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Die Recherche oder Die Erweiterung des eigenen Wissens

Begonnen von Abakus, 28. August 2008, 12:00:08

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Abakus

Im Tintenzirkel tauchen in gewissen Abständen immer wieder Fragen auf, welche Wege es gibt, um eine gute Recherche durchzuführen.

In Abstimmung mit den Moderatoren des Tintenzirkels habe ich einen Text erstellt, in dem ich diverse Recherchemethoden aufgeführt habe.
Sollte ich einige Dinge falsch dargelegt haben, bitte ich das jeweilige Mitglied des Tintenzirkels mir eine PN zukommen zu lassen. Ich werde dann mögliche Fehlerquellen sofort beheben.

Ich wünsche viel Spaß beim Lesen und hoffe, dass ich mit diesem Thread offene Fragen beantworten konnte.

Abakus

#1
Wenn im 18. Jahrhundert ein Moped knatternd durch die Straßen von Paris fährt oder eine Dampflok riesige Steinquader zur Baustelle der Pyramiden befördert, würde ich als Leser kopfschüttelnd das Buch sofort beiseite legen. Um so etwas zu verhindern und um in der Literaturwelt nicht als unfreiwilliger Komiker zu gelten, sollte man sich kundig machen.

In diesem Thread möchte ich auf einige Informationsquellen aufmerksam machen, die genutzt werden können: u.a. Bibliotheken, Lexika, das Internet. In jedem Menschen, sei er nun Schriftsteller oder nicht, steckt doch insgeheim ein Forscher. Dieser Thread soll dazu dienen, den eigenen Wissensdurst zu stillen, damit die eigenen Texte glaubhafter werden. Der Volksmund spricht hier von ,,Hand und Fuß haben".

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Die Recherche und ihre Bedeutung

Das Wort rechercher stammt aus dem Französischen und bedeutet soviel wie untersuchen, erkunden, nachforschen. Wenn man sich beispielsweise für Autos einer bestimmten Marke interessiert, wird man bei Erscheinen eines neuen Modells, Nachforschungen anstellen oder direkt zum Händler fahren, um dort bestimmte Dinge zu erfahren. Wie viele PS hat das Auto? Wie groß ist der Hubraum? Wie viele Sekunden benötigt das Auto von null auf hundert? Die Antworten, die man erhält, stellen Fakten dar.

Fakten sind auch wichtig für die Recherchen eines Romans oder einer Kurzgeschichte. Als Schriftsteller fährt man seine Sensoren aus und erkundet das unbekannte Terrain, um Fakten zu gewinnen.

Am einfachsten ist es, gleich jemanden zu fragen, der von der Materie Ahnung hat. Wie im Beispiel mit dem Autohändler. Im Bekanntenkreis gibt es hin und wieder jemanden, der weiterhelfen kann. Nur nicht schüchtern sein. Viele Menschen sind stolz wie Oskar, wenn sie mit ihrem Fachwissen weiterhelfen können.

Oftmals wird man jedoch auf Bücher angewiesen sein. Jules Verne, ein Visionär seiner Zeit, beispielsweise bezog sein Wissen für sein Zukunftsbild – aus Büchern. Auch wenn er unter anderem über eine Mondfahrt schrieb, so ist er selber niemals auf dem Erdtrabanten gewesen. Ergo: Er konnte dort keine eigenen Erfahrungen sammeln, so wie Neil Armstrong es 1969 bei der ersten Mondlandung tat. Trotzdem zählen seine Werke zu den Weltklassikern schlechthin.

Ein Roman - und das gilt für jeden Plot – kommt ohne eine gewisse Farbgebung nicht aus. Das heißt, die Romanfiguren benötigen eine entsprechende Umgebung, zum Beispiel in einem Fantasy-Roman ein selbst erschaffenes Land, in dem sie sich bewegen und interagieren können. Das beste Beispiel dafür ist unsere reale Welt. Was brauchen wir, um leben und handeln zu können?

Als Schriftsteller wird das Terrain, auf dem man sich bewegt, durch entsprechende Recherchen fester. Bestimmte Details in der Handlung können dann auch näher beschrieben werden, ohne das ein Schweißausbruch droht, ob das denn letztendlich so auch richtig ist.

