Tintenzirkel - das Fantasyautor:innenforum

Allgemeines => Tintenzirkel => Thema gestartet von: Dämmerungshexe am 18. Juni 2009, 11:31:48

Titel: Schriftart und Kreativität
Beitrag von: Dämmerungshexe am 18. Juni 2009, 11:31:48
ich weiß ja nicht ob dieses Thema bereits disskutiert wurde/wird, aber ein Dozent von mir, der Kreativitätstheorien lehrt, hat uns mal darauf aufmerksam gemacht, als er frage: "Ändert ihr eigentlich die Schriftart in Word wenn ihr anfang etwas zu schreiben? Ist das für euch nicht wichtig?"
Ich hab drüber nachgedacht und mir ist aufgefallen: nein, eigentlich ändere ich die Schriftart nicht wenn ich mal schnell ein paar Zeilen hinklatschen will. "Das flammende Schwert" habe ich angefangen von Hand zu schreiben und beim Abtippen habe ich dann eine neue Schriftart (Book Antiqua) und 1 1/2 fachen Zeilenabstand gewählt damit es schöner aussieht. Aber bei allen Texten, die ich direkt am PC schreibe belasse ich es meist bei Times New Roman, 12pt, einfacher Zeilenabstand.
Ich weiß jetzt nicht inwieweit das der Kreativität förderlich oder hinderlich ist. Unser Dozent hielt es für ziemlich wichtig. Ich kann mir schon vorstellen dass es Auswirkungen hat was man direkt vor sich sieht wenn man tippt. Ich denke mit einer serifenlosen Schrift würde ich mich bei weitem nicht so mit meiner Geschichte verbunden fühlen wie wenn ich zum Beispielt eine Schrift wie die Garamond nehme, die man auch oft als Satzschrift in Romanen findet. Oder sogar eine Schrift wie Papyrus oder Tempus Sans, die nocheinmal einen ganz anderen, fantasy-lastigen Charakter haben. Ab und an nehme ich auch solch eine Schrift, gerade wenn ich Texte innerhalb einer Geschichte schreibe, die eine der Figuren gerade liest. Sowas vermittelt tatsächlich gleich ein ganz anderes, intensiveres Gefühl beim Schreiben. Ich verändere ja auch beim von Hand Schreiben die Art wie ich schreibe je nachdem wer gerade spricht, ob es eine actionreiche Szene ist, oder eine sehr gefühlvolle. Aus diesem Grund kann ich mir sehr gut vorstellen, dass der Wechsel von Schriftarten am PC auch seine Vorteile für die Kreativität haben könnte, mal davon abgesehen dass er bei weitem nicht so fließend und fein abgestuft ist wie der Wechsel von Handschrift zu Handschrift.

Was meint ihr zu diesem Thema? Ist für auch die richitige SChriftart beim Schreiben am PC eine Unterstützung, oder habt ihr da noch keine Unterschiede bemerkt?
Würdet ihr für unterschiedliche Emotionen, Tempi und Atmosphären in einer Geschichte auch unterschiedliche Schriftarten einsetzen, oder macht ihr sowas nur bei wirklich eingegrenzten Texten wie Dialogen oder von Figuren gelesene Schriftstücke?

Ich rede hier auch jetzt gar nicht davon wie das ganze am Ende mal gedruckt werden soll, ob das von Verlagen aus gemacht werden kann, sondern rein davon, wie es sich für euch anfühlt mit anderen Schriftarten zu arbeiten.


Dämmerungshexe
Titel: Re: Schriftart und Kreativität
Beitrag von: Sprotte am 18. Juni 2009, 12:21:28
Nein, ich schreibe nur in Normseiten mit Courier New (häßlich, ich weiß), 12 pt groß, Zeilenabstand genau 24 pt, Flattersatz (!).
Die Fantasie und Kreativität spielt sich in meinem Kopf an, nicht auf dem TFT des PC, finde ich.
Und bei meiner gewählten Schriftart & Co sehe ich auch sofort, wenn da z.B. ein Leerzeichen zu viel ist. Fehler sind einfach leichter zu entdecken.
Titel: Re: Schriftart und Kreativität
Beitrag von: Mrs.Finster am 18. Juni 2009, 12:22:39
@ Dämmerungshexe: Da stimme ich dir vollkommen zu. Bisher ist mir das noch gar nicht so aufgefallen, aber ich verändere regelmäßig meine Schriftart.

Zwischen den Arten vareiere ich hin und her. Mal verschnörkelt, mal groß und gut leserlich. Courier New, die häufig gängigste Art bei Manuskripten finde ich hingegen grausam: klein, anstrengend zu lesen und so...sagen wir trocken  :hmmm:

Je nach Tagesform, wähle ich meine Schrift und das fordert auch gleichzeitig meine Kreativität. Verspielte Schriften erinnern mich häufig an Elfenschrift o.ä. mit der es viel mehr Spaß macht zu schreiben  :)
Titel: Re: Schriftart und Kreativität
Beitrag von: Sprotte am 18. Juni 2009, 12:25:51
Zu klein? Okay, ich hab einen 19" TFT, und die Texte sind auf 125 %. Da ist alles kristallklar zu sehen.
Mich stört bei verspielten Schriften die Unübersichtlichkeit, was Fehler angeht. Ein doppeltes Leerzeichen ist fix gesetzt, und bei proportionalen Schriften geht das leicht unter.
Titel: Re: Schriftart und Kreativität
Beitrag von: Coppelia am 18. Juni 2009, 12:28:06
Witzige Frage, hatten wir das nicht schon mal? Oder war das in dem Thread, wo einige Leute geschrieben haben, dass sie auf Rechenpapier schreiben, was ich mir nicht vorstellen konnte? :hmmm: Egal.

Ich schreibe alles immer in Times New Roman, einzeilig, Schriftgröße 12 und Blocksatz. Wahrscheinlich ist es eine Angewohnheit, aber ich mag den Anblick des Textes auch in dieser Art. Und mir gefällt die Schriftart. Mit serifenlosen Schriften arbeite ich ungern.
Am schönsten finde ich ja auch Garamond - das ist Perfektion. :) Aber ich benutze sie trotzdem nicht zum Schreiben. Wenn meine Bücher mal gedruckt werden, hoffe ich, dass Garamond benutzt wird. ;D
Titel: Re: Schriftart und Kreativität
Beitrag von: Mrs.Finster am 18. Juni 2009, 12:29:46
Zitat von: Sprotte am 18. Juni 2009, 12:25:51
Zu klein? Okay, ich hab einen 19" TFT, und die Texte sind auf 125 %. Da ist alles kristallklar zu sehen.

Ich spreche ja von der Manuskriptform Größe 12  ;) Die ist für mich zu klein...nunja vielleicht brauche ich ja auch eine Brille  8)
Titel: Re: Schriftart und Kreativität
Beitrag von: TheaEvanda am 18. Juni 2009, 12:31:16
Ich schreibe meist in schnöden Normseiten - die paar Male, bei denen ich mit Schriftarten experimentiert habe, wurde ich nur mit der Nase darauf gestossen, dass die Körnung der Windoofs-Systemschriften ... sagen wir, verbesserungswürdig? ... ist.

Times mag ich nicht, Arial fällt bei bestimmten Wortzusammenstellungen auseinander, und Tahoma ist zwar schön auf dem Bildschirm, aber der Schrift fehlt jede Grazie im Ausdruck. Ausserdem fehlen ihr die Serifen.

Linotype Courier New ist deshalb meine Allerweltsschrift geworden. Vielleicht würde ich eine andere Schrift nehmen, wenn ich mir eine weitere gute Monospaced-Schrift oder eine schöne Proportionalschrift (beides mit Serifen) leisten könnte, aber so viel Geld habe ich zur Zeit für Schriften nicht übrig. Und der Setzer möchte ja doch den kleinsten gemeinsamen Nenner sehen, also Courier, egal von welcher Schmiede.

