Tintenzirkel - das Fantasyautor:innenforum

Allgemeines => Tintenzirkel => Thema gestartet von: zDatze am 31. Mai 2011, 11:14:21

Titel: Die "Marke Autor"
Beitrag von: zDatze am 31. Mai 2011, 11:14:21
Die "Marke Autor" wird immer wieder in anderen Threads erwähnt und angeschnitten, aber es gibt noch keinen eigenen Thread dafür.

Bisher habe ich herausgelesen, dass der Autor in einem Genre als Marke aufgebaut wird. (Von der Argentur oder dem Verlag?) Wobei ich mich konkret frage, was genau diese Marke ausmacht. Dass der Leser den Namen des Autors kennt und das richtige Buch zuordnen kann? Ist man dann eine Marke? Oder wie wird das definiert?

Ich hoffe, meine Fragen sind nicht allzu doof. Ich bin neugierig und ein totaler Anfänger, was das Thema betrifft.
Titel: Re: Die "Marke Autor"
Beitrag von: Zit am 31. Mai 2011, 11:22:47
Ich bin genauso unbedarft, aber ich schätze mal, so eine "Marke" bildet sich in erster Linie im Genre ab. Anders kann ich mir nicht vorstellen, warum viele für verschiedene Genre verschiedene Pseudonyme nutzen. Innerhalb des Genre kommt es dann sicher auch auf Sprache/Stil und Themen an, die dann den Autor an sich ausmachen. Wobei ich nicht weiß, inwiefern das noch gilt, wenn der Autor eine Marke ist, so wie Eschbach. Die haben dann doch so eine Art Freifahrtschein und können wirklich das schreiben, was sie wollen, weil es sich so oder so verkauft wie geschnitten Brot. :hmmm:
Titel: Re: Die "Marke Autor"
Beitrag von: Erdbeere am 31. Mai 2011, 11:41:35
In einem Artikel der ePublizisten (http://www.epublizisten.de/2011/05/wie-autoren-zur-marke-werden/) geht es beim Stichwort "Autor als Marke" hauptsächlich um das Self Publishing. Der Artikel an sich ist interessant, aber mMn zu kurz und allgemein gehalten. Etwas mehr Details wären gut.

Immer wieder stosse ich auf Autoren, deren Namen mir geläufig sind, die ich aber niemals lesen würde. Wenn solch ein Autor ein neues Buch herausbringt, ist der Tenor in den einschlägigen Buchmagazinen immer der gleiche: "Ein neuer XY!" - gehört das bereits in die "Marke"? Wenn man ein beliebiges Buch von einem bestimmten Autor in die Hand nehmen kann und von dem auf die anderen Bücher schliessen kann? Bei Steven King z.B. funktioniert das wunderbar, jedenfalls für mich (obwohl ich seine Bücher lese).
Titel: Re: Die "Marke Autor"
Beitrag von: Grey am 31. Mai 2011, 11:44:19
Also, die "Marke Autor" ist natürlich zuerst mal der Name, und der wird von den Verlagen aufgebaut. Deswegen werden die auch immer mal wieder zickig, wenn es um die Verwendung von Pseudonymen geht, nach dem Motto "Das ist unser Autor!".
In sofern verständlich, wenn ein Verlag schon viel Geld und Energie ins Marketing gesteckt und einen Autorennamen mehr oder weniger groß gemacht hat - dann geht nämlich das Abwerben los, und die anderen Verlage wollen auch ein Stück vom Kuchen.

Zur "Marke Autor" gehört aber noch mehr - Autorenausstattung heißt das Zauberwort. Das bedeutet, dass Cover- und Titeldesign so gestaltet sind, dass die Bücher des Autors eine Linie fahren, so dass ein Buch in der Buchhandlung auf den ersten Blick zuzuordnen ist, selbst wenn die Titel für sich genommen unabhängig sind. Dan Brown ist dafür wohl das beste Beispiel, aber auch Sarah Lark (die als kleinen Bonus zusätzlich noch immer den kleinen Kiwi auf ihren Titeln sitzen hat) oder Simon Beckett bekommen für all ihre Bücher ein Cover nach demselben, bekannten Muster aufgedrückt. Terry Pratchett-Bücher erkennt man sofort (okay, nicht mehr mit der neuen Ausstattung, aber daran wird man sich gewöhnen), Tanja Heitmann hatte z.B. bisher immer die verschnörkelten Frauengesichter ...

Eine gute Autorenausstattung ist auf jeden Fall lohnenswert, weil es den Wiedererkennungswert steigert, und ein ganz wichtiger Bestandteil der "Marke Autor".

@Erdbeere
Ja, genau! Marke bedeutet halt, dass man mehr oder weniger weiß, worauf man sich einlässt, wenn man das Buch kauft - sowohl was Qualität, als auch was Thema und Stilrichtung betrifft. Soll dem Käufer eben auch die Entscheidung für das Buch möglichst leicht machen. ;)
Titel: Re: Die "Marke Autor"
Beitrag von: zDatze am 31. Mai 2011, 12:09:12
Oh, danke für die Antworten. :D

Dass das Cover auch zur Marke gehört, daran hab ich noch gar nicht gedacht. Auch wenn es so offensichtlich ist, wenn man erst einmal ins Regal schaut.

Stephen King ist ein ziemlich gutes Beispiel für die Marke Autor. Bei King weiß man wirklich immer, was man in der Hand hat.
Titel: Re: Die "Marke Autor"
Beitrag von: Spinnenkind am 31. Mai 2011, 13:45:12
Danke, Grey, für deinen interessanten Beitrag zu dem Thema.

Was die "Marke Autor" ausmacht, ist wirklich eine interessante Frage. Der Inhalt muss es gar nicht mal sein, finde ich, zumindest habe ich solche Erfahrungen gemacht. Oft ist es so, dass die Gestaltung des Buches mehr zur Marke beiträgt als der Inhalt der einzelnen Bücher (wenn man mal von Autoren wie Stephen King absieht, wobei seine neuesten Romane auch immer schräger werden). Um das Beispiel Simon Beckett aufzugreifen: Alle Bücher werden nach demselben Muster gestaltet, obwohl manche ja viel älter (und viel schlechter) sind als die anderen (ja, ich habe mich sehr darüber geärgert). Was also trägt hier mehr zur Marke des Autors bei, weswegen wird er gekauft? Wohl eher wegen des Designs und der Prämisse, die es beinhaltet.
Titel: Re: Die "Marke Autor"
Beitrag von: Nuya am 31. Mai 2011, 15:18:02
Ich habe schon so manches Buch gekauft, nur weil ich den Autor/die Autorin gern lese.
Meiner Meinung nach spielt aber Titelbild, Buchrücken und Schriftart eine Rolle.
Ich stimme auf jedenfall zu, dass der Gesamteindruck die Marke bildet. Bei Lieblingsautoren kann man allerdings wohl eher über "Markenschwäche" (wie zB ein scheußliches Cover) hinweg sehen.
Titel: Re: Die "Marke Autor"
Beitrag von: Telas am 31. Mai 2011, 16:30:10
Wäre es vielleicht auch denkbar, ein eigenes Logo zusammen mit dem Manuskript einzureichen, um den Wiedererkennungswert zu steigern, oder geht das im Verlagswesen zu weit? Ansonsten ist mir das mit dem Erscheinungsbild des Covers etc. schon aufgefallen, was ihr hier ansprecht. Mir geht es bei Ken Follett zum Beispiel so. Oft kann man schon an der Aufmachung des Buches erkennen, dass es von ihm stammt.
Ansonsten sehe ich vor allem Projektreihen als eigene Marke. Klassisches Beispiel natürlich: Harry Potter oder Twilight.
Titel: Re: Die "Marke Autor"
Beitrag von: Erdbeere am 31. Mai 2011, 19:36:33
Ich hab da hingehend wirklich keine Erfahrung, aber es kommt schon ziemlich dreist rüber, wenn man mit dem Manuskript gleich noch sein Logo mitreicht, welches der Verlag doch bitte-schön verwenden soll.  :snicker:

Mir fällt erst jetzt, wo ich so drüber nachdenke, auf, wie sehr das mit den Covern stimmt. Da werden nicht nur einzelne Reihen gleich gestaltet (alles andere halte ich da eh für Unfug), sondern auch Bücher eines Autors, die nichts miteinander zu tun haben. Wie schon erwähnt, einen Ken Follet, Steven King oder Sergej Lukianenko erkennt man schon von Weitem. Praktisch ist es ja schon, doch dann sieht mein Bücherregal ziemlich langweilig aus, finde ich.

Wie sehr kann ein Autor da mitbestimmen? Sitzt der neben dem Grafiker und darf sagen, was ihm nicht gefällt? Oder wird ihm ein Buchcover unter die Nase gehalten und er darf nur noch nicken?
Titel: Re: Die "Marke Autor"
Beitrag von: Dealein am 31. Mai 2011, 19:49:42
Ich glaube Grey schrieb mal, dass man nicht viel Mitspracherecht hat. Es wird zwar einem gezeigt, aber das ist es schon?

Ich glaube, ich würde sterben, wenn mir mein Cover garnicht gefallen würde . . . Wenn ich an die vielen furchtbaren Cover denke kriege ich Gänsehaut.
Titel: Re: Die "Marke Autor"
Beitrag von: Schommes am 31. Mai 2011, 22:37:27
@Dealein: Ich denke für das Cover gilt was auch sonst für Mitspracherechte des Autors hinsichtlich des Wie der Veröffentlichung gilt. Je etablierter der Autor ist, desto mehr darf er mitquatschen.
Mir hat man das Cover vorgelegt, während ich noch am Schreiben war. Mein erster Gedanke war: Wie können die das machen. Die kennen das Endprodukt doch noch gar nicht. Aber dann haben meine schriftstellerischen Schwangerschaftshormone die rosa Brille hervorgezogen und dann gefiel es mir ganz prima. Ich glaube, dass würde in der Situation jedem so gehen. Da musst Du Dir bestimmt keine Sorgen machen. Die Freude über die Veröffentlichung überwiegt (fast) alles.
Titel: Re: Die "Marke Autor"
Beitrag von: Emeraldknight am 31. Mai 2011, 22:44:02
@Erdbeere: Das kommt auf den Verlag drauf an. Ich habe bei meinem Buch während den Vertrags-Verhandlungen einen Cover-Vorschlag gemacht und da es den Herren gefallen hat, wurde es auch so genommen ... (Stämpfli Verlag)
Bei der Arcanum Heftromanreihe war es so, dass Arcanum einen Vorschlag gemacht hat und da mir das Cover gefallen hat, waren wir uns schnell einig.
Cheers
Emeraldknight
Titel: Re: Die "Marke Autor"
Beitrag von: Grey am 01. Juni 2011, 00:04:57
Es kommt auch ein bisschen auf die Größe des Verlages an, fürchte ich. Je größer, desto mehr wollen die bestimmen. ;)

Ich bin in meiner kurzen Autorenlaufbahn schon viel gebeutelt worden was Cover- und Titeländerungen angeht, und ich warte jetzt darauf, dass ich endlich berühmt genug bin, um mitreden zu dürfen. ;)
Andererseits ist es natürlich auch sehr spannend, wenn man seine Babys zu einem Profi-Stylisten gibt und sieht, wie er es zurechtmacht. Manches muss man halt erst sacken lassen, und manche Kompromisse sind nicht so leicht. Ich denke, wenn man laut genug jammert und vor allem gute Gegenvorschläge bringt, kann man auch als neuer Autor ein Vetorecht einklagen. Aber ich würde mir halt immer gut überlegen, wie laut ich nörgele, denn wie gesagt: Es sind Profis, die sich das ausdenken, und die haben Ahnung. Die sagen mir ja auch nicht, wie ich mein Buch schreiben soll. Sie vertrauen mir, ich vertraue ihnen, dass wir alle unser Bestes für das Buch geben. Und dann arrangiert man sich irgendwie.

Und Schommes hat schon recht, die Veröffentlichungs-Glückshormone pinseln schon alles irgendwie hübsch. ;)
Titel: Re: Die "Marke Autor"
Beitrag von: Erdbeere am 01. Juni 2011, 07:23:12
Also zusammengefasst heisst das: beim Klein-/Kleinstverlag darf man sich mit einbringen, beim Grossverlag heisst es, lass da lieber mal die Profis ran.

Ich hab vor ein paar Jahren mal intensiv in die Grafik- und Werbebranche reingeschnuppert und weiss mittlerweile auch, wie Marketing funktioniert, von daher weiss ich nicht, wie genau ich reagieren werde, wenn man meine Lieblinge zurechtstutzen und ihnen einen Stempel aufdrücken will (vorausgesetzt natürlich, dass ich jemals veröffentlicht werde). In letzter Zeit habe ich den Eindruck, dass die Cover einiger Neuerscheinungen besser und vor allem passender sind. Nehmen wir z.B. Bernd Perplies Magierdämmerung. Mir persönlich gefällt das Cover sehr gut und ich könnte mir ebenso gut vorstellen, meine Steampunk-Babies so verpackt zu sehen.
All die missratenen Romantasy-Cover, die alle gleich aussehen und bei mir nur ein Verdrehen der Augen hervorrufen, lasse ich jetzt mal aussen vor.

Ja, Schommes hat sicher recht - im Endeffekt ist man einfach nur sehr glücklich, dass man veröffentlicht wird. :vibes:
Titel: Re: Die "Marke Autor"
Beitrag von: Felsenkatze am 01. Juni 2011, 07:39:44
Zitat von: Erdbeere am 01. Juni 2011, 07:23:12
All die missratenen Romantasy-Cover, die alle gleich aussehen und bei mir nur ein Verdrehen der Augen hervorrufen, lasse ich jetzt mal aussen vor.

Ich denke aber, auch das gehört ein bisschen zur "Marke Autor". Nämlich, dass Bücher, die in eine ähnliche Richtung gehen, dann automatisch eine ähnliche Aufmachung erhalten. Immerhin ist es für einen Verlag sehr vorteilhaft, wenn er seine Bücher ähnlich präsentieren kann, wie ein sich-gut-verkaufender Autor in einem anderen (oder auch dem gleichen) Verlag. Weil der Leser dann zumindest schon mal zugreift.