Aber hier droht auch schon eine Falle. Eine recht gemeine Falle, in die so mancher angehende Schriftsteller gerne hinein tappt. Die vielen schönen Details, die man beschreibt und auf die man so sehr stolz ist, dürfen sich niemals in den Vordergrund spielen. Als Autor sollte man eine Geschichte erzählen und nicht mit seinem neu gewonnenen Wissen brillieren.

Der Leser, quasi unser aller Endkunde, der wie ein römischer Kaiser über schlechte und gute Bücher entscheidet, will Informationen nicht plump hineingestopft bekommen. Nach dem Motto: Friss oder stirb. Nein. Der Leser will, naiv wie er ist, den Roman, den wir ihm darbieten, genießen und erfahren, was den Helden der Geschichte widerfährt. Selbst wenn ein Schriftsteller zum Ende seiner Recherchen Berge von Informationen zusammengetragen hat, sollte er nicht alles in seinen Leser hineinpressen.

Zudem wird ein fehlerhaft recherchierter Roman kaum eine Chance haben, einen Leser zu finden. Dazu jedoch später mehr.

Zuerst einmal die Beantwortung der Frage: wie geht man als Schriftsteller vor, wenn man sich kundig machen will?

Die wichtigsten Nachschlagewerke eines Schriftstellers, um eine gute Recherche durchzuführen, sind ein Wörterbuch, ein Lexikon, eine Enzyklopädie, ein Fachlexikon oder eine Bibliografie.

Die Handbücherei eines jeden Autoren sollte wenigstens ein Wörterbuch und ein Konversationslexikon enthalten. Diverse Nachschlagewerke sind zudem in den letzten Jahren auf CD-ROM oder DVD erschienen. Doch sehen wir uns einmal die oben genannten Nachschlagewerke näher an:

Das Wörterbuch

Ein Wörterbuch sollte im Besitz jedes Schriftstellers sein. Denn wie bekannt sein sollte, ist die deutsche Sprache sehr vielseitig und selbst erfahrene Autoren kommen ohne Nachblättern nicht aus. Ein Bollwerk in der deutschen Sprache bildet der Duden. Nachfolgend eine Übersicht über die einzelnen Nachschlagewerke aus der Serie des Duden:

Band 1 – Die deutsche Rechtschreibung
Band 2 – Das Stilwörterbuch
Band 3 – Das Bildwörterbuch
Band 4 – Die Grammatik
Band 5 – Das Fremdwörterbuch
Band 6 – Das Aussprachewörterbuch
Band 7 – Das Herkunftswörterbuch
Band 8 – Die sinn- und sachverwandten Wörter (Synonyme)
Band 9 – Richtiges und gutes Deutsch
Band 10 – Das Bedeutungswörterbuch
Band 11 – Redewendungen und sprichwörtliche Redensarten
Band 12 – Zitate und Aussprüche

Um den Wortschatz zu erweitern, hilft Band 3 – Das Bildwörterbuch immens weiter. Ein rascher Blick in diese Ausgabe des Duden kann so manche zeitintensive Nachforschung ersparen. Denn dieser Blick bewahrt davor, einem Gegenstand einen falschen Namen zu verleihen.

Das Lexikon

So unentbehrlich wie ein Wörterbuch ist ein Lexikon. Zahlreiche Wörter, Namen, Bezeichnungen und Begriffe sind sinngemäß und der jeweiligen Bedeutung entsprechend beschrieben. Auf dem Schreibtisch eines jeden Autoren sollte sich ein schlichtes handliches Lexikon befinden, das rasches Nachschlagen erlaubt. Des Weiteren sollte ein größeres Lexika im Regal stehen, um umfangreichere Informationen zu gewährleisten.

Der Brockhaus, das Meyers Großes Handlexikon oder Knaurs Lexikon von A bis Z sind für solche Zwecke gut geeignet. Preiswertere Lösungen bieten, zum Beispiel, das dtv-Lexikon oder Meyers Großes Taschenlexikon.

Die Enzyklopädie

Die Enzyklopädie ist in speziellen Einzelfragen ausführlicher als ein Lexikon. Die Bezeichnung stammt aus dem Griechischen und ist auf die Wörter enkyklios und paideia zurückzuführen. Enkyklios steht für rund und paideia für Erziehung oder Bildung.

