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Sammelthread für gelungene Textstellen

Begonnen von Warlock, 29. Juni 2007, 15:08:38

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Amberle

 :rofl: Merlinda, diese Stelle ist genial! Und ich glaube ich mag deine Figuren. ;D

Robin

Merlinda... :rofl: Ich bin hier grade halb am Kichern, obwohl ich noch in der Uni bin.
~Work in Progress~

AngryMuffin

@Merlinda: Abgefahren genial, mehr kann ich dazu nicht sagen.  :rofl: Solche Charaktere machen immer Spaß.

Da fällt mir ein, ich hatte da auch noch einen Dialog, der mir auch immer wieder Spaß macht. :) Das Projekt ist zwar noch weit weg, aber die beiden Damen legen in der Plot-Phase immer wieder tolle Wortwechsel hin, finde ich. ;D Vorhang auf für Kendra und Fe.

Zitat"Algen sind toll, sie hören zu, können nicht weglaufen, lügen dich nicht an."
"Warum kaufst du dir eigentlich keine Fische zu den Algen?"
"Weil Fische sterben können."
"Algen doch auch."
"Aber nicht so schnell wie Fische."
(Sirenenengel)

Ilargi

Kaixo,

dann stell ich mal einen netten kleinen Dialog rein.

Zitat,,Diese Vase... " setzte der Earl an und Tim unterbrach ihn: ,,War Potthäßlich euer Lordschaft und ist hiermit einem höheren Zweck geopfert worden!"
,,War unbezahlbar, Sie war ein Geschenk des chinesischen Kaisers an meine Familie!"

Lucien

 :rofl: Autsch! Was ist der armen Vase geschehen?

Rhiannon

Ich mag die Weltsicht dieser Nebenfigur irgendwie.

Zitat"Ich weiß, ich sollte mich nicht so benehmen!", murmelte Jaylene, "Für dich ist das alles ja noch schlimmer!"
Zu ihrer Überraschung schüttelte Bergliot mit einem sanften Lächeln den Kopf: "Nein, Jaylene! Meine Schwester war viele Jahre an meiner Seite und ich weiß, dass es nicht mehr allzu lange dauern wird, bis ich Signy folge. Ich spüre das. Ich bin alt, da ist das nicht weiter tragisch! Aber ich kann verstehen, dass du das nicht akzeptieren möchtest. Warum solltest du auch? Du bist noch viel zu jung, um damit zu beginnen, alles zu akzeptieren!"
[...] Erneut schüttelte Bergliot mit einem Lächeln den Kopf: "Du wirst nie alleine sein, Jaylene! Es werden immer junge Barden kommen, die zu dir aufsehen werden, wie du einmal zu uns aufgesehen hast! Und vielleicht sitzt du eines Tages mit einer Schülerin zusammen und erzählst ihr das Selbe, wie ich dir nun erzähle. Dass der Tod nicht schlimm ist, wenn er einen im Alter trifft! Ich weiß, dass es dich schon bei dem Gedanken an den Tod kalt überläuft, aber denke daran, Signy ist friedlich gegangen, friedlich und mit einem Lächeln auf den Lippen. Warum sollte ich dann trauern? Sie war alt, sie war müde und sie war bereit zu gehen, daran ist nichts falsch, wenn man so viele Jahre gelebt hat, wie sie und wenn man aus seinem Leben so viel gemacht hat, wie sie!"
Als Jaylene den Kopf schüttelte, hob Bergliot die Hand, um einem Protest zuvorzukommen. "Es würde mich erschrecken, wenn du das jetzt schon genau so sehen würdest, Jaylene! Denn das würde bedeuten, dass du den Tod schon allzu gut kennst und er seinen Schrecken verloren hätte. So wie einst meine Schwester. Als damals unsere Eltern starben, sah ich es genau so, wie du, mein Kind!"

Amberle

Das ist wirklich eine schöne Stelle Rhiannon!

