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Diskussion: klassische Fantasyrassen - grundlegende Dinge

Begonnen von Beate, 12. Januar 2009, 18:37:09

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Beate

Hallo zusammen!

Ich habe eben Kai Meyers Merle-Reihe ("Die fließende Königin", "Das steinerne Licht", "Das gläserne Wort") gelesen und dort kommen u.a. Sphinxe und Meerjungfrauen vor. Und plötzlich hat sich mir eine ganz seltsame Frage gestellt: Wie sieht es da eigentlich mit so grundlegenden Dingen wie Paarung, Geburt und Liebe aus?
Denn:
Sphinxe sind ja eine Kombination aus Mensch + Löwe/Raubkatze. Lieben die sich jetzt wie Katzen, was sehr brutal ist oder empfinden sie mehr wie Menschen? Haben sie eher Einzelgeburten (menschlich) oder Mehrlingsgeburten (Katze)? Und können sie überhaupt Schnurren? Wohl eher nicht.

Noch komplizierter sieht es bei Meerjungfrauen aus: Halb Mensch - halb Fisch. Paaren die sich wie Menschen? (wie denn bitte, wenn sie ab der Hüfte Fische sind?) oder wie Fische? Dann müssten sie ja aber Eier legen - und wieso haben sie dann Brüste?

Und wie sieht es z.B. bei Minotauren aus: Alles Mensch außer dem Stierkopf. Da ist menschlich ja naheliegend - aber sind sie von der Intelligenz nicht eher Stiere und damit relativ primitiv?

Fragen über Fragen. Letztendlich liegt es sicher im Ermessen des Autors, wie er das handhabt, aber ich finde dennoch, dass es eine Diskussion wert ist, da hier sicher verschiedenste Meinungen aufeinander treffen.

Ich freue mich schon darauf.
Beate

Mrs.Finster

#1
Also diese Frage ist wirklich kniffelig  :rofl:

bei der Sphinx würde ich doch eher, zu der Katze und deren tierischen Verhalten tendieren...
allerdings möchte ich mir das bei den Meermenschen eher nicht vorstellen  :gähn:
das Würde meine rosarote Welt von Arielle zerstören  ::) Vielleicht deshalb auch der Name Meer(jungfrau), ich mein Arielle hatte ja auch 80 Schwestern in dem gleichen Alter...
Glück ist, wenn die Katastrophen in meinem Leben endlich mal eine Pause einlegen :-)

Jara

Das ist mal wirklich eine sehr sehr interessante Frage!  ???
Also wenn ich mal davon ausgehe, dass ich so was in ein Buch einbringe,
was ja möglich ist, denke ich, würde ich das bei allen sehr menschlich handhaben.
Gut, wenn es um die Gefühle geht, kann man da sicher exzessiver schreiben,
aber das so richtig animalisch machen, wäre mir glaube ich zu viel.
Besser gesagt würde ich es mich wohl nicht trauen und vor allem bei den
stets gefürchteten Liebesszenen hätte ich dann wohl Probleme.

Wobei das sicher auch auf das Genre ankommt Hmmm.... :hmmm:
Also bei Darkfantasy wäre animalisch wohl gar nicht schlecht . . .

Meerjungfrauen stellen mich physisch echt vor ein Rätsel.
Wenn ich nicht wollte, dass sie Eier legen, würde ich da unter ihren Schuppen wohl irgendwas verborgen halten.
Das wäre dann mal künstlerische Freiheit   ;)

Minotauren werden doch meißt sehr tierisch dargestellt, aggresiv und verstandlos.
da liegt es wohl näher die Fortpflanzung tierisch zu gestalten.

Und ne Sphinx . . .
also beim Beispiel Mayer paaren sie sich wohl sehr menschlich, sonst könnte es wohl keine Halbsphinxe geben,
weil der menschliche elternteil sehr bald zerfetzt werden würde oder so.

