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[Medizin] Schwere Erkrankung mit schlechter/ungewisser Prognose

Begonnen von Steffi, 13. Februar 2019, 20:32:27

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Alana

Bei Tollwut wäre ein Roadtrip aber ziemlich ungünstig. Tollwut lässt sich recht gut behandeln bzw. lm Nachhinein abwenden, indem man die Impfungen hinterher gibt. Aber dafür sind mehrere Behandlungen in kurzen Abständen nötig und man muss daher in der Nähe des Arztes bleiben. Ich glaube, wenn man das nach einem Biss brav einhält, ist die Gefar, an Tollwut zu erkranken, auch fast gleich Null.
Alhambrana

Sikania

#16
Zitat von: Alana am 17. Februar 2019, 16:32:20
Bei Tollwut wäre ein Roadtrip aber ziemlich ungünstig. Tollwut lässt sich recht gut behandeln bzw. lm Nachhinein abwenden, indem man die Impfungen hinterher gibt. Aber dafür sind mehrere Behandlungen in kurzen Abständen nötig und man muss daher in der Nähe des Arztes bleiben. Ich glaube, wenn man das nach einem Biss brav einhält, ist die Gefar, an Tollwut zu erkranken, auch fast gleich Null.

Das ist richtig, sofern die Postexpositionsprophylaxe rechtzeitig erfolgt. Erfolgt sie unverzüglich, so ist die Schutzrate bei fast 100%. Je länger man jedoch wartet um so geringer wird die Rate.
Wäre aber ja vorstellbar, dass der Prota nicht rechtzeitig zum Arzt geht. Nicht sehr klug wohlgemerkt, aber vorstellbar.

EDIT: allerdings wäre eine Ansteckung in Deutschland unwahrscheinlich. Da müsste der Prota schon in einem Tollwut-Endemiegebiet gewesen sein zb Afrika, Süd- und Ostasien sowie Südamerika


Turquoise

Hallo  :winke:
ich komme nochmal mit etwas sehr ungewöhnlichem: Einer Erbkrankheit namens GATA2. Bei Erwachsenen ist sie, soweit ich weiß, wenn überhaupt nur sehr schlecht heilbar und bei Jugendlichen wird sie mittels einer Chemotherapie und KMT bekämpft. Oft bleibt sie Jahrzehntelang unerkannt, aber sie schwächt das Immunsystem, sodass man zwar nicht an GATA2 selbst stirbt, sondern an beispielsweise einer Lungenentzündung, die der Körper nicht bekämpfen kann. Für nähere Informationen kannst du mich gerne anschreiben, ich kenne mich gezwungenermaßen etwas aus.

Fledermaus

Kann es auch eine Erbkrankheit sein? Mir wäre jetzt spontan Mukoviszidose eingefallen, weil ich gerade erst kürzlich etwas darüber gelesen habe. Die Lebenserwartung ist zwar mittlerweile etwas höher als früher, aber heilbar ist diese Krankheit nicht. Die Symptome klingen schon so, als könnte man dadurch zumindest zeitweilig ans Haus gefesselt sein (es bildet sich zähflüssiger Schleim in den Organen, vor allem in den Atemwegen, weshalb es zu Sauerstoffmangel kommt).

Alys

Zitat von: Cooky am 15. Februar 2019, 14:45:12

Wobei sich als Typ-1-Diabetikers vieles mit dem aktuellen Stand der Technik relativiert.
Gerade als junger Diabetiker sollte er keine Probleme haben, Pumpe und Glukose-Sensoren zu bekommen, die den Blutzucker dauerhaft überwachen, und teilweise bereits miteinander kommunizieren. 
Klar, Arzttermine (am Anfang mehr, später quartalsweise), Schulungen (eher am Anfang) und der richtige Umgang mit der Krankheit bleiben. Sobald er aber das erste Mal einen Diabetologen aufgesucht hat (nachdem ein Hausarzt ihm vielleicht noch Horror-Stories aufgetischt hat), sollte dieser aber mit dem Großteil der Sorgen aufgeräumt haben. Man ist spontan und nur wenn man mit Typ1 grob fahrlässig umgeht, widerfahren einem Spätschäden, starke Hypo-/Hyperglykämien oder ein Koma (wenn, passiert das eher vor der Diagnose).

