• Willkommen im Forum „Tintenzirkel - das Fantasyautor:innenforum“.
 

Romane in Leichter Sprache gesucht

Begonnen von Merlinda, 02. November 2016, 12:20:31

« vorheriges - nächstes »

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Maja

Zitat von: Kamen am 02. November 2016, 23:00:07
Oft sind sie in Englisch.
Gilt für Leichte Sprache eine andere Grammatik als für den Rest des Deutschen? Ich finde es sehr unglücklich, da Grammatikfehler einzubauen, wo ohnehin Defizite vorhanden sind.
Niemand hantiert gern ungesichert mit kritischen Massen.
Robert Gernhardt

Kamen

Zitat von: Maja am 03. November 2016, 01:56:48
Gilt für Leichte Sprache eine andere Grammatik als für den Rest des Deutschen? Ich finde es sehr unglücklich, da Grammatikfehler einzubauen, wo ohnehin Defizite vorhanden sind.

Die Grammatik ist ein wenig anders, wenn ich mich da richtig erinnere.. Aber da leg ich meine Hand mal lieber nicht ins Feuer.
Müsste ich im Leitfaden nochmal schauen. Aber Wörter werden da mittendrin getrennt, Sätze werden auf mehrere Zeilen verteilt, etc.
Das Eiserne Buch erinnert an damals, als die Welt brannte, selbst hier tief im Meer...

zDatze

Wir hatten durch eine der Brochuren in Leichter Sprache auch eine Diskussion. Eine Zeile lautete "Wegen dem Feuer" (umgangssprachlich hört man das bei uns oft so) und wurde von einigen als grammatikalisch falsch angestrichen, weil es doch "Wegen des Feuers" heißen sollte.
Es geht primär um das Verständnis des Inhalts. Was bringt korrekte Grammatik, wenn das Verständnis des Satzes dadurch verloren geht?

Merlinda

#18
Zitat von: Tigermöhre am 02. November 2016, 12:35:02
Ich musste auch erstmal googlen, was "Leichte Sprache" bedeutet. Wenn ich das richtig verstehe, geht es vom Sprachniveau in Richtung Leseanfänger, oder? Richtige Romane sind mir so noch nicht untergekommen. Nur Kurzgeschichten für Kinder. Davon habe ich im Fantasybereich auch ein paar hier herumfliegen. ;)

Seine Romane übersetzen lassen fände ich spannend. Da Menschen mit Beeinträchtigung wahrscheinlich nicht nur über 7-jährige Kinder lesen wollen.

Leichte Sprache bedeutet, dass die Texte mit einfachen Worten und in kurzen Sätzen verfasst wurden. Die beigefügten Wörter sollen das Geschriebene erklären und verdeutlichen.

Also es geht schon stark in die Richtung Schreibstil, wie er auch in Kinderbüchern verwendet wird. Und genau das ist der Knackpunkt bei vielen erwachsenen Lesern. Die Geschichten sind zu kindlich aufgezogen und nicht erwachsenengerecht. Und wie du schon sagtest, gibt es hauptsächlich Kurzgeschichten.

Zitat von: Berjosa am 02. November 2016, 13:12:28
Aus dem Stand fallen mir da auch keine Titel oder Autoren ein, aber vielleicht könnte sich eine Anfrage bei der
Phantastischen Bibliothek lohnen?

Die sind u.a. in Sachen Leseförderung schwer aktiv, und ich könnte mir vorstellen, dass es da Berührungspunkte gibt.
Genau ich habe dorthin schon eine E-Mailanfrage gesendet und warte gerade auf die Antwort. Ich finde ihre Arbeit unglaublich spannend. Mal abwarten, was da zurück kommt.  :vibes:

Zitat von: pink_paulchen am 02. November 2016, 13:20:18
Ich empfehle den "Spaß am Lesen Verlag". Der übernimmt Bestseller und Klassiker in einfache Sprache und hat beispielsweise "Dr. Jekyll und Mr. Hyde" im Angebot aber auch "In 80 Tagen um die Welt".
Hilft dir das?
Mit dem Verlag hatte ich schon Kontakt, aber sie haben mir eine Absage erteilt. Trotzdem werde ich den Newsletter verfolgen und ihn in das Netzwerk am Ende der Arbeit mit aufnehmen. Um zeigen zu können, dass es auch Verlage gibt, die sich mit Romanen in Leichter Sprache beschäftigen.