Insgesamt würde ich das aber davon abhängig machen, wie ich die Rasse vorher beschrieben habe, welche speziellen Charakteristia sie bei mir hat.
Solange sich alles in ein Gesamtbild fügt, ist es, denke ich, in Ordnung.
Liebe Grüße,
Jara

Tarah

Ich denke, es hängt davon ab, als was der Autor zum Beispiel eben die Meerjungfrauen darstellen möchte. Wenn sie eher zur Ausgestaltung der Handlung dienen, vielleicht auch (ich spinne jetzt einmal ein bisschen) als Wächter für irgendetwas benutzt werden, dann würde ich versuchen, sie weniger menschlich zu beschreiben. Demzufolge würde die Liebe mehr in den Hintergrund rücken.

Kommt der besagten Meerjungfrau nun aber eine tragende Rolle zu, würde ich weniger Wert auf die Paarung, sondern mehr auf die Liebe legen. Und die Zuneigung zu einem anderern Unterwasserwesen kann man ja genauso wie an Land beschreiben...

Aber ich muss ganz ehrlich zugeben, dass ich mir die Frage mit der Geburt bei "Arielle" auch schon oft gestellt habe... ::) Damals habe ich mir einfach gesagt, dass Fantasy ja fast alles erlaubt. Ein bisschen Vorstellungsvermögen hier und noch ein wenig Magie an der richtigen Stelle... Irgendwie würde dann schon ein neues Leben entstehen... Nur darf man das Thema bei Meerjungfrauen glaube ich nicht zu ernst nehmen, schließlich konnte Arielle ja mal eben zu einem Menschen werden und später dann wieder zu einer Meerjungfrau...

Mit den anderen beiden Wesen beschäftige ich mich eindeutig zu selten. Müsste ich dringend einmal nachholen... :hmmm:

Lg
Tarah

Vali

Hmm, bei Meerjungfrauen ist das wirklich eine schwierige Sache.
Eine Meerjungfrau legt ein paar Eier, die vom Meermann (oder wie auch immer man die männlichen Meerjungfrauen bezeichnet) befruchtet werden. Seltsame Vorstellung, aber warum nicht? Die aus den Eiern schlüpfenden Babys sind dann auch nur halbfertig und müssen von der Mutter noch gesäugt werden.

Ansonsten gibt es ja auch lebendgebärende Fische. Die Babys reifen in den Eiern, die sich noch im Mutterleib befinden und müssen nach der Geburt auch gesäugt werden.

Oder die Meerjungfrauen haben doch eine Gebärmutter. Und die Öffnung dazu... irgendwo müssen die doch zumindest eine Kloake haben...
Es gibt ja auch männliche Fische, die ein oder sogar zwei Glieder haben. z.B. Haie, aber ich will mir das nicht an einem Meermann vorstellen :-X

Vielleicht gibt es gar keine vollwertigen Meermänner. Es könnte eine Eier legende Königin geben, die wie Tiefseeanglerfische, ein Anhängsel kleben haben, das ihr Mann ist. Die Königin legt massenweise Eier aus denen Meerjungfrauen schlüpfen. Äh, und die Brüste... vielleicht wird da gar keine Milch produziert, sondern Tinte!

Oder es gibt, warum auch immer, eine definierte Anzahl von Meerjungfrauen. Weil sie unsterblich sind, brauchen sie sich nicht fortzupflanzen, bleiben für immer Jungfrau (vielleicht deswegen MeerJungfrau?).

Naja, wie auch immer, man sieht, dass man sich schon einiges ausdenken kann. Es sollte aber auch zum Gesamtbild passen.

eclipse

Arielle beim Ablaichen – ein Bild für die Götter. ;D Jah, es gibt Dinge, die sollte man aus Gründen ästhetischen Empfindens besser unerwähnt lassen... Wäre aber immerhin mal erfrischend anders und würde auch die 80 gleichalten Schwestern wunderbar erklären.
Alternativ könnte man sich als Kompromiss vielleicht auch was bei den Walen abkucken, wenn man der Version mit dem Rogen nichts abgewinnen kann.