Wahrscheinlich würde ein Protagonist mit Typ1 die erste Woche im Krankenhaus verbringen, um richtig eingestellt zu werden. Oder jeden Tag zur Schulung rennen müssen. Natürlich könnte er sich dagegen sträuben und sich stattdessen zuhause verstecken, warten und leiden, dann würde er aber in der Geschichte und auf der Reise nicht weit kommen.
Für eine Geschichte über eine schlechte Diagnose und absehbarem Ende, weswegen der Prota sich ja seinen letzten Wunsch erfüllen möchte, passt Diabetes meiner Meinung nach eher nicht.

Das kommt auch ein bisschen darauf an, wie man "schlechte Diagnose und absehbares Ende" definiert. Will man zwingend, dass der Prota innerhalb von Monaten bis Jahren schweren Schaden nimmt und stirbt - nein, dann passt DM I nicht so ganz. Reicht es, wenn der Prota psychisch einen Schlag in die Magengrube bekommt und das Gefühl hat "das war's jetzt mit meinem unbeschwerten Leben", dann kann es passen.
Natürlich reagiert jeder Mensch individuell verschieden. Viele Typ-1-Diabetiker gehen die Sache engagiert an, kümmern sich gut, und leben weiter fast so wie zuvor. Andere verzweifeln und verkriechen sich.
Es ist nur eine Anregung basierend auf Beobachtung mancher Patienten, mehr nicht.
Always avoid alliteration.

Kraehe

#20
Zitat von: Fledermaus am 17. Februar 2019, 17:48:39
Kann es auch eine Erbkrankheit sein? Mir wäre jetzt spontan Mukoviszidose eingefallen, weil ich gerade erst kürzlich etwas darüber gelesen habe. Die Lebenserwartung ist zwar mittlerweile etwas höher als früher, aber heilbar ist diese Krankheit nicht. Die Symptome klingen schon so, als könnte man dadurch zumindest zeitweilig ans Haus gefesselt sein (es bildet sich zähflüssiger Schleim in den Organen, vor allem in den Atemwegen, weshalb es zu Sauerstoffmangel kommt).
Mukoviszidose hätte er aber definitiv schon von Anfang an gehabt/gekannt. Er wäre oft - und schwer - krank gewesen, und es wäre nichts akutes, wie Steffi sich das ja gern vorstellt.

Typ I Diabetes fände ich per se gar nicht so schlecht  - womöglich wird er da erst erstdiagnostiziert, und in der Phase der Erstdiagnose und Ersteinstellung ist es für ihn sicher turbulent und einschränkend, vielleicht auch bedrohlich mit all den neuen Umstellungen. Dann sollte er Pumpe und Sensor aber auch bekommen und damit ganz gut klarkommen können.

Zitat von: Turquoise am 17. Februar 2019, 16:48:43
Hallo  :winke:
ich komme nochmal mit etwas sehr ungewöhnlichem: Einer Erbkrankheit namens GATA2. Bei Erwachsenen ist sie, soweit ich weiß, wenn überhaupt nur sehr schlecht heilbar und bei Jugendlichen wird sie mittels einer Chemotherapie und KMT bekämpft. Oft bleibt sie Jahrzehntelang unerkannt, aber sie schwächt das Immunsystem, sodass man zwar nicht an GATA2 selbst stirbt, sondern an beispielsweise einer Lungenentzündung, die der Körper nicht bekämpfen kann. Für nähere Informationen kannst du mich gerne anschreiben, ich kenne mich gezwungenermaßen etwas aus.
GATA2 ist wohl nicht die Krankheit, sondern die dafür verantwortliche Mutation. GATA2 ist ein Transkriptionsfaktor für diverse Immunzellen, eine (nicht funktionale) Mutation darin würde dann sehr gut zu den oben beschriebenen Symptomen passen. :psssst: :lehrer:

EDIT: @Aneurysma: Klar. Könnte als Zufallsbefund ja mal rauskommen, wenn er ein Schädel-CT nach Partyschlägerei bekommt. Macht - in aller Regel - wirklich keine Symptome, ist aber wie korrekt gesagt eine tickende Zeitbombe im Kopf, die nichts anstellen muss, einen im Zweifesfall aber ganz schnell umlegen kann, wenn es dann doch platzt. Ist mit Sicherheit nichts, von dem ich wissen wollen würde, wenn ich es hätte.

