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Der englische Buchmarkt- auch für deutsche Autoren?

Begonnen von FeeamPC, 13. Juni 2013, 23:28:15

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FeeamPC

Der englische Buchmarkt ist um einiges größer als der deutsche. Da frage ich mich, ob wir nicht auf potentielle Einkünfte verzichten, wenn wir unsere Anstrengungen nur auf Deutschland bzw. den deutschen Sprachraum richten.

Gibt es unter uns Autoren, die englischsprachige Bücher veröffentlicht habenund Vergleiche ziehen können?

Ich will irgendwann dieses Jahr mal einen Versuchsballon starten und ein Kinderbuch sowohl auf Englisch als auch auf Deutsch per Amazon Kindle veröffentlichen. Mal sehen, wie die Zahlen im Verkauf aussehen werden.

Hätte jemand mehr Lust, sich an einem Experiment zu versuchen? Hat eventuell schon einer von euch so ein Experiment gemacht?

Alaun

#1
Ich finde dieses Experiment auf jeden Fall sehr spannend! Selbst kann ich da leider bisher keine Erfahrungen vorweisen. Ich hatte mich mal unverbindlich bezüglich der Kosten für eine Übersetzung meines Buches schlau gemacht, aber da müsste noch einiges an Verkäufen laufen, bis sich diese Investition lohnen würde. :wart: Andererseits zäumt man so wahrscheinlich das Pferd von hinten auf und es wäre viel besser, angesichts des großen englischen Marktes die Investition zu "wagen" und zu sehen, was passiert. Ein kleines Teufelchen auf meiner Schulter hätte, um ehrlich zu sein, extrem viel Lust dazu ;D

Bin gespannt, was du von deinem Versuchsprojekt berichtest!

Liebe Grüße,
*Aquamarin

Kaeptn

Fände ich zwar auch spannend, aber ist gerade für einen Kleinverlag so eine Übersetzung nicht ein großes Wagnis? Bei einem Kinderbuch mit nicht zu viel Text mag das noch gehen, aber ein 80.000 Wörter Buch in GUTES Literatur-Englisch übersetzen lassen kostet doch sicher einiges, oder? Hat da ein Kleinverleger Erfahrungswerte?

Lavendel

Natürlich kann man es versuchen, aber es ist vermutlich schwierig und auch nicht nur von einem gut übersetzen Text abhängig. Erst mal herrscht ja kein Mangel an englischsprachigen Autoren und Autorinnen.
Ich habe irgendwo mal ein Interview mit einer Agentin gelesen. Vieles aus England läuft schon in Amerika nicht und umgekehrt, weil die Märkte doch verschieden sind. Ein deutscher Autor passt mit seinem Text auf diesen Märkten möglicherweise nirgends rein und entspricht zu wenig den Erwartungen.
Und natürlich kann es schon ein Problem werden, dass noch eine Person zwischen Autor und Verlag steht, nämlich der oder diejenige, die übersetzt. Erstmal geht man dann in Vorleistung, und würde man das MS unterbringen, müsste eine Übersetzerin die ganze Zeit ins Lektorat eingebunden sein, denn jede Änderung muss ja auch wieder übersetzt werden, wenn man es richtig haben will.
Natürlich könnte man auch versuchen, selbst auf Englisch zu schreiben, aber das wir selbst bei sehr sehr guten Sprachkenntnissen ungleich viel mehr Arbeit für ein Lektorat bedeuten.
Ich meine, ich lerne ja jetzt seit zwanzig Jahren Englisch (ja, ich lerne immer noch ;)), kenne als Lehrerin grammatikalische Strukturen und so weiter in und auswenig und verwende sogar fast immer die richtigen Präpositionen ::). Meine "messbare" Sprachkompetenz ist beinahe auf muttersprachlichem Niveau, aber ich würde mir nie im Leben zutrauen, einen Roman auf Englisch zu schreiben. Alltägliche Sprache, wissenschaftliche Texte oder Sachtexte, das ist was ganz anderes, aber wenn man Literatur schreibt (selbst wenn man reine Unterhaltungsschmonzetten auf bewusst niedrigem Niveau raushaut), dann werden plötzlich sehr feine Bedeutungsunterschiede relevant, die man als Nicht-Muttersprachler nur sehr schwer reproduzieren kann, selbst nicht, wenn man sehr viele Romane auf Englisch liest - jedenfalls sehe ich das so.
Ich nehme an, mit einem muttersprachlichen "Coach", der selbst ein tolles Sprachgefühl hat (muttersprachlich bedeutet ja nicht gleich auch mit Talent gesegnet ...) würde man den Dreh als sprachbegabter Mensch nach einiger Zeit vermutlich ziemlich gut rauskriegen - aber das ist ja eigentlich wieder ein anderes Thema.