Was ich aber wirklich mal gerne haben möchte, ist eine Computertaugliche, moderne Schrift, die den wunderbaren Handschriften in carolingischer Minuskel nachempfunden ist. Die Schreiber damals haben gestochen sauber geschrieben, und der Duktus der Schrift ist geschlossen und trotzdem vorwärtsführend (träum). Das kann ich mir am Bildschirm und gedruckt gut vorstellen, und der Fluß eines Wortes könnte mich da schon zum nächsten Wort inspirieren...

--Thea
Herzogenaurach Germany
Titel: Re: Schriftart und Kreativität
Beitrag von: Dämmerungshexe am 18. Juni 2009, 13:01:12
Gerade die Sache mit der Übersichtlichkeit und den leicht sichtbaren Fehlern: wenn ich gerade im Schreibfluss bin mach ich mir keine Gedanken um Fehler oder Vertipper, da will ich so schnell als möglich meine Ideen niederschreiben und korrigieren kann ich hinterher immer noch am PC.

Sprotte: es stimmt schon dass der Hauptteil der Kreativität im Kopf geschieht, aber eben nicht alles. Es kommt ja auchimmer auf die Atmosphäre an, auf die Stimmung. Nicht umsonst hören viele Leute vom Schreiben Musik oder zünden sich im dunklen Zimmer Kerzen an. Genauso macht es auch etwas aus was ich direkt vor mir sehe wenn ich schreibe. Wenn ich mit Courier tippe kommt es mir immer so vor wie als würde ich gerade an einem zeitungsartikel arbeiten, nicht an einem teilweise sehr emotionalen text, und das wirkt sich ja irgendwo auch auf meien Formulierungen aus. Ich könnte das nicht trennen.

Unser Dozent hat damals gemeint, dass man Kreativität auf alle mögliche Arten unterstützen kann: durch Musik, sich an einen besonderen Platz zu begeben, Alkohol zu trinken usw. Und das in diesem Zusammenhang die Schriftart eben auch eien Rolle spielen kann. Was mir dabei auch einfällt ist mein Kladden-Tick - ich brauch immer neue, schönere. In verschiedenen Formen, Größen und Papiersorten. Und je nachdem was für einen Text ich niederschreiben will suche ich mir mein Notizmedium aus - für schnelle Skizzen einen einfachen Rinbuchblock, für gefühlvolle Texte eine schöne Kladde mit gutem Papier und bedrucktem Einband. Ich könnte mir auch nicht vorstellen Notizen auf einer Serviette mit einem Kajalstift zu machen - naja, schnelle Notizen schon, aber etwas ausformulieren, die Geschichte spüren, das würde ich so nicht hinbekommen.
Titel: Re: Schriftart und Kreativität
Beitrag von: FeeamPC am 18. Juni 2009, 13:05:30
Ich arbeite auch gerne mit verschiedenen Schriften, aber aus einem anderen Grund.

Meist schreibe ich in Arial. Die erste Korrektur bleibt in Arial, für den zweiten Korrekturdurchgang stelle ich auf Times New Roman um.

Die veränderte Schrift bewirkt, daß ich Fehler erkennen kann, die mir im ersten Durchgang überhaupt nicht aufgefallen sind.
Titel: Re: Schriftart und Kreativität
Beitrag von: Churke am 18. Juni 2009, 13:19:59
Ich schreibe in Normseiten. Da habe ich das gute Gefühl, schneller voran zu kommen.  ;D
Titel: Re: Schriftart und Kreativität
Beitrag von: Sprotte am 18. Juni 2009, 13:35:59
okay, ich höre weder Musik dabei, noch würde ich in einem dunklen Raum sitzen. Mein Arbeitsplatz ist ergonomisch (Schreiberkrankheiten gibt es genug, ich muß mir keine einladen), und alles Werzeug wie eine übel zugerichtete Kladde mit Stammbäumen, Namen etc., Fremdwörterlexikon, "Sag es besser", Duden und Co liegen im kreativen Chaos in Reichweite.
Ich schreibe schwarz auf weiß, und der dumme Word-Assistent ist abgeschaltet, damit er mich nicht nervt.

@ FeeamPC: Schriftarten- oder Größenwechsel kann extrem hilfreich sein, weil der Text plötzlich neu und unbekannt aussieht, stimmt. Eine sehr gute Idee.

@Churke: Mir geht es nicht nur um schnelles Vorwärtskommen  ;D sondern auch und vor allem darum, daß ich abschätzen kann, wie weit ich nun tatsächlich bin.

Mit anderen, abwechselnden Schriftarten könnte ich das nicht - bis auf Wörter/Zeichenzählen, aber da weiß ich immer noch nicht, auf welcher Seite ich tatsächlich wäre, weil Dialoge aus kurzen Sätzen mehr Seiten produzieren als Beschreibungen.
Titel: Re: Schriftart und Kreativität
Beitrag von: Tenryu am 18. Juni 2009, 13:47:10
Zitat von: Dämmerungshexe am 18. Juni 2009, 11:31:48
Würdet ihr für unterschiedliche Emotionen, Tempi und Atmosphären in einer Geschichte auch unterschiedliche Schriftarten einsetzen, oder macht ihr sowas nur bei wirklich eingegrenzten Texten wie Dialogen oder von Figuren gelesene Schriftstücke?

Das habe ich mal gemacht, als in einer Geschichte aus einem Tagebuch gelesen wurde. Da habe ich für die Zitate eine handschriftähnliche Schrift gewählt und sogar die Farbe geändert.
Das hat aber auch seine Tücken, denn als ich den Text Jahre später auf meinem neuen Laserdrucker ausdrucken wollte, ging es nicht, weil ich vergessen hatte, die Schrift einzubetten und sie auf dem neuen System nicht verfügbar war.

Normalerweise beschränke ich mich darauf, besondere Textstellen kursiv zu setzen.

Normseiten kann ich nicht leiden. Wenn ich wollte, daß es wie mit einer alten Schreibmaschine geschrieben aussieht, würde ich meine alte Schreibmaschine verwenden.  ::)

Ich bin durchaus ein Freund schöner Typographie. Jedoch wird das erst dann für mich ein Thema, wenn das Werk vollendet ist und ich es im Buchformat ausdrucke. Dann allerdings habe ich wirklich die Qual der Wahl, denn ich besitze ca. 1300 Schriftarten auf meinem PC, davon mind. 100 Druckschriften, die prinzipiell in Frage kämen.
Meine Lieblingsschrift ist übrigens die Fraktur. Und ich mache mir auch die Mühe Ligaturen und Sonderzeichen zu verwenden. Auch verwende ich gerne geeignete Zierschriften für die Titelseite oder die Kapitelüberschriften.

Bei der Manuskriptfassung hingegen habe ich mir angewöhnt, die altbewährte Times New Roman zu verwenden, mit leicht vergrößertem Zeilenabstand (40 Zeilen pro Seite). Das hat neben der guten Lesbarkeit dieser Schrift den Vorteil, daß ich den Umfang aller Texte direkt über die Seitenzahl vergleichen kann. Außerdem ist sie relativ platzsparend, so daß die Manuskripte nicht aufgebläht werden. Das einzige, was ich gelegentlich ändere ist die Schrift auf der Titelseite.
Titel: Re: Schriftart und Kreativität
Beitrag von: Aidan am 18. Juni 2009, 14:04:02
Interessante Frage...

Ich liebe die verschiedenen Schriften, aber ich ändere sie nicht zum Schreiben. Ich glaube, das würde mich ablenken und ich würde nur noch damit beschäftigt sein, eine passende Schrift auszusuchen. Außerdem erhöht es leider nicht unbedingt die Lesbarkeit und ich lese manchmal noch mal einen Absatz oder so zwischendrin nach, wenn ich gerade sozusagen Luft hole.