Eine Enzyklopädie ist in der Regel nach Sachgebieten sortiert. Sie spiegelt eine Bestandsaufnahme des Wissens ihrer Zeit wieder. Es werden Bände zu den verschiedensten Themen wie Geografie, Musik oder Literatur angeboten. Ist man im Besitz einer Enzyklopädie, so ist man gleichzeitig im Besitz eines sehr umfangreichen Nachschlagewerks.

Bedeutende enzyklopädische Werke sind beispielsweise die Brockhaus Enzyklopädie oder das Meyers Enzyklopädisches Lexikon.

Es ist gleich, ob man in einem Lexikon oder in einer Enzyklopädie recherchiert. Wichtig ist, dass so viele Quellen wie möglich zu Rate gezogen werden. Legt man beispielsweise zwei verschiedene Lexika nebeneinander und sucht in beiden nach dem gleichen Stichwort, so ergeben sich unterschiedliche Resultate. Denn nicht jedes Lexikon betrachtet das gesuchte Stichwort vom gleichen Standpunkt aus.

Das Fachlexikon

Zu einem Fachlexikon ist nicht viel zu sagen. Das liegt daran, weil es derart viele Fachlexika gibt, dass man leicht den Überblick verlieren kann. Weitere Bezeichnungen für ein Fachlexikon sind Sachwörterbuch oder Reallexikon.

Wie zuvor erwähnt, gibt es sehr viele Fachlexika. Angefangen von der klassischen Archäologie, über die deutsche Literatur und Sprachwissenschaft bis hin zur Geschichte Deutschlands und der deutschen Arbeiterbewegung. Für einen Autor ist ein Sachwörterbuch der Literatur nicht ganz uninteressant.

Wenn man als Schriftsteller den Wunsch hegt, einen Entwicklungsroman zu schreiben, dann ist man in der Welt der Fachlexika gut aufgehoben. Ein neuzeitliches Beispiel für einen Entwicklungsroman ist die Harry Potter-Reihe.

Die Bibliografie

Wenn ein Schriftsteller nach Veröffentlichungen zu einem bestimmten Thema sucht, dann wird ihm eine Bibliografie Auskunft geben. Eine Bibliografie ist eine Auflistung verschiedenster Bücher zu bestimmten Themen. Ein Beispiel für eine Bibliografie ist unter nachfolgendem Link hinterlegt: http://www.zbp.univie.ac.at/gj/konven/

Biografien

Soll im anstehenden Projekt eine historische Person auftreten? Dann ist man mit einer Biografie über diese Person schon gut beraten. Der Rowohlt Verlag bietet seit längerer Zeit eine Sparte an, die sich exakt diesem Thema widmet: rowohlts monografien.

Der nachfolgende Link führt auf die Internetpräsenz des Verlags und zu zuvor erwähnten Monografien: http://www.monographien.de/gesamtuebersicht

Die unter diesem Link aufgeführten Monografien beinhalten eine Lebensbeschreibung der jeweiligen Person, angereichert mit vielen Fotos, Dokumenten, einem Werkverzeichnis sowie einer Bibliografie.

Telefonbücher

Ein Telefonbuch kann einem Schriftsteller so manchen guten Dienst leisten. Es stellt nämlich einen erheblichen Quell an Eigennamen dar. Namen werden in der Literatur benötigt, da nicht jede Figur im Manuskript auf den Namen Hans-Peter Krummnagel getauft werden kann. Informationen über den sozialen Stand und über die Herkunft der Figur werden mit dem Namen assoziiert.

Den Namen Rockefeller beispielsweise verbindet man mit sehr viel Geld und Macht. Und wenn Tom Cruise nicht Tom Cruise heißen würde, wäre er dann trotzdem Schauspieler?

Namen sind sehr wichtig. Denn jemanden mit dem Namen Rockefeller hinter dem Tresen einer Tankstelle anzutreffen, ist wohl sehr unwahrscheinlich.

Wie nutze ich eine Bibliothek?

Zu diesem Punkt habe ich so manche Nachforschung angestellt und einige Informationen gesammelt. Da aber einige Tintenzirkler in Bibliotheken arbeiten, kommt es mir sehr gelegen, falls ich Informationen vergessen oder falsch dargelegt haben sollte, wenn diese korrigiert werden könnten.