Fakt ist, dass ich mir als englischer, irischer oder US-Amerikanischer Agent zuerst einmal die Frage stellen würde, warum sich jemand bewirbt, dessen Wohnsitz nicht im gleichen Land liegt, und ich würde mich fragen, warum ich meine Zeit investieren soll, wenn doch ein riesen Stapel mit MS vor mir liegt, die die Sprache besser beherrschen und die Bedürfnisse ihrer Zielgruppe besser kennen, weil sie mit einem anderen Markt vertraut sind.

Das einzige Alleinstellungsmerkmal, das der Text, den man schickt, vermutlich haben wird, ist dann, das der Autor oder die Autorin deutsch ist, denn Produzenten von Literatur gibt es auch in Übersee oder auf der Insel genug. Wenn ich als US-Amerikanischer oder Englischer Verlag einen deutschen Autor wollen würde, dann würde ich eine Lizenz kaufen. Lizenzen von deutschen Verlagen sind ja nicht so besonders teuer, wenn man beispielsweise aus Sicht eines US-Amerikanischen Verlages rechnet. Selbst Bestseller kommen da wohl kaum in den Bereich, in dem Lizenzen aus den USA hierzulande eingekauft werden. Lektoriert ist bereits und man muss nur noch Übersetzen.
Also, warum sollte ich mir als Agent oder dann später als Verlag den Aufwand zwischen Autor, Übersetzer und Lektorat ans Bein binden, wenn es viel reibungsloser und billiger geht?

Was sich auf der anderen Seite schon lohnen könnte, wäre eine englischsprachige Übersetzung für den Self-Publishing bereich. Allerdings nur, wenn man jemanden kennt, der einem einen "Freundschaftspreis" macht oder sich auf ein Experiment einlässt, denn es ist ja nicht sicher, dass man die Kosten der Übersetzung auch wieder rauskriegt. Allerdings erreicht man mit einer Übersetung im Self-Publishing Segment natürlich gleich ein viel größeres Publikum, und man könnte sogar Glück damit haben, wenn man sich auf den richtigen Plattformen platziert und so weiter - aber auch da ist natürlich kein Erfolg garantiert, und eine Übersetzung ist ja im Regelfall nichts, was man aus der Kaffeekasse bezahlt.

Thaliope

Ich bin ja wirklich sehr gespannt, was dabei rauskommt. Von meiner jetzigen Warte würde ich es für so gut wie unmöglich halten, mit diesem Konzept Erfolg zu haben - aber ich lass mich da sehr gern eines Besseren belehren :)

Ich hatte vor einiger Zeit eine Anfrage bekommen, Texte für ein solches Projekt ins Englische zu übersetzen. Da war das Konzept, dass die Übersetzer kein Grundhonorar bekommen sollten, dafür aber mit verhältnismäßig hohem Prozentsatz am Erlös beteiligt wird. Davon abgesehen, dass ich nicht ins Englische übersetze (was im Profibereich ja wirklich hauptsächlich Muttersprachler tun), wären das für mich keine Konditionen, auf die ich mich als hauptberuflicher Übersetzer einlassen würde ... schließlich muss ich ja davon leben. ;)

Aber vielleicht wäre das eine Option, Hobby-Übersetzer mit einem solchen Konzept anzusprechen, um die Investitionen möglichst gering zu halten.