Ich hatte Null Mitspracherecht bei meinem Cover, sonst hätte ich auch laut geschrieen. Aber inzwischen mag ich das Pink sogar ganz gerne. ;D Wie Schommes und Grey schon sagen: Schriftstellerische Schwangerschaftshormone. Beim Titel hat man mich gefragt, ob ich andere Vorschläge hätte, aber ihrer war so schön, dass ich da gar nicht reinreden wollte. Das war ein Großverlag, allerdings für Kinder- und Jugendbücher, ich kann mir vorstellen, dass die Verlage für das breitere Publikum vielleicht noch mehr reinreden.
Titel: Re: Die "Marke Autor"
Beitrag von: Erdbeere am 01. Juni 2011, 09:40:59
Zitat von: Felsenkatze am 01. Juni 2011, 07:39:44
Ich denke aber, auch das gehört ein bisschen zur "Marke Autor". Nämlich, dass Bücher, die in eine ähnliche Richtung gehen, dann automatisch eine ähnliche Aufmachung erhalten. Immerhin ist es für einen Verlag sehr vorteilhaft, wenn er seine Bücher ähnlich präsentieren kann, wie ein sich-gut-verkaufender Autor in einem anderen (oder auch dem gleichen) Verlag. Weil der Leser dann zumindest schon mal zugreift.

Da hast du Recht, aber für mich ist das mehr eine "Marke Genre", denn der Autor geht da völlig unter. Jedenfalls für mich - ich seh das Cover, den Titel, es löscht mir ab und fertig, Autor unbekannt. Wobei es sich ja eh nur um Frauen handelt. ;)
Ich denke, Autor und Genre laufen da ineinander. Es vermischt sich, nicht nur durch ähnliche Cover. Das sieht man querbeet durch die Genres, z.B. bei den Krimis, die Trend sind, da sieht auch fast jedes Cover gleich aus (von den Motiven her zumindest). Bei der Fantasy gibt es doch so viel Spielraum und Möglichkeiten! Fast schade eigentlich.
Titel: Re: Die "Marke Autor"
Beitrag von: Lavendel am 01. Juni 2011, 10:13:33
Zitat von: Erdbeere am 01. Juni 2011, 09:40:59
Ich denke, Autor und Genre laufen da ineinander. Es vermischt sich, nicht nur durch ähnliche Cover. Das sieht man querbeet durch die Genres, z.B. bei den Krimis, die Trend sind, da sieht auch fast jedes Cover gleich aus (von den Motiven her zumindest). Bei der Fantasy gibt es doch so viel Spielraum und Möglichkeiten! Fast schade eigentlich.
Man sollte dabei aber nicht vergessen, welchen Vorteil man als Autor selbst aus den Marketingstrategien der Verlage zieht. Im Idealfall gewinnt man mit richtigen Cover (ob es einem nun selbst gefällt oder nicht) mehr Leser. Als Kunde im Buchladen greife ich nach Büchern, die so aussehen, als würden sie zu meinem Lesegeschmack passen, und da entscheiden beim allerersten Griff nunmal Titel und Cover. Will man eine bestimmte Zielgruppe ansprechen, empfiehlt es sich eben, die Erwartungen dieser Zielgruppe zu bedienen. Das ist immer noch keine Erfolgsgarantie, dein Buch kann trotzdem floppen, aber es erhöht die Chancen. Von daher sollte man abwägen, ob man nur nach dem eigenen Geschmack beurteilt oder ob man es eher unter dem Gesichtspunkt des Marketing betrachtet. Da muss man vielleicht ein Stück seiner Eitelkeit ablegen und bei allem Idealismus auch ein bisschen wirtschaftlich denken.
Titel: Re: Die "Marke Autor"
Beitrag von: Erdbeere am 01. Juni 2011, 10:49:51
Zitat von: Lavendel am 01. Juni 2011, 10:13:33
Man sollte dabei aber nicht vergessen, welchen Vorteil man als Autor selbst aus den Marketingstrategien der Verlage zieht. Im Idealfall gewinnt man mit richtigen Cover (ob es einem nun selbst gefällt oder nicht) mehr Leser. Als Kunde im Buchladen greife ich nach Büchern, die so aussehen, als würden sie zu meinem Lesegeschmack passen, und da entscheiden beim allerersten Griff nunmal Titel und Cover. Will man eine bestimmte Zielgruppe ansprechen, empfiehlt es sich eben, die Erwartungen dieser Zielgruppe zu bedienen. Das ist immer noch keine Erfolgsgarantie, dein Buch kann trotzdem floppen, aber es erhöht die Chancen. Von daher sollte man abwägen, ob man nur nach dem eigenen Geschmack beurteilt oder ob man es eher unter dem Gesichtspunkt des Marketing betrachtet. Da muss man vielleicht ein Stück seiner Eitelkeit ablegen und bei allem Idealismus auch ein bisschen wirtschaftlich denken.

Ich komm mir grad oberdoof vor. Da studiere ich Wirtschaft und hab da auch Marketing, und seh diese Logik einfach nicht. Da hätte ich auch selbst drauf kommen können. ::) Danke jedenfalls fürs Augen öffnen so früh am Morgen.
Ich muss wohl erst begreifen, dass auch der Buchmarkt nicht anders funktioniert wie all die anderen Branchen. Dafür bin ich noch zu sehr Neuling in der Hinsicht und sehe nach wie vor alles noch aus den Augen als Leserin (und da bin ich sehr wählerisch...). Aber dafür bin ich ja hier, um was dazu zu lernen. :vibes:
Titel: Re: Die "Marke Autor"
Beitrag von: Judith am 01. Juni 2011, 11:07:36
Problematisch wird es, wenn ein Roman auch covermäßig in ein Subgenre eingeordnet wird, in das er eigentlich nicht reinpasst, aber wo man ihn der Einfachheit halber einordnet oder um bei einem erfolgreichen Genre "mitzunaschen". Da wird dann eben bewusst eine falsche Erwartungshaltung geweckt.
Das führt dann wohl im schlimmsten Fall dazu, dass die einen den Roman nicht kaufen, weil sie ihn aufgrund des Covers schon abschreiben und die anderen ihn wegen des Covers kaufen und dann enttäuscht sind, weil er nicht so ist wie erwartet.  ::)

Aber naja, anscheinend geht das mit den Covern ja meistens "gut". Allerdings frag ich mich immer wieder mal, wieviele tolle Romane mir schon entgangen wären, wenn sie mir nicht ausdrücklich empfohlen worden wären - da ich aufgrund des Covers etwas ganz anderes erwartet hätte (z. B. alte Blanvalet-Cover vom Lied von Eis und Feuer, die unsäglichen deutschen Cover der Hunger Games, die Schmuddel-Kitsch-Cover mancher Patricia McKillip-Romane).
Titel: Re: Die "Marke Autor"
Beitrag von: Grey am 01. Juni 2011, 11:15:58
Ich war ja zuerst auch gar nicht glücklich über die Coveränderung bei der Blutgabe - zuerst hatte ich was ganz schickes mit einem Raben und Hagebutten und schwarz und edel und so. Und das wurde dann gegen dieses Dystopie-Mädchen ausgetauscht, weil die Damen und Herren vom Vertrieb meinten, so ein Cover wie das erste bekämen sie nicht verkauft. Bis heute weiß ich nicht, ob das dem Buch gut oder schlecht getan hat, aber ich glaube schon, dass es sich gelohnt hat. Auch wenn es vielleicht ein ganz klein bisschen falsche Erwartungen weckt.
Titel: Re: Die "Marke Autor"
Beitrag von: Pandorah am 16. Januar 2014, 23:03:14
Ich grab die "Marke Autor" mal wieder aus.

