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KNV insolvent

Begonnen von Janika, 14. Februar 2019, 14:01:10

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Alana

Ich bin gerade nur froh, dass mein Buch bei Knaur verschoben wurde. Das wäre sonst jetzt sicherlich komplett dort gelegen. Sollte ursprünglich am 2. März erscheinen.  :gähn: Bis Dezember ist die Sache hoffentlich geklärt. Und ich drücke allen, die das jetzt direkt betrifft, ganz feste die Daumen, dass es sich halbwegs gut auflöst.
Alhambrana

FeeamPC

Und ich bin gerade sehr, sehr froh, dass mein Verlag von den Ebooks lebt- die Druckchargen sind immer mini, weil allerhöchstens 10% der Bücher bei mir gedruckt verkauft wird. Das heißt, der Schaden wird sich in Grenzen halten.

Mich würde etwas anderes interessieren (nein, ich bin nicht selbst betroffen). KNV agiert ja auch als Verlagsauslieferung. das heißt, die Lagern Bücher für viele Verlage und verschicken sie als Dienstleister, nicht als Barsortimenter. Diese Bücher wurden also von denen nie angefordert oder gar gekauft, da hat nur der Verlag Regale angemietet und Dienstleistungen wie Einpacken und Verschicken und Fakturieren (Rechnung schreiben) eingekauft. Was passiert mit denen? Können die Verlage sich die Bücher wiederholen? Oder wenn Bücher noch von KNV als Verkäufe ausgeliefert werden, läuft ja die Rechnung auch über den Umweg KNV. Sind die dann ebenfalls futsch für die betroffenen Verlage? Bücher wie Rechnungen? Wenn ja, sind die betroffenen Verlage wirklich erledigt.

treogen

Zitat von: FeeamPC am 16. Februar 2019, 10:26:18
Und ich bin gerade sehr, sehr froh, dass mein Verlag von den Ebooks lebt- die Druckchargen sind immer mini, weil allerhöchstens 10% der Bücher bei mir gedruckt verkauft wird. Das heißt, der Schaden wird sich in Grenzen halten.

Ok, ich geb zu, bei uns ist es andersherum.
EBooks sind gerademal 5% bei uns. Allerdings ist KNV nicht mein Haupt-Großhändler. Für mich wäre eine Insolvenz von Libri der Abschuss.
www.verlag-torsten-low.de

Phantastik vom Feinsten

Slenderella

Mein gesamtes Weihnachtsgeschäft für drei Bücher ist schon mal am Arsch (nach aktuellem Stand)

Ich vermute für mehr.
Ich brauch noch eine Katze
Und ein Beil wär nicht verkehrt
Denn ich gehe heute abend
Auf ein Splatter-Pop-Konzert

treogen

Shit
Ich hab mittlerweile auch von mehreren Verlegern gehört, bei denen es um mehrere Tausend Euro geht.
Zwei bewegen sich sogar im Bereich Zehn- bis Zwanzigtausend.
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Slenderella

Zitat von: treogen am 16. Februar 2019, 12:09:31
Shit
Ich hab mittlerweile auch von mehreren Verlegern gehört, bei denen es um mehrere Tausend Euro geht.
Zwei bewegen sich sogar im Bereich Zehn- bis Zwanzigtausend.

Und selbst das wird in der Insolvenzmasse uninteressant sein ...
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Churke

Zitat von: FeeamPC am 16. Februar 2019, 10:26:18
KNV agiert ja auch als Verlagsauslieferung. das heißt, die Lagern Bücher für viele Verlage und verschicken sie als Dienstleister, nicht als Barsortimenter. Diese Bücher wurden also von denen nie angefordert oder gar gekauft, da hat nur der Verlag Regale angemietet und Dienstleistungen wie Einpacken und Verschicken und Fakturieren (Rechnung schreiben) eingekauft. Was passiert mit denen? Können die Verlage sich die Bücher wiederholen? Oder wenn Bücher noch von KNV als Verkäufe ausgeliefert werden, läuft ja die Rechnung auch über den Umweg KNV. Sind die dann ebenfalls futsch für die betroffenen Verlage? Bücher wie Rechnungen? Wenn ja, sind die betroffenen Verlage wirklich erledigt.

Kommt auf die Verträge an. Bleibt die Ware im Eigentum des Verlags, fällt sie nicht in die Insolvenzmasse. Hat aber jemand Geld auf ein Konto von KNV gezahlt, ist das futsch.

Valkyrie Tina

Zitat von: Slenderella am 16. Februar 2019, 12:02:10
Mein gesamtes Weihnachtsgeschäft für drei Bücher ist schon mal am Arsch (nach aktuellem Stand)

Ich vermute für mehr.