Da ich Sphinxe und Minotauren als eher... hm, mitleidlose Gesellen kennengelernt habe, würde ich ihnen im Bezug auf das Thema auch eher tierische Verhaltensweisen zuschreiben.
So einer Sphinx traue ich alles zu, auch dass sie ihren Geschlechtspartner beim Akt in Mitleidenschaft zieht, und Minotauren halte ich (ebenso wie ihre Zentauren- und Satyr-Kollegen) ohnehin für recht roh. Der körperliche Tier-Anteil für sich ist ja schon eine Abgrenzung vom typisch Menschlichen – das darf sich dann auch in der Lebensweise widerspiegeln, sonst könnte man ja gleich Menschen benutzen.

Hmmm, mir fällt zu dem Thema spontan Umberto Ecos ,,Baudolino" ein. Da kommt eine Hypatia vor (eine Faun-Dame, wenn man so will), die diese Thematik recht gut aus ihrer Sicht der Dinge erklärt. :)
In ihrer Gemeinschaft leben keine männlichen Exemplare und was ihre Fortpflanzung angeht, spielt Gefühl bei dem Ganzen keine Rolle – es ist Pflichterfüllung im Dienste der eigenen Rasse, um deren Fortbestand zu sichern, und wird sogar als Erniedrigung empfunden. So eine Hypatia möchte da anscheinend gern über den Dingen stehen und sich nicht auf eine Stufe mit Tieren stellen lassen.  ;)
Dementsprechend emotionslos läuft das dann normalerweise auch ab: Die ,,Große Mutter" der Hypatien wählt jedes Jahr ein paar von ihnen aus, führt sie an einen geheimen Ort, wo die Mädels mit Hilfe von Tränken besinnungs- und gefühllos gemacht werden, und dann nehmen sich die ,,Befruchter" (Satyre) ihrer an. Wenn die Damen wieder erwachen, sind die edlen Samenspender schon verschwunden.
Das Ganze funktioniert aber auch mit Menschen und Gefühlen – allerdings ist das für den Einheitsgedanken der Hypatien wohl nicht sehr förderlich, denn spätestens, wenn Eifersucht oder ähnliche negative ,,Nebeneffekte" durch solche Verbindungen entstehen, bekommt die Hypatia Probleme mit ihrem traditionellen Schema F.

Insgesamt finde ich das ganz stimmig, so hart es am Anfang auch rüberkommen mag.
Aber als erklärter Fan von Faunen halte ich da einerseits den naturbezogene Aspekt für gut getroffen (auch wenn das Ganze für meinen Geschmack mit einem Tick zu viel Philosophie begründet wird) und andererseits kommen auch die ekstatischen Gefühle nicht zu knapp, die für das ziegenbeinige Völkchen ja recht bezeichnend sind.

Was ich persönlich aber noch viel kniffeliger finde – denn ich habe auch einen Faun in meinem Buch und da kommt man um gewisse Themen nicht herum – ist die Frage, wie da dann wohl die ,,Jungenaufzucht" aussieht.
Bei einer Sphinx-Sphinx-Vereinigung beispielsweise mag das noch erklärbar sein, aber einen Sphinx-Mensch-Mix in einer nicht ganz so aufgeschlossenen Gesellschaft zur Welt zu bringen und großzuziehen, stelle ich mir problematisch vor. ???

Ary

Hi,
zu der Paarung von meerwesen hat Pandorah (die ich hier leider schon viiiieeeel zu lange nicht gesehen habe) in ihrem Buch "Wie ein Schlangentanz" interessante Ansätze - da paaren sich die Herrschaften wie Delfine.
Ich war für meine "Meeresträume"-Meerfrauen und-männer eher faul und habe Magie walten lassen - in der "Paarungszeit" ziehen sich meine Meeresbewohner an die Küsten zurück, verwandeln sich in Wesen mit Beinen und sind dann bei der Vermehrung sehr menschlich.

Einfach mal machen. Könnte ja gut werden.

xadhoom

Aloha!

