerb in die Tonne und warte auf was, das meinen Fähigkeiten eher entspricht. :)

@Manja: wenig Plot, schon klar. Aber ich habe trotzdem das Gefühl, ich müsste das eine oder andere erklären, und da fängts bei mir an zu haken. *seufz*
Titel: Re: Fasse dich kurz!
Beitrag von: Lastalda am 02. März 2007, 13:21:56
Zitat von: Coppelia am 01. März 2007, 22:34:39
Was ich beim Lesen aber gelernt habe, ist, dass Kurzgeschichten häufig einen Aufbau haben, der einem Witz ähnlich ist, auch wenn sie nicht witzig sind. Die Handlung konzentriert sich auf eine überraschende Wendung am Schluss, die auf einmal alles, was bisher geschehen ist, in einem völlig anderen Licht dastehen lässt.

*nick* Das finde ich ausgesprochen wichtig. Ich habe schon öfters Kurzgeschichten gelesen, denen diese überraschende Wendung am Ende fehlte - und die haben einfach nichts. Eine Kurzgeschichte braucht ihre Pointe (die natürlich nicht witzig sein muss).


@Aryana:
Ich glaube, dein Hauptproblem ist, dass Du versuchst, eine ganze Geschichte, die eigentlich mindestens 4-5 Seiten brauchen würde auf 2 Seiten runterzukürzen. Das funktioniert nicht. Auf diesem Weg wird immer der Text leiden, weil er am Ende nur noch als Skelett dasteht.
Viel sinnvoller ist es, nach einem Plot zu suchen, der wirklich so kurz ist, dass Du ihn in einer einzigen Szene erzählen kannst. Keine Geschichte in dem Sinn, nur eine Szene. Man kann auf 2 Seiten kein ganzes Leben erzählen (jedenfalls kein Interessantes), wohl aber einen Augenblick sehr lebhaft schildern, einen Eindruck hervorrufen.

Ich denke, Manjas Ansatz ist da sehr gut - man nehme etwas, was man eigentlich in 1-2 Sätzen sagen kann (die Pointe) und blase es auf. Auf diese Weise muss man nicht kürzen, sondern hat genug Platz.
Titel: Re: Fasse dich kurz!
Beitrag von: Elena am 02. März 2007, 20:02:07
Interessantes Thema. Ich habe durchaus "Geschichten", die nach zwei Normseiten zu Ende sind, aber bei Fantasygeschichten wird das schon schwieriger.
Man muss aber auch berücksichtigen: Kinder lesen lange Beschreibungen nicht besonders gerne (manchmal überlege ich mir, wozu wir uns überhaupt mit Beschreibungen abquälen, 90% der Leser überblättern die doch sowieso ...), auch wenn man das schreiben möchte, heißt das noch nicht, dass die Kinder das auch lesen wollen.

Ansonsten auch von meiner Seite vielen Dank für die Tipps, ich denke, es ist eine gute Übung, die man nicht einfach als "Ach, kann ich nicht" zur Seite legen sollte.
Titel: Re: Fasse dich kurz!
Beitrag von: Linda am 03. März 2007, 12:46:36
Zitat von: Elena am 02. März 2007, 20:02:07
Man muss aber auch berücksichtigen: Kinder lesen lange Beschreibungen nicht besonders gerne (manchmal überlege ich mir, wozu wir uns überhaupt mit Beschreibungen abquälen, 90% der Leser überblättern die doch sowieso ...), 

nicht nur Kinder nicht. Es gibt eben verschiedene Lesertypen, was auch unterschiedliche Rezensionen zu Romanen erklärt.
Hält man Beschreibungen aber zu knapp, geht das auch nach hinten los - dann jammern die Leser, sie könnten sich nichts vorstellen, weil es keine Beschreibungen gibt.
Aber Kurzgeschichten sind eigentlich nur Plot und noch mal Plot, höchstens unterbrochen vom Dialog. Beschreibungen, die über ein gelegentliches Adjektiv, einen Vergleich oder eine Metapher hinausgehen, sind hier eher fehl am Platze.
Titel: Re: Fasse dich kurz!
Beitrag von: Ary am 03. März 2007, 12:57:04
@Lastalda: Hm. Klingt einleuchtend, aber so kurze Plots... okay, es muß sie geben, aber ich sehe sie einfach nicht.
Komisch - wenn ich ein Lied schreibe, ist es immer nur eine Momentaufnahme, knapp und kurz und alles steht in der ersten Strophe. Bei Geschichten schaffe ich das einfach nicht.

