Interessantes Thema ...
Wenn die Sprache zum Setting passt, eben, weil die Geschichte zum Beispiel in Wien spielt, gibt das dem Buch eine gewisse Tiefe und Authentizität. Abgesehen davon muss man einen Mittelweg finden... mich persönlich würde es sehr stören, wenn deutsche Begriffe vorkommen, mit denen ich nichts anfangen könnte, hier sind ein paar gefallen, das mit den Ameisen zum Beispiel, ich hab mir nicht mal den Ausdruck gemerkt

In die Richtung des Mittelwegs bin ich dann immer noch ein wenig pingelig. Ich mag es nicht, wenn von "Möhren" statt "Karotten" die Rede ist, oder von "Quark" statt "Topfen", einfach, weil "Quark" ein so abgrundtief hässliches Wort ist.
Ich kann mich erinnern, dass ich mal von einem Interview von Christine Nöstlinger gelesen habe, dass sie sich vom Lektorat den Topfen auch nicht hatte ausreden lassen.

Bis zu einem gewissen Grad möchte ich meinen österreichischen Sprachgebrauch beibehalten, allerdings hält sich das auch in Grenzen. Semmeln bleiben bei mir Semmeln. Ein Brötchen ist für mich was anderes.
Ich glaube, dass ich ingesamt gut wegkomme, man liest ja so viele deutsche Bücher, vor allem im Bereich der Fantasy, weil ja wohl ausschließlich alles von deutschen Verlagen kommt. Dann ist noch das Fernsehen überwiegend deutsch behaftet und außerdem hatte ich jahrelang sehr viel Kontakt mit Deutschen, da wurde mir mal von Österreichern gesagt, dass meine Texte sich so deutsch lesen, haha.
Mit der Grammatik tu ich mir allerdings schwer. Für mich klingt beispielsweise "ich tue mir schwer" natürlicher und richtig.

Mir wäre dieser Unterschied nicht aufgefallen, wenn ich es hier nicht gelesen hätte. In Punkt auf Grammatik komme ich dann wohl nicht so gut weg.

Naja... wichtig ist jedenfalls, dass man das Ganze dann konsequent durchzieht und nicht "Matura" und "Abitur" im selben Werk als Synonym verwendet, eeeh...

/übrigens: Die Rechtschreibprüfung kennt die Wörter Matura und Topfen nicht, komm schon, ich fühl mich ein bisschen diskriminiert.
