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Weltwunder

Begonnen von Kadeius, 04. Juni 2014, 23:28:31

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Kadeius

Ich habe es hier noch nirgends gefunden, aber wenn es das bereits gibt, ruhig abschieben und mich bitte für meine Unaufmerksamkeit schelten.  :P

Ich würde liebend gern wissen, ob und welche schönen Dinge ihr euch schon ausgedacht habt, z. B. in Anlehnung an die Weltwunder der Antike und/oder Moderne. Ich würde den Start machen, mich aber gern von euch inspirieren lassen.

Eine meiner Welten besitzt acht Götter, 8 ist eine heilige Zahl, also gibt es acht Weltwunder:

1.) Das Pantheon von Maraneia
Old but gold - in der religiösen Hochburg Maraneia (es ist nicht nur eine Theokratie, es besitzt natürlich auch einen "Petersdom") steht ein riesiger Kuppelsaal, das größte Götterhaus der bekannten Welt. Es ist ein Rundbau, etwa dreißig Meter hoch und es sind derartig Löcher in die Kuppel eingelassen, dass zu bestimmten Tageszeiten bestimme Götter angeleuchtet werden.

2.) Die Tarasmarus-Brücke
Nach ihrem Architekten, dem größten seiner Zeit, benannt, ist diese Brücke das Bindeglied zwischen dem Festland und einer Insel, dem wichtigsten Hafen der gesamten westlichen Hemisphäre. Die Brücke ist mit schweren, breiten Pfeilern bis auf den Grund des Meeres gebaut (an dieser Stelle ca. 25 Meter) und ist gute zwei Meilen lang.

3.) Das Tetragonium
Dem Griechischen entlehnt, stellt das Tetragonium ein perfektes Tetragon dar, an dessen Ecken Aussichtstürme in exakt gleicher Höhe stehen. Auf der Mittelpunktspitze ist eine Plattform mit einem weiteren Turm, die Plattform ist mit allen drei Türmen durch Brücken verbunden. Das Gebäude dient als Universitätsgebäude der Magier einer angesehenen Magierstadt.

4.) Das Tor der Meerenge
Es gibt zwei Gebirgsketten, zwischen denen eine dünne Meerenge (ca. 25 m) verläuft. Anstatt zwei Kolosse, wie in LotR zu nehmen, gibt es ein Tor (symbolisch; man kann es nicht schließen), auf dem ein begrüßender, bzw. auf der anderen Seite verabschiedender Spruch in gewaltigen Lettern steht.

5.) Der Götterhain von Ves Kalastar
Was nach einem natürlichen Weltwunder klingt, ist in Wahrheit die größte Götterstätte der bekannten Welt und Pilgerort für alle Gläubigen. Büsten aller Acht stehen dort in gleichem Abstand und in hehrer Größe von 12 Metern Höhe, ein jeder in charakteristischer Pose. In der Mitte befindet sich ein riesiger Opferalter mit Sitzbänken darum.

6.) Die Felsenburg von Kan Duria
Kan Duria ist eine Einöde, doch eine riesige Stadt befindet sich dennoch in den Ebenen. Die Einöde entstand durch die Ausbrüche des aktivsten Vulkans der Welt und die Bewohner haben einen immensen Berg ausgehöhlt, um eine Burg aus dem Stein zu hauen. Später wurde daraus die drittgrößte Stadt der bekannten Welt. Die Felsenburg gilt als uneinnehmbar.

7.) Das Theater von Sonata
Sonata ist die Hauptstadt eines von Hochelfen besiedelten Landes und sie lieben die Kunst, vor allem aber die Literatur - Wettbewerbe von Dichtern und Sängern stehen an der Tagesordnung und das bedarf einer anständigen Kulisse: Das Theater bietet Platz für die gesamte Stadtbevölkerung und noch viele weitere; es hat etwa 15.000 Sitzplätze und eine Loge für die oberen 500.