Für mich ist es wichtig, dass ich nicht zu viel Ablenkung habe, das wäre bei verschiedenen Schriften der Fall, genauso wie mit Musik oder ähnlichem. Das fördert nur sehr begrenzt meine Fähigkeiten zu schreiben. Wenn es richtig gut läuft, sehe ich innerlich die Bilder/Film von dem, was ich gerade schreiben will, dann ist alles andere unwichtig.
Titel: Re: Schriftart und Kreativität
Beitrag von: Manja_Bindig am 18. Juni 2009, 14:47:23
Ich schreibe meine Normseiten immer im Courier new, wie es eigentlich auch angedacht ist.
Ich find diese Schrift hübsch, erinnert mich an Schreibmaschine...
In einem Roman von mir allerdings wechsel ich die Schriftarten immer wieder; eine Autorin, die nach einer weile in ihren Roman gerät.
Zu anfang ist die normael welt der Autorin in Times new Roman geschrieben, der roman in Courier New...
Später schreibe ich alles in Courier; in diesem Fall ist der Schriftartenwechsel anz nützlich, um Sprünge und Brüche deutlich zu machen.
Titel: Re: Schriftart und Kreativität
Beitrag von: Schreiberling am 18. Juni 2009, 14:49:11
Ich habe mal ausprobiert mit Normseiten zu schreiben, aber dass ging für mich gar nicht. So konnte ich mich überhaupt nicht richtig konzentrieren, bzw. es ging schon, nur es hat mich unheimlich gestört.
Genauso schreibe ich nie mit Flattersatz, egal ob für kreatives Schreiben Schule oder nur mal so, da schreibe ich immer mit dem Blocksatz, weil das für mich übersichtlicher ist und ich es am liebsten mag.
Schreiben tue ich fast ausschließlich mit Courier New, Zeilenabstand 1,15 und ich ändere die Schriftart im Text auch nicht (außer kursiv).

Den meisten ist das zu klein und beim Lesen auch unangenehm, aber ich mag es und bevor es Betaleser bekommen, ändere ich das meistens noch in Normseitenformat um. Was ich auch festgestellt habe, ist das ich im Gegenzug nicht gern Texte als Normseite lese...

Liebe Grüße,
Schreiberling

EDIT:
Ich habe geschrieben, ich verwende fast immer die Schriftart Courier New, musste aber gerade beim Schreiben feststellen, dass ich mich total vertan habe. Ich benutze Calibri. Habe wohl im Eifer des Gefechts falsch nachgesehen.  :pfanne:
Courier New habe ich gerade mal kurz ausprobiert für einen längeren Text. Nicht mein Fall.  :no:
Titel: Re: Schriftart und Kreativität
Beitrag von: eclipse am 18. Juni 2009, 14:57:34
Wuhu, klasse Thema. :jau:
Ich habe seit meinen ersten PC-Gehversuchen eine Abneigung gegen Times New Roman. Dabei kann ich noch nicht einmal genau sagen, was mich daran so abstößt – Garamond beispielsweise finde ich sehr viel angenehmer, oder gleich Maiandra GD, auch wenn mich vermutlich jeder Typograph dafür lynchen wird – sofern ihm dabei nicht die Augenmediziner zuvor kommen, denn ich schreibe auch nicht gern auf weißem Hintergrund... :engel: Das hilft mir, Stimmungen besser bei mir zu behalten. Schlichtes Schwarz auf sterilem Weiß weckt in mir in erster Linie den Gedanken ,,Jetzt hast du Arbeit vor dir" und das möchte ich beim Geschichten Schreiben nicht ständig im Hinterkopf haben.

Ich spiele auch immer wieder mit dem Gedanken, in meinem Roman gezielt verschiedene Schriftarten als festen Bestandteil einzusetzen. So, wie Handschriften etwas über ihren Schreiber aussagen können, könnte man schließlich auch die Schriftarten dazu benutzen, um den einzelnen Figuren über das Inhaltliche hinaus noch mehr Kontur zu geben. Bei mir wechselt kapitelweise die Perspektive zwischen mehreren Charakteren und ich wollte jeder Perspektive ihre eigene, passende Schriftart verpassen. Gescheitert ist das Vorhaben bisher daran, dass ich es nicht geschafft habe, meinen persönlichen Geschmack, Lesbarkeit und dieses ,,Passen" zur jeweiligen Figur unter einen Hut zu bringen. Nosferatu mag für einen düster-chaotischen Charakter wie geschaffen sein, für einen Fließtext jedoch herzlich wenig. Umgekehrt wäre für einen unkonventionellen, quirligen Charakter Times New Roman einfach zu geordnet und ,,spießig". Mit der Umsetzung hapert's also leider.

Kann man denn irgendwo nachlesen, welche Schriftarten im Buchdruck gängig sind? Eine Info-Quelle dazu würde mich wirklich brennend interessieren.
Titel: Re: Schriftart und Kreativität
Beitrag von: FeeamPC am 18. Juni 2009, 16:10:51
Versuch mal diese Seite:
http://www.100besteschriften.de/index.php?kategorie=Jury (http://www.100besteschriften.de/index.php?kategorie=Jury)

Die allgemeinen Ratschläge gehen dahin, für den Bildschirm eine serifenlose Schrift wie z.B. Arial zu wählen, für den Druck eine Serifenschrift, bei der die Serifen nicht zu dick und nicht zu dünn sind (z.B. Times). Serifenschriften lassen sich laut Untersuchungen gedruckt um ein Fünftel schneller lesen.
Titel: Re: Schriftart und Kreativität
Beitrag von: Antigone am 18. Juni 2009, 17:46:29
Ich schreibe völlig unoriginell in Times New Roman, Zeilenabstand 1, 12 Pt. Automatische Silbentrennung ist deaktiviert, dafür die Zeichen sichtbar gemacht (heißt das so? Wenn die Leerzeichen durch einen Punkt, und die Absätze durch eine Art Pi angezeigt werden?)

Ich hab auch schon mal versucht, in Arial zu schreiben (weil ich die in der Arbeit immer verwende), aber das klappte nicht.

Und die Normseite mit Courier find ich fürchterlich, mit der könnte ich nie arbeiten.

lg, A.
Titel: Re: Schriftart und Kreativität
Beitrag von: Shay am 18. Juni 2009, 21:21:49
Wenn ich mit meiner Co-Autorin schreibe, dann in Word, Times New Roman. Aber wenn ich allein für mich schreibe, dann nehme ich sowieso einen schnöden Text-Editor. Irgendwie bin ich da von den formatierten Texen ganz abgekommen. Es lebe die gute alte txt-Datei ;D
Titel: Re: Schriftart und Kreativität
Beitrag von: gbwolf am 18. Juni 2009, 21:46:36
Also ich hatte auch eine Phase, in der ich ständig neue Schridten und Zoomgrößen ausprobiert habe. In diese fällt auch mein unsäglicher Thread: In welcher Formatierung schreibt ihr? (http://forum.tintenzirkel.de/index.php/topic,1104.0.html), den ich heute sicher kurzerhand aus der Rubrik werfen würde, weil er dort eigentlich fehl am Platz ist. Insofern passt das mit Coppis Erinnerungsvermögen schon ;)

Mittlerweile fördert die Standardnormseite (allerdings die mit 11 Punkt. Bin weitsichtig) meine Kreativität am stärksten, denn ich kann ziemlich gut abschätzen, wie lang die Sache wird, sie ist übersichtlich und ich muss nicht umformatieren, wenn ich das Ding irgendwohin schicke. Von Schriften, die zu eng oder zu verschnörkelt sind, tun mir schnell Hirn und Augen weh. Da steckt mein Veränderungswille eher in Musik und Schreibumgebung.
Für den Neu-und-unbekannt-Effekt drucke ich mir den Text nromalerweise aus, womit ich ihn mit sehr anderen Augen lese.

Grüße,
Nadine
Titel: Re: Schriftart und Kreativität
Beitrag von: Hanna am 19. Juni 2009, 07:58:57
Ich bin auch Times New Roman-Fan. Alles andere irritiert mich beim Schreiben. Aber Fees Idee mit dem Schriftwechsel für die zweite Korrektur ist großartig. Das probiere ich demnächst mal aus.  :jau:

Ich habe ganz viele Schriften für mein Word. Mein Vater ist ehemaliger Schriftsetzer und hat mir mal zwei CDs voller Schriften geschenkt. Ich mag Kalligraphieschriften oder irgendwelche Schnickschnacksachen total gerne, aber zum Arbeiten verwende ich sie meistens nicht.