Titel: Re: Fasse dich kurz!
Beitrag von: Lastalda am 03. März 2007, 16:02:14
Dann suche nach einem solchen Moment. Denk über das Thema nach und schau Dir die Bilder an, die Du vor Deinem inneren Auge siehst, such nach einem Augenblick, der Dir gefällt, und versuch den festzuhalten. :)
Titel: Re: Fasse dich kurz!
Beitrag von: Darkstar am 06. März 2007, 13:11:22
Also, von Drabbles halte ich nicht so viel. Bringt das wirklich was?
Lernt man dadurch, sich kurz zu halten? Ich denke, Drabbles haben doch an sich kein Anfang und Ende und keine richtige Handlung.

Ob man letztendlich eine so kurze Geschichte zusammenbekommt, die auch noch die Bedingungen einer Geschichte erfüllt, liegt auch daran, was man selbst schreiben will.

Obwohl mir persönlich stimmige, tolle, interessante Charakter am liebsten sind, lebt eine so kurze Geschichte eben doch von der zündenden, aussergewöhnlichen Idee. Von der Pointe, wie Vorredner so schön meinten.
Also, egal wie wunderschön die Idee an sich ist, wenn die Pointe nicht überraschend und zündend ist, dann passt es nicht zur Seitenvorgabe.

Im Prinzip sollte auch die Handlung sich nicht zu sehr in die Länge ziehen, eher einer kurzen Szene entsprechen.

Natürlich heißt das nicht, dass man auf einen langweiligen Charakter aufsetzen sollte. Nur, eine richtige Charakterisierung - dazu reicht wohl die Zeit nicht.
Man kann denke ich da nur eine bestimmte Seite des Charakters beleuchten, etwa durch klug gesetzte Dialoge oder so.

Aber gehen tut das schon. Man braucht halt die außergewöhnliche Idee...
Typabhängig, aber kann wunderbar funktionieren.

Viel Glück!

Das Problem bei solchen Wettbewerben ist ja oft, dass solche Ideen einem plötzlich kommen und nicht auf Abruf. Ich sammle die in meinem Notizbuch, falls ich nicht gleich zum Schreiben komme / darauf Lust habe.

Wenn da der Wettbewerb bei mir im Vordergrund stünde und ich hätte gar keine Idee und würde verkrampft versuchen, etwas in zwei Seiten zu bekommen, dass eigentlich 10 verdient hat - das geht schief...
Titel: Re: Fasse dich kurz!
Beitrag von: Ary am 06. März 2007, 13:37:04
@Darkstar: :( Und ganz genau das ist passiert, es ist schiefgegangen. Naja, das Ganze läuft noch bis Ende März, vielleicht kommt mir ja noch so eine tolle Idee, für die ich weder einen Charakter beschreiben muss noch viel Handlung brauche.
Im Moment stehe ich mir wohl einfach selber im Wege. Meine Ideen sidn einfach zu umfangreich für zwei Seiten.
Titel: Re: Fasse dich kurz!
Beitrag von: Darkstar am 06. März 2007, 15:11:39
@Aryana:

Was ja überhaupt kein Problem ist!
Du schreibst ja nicht für einen Wettbewerb, denk ich!
Schreib das, worauf du Lust hast und zwing dich nicht zu was, worauf du keine Lust hast.
Nicht, wegen einem Wettbewerb.

Ich denke ja, du bist eh produktiv, das heißt, produziere doch einfach auf "Stock" - und wenn dann was für einen Wettbewerb sowieso passt (oder dir im Kopf rumspinnt), dann reiche das ein.