8.) Der Äonenturm von Ars Tangeia
Der Turm fungiert als Leuchtturm mit einem gleißenden Kristall, der bei bedarf gespeichertes Licht kilometerweit versenden kann. Er ist das höchste Bauwerk und selbst das älteste literarische Zeugnis spricht davon, dass der Turm uralt sei. Die Stabilität des Turms wird zusätzlich durch magische Strömungen gewährleistet. Ars Tangeias Wappen ist die Sonne, das daherrührt, dass um 12 Uhr, wenn die Sonne am höchsten steht, der Turm dem zentralen Platz stets Schatten spendet. Sobald der Platz wieder geflutet wird, tritt "ein zweiter Sonnenaufgang" ein. Der Turm ist über eine halbe Meile hoch und sein Fuß beginnt bei einem Durchmesser von ca. 250 m.

Es gibt noch andere eindrucksvolle Bauwerke, aber ich bin sicher, ihr habt euch auch so ein paar Gedanken gemacht. Es muss nicht viel sein, Eindrücke reichen vollkommen, es darf auch gern viel detaillierter sein als mein bescheidener Einblick.

Ich erwarte eure Antworten und Wunder.  :jau:

heroine

Also wir haben auch ein paar solcher Bauwerke. Sie sind bei uns allerdings meistens unbekannter Herkunft. Spontan fallen mir die endlosen Tunnel ein, nur als Beispiel bevor ich anfange auszuholen und am Thema vorbei gehe.

Es gibt eine Insel im Meer und dort in Stein gehauen ist eine Treppe die nach unten führt. Mehrere hundert Meter tiefer ist eine Kreuzung aus Gängen. Keine weiß wohin sie führen (unter anderem weil niemand der mehr als ein paar Tagesreisen in eine Richtung getätigt hat je wieder kam). Keiner weiß woher sie kommen.  :omn: Also ein sehr spezielles Bauwerk, ein Wunder.

Cogeris

Hallo Kadeius,

In meiner Welt gibt es ein Gebirge, das nur aus Burgen und Schlössern, die in den Stein geschlagen wurden, besteht. Davon gibt es neunzehn Burgen - nach Anzahl der Inseln, die im südlichen Meer legen --> 19 sozusagen "Glückszahl".
Diese Burgen sind so mächtig, aber sie sind seit Ankunft der "Reinen" da und man weiß nicht woher sie stammen. Also kann man es als Weltwunder sehen.

Auf der Insel Zyrio steht das wohlbekannteste Gebäude meiner Welt. Ein Tempel aus reinem Gold, indem eine Grabkammer gelegen ist, wo der Held der Zeit bestattet wurde. Der goldene Tempel wurde durch Sklaven eines unterworfenen Volkes erbaut und eigentlich galt dies lange für unmöglich. Die Bevölkerung aktuell sieht es als ein Wunder, dass Menschen in früherer Zeit so etwas errichten konnten.

Liebe Grüße,

Cogeris :)

Naudiz

In meinem Elasia gibt es nicht ganz so viele 'Weltwunder', wie es scheinbar bei manch anderem hier der Fall ist. Ganz darauf verzichten wollte ich dann aber doch nicht, trotz bewusstem Gegen-den-High-Fantasy-Strich-Bürsten der Welt. Von daher möchte ich euch die kleine Handvoll nicht vorenthalten.

Das wohl bekannteste ist Midata Oram, die Verlorene Stadt. Sie wurde auf einem Felsbrocken erbaut, der später durch mächtige Magie aus dem Festland gerissen und in die Luft weit über dem Meer erhoben wurde. Kein Schiff kann sie erreichen, kein Sterblicher sein Auge auf sie richten, denn sie wird von undurchdringlichen Nebeln und einem Schutzschild abgeschirmt. Nur die Grenzgänger mit ihrer Gabe der Teleportation können sie erreichen.

Weniger prominent, aber dennoch besonders ist der Steinkreis von Ostakam. Sieben Stelen aus einem Material, das sehr dunklem Kristall ähnelt, ragen über den Klippen auf. Sie strahlen eine fremdartige Energie aus, die keiner bekannten Magie gleicht und keinen besonderen Zweck zu erfüllen scheint. In Sturmnächten sammeln sich auffällig viele Blitze in der Mitte des Kreises, obwohl es in der Nähe Bäume gibt, die höher sind als die Stelen.

