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Gibt es diese Wörter eigentlich überall?

Begonnen von Grey, 24. November 2007, 17:21:32

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Mika

Mit "groggy" kann ich auch was anfangen ;)
Ich merke immer wieder, wie viele Begriffe mir in Fleisch und Blut übergegangen sind, die man anderen Teilen Deutschlands gar nicht versteht, was die Kommunikation manchmal etwas schwierig macht. Noch schwieriger wird es allerdings, wenn einem dann die "deutschen" Übersetzungen nicht einfallen, ich muss aber dazu sagen, dass meine Eltern mich offiziell "hochdeutsch" erzogen haben ;D aber so ganz scheint das in Oberbayern nicht zu klappen.

Lemonie

Ich wohne in Baden und da höre ich es selten (kann mich nicht daran erinnern, es gehört zu haben  ???), ich kenne es auch aber aus meiner Familie, meine Mutter kommt aus McPomm (ihre Eltern sind aber auch nicht daher sondern von woanders) und mein Vater aus Thüringen....

Pestillenzia

Zitat von: mika am 04. Januar 2012, 21:03:43
ich muss aber dazu sagen, dass meine Eltern mich offiziell "hochdeutsch" erzogen haben ;D aber so ganz scheint das in Oberbayern nicht zu klappen.

Wäre ja auch schlimm, dann würden irgendwann alle Dialekte aussterben - nicht nur die in Bayern. Wobei man aber dennoch unbedingt wenigstens eine Fremdsprache (Hochdeutsch) in Schrift und Wort beherrschen sollte. Zumindest größtenteils.  ;)

Lisande

Hm, das ist interessant. Groggy ist mir auf jeden Fall ein Begriff, ich hätte keine Schwierigkeiten, das zu verstehen (und wusste sogar, dass es Boxersprache ist!). Aber: ich habe es ewig nicht mehr im Sprachgebrauch gehört und hätte es spontan als "allmählich fast schon veraltet" eingeordnet.

Daraufhin habe ich mal meinen Kollegen gefragt, wann er das zuletzt gehört hat, der spontan sagte: "Das war eins der Lieblingswörter meiner Mutter - also muss das über zwei Jahre her sein" (seine Mutter ist vor 2 Jahren gestorben). Er stimmte mir zu, dass es hier nicht mehr gebräuchlich ist.

Schönen Gruß aus dem Ruhrpott ;)

Sven

Meine Frau kommt aus dem Sauerland, daher musste ich mich mit Wörtern wie "schnüten" und "rumrantern" auseinandersetzen. Das führt dazu, dass meine Tochter zweisprachig aufwächst  ;)
Beste Grüße,
Sven

Churke

Zitat von: Lisande am 05. Januar 2012, 13:22:45
Aber: ich habe es ewig nicht mehr im Sprachgebrauch gehört und hätte es spontan als "allmählich fast schon veraltet" eingeordnet.

Ich halte das nicht für ein Modewort, sondern für extrem passend für einen bestimmten körperlichen Zustand der Unfitness. So fühlt man sich z.B. am Tag nach ausufernder körperlicher Betätigung.

Romy

Das "groggy" veraltet ist, hätte ich jetzt auch nicht gedacht. Wenn es gerade passt benutze ich das nach wie vor gerne. ;)

Kati

Im Braunschweiger Raum sagt man es zwar nicht, aber man kennt es.  ;D Mir fällt gerade gar nichts ein, was man bloß da sagt und woanders nicht kennt.  :hmmm: Hier in Göttingen bin ich auch noch nicht über verrückte, unbekannte Wörter gestolpert.  :)

Kisara


Ich komme aus NRW - Kölner Raum - und ich habe "groggy" seid Jahren nicht gehört. Ich mag es auch nicht. In einem literarischen Text (nicht in wörtlicher Rede!) finde ich, dass es einen irgendwie zum stolpern bringt.