Zitat von: Maubel am 02. November 2016, 13:20:30
Zitat von: Merlinda am 02. November 2016, 12:30:56
@ Maubel
Ich würde es dann im neuen Thread nochmal genau definieren?

Wenn ich mir so die Regeln ansehe, scheint Fantasy einfach schwierig zu übersetzen zu sein. Z.B. wird ja auch eine bildhafte Sprache vermieden, aber gerade das Fantasygenre arbeitet ja mit Bildern. Ich stelle mir zumindest gerade sehr schwer vor, mein NaNo-Buch auf aktive, kurze Sätze runterzubrechen. Da geht ja dann unheimlich viel an Atmosphäre verloren. Dass das leichter zu lesen ist, ist keine Frage, aber macht das überhaupt Spaß?

Ich denke ja. Das ist ja individuell von Mensch zu Mensch verschieden. Es gibt ja auch Menschen, die keine Leichte Sprache brauchen, und denen Lesen keinen Spaß macht. Ich denke, die Menschen, die auf Leichte Sprache angewiesen sind und auch Fantasybücher lesen möchten, die haben auch Spaß an weniger bildhaften Ausführungen von Harry Potter & Co. Es geht ja trotz allem darum auch diesen Menschen einen Zugang zu fantastischen Welten zu ermöglichen. :)


Zitat von: Maubel am 02. November 2016, 13:20:30
Ich verstehe total, dass die Leichte Sprache für Gesetzestexte u.ä. unabdinglich ist und es da so eine Version geben muss - hilft vielleicht auch mal bei anderen. Auch bei Bedienungsanleitungen oder ähnlichen Sachtexten, aber bei Romanen sehe ich das schwieriger. Auch Menschen mit Beeinträchtigungen wollen von Romanen ja unterhalten werden und was bringt ihnen das, wenn sie es zwar lesen können, aber nie irgendeine Stimmung aufkommt? Da würde ich dann wohl eher zum Hörbuch greifen. Zum Lesen lernen, ist es wieder anders rum ... hmm, ich finde das ist eine richtige Gratwanderung, ob sich das überhaupt lohnen würde.
Ich kenn aber leider keine.
Ich finde deinen Beitrag wahnsinnig spannend und bin mir sicher, dass ich darauf noch etwas aufbauen kann. Ich habe in meiner Gliederung jetzt auch schon einen Unterpunkt zum Thema "Fantasie und deren Bedeutung für den Menschen" einfließen lassen. Da wäre dein Einwand ein super Kritikpunkt.  :jau:

Zitat von: zDatze am 02. November 2016, 13:28:14
In meiner Heimat-Bib haben wir von "Tschick" von Wolfang Herrndorf in Leichter Sprache. Ich werde mich mal bei der Kollegin erkundigen, die sich mit dem Thema näher befasst hat, ob sie eine Literaturliste hat. Sie hatte zumindest einmal davon gesprochen, dass sie noch ein paar Bücher einstellen möchte, die in leichter Sprache verfasst sind.

Für alle, die sich für das Thema interessieren. Auf dieser Seite gibt es eine kurze Leseprobe von Tschick, die in Leichter Sprache verfasst ist.
Oh das wäre superlieb. :knuddel:

Zitat von: Sprotte am 02. November 2016, 13:29:06
Ganz tolle Informationen rund um "Leichte Sprache" hat der NDR (Norddeutscher Rundfunk).
Dankeschön. :knuddel: Das lese ich mir heute Abend direkt durch!

Zitat von: Zitkalasa am 02. November 2016, 14:17:48
Hm, Bücher in Leichter Sprache wären mir auch neu. Ich kenne, ehrlich gesagt, auch nur Einfache Sprache, da ja noch ein bisschen komplexer sein darf.

So wie es aussieht, gibt es in Dresden neuerdings ein Kompetenzzentrum Leichte Sprache – vielleicht gibt es so etwas auch in deiner Nähe?
Ansonsten gibt es noch Netzwerk Leichte Sprache, die Leselisten anbieten. (Aber das wirst du schon gefunden haben?) Zumindest tacuht unter ihren Lesetipps auch der Passanten Verlag auf, der ein paar Klassiker wie Moby Dick oder Undine im Angebot hat, aber auch Neuerscheinungen rausbringt.
Das Institut habe ich auch mal angeschrieben, aber ich warte noch auf eine Antwort. Der Verlag ist mir noch neu. Der ging irgendwie an mir vorbei.  :versteck:

Zitat von: Evanesca Feuerblut am 02. November 2016, 15:18:08
Die Lebenshilfe Berlin hat vor einem Jahr ein Buch ausgeschrieben, für das man Kurzgeschichten in Leichter Sprache schreiben sollte.
Sie organisieren außerdem einen Lesekreis für das Lesen von Geschichten in Leichter Sprache, vielleicht findest du da noch einen Ansprechpartner?
Hier sind Telefonnummern und Kontaktdaten angegeben, man muss nur etwas scrollen.
Ich hab die Lebenshilfe Bremen angeschrieben. Berlin wollte ich noch warten. Was mich hierbei wieder ein bisschen stört ist, dass es wieder nur Kurzgeschichten sind.  :d'oh:

Zitat von: chaosqueen am 02. November 2016, 21:23:58
Ich möchte mal kurz Danke sagen für diesen Thread, weil mir Einfache oder Leichte Sprache bisher nur einmal in Verbindung mit "na toll, dann lernen die Kinder gar keine richtige Sprache mehr" untergekommen ist. Ich hab das so zur Kenntnis genommen, ohne mir Gedanken zu machen, was genau das eigentlich ist und wem es durchaus nützlich ist.

Ich hab mir den Tschick-Auszug durchgelesen. Als normal lesebegabter Mensch ist es erstaunlich anstrengend, fast nur Hautsätze zu lesen, aber tatsächlich kommt dennoch einiges vom Text rüber, auch ohne bildhafte Sprache.

Ich kann mir allerdings auch vorstellen, dass es kaum Fantasy in Leichter Sprache gibt. Wobei sich der Herr der Ringe da eigentlich anbietet:

Hobbits leben im Auenland. Sie sind klein. Sie essen gerne und sind fröhlich.
Sauron ist ein böser Magier. Er will die Weltherrschaft.
Gandalf ist ein guter Magier. Er kommt weder zu früh noch zu spät. Er kommt immer zur richtigen Zeit.
Frodo ist ein Hobbit. Er hat einen Ring geerbt. Den Ring hat sein Onkel gefunden. Der Ring hat sehr viel Macht.
Sauron will den Ring. Gandalf will das verhindern. Frodo muss sich mit zwei Freunden auf eine lange Reise machen.
Unterwegs finden sie weitere Freunde. Sie nennen sich die neun Gefährten. Gemeinsam durchstehen sie viele Gefahren und einer von ihnen stirbt.
Sie lernen böse Orks und gute Elben kennen und einen Mann, der immer singt.
Frodo fällt es immer schwerer, der Macht des Ringes zu widerstehen. Der Ring kann unsichtbar machen. Aber dann kann Sauron den Ringträger sehen.
Die Gefährten müssen durch eine dunkle Mine und werden fast getötet. Gandalf rettet sie vor einem Balrog. Ein Balrog ist ein uralter Feuerdämon. Gandalf stürzt mit dem Balrog in die Tiefe. Die anderen können so flüchten.
Später treffen sie weitere Elben. Dann müssen sie sich trennen.
Während die anderen die Welt retten, bringen Frodo und Sam den Ring nach Mordor. Das ist Saurons Land. Hier steht der Schicksalsberg. Der Schicksalsberg ist ein Vulkan. Nur in seinem Feuer kann der Ring zerstört werden.
Sauron und der böse Magier Saruman führen die Orks in einen Krieg gegen die Elben und Menschen. Denen kommen wandernde Bäume zu Hilfe.
Am Ende werfen Sam und Frodo den Ring in den Vulkan und alles ist wieder gut. Sie reisen auf Adlern nach Hause und feiern ein Fest. Die Elben verlassen Mittelerde.

Na gut, da hab ich arg viel ausgelassen, aber ich stelle fest, dass das sogar Spaß macht! :D

Allerdings finde ich es leichter, eine bestehende Geschichte auf leichte Sprache herunterzubrechen, als von Anfang an in Leichter Sprache zu schreiben - vielleicht ist das mit ein Grund, dass es so wenig Literatur in Leichter Sprache gibt? Abgesehen davon, dass ich sicher nicht der einzige Mensch bin, dem das bisher überwiegend unbekannt war.