Ich hab ja Ende Dezember ein dickes Buchbaby zur Welt gebracht, das darauf wartet, dass ich es nun auch noch großziehe - sprich korrigiere und dran rumfeile und es poliere, bis es glänzt - um es dann in die große Welt zu entlassen. Jetzt hat dieses dicke Baby nur eine Besonderheit: ich habe es in Ich-Perspektive geschrieben, weil es besser dazu passte. Dafür habe ich den Anfang erst mal in erster, dann in dritter Person geschrieben und mich für die erste entschieden.

Das ist eine Perspektive, die ich im Normalfall meide. Eigentlich liebe ich meine dritte Person. Also weiß ich nicht, ob ich in naher Zukunft wieder etwas in der Richtung schreibe. Das Thema ist eines, was ich gerne wieder und wieder aufgreife: romantische Liebe, der Zusammenhalt von besten Freundinnen (der auch mit einem Kerl bestehen bleibt), und das alles in einer (hoffentlich spannenden) Geschichte verpackt.

Aber lohnt es sich unter den Voraussetzungen überhaupt, das Baby einer Agentur oder einem Verlag anzubieten? Wenn meine nächsten Werke eher in 3. Person geschrieben werden?
Titel: Re: Die "Marke Autor"
Beitrag von: Steffi am 16. Januar 2014, 23:08:48
Zitat von: Judith am 01. Juni 2011, 11:07:36

Das führt dann wohl im schlimmsten Fall dazu, dass die einen den Roman nicht kaufen, weil sie ihn aufgrund des Covers schon abschreiben und die anderen ihn wegen des Covers kaufen und dann enttäuscht sind, weil er nicht so ist wie erwartet.  ::)


Maureen Johnson regt sich -zurecht- immer fürchterlich darüber auf, dass sie immer diese pinken "Mädchencover" mit Frauengesichtern bekommt, bloß weil sie eine Autorin ist und die Hauptfigur ein Mädchen. Dabei hat ihre Shades of London Serie denkbar wenig von Romantasy. Mittlerweile erscheinen die Bücher immerhin auch noch in einer Auflage mit neutralerem Cover, die ich selbstverständlich aus Protest kaufe  ;D
Titel: Re: Die "Marke Autor"
Beitrag von: Maja am 16. Januar 2014, 23:23:05
Zitat von: Pandorah am 16. Januar 2014, 23:03:14
Aber lohnt es sich unter den Voraussetzungen überhaupt, das Baby einer Agentur oder einem Verlag anzubieten? Wenn meine nächsten Werke eher in 3. Person geschrieben werden?
Die Marke ist am Genre festgemacht, nicht an der Perspektive. Solange das Buch genau die gleichen Themen bedient wie das, was du ansonsten schreibst, solltest du dir da keine Sorgen machen. Anders natürlich, wenn du üblicherweise Romantik schreibst, aber plötzlich im Philip-Marlowe-Stil daherkommst. Aber ansonsten solltest du dir keine Sorgen machen, dass deine Marke verwässern könnte.


Ich bin auf der Frankfurter Buchmesse das erste Mal mit meiner "Marke" konfrontiert worden. Bis dahin ging ich immer davon aus, ich bin eine vielseitige Autorin, die alles kann und alles darf - bis ich meinen Agenten meine Musen vorstellte. Sie fand die Idee toll, aber er meinte, ein humoristischer Roman könnte meine Marke (anspruchsvoll und psychologisch) zu sehr verwässern. Ich habe ihm versichert, dass ich anspruchsvoll und psychologisch, aber auch witzig bin und mich freuen würde, meine Marke dahingehend auszubauen - ich möchte nämlich nicht gezwungen sein, die nächsten fündzig Jahre nur noch bierernste Sachen zu schreiben, weil das meine Marke ist. Letztlich hat es sich erstmal erledigt, weil die Musen den Lektor nicht überzeugen konnten und auch an ihrer praktischen Umsetzung gescheitert sind. Aber immerhin kenne ich jetzt meine Marke.
Titel: Re: Die "Marke Autor"
Beitrag von: Pandorah am 17. Januar 2014, 00:00:14
Na ja, ich hab ja noch gar keine Marke oder einen Namen. Darum der Gedanke, dass das vielleicht sinnvoll wäre, sich da vorher Gedanken zu machen. Aber da hast du mir auf jeden Fall schon mal geholfen. Danke! Dann hoffe ich jetzt, dass sich Urban Fantasy und Portal Fantasy nicht zu sehr unterscheiden, wenn ich der Fantasy mit Heldinnen aus unserer Welt und den Themen treu bleibe. Philip Marlowe steht aktuell nicht auf dem Plan. ;D

Aber vielleicht wäre dann für dich ja noch jenseits der Musen ein Pseudonym in der humoristischen Ecke denkbar? Immerhin weiß deine Agentur ja, dass du schreiben kannst und regelmäßig neue Bücher lieferst.
Titel: Re: Die "Marke Autor"
Beitrag von: Maja am 17. Januar 2014, 00:13:45
Pseudonyme klingen wie eine einfache Wahl, um mal etwas anderes zu mahcen, haben aber den Nachteil, dass mit jedem Pseudonym wieder eine neue Marke aufgebaut werden muss - was für den Verlag mit Kosten und Mühen verbunden ist. Ich bin bereit, und Pseudonym zu arbeiten, habe bis jetzt die Hoffnung, für meine Vielseitigkeit berühmt zu werden und nach Möglichkeit alles unter meinem richtigen Namen machen zu können. Ich habe bis jetzt zwei Bücher auf dem Markt, die beide im weitesten Sinne romantische Fantasy sind, und ich will trotzdem meine eher erdigen High Fantasy-Bücher unter meinem Namen herausbringen, weil ich nicht mein reales Ich nur an die Romantik koppeln will.