LG
Thali

gbwolf

Die Frage, die ich mir stelle ist, in welcher Nische deutsche Self Publisher in einem anglophonen Land erfolgreich sein können. Romance, Fantasy, Krimi, Reiseberichte? Genres, die eigentlich immer laufen und in denen das Publikum keinen literarischen Anspruch hat? Oder klappt es hier in Nischen besonders gut, die amerikanische Autoren nicht besetzen oder kaum besetzen? SF? Literarisches mit Bezug auf Europa?

Parallel zum Kinderbuch wäre es spannend, einen solchen Schritt mit einem Genre zu versuchen, das häufiger als eBook gekauft wird, oder mit ... sagen wir mal Erotiknovellen.

Mir ist aufgefallen, dass es auf dem anglophonen eBook-Markt immer mehr Serien mit kleinen Preisen und Novellenlänge gibt. Meistens bekommt man Teil 1 umsonst. Gerade im Romance- und Actionbereich scheinen hier Selbstverleger einen guten Stand zu haben.

Nycra

Ich denke ja schon seit längerem darüber nach, den "Höllenjob ..." auf englisch zu übersetzen, und als Ebook zu testen - natürlich mit Machandel als ausführendem Verlag. Dadurch, dass die Hauptarbeit bei mir bleibt, arbeite ich mehr oder weniger kostenneutral. Klar investiere ich Zeit, aber es muss niemand mehr zwischengeschaltet werden, der bezahlt werden will. Dass das nicht von jetzt auf gleich funktionieren wird, dürfte allen klar sein. Aber versuchen wollte ich es trotzdem, einfach auch, um Erfahrungswerte zu sammeln. Ich meine, wer es nicht versucht, der weiß nicht, ob es klappt, oder?

Zitat von: Lavendel am 14. Juni 2013, 08:49:21Fakt ist, dass ich mir als englischer, irischer oder US-Amerikanischer Agent zuerst einmal die Frage stellen würde, warum sich jemand bewirbt, dessen Wohnsitz nicht im gleichen Land liegt, und ich würde mich fragen, warum ich meine Zeit investieren soll, wenn doch ein riesen Stapel mit MS vor mir liegt, die die Sprache besser beherrschen und die Bedürfnisse ihrer Zielgruppe besser kennen, weil sie mit einem anderen Markt vertraut sind.
Ich weiß in der Hinsicht zufällig, dass englischsprachige Agenturen durchaus (und gerne) auf deutsche Autoren zurückgreifen, sofern sie ihren Geschmack treffen. Ein Agent hat mich sogar mal ausgelacht, als ich damals sein Angebot den "Höllenjob" zu vertreten abgelehnt habe, weil er im Ausland sitzt. Er meinte zu mir, da sei nicht unüblich, und er kenne mindestens drei bekannte Autoren persönlich, die irische bzw. englische Agenturen haben. Leider weiß ich die Namen nicht mehr. Ich weiß nur, dass glaube ich ein bekanntes Jugendbuch darunter fiel, aber da ich mir hier nicht mehr zu 100% sicher bin, nenne ich lieber keine Namen. Also so ganz weit hergeholt finde ich das daher nicht.

Alaun

Zitat von: Nycra am 14. Juni 2013, 09:49:45
Ich denke ja schon seit längerem darüber nach, den "Höllenjob ..." auf englisch zu übersetzen, und als Ebook zu testen - natürlich mit Machandel als ausführendem Verlag. Dadurch, dass die Hauptarbeit bei mir bleibt, arbeite ich mehr oder weniger kostenneutral. Klar investiere ich Zeit, aber es muss niemand mehr zwischengeschaltet werden, der bezahlt werden will. Dass das nicht von jetzt auf gleich funktionieren wird, dürfte allen klar sein. Aber versuchen wollte ich es trotzdem, einfach auch, um Erfahrungswerte zu sammeln.