Ohshit, tut mir leid für dich! Ist das Hottehü auch betroffen?  :-[

FeeamPC

@Churke Okay, bei einer Verlagsauslieferung gehören die Bücher den Verlagen nach wie vor, bis sie abverkauft werden. dann müssten die betroffenen Verlage nur die Auslieferung und damit die Zahlung an KNV stoppen.

@treogen Das könnte für die betroffenen Verlage das Aus bedeuten. Selbst, wenn KNV gerettet wird und irgendwann doch noch zahlt, kann die zwischendurch mangelnde Liquidität bereits ausreichen.

@Slenderella Sch..... . Das trifft dich voll.

Slenderella

Zitat von: Valkyrie Tina am 16. Februar 2019, 12:17:39
Zitat von: Slenderella am 16. Februar 2019, 12:02:10
Mein gesamtes Weihnachtsgeschäft für drei Bücher ist schon mal am Arsch (nach aktuellem Stand)

Ich vermute für mehr.

Ohshit, tut mir leid für dich! Ist das Hottehü auch betroffen?  :-[

Davon gehe ich aus, weil KNV Arschlochpferd nur in 1000er Packs bestellt, seit Band 2 höher ...
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treogen

Zitat von: Slenderella am 16. Februar 2019, 12:34:47
Davon gehe ich aus, weil KNV Arschlochpferd nur in 1000er Packs bestellt, seit Band 2 höher ...

Kacke.
Das tut mir wirklich total leid für dich.

Zitat von: FeeamPC am 16. Februar 2019, 12:20:33
Das könnte für die betroffenen Verlage das Aus bedeuten. Selbst, wenn KNV gerettet wird und irgendwann doch noch zahlt, kann die zwischendurch mangelnde Liquidität bereits ausreichen.

Auf jeden Fall.
Die Verlag haben das Geld fest einkalkuliert - beispielsweise um die Neuerscheinungen für das 1. Vierteljahr oder den Auftritt auf der LBM zu bezahlen. Alles in allem eine richtig besch... Situation.
Angesichts dessen finde ich auch das Schreiben des Insolvenzverwalters, welches mir zugegangen ist, ein wenig ... Boah.
So nach dem Motto, man möge doch in dieser schwierigen Situation alles weiterlaufen lassen wie bisher, kommende Bestellungen zügig bedienen, auf Vorkasse bei KNV verzichten, sondern mit den alten Zahlungszielen zufrieden sein - und ansonsten damit rechnen, dass alles, was noch bis zum 15.02. offen ist, über die Insolvenzmasse abgeklärt wird (die natürlich hinten und vorn nicht reichen wird).
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Slenderella

#41
Ich weiß von Amrûn schon, dass die Messe jetzt Minus in die Kasse reißt, weil die immer mit der Kohle Leipzig bezahlen. Ich denke, das wird bei vielen nicht anders sein.

@treogen
What? Das ist ernsthaft vom Insolvenzverwalter so gekommen? O_O
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Janika

[Edit: Gnahhhh, Internet ausgefallen, Text weg. Nochmal von vorne.]

Zitat von: Slenderella am 16. Februar 2019, 12:45:53
Ich weiß von Amrûn schon, dass die Messe jetzt Minus in die Kasse reißt, weil die immer mit der Kohle Leipzig bezahlen. Ich denke, das wird bei vielen nicht anders sein.
Das habe ich auch gelesen und das wird vielen so gehen. Richtig, richtig großer Mist.
Mittlerweile wird die Aussage, dass Verlage Bücher zurückkaufen müssen, die KNV nie bezahlt hat, ja schon wieder angezweifelt. Ich hoffe sehr, das stimmt. In meinen Augen wäre es auch unlogisch. Ich bestelle ja auch nichts und sage dann: "Ah, ich hab kein Geld, aber das ist jetzt meins." Aber die Gesetzeslage dazu kenne ich leider nicht.

Allerdings noch mit dem Stand, diese Bücher zu 50% des VK zurückkaufen zu müssen, bliebe von einem Buch beim Verkauf nur extrem wenig bis gar nichts über. Druckkosten sind ja auch noch enthalten, und Lektorat, Satz, Cover & Co müssen ebenfalls eingespielt werden.
Demnach müsste ein Verlag alle zurückgekauften Bücher ausnahmslos verkaufen, um auch nur auf Plus/Minus Null rauszukommen. Dazu könnte aber keine bezahlte Werbung gemacht werden, da eben kein Gewinn abfällt. Und so viel mehr kostenlose Werbun machen geht einfach nicht. Erstens hat der Tag nur 24 Stunden, zweitens hätten das sonst problemunabhängig sicher schon viele getan, wenn man die Verkäufe dadurch vervielfachen könnte.