Meine Chancen dafür stehen erstaunlich gut, verglichen damit, wie schnell einem Autoren für einen Genrewechsel eine Pseudonym nahegelegt wird - weil man sich als Marke nicht nur ausschließlich über das Genre positioniueren kann. In meinem Fall spielt meine Sprache eine ganz wichtige Rolle. Ich schreibe in einem recht ausgefallenen Stil (um meine Redakteurin zu zitieren: "Kann ich dich vielleicht einmal zu einer etwas gängigern Formulierung überreden?"), der auch von meinen Lesern als Besonders wahrgenommen wird (verschroben, aber liebenswert). Diesem Stil bleibe ich treu, egal in welchem Genre. Das ist jetzt auch keine Frage der Perspektive - von den beiden Büchern, die ich bis jetzt veröffentlicht habe, ist eines in der ersten, das andere in der dritten Person geschrieben), sondern von Wortwahl und Satzbau. Das ist es, womit ich mich auf dem Markt zu profilieren gedenke. Ich hoffe, es klappt.
Titel: Re: Die "Marke Autor"
Beitrag von: cryphos am 17. Januar 2014, 08:51:29
Was ist die Marke Autor?
Um das zu verstehen muss man was anderes zuerst verstehen, nämlich dass ein Verlagshaus ein Wirtschaftsunternehmen ist das viele verschiedene Produkte verkauft. Wirtschaftsunternehmen wollen eines, Geld verdienen.
Verlage verdienen ihr Geld damit, dass die Produkte verkaufen. Wie man etwas erfolgreich verkauft, da scheiden sich die Geister, es gibt allzu viele Mittel und Wege.
Bei einigen Dingen ist man sich jedoch einig. Wichtig sind ein gutes Konglomerat von Qualität, Preis, einem gewissen Alleinstellungsmerkmal und die Marke.
Qualität und Preis sind schnell erklärt: Ein Produkt muss die Qualität haben, die der Kunde bereit ist zu zahlen. Der Preis muss so hoch sein, dass das Produkt bei der gewünschten Qualität des Kunden noch Gewinn abwirft, darf aber gerne wesentlich höher sein, wenn es Kunden gibt, die bereit sind diesen Preis zu zahlen.
Bei Produkten mit einem Alleinstellungsmerkmal ist es leichter einen utopische Wunschpreis zu fordern, alls weit verbreitete Massenware, dort wird der Preis eher durch die Konkurrenz diktiert.
Und jetzt die Marke. Die Marke ist Mittel und Zweck um etwas zu verkaufen. Deswegen werden Marken von Unternehmen bewusst aufgebaut – dazu werden die Konsumenten durch Werbung einer Gehirnwäsche unterzogen, damit sie gewisse Begriffe mit einer Marke assoziieren.
Autobauer wie Daimler und BMW oder Audi setzen auf Begriffe wie Qualität, Luxus, technischer Vorsprung um viel zu teure Schrottkisten zu verkaufen, Coca Cola will inspirierend und frisch sein und ist doch nur einer von vielen Lieferanten von aromatisieren Zuckersirups. Oder noch ein anderes gutes Beispiel ist der Kleidermarkt. Einige Kleidermarken lassen die Ware in den gleichen Betrieben wie die Konkurrenz herstellen. Die einen verkaufen das T-Shirt mit dem eigenen Namen für 7 Euro, die andere für 25, der Unterschied ist einzig und allein der billig aufgedruckte Name. Oder die Milchwirtschaft – bei diversen Discountern wird Milch unter der Eigenmarke des Discounters verramscht während die gleiche Milch unter dem Namen der Molkerei teilweise bis zu 50% mehr kostet.
Die Marke ist also mittel und Zweck der Verkäufer einen gewissen Preis und Marktanteil zu erzielen.
Genau das gleiche versuchen Verlage. Zum einen gibt es dort die Marke des Verlags, zum anderen die Marken ihrer Produkte. Die Produkte sind Bücher. Eine Buchserie wird optisch so gestaltet, dass der Kunde diese als eine Marke wahrnimmt. Dazu dienen Cover, Schriftzüge, Logos, etc.
Nehmen wir Harry Potter als Beispiel. Hier gibt es Verschiedenste Auflagen mit unterschiedlichsten Covern – aber auf fast allen prangt ein sehr ähnlicher Schriftzug, der übrigens auch bei den Filmen und Computerspielen verwendet wird. Das ist die Marke Potter. Jetzt hat diese Reihe auch eine Autorin, die gut bekannte Frau Rowling. Diese Frau schrieb ja nicht nur die Potter-Serie sondern noch mindestens drei andere Bücher – eines darunter unter Pseudonym veröffentlicht. Die wollen verkauft werden. Was macht der Verlag also? Er nutzt die durch Potter aufgebaute Marke Rowling und schlachtet diese aus. Als sich das Buch unter Pseudonym nicht allzu gut verkaufte, sickerte durch, dahinter stecke Rowling und voila, wieder nutzt man die Marke Rowling um den Verkauf anzukurbeln. Dadurch wird zwar die Marke Rowling geschwächt, weil die neuen Bücher wohl nicht so packend sein sollen wie Potter, aber hey, der Goldesel Potter wurde gemolken, jetzt geht es darum mit den Folgeprodukten noch etwas Geld raus zu pressen.
Daraus leitet sich für einen kleinen Autor folgendes ab: Für einen Verlag ist es essentiell wichtig, dass ein Autor mehrere gute Bücher schreibt. Wenn möglich sollen alle Bücher thematisch verbunden sein, entweder durch den Inhalt oder aber durch das Genre. So dass ein Käufer, wenn er in der Buchhandlung steht liest, oh es gibt ein neues Buch von XY. Der Stil von XY hat mir gefallen und das Thema ist ja wieder ähnlich, das ist bestimmt genauso gut, dass kaufe ich.
Wenn ich also ein Kinderbuch schreibe und veröffentliche sollte ich mir aus dem Kopf schlagen, dass ich dann danach einen brutalen Splatter nachschieben könnte, denn meine Marke ist dann erstmal Autor für tolle Kinderbücher. Wenn ich aber weiter fleißig Kinderbücher schreibe, sollte ich mir aus dem Kopf schlagen, dass ich unter Pseudonym veröffentlichen darf, denn man will meinen Namen als Marke nutzen um mehr zu verkaufen.
Wenn ich Glück habe kann ich mehrere tolle Romane in verschiedenen Genres schreiben und mit noch viel mehr Glück auch veröffentlichen. Wenn ich alles bei einem Verlag unterbringen sollte, wird dieser darauf achten, dass ich dann gefälligst für meine Horrorserie und meine Kinderbuchserie verschiedene Namen nutze. Damit die eine Serie nicht die Marke der anderen zerstört. Denn wenn cryphos Kinderbücher schreibt, welche gefallen, will man beim Namen von cryphos nicht die Kinder mit Horror erschrecken, nur weil Oma statt den Klappentext nur den Autorennamen las.
Genau das ist dann die Marke Autor: Wenn ihr nicht zu den AAA Autoren gehört und nicht in die C oder D Prominenz einsortiert werdet, dann steht euer Name für einen gewissen Typus von Geschichte, die ihr auch zu bedienen habt. Seit ihr woanders noch gut, dann habt ihr gute Chancen auch das veröffentlichen zu können, aber dann meist nur wenn Marke 1 stabil steht und wenn der Verlag sich ausrechnet, dass man für das zweite Genre eine neue erfolgreiche Marke aufbauen kann.
---
Mhh, wenn ich so nach oben Blicke ist es mal wieder Länger geworden als ich wollte, ich hoffe aber, dass der Zusammenhang von Marke und Autor so etwas verständlicher wird und ich zumindest einen groben allgemeingültigen Abriss geben konnte. Wenn ich mich irgendwo irren sollte, bitte widersprechen und mit Gegenbeispielen belegen.

vale
~c~
Titel: Re: Die "Marke Autor"
Beitrag von: Pandorah am 17. Januar 2014, 11:24:46
Das ist richtig spannend. :) Danke, Maja, dann wünsche ich dir viel Erfolg! Verschroben, aber liebenswert klingt sehr lesenswert. Irgendwie verbinde ich mit dir eher tragische Geschichten, obwohl ich mich sogar an einen Spoiler für ein Ende von einem deiner Romane erinnere. *g* Aber mit etwas Romance, da schaue ich doch noch mal rein.