Große öffentliche Bibliotheken geben für ihre Besucher Benutzungsvorschriften und Benutzungsmöglichkeiten in Form einer Broschüre heraus. Des Weiteren erhält ein Besucher jederzeit darüber Auskunft, wo er finden kann, was er sucht.

Mal angenommen, ein Besucher interessiert sich für den Roman Der Krieg der Zwerge von Autor Markus Heitz.

Jede Bibliothek verfügt über einen Verfasserkatalog und einen Titelkatalog. Diese Kataloge sind in den Bibliotheken, die ich jeweils besuche, im Computer hinterlegt. Der Verfasserkatalog ist alphabetisch geordnet und wie der Name schon sagt nach Verfassern, also Autoren.

Unser Besucher und an dieser Stelle möge mir Herr Heitz verzeihen, tippt den Namen des gesuchten Autoren falsch ein. H a i t z. Tja, der Computer findet keinen Autoren, der diesen Namen trägt. Seltsam, denkt sich unser Besucher, denn die Bücher des gesuchten Schriftstellers sind doch immerhin Bestseller.

Jetzt kommt der zweite Katalog ins Spiel: der Titelkatalog. Im Titelkatalog sucht unser Freund nun einfach nur nach Zwerge. Aufgrund dieser Eingabe ist das Ergebnis seiner Suche dementsprechend groß, da unser Besucher die Suche durch den vollen Titel des Romans nicht eingeschränkt hat. Wie dem auch sei.

Die Suchergebnisse, die ihm angezeigt werden, sind sehr umfangreich. So werden also auch DVDs mit verschiedenen Titel, die allerdings jeweils immer das Wort Zwerge beinhalten, anzeigt. So zum Beispiel 7 Zwerge – Der Wald ist nicht genug, Schneewittchen und die sieben Zwerge oder Bücher wie Das große Buch der Zwerge. Letztendlich findet unser Besucher jedoch das Buch, was er sucht: Der Krieg der Zwerge.

Er klickt auf das gewünschte Buch und bekommt nochmals eine Menge Informationen angezeigt:

Autorin/Autor Heitz, Markus
Titel/Stichwort Der Krieg der Zwerge
Zusatz z. Titel Roman
Verf.Vorlag Markus Heitz
Ausgabebez. 5. Aufl.
Verlagsort München [u.a.]
Verlag Piper
ISBN / ISSN 3-492-70093-4
Preis/Einband kt. : EUR 14.00
Ersch.-Jahr 2004
Umfangsangabe 604 S.
Ill_Angabe Ill., Kt.
Format 22 cm
Allg. Fußnoten StO 1000 Schöne Literatur
Notation IK21
Signatur IK21 HEIT
Stoffkreis Fantasy
Annotation Zwerg Tungdil Goldhand muss das Zwergenreich diesmal nicht nur vor einem herannahenden Heer hinterhältiger Orks verteidigen. Noch viel entsetzlicheres Unheil braut sich an der Westgrenze des Landes zusammen. - Fantasy-Roman aus der Welt der Zwerge, Elben und Orks.
Ersch. Form m Aufnahme 00.00.0000
Kat.-Datum 00.00.0000

Nun weiß unser Besucher endlich, dass Herr Heitz mit ,,e" geschrieben wird. ;)

Wichtig in diesen Angaben ist zum Beispiel die Signatur des Buches. IK21 HEIT steht dort. IK21 bezeichnet die Fachgruppe. HEIT sind die Anfangsbuchstaben des Namens. Unser Besucher weiß nun, wo das Buch steht: er sucht in der jeweiligen Abteilung und findet es rasch, da die Bücher alphabetisch geordnet sind.

Zu guter Letzt sollte der Schlagwortkatalog erwähnt werden. Diese Art von Katalog ist zum Beispiel dafür geeignet, wenn ein Besucher eine Gesamtübersicht der Titel innerhalb einer Bibliothek angezeigt bekommen möchte. Wenn in einem Schlagwortkatalog also das Wort Roman eingegeben wird, dann kann der Besucher sich einen Überblick verschaffen, was auf diesem Sachgebiet an Literatur in der Bibliothek vorhanden ist.

