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Handwerkliches => Workshop => Thema gestartet von: Fianna am 03. Januar 2013, 03:40:38

Titel: Alkohol in der Fantasy (Vorkommen, Arten, Akzeptanz)
Beitrag von: Fianna am 03. Januar 2013, 03:40:38
Ich wollte mal abseits von Lebensmitteln etwas Neues eröffnen.

Mir fallen spontan nur 2 Bücher ein, in denen Alkoholsorten erfunden werden (vielleicht verbirgt sich ja im SuB noch etwas): die Sworddancer-Series und die Locke-Lamora-Serie.


Der Sandtiger ist ja ein starker Aquivi-Trinker, eine Art Schnaps, was mich spontan an billigen Wodka erinnerte.
Bei Locke Lamora gibts im zweiten Band (den ersten hab ich ungeplant dauer-verliehen) viele alchemistische Schnäpse oder Weine, Getränke, die willkürlich oder nach einer Gesetzmässigkeit (z.b. Erwärmen, also wenn man langsam trinkt und das Getränk an der Luft wärmer wird) ihren Geschmack verändern. Getränke, die mehrere sehr ungewöhnliche Geschmacksrichtungen vereinen.



Ich hab seltsamerweise gar keinen Alkohol bisher erfunden. Meine Figuren sind alle keinen starken Trinker. Bei meinem aktuellen Projekt kommen Kneipen vor, aber ich überlege, mich allgemein auf Bier und Wein zu beschrànken. Bzw. den Schnaps einfach wörtlich zu benennen (Bestandteil + Brand).


Bei anderen Werken könnte ich mir vorstellen, Alkohol zu erfinden, habe mir dazu aber noch keine Gedanken gemacht. Nur Schnäpse sollen nicht überall gebrannt werden können, da es ja destilliert werden muss. Also je nach technologischem Stand müssen sie es über Handel kaufen; sollte das entsprechende Land das selbst können, werde ich Export erwähnen.

Meine Elfen sollen auch Alkohol trinken :D die sind als einzige eher maßvoll - also die einzige Gruppe, die per se maßvoll ist.
Ansonsten hab ich keine trinkenden Figuren; meine Romanhelden waren meist Krieger, da passte es nicht. Nur bei Tôrrin (ich überlege, ob ich den Namen wegen dem Hobbit-Film ändern muss :(.) könnte es passen, da waren mir aber Parallelen zum Sandtiger zu heikel. Tôrrin wird evt ein maßvoll trinkender Krieger...


Wie siehts bei euren Projekten aus?
Habt ihr Alkohol erfunden?
Sind die fremden Namen vielleicht (beabsichtigt oder versehentlich) real existierende Alkoholika mit anderem Namen?
Wie ist das Trinkverhalten eurer Figuren, und gibt es Gruppen (z.b. religiöse), die Abstinenzler sind?

Und in Gedanken an den Thread im Off-topic-Bereich: wenn eure Figuren als Individuen Abdtinenzler sind, wie ist ihre Akzeptanz?
Titel: Re: Alkohol in der Fantasy (Vorkommen, Arten, Akzeptanz)
Beitrag von: Telas am 03. Januar 2013, 10:40:39
Also ich kann mich eigentlich an kein Projekt erinnern, in dem bei mir kein Alkohol vorkam...
Einmal habe ich einen Schnaps aus Palmenbestandteilen erfunden, den dann allerdings ziemlich unkreativ als Palmenschnaps bezeichnet. Und vielleicht gibt es so etwas ja auch tatsächlich und ich habe ihn gar nicht erfunden.
Ansonsten halte ich es mit dem Alkohol eigentlich relativ klassisch. Regelmäßig baue ich Bier- oder Weinkeller ein, in denen in geselliger Runde das ein oder andere Glas gehoben wird. Meine Völker aus nördlichen Gefilden trinken ganz klassisch Met.

Ein echtes Alkoholproblem hatten eigentlich nur die dekadenten Bewohner in Maravilla, wo das Trinken zum guten Ton gehört fast kein Tag ohne zünftiges Gelage ins Land geht.

Ansonsten hatte ich noch einen Abstitentler, der allerdings zusätzlich und hauptsächlich Drogenkonsument war und den Alkohol noch "on top" genommen hat. Der war natürlich ganz weit unten in der Beliebtheitsskala der Gesellschaft.
Titel: Re: Alkohol in der Fantasy (Vorkommen, Arten, Akzeptanz)
Beitrag von: DEckel am 03. Januar 2013, 10:59:10
Neuen Alkohol erfunden habe ich bisher noch nicht, allerdings habe ich auch die ...-Schnäpse und Brände aus einheimischen Pflanzen.

Leute mit ernsthaften Alkoholproblemen kamen bei mir nur in Nebenrollen vor, da die Alkoholiker die ich kenne allesamt große Probleme haben den Ar*** hochzukriegen ;) Und das macht sich einfach nicht gut als Hauptfigur.