Dank auch an dich, cryphos, für diese sehr ausführliche Erklärung. Jetzt wird mir das klarer.

ZitatDenn Wenn cryphos Kinderbücher schreibt, welche gefallen, will man beim Namen von cryphos nicht die Kinder mit Horror erschrecken, nur weil Oma statt den Klappentext nur den Autorennamen las.
:rofl: Das ist nachvollziehbar.
Titel: Re: Die "Marke Autor"
Beitrag von: Valkyrie Tina am 21. Januar 2014, 12:28:04
Ich denke, Cryphos hat einen wichtigen Punkt angesprochen: das die Marke in erster Linie nicht für den Autor ist, oder für die Verlage, sondern für die Kunden/Leser.
Natürlich wollen wir als Autoren vielseitig schreiben und nicht auf eine bestimmte Schiene festgenagelt werden. Umgekehrt hat ein Leser bestimmte Erwartungen, und wenn die nicht erfüllt werden, ist er erst mal enttäuscht. Das kenne ich von mir selbst, schließlich bin ich auch ein Leser/Kunde. Wenn ich einen Dresden-File lese, will ich coole Sprüche und viel Action. Wenn ich Pratchett lese, will ich hintergründigen Humor und, wenn möglich, Scheibenwelt.
Auf der anderen Seite ist es aber auch nicht gut, wenn die "Marke" zu eng festgelegt ist. Dann läuft sich die Marke nämlich irgendwann tot, weil man im Grunde immer nur das Gleiche schreibt (Wenn man nicht grad Dan Brown ist, dann kann man vier Mal das selbe Buch veröffentlichen). Insofern liegt es auch im Interesse der Verlage, die Marke auszuweiten. Das wiederum geht aber erst, wenn die Marke halbwegs etabliert ist. Ist also ein ziemlicher Eiertanz (aber spannend).
Was ich bei einigen englischsprachigen Blogs gesehen habe, dass die Autoren selbst ihre Marke ausgebaut haben. Sie haben dann Kurzgeschichten o.ä. auf ihre Blogs gestellt, und die Leser gefragt "ist ein Experiment, was haltet ihr davon?" Und wenn die Sache Erfolg hatte, hatte der Autor bessere Chancen, damit auch bei seinem Verlag Gehör zu finden. Ist aber natürlich sehr arbeitsaufwändig, und etliche dieser Projekte sind wieder in der Versenkung verschwunden.
Titel: Re: Die "Marke Autor"
Beitrag von: Franziska am 21. Januar 2014, 13:53:26
Ich habe irgenwie das Gefühl, dass die Verlage immer wollen, dass ein Autor nur für sie schreibt und nur für sie den einen Namen benutzt. Damit wird es einem als Autor aber auch unmöglich gemacht, über den einen Verlag hinaus eine Marke als Autor aufzubauen.
Es gibt ja schon Autoren, die in mehr als einem Genre schreiben und immer den gleichen Namen benutzen. Zum Beispiel Michael Peinkofer schreibt Fantasy und historische Romane. Das ist glaube ich eine Kombination, die öfter vorkommt. Oder Kerstin Gier schreibt Frauenunterhaltung und Jugendbücher mit Fantasy. Ich kann mir vorstellen, dass die Bücher auch so erfolgreich waren, weil viele erwachsene Frauen auch die Jugendbücher lesen. Sie hat es geschafft, dass ihr Name eine Marke ist, wo die Leser jedes Buch kaufen. Oder Kai Meyer, würde ich sagen ist auch so eine Marke. Er hat seine Fans, die alles von ihm kaufen und er erscheint bei verschiedenen Verlagen. Ich weiß nicht, ob man unbedingt einen Bestseller schreiben muss, um seinen Namen zur Marke zu machen. Es reicht ja auch, eine Stammleserschaft zu haben, die Fan von einem ist. Klar kann es sein, dass man mal Leser enttäuscht, wenn man etwas anderes schreibt als sonst. Aber wenn da historischer Roman anstatt Fantasy draufsteht, wird sich wohl kaum jemand wundern, wenn kein Fantasy drin ist.
Anders ist es bei so komplett unterschiedlichen Genre wie Erotik und Jugendbuch. Oder blutiger Krimi und lustige Liebesgeschichte.
Aber wenn man bei jedem Buch, ein anderes Pseudonym wählt, nur weil mal keine Elfen sondern Engel drin vorkommen, mal überspitzt ausgedrückt, schafft man es ja nie, sich einen Namen aufzubauen. Und man will ja auch nicht unbedingt zwanzig Bücher über Elfen schreiben.

Eine Marke kann ja auch sein: ein sehr individuelles anspruchsvolles Jugendbuch, Fantasy, guter Stil und interessante Figuren. Ohne eine inhaltliche Festlegung außer eben grob Fantasy. Zum Beispiel Nina Blazon oder Jenny-Mai Nuyen. Die schreiben mal Urban und mal High Fantasy.
Titel: Re: Die "Marke Autor"
Beitrag von: Coppelia am 22. Januar 2014, 06:56:42
Im Augenblick kann ich ein wenig miterleben, wie der Verlag mir ein bestimmtes Image geben möchte. Das zeigt sich an der Coverauswahl und daran, in welches Subgenre meine Geschichten eingeordnet werden. Für unbekannte und unwichtige Autoren wie mich kommt wohl am ehesten die "Ist-so-ähnlich-wie"-Schiene infrage. Das konnte man ja schon bei "Flügel aus Asche" beobachten. Aber ich denke, es könnte schlimmer kommen. Bei mir soll wohl die Käufergruppe angelockt werden, die auch George Martin liest, und ich könnte mir vorstellen, dass die tatsächlich auch meine Geschichten mögen könnten (das war übrigens eine constructio ad sensum, wie mir gerade auffällt).
Ein wenig hinderlich empfinde ich dabei gerade, dass meine "Flügel aus Asche" und meine Kessel-Romane extrem unterschiedlich sind. Trotzdem erhalten sie jetzt eine ähnliche Aufmachung, was in meinen Augen zu den Kessel-Romanen (bzw. dem einen, den ich bisher untergebracht habe) nicht wirklich passt, obwohl mir die Aufmachung an sich gefällt. Aber ich vermute, dass ist im großen Geschäft :rofl: dann auch wieder egal. Vielleicht sind die Romane auch gar nicht so unterschiedlich, es kommt nur mir so vor. Einen bestimmten Stil, den man in all meinen Romanen wiederfindet, habe ich bestimmt entwickelt, und auch bestimmte Motive werden sicher immer eine Rolle spielen.
Titel: Re: Die "Marke Autor"
Beitrag von: Klecks am 22. Januar 2014, 07:23:29
Ich glaube, dass genau das bei mir ein Problem sein wird: Mein Stil verändert sich für jede Figur, aus deren Perspektive ich schreibe. Der Stil meines ersten Romans - jugendlich, verträumt, romantisch, ein bisschen naiv - ist mit dem Stil meines zweiten Romans - nüchtern, realistisch eingestellt, trocken, rational - nicht zu vergleichen. Mir hat anfangs kaum jemand geglaubt, dass tatsächlich ich beide Bücher geschrieben habe, obwohl mein echter Name auf dem Cover steht. Mein erster Prota war jugendlich, verträumt, romantisch, ein bisschen naiv. Mein zweiter Prota war nüchtern, realistisch eingestellt, trocken, rational. Wenn man dann noch den Stil meines dritten Romans - düster, pessimistisch, sarkastisch - und meines vierten Romans - tiefsinnig, nachdenklich, emotional - hinzuzieht, kann man die verschiedenen Schreibstile nicht genau mir oder ein und derselben Autorin zuordnen.