Früher habe ich Gedichten eine passende Schrift zugeordnet. Und für einen Briefroman habe ich verschiedene Handschriften verwendet. Das hat sehr viel Spaß gemacht und war sicherlich Kreativitäts fördernd.
Titel: Re: Schriftart und Kreativität
Beitrag von: Berjosa am 19. Juni 2009, 11:18:22
Meine "kreativitätsfördernde" Schriftart ist kaum leserliches Gekrakel per Hand. Außer mir muss das ja niemand entziffern. Es wird möglichst zeitnah abgetippt in Normseiten, in dieser Form ausgedruckt und nochmal per Hand überarbeitet.
Den Tipp mit einer anderen Schriftart zum Fehler finden habe ich noch nicht ausprobiert, aber solange man keine verschnörkelte Deko-Schrift verwendet, kann ich mir vorstellen, dass es hilft.
Titel: Re: Schriftart und Kreativität
Beitrag von: Alaun am 19. Juni 2009, 16:58:02
Hallo,
ich schreibe auch mit Times New Roman, damit komme ich gut klar.
Courier irritiert mich irgendwie, ich weiss auch nicht, warum. Auch schnörkeligere Schriften bewirken eher, dass ich mich schlecht konzentrieren kann.
Titel: Re: Schriftart und Kreativität
Beitrag von: Romy am 19. Juni 2009, 18:43:32
Also für Rohfassungen verwende ich auch sehr gerne andere Schrift, auch gerne etwas sehr Schnörkeliges, wie z.B. Papyrus, Bradley Hand, Comic Sans, Tempus Sans, oder wenn es weniger schnörkelig sein soll, dann z.B. Garamond, Georgia und gelegentlich sogar Times. Für die erste Fassung, finde ich das am Angenehmsten eine Schrift zu verwenden, die nicht unter dem Stichwort "Standart" verbucht werden kann (okay, Times ist da eine Ausnahme). Und in der Phase der Rohfassung, kommt es mir ohnehin ausschließlich auf den Inhalt an.
Die Rohfassung kriegt außer mir schließlich nie irgendjemand zu sehen. Denn sobald ein Kapitel fertig geschrieben ist, formatiere ich es in eine Normseite und in Courier New 11,5 pt und doppelter Zeilenabstand um (das umformatieren dauert ne halbe Minute, wenn's hochkommt, das ist ja nun kein Argument  ;) ) und in dieser Form wird es dann auch überarbeitet. Ohne einen Text zumindest noch einmal durchgelesen und eventuelle (Form-)Fehlerchen ausgebügelt zu haben, würde ich nichts an einen Betaleser geben und schon gar nichts an offiziellere Stellen verschicken. Da bin ich schon ein wenig pingelig.  ;)
An Courier New musste ich mich auch erst Mal gewöhnen, als ich vor einigen Jahren angefangen habe, mit Normseiten zu arbeiten. Anfangs fand ich die Schrift hässlich, aber mittlerweile mag ich sie. Das ist wahrscheinlich nur eine Sache der Gewohnheit, der Mensch ist ja bekanntlich ein Gewohnheitstier  ;)

Zitat von: Antigone am 18. Juni 2009, 17:46:29
Automatische Silbentrennung ist deaktiviert, dafür die Zeichen sichtbar gemacht (heißt das so? Wenn die Leerzeichen durch einen Punkt, und die Absätze durch eine Art Pi angezeigt werden?)

@ Antigone: Die Dinger heißen Tabstops, wenn mich nicht alles täuscht. Ich verwende die auch seit guten 2 Jahren nur noch, egal ob für's kreative schreiben, oder wenn ich was für das Studium tippe. Und mittlerweile irritiert es mich, wenn ich sie mal spaßeshalber wegschalte, um zu sehen, wie die Seite ohne aussehen würde. Wenn man sich die Tabstops anzeigen lässt, kann man auch wunderbar überzählige Leerzeichen, falsche Einzüge etc. sehen, egal welche Schriftart man verwendet.
Aber auch das war eine Sache der Gewohnheit, anfangs fand ich die zusätzlichen Punkte und Zeichen auf der Seite störend. Aber sie sind halt so nützlich, dass sie sich durchgesetzt haben und jetzt kann ich nicht mehr ohne  ;)

Serifenlose Schrift mag ich auch gar nicht, jede Schrift die Serifen besitzt, ziehe ich einer Serifenlosen vor! Der Gipfel der Hässlichkeit ist für mich Arial!  :darth:
Zitat von: FeeamPC am 18. Juni 2009, 16:10:51
Die allgemeinen Ratschläge gehen dahin, für den Bildschirm eine serifenlose Schrift wie z.B. Arial zu wählen, für den Druck eine Serifenschrift, bei der die Serifen nicht zu dick und nicht zu dünn sind (z.B. Times). Serifenschriften lassen sich laut Untersuchungen gedruckt um ein Fünftel schneller lesen.
Ja, das wurde uns im Studium auch so beigebracht. Z.B. für eine PowerPoint-Präsentation sollte man eine serifenlose Schrift verwenden. Da stimme sogar ich zu.  8) Allerdings, wie gesagt, ich mag Arial nicht - ist mir egal, dass das die Standartschrift für PPP wäre.
Was ich an Serifenlosen noch ganz gerne mag, ist Century Gothic oder Tahoma.
Für PPP verwende ich dann ganz gerne Century Gothic und wenn wir Gruppenreferate mit einer PPP machen mussten, habe ich immer auch dafür gekämft (und in den allermeisten Fällen gewonnen  ;D ), noch so eine Sache, wo ich pingelig und störrisch bin.
Tahoma verwende ich seltsamerweise ganz gerne für Personenlisten, Notizen, Hintergrundskizzen zu Personen oder der Welt u.ä.. Sogar Exposé Rohfassungen habe ich schon in Tahoma geschrieben. Schon komisch, warum ich da immer wieder auf Tahoma komme ... Für dieselben Bereiche wie Tahoma kommt aber auch immer sehr gerne Times bei mir zum Einsatz.
Titel: Re: Schriftart und Kreativität
Beitrag von: Drachenfeder am 21. Juni 2009, 14:36:31
Es kommt ganz darauf an was ich schreibe. Wenn ich an meinem Roman arbeite verwende ich nur die bekannte Normseitenformatierung. Bei Kurzgeschichten und Gedichten ändere ich auch gerne mal die Schriftart.
Titel: Re: Schriftart und Kreativität
Beitrag von: Vali am 21. Juni 2009, 15:14:18
Dass sich die Schriftart auf mein Schreiben beeinflussen kann, daran hätte ich nicht gedacht. Ich habe die Seitenrand- und Absatzeinstellungen von Normseiten, schreibe aber in Arial 12pt, weil ich serifenlose Schrift besser am Bildschirm lesen kann. Drucke ich meine Seiten aus, stelle ich auf Times New Roman um, weil ich Serifen auf Papier besser lesen kann.
Mit Courier könnte ich auch nicht arbeiten. Die finde ich schlecht lesbar und häßlich noch dazu. Mich würds grausen, wenn ich diese Schrift jeden Tag sehen müsste. Schreiben soll doch auch Spaß machen.

Das einzige Mal, als ich eine andere Schriftart benutzt habe, war zu meinen Science Fiction Zeiten. Da schrieb ich in Futura LT. Ich hatte das Gefühl, dass es einem erleichtert in die passende futuristische Stimmung zu kommen.
Titel: Re: Schriftart und Kreativität
Beitrag von: Lavendel am 21. Juni 2009, 15:44:05
Ich finde die Aussage dieses Dozenten total interessant. Ich glaube, dass er tatsächlich Recht haben könnte. Ich suche mit zurm Beispiel für jeden Roman eine passende Schriftart. Natürlich nichts total verschnörkeltes, sondern irgendwas, was man gut lesen kann, aber was trotzdem dem Setting entspricht. Außerdem stelle ich vor allem in Schlüsselszenen bestimmter Charaktere ein Bild von ihnen als Hintergrund ein. Das hilft mir irgendwie, mich einzufühlen. Natürlich ist das irgendwie auch Spielerei, aber ein bisschen Ästhetik hilft mir schon beim Schreiben. (Wobei ich jetzt sagen muss, dass ich bei wissenschaftlichen Arbeiten immer in Times geschrieben habe. Da habe ich noch nie die Schriftart geändert, weil es mich wahrscheinlich genervt hätte).