Trinken zur Entspannung oder auch mal mehr an Festen dürfen eigentlich beinahe alle meine Figuren. In einer Welt ohne Fernseher und Computer muss ja auch irgendeine Form der Abendunterhaltung geboten werden ;D

Magier sind bei mir entweder Abstinenzler oder sehr vorsichtig mit Alkohol weil ein Kontrollverlust bei ihnen böse Folgen haben kann - Das ist dementsprechend akzeptiert weil niemand gerne von einem betrunkenen Magier in Brand gesteckt werden möchte.
Allerdings hat mich das OT-Alkohol-Thema ja schon dazu gereizt mal einen Anti-Alkoholiker einzubauen der keinen offensichtlichen Grund hat sich aus dieser allgemeinen Freizeitbeschäftigung herauszuhalten  :hmmm:
Titel: Re: Alkohol in der Fantasy (Vorkommen, Arten, Akzeptanz)
Beitrag von: K a t e am 03. Januar 2013, 11:34:55
In meinen Projekten sind die Figuren eigentlich recht brav - sie trinken zwar, aber nicht zu viel.

Eine Protagonistin ist strikt gegen das Trinken, sie rührt keinen Tropfen Alkohol an, aber bei ihr liegt es auch am Kontrollverlust und ihrer Arbeit, bei der sie immer einen kühlen Kopf bewahren und jederzeit wachsam sein muss. Außerdem hat sie in der Vergangenheit unangenehme Erfahrungen mit betrunkenen Männer gemacht, unter anderem mit einem Schmuggler, der sehr gerne trinkt, wenn er seine Waren erfolgreich abliefern konnte - und da gerne auch mal ein bisschen zu tief ins Glas schaut und manchmal handgreiflich wird.

Meine Zwerge prahlen gerne mit ihren Festen, an denen es viel zu Essen und zu Trinken gibt und die teilweise in einer Orgie enden. Hauptsächlich trinken sie Bier und Met.

Neuen Alkohol habe ich nicht erfunden, in Kneipen wird mit Bier angestoßen, Adelige trinken gerne mal einen guten Wein, Schnaps gibt es nicht so häufig, wird aber gerne geschmuggelt.

Alkoholiker habe ich keine. Meine Figuren trinken, aber in Maßen. Es kommt da ganz auf die persönliche Einstellung, die momentane Situation (Krieg oder nicht) und vor allem dem Geldbeutel an. ;)
Titel: Re: Alkohol in der Fantasy (Vorkommen, Arten, Akzeptanz)
Beitrag von: Churke am 03. Januar 2013, 12:02:57
In einem SF-Projekt taucht als Running Gag ein "53er Baron de Sigognac" (Armagnac) auf. Als Zeichen für Korroption und Schwarzmarktkontakte, denn nur für Eliten und Kriminelle sind derart prätentiöse Alkoholika erhältlich.

Außerdem wird der Held von einem Farmer mitgenommen, der schwarz gebrannten Fusel ausliefert und mit dem Zeug seinen Pickup betankt.

In einem F-Projekt neigt die Heldin dazu, sich aus Frust zu betrinken und dann irgendwelchen Unfug wie z.B. Duelle anzuzetteln. Ihr treuer Sklave muss nüchtern bleiben, um sie zu beschützen. Nicht so einfach, wenn die Herrin einen abfüllen will...  ;D
Titel: Re: Alkohol in der Fantasy (Vorkommen, Arten, Akzeptanz)
Beitrag von: Ryadne am 03. Januar 2013, 12:34:48
Habe auch überlegt, so einen Thread zu eröffnen, als ich mich durch den Alkoholthread gelesen habe. In vielen Fantasybüchern ist es ja ziemlich in, dass die hartgesottenen Krieger sich ordentlich einen hinter die Binde kippen und selbst Bäume besoffen werden (siehe z.B. Die Elfen) oder auch Jugendliche unter 16 mal ein Gläschen Wein nach dem anderen leeren, um runterzukommen (Sylvie und die verlorenen Stimmen). Kritisch wird das Thema in den Faeriewalker-Büchern behandelt...

Aber das nur am Rande. Was mich angeht, ich bringe Alkohol in der Regel selten ein, meine Figuren machen so schon genug bewusstseinserweiternde Erfahrungen.  ;) Aber bei meinem aktuellen Projekt gibt es eine Stadt, deren Bürger manchmal nichts Besseres zu tun haben, als sich ihre nicht sehr lebensfrohe Umgebung ganze Tage lang schön zu trinken.
Die trinken aber ganz klassisch Bier. Glaube ich. Um die Getränkevielfalt habe ich mir noch nicht so Gedanken gemacht, aber bei den klimatischen Bedingungen bietet sich das einfach am besten an.
Titel: Re: Alkohol in der Fantasy (Vorkommen, Arten, Akzeptanz)
Beitrag von: Naudiz am 04. Januar 2013, 18:09:28
Meine Romane sind nach anfänglichen Eskapaden in Richtung Paolini extrem realistisch ausgelegt. Und da kommt man nicht um Alkohol herum, es sei denn, es gibt Gründe wie z.B. eine technisch extrem rückschrittliche Gesellschaft dafür, dass keiner hergestellt wird. Alkohol wird allgemein als zum guten Ton gehörig angesehen, jedenfalls in Elasia, meiner am weitesten entwickelten Fantasy-Welt. Im SciFi-Projekt "Rebellion" benutzt man Alkohol vor allem, um seine Sorgen für einen Moment zu vergessen oder einfach nur, um irgendetwas zu feiern, wobei da sehr gerne über die Stränge geschlagen wird. Im nordischen Setting der "Göttertöter" gibt es natürlich Saufgelage mit Met.

Eigene Alkoholsorten habe ich bis dato noch nicht erfunden. Wozu auch? Es gibt eine riesige Auswahl an real existierenden Alkoholika. Ich suche mir immer nur das zum Setting Passende heraus. Für Elasia sind das ganz klassisch Bier und Wein für das Festland, Schnaps und Whiskey-artiges für eine Inselgruppe, die an Großbritannien/Irland angelehnt ist, und Met für die nordischen Gefilde.