Einerseits mag ich das an meiner Art, zu schreiben: Dass mein "Stil" im ständigen Wandel ist, dass ich nicht meinen "Stil" mit den Worten verflechte, sondern mich ganz der Figur hingebe und ihre Persönlichkeit die Geschichte durchdringen lasse, und dass keine zwei Bücher, die ich geschrieben habe, auch nur entfernteste Ähnlichkeit miteinander haben. Andererseits lese ich dann von der "Marke Autor" und denke: "Uups, Klecks, das könnte ein großes Problem werden."

Ich bin davon überzeugt, dass ich dieses Problem schon einmal erlebt habe, nämlich bei dem Unterschied zwischen meinen beiden veröffentlichten Romanen. Mein Erstling wurde so gut aufgenommen, dass ich gedacht habe, ich träume, so viel Glück kann man gar nicht haben. Mein Zweitling hingegen war das komplette Gegenteil davon; einerseits vom Schreibstil, andererseits von der Reaktion darauf her. Ich hatte mich um Welten verändert, der Verlag war begeistert und davon überzeugt, dass er gut ankommen würde, und genau das Gegenteil ist eingetreten, obwohl ich von (recht strenger) Verlagsseite nur Positives gehört hatte. Ich bin im Schreiben auch besser geworden, deshalb waren wir umso überraschter, wie vernichtend die Reaktionen waren. Aus ihnen geht auch indirekt hervor, dass es mit meinem "anderen Stil" zu tun hat und dass die Leser im Vergleich zu meinem Erstling enttäuscht waren.

Jedenfalls bin ich sehr gespannt, wie sich mein Schreibleben dahingehend entwickeln wird. Ich habe nicht vor, meine Schreibweise zu verändern, aber ich glaube durchaus, dass man mich damit in eventueller zukünftiger Zusammenarbeit mit Agenturen und Publikumsverlagen konfrontieren wird.  :hmmm:
Titel: Re: Die "Marke Autor"
Beitrag von: Coppelia am 22. Januar 2014, 07:35:29
Ich kenne deine Romane nicht (und in deinem Profil stehen sie auch nicht :winke:), aber dass sich der "Stil" je nach Perspektive verändert, finde ich völlig normal. Meine Sprache ist je nachdem auch anspruchsloser und anspruchsvoller. Da jede Figur anders ist, nimmt auch jede unterschiedlich wahr, und danach verändert sich alles: Satzbau, Wortgebrauch, das Flair der Erzählung insgesamt ...
Ich könnte mir gut vorstellen, dass deine Romane trotzdem Ähnlichkeiten miteinander haben. Mir kommen meine auch oft sehr unterschiedlich vor, aber letzten Endes ähneln sie sich vielleicht doch alle wie Geschwister, wenn auch nicht wie eineiige Zwillinge, da sie dieselbe Mutter haben.
Titel: Re: Die "Marke Autor"
Beitrag von: cryphos am 22. Januar 2014, 07:53:28
Hallo Klecks,

du bist über die Marke Autor gestolpert. Die Leser haben deine ersten Roman gelesen, sahen den zweiten im Regal und haben was ähnliches erwartet. Der zweite war aber - zumindest nach deiner Beschreibung - ganz anders. Die Leser waren enttäuscht.
Es kann sein, dass beide Romane genial sind, aber wenn man A erwartet und D bekommt ist das unangenehm. Dennoch, auch damit kann man eine Marke aufbauen. Sprich mit deinem Verlag, mit dem richtigen Marketing kann man der Erwartungshaltung der Leser entgegenwirken. Dann können diese eher die unterschiedlichen Stile verarbeiten. Prominentes Beispiel dafür ist Dan Simmons, der sehr unterschiedliche Büchergeschrieben hat.

Hallo Coppelia,
der Trick, dieses Buch ist wie..., oder diese Autorin schreibt wie ... ist ein altbekannte und sehr gerne genutzter. Ich weiß nicht mehr auf wie vielen Buchcovern ich gelesen habe dieser Roman sei episch wie HdR, oder die Autorin sei eine jüngere Ausgabe von Tolkien.
Inzwischen ist es für mich ein Grund ein Buch nicht zu kaufen.
Titel: Re: Die "Marke Autor"
Beitrag von: Coppelia am 22. Januar 2014, 08:02:00
@ cryphos
Natürlich ist es dir überlassen, welche Bücher du kaufst. Aber da du den Hintergrund kennst und weißt, dass diese Technik zum Marketing gehört, könntest du auf diese Weise interessante, eigenständige Bücher bisher noch unbekannter Jungautoren verpassen.
Natürlich würde ich als Autorin, wenn ich die Wahl hätte, Werbung bevorzugen a la "Diese Autorin ist einzigartig, noch nie dagewesen, anders als alles, was Sie bisher gelesen haben". Aber obwohl das natürlich die Wahrheit wäre (;D), ist diese Werbemethode offenbar nicht besonders einträglich für die Verlage.
Titel: Re: Die "Marke Autor"
Beitrag von: Klecks am 22. Januar 2014, 08:02:55
@Coppelia & cryphos: Danke, ihr Lieben, das hat mich etwas beruhigt.  :knuddel:
Titel: Re: Die "Marke Autor"
Beitrag von: Churke am 24. Januar 2014, 21:01:59
Heute in der Buchhandlung begegnete mir ein Werk von "Robert Corvus".
Gut für den Autor: Ich kannte ihn bereits als "Bernard Craw".
Schlecht für den Autor: Ich las ihn bereits als "Bernard Craw".

Titel: Re: Die "Marke Autor"
Beitrag von: Alaun am 22. März 2015, 12:51:03
Hallo ihr Lieben,
ich krame diesen Thread mal wieder hervor. In meinem Fall geht es gerade darum, ob man seine "Autorenmarke" (sofern man bei mir davon sprechen kann) mit einer anderen Kunstform vermischen kann - oder ob das eher keine so gute Idee ist.

Ich baue gerade eine Webseite, auf der ich meine Bilder und Zeichnungen offiziell anbiete. Die Frage ist nun, ob ich das auch unter meinem Autoren-Pseudonym mache. Ich hatte letztens eine Vernissage, bei der ich auch aus meinen Romanen gelesen habe - und das erwies sich als schlau sowohl für Buchverkäufe als auch für die Vermarktung der Bilder. Und natürlich könnte es sein, dass Leser über die Bilder stolpern und umgekehrt. Andererseits - kann es vielleicht der Marke auch schaden, wenn ein Autor nicht nur schreibt? Klingt das dann nach "alles mögliche machen, aber nichts davon richtig?"