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Die Recherche im Internet oder Die Arbeit mit Suchmaschinen

Für Recherchen ist das Internet unbedingt zu empfehlen. In den Weiten des World Wide Web wird jedem Menschen, der einen Internetanschluss besitzt, eine gigantische Fülle von Informationen angeboten. Aber genau diese gigantische Fülle an Informationen kann problematisch werden. Wie bereits beschrieben kommt es in einer Bibliothek darauf an, die richtige Signatur zu finden, um damit herauszufinden, wo ein Buch steht. Das Beispiel ist übertragbar auf das Internet. Denn wer hier nicht die richtige Website findet, der wird mit seinen Recherchen ins Stocken geraten.

Um der ganzen Informationsflut Herr zu werden, wurden Suchmaschinen wie http://www.google.de oder http://www.lycos.de entwickelt. Kleiner Tipp: Wenn nach mehreren Begriffen gesucht werden soll, diese jeweils mit einem ,,+"-Zeichen verbinden.

Des Weiteren stehen verschiedene Web-Kataloge zur Verfügung, die nur darauf warten suchen zu dürfen. Ein Web-Katalog ist vergleichbar mit einer Enzyklopädie. Denn auch hier kann ein Nutzer auf vorsortierte Informationen zugreifen. Empfehlbahre Web-Kataloge sind beispielsweise http://beetoo.de/ oder http://www.dmoz.de/.

Mal angenommen, jemand möchte im Internet über Zwerge recherchieren. Unter diesem Stichwort führt Google 3.600.000 Einträge. Eine stolze Anzahl, die sehr unüberschaubar ist. Dennoch werden auf der ersten Seite schon einige interessante Websites angezeigt. So zum Beispiel eine Seite aus der Wikipedia über Zwerge in der Mythologie. Zudem auch die interessante Seite zwergenreich.at. Für Recherchen über Zwerge, sind die beiden zuvor genannten Seiten schon einmal zu empfehlen.

Aber es gibt natürlich auch Menschen, die es sich so einfach wie möglich machen möchten. Für solche Ansprüche gibt es so genannte Meta-Suchmaschinen. Es handelt sich hierbei um übergeordnete Suchmaschinen, die einem Suchenden enorm viel Arbeit abnehmen. Diese Art von Suchmaschinen durchsuchen mehrere Datenbanken und Suchmaschinen gleichzeitig. Am Ende dieses Vorgangs werden die Ergebnisse der Suche angezeigt.
Zu den Meta-Suchmaschinen zählen unter anderem http://www.acell.de (Simultane Durchsuchung von 15 Suchmaschinen) oder http://www.oneseek.de (Meta-Suchmaschine mit Nachrichtendienst).

Wenn zu Recherchezwecken nach Büchern gesucht werden muss, so ist die erste und beste Anlaufstation http://www.amazon.de. Die Online-Buchhandlung bietet die gleiche Vorgehensweise wie eine echte Buchhandlung an. Hier kann ebenfalls nach Autoren, Titeln und Schlagwörtern gesucht werden. Die Online-Buchhandlung bietet einen ersten Überblick über Publikationen zu einem bestimmten Thema. Falls man also noch nicht weiß, welche Bücher das jeweilige Thema behandeln und man nicht kopflos in die nächste Stadtbibliothek rennen möchte, ist amazon.de eine große Hilfe.

Falls ein User des World Wide Web einen persönlichen Ansprechpartner benötigt, kann http://www.wer-weiss-was.de angewählt werden. Auf dieser Internetplattform geistern zahlreiche Spezialisten jedes Themengebiets herum. Die Benutzung von wer-weiss-was.de ist kostenlos und zum Austausch von Wissen gedacht. Das Prinzip beruht auf Gegenseitigkeit. Man registriert sich und stellt aufgrund des Prinzips der Gegenseitigkeit auch sein Wissen zur Verfügung.

Und nicht zu vergessen: http://www.wikipedia.de. Die freie Enzyklopädie des Internets auf die jeder Benutzer des World Wide Web Zugriff hat. Seit Mai 2001 sind in der Wikipedia mehr als 800.000 Artikel aus den verschiedensten Bereichen erschienen und die Anzahl wächst von Jahr zu Jahr.