Merlinda

#862
Die Stelle ist toll Rhiannon! :)

Ich weiß, ich sollte erst ein Projekt fertig machen, aber die kleine sture Heldin wollte einfach nicht gehen. ;D

ZitatEs war in einer lauen Sommernacht, in der Mistress Sailan dem Drachenkrieger Merith eine Tochter schenkte. Ein schreiendes, übergroßes Bündel, mit einem hochroten Wasserkopf - wenn man den Erzählungen des Schwagers Reyn Glauben schenken darf.
Glaubt man Reyns Frau und Sailans Schwester Nastasja, dann handelte es sich um das schönste Mädchen, das je das Licht der Welt erblickt hat.
Und hört man auf den drei Jahre älteren Bruder Babys, dann war es ein hässliches, rosafarbenes, schleimiges Ding, das sich die ganze Nacht lang die Seele aus dem Leib brüllt.
Ihr habt es wahrscheinlich schon erraten. Richtig.
Bei diesem Kind handelt es sich um mich. Selicia.
Mittlerweile sind seit dieser Nacht siebzehn Sommer vergangen und ich trug jeden Tag meine kleinen persönlichen Machtkämpfe mit meinen Eltern, meinem Bruder und den Drachen aus.

canis lupus niger

Diese Stelle mag ich:

    Eine Woche später trafen sie im neuen Palast König Gunders ein. Helmes Männer brachten die Tiere fort, während er selber mit seiner Gemahlin am Arm die Stufen zum Portal hinauf stieg. Dies war erst Helmes zweiter Besuch in Rijksmarken, und ihm gefiel das, was hier gebaut worden war, nicht besser als beim ersten Mal. Zwar waren die Gebäude und Mauern inzwischen fertig gestellt, aber die ganze Anlage schien eher die Dekoration eines Bühnenstückes zu sein, als eine Festungsanlage. Viel zu nahe an der alten Reichsstraße Vier, viel zu schwach befestigt, viel zu weitläufig in diesem niederen Tal ausgebreitet war König Gunders neuer Palast, eher ein Lustschloss, als die Burg eines Königs. Zwar lagen sogar zwei hellgrauen Rijmersforder Drachen am Tor angekettet, aber offensichtlich hatte man sie mehr nach ihrem Aussehen gewählt, als nach ihrer Stärke. Die beiden Tiere waren kaum größer als Helmes und Isabells Reitpferde. Jeder Mann mit Verstand suchte in diesen unsicheren Zeiten den Schutz für Haus und Familie zu vergrößern, nur der König von Drachstaad ließ sich einen Palast bauen, in den eine Schar zehnjähriger Kinder einbrechen konnte.




Thaliope

Ein schönes Bild hast du da gezeichnet, canis lupus niger. :)

Ich bin gerade irgendwie ganz stolz auf einen Satz aus meinem Fotografen:

ZitatEr trug den Gesichtsausdruck eines Menschen, dessen Selbsteinschätzung gerade schmerzhaft mit der Realität kollidierte.

Alaun

Die Stelle gefällt mir supergut, Thali! :jau:

Grey

Mir auch! :wolke: Da werden sich sicher viele Leser sehr gut hineinversetzen können. Ich kann's zumindest.

Thaliope


Merlinda

Das ist liest sich klasse, Thali!  :jau:

AngryMuffin

@Thaliope: Der Satz ist toll, ich musste so lachen ;D

ZitatAnahita ging durch den Flur, strich mit den Fingerspitzen über die Wand, die das in tiefes Grün gehüllte Rauschen eines fernen Wasserfalls festhielt. Sacht spielend klang das fallende Wasser durch den kleinen Flur, gab ihm Raum, erinnerte Anahita an schwüle Luft, in irgendeiner Ecke lag mit roten Flecken und gelben Strichen der Ruf eines Papageis, aber im Moment war da nur Wasser, das fiel. Die Eingangstür trug das helle Blau von kaltem Winterwind, trug sein Klirren, mit dem er die starre Luft brach. Sie machte auf und dort stand ein Dieb im Treppenhaus. Anahita lächelte, als sie Dante sah. Er war lange nicht mehr da gewesen.
(Bücherstadt)