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Schriftart und Kreativität

Begonnen von Dämmerungshexe, 18. Juni 2009, 11:31:48

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Sprotte

#45
Damit arbeitest Du nicht mit einer Normseite: Arial ist eine proportionale Schrift. Schmale Buchstaben nehmen weniger Platz ein als breitere Buchstaben (i und m als Beispiel), somit ist die Normseitenregelung 30 Zeilen zu exakt maximal 60 Zeichen nicht gegeben.

Milliliter
Aluminium
Welches der beiden Wörter hat mehr Zeichen? In der nicht-proportionalen Courier New auf einen Blick zu sehen. Deswegen verfälschen proportionale Schriften eine Normseite.

Guddy

Das ist ja cool, stimmt! Hatte nicht gewusst, dass es so was wie (nicht)proportionale Schriften gibt und habe es gerade ausgetestet.

Ich persönlich schreibe jedenfalls in der Normseite. Dann sehe ich sofort, wie viele Seiten ich geschrieben habe. Sowieso ist mir die Schriftart beim Schreiben egal. Wobei, eigentlich: Je simpler, desto besser für mich, da fancy Buchstaben meiner "Vorstellungsgabe" nur im Wege stehen würden.

Sunflower

Ich schreibe auch (seit ich im TiZi bin und gelernt habe, was eine Normseite ist  :P) mit der Normseite. Seit ich Scrivener habe, schreibe ich zwar dort, aber auch mit Courier New und kopiere alles Geschriebene auch gleich in die Normseite rein. Am Anfang fand ich sie furchtbar hässlich, mittlerweile mag ich sie sehr gern. Sie ist übersichtlich, auf das Wesentliche beschränkt und ich habe im Gefühl, wie lange ein Text ist, wenn er xyz Normseiten lang ist.
Was die Kreativität angeht, habe ich zwar noch nie drüber nachgedacht, aber es stimmt schon: Sobald ich eine Normseite sehe, kribbelt es in meinen Fingern. Auch Courier New ist zu meiner Schreib-Schrift geworden. In anderen Dokumenten kann ich damit nichts anfangen, z.B. in Uninotizen etc. mag ich Calibri viel mehr, aber zum Schreiben geht für mich mittlerweile nur noch Courier New.
"Stories are, in one way or another, mirrors. We use them to explain to ourselves how the world works or how it doesn't work. Like mirrors, stories prepare us for the day to come. They distract us from the things in darkness."
- Neil Gaiman, Smoke and Mirrors

Pestillenzia

,,Literarisches" schreibe ich – seit ich weiß, was eine Normseite ist  ;D – auch nur noch in Narrenseiten Normseiten (Spracherkennungssoftware !!!) und in Courier New. Das ist mir inzwischen so in Fleisch und Blut übergegangen, dass ich gar nicht mehr in einer anderen Schriftart und anderer Formatierung schreiben will. Ich habe so einfach den besseren Überblick, wie viel ich schon geschrieben habe, und wie bei vielen anderen löst bei mir der Anblick ,,meiner Schreib-Schrift" einen regelrechten Schreibreflex aus. Was für den Pawlowschen Hund die Glocke, ist für mich die Normseite. Allerdings sabbere ich deutlich weniger.

Arial ist für mich die Schrift für ,,Offizielles", da ich meine ganzen privaten ,,Geschäftsbriefe"und meine ganzen beruflichen Schriftstücke darin schreibe. Briefe an meine Brieffreundinnen mag ich nicht in Arial schreiben, weil mir das zu nüchtern ist. Die schreibe ich gerne in Bradley Hand.

Bei der Kreativität macht es bei mir aber keinen Unterschied, in welcher Schriftart ich schreibe.

Klecks

Zitat von: Manu am 12. Dezember 2014, 03:10:40
Bei der Kreativität macht es bei mir aber keinen Unterschied, in welcher Schriftart ich schreibe.