Und selbst dann wäre erst der Verlust ausgeglichen, aber noch immer kein Geld für die Messe oder neue Bücher da, um neue Einnahmen anzukurbeln. Das ist ein Teufelskreis. Es kann doch nicht sein, dass das so gewollt ist, dass man ein Unternehmen zu retten versucht, aber die drölf dahinter wirtschaftlich zugrundegehen lässt, oder?

Aus der Amrûn-Debatte halte ich mich nun aber raus, ehe ich überhaupt voll in die Diskussion eingestiegen bin. Da hieß es ja, das Geld für die Messe ist futsch, und später, nun würde erstmal Buchsatz für Leipzig gemacht sowie Werbung für die Bücher. Daraufhin meinte ich, ich bin gespannt. Gemeint waren damit oben genannte Gründe. Zugegeben, im Nachhinein missverständlich, da ich auch echt sauer bin, dass der Verlag für meine Bücher exakt gar keine Werbung macht. Aber dass ich trotz meiner nachträglichen Aufklärung von zwei Kolleginnen, die mich eigentlich seit Jahren kennen und die ich sehr schätze, als naiv, unreif und Troll bezeichnet werde ... danke, aber nein danke. Das muss ich mir nicht geben.

Zitat von: Slenderella am 16. Februar 2019, 12:34:47
Zitat von: Valkyrie Tina am 16. Februar 2019, 12:17:39
Zitat von: Slenderella am 16. Februar 2019, 12:02:10
Mein gesamtes Weihnachtsgeschäft für drei Bücher ist schon mal am Arsch (nach aktuellem Stand)

Ich vermute für mehr.

Ohshit, tut mir leid für dich! Ist das Hottehü auch betroffen?  :-[

Davon gehe ich aus, weil KNV Arschlochpferd nur in 1000er Packs bestellt, seit Band 2 höher ...
Ach du heilige Sch***e! :o Du Arme! Ich drücke dir ganz fest die Daumen, dass sich der Schaden so weit wie möglich eindämmen lässt. Ich kann gerade gar nicht so viel essen, wie ich kotzen mögen würde.
Immer eine Handbreit Plot unter dem Federkiel haben.

Aphelion

Zitat von: treogen am 15. Februar 2019, 21:20:10
Wow - ich mach was verkehrt.
Ich hab bislang nur einen Titel (11 Jahre alt) aus dem Programm genommen.
Als falsch würde ich das nicht bezeichnen. Die Masse wird nunmal bei großen Publikumsverlagen umgesetzt und deren "Reste" sind teilweise größer als die Auflage eines (relativ) gut gehenden Buchs im Kleinverlag. Dementsprechens fallen auch Lagerkosten usw. ganz anders ins Gewicht. Zudem baut sich ein Kleinverlag sein Sortiment langsamer auf, für einen Großverlag gibt es also mehr Nachteile aber keine Vorteile, wenn er ein Buch mit (für ihn) schlechten Verkaufszahlen lieferbar hält. Ein Kleinverlag hätte fast kein Programm mehr, wenn er die meisten Bücher nach zwei Jahren nicht mehr im Programm hätte.

Nebenbei, das ist auch kein qualitatives Urteil, das sind einfach zwei komplett unterschiedliche wirtschaftliche Situationen. Die Zahl, die ich wiedergegeben habe, bezieht sich ja auf den Durchschnitt – und ist zudem eine Feststellung, keine Empfehlung oder dergleichen. :)

Sorry für's OT.

treogen

#44
Zitat von: Slenderella am 16. Februar 2019, 12:45:53
@treogen
What? Das ist ernsthaft vom Insolvenzverwalter so gekommen? O_O

Zitat von: Lieferantenanschreiben
Der Geschäftsbetrieb soll in vollem Umfang weitergeführt werden.
[..]
Im Hinblick auf die Zahlungszusage bei bestätigter Bestellung bitten wir Sie im Interesse der Stabilisierung
und Fortführung des Betriebes von Vorauskasse-Anforderungen abzusehen. Alle Leistungen werden im Rahmen
der normalen Zahlungsziele beglichen werden.
[..]
Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass abgesehen von der Ablösung wirksamer Eigentumsvorbehalte (s.o.) weder direkt noch indirekt offene Verbindlichkeiten aus der Zeit vor Insolvenzantragstellung beglichen werden können, weil dies gegen das insolvenzrechtliche Gleichbehandlungsgebot verstoßen würde und im eröffneten Insolvenzverfahren auch angefochten werden müsste. Vor diesem Hintergrund bitten wir um Bestätigung, dass Sie Zahlungen, die sich auf Lieferungen und Leistungen im Insolvenzeröffnungsverfahren beziehen, nur für diese verwenden, kein Zurückbehaltungsrecht ausüben und insbesondere nicht gegen Ihre bis zum 15.02.2019 bestehenden Forderungen aufrechnen werden.
www.verlag-torsten-low.de

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