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Gibt es diese Wörter eigentlich überall?

Begonnen von Grey, 24. November 2007, 17:21:32

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Leann

In NRW (Münsterland und Ruhrgebiet) laufen wir uns auch einen Wolf.

Mindi

Ich kenne es auch nur in dem Zusammenhang "sich einen Wolf laufen/reiben" von einem "Wolf zwischen den Beinen" habe ich in der Form noch nicht gehört. Also gibt es eventuell nur regionale Unterschiede, wie man es bezeichnet?

Sich einen Wolf laufen kenne ich auch in dem Zusammenhang, wenn man viel (unnötig) herumläuft und dann schimpft "Da läuft man sich ja einen Wolf" - also nicht nur für Sportler. (Thüringen)
"When we are asleep in this world, we are awake in another." - Salvador Dalí

Nikki

Zitat von: Mindi am 03. August 2020, 11:19:11
Ich kenne es auch nur in dem Zusammenhang "sich einen Wolf laufen/reiben" von einem "Wolf zwischen den Beinen" habe ich in der Form noch nicht gehört.

Ich habe das auch nur ganz salopp formuliert. Wer "den Wolf" kennt, kennt meistens auch die entsprechenden Redewendungen. Für mich ist der Wolf ein so gängiger Zustand, dass er auch außerhalb der Redewendung existiert.

Federstreich

Zitat von: Mindi am 03. August 2020, 11:19:11Sich einen Wolf laufen kenne ich auch in dem Zusammenhang, wenn man viel (unnötig) herumläuft und dann schimpft "Da läuft man sich ja einen Wolf" - also nicht nur für Sportler. (Thüringen)
Ich kenne es auch nur in diesem Zusammenhang. Nix mit scheuern/wundlaufen. (Saarland)

Angela

Einen Wolf gelaufen kenne ich auch, aber einen Wolf zwischen den Beinen nicht. Da würde ich dann eher sehr sparsam gucken und in eine Richtung denken, die strafbar wäre. (Schoßhunde(das deftige Wort dafür schreibe ich hier nicht) und so.)
Ich kenne und nutze es eher in dem Sinn: War echt mühselig, das hinzubekommen. Muss also nicht nur wehe Füße/Beine bedeuten.

Blaurot

Mir ging es eben genauso wie Angela.
Nur im Zusammenhang mit: "sich einen Wolf laufen".

Feuertraum

Südniedersachsen kennt es auch nur: sich einen Wolf laufen für eine wundgescheuerte Stelle.
Ein Bekannter von mir liebt Bier so sehr - ich bekam als Schutzimpfung gegen Corona Astra Zenica, er Astra Pilsener ...

Trippelschritt

Na ja, das mit dem "zwischen den Beinen" muss nicht unbedingt eine sexuelle Bedeutung haben. In einem solchen Zusammenhang kenne ich ihn übrigens auch gar nicht. "Der Wolf" ist einfach ein Wundscheuern, das durch Reibung beim Laufen oder gehen passiert. Entweder durch falsche Kleidung oder durch einen entsprechenden Körperbau.

Gefährdet waren außer den Marschierern vor allem adipöse Frauen, weil bei denen die Innenseiten der Oberschenkel ständig in Kontakt kamen. Und wenn man dann bei einem schwül-heißen Sommertag ins Schwitzen kommt und vorher nicht ausreichend gekremt oder gepudert hat. Dann ist das schnell passiert. Vor allem, wenn man fast eine halbe Stunde brauchte, um zur Arbeit zu kommen. Wir gingen ja damals fast alle zu Fuß. Für öffentliche Verkehrsmittel hatte man kein Geld oder wenn, dann sparte man sich das lieber für etwas auf, das man sich kaufen wollte.

Auf jeden Fall waren die meisten Wundstellen immer irgendwo um den Beckenbereich herum. Auch weil dort die Hemdenkanten lagen und die Hosen kneiften.