Ich habe mich inzwischen dabei ertappt, dass ich sogar ganz extrem abhängig von der Schriftart bin.  :d'oh:  In Courier New schreibe ich zum Beispiel automatisch abgehackter, weniger blumig und adjektivärmer, was ich bei meinen Texten nicht mag, während ich mit meinen Lieblingsschriften genau so schreibe, wie ich eben schreibe.

Wobei ich da mal wieder sagen muss, dass ich ohnehin keinen festen Schreibstil habe. Egal, was ich mache, ich "höre" mich bei jedem Text und mit jeder Figur anders an.  :hmmm:

Pestillenzia

Zitat von: Klecks am 12. Dezember 2014, 06:10:01
In Courier New schreibe ich zum Beispiel automatisch abgehackter, weniger blumig und adjektivärmer

Das kann ich von mir leider nicht behaupten. Ich neige immer zur Adjektivitis, Schriftart hin oder her.  :versteck:

pyon

Ich finde es vor allem auch interessant zu sehen, dass es nicht nur Schriftarten für die Kreativität gibt, sondern auch Schriftarten für das Offizielle.

Zitat von: Sunflower am 11. Dezember 2014, 22:31:47
In anderen Dokumenten kann ich damit nichts anfangen, z.B. in Uninotizen etc. mag ich Calibri viel mehr, aber zum Schreiben geht für mich mittlerweile nur noch Courier New.

Zitat von: Manu am 12. Dezember 2014, 03:10:40
Arial ist für mich die Schrift für ,,Offizielles", da ich meine ganzen privaten ,,Geschäftsbriefe"und meine ganzen beruflichen Schriftstücke darin schreibe.

Bei mir verwischt sich das ein wenig.  :hmmm:
Ich benutze im Moment Arial für alles Kreative, aber ich benutze Arial auch manchmal für diverse Seminararbeiten, weil so von diversen Dozenten gewünscht. Wenn mir Dozenten die Wahl lassen, dann weiche ich oft auf Times New Roman aus, einfach weil ich es auch trennen will - Offizielles und Kreativität.
Auch Uni-Mitschriften sind meist in Calibri, erneut einer andere Schriftart.

Ich muss auch gestehen, dass ich viele hier erwähnte Schriftarten gar nicht kenne und sie erst einmal suchen musste. Wie kommt man eigentlich darauf? Klickt ihr euch einfach durch die von Word angeboten Schriftarten und sucht die für euch Beste aus? Oder sucht ihr gezielt? Auf die Idee mit extra eine Schriftart fürs Schreiben zu suchen bin ich bisher nämlich gar nicht gekommen.  :hmhm?:

Umizu

Bei mir kommt es immer drauf an, was ich gerade am Schreiben bin. Falls die Kurzgeschichtenausschreibung Normseiten als Begrenzung angibt, verwende ich eine Vorlage dafür. Falls es aber eine bestimmte Zeichenanzahl ist, kann mir das ziemlich egal sein, da benutze ich eine normale A4-Seite mit anderer Schrift. Für die letzte Kurzgeschichte habe ich zum Beispiel Arial, Schriftgrösse 10 verwendet, die finde ich auch noch ganz in Ordnung. Mit Courier New schreibe ich nicht so gerne, wieso kann ich nicht einmal genau sagen.
Dafür liebe ich Baskerville Old Face! Diese Schrift benutze ich bei meinem Fantasyroman und finde, sie passt ganz gut zu der Geschichte. Hier kann es mir (noch) egal sein, wieviele Normseiten ich habe. Falls mich die ungefähre Anzahl interessiert, teile ich meine Wortanzahl durch 250, das reicht mir meistens. Freiwillig werde ich wohl nicht mehr in Normseiten schreiben.  ;D

Dämmerungshexe

"nicht-proportionale Schriften" kenne ich als Fachausdruck nicht - die Courier ist eine sogenannte Monospace Schrift, wie alle richitgen Schreibmaschinenenschriften weil das Blatt, egal welchen Buchstaben man schreibt immer um den gleichen Abstand vorgeschoben wird.
Schöner finde ich ja zum Beispiel die American Typewriter, wobei die nicht mehr Monospace ist, das hat man für den Gebrauch am Computer angepasst.
,,So basically the rule for writing a fantasy novel is: if it would look totally sweet airbrushed on the side of a van, it'll make a good fantasy novel." Questionable Content - J. Jacques

Pestillenzia

Zitat von: pyon am 12. Dezember 2014, 08:59:44
Wie kommt man eigentlich darauf? Klickt ihr euch einfach durch die von Word angeboten Schriftarten und sucht die für euch Beste aus?