Was seltsame Wörter angeht:
Letztens hatte ich eine spannende Unterhaltung mit einer Ruhrpottlerin darüber, was zur Hölle "ein Tuck", "angedötscht" und "drötschig" bedeuten soll. Wir haben das öfter.  ::)

Alana

Also den Took kenne ich nur aus Herr der Ringe. Was ist das?
Alhambrana

Ilargi

#115
Kaixo,

Um mal von der Diskussion: "Was ist ein Tuck?" wegzukommen, wenn "Groggy" wirklich Boxersprache ist, dann ist es mit größter Wahrscheinlichkeit ein Anglizismus. Da der Boxsport wie wir ihn heute kennen, aus England kommt, also sind vermutlich auch die Begriffe die dort genutzt werden auch Anglizismen und kein deutscher Dialekt.

Ach ja und der Tuk aus dem Herrn der Ringe wird in der Deutschen Schriftsprache ohne ck und mit einem u geschrieben.

lg

Ilargi

Angela

Groggy habe ich auch schon lange nicht mehr gehört, ist wohl aus der Mode.
Ein kleines Tuck mehr?, das kenne ich. Ist aber auch schon alt, alt.

Lisande

Zitat von: Kisara am 05. Januar 2012, 20:52:59
Ich komme aus NRW - Kölner Raum - und ich habe "groggy" seid Jahren nicht gehört. Ich mag es auch nicht. In einem literarischen Text (nicht in wörtlicher Rede!) finde ich, dass es einen irgendwie zum stolpern bringt.

Ah, ich bin also nicht nicht die einzige, die das Wort ewig nicht gehört hat, schön. :) Ich kann nicht sagen, ob ich es mag oder nicht, aber ich glaube, ich würde es nicht so schnell benutzen. Ich bin dann eher "platt". :)


ZitatWas seltsame Wörter angeht:
Letztens hatte ich eine spannende Unterhaltung mit einer Ruhrpottlerin darüber, was zur Hölle "ein Tuck", "angedötscht" und "drötschig" bedeuten soll. Wir haben das öfter.  ::)

Ein Tuck kenne ich (immerhin auch Ruhrgebietlerin) als Huhn. Angedötscht ist völlig klar, ich musste gestern beim Tomatenkaufen aufpassen, dass ich keine angedötschten nehme. Und drötschig ist mir so nicht geläufig, würde ich aber in die gleiche Ecke packen wie angedötscht.

moonjunkie

Also, ich wohne auch im Kölner Raum. Und hier gibt es einige die das Wort "groggy" benutzen. Ich kenne es, ob ich es jetzt gut finde oder nicht, war ja nicht die Frage. Umgangssprachlich ist es schon, denke ich. "Ein Tuck" kenne ich auch (heißt etwas, ein bißchen). Angedötscht ist mir auch ein Begriff (gutes Beispiel mit den Tomaten).

drötschig oder dötschig habe ich hingegen noch nie gehört.

Manchmal erschließt sich die Bedeutung auch aus dem Zusammenhang, dann muss man das Wort selbst nicht unbedingt gehört haben. Bei manchen Wörtern finde ich hat man auch direkt eine Vorstellung. Angedötscht hört sich ja irgendwie matschig an zum Beispiel.

Kisara


Moinsen,

also das "groggy" ein Anglizismus ist, unterschreibe ich sofort. Von daher würde ich auch eher "platt" sagen, aber im Text ich immer "erschöpft", "entkräftet" oder etwas in der Art vorziehen.

Bei "groggy" ist das Beispiel nicht das Beste, aber an der Tuck-Diskussion finde ich sieht man ganz gut, was passieren kann, wenn man auf seine "regionalen Sprach-Skills" vertraut.
Da wo ich herkomme, bezeichnet man einen Knoten in dünnen, langen Dingen z.B. Haaren oder Wollfäden als "Tuck".  :hmmm:

Vielleicht wäre es sinnvolll Wörter zu verwenden, die man im Duden finden kann? Da ist zwar auch Unfug wie "guttenbergen" und "Wutbürger" bei, aber meistens ist die Referenz ganz in Ordnung, und wer in der Bedeutung unsicher ist kann nachsehen...