Jetzt aber mal zu den Geheimtipps, die unter vielen Schriftstellern kursieren.

In den Anfängen des World Wide Web suchte man sehr lange oder auch vergeblich nach Informationen über Anthologieausschreibungen und Wettbewerbe. Heute genügt dafür ein einziger Mausklick. Im Tintenzirkel beispielsweise ist die Rubrik ,,Wettbewerbe und Verlage" zu finden. Wem die dort aufgeführten Informationen noch zu gering sind, der kann unter der Adresse http://www.uschtrin.de weitere Wettbewerbe finden. Hinter uschtrin.de verbirgt sich Sandra Uschtrin, die Autorin des ,,Handbuchs für Autoren".

Und wo wir gerade bei den Geheimtipps sind. ,,The Tempest" ist eine Online-Zeitschrift für Autoren, die unter http://www.autorenforum.de abonniert werden kann. Nach Abonnierung der Zeitschrift erhält ein Schriftsteller Monat für Monat eine neue Ausgabe in sein Email-Postfach.

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Das eigene Wissensarchiv aufbauen

Die gesammelten Informationen für ein Projekt können sehr umfangreich sein. Was man jedoch als Schriftsteller verhindern sollte ist, diese Informationen in den Papierkorb zu werfen, sobald man das Projekt beendet hat.

Wichtig ist, jede Notiz, auch wenn sie auf den ersten Blick unwichtig erscheint, nochmals durchzusehen. In der Fülle von Informationen tauchen irgendwann wichtige Angaben auf, die im späteren Verlauf, zum Beispiel während der Überarbeitung des Manuskripts, noch von sehr großer Bedeutung sein können.

Besonders schlecht ist es, während der Überarbeitung über etwas zu stolpern, das man nicht mit wenigen Handgriffen in den Notizen nachschauen kann, weil genau diese Informationen in den Papierkorb gewandert sind. Aufzeichnungen jeglicher Art sollten deshalb immer mit größter Sorgfalt behandelt werden.

Es ist ratsam, sich als Schriftsteller ein eigenes Archiv anzulegen. Wie das Archiv letztendlich ausschaut, das ist jedem Autor selbst überlassen. Um sich weitere Nachforschungen und die damit verbundene Arbeit zu erleichtern, sollten die Notizen so schnell wie möglich griffbereit sein.

Viele Autoren schwören auf einen Zettelkasten, in den sie recherchierte Informationen einsortieren können. Geordnet zum Beispiel nach Schlagwörtern. Solch ein Zettel weist die wichtigsten Vermerke zum Thema aus und natürlich auch zu den Quellen, die dafür in Anspruch genommen wurden.

Mit einem Zettelkasten bin ich nie richtig zu Recht gekommen. Seit 2005 speichere ich meine Recherchen in einem Ordner, den ich im Programm-Explorer erstellt habe und der in mehrere Unterkategorien unterteilt ist, ab. Gleichzeitig existiert eine Kopie des Ordners auf der externen Festplatte und auf einem USB-Stick. Bekanntlich lernt man aus seinen Fehlern. Denn nachdem mir mein PC die Dienste quittierte und die auf der Festplatte gespeicherten Dinge mit sich ins Daten-Nirwana riss, speichere ich lieber doppelt und dreifach.

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass man für ein Thema jeweils immer mehrere Quellen heranziehen sollte. Denn je vielseitiger die Quellen, desto umfassender das Material, das sich anhäuft. Und je umfassender das Material, desto wichtiger wird ein geordnetes Recherche-Archiv. Einem Plot kommen mehrere zu Rate gezogene Quellen immer zu Gute. Denn jedes Thema hat zwei oder sogar mehrere Seiten und kein Autor kann alles über ein Thema wissen. Allerdings kann er alles über ein Thema durch eine gute Recherche in Erfahrung bringen.

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Jeder Plot ist auf Fakten angewiesen

Bei der Recherche für ein Projekt entdeckt man als Schriftsteller völlig neue Gesichtspunkte eines Themas. Die Recherche, auch wenn sie manchmal lästig erscheinen mag, hilft jedem Autor dabei, seinen Plot zu durchdenken. Während man recherchiert, durchdringt man das Thema, das man behandeln möchte, mehr und mehr. Das hat einen entscheidenden Vorteil: neue Ideen fließen in die literarische Arbeit ein.