Liebe Grüße
Trippelschritt

Sonnenblumenfee

"sich einen Wolf laufen" kenne ich als Redewendung, wusste aber nicht, dass sich das auf wundgescheuerte Stellen bezieht. Für mich war das eine ähnliche Kategorie wie "hungrig wie ein Bär" oder "emsig wie eine Biene", halt einfach irgendein Tier-Vergleich. Ich würde also beim Lesen nicht verstehen, dass jemand tatsächlich wunde Stellen hat. (Ich jogge übrigens selbst und war früher auch im Leichtathletik-Verein, dennoch ist mir der Begriff nie untergekommen).
Bei "einen Wolf zwischen den Beinen haben" hab ich zuerst an Körperbehaarung gedacht.

(NRW mit sprachlichen Wurzeln in Schleswig-Holstein und Baden-Württemberg.)
"Discipline is my freedom" - Gretchen Rubin

Blaurot

Kennt ihr das Musikvideo zu Rammsteins Lied "Du riechst so gut"?
Daran musste ich zuerst denken, als ich "einen Wolf zwischen den Beinen" las...

:versteck: :rofl:

Anj

Ich schließe mich Sonnenblumenfee an.
Als Redewendung bekannt, aber nicht in Bezug auf Scheuerstellen.
Ebenfalls NRW aber mit bayrischem Einschlag.
"Wenn du andere Leute ansiehst, frage dich, ob du sie wirklich siehst, oder ob du nur deine Gedanken über sie siehst."
Jon Kabat-Zinn.

Windröschen

Osthessen / Rheinland nahe Bonn: Ich kenne "sich einen Wolf laufen" auch nur als Redwendung für unnötige Gänge und nicht im Zusammenhang mit Scheuerstellen. Beim "Wolf zwischen den Beinen" hatte ich im ersten Moment Tierschutzbedenken.
Search all things, Hold fast that which is true,
Take heed of many, the advice of few,
And always paddle your own canoe.
- Favorite Proverbs compiled by J. Goodfellow
(Goodfellow Chronicles von J.C. Mills)

Araluen

Der "Wolf" leitet sich in diesem Fall vom Hautwolf (Intertrigo) ab, was eben eine entzündliche, wunde Haustelle ist, die bevorzugt in Hautfalten auftritt oder eben bei Läufern an den Oberschenkeln. Angeblich (ich verbürge mich da jetzt nicht für die Googleergebnisse) rührt der Name Hautwolf wohl daher, dass die Mediziner früher das Krankheitsbild mit Wolfbissen verglichen.

Ich kenne den Begriff/Phrase übrigens von meinem Vater, gebürtiger Dortmunder und Wehrdienstleistender ;)

Ary

Ostfriesland: ich kenne "sich den Wolf laufen" sowohl als Synonym für unnötiges Herumgerenne, als auch für die wundgescheuerten Stellen an den Beinen.
Einfach mal machen. Könnte ja gut werden.

Adiga

Hervorgerufen durch zu flattrige Kleidung, die durch Nassschwitzen bei übermäßiger Bewegung oder Bewegung bei höheren Temperaturen zum Scheuern beginnt. Ärgerlich wenn man keine Gelegenheit hat die Kleidung zu wechseln, weil man die Eigenheit einer selten getragene Unterwäsche nicht abschätzen konnte oder irgendwelche Käuze beim Heer meinten 10km-Märsche (oder mehr) bei sommerlichen Temperaturen sind für jedermann und immer eine erquickende Unternehmung.

Etwas schlimmer noch (schmerzhafter) ist der Wolf, den man sich gelaufen hat, der durch Reiben von Haut auf Haut entsteht. Ich hab keine Ahnung, wer auf die Idee kam das so zu nennen - also Wolf. - In einen Fantasy-Roman würd ich das ja nicht unbedingt einbauen. Hat mir zuwenig Unterhaltungswert.