Einen wirklichen Alkoholiker habe ich nur in einer meiner Geschichten, und das ist eine Paladina, die so viele Schicksalsschläge wegstecken musste, dass sie keinen anderen Fluchtweg vor ihren Problemen sieht als den Dämon Alkohol.
Titel: Re: Alkohol in der Fantasy (Vorkommen, Arten, Akzeptanz)
Beitrag von: Pestillenzia am 04. Januar 2013, 18:18:27
Zitat von: Telas am 03. Januar 2013, 10:40:39
Einmal habe ich einen Schnaps aus Palmenbestandteilen erfunden, den dann allerdings ziemlich unkreativ als Palmenschnaps bezeichnet. Und vielleicht gibt es so etwas ja auch tatsächlich und ich habe ihn gar nicht erfunden.

Gibt es und nennt sich Arrak (nicht Arak, der ist aus Anis). Ist zwar nicht nur aus Palme, aber die ist mit drin. *Klugscheißermodus aus*
Ich kenn den noch von gaaanz früher, den hat meine Mutter zum Backen hergenommen und - wenn ich mich recht erinnere - auch in den Punsch gekippt.
Titel: Re: Alkohol in der Fantasy (Vorkommen, Arten, Akzeptanz)
Beitrag von: Fianna am 04. Januar 2013, 18:23:21
Im Prinzip kann man aus allem Alkohol machen, wo Zucker drin ist, man muss es nur irgendwie zum Gären bringen  :)
Titel: Re: Alkohol in der Fantasy (Vorkommen, Arten, Akzeptanz)
Beitrag von: Christian am 04. Januar 2013, 18:27:55
Zitat von: Naudiz am 04. Januar 2013, 18:09:28
Eigene Alkoholsorten habe ich bis dato noch nicht erfunden. Wozu auch? Es gibt eine riesige Auswahl an real existierenden Alkoholika. Ich suche mir immer nur das zum Setting Passende heraus. Für Elasia sind das ganz klassisch Bier und Wein für das Festland, Schnaps und Whiskey-artiges für eine Inselgruppe, die an Großbritannien/Irland angelehnt ist, und Met für die nordischen Gefilde.
Im Prinzip handhabe ich das auch so. In meinen Projekten wird auch getrunken und gelegentlich gesoffen. Eine meiner persönlichen Lieblingsfiguren nutzt Alkohol, um sich von Zeit zu Zeit abzuschießen und die persönlichen Dämonen im Griff zu halten. Diese Figur ist ein Söldner, will aber ausschließlich alleine trinken und wird von seinen (zeitweiligen) Kameraden deswegen oft schief angesehen. In einem anderen Projekt gibt es einen desillusionierten Enddreißiger, der ein ausgewachsenes Problem mit und ohne Alkohol hat.
Titel: Re: Alkohol in der Fantasy (Vorkommen, Arten, Akzeptanz)
Beitrag von: Pestillenzia am 04. Januar 2013, 18:30:27
Zitat von: Fianna am 04. Januar 2013, 18:23:21
Im Prinzip kann man aus allem Alkohol machen, wo Zucker drin ist, man muss es nur irgendwie zum Gären bringen  :)

Stimmt, dann kommen solche Sachen raus wie Knoblauchschnaps. *würg* Und der stammt nicht aus einem Fantasy- oder Vampirroman, er existiert wirklich. Ich bin hart im Nehmen, was Schnaps angeht, aber da hatte mein Magen das kaum bezähmbare Verlangen, sich umzustülpen.

Aber zurück zum Thema:
bei mir gibt es die üblichen Alkoholika wie Wein, Bier, Met etc. Neue Schnapssorten habe ich noch nicht erfunden, aber das ist eigentlich gar keine so schlechte Idee. Meine Figuren kippen sich auch unterschiedlich viel Alkohol in die Birne, mal nur einen Becher Wein zum Essen oder heißen Met zum Aufwärmen. Ein Besäufnis darf es auch mal sein, aber ich habe keine Figur, die einem Alkoholiker gleichkommt. Zumindest noch nicht.
Titel: Re: Alkohol in der Fantasy (Vorkommen, Arten, Akzeptanz)
Beitrag von: Winkekatze am 04. Januar 2013, 18:34:43
Da sage ich nur "Pangalaktischer Donnergurgler".  ;D (Per Anhalter durch die Galaxies)

Bei mir heißt es ehrlich gesagt öfter "Hoch die Tassen!" und für meinen letzten Roman habe ich auch selbst ein paar neue Alkoholsorten erfunden. Einen echten Alkoholiker hatte ich bisher aber genauso wenig dabei wie einen strickten Abstinenzler.
Titel: Re: Alkohol in der Fantasy (Vorkommen, Arten, Akzeptanz)
Beitrag von: chaosqueen am 04. Januar 2013, 19:16:20
Zitat von: Telas am 03. Januar 2013, 10:40:39
Ansonsten hatte ich noch einen Abstitentler, der allerdings zusätzlich und hauptsächlich Drogenkonsument war und den Alkohol noch "on top" genommen hat. Der war natürlich ganz weit unten in der Beliebtheitsskala der Gesellschaft.

Nun haste mich verwirrt - ist er nun abstinent, oder trinkt er zusätzlich zu den Drogen auch Alkohol? ???