Und dann gibt es da noch den Kristallsaal auf der Insel Thesgard im hohen Norden. Er besteht ausschließlich aus beinahe durchsichtigem Quarz, der auf unerklärliche Weise in Form einer großen Kuppel gewachsen ist - an der freien Luft und am Ufer eines Sees. Später wurde ein ganzer Palast dort gebaut, mit dem Saal als Herzstück.

Schwarzhand

Ich kann mich Sabrina nur anschließen. In meiner rauen und ungerechten Welt Eisenwéîn gibt es keine glanzvollen Brücken oder Städten aus Gold ;). Ich kann mit folgenden Bauten und Werken auftrumpfen:

Der Liotas-Garten:
Ein, wie der Name sagt, Garten von unvorstellbarem Ausmaß. Der Legende zufolge sind alle Pflanzenarten Eisenwéîns dort vertreten, die einer der ersten Kaiser von seinen Reisen an seinen Hof brachte. Er ließ ein kleines Bauerndorf räumen und abreißen um den idyllischen Garten zu errichten, in dem er ironischerweise einige Jahre später starb. Der Garten gilt als Ort der Besinnung und Kaiser und Edelleute, ob alt oder jung, besuchen diesen exotischen Ort, von der harten Realität ablenkt.

Der "Oldstone":
Ein Berg im nordischen Gebirge, dessen Spitze über die Wolken ragt. Kein Mensch hat ihn je komplett bestiegen und laut den nordischen Sagen wurde der Altstein von dem Gott Sturm und Stein geschaffen, die den Felsgiganten bei einer körperlichen Auseinandersetzung erschufen. Kein Baum, keine Festung und kein Berg in Eisenwéîn ist so hoch wie dieses steinerne Monstrum.

Der Seidenfluss:
Ein Fluss, der sich durch das gesamte Land erstreckt und Waren von Stadt zu Stadt bringt(natürlich bringen die Schiffe die Ware, nicht der Fluss ;)). Was den Seidenfluss so besonders macht, außer seiner ungeheuren Länge, ist die Farbe des Wassers. An vier der acht Monate verfärbt sich der Fluss silbern und sieht so aus, wie ein Fluss voll flüßigem Silber.

Greystone:
Greystone ist die Feste und der Hauptsitz einer der ältesten und einflussreichsten Familien Eisenwéîns: Der Weißaugfamilie. Der Name sagt bereits alles. Jeder, absolut jeder dieser Familie hat wolkenweiße Pupillen. Die Familie ist bereit, alles zu tun, um ihren Machteinfluss zu erweitern. Die Burg ist nicht nur riesig und besitzt eine hervorragende Verteidigungsanlage, nein. Die Mauern Greystones wurden aus einem Stein erbaut, den es so nicht mehr zu finden gibt. Es ist schwarzes Grundgestein in dem, in kleinen Brocken, Aran eingeschlossen ist. Aran ist ein milchig weißes Metall und wird als Währung
genutzt. Doch als damals Greystone erbaut wurde, existierte noch der Tauschhandel und Aran wurde nur als Schmuck angesehen. Um es zusammenzufassen: Die Burg besteht aus Geld und ihre Mauern haben somit einen unschätzbaren Wert.

So, dass waren die ersten Sehenwürdigkeiten meiner Welt :)
Ich bin gespannt ob es noch weitere Welten der Tintenzirkler gibt, in denen es etwas zu bestaunen gibt ;).

Grüße Daljien

Eluin

 :hmmm: eigentlich eine gute Idee. So direkt habe ich mir darüber noch gar keine Gedanken gemacht. Also explizit welche erfunden habe ich für meine Welt Euleria keine. ABER zumindest eines hat sich so beim Schreiben entwickelt.

Sophian die verborgene Stadt
Die Stadt liegt mitten im Windgebirge und nur noch wenige wissen heute, wie man sie erreichen kann. Ursprünglich wurde sie von den Durmaijen in den Berg hinein gebaut. Für Licht sorgen magische Kugeln, die mit zahlreichen anderen magischen Kugeln verbunden sind und außerhalb des Berges Sonnenlicht sammeln, um dieses im inneren abzugeben.
In der Stadt selbst wurde über Generationen der Durmaijen und später der Zwerge Wissen gesammelt. Es gibt also zahlreiche Höhlen, die von oben bis unten mit Büchern und Schriftrollen vollgestopft sind.
Heutzutage liegt die Stadt hinter einem magischen Schutzwall. Dadurch kann man sie nicht "versehentlich" finden.
Träume verändern die Zukunft. Doch erst wenn wir die Augen öffnen, können wir sie verwirklichen!
Mein Spruch, mein Motto.