Ich musste bei deiner Übersetzung gerade schmunzeln. Danke dafür! :knuddel: Aber genau das ist der Kern. Die Sprache wird herunter gebrochen. Und ja, es macht wirklich Spaß Bücher zu übersetzen. Und wenn man dann noch die Bilder der Lebenshilfe einfügt, dann denke ich schon, dass es für die Zielgruppe ein spannendes und auch spaßiges Leseerlebnis bzw. Fantasyerlerbnis sein kann. :)

Zitat von: Kamen am 02. November 2016, 23:00:07
Okay, ich oute mich mal als Pseudo-Expertin in Leichter Sprache.
Für meine Arbeit letztes Jahr mit Sanjani musste ich unseren Homepage-Auftritt in Leichter Sprache übersetzen. Zum Glück haben wir das dann nicht selbst machen müssen ;).
In Münster sitzt eigentlich das größte und kompetenteste Netzwerk für Leichte Sprache. Wie schon vorher irgendwo verlinkt, das Netzwerk Leichte Sprache. Ich würde dir empfehlen, dass du dort mal nachfragst. Direkt ist immer die beste Lösung.


Fantasy ist eine Art zu erzählen.
Dort gibt es viele fremde Namen.
Oft sind sie in Englisch.
Englisch spricht man eng-lisch
und es ist eine fremde
Sprache.

Allein das Wort Fantasy in Leichter Sprache zu erklären ist schwer. @chaosqueen : Deine Sätze sind schön kurz, aber die Schwierigkeit sind die Fremdwörter und einige Dinge, die jemand mit Lese- und Lernschwäche nicht verstehen kann (wie zum Beispiel das Erscheinen von Gandalf *gg*)
Aber es ist wirklich ein total faszinierendes Thema! Merlinda, die anderen haben schon eine Menge Links gepostet, bei denen du schauen kannst. Es gibt in jedem Bundesland eine/n Behindertenbeauftrage/n, der/die auch für das Thema Leichte Sprache zuständig ist. In der Flüchtlingsarbeit wird es natürlich auch extrem oft benutzt, da es wirklich gut erklären kann.


Ich habe noch einen Leitfaden für Leichte Sprache als Pdf, mit dem ich viel gearbeitet habe.

[Edit] Hier noch einen Link der Aktion Mensch, der extrem gut ist und wichtige Infos bringen kann: Bücherei für Leichte Sprache

Oh vielen vielen Dank für den Link! :knuddel: Ja ich finde es ziemlich spannend zu übersetzen und dann zu erfahren, ob es verständlich für die Zielgruppe ist.

Zitat von: Aphelion am 02. November 2016, 23:33:54
Es ist natürlich schön, wenn durch eine Bewegung "von oben" so etwas wie Leichte Sprache ins Rollen kommt, aber letztlich sollte das nicht das Ziel sein. Genauso wie bei Übersetzungen aus anderen Sprachen gilt: Sie sind kein vollständiger Ersatz. Niemand kann z.B. erwarten, dass alle italienischen Autoren auf einmal (auch) Englisch schreiben, nur weil das der globalen Mehrheit der Leser entgegenkommt. Das geht auch in die Richtung: Warum gibt es so wenig Romane, die nur in leichter Sprache verfügbar sind? Weil dazu die Autoren aus dem Herzen der Zielgruppe fehlen, die "Muttersprachler" in gewisser Weise. (Der Vergleich hinkt an vielen Stellen, aber ich hoffe, die Richtung wird deutlich?)
Ich finde den Vergleich passend und würde ihn gerne in die Arbeit mit aufnehmen, wäre das für dich ok? Ich weiß noch nicht wie, aber ich denke, ich könnte ihn irgendwie einbauen.

Zitat von: Aphelion am 02. November 2016, 23:33:54
Zitat von: Maubel am 02. November 2016, 13:20:30Da geht ja dann unheimlich viel an Atmosphäre verloren. Dass das leichter zu lesen ist, ist keine Frage, aber macht das überhaupt Spaß?
Kopfkino funktioniert auch mit Leichter und Einfacher Sprache und sprachliche Ausschmückung ist nicht alles, was Geschichten zu bieten haben. Natürlich kann ein Roman in Leichter Sprache Spaß machen! Das ist ungefähr so, als würdest du einem Gehbehinderten den Spaß am Basketballspielen im Rollstuhl absprechen (oder: den Spaß anzweifeln), weil das ohne Beine ja nur eine halbe Sache sei.

Selbst wenn wir davon ausgehen, dass ein Roman in Leichter Sprache nur eine halbe Sache ist und das Ganze zynisch in Zahlen packen: Nehmen wir an, eine Geschichte besteht aus 50% Handlung und 50% sprachlicher Schönheit. Für dich ist die Wahl zwischen Leichter Sprache oder keiner Leichten Sprache die Wahl zwischen 50% und 100%. Für jemanden, der die Option 100% (in diesem Beispiel) nicht hat, besteht die Wahl aus 0% und 50%. 50% sind nicht wertlos und können immer noch Spaß machen! Wenn du ansonsten nur 1% bekommst und auf einmal 50%, eröffnet sich dir eine ganz neue Welt - was jemand, der 95% nonstop gewohnt ist, vermutlich nur schwer nachvollziehen kann.