Ein Schriftsteller kennt viele Wege, um Fakten zu sammeln. Nachschlagewerke bieten sehr viele Möglichkeiten. Das Internet, das mit Suchmaschinen überschaubarer wird oder das Beispiel mit dem Autohändler zu Anfang des Textes. Allerdings reichen auch manchmal diese Mittel nicht aus. Denn zu allem gehört eine Portion Neugierde.

Für manche Projekte kann ein Schriftsteller keine Bücher zu Rate ziehen. Oft ist es dann besser, sich unter Menschen zu mischen oder die Orte aufzusuchen, an denen der Plot des Projekts spielen soll. Den Aufbau einer Burg beispielsweise kann man zwar auch in Büchern oder in den Weiten des Internets recherchieren, aber oftmals ist es einfach besser, die Atmosphäre einer Burganlage live zu erleben. Das hat den Vorteil, dass Informationen nicht mehr aus zweiter Hand bezogen werden müssen. Denn vor Ort, in einer Burg, kann der Autor seine Sinne spielen lassen.

Sich Menschen genau anzuschauen gehört auch zu einer guten Recherche dazu. Auch wenn ein Autor über Dinge schreiben möchte, die er kennt, so macht es dennoch Sinn sich diese noch einmal genau vorzunehmen.

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Eine Frage zu Anfang des Textes ist bislang noch nicht beantwortet. Was geschieht, wenn es ein Autor versäumt, gründlich zu recherchieren? Sein Roman also fehlerhaft ist?

Die logische Schlussfolgerung ist, dass sich früher oder später Kritiker und Leser wie Aasgeier auf eben genau diese Fehler stürzen werden. Die Lawine, die damit losgetreten wurde, hinterlässt irreparable Schäden. Nicht nur am Roman, sondern auch am Image des Schriftstellers.

Aber auch sehr berühmte Menschen haben grobe Schnitzer in ihren Werken fabriziert. In Mozarts Oper ,,Don Giovanni" (Uraufführung 1787) wird mit Champagner angestoßen. Daran ist auch soweit nichts verwerfliches, außer der Tatsache, dass es im Spanien des 17. Jahrhunderts (zu diesem Zeitpunkt spielt die Handlung) keinen Champagner gab.

Wie dem auch sei. Das Thema ist letztendlich völlig egal. Ob ein Autor nun Fantasy, ein sozialkritisches Thema oder einen Krimi schreibt, jeder Plot braucht Fakten. Denn sonst wird ein Buch vom Leser sehr schnell aus der Hand gelegt.

Die Recherche wird oftmals unterschätzt. Dabei bildet sie einen Großteil des Plots. Warum ist Ken Folletts ,,Die Säulen der Erde" oder ,,Die Tore der Welt" so immens erfolgreich? Weil die Recherche stimmt.
Wenn ein Autor ein Thema von A bis Z durchrecherchiert hat und letztendlich nur Informationen von C bis M in seinem Manuskript verarbeiten kann oder will, so hat er aber sein Grundgerüst auf einem soliden Fundament gebaut. Und das ist die halbe Miete.

Quellenangaben:


Weblinks:

http://www.duden.de
http://www.metaportal.at/oben/lexika.htm
http://www.brockhaus.de/
http://www.wissen.de/wde/generator/wissen/ressorts/unterhaltung/buecher/dtv_lexikon/index,page=3517456.html
http://www.meyers.de/
http://www.droemer-knaur.de/
http://www.lexikon-und-enzyklopaedie.de/
http://www.zbp.univie.ac.at/gj/konven/
http://www.monographien.de/gesamtuebersicht
http://www.lib.bonn.de/

gbwolf

Ein herzliches Dankeschön noch einmal an Markus für die Mühe, diese Übersicht zu erstellen  :jau:
Habe sie nämlich gerade selbst genutzt und etwas über Metasuche gelernt.

Und scheut euch nicht, in der Bücherei den Bibliothekar an der Infotheke aus seinen Buchbestellungen zu reißen und auszufragen, wenn ihr recherchiert! Über Fernleihe können die erstaunlichsten Bücher ausgeliehen werden.