Zum Korrekturlesen stelle ich übrigens immer auf Courier New, obwohl mich mein Freund immer erschlagen will, wenn ich dann 100 Seiten oder so ausdrucke. Weil ja kaum was drauf ist ::). Jedenfalls finde ich die Fehler so am besten.
Titel: Re: Schriftart und Kreativität
Beitrag von: Dämmerungshexe am 10. Dezember 2014, 10:37:29
Ich grab das Thema jetzt mal wieder aus, weil ich gerade ein bißchen vom Schreiben selber wegkommen und hin zum Setzen gehe - ist ans ich auch wieder ein anders Thema, aber man muss ja nicht Haare spalten:

Also ich habe grad den ersten Abschnitt von Nor-Drain mal aus Word raus genommen und in InDesign gesetzt, um zu sehen wie es aussieht. Und da die Geschichte und gerade dieser erste Teil vor allem von den Korsaren handelt, habe ich den Font "Tierra Nova Norte" als Schriftart gewählt - ist jetzt keine übliche Textschrift für Romane, aber ich finde es schön das ganze mal so anzusehen und ihm so "Feeling" zu verleihen.
Jetzt macht durchlesen gleich doppelt soviel Spaß und ich bin wieder motiviert.
Titel: Re: Schriftart und Kreativität
Beitrag von: Ginger am 10. Dezember 2014, 12:03:03

Quote @Romy
ZitatAn Courier New musste ich mich auch erst Mal gewöhnen, als ich vor einigen Jahren angefangen habe, mit Normseiten zu arbeiten. Anfangs fand ich die Schrift hässlich, aber mittlerweile mag ich sie. Das ist wahrscheinlich nur eine Sache der Gewohnheit, der Mensch ist ja bekanntlich ein Gewohnheitstier  ;)

Quote @Lavendel
ZitatZum Korrekturlesen stelle ich übrigens immer auf Courier New, obwohl mich mein Freund immer erschlagen will, wenn ich dann 100 Seiten oder so ausdrucke. Weil ja kaum was drauf ist ::). Jedenfalls finde ich die Fehler so am besten.

Mit Courier New habe ich mich nach anfänglichen Zickereien angefreundet. Als Arbeits- und Korrekturschrift ist sie für mich unschlagbar. Im kreativen Schriftbereich ist mir die Auswahl auf meinem MacBook immer noch nicht umfangreich genug.
Hat jemand von Euch eine Tip, wo man kostenlose Schriften für Os X bekommt? Ich habe da noch nie etwas dran geändert.

Lieben Gruß,

Ginger
Titel: Re: Schriftart und Kreativität
Beitrag von: Windstoß am 10. Dezember 2014, 13:01:45
Zitat von: Antigone am 18. Juni 2009, 17:46:29
Und die Normseite mit Courier find ich fürchterlich, mit der könnte ich nie arbeiten.
Das geht mir genauso. Ich kann so was nicht mal lesen ...

Ich schreibe in Arial 12pt - ganz langweilig, aber daran hab ich mich jetzt gewöhnt.
Die Schriftart wechseln muss ich mal ausprobieren, mal sehen ob mir dann auch was auffällt.
Titel: Re: Schriftart und Kreativität
Beitrag von: Fynja am 10. Dezember 2014, 14:12:13
Mit Courier New und mit Normseiten kann ich mich auch nicht anfreunden. Ich hab mal versucht, die Schrift für die Überarbeitung zu verwenden, aber dann hatte ich auf die Überarbeitung noch weniger Lust und hab die Schrift wieder gewechselt.  ;D

Die Hypothese, dass die Schriftart eine bestimmte Stimmung erzeugen kann und Kreativität fördert, kann ich für mich bestätigen. Generell finde ich, dass die Handschrift etwas Persönliches hat, und finde Schriften an sich interessant. Bei mir aber ist nicht das Setting ausschlaggebend, sondern viel mehr der Perspektivträger. Manche Schriften passen eben besser zu manchen Figuren als andere, und wenn ich die Schriftart entsprechend anpasse, hilft das mir, mich in den jeweiligen Charakter hineinzuversetzen, dabei bevorzuge ich Schriftarten, die wirklich eher handgeschrieben aussehen - beim Schreiben jedenfalls, beim Überarbeiten ist das dann doch eher hinderlich, aber beim Schreiben darf es dann auch mal verschnörkelt sein, wenn es passt. Was ich eine Zeit lang sehr gern gemacht habe, ist, meine eigenen Fonts zu erstellen, was man mit diversen Tools, die man beim Googeln leicht findet, ziemlich einfach tun kann. :D Beim Schreiben variiere ich auch manchmal die Schriftfarbe, da spielt wohl meine Synästhesie mit rein, da ich mit meinen Figuren bestimmte Farben assoziiere.
Das alles hilft mir also einerseits, mich in meinem Dokument besser zurecht zu finden, aber auch, die richtige Atmosphäre zu erzeugen. Im gedruckten Buch würde ich allerdings weniger damit herumexperimentieren, eben weil manche eine Abneigung gegen bestimmte Schriften haben oder gerade meine liebsten Schriften vielleicht nicht ganz so flüssig zu lesen sind.
Titel: Re: Schriftart und Kreativität
Beitrag von: Siara am 10. Dezember 2014, 15:07:14
Die typische Normseite finde ich auch grauenvoll. Mittlerweile schreibe ich in Palatino Linotype in Größe 15,5, weil es auf diese Weise von der Füllmenge auch in etwa Normseiten sind. So muss man nicht ständig Wörter zählen, um am Ende keine Überraschung zu erleben, wenn man zu Normseiten formatiert. Palatino finde ich ziemlich schön und gut lesbar. Zur Überarbeitung nutze ich dann aber meistens eine andere Schriftart, um einen neuen Blick für den Text zu bekommen.
Titel: Re: Schriftart und Kreativität
Beitrag von: Lucien am 10. Dezember 2014, 16:04:49
Ich weiß gar nicht, was ihr habt. Ich persönlich finde Courier New gar nicht so schlimm. Ich finde sogar Tippfehler wesentlich besser.  ;D

Ich spiele trotzdem auch gerne mit Schriftarten, besonders bei Gedichten. Da benutze ich gerne Monotype Corsive. Die finde ich schön elegant. Bei Geschichten mache ich das eher selten, weil es bei mir auch keinen großen Unterschied macht, was die Kreativität angeht.
Aber den Trick von Siara sollte ich mal versuchen, wenn ich überarbeite.  :hmmm:
Titel: Re: Schriftart und Kreativität
Beitrag von: Ayeelah am 10. Dezember 2014, 22:34:10
Ich schreibe auch mit Courier New in Normseiten-Layout, aus den bisher genannten Gründen der Übersichtlichkeit und dadurch schnelleren Fehleraufspürung.

Angewöhnt hatte ich mir das nur, weil ich eine Zeitlang für Wettbewerbe geschrieben hatte und mit unformatieren Dateien einfach keinen Überblick bekam, wieviel Platz ich noch für die Geschichte habe oder ob ich schon über das Maximum hinaus bin.

Anfangs fand ich es hässlich, mittlerweile habe ich mich so dran gewöhnt, dass ich regelrechtes Schreibjucken in den Fingern kriege, wenn ich eine Normseite öffne und losschreibe. :vibes:

Außerdem hilft mir die Nüchternheit und Kreativlosigkeit von Courier New, mich in meinen Kopf zurückzuziehen, wo ich mich ganz meiner Geschichte und ihren Szenen hinwenden kann.
Titel: Re: Schriftart und Kreativität
Beitrag von: Klecks am 11. Dezember 2014, 05:56:18
Ich habe in den letzten Monaten oft im Normseiten-Dokument geschrieben und eigentlich ständig meine Meinung geändert.  :d'oh:  Mal fand ich es angenehm wegen der Klarheit, mal fand ich das Schriftbild einfach nur unschön. Mal hat mich das Gefühl, etwas irgendwie "Offizielles" und "Professionelles" zu tun, total angespornt, mal hat es mich unfassbar stark ausgebremst und blockiert. Mal fand ich es doch hübsch, mal überhaupt nicht.