In der Realität lässt sich die Leseerfahrung allerdings nicht in kalte Zahlen fassen, weil du immer nur dein eigenes Empfinden hast.

Abgesehen davon sind Sprachverstehen und Lesen sehr komplexe Prozesse - wie komplex sie wirklich sind, fällt oft erst dann auf, wenn auf einmal etwas nicht (mehr) funktioniert. Hörbücher sind desalb nur für eine Minderheit innerhalb der Zielgruppe von Leichter Sprache eine Alternative: Auch gesprochene Sprache musst du verstehen.
Hm ... Gesprochene Sprache kann man auch nochmal unterteilen. Es ist ein Unterschied ob der Betroffene die Geschichte nur durch ein Hörbuch aufnimmt, oder ob er die Geschichte mit Bildern (Fernseher, Theater) aufnimmt. Ohne Bilder zur Unterstützung der Sprache ist das Verstehen auch nochmal schwerer.
Aber das mit der "Halben Sache" bei den Romanen. Irgendwie sind sie für die Betroffenen ja keine halben Sachen. Für sie sind sie 100 %. Sie kennen bzw verstehen "unsere" 100% ja nicht, können es also nicht missen.

Zitat von: Maja am 03. November 2016, 01:56:48
Zitat von: Kamen am 02. November 2016, 23:00:07
Oft sind sie in Englisch.
Gilt für Leichte Sprache eine andere Grammatik als für den Rest des Deutschen? Ich finde es sehr unglücklich, da Grammatikfehler einzubauen, wo ohnehin Defizite vorhanden sind.
Ja leichte Sprache hat auch eine andere Grammatik und einen anderen Satzbau. Der Satzbau und der Wortschatz werden systematisch reduziert, sowie das Weltwissen, das für das Verständnis der Lektüre vorausgesetzt wird.

Zitat von: zDatze am 03. November 2016, 12:20:34
Wir hatten durch eine der Brochuren in Leichter Sprache auch eine Diskussion. Eine Zeile lautete "Wegen dem Feuer" (umgangssprachlich hört man das bei uns oft so) und wurde von einigen als grammatikalisch falsch angestrichen, weil es doch "Wegen des Feuers" heißen sollte.
Es geht primär um das Verständnis des Inhalts. Was bringt korrekte Grammatik, wenn das Verständnis des Satzes dadurch verloren geht?
Da bin ich gerade dabei zu recherchieren. Bzw. Das wird mein nächster Punkt, den ich recherchiere. Wie sie sich ganz genau aufbaut und worauf man achten muss.
Aktuell arbeite ich an der Geschichte des Lesens und der Lesekultur Deutschlands. Wenn ich den Punkt abgearbeitet habe, geht es weiter.  :buch:

Vielen vielen Dank für eure tollen Kommentare und eure Hilfe! :gruppenknuddel:
Und bitte entschuldigt die späte Antwort, aber ich hatte durch den Umzug kein Internet.

Zit

Was mir gerade noch einfällt: Für Deutsch als Fremdsprache gibt es ja auch Geschichten, vielleicht lassen die sich zweckentfremden? Also, einige zumindest. Die Buchrücken sind teilweise recht kommalastig, das kann im Text dann aber anders sein, das weiß ich nicht, hatte bisher so ein Lesebuch nicht in der Hand.
"I think therefore I am
getting a headache."
Unbekannt

Merlinda

Oh cool, dann müsste ich mir da mal die Grundzüge des Satzbaus etc. mal anschauen.
Wenn ich da was von ableiten kann, wäre das natürlich top.  :vibes:
Dankeschön, so weit hatte ich noch gar nicht gedacht.

Maria

#21
Hab das Thema jetzt erst entdeckt.

Von der Schule her kenne ich solche Bücher unter "Leicht Lesen Lektüre"

Es gibt die vereinfachten Bücher, wie hier:
http://www.spassamlesenverlag.de/cms/website.php?id=/einfachebuecher.htm

und solche, die extra in einfacher Sprache geschrieben werden:
https://www.oebib.de/fileadmin/redaktion/lesefoerderung/Materialien/Projekte/04_Leichte_Lektueren.2011.pdf