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[Roman] Papierverzierer und Luzifer suchen Fantasy und Horror

Begonnen von Kuddel, 15. Dezember 2013, 21:15:23

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Nana

Hatte nicht Luzifer-Verlag ohnehin mit Crowddingens gearbeitet? Also in irgendeinem Bereich seiner Verlagsgeschichte?

Also, ganz ehrlich? Ich halte davon gar nichts. Im Prinzip ist es doch, wenn ich es richtig verstanden habe, die Tatsache, dass Bücher dem Leser zur Wahl gestellt werden, als eBook und das Buch, das sich verkauft, das bekommt den Zuschlag?

In meinen Augen ist es das, was andere Verlage selbst schon machen. Beispiel Neobooks. Leser bewerten Bücher, davon kommt eins, oder mehr als eBooks und wenn das läuft, Glückwunsch, Print.
Und Impress, war es da nicht auch so? Aha, eBook a verkauft sich, hauen wir es im Print raus.

Also Pardon. Nichts anderes ist das. Mehr noch, mit etwas Pech sind die eingereichten Geschichten dann auch noch verbrannt, ohne dass hier wirklich was hinterher käme.

Koriko

Sehe ich leider auch so - oder wird alles zusammengenommen, sprich für Buch 1 kommen 450,- rum, für Buch 2 550,- und für Buch 3 1.500,- Zusammen kommt man auf 2.500,- und da keines wirklich auf den Mindestsatz kommt nehmen wir alles Geld und fördern damit Band 3 ...

Wäre aber auch unfair und irgendwie doof. Also ich weiß nicht ...
"Das schönste aller Geheimnisse: ein Genie zu sein und es als einziger zu wissen." - Mark Twain

www.assjah.de
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www.like-a-dream.de

Nana

Im Prinzip sehe ich hier die Gefahr, nicht das beste Buch 'gewinnt' irgendwas, sondern, derjenige, der genug Freunde/Verwandte/Bekannte/Feinde hat, die bereit sind, 5€ 'zu Spenden', der bekommt den Zuschlag.
War doch bei Lyx genauso. Der mit der meisten Reichweite in Facebook bekam einen Platz im Buch, ob gut oder nicht blieb dahingestellt.

Sorry, aber das kann ich echt nicht ernstnehmen. Zumal es ja so ein Bissl als 'Revolution der Buchwelt' hingestellt wird.

Meine Meinung.

LG, Nana

Minhael

Ehrlich gesagt bin ich gerade auch etwas enttäuscht, vollkommen neu ist nunmal anders. Die Leseproben werd ich mir trotzdem anschauen, über mein iPad funktioniert das gerade leider nur nicht... So wie ich das verstehe wurden die Textausschnitte nicht lektoriert, da bin ich also wirklich gespannt.

treogen

Zunächst mal bleibt abzuwarten, ob das Projekt genügend Sponsoren findet.
Das würde immerhin 500 Spender bedeuten.
500 Leute, die 5 Euro spenden - und das, obwohl geradezu fundamentale Infos fehlen. Koriko sagte es schon: Reicht es, wenn 2500 Euro zusammen sind und dann gibts den Gewinner (auch wenn ich für den gar nicht gespendet habe)?
Ob unter den Bedingungen überhaupt die 2500 Euro zusammenkommen?
www.verlag-torsten-low.de

Phantastik vom Feinsten

Fianna

Feder und Schwert hatte mal ein transparenteres Crowdfunding-Projekt von einer anscheinend beliebten Serie, wo die Summe aber auch nicht zusammen kam.

treogen

Zitat von: Fianna am 21. Januar 2014, 21:22:16
Feder und Schwert hatte mal ein transparenteres Crowdfunding-Projekt von einer anscheinend beliebten Serie, wo die Summe aber auch nicht zusammen kam.

F&S hatte auch ein anderes Crowfounding-Projekt, wo die Summe zusammenkam.
Darauf verweisen Luzifer und Papierverzierer auf ihrer Seite ja auch.

Allerdings haben Feder&Schwert mittlerweile 25 Jahre als klassischer Verlag auf dem Buckel. Sie haben einen Namen, sie haben einen Ruf und vor allem: Sie kennen ihre Zielgruppe.
Luzifer gibt es seit 2011, Papierverzierer seit 2013.
Beide haben noch nicht das magische 3. Jahr erlebt - das Jahr, in dem das Finanzamt sagt: Jungens, dat war's.
Da fehlt einfach mMn auch noch das Vertrauen in die Marke durch die fehlende Dauer am Markt.
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Phantastik vom Feinsten

RockSheep

Ich versuche mal aufzuklären, da ich als Teilnehmer noch ein etwas ausführlicheres Mail gekriegt habe.