John Gold

Falls du noch auf der Suche bist, hätte ich da vermutlich etwas Passendes für dich:

PML (Progressive multifokale Leukenzephalopathie).

Die tritt bei immungeschwächten Menschen auf (Virus-Erkrankung), z.B. wenn Patienten nach einer Organtransplantation Immunsupressiva bekommen. Das würde ja vllt ganz gut passen, dass dein Charakter deshalb deprimiert wird, weil er erst auf ein Organ warten musste und als er es dann endlich hat, bekommt er deswegen die PML.

Gut für dich wäre daran auch, dass du dir Symptome in einem relativ breiten Rahmen aussuchen kannst, da diese davon abhängen, welche Gehirnregion betroffen ist.

Therapiemöglichkeit wäre übrigens: Dein Charakter gibt das Organ wieder ab und bekommt keine Immunsupressiva mehr (wäre aber auch nicht 100%ig sicher)

Viele Grüße

Belgerog

Also mein erster Gedanke war folgender:

Er hat wirklich Krebs oder etwas ähnlich tödliches.
Es gab fälle in der Familie und er sieht sein Leben nicht mehr als Lebenswert. Er bekommt die Diagnose und stellt Fest: Mein Leben ist vorbei. Ich hab was verpasst. Auf  geht.s

Tatsächlich ist es aber eine falsche Diagnose und er ist nicht krank. Da er aber die Krankheit im Kopf hat sieht er die Symptome überall.

Beispiel aus dem realen Leben:
https://www.augsburger-allgemeine.de/panorama/Doch-kein-Krebs-Ehepaar-verprasst-Vermoegen-id20682741.html

Kraehe

#23
Zitat von: John Gold am 27. Februar 2019, 18:53:19
Therapiemöglichkeit wäre übrigens: Dein Charakter gibt das Organ wieder ab und bekommt keine Immunsupressiva mehr (wäre aber auch nicht 100%ig sicher)
...und stirbt dann einfach, weil ein lebensnotwendiges und daher transplantiertes Organ einfach wieder entfernt wurde...? :hmmm: ;) Also ja, im Worst case könnte man das Organ schon potenziell ausbauen, aber damit ist der Patient ja nicht gesund, sondern in erster Linie nur die Baustelle wieder verlagert. Und je nach Organ geht der Ausbau eben auch einfach nicht. (Herz? Einzige Niere? Stammzellen? ... medizinisch schon etwas herausfordernd...) Mal abgesehen davon, dass ich glaube, dass die entstandenen Schäden nicht mehr unbedingt reversibel sind. Man würde so nur den Progress verhindern.

Dass transplantierte Leute ganz generell eine Latte an Komplikationen haben können (Medikamentenunverträglichkeiten, Infekte - darunter vor allem auch opportunistische, die Normal-Immunkompetente nicht bekommen - , Folge-Krebserkrankungen (aufgrun der Immunsuppression, die eine Tumorbekämpfung nicht mehr ausreichend ermöglicht), Abstoßungsreaktionen, Medikamenten-Nebenwirkungen, die neue Erkrankungen verursachen, Transplantatversagen...), steht außer Frage - aber meist ist man da nur noch symptomatisch dran, denn einfach wegnehmen kann man das Organ ja doch auch nicht, wenn man keinen Plan B an der Hand hat. Leichtfertig wird das keiner tun - und je nach Patient birgt so eine OP ja auch nochmal ein immenses Risiko.

EDIT: Aber eine PML könnte man natürlich auch bekommen, wenn man z.B. AIDS hat, oder wenn man Immunsuppressiva (z.b. monoklonale Antikörper) bekommt, was auch bei anderen, chronisch-entzündlichen Erkrankungen beispielsweise der Fall sein könnte. Es muss nicht zwangsläufig die Transplantation im Hintergrund stehen.

John Gold

Ehrlich gesagt hatte ich es vorgeschlagen, da ich dachte, dass es (nahezu) auswegslos sein soll?
Deswegen auch die Vorgeschichte mit dem Organ.