Bei mir ist das Problem leider gerade anderer Natur:
Ich hab ne Idee, aber keine Zeit zum Schreiben.
Man sollte ja meinen, zwei Seiten hat man gleich, aber gerade bei so einer kurzen Geschichte muss ja jedes Wort sitzen :-)
Titel: Re: Fasse dich kurz!
Beitrag von: Ary am 07. März 2007, 10:30:49
@Darkstar: ich kann auf Kommando eher eine etwas längere Geschichte schreiben als etwas so gnadenlos kurzes. Wenn es nicht auf jedes Wort ankommt, ist es viel einfacher, das stimmt schon. Ich werde mir jetzt mal die Schubladen mit Entwürfen und kleinen Geschichtchen füllen, vielleicht kommt ja irgendwann mal DER Wettbewerb, auf den etwas von meinem Zeugs passt.
*neue Kladde kaufen geht und frische Patronen in den Füller stopf*
Am Wochenende sitz ich viel im Zig, da hab ich Zeit zum PLotten - schreiben kann ich im Zug nicht, das, was dabei rauskommt, kann ich hinterher nicht mehr lesen.
Titel: Re: Fasse dich kurz!
Beitrag von: Geli am 07. März 2007, 11:03:00
hm ...
mein Anstatz für kurze Kurzgeschichten ist ein völlig anderer.
Ich schreibe erstmal einfach munter drauflos.

Komprimieren aus einem überbordenen Text heraus kann man immer.
Aber aus dem Nichts heraus gleich kurz fassen, das ist wirklich schwierig.
Titel: Re: Fasse dich kurz!
Beitrag von: Rune am 07. März 2007, 11:17:02
Darf ich da mal eine Frage zu den Drabbles einwerfen? Wir sollen für unsere Autorengruppe ein Drabbling machen, aber ausser das ich 100 Worte habe, weiß ich nicht so wirklich, was ein Drabble ausmacht.
Gibt es da bestimmte Strukturen, Vorgaben?

Mir ist gerade aufgefallen, das ich zwar kurze Kurzgeschichten ganz gut hinbekomme, aber ein kurzes Märchen wollte mir absolut nicht einfallen. Vielleicht liegt es einfach am Thema, das Dir nicht der richtige Funke überspringt. ISt aber sicher alles eine Frage der Übung. Einfach drauflos schreiben ist sicher der beste Weg, um damit umzugehen. :)
Titel: Re: Fasse dich kurz!
Beitrag von: Ary am 07. März 2007, 11:24:08
@Rune: Lies mal weiter oben in diesem Thread, da wurde das Drabble ziemloch gut beschrieben. Es ähnelt von der Struktur her einem Witz - kurz, knackig, mit Pointe/ungewöhnlicher/überraschender Wendung.

Ich glaube, drauflosschreiben hilft mir nicht wirklich - ich glaube, ich finde einfach die passendne Plots nicht für etwas wirklich kurzes. Ich habe mein Problem eingekreist - es ist nicht das kurz fassen an sich, es ist das "Kurz- Plotten". :)
Titel: Re: Fasse dich kurz!
Beitrag von: Rune am 07. März 2007, 11:34:26
Das mit dem Witz hatte ich eher auf normale Kurzgeschichten bezogen, hab ich wohl einfach falsch verstanden, oder stehe ohne meinen Kaffee einfach auf der Leitung.

Und das mit dem drauflosschreiben: Ich wollte damit sagen, schreib und plotte das, was du kannst und worauf du lust hast, irgendwann wird das von ganz allein kommen.
Vielleicht wäre es ja auch eine Hilfe, wenn wir mal gemeinsam Drabbles verfassen zur Übung? Einfach mal gucken, was jeder daraus macht und auch die Struktur des Textes auseinander nehmen? Ich könnte mir vorstellen, das Du dadurch vielleicht einen Zugang bekommen könntest :)
Es müssen ja nicht gleich 100 Worte sein, wir können ja auch mit 500 anfangen für den Anfang ;)
Titel: Re: Fasse dich kurz!
Beitrag von: Ary am 07. März 2007, 11:46:59
Üben klingt gut, aber dazu fehlt mir im Moment die Zeit! Das biosschen, das ich mir zum Schreiben abzwacken kann, brauche ich diesen Monat für mein Romanprojekt.
Titel: Re: Fasse dich kurz!
Beitrag von: Lastalda am 07. März 2007, 20:13:05
@Rune: ein Drabble ist, soviel ich weiß, eine Kurzgeschichte mit exakt 100 Wörtern. Von der Struktur usw. musst Du alles beachten, was zu einer Kurzgeschichte gehört, plus die Wortvorgabe, das war's. :)