Miezekatzemaus

Eine sehr schöne Idee, in der Tat. Ich habe eigentlich keine Weltwunder, aber es gibt doch so ein paar, die sich beim Schreiben entwickelt haben. Ich finde eure Ideen ebenfalls sehr interessant, Daljien, dein Garten hat es mir angetan!

Die Stadt der Verbotenen: Hier leben alle Lebewesen, die eigentlich verboten sind, ausgerottet wurden und die niemand mehr sehen will, die man gejagt hat und die sterben sollten, alle Unerwünschten. Man kommt nur durch eine riesige dornige Hecke hinein, in der man sich stark verletzen kann, wenn man den Dreh nicht raus hat.
Die Stadt liegt mitten im Wald und wird nicht gefunden, wenn man sie nicht finden soll. Weil in ihr so viele Lebewesen leben, die eigentlich als ausgestorben gelten, sind diese auch Sehenswürdigkeiten. :)

Der Tempel der Göttin: Sehr einfallsreicher Name, vielleicht wird er noch geändert. Hier wird gebetet, hier bekennt sich die mächtige Göttin zu ihren Anbetern, es gibt eine Quelle, an der man sich vor einem Ritual für die Göttin wäscht.

Schwarzhand

Zitat von: Miezekatzemaus am 10. August 2014, 19:54:01
Ich finde eure Ideen ebenfalls sehr interessant, Daljien, dein Garten hat es mir angetan!

Hier leben alle Lebewesen, die eigentlich verboten sind, ausgerottet wurden und die niemand mehr sehen will, die man gejagt hat und die sterben sollten, alle Unerwünschten.

Hallo Mieze,
Der Garten  ist auch mein ganzer Stolz ;D. Ich kann es kaum erwarten, ihn mit Details auszuschmücken und mir weitere Geschichten über ihn auszudenken...;).
Ist diese Stadt also genau genommen, ein Gefängnis für die Verbannten? Und eine Frage, die vielleicht etwas doof ist: Wieso werden die Verbannten und Gejagten in diese Stadt gesteckt und nicht einfach umgebracht?

Grüße Daljien

Miezekatzemaus

Oh, sie werden gar nicht dorthin "verbannt", sondern gehen freiwillig, bevor man sie umbringt. Im Laufe der Jahre ist dort ein sehr nettes Völkchen entstanden und dann gibt es noch so viele Möglichkeiten, die Wesen zu kreuzen! :)

Kadeius

Wahnsinn, so habe ich mir das vorgestellt. Dachte schon, der Thread wird stillgelegt, aber ihr habt ihn gefunden.  :engel:

Bei meinem neuesten Plot ist ein Bauwerk dazugekommen und bin selbst noch nicht sicher, ob es einen Namen bekommt. Zunächst nenne ich es einfach

Die Säulenhalle von Thalanta: Mit zweihundertundzwölf Säulen auf jeder Seite bietet das Tempelgebäude der Hauptstadt Golgothas eine so lange und große Fläche, wie man sie in derartiger Symmetrie noch nicht gesehen hat. Im Boden sind Mosaiken eingelassen, die die Entstehung der Welt bis zur Zeit des Vierten Großen Krieges wiedergeben. Mittlerweile fungiert die Säulenhalle als Versammlungsort vor dem Aufbruch der Luftwaffe: Die Pegasi von Golgotha sind die gefährlichste Einheit auf dem Schlachtfeld und selbst sie sind auf keine solch lange Lande- oder Startbahn angewiesen, doch beim Bau der pompösen Halle ging es nicht um Nutzen. Es ging darum zu zeigen, dass die Golgothani den anderen in Baukunst in nichts nachstehen.