Das finde ich klasse - und auch ziemlich mutig. Ich würde mir nicht zutrauen, ein Buch ins Englische zu übersetzen, ganz einfach, weil Englisch nicht meine Muttersprache ist. Lavendel hat das Problem der sprachlichen Nuancen in ihrem Beitrag sehr schön beschrieben, finde ich. Aber wenn du es hinbekommst, dann wäre das großartig und ein wirklich interessantes Experiment! Ich denke, Shati würde sich auf dem amerikanischen Markt gut machen :jau:

Debbie

Ehrlich gesagt stecke ich bereits mehr oder weniger in so einem Experiment ...  :versteck:

Nachdem das erste Kapitel überarbeitet war, und ich gemerkt habe, dass ich im Deutschen oft Begriffsfindungsschwierigkeiten hatte (während mir der perfekte/passende/treffende Begriff auf Englisch sofort einfiel), hab ich angefangen, auf Englisch weiterzuschreiben.

Da ich mich ja bereits vor einer Weile entschieden habe, das fertige Produkt (so denn es dann irgendwann fertig werden sollte) keinem Verlag anzubieten, sondern das Ganze über Self-Publishing zu vertreiben, und ich sehr wohl vorhabe, mein hart erarbeitetes Geschreibsel auf den englischsprachigen Buchmarkt zu werfen, war das Schreiben auf Englisch irgendwie eine logische Schlussfolgerung. Es geht mir auch schneller von der Hand ...

Generell bin ich ja kein großer Fan von Übersetzungen - selbst bei Linguisten, studierten Übersetzern, etc. finde ich die Ergebnisse oftmals recht "hölzern", wenn nicht gar der individuelle Sprachstil des Autors aus dem Original komplett dran glauben muss. Der Idealfall ist da doch immer jemand, der möglichst bilingual aufgewachsen ist und selbst talentierter Schriftsteller. Selbst zu schreiben ist für mich der "Feinschliff", den ein wirklich guter Übersetzer braucht - denn Leute, die selbst schreiben, haben oftmals (ganz sicher nicht immer  :snicker:) ein Gespür für Sprache. Das ist auch nichts was man lernen kann - man kann Vokabeln, Redewendungen, Grammatik pauken, aber Sprachgefühl hat man - oder eben nicht.

Das ich nicht gut genug bin, um auf Englisch ein veröffentlichungsreifes Manuskript zu verfassen, ist mir klar. Aber ehrlich gesagt, bin ich es auf Deutsch auch nicht. Welcher Autor ist das schon? Welches Manuskript wird von dem Lektorat eines renommierten Publikumsverlages nicht noch auseinandergepflückt?

Insofern habe ich mich dazu entschieden, statt später eine Übersetzung zu bezahlen (von denen ich ja, wie erwähnt, kein großer Fan bin), einfach ein freies englisches Lektorat in Auftrag zu geben, wenn es soweit ist. Da ich einige Verwandte in den USA habe, wird es mir wohl auch nicht an Testlesern mangeln ... Aber im Endeffekt schreibe ich lieber direkt auf Englisch als danach auf Englisch zu übersetzen. Das ist zwar etwas, dass ich meinen Nachhilfeschülern immer strengstens verbiete - da es den meisten Leuten schwerfällt, einen inhaltilich anspruchsvollen und grammatikalisch korrekten Satz in einem Rutsch zustande zu bringen - aber mir fällt es so einfach leichter.

@Fee: Falls der Text des Kinderbuches nicht zu lange ist/wird, kannst du später gerne nochmal auf mich zurückkommen (als Englisch-Beta oder evtl. Übersetzer, wobei das für mich ein "First" wäre, und von der Länge des Textes abhängig - aber Interesse hätte ich auf jeden Fall). Ich bin auf den Ausgang dieses Experiments auf jeden Fall sehr gespannt!  8)

Nycra

Zitat von: Aquamarin am 14. Juni 2013, 10:04:43Das finde ich klasse - und auch ziemlich mutig. Ich würde mir nicht zutrauen, ein Buch ins Englische zu übersetzen, ganz einfach, weil Englisch nicht meine Muttersprache ist. Lavendel hat das Problem der sprachlichen Nuancen in ihrem Beitrag sehr schön beschrieben, finde ich. Aber wenn du es hinbekommst, dann wäre das großartig und ein wirklich interessantes Experiment! Ich denke, Shati würde sich auf dem amerikanischen Markt gut machen :jau:
Mutig sicher. Aber ich bin ja ausgebildete Fremdsprachensekretärin mit Schwerpunkt Übersetzung. Früher wurde mir immer ein gutes Sprachgefühl attestiert und da ich meinen eigenen Text übersetze, sollte das auch mit den sprachlichen Nuancen hinhauen, weil ich ja genau weiß, wie ich es im Deutschen ausdrücken wollte.
Für jemand anderen die Übersetzung zu machen, fiele mir bei einem Roman aber auch nicht ein - sonst hätte ich mir das tatsächlich schon längst als Job gesucht, schätze ich.