In meinem 2012er NaNo haben sie ständig Whisky getrunken - kein Wunder, wenn man in der schottischen Einöde herumhängt! ;D Ansonsten wird bei mir auch eher moderat getrunken und erfunden hab ich wissentlich auch noch keinen Alkohol, wäre für mein Never Ending high Fantasy-Projekt aber keine schlechte Idee, schließlich hab ich da auch schon Früchte und andere Nahrungsmittel erfunden.
Titel: Re: Alkohol in der Fantasy (Vorkommen, Arten, Akzeptanz)
Beitrag von: canis lupus niger am 04. Januar 2013, 21:13:16
Ein gerne von mir zitiertes alkoholisches Getränk ist Terry Pratchetts "Knieweich"
(wird in den Spitzhornbergen aus Äpfeln hergestellt, ... jedenfalls hauptsächlich, und nur aus Holzbechern getrunken. Metall korrodiert zu schnell  8))

Der pangalaktische Donnergurgler, oh ja, den habe ich auch immer geliebt.

Ich denke, dass Alkohol in Fantasy-Geschichten nicht grundsätzlich ausgelassen werden kann. In nativen oder 'armen' Gesellschaften gibt es kaum eine andere Möglichkeit, der harten Realität durch einen Rausch zu entfliehen, als mithilfe von Alkohol. In der Regel wird das Bedürfnis dazu vorhanden sein, z.B. anlässlich besonderer Feste, weil das persönliche Schicksal  eben nicht mal eben mithilfe eine Revolution oder eines Goldfundes verbessert werden kann.  Die Chance, sich wenigstens kurzzeitig besser zu fühlen, ist dann schon ein Wert an sich. Leute mit mehr Geld oder weniger Verpflichung zu Rücksichtnahme gönnen sich dann schon mal öfter einen Schluck. Man kann moralischen oder persönlichen Verfall hervorragend durch ein Absinken in die Sucht darstellen.

Deshalb sind Alkoholkonsum und sein Ausmaß ein hervorragendes Hilfsmittel für viele Arten von Geschichten, nicht nur für die Fantasy..
Titel: Re: Alkohol in der Fantasy (Vorkommen, Arten, Akzeptanz)
Beitrag von: Telas am 05. Januar 2013, 17:30:50
Zitat von: chaosqueen am 04. Januar 2013, 19:16:20
Nun haste mich verwirrt - ist er nun abstinent, oder trinkt er zusätzlich zu den Drogen auch Alkohol? ???

In meinem 2012er NaNo haben sie ständig Whisky getrunken - kein Wunder, wenn man in der schottischen Einöde herumhängt! ;D Ansonsten wird bei mir auch eher moderat getrunken und erfunden hab ich wissentlich auch noch keinen Alkohol, wäre für mein Never Ending high Fantasy-Projekt aber keine schlechte Idee, schließlich hab ich da auch schon Früchte und andere Nahrungsmittel erfunden.

Er hat beides genommen und versucht von beidem loszukommen ;).
Titel: Re: Alkohol in der Fantasy (Vorkommen, Arten, Akzeptanz)
Beitrag von: Feather am 09. Januar 2013, 16:40:38
Zitat von: canis lupus niger am 04. Januar 2013, 21:13:16
... alkoholisches Getränk ist Terry Pratchetts "Knieweich"
Es könnte auch der Spitzname des schon genannten Knoblauchschnapses werden. Allein bei dem Gedanken daran, zieht sich mir der Magen zusammen.

Zitat von: canis lupus niger am 04. Januar 2013, 21:13:16
Ich denke, dass Alkohol in Fantasy-Geschichten nicht grundsätzlich ausgelassen werden kann. In nativen oder 'armen' Gesellschaften gibt es kaum eine andere Möglichkeit, der harten Realität durch einen Rausch zu entfliehen, als mithilfe von Alkohol. In der Regel wird das Bedürfnis dazu vorhanden sein, z.B. anlässlich besonderer Feste, weil das persönliche Schicksal  eben nicht mal eben mithilfe eine Revolution oder eines Goldfundes verbessert werden kann.

Da stimme ich dir zu, aber ich denke es fällt uns auch nicht so leicht darauf zu verzichten, da es in der heutigen Gesellschaft meist einfach dazu gehört. Hier ein Gläschen Sekt beim Friseur, da ein Bierchen mit Freunden am Abend, oder auch das oft gezeigte Feierabendbier.
In einigen Settings gehört es denke ich auch dazu, wie Urban, oder Mittelalter, gut sie hatten nicht viele Alternativen; verseuchtes Wasser. Oder zu Söldnern im Krieg, zur Steigerung der Moral.

Obwohl mir jetzt beim Schreiben auch eine Alternative kommt, wie das in Trance tanzen, summen, wobei (ich meine schon mal davon gehört zu haben, steinigt mich, wenn es nicht so ist) einige Urvölker sich dadurch auch in einen Rausch ähnlichen Zustand versetzen können. Wenn das gut umgesetzt ist könnte es durchaus auch Settings ganz ohne Alkohol geben. (Ich sehe gerade eine Bar in der sich alle an den Händen halten, sich wiegen und einen laut, grollenden Summton anstimmen ... sorry es geht grad mit mir durch)

So nun aber zurück zum Thema:

Bei mir kommt Alkohol auf den Tisch. In einem Projekt nur bei besonderen Anlässen und nur Obstweine, -brände. In einem anderen Projekt brauche ich ihn dringend um meinen Prota gänzlich in Rage zu bringen und ihm sein letztes Fünkchen Selbstbeherrschung zu nehmen.