Mithras

#10
Es ist interessant: Ich habe meine Städte sehr genau vor Augen und weiß immer genau, an welchen Vorbildern sich ihre Architektur im Wesentlichen orientiert, doch wenn es darum geht, einzelne Bauwerke herauszugreifen, tue ich mir schwer, da ich noch nie in Worte gefasst habe, wie ich sie mir nun exakt vorstelle. Aber es macht Spaß. Hier habe ich nun eine Auswahl der wichtigsten Bauwerke der drei wichtigsten Städte meiner Welt, doch ich habe noch zwei, drei weitere Bauwerke im Hinterkopf, die demnächst noch folgen werden.

Der Sonnenturm von Hassara: Zu seiner Zeit mit fast 180 Metern das höchste Gebäude der Welt. Der Überlieferung nach soll hier das Herz des Erzengels Thereleth aufbewahrt worden sein, um die Menschheit mit dem Licht des Glaubens zu segnen. Eine komplizierte Konstruktion aus Spiegeln und Linsen verleiht diesem Anspruch auf eindrucksvolle Weise Geltung, da sie das Sonnenlicht einfängt, fokussiert und so die Spitze des Turmes stets von einem gleißenden Licht umgeben ist, das jeden blendet, der es zu lange anblickt. Ganz nebenbei hat dieser Turm auch einen praktischen Nutzen, da er nachts - wenn statt der Sonne Feuer Licht spenden - als Leuchtturm dient, was vermutlich den primären Grund für den Bau dieses Giganten darstellt. Als Aufbewahrungsort der bedeutendsten Reliquie der Ptehhat-Religion ist der Turm jedoch vor allem ein Heiligtum von buchstäblich überragender Bedeutung, so dass nur Priester oder Angehörige der Aristokratie, die ihre Wurzeln bis auf den Erzengel selbst zurückführen können, das Allerheiligste betreten können. Der fünfstöckige "Sockel" des Turmes ist hexagonal, verjüngt sich nach oben leicht und wird an den Seiten von Arkadengängen geziert; er ist doppelt so breit wie der aus ihm entspringende eigentliche Turm, der ebenfalls hexagonal ist, zum Sockel aber um 30° versetzt steht. Er ist genauso hoch wie der "Sockel" und mündet in einer Plattform, auf der sich unter einer Kuppel das Allerheiligste befindet.
In Folge der Ketzerkriege und der Zerstörung von Hassara vor gut viereinhalb Jahrhunderten wurde auch der Turm dem Erdboden gleich gemacht, doch die Erinnerung an ihn lebt fort.

Der Naqš-e Asemân-Platz von Tacht-e Amešnu: Übersetzt bedeutet der Name "Abbild des Himmels", und genau das sollte mit diesem größten aller offenenen Plätze der Welt im Zentrum Tacht-e Amešnus verwirklicht werden. Nahezu zwölf Hektar groß und kreisrund angelegt befindet sich im Zentrum, der Sonne gleich, ein riesiger Brunnen, der durch versteckte Zuläufe ein System aus konzentrischen, kreisrunden Kanälen speist, die den Bahnen der sechs bekannten Planeten entsprechen [das heliozentrische Weltbild hat sich längst durchgesetzt, die "Kepler'schen" Gesetze sind theoretisch auch schon bekannt, aber aus ästhetischen Gründen verwendet man ein System aus konzentrischen Kreisen]. Zwischen den Kanälen befinden sich Grünanlagen mit Wiesen, Büschen und und Blumenbeeten. Eine besondere Rolle kommt dabei den Rosenstöcken zu, die sich vermeintlich zufällig über den Platz verteilen, denn ihre Anordnung entspricht grob der Position der wichtigsten Sterne am Nachthimmel. Zwei breite, von Zedern und Rosenstöcken gesäumte Alleen durchschneiden den Platz, überspannen die Kanäle mit geschwungenen Brücken und treffen sich im zentralen Brunnen im rechten Winkel. Sie bilden die Hauptachsen, die einige der wichtigsten Gebäude der Stadt verbinden: Im Süden den großen Bazar, der den Hauptzugang zum Platz darstellt; im Norden die Halle der Gerichtsbarkeit, die zentrale Institution der Rechtssprechung; im Westen der Sommerpalast des Mihršahs, des Gottkönigs; und im Westen der Sonnen- und Feuertempel Amešnus, des Ewigen, auf den der Mihršah seinen Herrschaftsanspruch zurückführt. Umringt wird der Platz von etwa zehn Meter hohen, zweistöckigen Bogengängen, die jedoch im Inneren von einer Mauer durchzogen sind und so keine Verbindung zwischen Stadt und Platz ermöglichen. Sie verbinden alle vier Gebäude, die sich um den Platz gruppieren, und sind wie diese mit blau-weißen Kacheln verkleidet. [Errät jemand das reale Vorbild?]