Interessant, was man hier für Themen findet. ;)

Ich rühre dann auch mal meinen Senf mit unter, weil ich seit geraumer Zeit mit einigen Freunden an einem SciFi-Rollenspielsystem arbeite und mir dabei – nebst anderen Dingen – die Entwicklung einer aquatischen Spezies obliegt. Da die Grazien zwangsläufig auch in Erzählungen, vielleicht Romanen vorkommen werden und natürlich auf Grund der Interaktion mit anderen Spezies innerhalb des Rollenspiels hat sich die Frage der Vermehrung der Art recht früh gestellt.

Zwar entspricht die Spezies nicht dem Klischee der Meerjungfrauen, wie wir sie kennen, aber es kommt dem schon recht nah. Fischschwanz, Kiemenatmer, der Oberkörper geht eher fließend zu dem über, was man als humanoid bezeichnen könnte – genau auswalzen möchte ich das jetzt nicht, weil es auch nicht zum Thema gehört.

Die Vermehrung funktioniert ähnlich wie bei Fischen, d.h. die weiblichen Wesen bilden in bestimmten Zyklen mehrere Eier aus und befruchten die gezielt selbst. Die Herren dieser Schöpfung werden halt durch die Damen gebeten, sich daran zu beteiligen und dem wird dann entsprochen oder auch nicht. Für den Fall das keiner kann oder will, gibt es – das Volk ist extrem sozial – noch eine Tiefkühlkammer mit einer Vielzahl neutral gekennzeichneter ,,Spenden". Das ist alles aus der Perspektive eines Humanoiden nicht sehr romantisch oder erlebnisreich, erscheint mir aber unter den gegebenen Umständen als die praktischste und wahrscheinlichste Lösung.

Bei der bekannten Meerjungfrau-Version gibt es natürlich auch noch die Lösung, dass sie sich einfach selbst befruchten und es nicht Männlein und Weiblein gibt. Und da wir uns ja im Bereich der Phantastik bewegen, ist es durchaus auch angemessen, dass derart mystische Wesen auf eine völlig unbekannte, magische Art erzeugt und geboren werden. ,,Wird eine seltene, weiße Perle auf dem Altar des Hassenichgesehenundgetöse geopfert, so entspringt dem eine liebliche Meerjungfrau ..." Was passiert, wenn es eine schwarze Perle ist, könnt ihr euch selbst ausmalen. Vorstellbar wäre auch eine magische Verschmelzung zweier Körper zu einem, dass heißt, der Meerjungmann darf sich bei der Begattung opfern. Vielleicht fressen die Meerjungfrauen die Männer aber auch einfach auf, wenn sie gerade paarungsbereit sind.

Für die armen Minotauren hoffe ich doch sehr, dass sie sich nicht so ungeschickt wie Stiere anstellen, wobei das ja sicherlich auch eine reizvolle, wenngleich eher humoristische, Version eines Liebesaktes sein könnte. Ob das romantsich zugeht, liegt wohl daran, wie die Schreiberin das umsetzt.

Sphinxe? Wo kommen denn sich paarende Sphinxe vor bzw. was lest ihr denn da! :p Ich gebe zu, dass ich mir darüber noch keine Gedanken gemacht hatte, aber untereinander gehen die vermutlich ziemlich robust miteinander um. Und der Punkt einer Halb-Sphinx bzw. von Halb-Drachen, die es ja in der Rollenspielwelt durchaus gibt, führt uns dann auch gleich an eine Stelle, bei der es hier und dort dezentes bis nervöses Zurückzucken gibt. Ist es bei den Drachen noch so, dass einige humanoide Form annehmen und in dieser dann auch gebären können bzw. alternativ dem Ei die Halbform entschlüpft, wäre bei der überwiegend animalischen Sphinx der Zeugunsgakt zwischen Mensch und Fabelwesen/Tier zu begehen. Das muss nicht ganz so robust zugehen, kommt drauf an, wie sehr sich der kräftigere und tierischere Part beherrschen kann.