Inzwischen bin ich wieder bei Letzterem: Ich lese immer im Normseiten-Dokument, wegen der Übersichtlichkeit (die hier ja auch schon häufiger zur Sprache kam), und zum Lesen ist Courier New für mich besser und schöner, aber während ich schreibe, ist mir das Schriftbild zu unästhetisch. Ich wechsle die Schriftart inzwischen nach Lust und Laune - und seither bin ich zufriedener mit dem, was ich schreibe. Irgendwie ist das ja faszinierend, was der Schrifttyp in uns auslösen kann.  :D
Titel: Re: Schriftart und Kreativität
Beitrag von: Cairiel am 11. Dezember 2014, 06:50:57
Ich brauche auch einen regelmäßigen Schriftartwechsel, um kreativ zu bleiben. Normseiten finde ich ebenfalls grauenhaft und könnte niemals darin schreiben oder lesen.  :gähn:  Meine Lieblingsschriftart ist Sylfaen, mein Schreibprogramm Knovelty ist automatisch darauf eingestellt, Größe 16 (bei Knovelty werden Schriftgrößen kleiner dargestellt, als sie eigentlich sind, und 12 wäre mir da zu klein.

Schreibe ich in einem Worddokument, was gelegentlich vorkommt, wenn ich keine Lust auf Knovelty habe, dann wechsle ich die Schriftarten bei jedem Kapitel. Sozusagen als Belohnung. *gg*
Titel: Re: Schriftart und Kreativität
Beitrag von: pyon am 11. Dezember 2014, 09:01:55
Ehrlich gesagt habe ich mir bisher über die Schriftart gar keine großen Gedanken gemacht, aber nachdem ich einige Post hier gelesen habe und immer mal wieder zustimmend nicken musste, sollte ich dem wohl doch mehr Beachtung schenken.

Ich habe auch schon zwischen etlichen Schriftarten und Formatierungen gewechselt.
In den Anfängen meiner Computernutzung (das klingt irgendwie alt...) war es einfach: Times New Roman, 12 pt.  ;D Heute finde ich das nur noch grauenhaft, was wahrscheinlich vor allem daran liegt, dass diese Formatierung meistens bei Seminararbeiten auf der Uni gewünscht ist.  :hmmm:

Mit meinem neuen Laptop wurde es dann Calibri, 11pt, da es einfach voreingestellt war. Aber richtig gut funktioniert hat das nie - das es an der Schriftart liegen könnte ich mir damals aber nie in den Sinn gekommen!

Heute bin ich bei der Normseite und kann mir im Moment gar nichts anderes mehr vorstellen. Ich habe vor allem gewechselt, weil immer wieder Normseiten gefragt wurden und ich nicht ständig alles umformatieren wollte. Inzwischen finde ich die Normseite auch beim Schreiben sehr angenehm.
Normseite mit Courier New ist nach wie vor schlimm für mich und es fällt mir schwer damit zu schreiben oder zu lesen.
Ich weiß nicht mehr genau wo, aber ich habe eine Normseitenformatierung mit Arial gefunden und diese liebe ich innig!  :vibes:


(btw:  :hmhm?: <-- ich dachte immer, dass dieses Smilie sich am Kopf kratzt, dabei ist das eine Augenbraue. Ich will gar nicht wissen wie oft ich das schon falsch verwendet habe  ;D )
Titel: Re: Schriftart und Kreativität
Beitrag von: Klecks am 11. Dezember 2014, 17:49:45
Zitat von: pyon am 11. Dezember 2014, 09:01:55
In den Anfängen meiner Computernutzung (das klingt irgendwie alt...) war es einfach: Times New Roman, 12 pt.  ;D Heute finde ich das nur noch grauenhaft, was wahrscheinlich vor allem daran liegt, dass diese Formatierung meistens bei Seminararbeiten auf der Uni gewünscht ist.  :hmmm:

Oh, ich wiederum mag diese Schrift sehr und benutze sie oft.  :D 

Zitat(btw:  :hmhm?: <-- ich dachte immer, dass dieses Smilie sich am Kopf kratzt, dabei ist das eine Augenbraue. Ich will gar nicht wissen wie oft ich das schon falsch verwendet habe  ;D )

Jetzt sehe ich auch, wie er sich am Kopf kratzt!  :rofl:  Aber ja, es ist eine hochgezogene Augenbraue.  ;D  Glaube ich.  :hmmm:
Titel: Re: Schriftart und Kreativität
Beitrag von: FeeamPC am 11. Dezember 2014, 19:49:50
Was ich sehr gut finde:
Jede Stelle, die unvollständig ist, bekommt eine extra große Schrift verpasst.  Und damit meine ich wirklich groß, mindestens 20 pt. Ganz egal, ob dort nur ein Name fehlt, oder eine Augenfarbe, die mir nicht einfiel, oder ein Absatz oder sogar ein ganzes Kapitel. Damit springt mir beim ersten Überarbeiten förmlich ins Auge, wo ich noch einmal ranmuss.
Titel: Re: Schriftart und Kreativität
Beitrag von: Entropy am 11. Dezember 2014, 19:57:59
Ich hasse Normseiten. Ich komme mit denen einfach überhaupt nicht klar! Wenn ich nur eine Normseite sehe, überkommt mich das Grauen. Zur Zeit schreibe ich in Times New Roman, Schriftgröße 11 oder Arial Narrow, Schriftgröße 11. Vor einigen Monaten hatte ich den Fimmel nur im Blocksatz schreiben zu können, mittlerweile hat sich das wieder gelegt. Kapitelüberschriften sind bei mir in Constantia, Schriftgröße 20 und Briefe, Benachrichtigungen und Tagebucheinträge in einer kreativen Schriftart. Ich verwende im Moment sehr gerne PMingLiU-ExtB. Fragt nicht, wie ich auf diese Schriftart gekommen bin, aber ich finde sie klasse!

Zitat von: FeeamPC am 11. Dezember 2014, 19:49:50
Jede Stelle, die unvollständig ist, bekommt eine extra große Schrift verpasst.  Und damit meine ich wirklich groß, mindestens 20 pt. Ganz egal, ob dort nur ein Name fehlt, oder eine Augenfarbe, die mir nicht einfiel, oder ein Absatz oder sogar ein ganzes Kapitel. Damit springt mir beim ersten Überarbeiten förmlich ins Auge, wo ich noch einmal ranmuss.