gbwolf

Ganz interessant finde ich in diesem Zusammenhang auch diesen älteren Thread, in dem Steffi einige Links und Informationen zusammengetragen hat: Indie Publishing: doch eine Alternative mit Zukunft?

Vor allem dieses Zitat, in dem es um Profilschärfung und Backlist geht:

Zitat von: Steffi am 10. Oktober 2011, 21:00:15Aber auch die Kehrseite sollte nicht vergessen werden: Jane schreibt bei DearAuthor.com, dass sie zwar viele Bücher über die Schnupperpreise ausprobiert hat, bei den Indieautoren aber so gut wie keine dabei waren, zu denen sie noch einmal zurückkehren würde. Abgesehen von der mangelnden Qualität finde ich besonders dieses Argument sehr interessant: Indieautoren haben kaum "Backlists", also nennenswerte Titel aus demselben Genre wie das angebotene Buch. Vielleicht ist das eBook der erste Gehversuch, aber oft - und das finde ich besonders faszinierend - liegt das Problem auch darin, dass Indieautoren in zu vielen verschiedenen Genres schreiben. Sie betreiben keine aktive Namensbildung, wie Verlage das tun würden, und veröffentlichen wild das, wonach ihnen ist:

Zanoni

Grundsätzlich birgt der englische Buchmarkt natürlich gewaltige Potentiale. Allerdings ist dort die Konkurrenz auch gewaltig größer.

Eine gute Übersetzung ist eine Sache, aber eine völlig andere ist es, auch den Nerv der englischsprachigen Leser zu treffen. Was hier gut funktioniert, interessiert dort möglicherweise niemanden. Andererseits könnte man auch Glück haben und konkurrenzlos etwas Neues anbieten, was es dort noch nicht gibt, aber viele interessiert. Das wäre dann vermutlich wie ein Sechser im Lotto.

Wenn man nicht alles selbst machen kann, sind solche Experimente auf dem englischen Buchmarkt meist mit recht hohen Investitionskosten verbunden. Bei gleichzeitig sehr hohem Risiko. Daher scheuen die meisten Verlage solche Experimente. Gerade kleinere Verlage könnten beim Scheitern leicht in größere Schwierigkeiten kommen.

Allerdings gäbe es schon Möglichkeiten, solche Risiken auf mehrere Schultern zu verteilen und den Aufwand insgesamt zu minimieren.

Man könnte bspw. einen einzigen oder einige wenige kleine "Testballons" starten. Also möglichst kurze Geschichten, bei denen der Aufwand überschaubar ist und mit denen man einfach nur mal "antestet", ob überhaupt Interesse seitens der englischen Leserschaft besteht. Wenn man diese als kleine Mini-eBooks zum Mini-Preis anbietet (aber professionell umgesetzt) - was ja mittlerweile problemlos weltweit möglich ist -, wird man sehr schnell sehen können, ob und wie ein Thema oder  Autor ankommt. Und sollten die Reaktionen positiv sein, kann mehr wagen ... weil der jeweilige Autor dann ja sogar schon ein klein wenig bekannt ist.

Außerdem gäbe es noch eine andere, zusätzliche Möglichkeit, die Investitionskosten sehr gering zu halten: Team Work! Es schließen sich mehrere zusammen, die jeweils andere Bereiche abdecken und sich so gegenseitig ergänzen können. Jeder "investiert" ein wenig eigene Arbeit ein solches Testprojekt (was es für jeden einzelnen überschaubar hält), zwar ohne vorherige Bezahlung, erhält dafür aber eine hohe Erfolgsbeteiligung. Sollte der Versuch misslingen, wäre für jeden Einzelnen nicht viel verloren. Sollte es jedoch ein Erfolg werden, würden alle Beteiligten gleichermaßen daran teilhaben.
Also im Grunde ein ähnliches Prinzip wie Crowdfunding, nur ohne Geld, aber dafür mit Eigenleistung.