Ich erinnere mich daran, dass mein Vorschlag für eine weitere Welt für das Rollenspielsystem, auf der eine humanoide Spezies lebt, die sich unter bestimmten Voraussetzungen mit Tieren vermehren kann, um Hybridwesen zu zeugen, die über besondere Fähigkeiten verfügen, nach recht kurzer Diskussion als ,,Tierfickerplanet" abgeschrieben wurde. Bis zu dem Punkt, dass dies selten und nur unter besonderen rituellen Gesichtspunkten vorkommt, bin ich gar nicht erst gekommen ...

Dabei sind ja auch die ollen Wolfsreiter bei Elfquest aus der Verbindung einer Hohen (Elfe), die die Wolfsform annahm und sich mit einem männlichen Exemplar der entsprechenden Spezies fortpflanzte, aus der Verbindung Humanoid-Tier hervorgegangen.

Wir schreiben Fantasy, also darf es durchaus auch mal etwas ungewöhnlich oder schlicht logisch zugehen. Ob und wie das romantisch geschildert wird, liegt  an Schreiber und Szene und ich stimme zu, dass man es nicht zu sehr auswalzen muss, wie die Fortpflanzung funktioniert, wenn das für den Ablauf der Erzählung unerheblich ist.

Ob das jetzt geholfen hat?

shade &sweet water
>x<
Vor dem Wein sind alle gleich! Und das gilt insbesondere dann, wenn sich der Wein nicht mehr vor, sondern in einem befindet ...

Vali

Deine Ansätze finde ich sehr interessant, xadhoom!

Eure Meerjungfrauen bitten ihre Männer also mal Nest 12 und 49 zu befruchten? Und wenn keiner will, dann gibts in der Tiefkühltruhe Spermapack Nr.82734? Auf den ersten Blick unromantisch. Wenn man als Autor das trotzdem irgendwie romantisch darstellen will, kann man ja immer noch schreiben, dass Ariell ihren Schatz vorm Befruchten erst mal die Flossen streicheln muss. *beim Gedanken losprust* :rofl:
Aber es muss ja je nach Kultur nicht immer romantisch sein. Eine meiner Spezies pflanzt sich nur in vitro fort. "Hey, find dich echt gut gebaut. Magst mit mir DNA mischen?" ;)

Mit Zwittern ist es auch sehr interessant. Sowas ist unter Pflanzen und Schnecken oft verbreitet. Allerdings versucht die Natur aus evolutionsbiologischen Gründen eine Selbstbefruchtung zu vermeiden.

Bei Bastarden weiß ich manchmal auch nicht wie das funktionieren soll. Ganz besondern bei Mischlingen die aus zwei unterschiedlichen großen Rassen hervorgehen, z.B. Halbdrachen, Halbriesen. Das hängt natürlich auch davon ab wie groß der Unterschied eigentlich ist. Es kann ja auch kleine Drachen geben.
Oder sie sind die Kinder von jemanden, der sich verwandelt hatte. So hat z.B. Loki als Stute den Sleipnir geboren. Ob Sleipnir biologisch gesehen jetzt ein (achtbeiniges) Pferd oder nur ein Halbpferd ist... keine Ahnung.
Oder solche Mischungen gehen nur aus Verwandlungen hervor, wie zum Beispiel die Drider (Drow x Spinne).

Eigentlich ist bei Fantasy so ziemlich alles erlaubt, wenn es in sich Sinn macht. Dass aus einer Perle auf dem Altar und nem Ritual eine Meerjungfrau schlüpft, warum nicht? Mir fällt ein, dass Tinker Bell aus einer Pusteblumenpolle, die mit Feenstaub bestäubt wurde, hervorgegangen ist. Das geht, weil diese Feen sowieso magische Wesen sind, also nicht aus Fleisch und Blut bestehen. Da liegt es auch nahe, dass ein magisches Wesen auch magisch geboren wird.

xadhoom

Aloha!

Zitat von: Vali am 07. Februar 2009, 15:42:46
Eure Meerjungfrauen bitten ihre Männer also mal Nest 12 und 49 zu befruchten? Und wenn keiner will, dann gibts in der Tiefkühltruhe Spermapack Nr.82734?
Haha ... nun, hier liegt die schlussendliche Entscheidung bei mir. Ich bin aber noch unentschlossen, ob die Eier im Mutterleib befruchtet werden oder außerhalb. Beides hat natürlich seine Reize.