Die Kathedrale von Alyseia: Das größte Gotteshaus und zugleich der größte Kuppelbau der Welt. Der zentralen Kuppel schließen sich entlang der Hauptachsen zahlreiche Halbkuppeln an, die die Kathedrale von außen wie einen künstlichen Hügel erscheinen lassen. Die wahre Pracht offenbart sich dem Besucher jedoch erst von innen: zahlreiche Fenster leiten das Tageslicht in den verschwenderisch ausgestatteten Innenraum, für den überwiegend weißer Marmor diente und den farbenprächtige Mosaikornamente zieren, deren vorherrschende Farben Karmesinrot und Gold sind. Die zentralen Elemente sind jedoch die vier gigantischen, gen Himmel strebenden marmornen Engelsstatuen, zu denen sich die vier Säulen, die die Hauptkuppel tragen, im oberen Bereich erweitern. Ihre weit ausgebreiteten Schwingen berühren sich an den Rändern der Kuppel und scheinen siese zu tragen. [Ich brauche wohl nicht zu erwähnen, was das Vorbild ist.]

Veldrys

In meiner Welt der Zwillingssonnen gibt es eine Reihe von Weltwundern. Hier sind ein paar der bekanntesten:

Der große Tempel: Der Tempel am Schicksalssee im Königreich Kendoria, in den Bergen hoch über der alten Königsstadt Xerion ist das Hauptheiligtum Teleias, der Göttin der Erneuerung. Er wurde vor nunmehr über 1000 Jahren erbaut und stellt eine sichere Zuflucht in Zeiten des Krieges dar, da er allen Konflikten gegenüber neutral ist. Die höchste Priesterin Teleias residiert dort. Im Tempel Teleias liegt auch der Leichnam des legendären halbdämonischen Königs Meren, der durch Zauber vor der Verwesung geschützt wird. Einige meinen, er sei nicht wirklich tot, sondern schlafe nur.

Die Halle unter dem Hügel: Unter einem Hügel in der Grauen Wüste, im Norden des Königreichs Kendoria befinden sich ein Labyrinth von Gängen und Kammern, die das Ausmaß einer Stadt haben sowie eine gewaltige, zentrale Halle, die von Säulen und Statuen dämonischer Krieger gesäumt wird. Diese Halle war die letzte Zuflucht des Schlangenkults, der nunmehr als ausgerottet gilt. In der Halle unter dem Hügel befinden sich auch einige magische Artefakte sowie die letzten Hinweise auf die Herkunft der menschlichen Rasse.

Die Obeliskeninseln: Im Südmeer befinden sich eine Reihe winziger Inseln, die in einem Kreis angeordnet sind. Auf jeder Insel steht ein gewaltiger, schwarzer, mit geheimnisvollen Symbolen bedeckter Obelisk. Niemand weiß mehr, wer diese Obelisken errichtet hat oder auf welche Weise.

Die Magierakademie von Talos: In Talos, der nördlichsten bewohnten Region der Welt, im ewigen Eis befindet sich die älteste und berühmteste Magierakademie der Welt, eine gewaltige Burg aus grauem Stein, die sich am Fuße eines Berges, am Rande eines gefrorenen Sees erhebt. Sie wurde zu einer Zeit erbaut, als Magier verfolgt wurden und es nur in solch abgelegenen Regionen sicher erschien.

Der kaiserliche Palast von Sahd: Sahd, eine Insel im Südmeer, ist das reichste Land der Welt. Die kaiserliche Familie lebt in unvorstellbarem Luxus. Der Palast erhebt sich auf einer Klippe über dem Meer und wurde aus weißem Marmor gebaut. Sahd ist großteils von Wüste bedeckt, es regnet selten, doch der Palast ist aufgrund eines ausgeklügelten Bewässerungssystems von blühenden hängenden Gärten umgeben. Vor dem Palast befindet sich ein Platz, auf dem sich mehr zehntausend Menschen zugleich aufhalten können. Er hat, so sagt man, hunderte Zimmer. In einem Zoo werden exotische Tiere aus aller Welt zur Schau gestellt.