Wichtig wäre halt nur, dass eine solche Zusammenarbeit fair und transparent abläuft. Damit sich niemand benachteiligt fühlen muss. Alle müssten gemeinsam an einem Strang ziehen - miteinander. Dann könnte das funktionieren. Und man müsste für jeden Bereich jemanden haben, damit wirklich alles abgedeckt ist. Aber das wäre vermutlich das geringste Problem, weil allein schon hier im Forum so viele Leute sind, die aus den verschiedensten Bereichen kommen. Ich selbst finde solche Experimente auch sehr spannend und würde mich dabei engagieren. Zwar bin ich kein Übersetzer, aber dafür könnte ich vielleicht anderes zum Gelingen beisteuern.

Alaun

Zitat von: Zanoni am 14. Juni 2013, 12:31:22
Man könnte bspw. einen einzigen oder einige wenige kleine "Testballons" starten. Also möglichst kurze Geschichten, bei denen der Aufwand überschaubar ist und mit denen man einfach nur mal "antestet", ob überhaupt Interesse seitens der englischen Leserschaft besteht. Wenn man diese als kleine Mini-eBooks zum Mini-Preis anbietet (aber professionell umgesetzt) - was ja mittlerweile problemlos weltweit möglich ist -, wird man sehr schnell sehen können, ob und wie ein Thema oder  Autor ankommt. Und sollten die Reaktionen positiv sein, kann mehr wagen ... weil der jeweilige Autor dann ja sogar schon ein klein wenig bekannt ist.

Noch jemand hier, bei dem diese Aussage offene Türen einrennt? Testballons sind gut.

Zitat von: Zanoni am 14. Juni 2013, 12:31:22Außerdem gäbe es noch eine andere, zusätzliche Möglichkeit, die Investitionskosten sehr gering zu halten: Team Work!

Grundsätzlich super, wenn sich für alle Bereiche jemand findet. Ich biete mich gerne fürs Lektorat und Korrektorat der englischsprachigen Texte an. Für Übersetzungen ins Englische reichts bei mir leider nicht, das traue ich mir - trotz gutem Englisch - als Nichtmuttersprachler einfach nicht zu.

Zitat von: Zanoni am 14. Juni 2013, 12:31:22
Wichtig wäre halt nur, dass eine solche Zusammenarbeit fair und transparent abläuft. Damit sich niemand benachteiligt fühlen muss. Alle müssten gemeinsam an einem Strang ziehen - miteinander.

Bisherige Erfahrung meinerseits in Teams: Toll ein anderer machts. Daher bin ich angemessen skeptisch, lasse mich aber gerne davon überzeugen, dass es im Bereich des Tintenzirkels auch anders laufen kann. Ich wäre also sehr gerne dabei.

Nycra

Zitat von: Aquamarin am 14. Juni 2013, 14:42:07Bisherige Erfahrung meinerseits in Teams: Toll ein anderer machts. Daher bin ich angemessen skeptisch, lasse mich aber gerne davon überzeugen, dass es im Bereich des Tintenzirkels auch anders laufen kann. Ich wäre also sehr gerne dabei.
Dito, sehe ich genauso. Das ist viel Arbeit und die bleibt am Ende wieder an einem oder zwei Leuten hängen. Sehe ich jedes Mal wieder, weshalb für mich ein solches Konzept nicht in Frage käme. Weil ich genau weiß, ich zähle wieder zu den Dummen, die sich den Poppes aufreißen und die anderen kassieren die Lorbeeren.

Zanoni

Stichwort T.e.a.m.: Es müsste natürlich eine klare Aufgabenverteilung geben. Wer eine übernimmt, ist dabei. Und falls doch nicht (aus welchen Gründen auch immer) ... springt jemand anders ein. Aber dann ist Erstere/r halt raus. ;-)