Zitat von: Vali am 07. Februar 2009, 15:42:46... dass Ariell ihren Schatz vorm Befruchten erst mal die Flossen streicheln muss. *beim Gedanken losprust* :rofl:
Rassistin! ;) Einer Spezies, die keine Romantik kennt, aber dem mit der ein oder andern Handlung nahe kommt, muss man das nicht erklären. Es ist die Sache der Autorin, sich in die Spezies zu versetzen, die sie erschaffen hat und Parallelen zu schaffen, sofern diese vorhanden sind. Anderenfalls muss sie sich eben einfallen lassen, wie man es entsprechend herüberbringen kann.

Zitat von: Vali am 07. Februar 2009, 15:42:46Eine meiner Spezies pflanzt sich nur in vitro fort. "Hey, find dich echt gut gebaut. Magst mit mir DNA mischen?" ;)
Ja ... genau.

Zitat von: Vali am 07. Februar 2009, 15:42:46Mit Zwittern ist es auch sehr interessant. Sowas ist unter Pflanzen und Schnecken oft verbreitet. Allerdings versucht die Natur aus evolutionsbiologischen Gründen eine Selbstbefruchtung zu vermeiden.
Auf anderen Welten und unter andern Voraussetzungen sieht ,,Natur" das möglicherweise anders ...

Zitat von: Vali am 07. Februar 2009, 15:42:46Eigentlich ist bei Fantasy so ziemlich alles erlaubt, wenn es in sich Sinn macht.
Genau.

Zitat von: Vali am 07. Februar 2009, 15:42:46Mir fällt ein, dass Tinker Bell aus einer Pusteblumenpolle, die mit Feenstaub bestäubt wurde, hervorgegangen ist.
Ob das magisch oder sonst wie geht, darüber schweigen wir Feen uns ganz gerne aus ... :p Sterbliche müssen nicht alles wissen.
Vor dem Wein sind alle gleich! Und das gilt insbesondere dann, wenn sich der Wein nicht mehr vor, sondern in einem befindet ...

Lord Zahnstocher

Also wenn man sich schon solch komplizierte Fragen zu Fantasywesen stellt, kommt man glaube ich nicht so richtig von der Stelle. Sofern man nicht unbedingt in aller Detailverliebtheit schildern will, wie sich solche Mistviecher paaren, ist es für den Leser auch nicht sonderlich von Belang, ob ein Meermann nun zwei oder drei Glieder hat.

Wenn man schon anfängt sich über solche Randthemen den Kopf zu zerbrechen, kann man auch gleich anhand der Evolutionstheorie untersuchen, ob Kreuzungen zwischen Säugetieren und Fischen überhaupt biologisch zu erklären sind. (Hoffentlich war der Satz nicht zu lang.) Gleiches gilt für Zentauren und Sphinxe: Wie oft kommen Tiere in der Natur vor, die zwei Rümpfe bzw. Torsi haben?
Außerdem hatte Herr Meyer das ja so geregelt, dass die Sphinxe ihren Löwenleib auch in Menschenbeine verwandeln können, insofern sollten bei der Paarung auch keine Geschlechtsteile o.ä. verloren gehen.
Ich hoffe ihr wisst was ich meine.

Alex

Ary

Hi Alex,
Ich finde nicht, dass das "Randthemen, über die man sich nicht den Kopf zerbrechen muss" sind. Wenn für die geschichte die vermehrung phantastischer Kreaturen wichtig ist, dann möchte ich das Ganze auch nachvollziehbar erklärt haben und nicht mit einem "das ist eben so" abgespeist werden. Wahrscheinlich spricht da der Biologe in mir. :)
Einfach mal machen. Könnte ja gut werden.

Hanna

Ui, was für ein hübsches Thema!

Mit Sphinxen kenne ich mich überhaupt nicht aus und das anfangs genannte Buch ist mir auch komplett unbekannt.