Solche Stellen werden bei mir leuchtend gelb markiert, obwohl ich normalerweise solange an der Formulierung herumkaue, bis das Problem gelöst ist, da ich auch keine Lust habe einen kompletten Tag damit zu verbringen ausschließlich die schwierigen Stellen zu schreiben.
Titel: Re: Schriftart und Kreativität
Beitrag von: Ary am 11. Dezember 2014, 20:08:25
Ist ja witzig, wie viele Normseitenhasse sich hier herumtreiben! :) Ich mag die Normseite und inzwischen habe ich mich auch mit dieser potthässlichen Courirschrift angefreundet - ich schreibe nur noch in Normseiten. Sie stören mich nicht, und ich habe hinterher das Getüdel mit dem Umformatieren nicht, wenn ich mich dazu entschließe, etwas einzureichen. Die Kreativität ist bei mir nicht von der Schriftart abhängig, die kommt ganz allein aus mir heraus und nimmt sich immer dann frei, wenn ich dringend schreiben muss oder Stress habe. Da hilft mir dann auch keine schöne Schrift mehr.
Titel: Re: Schriftart und Kreativität
Beitrag von: Sprotte am 11. Dezember 2014, 20:48:25
Ich schreibe seit Jahren ausschließlich in Normseiten. Proportionale Schrift macht mich wirr. Aluminium? Milliliter? Argh!
So kann ich zum einen gleich sehen, wie viel Text ich tatsächlich habe (für Ausschreibungen nicht ganz unwichtig mitunter), zum anderen gehöre ich auch zu der Fraktion, die beständig alle nichtdruckbaren Zeichen (Leerschritte, Zeilenumbrüche) eingeblendet haben. So kann ich doppelte Leerzeichen oder ein vor einer Zeilenschaltung anhängendes Leerzeichen sofort erkennen. Da Courier eine nicht-proportionale Schrift ist, sehe ich das mittlerweile auch ohne die eingeblendeten Zeichen sofort.
Titel: Re: Schriftart und Kreativität
Beitrag von: Cavenaught am 11. Dezember 2014, 21:05:18
Ich schreibe auch nur in Normseiten und mit Courier. Kapitelüberschriften sind in Arial, aber das ist schon voreingestellt, wenn man den Überschrift-Button klickt. Ansonsten habe ich die Zeilennummern eingeblendet, und wenn ich irgendwo hänge oder schon beim schreiben merke, dass noch Informationen fehlen, notiere ich mir das kurz und kann das dann später in Ruhe überarbeiten. Darum habe ich zusätzlich immer einen Collegeblock und einen Stift neben meinem Laptop liegen.  Wenn mir andere Ideen kommen oder für spätere Szenen etwas einfällt, notiere ich das kurz in einem Editor-Textdokument und greife bei Bedarf darauf zu. Die einzigen Veränderungen im Schriftbild sind kursiv gesetzte Gedanken der Charaktere.
Titel: Re: Schriftart und Kreativität
Beitrag von: Sprotte am 11. Dezember 2014, 21:14:26
Für Überschriften nehme ich die normale Zeile und mache die Überschrift maximal fett. Oder lasse sie einfach so stehen mit einer Zeile Abstand zum Text.

Falls mir zu einer Szene etwas fehlt, mache ich mir eine Notiz im Dokument in Form eines Kommentars (vom Überarbeiten bekannt). Der klebt dann wie eine Haftnotiz gleich an der richtigen Stelle und ist ohne Aufwand findbar.
Titel: Re: Schriftart und Kreativität
Beitrag von: Naudiz am 11. Dezember 2014, 21:19:51
Ein interessantes Thema! Dass es einen Zusammenhang zwischen Schriftart und Kreativität gibt, kann ich mir sehr gut vorstellen. Bei mir selbst ist es allerdings eher etwas, das ich mir durch Autosuggestion angewöhnt habe: Sehe ich diese eine Schriftart, ist mein Hirn automatisch auf Schreiben eingestellt. Doof nur, dass es sich um Arial handelt, die mir so gut wie überall über den Weg läuft, also auch dort, wo ich gerade nicht schreiben kann :rofl: Übrigens arbeite ich ausschließlich mit Normseiten, ich finde das irgendwie schöner und übersichtlicher als die Standardformatierung. Eine Zeitlang habe ich ganz standardmäßig Courier New benutzt, aber das suggeriert mir zu viel Modernität - die meisten meiner Romane spielen im mittelalterlichen Setting, Nähe Renaissance, da passt die gute alte Schreibmaschinen-Schriftart für mich nicht so sehr. Ob Arial jetzt besser passt, sei mal dahingestellt; ich habe mal mit Palatino Linotype herumprobiert, weil es "älter" aussieht, aber das finde ich von der Ästhetik her nicht so schön.
Titel: Re: Schriftart und Kreativität
Beitrag von: Sprotte am 11. Dezember 2014, 21:37:45
Damit arbeitest Du nicht mit einer Normseite: Arial ist eine proportionale Schrift. Schmale Buchstaben nehmen weniger Platz ein als breitere Buchstaben (i und m als Beispiel), somit ist die Normseitenregelung 30 Zeilen zu exakt maximal 60 Zeichen nicht gegeben.

Milliliter
Aluminium
Welches der beiden Wörter hat mehr Zeichen? In der nicht-proportionalen Courier New auf einen Blick zu sehen. Deswegen verfälschen proportionale Schriften eine Normseite.
Titel: Re: Schriftart und Kreativität
Beitrag von: Guddy am 11. Dezember 2014, 21:45:10
Das ist ja cool, stimmt! Hatte nicht gewusst, dass es so was wie (nicht)proportionale Schriften gibt und habe es gerade ausgetestet.

Ich persönlich schreibe jedenfalls in der Normseite. Dann sehe ich sofort, wie viele Seiten ich geschrieben habe. Sowieso ist mir die Schriftart beim Schreiben egal. Wobei, eigentlich: Je simpler, desto besser für mich, da fancy Buchstaben meiner "Vorstellungsgabe" nur im Wege stehen würden.
Titel: Re: Schriftart und Kreativität
Beitrag von: Sunflower am 11. Dezember 2014, 22:31:47
Ich schreibe auch (seit ich im TiZi bin und gelernt habe, was eine Normseite ist  :P) mit der Normseite. Seit ich Scrivener habe, schreibe ich zwar dort, aber auch mit Courier New und kopiere alles Geschriebene auch gleich in die Normseite rein. Am Anfang fand ich sie furchtbar hässlich, mittlerweile mag ich sie sehr gern. Sie ist übersichtlich, auf das Wesentliche beschränkt und ich habe im Gefühl, wie lange ein Text ist, wenn er xyz Normseiten lang ist.
Was die Kreativität angeht, habe ich zwar noch nie drüber nachgedacht, aber es stimmt schon: Sobald ich eine Normseite sehe, kribbelt es in meinen Fingern. Auch Courier New ist zu meiner Schreib-Schrift geworden. In anderen Dokumenten kann ich damit nichts anfangen, z.B. in Uninotizen etc. mag ich Calibri viel mehr, aber zum Schreiben geht für mich mittlerweile nur noch Courier New.
Titel: Re: Schriftart und Kreativität
Beitrag von: Pestillenzia am 12. Dezember 2014, 03:10:40
,,Literarisches" schreibe ich – seit ich weiß, was eine Normseite ist  ;D – auch nur noch in Narrenseiten Normseiten (Spracherkennungssoftware !!!) und in Courier New. Das ist mir inzwischen so in Fleisch und Blut übergegangen, dass ich gar nicht mehr in einer anderen Schriftart und anderer Formatierung schreiben will. Ich habe so einfach den besseren Überblick, wie viel ich schon geschrieben habe, und wie bei vielen anderen löst bei mir der Anblick ,,meiner Schreib-Schrift" einen regelrechten Schreibreflex aus. Was für den Pawlowschen Hund die Glocke, ist für mich die Normseite. Allerdings sabbere ich deutlich weniger.

Arial ist für mich die Schrift für ,,Offizielles", da ich meine ganzen privaten ,,Geschäftsbriefe"und meine ganzen beruflichen Schriftstücke darin schreibe. Briefe an meine Brieffreundinnen mag ich nicht in Arial schreiben, weil mir das zu nüchtern ist. Die schreibe ich gerne in Bradley Hand.

Bei der Kreativität macht es bei mir aber keinen Unterschied, in welcher Schriftart ich schreibe.
Titel: Re: Schriftart und Kreativität
Beitrag von: Klecks am 12. Dezember 2014, 06:10:01
Zitat von: Manu am 12. Dezember 2014, 03:10:40
Bei der Kreativität macht es bei mir aber keinen Unterschied, in welcher Schriftart ich schreibe.

Ich habe mich inzwischen dabei ertappt, dass ich sogar ganz extrem abhängig von der Schriftart bin.  :d'oh:  In Courier New schreibe ich zum Beispiel automatisch abgehackter, weniger blumig und adjektivärmer, was ich bei meinen Texten nicht mag, während ich mit meinen Lieblingsschriften genau so schreibe, wie ich eben schreibe.