Ich beschränke mich auch mittlerweile auf schon existierende Getränke. Anfangs habe ich probiert meiner erschaffenen Welt eigenen Alkohol hinzu zufügen, aber ich bin und werde kein Braumeister. Es mag zwar sein, dass man aus allem wo Zucker drin ist etwas brauen kann, aber dann fehlt mir wohl die Vorstellung dazu.
Titel: Re: Alkohol in der Fantasy (Vorkommen, Arten, Akzeptanz)
Beitrag von: canis lupus niger am 13. Januar 2013, 15:21:28
Zitat von: Feather am 09. Januar 2013, 16:40:38
Es könnte auch der Spitzname des schon genannten Knoblauchschnapses werden. Allein bei dem Gedanken daran, zieht sich mir der Magen zusammen.

Aber nicht klauen, gell?

Schließlich ist das eine Erfindung des Großmeisters in der Übersetzung von Andreas Brandhorst. Auch "Mich-haut´s-um" gibt es schon, glaube ich. Im ersten "Highlander"-Film mit Christopher Lambert nannte ein Nebencharakter ein Getränk namens "Bum-Bum",was ich auch sehr nett fand. Bestimmt gibt es da noch unzählige andere Möglichkeiten für beschreibende Namen.

Ein "Schädelbrecher" oder "Hirntod" (nein, den gibt es, glaub ich, auch schon) oder so könnte ja leicht und schnell neu erfunden werden.
Titel: Re: Alkohol in der Fantasy (Vorkommen, Arten, Akzeptanz)
Beitrag von: der Rabe am 13. Januar 2013, 16:27:11
Bei den Alkoholika war ich bisher auch eher unkreativ. Da gibt es Bier, Wein und Brandwein, und das wars. Gesoffen wird auch eher mäßig. Beim ersten Kontakt meines Protas mit Allohol (ich glaub, es war eine Art Glühwein), hat er dann auch gleich eine Schlägerei angezettelt. Er wurde aber auch provoziert.

Eine Droge habe ich mir aber schon ausgedacht, bei der ich nciht ganz sicher bin, was es eigentlich ist - bläuliche Blätter, die zu kleinen Würfeln gepresst und zum Konsum zerkaut werden. Die Wirkung besteht dann darin, dass die jeweilige Person ausgelassener wird und ihre Problem vergisst. Den Namen dazu hab ich nur leider vergessen ... :hmmm:
Titel: Re: Alkohol in der Fantasy (Vorkommen, Arten, Akzeptanz)
Beitrag von: Maja am 27. Februar 2013, 02:04:04
Ich schreibe ja über kaum etwas so viel wie über Alkohol, dass ich mich schon manchmal als den Charles Bukowsky der Fantasyliteratur bezeichne. Für meinen Elfenroman "Schattenklingen" habe ich jetzt tief in die Chemiekiste greifen müssen, um ein Stoffwechselproblem zu ergründen.

Meine Hochelfen sind grundsätzlich sehr alkoholempfindlich, ein einziger Schnaps ("Zwergenwein", ja-ja...) haut sie schon aus den Stiefeln. Gleichzeitig trinken sie aber ohne nenneswerte Probleme ihre eigenen Weine, die ihnen ein schnelles, kurzfristiges Rauschgefühl ohne Übelkeit und Kontrollverluste vermitteln. Ich habe lange gehangen bei der Frage, was der Unterschied zwischen herkömmlichen Alkohol und elfischen Weinen ist - der Unterschied ist wichtig, weil meine erfolgsverwöhnten Hochelfen auf schäbige, alkoholkranke Stadtelfen treffen - und bin endlich zu dem Schluss gekommen, dass die fruchtigen Elfenweine gar keinen Ethanol enthalten, sondern vielmehr Essigsäureethylester.

Essigester riecht fruchtig-frisch nach Ananas und entsteht, weil die ebenso langlebigen wie geduldigen Elfen ihre Weine gerne ein paar hundert Jahre lang reifen lassen, bis der ganze Alkohol verestert ist. Tatsächlich ist Essigester toxisch und findet z.B. als Wirkstoff beim Klebstoffschnüffeln seinen Einsatz als ganz reale Rauschdroge. Meine Elfen trinken ihn stattdessen. Ihr Metabolismus ist darauf eingestellt, während sie deutlich schlechter darin sind, Ethanol zu verstoffwechseln. Und das ist das erste Mal, dass ich meinen Chemieleistungskurs als Autorin (oder für sonstwas) brauchen kann.

Uff. Das war eine schwere Geburt. Und das wichtigste: Kein Leser wird von diesen Überlegungen jemals etwas erfahren. Hauptsache, meine Elfen haben was zum Saufen.
Titel: Re: Alkohol in der Fantasy (Vorkommen, Arten, Akzeptanz)
Beitrag von: Aphelion am 27. Februar 2013, 13:27:35
Met wurde ja schon erwähnt - dazu aber mal eine Anmerkung:

Man sollte wissen, wovon man schreibt - dieser Satz gilt auch beim Alkoholgenuss. Vor allem bei Anfängern fällt mir zunehmend auf, dass Met sehr gerne in Fantasy-Settings getrunken wird, aber der Autor offensichtlich überhaupt nicht weiß, wie es schmeckt. Meistens läuft es auf "süß-herb" oder nur "süß" oder nur "herb" hinaus; was im Kontext dann so klingt, als habe jemand gegoogelt, wie das Zeug schmecken soll.