Aber in meinem Buch "Drachenblut" kamen Meerjungfrauen vor, und da ich mir über solche Details grundsätzlich meinen Kopf zerbreche und alles bis ins Hundertste auseinandernehmen muss, war das an sich auch ganz gut durchdacht.

Dabei orientiere ich mich an den klassischen Meerjungfrauen aus dem Märchenbuch. Die haben nämlich einen magischen Umhang, der sie überhaupt erst zu Meerjungfrauen macht - meistens aus Robbenfell. Gehen sie an Land, legen sie den Umhang ab und bekommen ihre Beine. Diese Meerwesen paaren sich an Land. Und in menschlicher Form können sie sich dann auch mit Menschen paaren. Viele der alten Märchen handeln davon, dass ein Mensch einer Meerfrau zusieht, wie sie sich die Haare kämmt, ihr den Umhang klaut und sie damit erpresst, ihn zu heiraten.

In meiner Welt gibt es sogar große Schiffe, von denen aus Menschen Meerfrauen mit Netzen und Harpunen jagen, um sie in Bordelle zu verschleppen, denn dort sind diese exotischen Wesen sehr begehrt.

Das mit den Sphinxen klingt interessant. Ich werde mal sehen, ob ich das Buch auftreiben kann.

:winke: Hanna
#happyverpeilt oder auch gründlich überfordert ...

Julia

#13
Meerjungfrauen sind natürlich ovovivipar - also eierlegend-lebendgebärend. Das kennt man auch von einigen Schlangen oder Guppys, d.h. die Eier werden noch im Körper der Mutter ausgebrütet, und die Jungen werden dann zur Welt gebracht.
Durch den menschlichen Anteil bei den Meerjungfrauen sind die kleinen Flossenträger allerdings noch nicht ganz "fertig", wenn sie zur Welt kommen, und müssen deshalb noch eine ganze Weile gesäugt werden (wäre ja auch Quatsch ernsthaft zu glauben, dass die Meerjungfrauen obenrum nur deshalb so gut ausgestattet sind, damit sie irgendwelche lüsternen Seeleute beeindrucken können).
Die Paarung findet übrigens typisch "fischig" statt - allerdings durchaus mit Gefühl, ähnlich wie bei den Stichlingen (in diesem Fall aber weniger im Zickzack- sondern eher als echter Tanz).
Die anschließende Tragzeit ist mit knapp neun Monaten ähnlich wie beim Menschen. Während dieser Zeit ziehen sich die Meerjungfrauen zurück, um dann kurz nach der Geburt wieder mit jugendlicher Figur die Seeleute ins Verderben zu stürzen (logisch: wer einen Unterleib aus Schuppen hat, braucht sich um Schwangerschaftsstreifen keine Gedanken zu machen).

Noch Fragen?  ;D

Liebe Grüße,

Julia

Moni

Zitat von: Julia am 19. Februar 2009, 23:41:51
Meerjungfrauen sind natürlich ovovivipar - also eierlegend-lebendgebärend. Das kennt man auch von einigen Schlangen oder Guppys, d.h. die Eier werden noch im Körper der Mutter ausgebrütet, und die Jungen werden dann zur Welt gebracht.

Ich hätte jetzt eher an Verwandschaft zu Delphinen oder Walen gedacht (rein vom Fortpflanzungsaspekt her). Da Meerfrauen und -männer doch wohl eher zu den Säugetieren gehören, wäre das doch eine logische Schlußfolgerung.
Darum habe ich mir über diese Thematik ehrlich gesagt noch nie Gedanken gemacht. Für mich war das immer sonnenklar...  ;D
Deutsch ist die Sprache von Goethe, von Schiller...
und im weitesten Sinne auch von Dieter Bohlen[/i]
Stefan Quoos, WDR2-Moderator

»Gegenüber der Fähigkeit, die Arbeit eines einzigen Tages sinnvoll zu ordnen,
ist alles andere im Leben ein Kinderspiel.«[/i]
Johann Wol