Oneira

Hey ihr alle  :)

Ich habe gerade mal alle Kommentare hier überflogen und muss sagen: Mit Weltwundern und besonderen Bauwerken tue ich mich offensichtlich leichter als mit Städtenamen, denn eure klingen echt super!
Aber eure Beschreibungen von den Weltwundern würden gleich wieder in den Thread "Weltenbau" passen. Es ist einfach spannend, die Ideen anderer Autoren zu lesen!

Zu meinen "Weltwundern": Die ergeben sich irgendwie im Laufe der Erzählung. Es sind manchmal nicht einmal besondere Bauwerke, sondern eher Orte, die in der Geschichte meiner Fantasy-Welt eine bedeutende Rolle spielen. Hier ein paar Beispiele:

Der Feuertempel: Ein alter, halb verfallener Tempel hoch in den Bergen, in dessen Mitte auf einer Art Altar immer ein Feuer brennt, das niemals erlischt. Dort werden zum Beispiel Hochzeitsbunde eines bestimmten Volkes geschlossen, bei denen die Seelen des Paares sozusagen aneinandergebunden werden.

Die Akademie der Magier: Ja, ich weiß, so was hat schon einer von euch geschrieben, aber bei mir gibt es auch eine solche Akademie. Sie ist aber kein grandioses Bauwerk, sondern wird wegen der Macht der Zauberer und der Macht des Gesteins, auf dem sie gebaut wurde, als eine Art Weltwunder betrachtet.

Die verbotene Höhle: Eine Höhle, in der magische Steine gefunden werden. Diese Höhle wird von einem Mönchsorden geschützt. Auf ihr Betreten steht die Todesstrafe, außer für Mönche, denen das Betreten ausdrücklich erlaubt ist.

Wie gesagt: Meine "Weltwunder" orientieren sich nicht an berühmten Bauwerken und sind auch nicht immer von Menschenhand geschaffene Bauwerke. Es sind eher wichtige Orte in der Geschichte, die ich dann ein wenig ausschmücke und ihnen Namen verpasse.
Die Orte, die bei mir als eine Art "Weltwunder" oder zumindest als Pilgerstätte gelten, haben dann meistens so eine Art mystische Atmosphäre von der Macht vergangener Zeitalter und irgendwelchen besonderen magischen Kräften.

Liebe Grüße - Oneira
Bücher sind der einzige Ort, an dem man den Charakter eines Menschen mit einem Federstrich ändern kann.

Loki

Warum hab ich diesen Thread so lange nicht gesehen? So eine coole Idee!

Leider gibt es in Dranoel keine "Liste" in dem Sinne, da die meisten Kulturen nicht viel miteinander zu tun haben ... Die Zwerge aus dem Eisengebirge werden einen Teufel tun, irgendeinem Fremden von der legendären Sauna ihrer Urahnen zu erzählen! Eine riesige Kristallhöhle, in der ein kleiner Bach auf einen offen liegenden Magmastrom trifft.

Die Stadt der Drow, die auf einem rotierenden, frei schwebenden Felsen mittem in der riesigen Schlucht liegt, die Avnis, Gott der Zwerge, in die Erde geschlagen hat um seine fliehenden Kinder zu retten, hat auch noch niemand gesehen und so lange gelebt, dass er davon berichten kann.

Die Menschen leben leider noch nicht lange genug, um derartige Wunder vollbracht zu haben ...

Oneira

@Loki
Die Idee mit der Sauna ist ja mal richtig cool  ;D


In meinen Büchern gibt es auch meistens Orte von religiöser oder geschichtlicher Bedeutung, ohne dass sie von irgendwem "gebaut" worden sind. Meint ihr, so was kann man auch unter "Weltwunder" zählen? Oder muss es wirklich von irgendwem erschaffen worden sein?
Bücher sind der einzige Ort, an dem man den Charakter eines Menschen mit einem Federstrich ändern kann.