Ja, ich mache es genau so.

Nebeldiener

#55
Interessantes Thema  :hmmm:

Ich muss gestehen, dass ich mir bis jetzt noch nie über die Schriftart Gedanken gemacht habe. Ich habe immer die Standartschrift vom jeweiligen Programm benutzt. Bei Word war es Calibri (oder hat Word erst seit neustem Calibri als Standart? Habe 2013 auf dem Rechner, aber schon soooo lange nicht mehr literarisch damit geschrieben.) und seit ich Papyrus Autor verwende ist es Arial geworden. Beides 12pt.
In Normseiten geschrieben habe ich noch nie, aber vor es auszuprobieren, denn Papyrus Autor hat einen "Automatisch Dokument in Normseite" Knopf. Das heisst ich hatte noch nie Probleme mit umformatieren.
Papyrus hat eine Vorlage für die klassische Normseite in Courier New und eine "Normseite" in Times New Roman (Dies Dokument ist in verlagsgerechten »Normseiten« aufgebaut; d.h., dass die Seiten 30 Zeilen zu je im Schnitt nicht mehr als 60 Zeichen enthalten. In dieser Version ist dies »nur« im statistischen Mittel so, da der besser lesbare proportionale Zeichensatz »Times« verwendet wurde.
Die meisten Verlage akzeptieren der besseren Lesbarkeit wegen gern auch Normseiten in Times.")
Vielleicht können diese Leute, denen Courier New nicht gefällt, etwas mit der Normseite in Times New Roman anfangen.

Kurzgefasst: Ich habe bis mir jetzt aber noch keine Gedanken gemacht, ob die Schrift meine Kreativität beeinflusst oder nicht, werde aber sicher ausprobieren, wie gut oder schlecht ich mit verschiedenen Schriftarten schreibe.

Edit: Ich habe jetzt 1k Wörter in Normseiten (Courier New) geschrieben und für mich keine Veränderung festgestellt.

Saphirenkind

Also ich finde das schon wichtig. Grade für mein momentanes Buchprojekt, bei dem es drei unterschiedliche Handlungsstränge gibt, kann man als Autor selbst und auch als potentieller Leser dem Text besser folgen, wenn man ihn auch optisch unterschiedlich gestaltet. Das bietet auch die Möglichkeit einer anderen Kommunikation mit dem potentiellen Leser, denn du kannst damit auch optische Effekte erzielen, die ohne nicht möglich wären, z.B. wenn sich zwei Handlungsstränge miteinander verbinden sollen, ohne dass der Leser in seinem Lesefluss behindert oder sogar gestoppt wird.
Ich nutze verschiedene Schriften auch gern, um für mich selbst klarzumachen, dass ich an einem neuen Projekt schreibe. Oder um zusammenhängende Bücher immer gleich zu gestalten, auch vom Schriftbild her. Gerade wenn man über Dienstleister wie Books on Demand verlegt (so wie ich) und selbst für das Buchblockdesign verantwortlich ist, lassen sich hübsche Effekte mit verschiedenen Schriften erzielen.

Mein Tipp: In einer ruhigen Minute einfach mal rumprobieren und schaun, was für dich am besten ist!

Veldrys

Ich kann mit Courier New auch nichts anfangen. Die Schriftarten Courier New und Times New Roman finde ich hässlich.

Am liebsten verwende ich die Schriftart Cambria und stelle immer auf diese um, bevor ich etwas Neues schreibe, da sie für mich am angenehmsten ist.