Ich bin wirklich keine große Nummer auf dem Buchmarkt, insofern sind die Gedanken wahrscheinlich irgendwie albern. Aber ich muss gerade diese Grundsatzentscheidung treffen. Wenn ich die Bilder nicht über den Autorennamen laufen lasse, dann brauche ich dafür ein weiteres Pseudonym. Und ich bin nicht sicher, ob ich das auch noch möchte ... Momentan ist es so, dass die Bilder deutlich erfolgsversprechender sind als meine Bücher, daher kam nun eben der Wunsch auf, in diesem Bereich mehr zu machen - ganz abgesehen davon, dass ich seit langem deutlich mehr Freude am Malen als am Schreiben habe. Die Frage ist eben, ob mehrere Kunstformen die Marke "verwässern".

Über eure Meinungen dazu würde ich mich sehr freuen.

Danke und liebe Grüße
*Aquamarin

Titel: Re: Die "Marke Autor"
Beitrag von: Pestillenzia am 22. März 2015, 13:02:55
Ich persönlich finde es sehr interessant, wenn ein Künstler mehrere Facetten von sich zeigt. Ob nun Bryan Adams als Sänger und Fotograf oder du als Autorin und Malerin.
Wenn nicht gerade eine Agentur oder ein Verlag sein Veto (aus welchen Gründen auch immer) einlegt - aus meiner Sicht als Konsument/Kunde spricht überhaupt nichts dagegen, aber sehr viel dafür.

Titel: Re: Die "Marke Autor"
Beitrag von: Alaun am 22. März 2015, 13:16:40
Hoppla - auf die Idee, den Verlag zu fragen, bin ich noch gar nicht gekommen :rofl: Ähm ... ich mache das jetzt gleich mal. Danke für den Hinweis!
Titel: Re: Die "Marke Autor"
Beitrag von: Chrikue am 22. März 2015, 14:27:23
Meiner Ansicht nach sollte man ruhig den gleichen Namen nutzen. Es schadet nicht, ganz im Gegenteil: Ich glaube, dass das auch in der Darstellung nach außen eine sehr gute gegenseitige Wirkung hat. Vor allem, wenn es zwei kreative Richtungen sind. Ich kann mir auch kaum vorstellen, dass ein vernünftiger Verlag was dagegen hätte. Auch hier ganz im Gegenteil: Sie dürften aus reiner Marketingsicht die ganzen positiven Möglichkeiten sehen, die sich ergeben.

So oder so: Ganz viel Erfolg mit deinen Tätigkeiten.  :jau:
Titel: Re: Die "Marke Autor"
Beitrag von: Zit am 22. März 2015, 15:27:46
Ach, ich weiß nicht, unser Vertreter von Mairdumont schnitzt auch nebenbei und verhökert das unter seinem Klarnamen. Auch Timo Kümmel macht doch nicht nur Cover sondern schreibt auch. :hmmm:
Wenn du nicht gerade schon einen etablierten Künstlernamen für deine Bilder hast, spricht nichts dagegen, imho. Im Gegenteil: Ich finde, das wirkt vielseitig.
Titel: Re: Die "Marke Autor"
Beitrag von: Alaun am 22. März 2015, 15:45:16
Danke für eure Rückmeldungen! Das hilft mir sehr, denn ich war wirklich nicht sicher. :knuddel: Ich habe die Website jetzt fertig gemacht - unter Autorenpseudonym. :)
Titel: Re: Die "Marke Autor"
Beitrag von: Pestillenzia am 22. März 2015, 16:09:23
Zitat von: Chrikue am 22. März 2015, 14:27:23
Ich kann mir auch kaum vorstellen, dass ein vernünftiger Verlag was dagegen hätte.

Sehe ich auch so - zumindest dann, wenn sich die beiden künstlerischen Richtungen nicht ins Gehege kommen. Wenn ein Kinderbuchautor unter seinem Autorennamen stark sexualisierte Plastiken erschaffen und ausstellen würde, könnte das dem Kinderbuchverlag durchaus sauer aufstoßen. Oder z.B bei Chick Lit auf der einen und gesellschafts-/systemkritischer Kunst wie z.B. von Ai Weiwei auf der anderen Seite. Da wäre eine Trennung auch sinnvoll, weil es bestimmt Kritiker gäbe, die den/die Künstlerin aufgrund der seichten Chick Lit als Systemkritier/in nicht mehr für voll nehmen.

Aber das trifft bei Aqua ja nicht zu. Da gehe ich auch davon aus, dass die eine künstlerische Seite marketingtechnisch von der anderen profitiert.
Titel: Re: Die "Marke Autor"
Beitrag von: Alaun am 22. März 2015, 16:17:05
Danke. Ich denke auch, dass die Bilder nicht im Kontrast zu den Büchern stehen. Von meiner Verlegerin habe ich noch keine Reaktion, aber ich denke nicht, dass es ein Problem geben wird.
Titel: Re: Die "Marke Autor"
Beitrag von: FeeamPC am 22. März 2015, 16:24:14
Das ist doch beste Reklame! Wenn aus sachlichen Gründen nichts dagegen spricht, würde ich keine Hindernisse sehen, im Gegenteil, kann dem Verlag nur recht sein.
Titel: Re: Die "Marke Autor"
Beitrag von: Alaun am 22. März 2015, 16:35:18
Verlag sagt begeistert "Ja!".  :) Okay, es war wohl tatsächlich überflüssig, sich Gedanken zu machen, ob es kontraproduktiv sein könnte, das Autorenpseudonym auch anderweitig zu nutzen.

Danke euch allen! :knuddel:
Titel: Re: Die "Marke Autor"
Beitrag von: Pestillenzia am 22. März 2015, 17:17:32
Klasse, das freut mich für dich!!!  :pompom:
Titel: Re: Die "Marke Autor"
Beitrag von: Alaun am 22. März 2015, 17:26:53
Danke  :knuddel:
Titel: Re: Die "Marke Autor"
Beitrag von: Aphelion am 22. März 2015, 22:05:12
Obwohl die Frage schon für dich geklärt ist, möchte ich zu einem Aspekt noch meinen Senf dazu geben :) :

Ein Verlag kann natürlich seine Meinung dazu äußern, aber letztlich hat er kein Recht, über das Pseudonym eines Autors zu bestimmen. Jedenfalls nicht moralisch ... ;)
Titel: Re: Die "Marke Autor"
Beitrag von: Alana am 23. März 2015, 00:02:17
Ich finde das auch vollkommen in Ordnung. Bleibt nur noch eine Frage offen: Wann kann ich bestellen? (Muss aber erst meinen Mann überreden, ich fürchte, das Abstrakte liegt ihm nicht so.) Ich hätte gerne einen echten Lewin im Schlafzimmer hängen.  :vibes:
Titel: Re: Die "Marke Autor"
Beitrag von: Alaun am 23. März 2015, 08:57:50
Awwww, Alana :knuddel: Von Herzen gerne. Überrede ihn und gib mir Bescheid, was ich für euch tun kann.