Met ist wie Bier: Es gibt viele verschiedene Sorten. imho sind beim Met die Geschmacksunterschiede jedoch viel größer als beim Bier: Es gibt super-süß-klebrigen Met, aber auch extremen bitter-herben. (Bei beiden Extremen zieht sich mir die Mundschleimhaut zusammen.  :P )

Wenn man Met irgendwo kauft, um den Geschmal am eigenen Leibe zu testen, sollte man übrigens darauf achten, dass es auch "echter" Met ist und kein Weißwein mit Honig.

Kneipenbesuche zur Recherche sind deshalb in meinen Augen unabdingbar, wenn man literarisch Alkohol ins Spiel bringt. Da darf man dann auch ruhig mal fragen, was Gebräu X eigentlich genau ist - so kommen manchmal spannende Gespräche zustande und man lernt noch viel mehr, als man eigentlich wissen wollte. ;)
Titel: Re: Alkohol in der Fantasy (Vorkommen, Arten, Akzeptanz)
Beitrag von: AlpakaAlex am 03. September 2021, 15:19:06
Ich würde sagen, dass Alkohol eine so grundlegende Sache ist, dass ich es für unrealistisch halte, wenn eine Welt keinen Alkohol hat. Schlicht und ergreifend, weil selbst Tiere Obst absichtlich vergären lassen, um darin Alkohol zu haben, und weil die ersten Menschen, die sich niedergelassen haben, bereits Bier gebraut haben. Die Art des Alkohols mag unterschiedlich sein, aber eine Welt so komplett ohne Alkohol kann ich mir nicht vorstellen - und das ich als jemand, dier Alkohol nun wirklich nicht befürwortet. Dennoch scheint der Drang sich zu betrinken zumindest bei Säugetieren ausgeprägt zu sein.

Ich schreibe selbst natürlich Urban Fantasy, was bedeutet, dass es bei mir denselben Alkohol gibt, wie in der realen Welt. Meine Figuren neigen in der Allgemeinheit auch dazu mehr zu trinken als ich, auch wenn das nirgendwo so deutlich ist, wie in Mosaik. Die Protagonistin dort trinkt tatsächlich recht viel. Meistens Bier oder Whiskey. Sie betrinkt sich nur selten (also über die gesamt nun knapp 300 000 Wörter, die das Projekt hat, gibt es zwei Szenen, in denen sie wirklich betrunken ist), aber trinken tut sie eben doch viel, um abzuspannen. Auch oft genug, als dass es andere Charaktere anmerken. Umso mehr, da sie halt dann auch mit Alkohol im Blut fährt. ^^"
Titel: Re: Alkohol in der Fantasy (Vorkommen, Arten, Akzeptanz)
Beitrag von: Koboldkind am 28. Juli 2022, 12:00:03
Ich als Nicht-Trinkende habe mich die letzten Jahre an den Alkohol gewöhnt, wie meine Oma stolz meinen würde. Also eigentlich nicht, ich habe nur etwas Genuss bei Baileys oder 43 entdeckt, wenn ich den Alkohol durch genug verwässerung echt nicht mehr schmecke (und ich schmecke ihn IMMER, da können die Leute noch so sehr meinen, das schmeckt man bei diesem oder jenem nicht -.-).
Da mir Alkohol aber sonst schnuppe bis Wegkippenswert ist, ist er in meinen Storys auch so gar kein Thema. Meine Charas gehen nicht in Bars, sondern lieber in Cafes. Getrunken wird mit Vernunft, man ist höchstens angeheitert. Zuletzt schrieb ich das in eine Fanfiction, weil man mit Soldaten und Seefahrern halt in die Taverne geht. In einer anderen Story habe ich einer jungen Lady den Genuss von Cocktails angeschrieben, so konnte ich mich in dieses Fachgebiet einlesen und habe es hauptsächlich genommen, um Kapitelüberschriften zu haben (völlig Random das ganze). Die Cocktails habe ich auf das Setting umgeschrieben, es ist eine Film-Noir-Fantasy, es sollte Spaß machen.
Es ist wohl auch so, dass der Griff zum Glas für mich eher mit Entspannung und geselliger Runde assoziiert ist. Dazu müssten meine Charas sich die Zeit nehmen, und in einem Showdown fehlt das - oder sich dann zu betrinken wäre ein eklatanter Fehler des Charas, der direkt in die Katastrophe führt und sowohl ich als auch jede Leserschaft sich wohl die Hände überm Kopf schlagen würde. Trinken um zu Saufen steht für mich daher gar nicht auf der Schreib-Tagesordnung. ... bei Sam Mumm von der Scheibenwelt war es im ersten Band so, dass er zum Denken sich von der Flasche entfernt hat. Und in den folgenden Bänden auch noch mit seiner Sucht auseinandersetzen musste und mit seiner Disziplin. Das war ein sehr starker Charakter, einer meiner Lieblinge.
Sonst sind meine Charas eher zu jung oder greifen zu Tee. Es wäre für mich wohl echt mal eine Herausforderung, einen regelmäßig trinkenden Chara zu schreiben, oder jemanden, der sonst irgendeiner Rauschsubstanz verfallen ist. Rauchen tu ich nämlich auch nicht ^^
Titel: Re: Alkohol in der Fantasy (Vorkommen, Arten, Akzeptanz)
Beitrag von: Villyana am 23. November 2022, 18:48:51
Habe ich etwas überlesen oder reden hier alle vom Konsum des Alkohols als Genußmittel?