Wobei ich da mal wieder sagen muss, dass ich ohnehin keinen festen Schreibstil habe. Egal, was ich mache, ich "höre" mich bei jedem Text und mit jeder Figur anders an.  :hmmm:
Titel: Re: Schriftart und Kreativität
Beitrag von: Pestillenzia am 12. Dezember 2014, 06:36:42
Zitat von: Klecks am 12. Dezember 2014, 06:10:01
In Courier New schreibe ich zum Beispiel automatisch abgehackter, weniger blumig und adjektivärmer

Das kann ich von mir leider nicht behaupten. Ich neige immer zur Adjektivitis, Schriftart hin oder her.  :versteck:
Titel: Re: Schriftart und Kreativität
Beitrag von: pyon am 12. Dezember 2014, 08:59:44
Ich finde es vor allem auch interessant zu sehen, dass es nicht nur Schriftarten für die Kreativität gibt, sondern auch Schriftarten für das Offizielle.

Zitat von: Sunflower am 11. Dezember 2014, 22:31:47
In anderen Dokumenten kann ich damit nichts anfangen, z.B. in Uninotizen etc. mag ich Calibri viel mehr, aber zum Schreiben geht für mich mittlerweile nur noch Courier New.

Zitat von: Manu am 12. Dezember 2014, 03:10:40
Arial ist für mich die Schrift für ,,Offizielles", da ich meine ganzen privaten ,,Geschäftsbriefe"und meine ganzen beruflichen Schriftstücke darin schreibe.

Bei mir verwischt sich das ein wenig.  :hmmm:
Ich benutze im Moment Arial für alles Kreative, aber ich benutze Arial auch manchmal für diverse Seminararbeiten, weil so von diversen Dozenten gewünscht. Wenn mir Dozenten die Wahl lassen, dann weiche ich oft auf Times New Roman aus, einfach weil ich es auch trennen will - Offizielles und Kreativität.
Auch Uni-Mitschriften sind meist in Calibri, erneut einer andere Schriftart.

Ich muss auch gestehen, dass ich viele hier erwähnte Schriftarten gar nicht kenne und sie erst einmal suchen musste. Wie kommt man eigentlich darauf? Klickt ihr euch einfach durch die von Word angeboten Schriftarten und sucht die für euch Beste aus? Oder sucht ihr gezielt? Auf die Idee mit extra eine Schriftart fürs Schreiben zu suchen bin ich bisher nämlich gar nicht gekommen.  :hmhm?:
Titel: Re: Schriftart und Kreativität
Beitrag von: Umizu am 12. Dezember 2014, 09:16:43
Bei mir kommt es immer drauf an, was ich gerade am Schreiben bin. Falls die Kurzgeschichtenausschreibung Normseiten als Begrenzung angibt, verwende ich eine Vorlage dafür. Falls es aber eine bestimmte Zeichenanzahl ist, kann mir das ziemlich egal sein, da benutze ich eine normale A4-Seite mit anderer Schrift. Für die letzte Kurzgeschichte habe ich zum Beispiel Arial, Schriftgrösse 10 verwendet, die finde ich auch noch ganz in Ordnung. Mit Courier New schreibe ich nicht so gerne, wieso kann ich nicht einmal genau sagen.
Dafür liebe ich Baskerville Old Face! Diese Schrift benutze ich bei meinem Fantasyroman und finde, sie passt ganz gut zu der Geschichte. Hier kann es mir (noch) egal sein, wieviele Normseiten ich habe. Falls mich die ungefähre Anzahl interessiert, teile ich meine Wortanzahl durch 250, das reicht mir meistens. Freiwillig werde ich wohl nicht mehr in Normseiten schreiben.  ;D
Titel: Re: Schriftart und Kreativität
Beitrag von: Dämmerungshexe am 12. Dezember 2014, 09:26:41
"nicht-proportionale Schriften" kenne ich als Fachausdruck nicht - die Courier ist eine sogenannte Monospace Schrift, wie alle richitgen Schreibmaschinenenschriften weil das Blatt, egal welchen Buchstaben man schreibt immer um den gleichen Abstand vorgeschoben wird.
Schöner finde ich ja zum Beispiel die American Typewriter, wobei die nicht mehr Monospace ist, das hat man für den Gebrauch am Computer angepasst.
Titel: Re: Schriftart und Kreativität
Beitrag von: Pestillenzia am 12. Dezember 2014, 12:40:03
Zitat von: pyon am 12. Dezember 2014, 08:59:44
Wie kommt man eigentlich darauf? Klickt ihr euch einfach durch die von Word angeboten Schriftarten und sucht die für euch Beste aus?

Ja, ich mache es genau so.
Titel: Re: Schriftart und Kreativität
Beitrag von: Nebeldiener am 14. Dezember 2014, 04:11:37
Interessantes Thema  :hmmm:

Ich muss gestehen, dass ich mir bis jetzt noch nie über die Schriftart Gedanken gemacht habe. Ich habe immer die Standartschrift vom jeweiligen Programm benutzt. Bei Word war es Calibri (oder hat Word erst seit neustem Calibri als Standart? Habe 2013 auf dem Rechner, aber schon soooo lange nicht mehr literarisch damit geschrieben.) und seit ich Papyrus Autor verwende ist es Arial geworden. Beides 12pt.
In Normseiten geschrieben habe ich noch nie, aber vor es auszuprobieren, denn Papyrus Autor hat einen "Automatisch Dokument in Normseite" Knopf. Das heisst ich hatte noch nie Probleme mit umformatieren.
Papyrus hat eine Vorlage für die klassische Normseite in Courier New und eine "Normseite" in Times New Roman (Dies Dokument ist in verlagsgerechten »Normseiten« aufgebaut; d.h., dass die Seiten 30 Zeilen zu je im Schnitt nicht mehr als 60 Zeichen enthalten. In dieser Version ist dies »nur« im statistischen Mittel so, da der besser lesbare proportionale Zeichensatz »Times« verwendet wurde.
Die meisten Verlage akzeptieren der besseren Lesbarkeit wegen gern auch Normseiten in Times.")
Vielleicht können diese Leute, denen Courier New nicht gefällt, etwas mit der Normseite in Times New Roman anfangen.

Kurzgefasst: Ich habe bis mir jetzt aber noch keine Gedanken gemacht, ob die Schrift meine Kreativität beeinflusst oder nicht, werde aber sicher ausprobieren, wie gut oder schlecht ich mit verschiedenen Schriftarten schreibe.

Edit: Ich habe jetzt 1k Wörter in Normseiten (Courier New) geschrieben und für mich keine Veränderung festgestellt.
Titel: Re: Schriftart und Kreativität
Beitrag von: Saphirenkind am 17. Dezember 2014, 18:57:42
Also ich finde das schon wichtig. Grade für mein momentanes Buchprojekt, bei dem es drei unterschiedliche Handlungsstränge gibt, kann man als Autor selbst und auch als potentieller Leser dem Text besser folgen, wenn man ihn auch optisch unterschiedlich gestaltet. Das bietet auch die Möglichkeit einer anderen Kommunikation mit dem potentiellen Leser, denn du kannst damit auch optische Effekte erzielen, die ohne nicht möglich wären, z.B. wenn sich zwei Handlungsstränge miteinander verbinden sollen, ohne dass der Leser in seinem Lesefluss behindert oder sogar gestoppt wird.
Ich nutze verschiedene Schriften auch gern, um für mich selbst klarzumachen, dass ich an einem neuen Projekt schreibe. Oder um zusammenhängende Bücher immer gleich zu gestalten, auch vom Schriftbild her. Gerade wenn man über Dienstleister wie Books on Demand verlegt (so wie ich) und selbst für das Buchblockdesign verantwortlich ist, lassen sich hübsche Effekte mit verschiedenen Schriften erzielen.

Mein Tipp: In einer ruhigen Minute einfach mal rumprobieren und schaun, was für dich am besten ist!
Titel: Re: Schriftart und Kreativität
Beitrag von: Veldrys am 17. Dezember 2014, 20:43:23
Ich kann mit Courier New auch nichts anfangen. Die Schriftarten Courier New und Times New Roman finde ich hässlich.

Am liebsten verwende ich die Schriftart Cambria und stelle immer auf diese um, bevor ich etwas Neues schreibe, da sie für mich am angenehmsten ist.