Die Elfen in meiner Geschichte haben gar keine andere Wahl, als Alkohol zu trinken, da sie vom Wasser, das nicht aus einer geheiligten Quelle kommt (sprich vom Brunnenwasser) schlichtweg krank werden. So wie es im Mittelalter leider auch oft der Fall war. Deswegen hat man in der Regel verdünnten Wein getrunken, wenn ich mich hier Recht erinnere. Um die Bakterien im Wasser unschädlich zu machen oder gar ab zu töten.
Bier wird natürlich nicht zusätzlich verdünnt. Aber dadurch, dass es "gebraut" wird, also auch stark/lange erhitzt ist hier die Wahrscheinlichkeit geringer, dass Mikroorganismen im Wasser überleben.

Etwas eigenes habe ich allerdings nicht erfunden und sehe hierfür in meiner Story keine Notwendigkeit.

@Pestillenzia: Knoblauchschnaps habe ich auch schon getrunken. Da es dazu ein Gericht mit Mujdei gab (rumänische Knoblauchsauce, die fast nur aus Knoblauch und Wasser besteht) wäre mir hier der Geschmack nicht weiter negativ aufgefallen. Oder ich weiß einfach nicht, was schlimmer war  :o
Titel: Re: Alkohol in der Fantasy (Vorkommen, Arten, Akzeptanz)
Beitrag von: Erdbaerchen am 24. April 2023, 16:27:39
Ich habe glaube ich alles schon angestellt, Alkohol erfunden (Schäferkraut, schmeckt wie ein Kräuterbeet, samt Erde und Getier), schräge Sorten entliehen (Wein aus Laub - die Schotten können aus allem Alkohol machen) und für mich ist das wichtigste immer, dass ich Konsequenzen daran hängen kann.

Das heißt einige meiner Hauptcharaktere werden betrunken und machen Dummheiten bis zum Filmriss, andere vertragen und trinken nichts und gelten deswegen als ungesellig.

Wo ich als Leser immer unangenehm drüber stolpere ist, wenn Alkohol unbekannter Weise zum Ausschmücken genutzt wird. Ich erinnere mich an eine Szene, in der süßer Whiskey nur so weggeschlabbert wurde - nein, der ist nicht lecker süß und den haut man nicht so weg.
Oder das gute "Bier schmeckt zwar eklig, aber ich trinke halt mit" (wenn man genug davon trinkt gewöhnt man sich an Bier, also über die Tage hinweg, nicht an einem Abend).
Auch hier ist korrekte Recherche eben wichtig. :)
Titel: Re: Alkohol in der Fantasy (Vorkommen, Arten, Akzeptanz)
Beitrag von: Araluen am 28. April 2023, 13:34:31
Zitat von: Maja am 27. Februar 2013, 02:04:04Ich schreibe ja über kaum etwas so viel wie über Alkohol, dass ich mich schon manchmal als den Charles Bukowsky der Fantasyliteratur bezeichne. Für meinen Elfenroman "Schattenklingen" habe ich jetzt tief in die Chemiekiste greifen müssen, um ein Stoffwechselproblem zu ergründen.

Meine Hochelfen sind grundsätzlich sehr alkoholempfindlich, ein einziger Schnaps ("Zwergenwein", ja-ja...) haut sie schon aus den Stiefeln. Gleichzeitig trinken sie aber ohne nenneswerte Probleme ihre eigenen Weine, die ihnen ein schnelles, kurzfristiges Rauschgefühl ohne Übelkeit und Kontrollverluste vermitteln. Ich habe lange gehangen bei der Frage, was der Unterschied zwischen herkömmlichen Alkohol und elfischen Weinen ist - der Unterschied ist wichtig, weil meine erfolgsverwöhnten Hochelfen auf schäbige, alkoholkranke Stadtelfen treffen - und bin endlich zu dem Schluss gekommen, dass die fruchtigen Elfenweine gar keinen Ethanol enthalten, sondern vielmehr Essigsäureethylester.

Essigester riecht fruchtig-frisch nach Ananas und entsteht, weil die ebenso langlebigen wie geduldigen Elfen ihre Weine gerne ein paar hundert Jahre lang reifen lassen, bis der ganze Alkohol verestert ist. Tatsächlich ist Essigester toxisch und findet z.B. als Wirkstoff beim Klebstoffschnüffeln seinen Einsatz als ganz reale Rauschdroge. Meine Elfen trinken ihn stattdessen. Ihr Metabolismus ist darauf eingestellt, während sie deutlich schlechter darin sind, Ethanol zu verstoffwechseln. Und das ist das erste Mal, dass ich meinen Chemieleistungskurs als Autorin (oder für sonstwas) brauchen kann.

Uff. Das war eine schwere Geburt. Und das wichtigste: Kein Leser wird von diesen Überlegungen jemals etwas erfahren. Hauptsache, meine Elfen haben was zum Saufen.
Ich spiele mal Nekromant, weil ich den Ansatz total interessant finde. Wenn deine Elfen in dem Projekt veresterten Wein trinken, bedeutet das ja auch, dass andere sich mit dem Gesöff vergiften? Gilt demnach Elfenwein in dieser welt als untrinkbar bei anderen Völkern?
Titel: Re: Alkohol in der Fantasy (Vorkommen, Arten, Akzeptanz)
Beitrag von: Maja am 28. April 2023, 14:18:41
Zitat von: Araluen am 28. April 2023, 13:34:31Wenn deine Elfen in dem Projekt veresterten Wein trinken, bedeutet das ja auch, dass andere sich mit dem Gesöff vergiften? Gilt demnach Elfenwein in dieser welt als untrinkbar bei anderen Völkern?
Ja, der elfische Wein aus der Geschichte war für Nicht-Elfen ein absolut ungenießbares Gesöff. Vergiftungserscheinungen werden da eher nicht aufgetreten sein, weil kaum jemand mehr als einen Schluck von dem Zeug runterbringt. Die Symptome ähneln aber denen einer Alkoholintoxikation, insofern wird Elfenwein nicht als giftig im klassischen Sinne wahrgenommen - nur als widerwärtig, wenn man eben kein Elf ist.

Jetzt bekomme ich glatt Lust, an der Geschichte irgendwann noch mal weiterzuarbeiten. Das Buch (bzw. die Reihe) liegt seit bald zehn Jahren auf Eis, weil ich nach dem ersten Band nie in den zweiten reingekommen bin (sollte eine Trilogie werden). Viel getrunken wird bei mir aber weiterhin. Andreu, der lebenslustige Nekromant aus der »Neunten Träne«, ist funktionierender Alkoholiker. Er ist selten wirklich betrunken, aber er trinkt viel und regelmäßig - nur wiegt er 150 Kilo, da dauert es schon etwas, bis sich der Alkohol bemerkbar macht, und er bringt zusätzlich ein gewisses Level der Gewöhnung mit.

Andreu zaubert auf Basis seiner Lebenskraft, und Alkohol (vorzugsweise Rotwein) ist, neben Essen und Sex, das Mittel seiner Wahl, um seinen Speicher aufzufüllen. Er trinkt schon Wein zum Frühstück, wenn er die Möglichkeit dazu hat. Ich will solches Verhalten nicht belohnen und denke, früher oder später wird sich das noch rächen, aber bis jetzt ist er noch sehr zufrieden damit (und mit sich selbst sowieso). Da Andreu aber nicht gern allein trinkt, bringt er regelmäßig seine Gefährten dazu, über die Stränge zu schlagen, und da die nicht seine Statur und Gewöhnung mitbringen, schlägt es dann sofort rein. Wer also eine eher vergnügliche Trinkergeschichte von mir lesen möchte, dem sei meine "Neunte Träne" jetzt schon wärmstens empfohlen - nicht, dass ich die jetzt schon veröffentlichen möchte, aber vielleicht stolpert ja in zehn Jahren der nächste Threadnekromant über diesen Beitrag. ;)
Titel: Re: Alkohol in der Fantasy (Vorkommen, Arten, Akzeptanz)
Beitrag von: Araluen am 28. April 2023, 14:26:47
Stimmt Ester riecht besser als er schmeckt  :rofl:
Trinkt Andreu denn Rotwein pur oder verwässert? In Zeiten, wo Wasser trinken nicht unbedingt die gesündeste Entscheidung war, wurde Wein oft sehr verdünnt getrunken, um eben nicht betrunken zu werden, aber dennoch genug trinken zu können, um den Durst zu stillen.
Bei mir wird tatsächlich nicht auffällig viel getrunken. Dafür ist mein Detektiv Laudanum abhängig, was jetzt nicht wirklich besser ist ;)
Titel: Re: Alkohol in der Fantasy (Vorkommen, Arten, Akzeptanz)
Beitrag von: Maja am 28. April 2023, 18:24:49
Zitat von: Araluen am 28. April 2023, 14:26:47Trinkt Andreu denn Rotwein pur oder verwässert?
Er trinkt ihn pur, das ist auch schon thematisiert worden. Andreu findet, man soll es nicht übertreiben mit der Nüchternheit, und mag das Gefühl, angetrunken zu sein. Aber Kontrollverlust schätzt er gar nicht, deswegen geht er nicht viel weiter als ein Stückchen über den Rand hinaus. Das aber nahezu täglich, wofür ich ihm irgendwann die Quittung geben werde.

Zitat von: Araluen am 28. April 2023, 14:26:47Dafür ist mein Detektiv Laudanum abhängig, was jetzt nicht wirklich besser ist
Hach, Laudanum! Opium ist ja meine persönliche Lieblingsdroge. Hätte ich bestimmt im Haus, wenn man da noch so ohne Weiteres drankommen würde. In meinen Geschichten kommt es nicht so häufig vor, meistens passt es nicht so gut ins Setting, aber ich habe zwei Bücher, in denen Opium geraucht wird. Könnte ich auch mal wieder dran arbeiten ...
Titel: Re: Alkohol in der Fantasy (Vorkommen, Arten, Akzeptanz)
Beitrag von: Villyana am 11. Mai 2023, 02:47:22
Zitat von: Maja am 28. April 2023, 18:24:49Andreu findet, man soll es nicht übertreiben mit der Nüchternheit, und mag das Gefühl, angetrunken zu sein. Aber Kontrollverlust schätzt er gar nicht,
dann trinkt er ihn, um nur ein wenig die Hemmschwelle zu verlieren und sich etwas lockerer zu fühlen? braucht man dann nicht mit der Zeit immer mehr um diesen Zustand zu erreichen?