Es müssen insgesammt 2500.- gesammelt werden, dann wird dasjenige Buch veröffentlicht, welches die meisten Spenden eingeholt hat. Von dem her stimmt es, es kann sein, dass man Geld spendet für ein Buch, dass man gar nicht will.
Sollte das Projekt überfinanziert werden, würde das Manuskript mit den zweitmeisten Spenden auch veröffentlicht etc.
Mit dem Geld wird Lektorat und Cover bezahlt, soviel ich verstanden habe. Den Rest übernehmen die Verlage.
Soviel ich weiss sind 5.- auch nur der Mindestbetrag, den man spenden kann. Mehr liegt immer drin, so wie ich es vom Crowdfunding kenne (wovon ich generell eigentlich ein grosser Fan bin).

Ich bin auch nicht wirklich glücklich darüber, als was sich das Projekt entpuppt hat, aber ohen Risiko ist das Leben halt langweilig. Ich habe mir die Chancen auf einen Gewinn etwas abgeschminkt, da ich überhaupt nicht der Typ dazu bin, bei anderen Leuten hausieren zu gehen. Aber mal sehen, wie sich das entwickelt. :)

Koriko

#38
Oh man - also kann es sein, dass ich 50,- spende (wenn ich etwas wirklich unterstützen will und von Buch A total überzeugt bin) und dann wird Buch B umgesetzt, da dafür der Autor mehr Werbung gemacht hat und dementsprechend mehr Unterstützung (Fans) bekommt? Nee, sorry, aber das halte ich nun wirklich für unseriös. Bei den anderen Crowdfunding Projekten bekommt man wenigstens das, was man unterstützt - hier kauft man ja gewissermaßen die Katze im Sack :nöö:

Sorry, aber das unterstütze ich garantiert nicht. Als Unterstützer von solchen Projekten will ich bei Erfolg wenigstens das auf dem Markt sehen, was ich auch unterstützt habe und nicht das Buch des Autors, der die meisten Fans zusammengtrommelt hat. Kann ja sein, dass das Gewinner-Buch gut ist, aber ich kaufe im Buchladen ja auch nur das Werk, das mich zum Klappentext und der Leseprobe her am meisten überzeugt.

Bin ich froh, nicht teilgenommen zu haben!
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Nana

Das setzt meiner Meinung nach noch die Krone auf und hätte, wenn man es genau nimmt, auch ohne Spende realisiert werden können. Ich weiß nicht wirklich, was hier die treibende Kraft war (Unterstützung - finanzieller Art - bei der Realisierung eines Buchs?) oder ob man davon ausging, dass nun der 'wahre' Leser entscheidet, welches Buch es verdient hätte.
Wenn letzteres zutrifft, dann hätte das gute alte "Setz-Dein-Häkchen-Und-Stimme-Ab" Verfahren auch getan, denn das wäre im gleichen Atemzug genauso nichtssagend. Denn ähnlich wie beim Crowdfunding geht es doch nur darum, dass derjenige, der am lautesten brüllt, den Zuschlag bekommt. Hier gewinnt eben der mit dem größten, spendierfreudigen Freundeskreis.
Ich denke, die Zahl jener, die zufällig über dieses Projekt stolpern, zufällig die Zeit haben, die ganzen Leseproben zu lesen und zufällig 5 oder mehr Euro übrig haben und diese dann genauso zufällig genau dafür ausgeben, ohne zu Wissen, ob ihr gewünschtes Buch letztlich den Zuschlag erhält, wird eher geringer ausfallen.

Also, wie bereits gesagt: Revolution sieht für mich anders aus.

LG, Nana

Maja

Ich finde das auch mehr als ärgerlich, vor allem, da wir eine Tntenzirklerin unter den Finalisten haben und es eine schöne Gelegenheit wäre, sich da als Forum zu engagieren. Aber diese Art von Crowdfunding, bei der man nicht mal weiß, was man da finanziert, ist für mich noch nicht mal mehr ein Druckkostenzuschuss, sondern letztlich reines Glücksspiel. Und Lektorat und Cover, Kernaufgaben eines Verlags, von Finanzierung von Außen abhängig zu machen, das ist ... aaargh. Scheiße ist das. Und ich habe echt Angst, dass dieses System jetzt in Zukunft noch weiter um sich greifen wird.
Niemand hantiert gern ungesichert mit kritischen Massen.
Robert Gernhardt

Joel

Es sind sogar zwei Tizis unter den Finalisten, aber ich sehe das ganze ähnlich kritisch.

Tinnue

Ich muss mich da leider den vorangegangenen Meinungen anschließen. Anfangs fand ich es eine sehr spannende Idee, mal was Neues eben, aber im Moment stößt mir das etwas sauer auf.

ZitatAber diese Art von Crowdfunding, bei der man nicht mal weiß, was man da finanziert, ist für mich noch nicht mal mehr ein Druckkostenzuschuss, sondern letztlich reines Glücksspiel.

Maja bringt es schön auf den Punkt. Ich habe prinzipiell nix gegen Crowdfunding, das scheint bei einigen Beispielen wie der "Eis und Dampf"-Anthologie der Vogts-Schreiber super funktioniert zu haben. Aber dieser "Glücksspiel-Faktor" macht mir das in diesem Fall nicht schmackhaft, mich da in irgendeiner Weise einzubringen. Und auch für die Autoren finde ich es nicht so schön gelöst.

RockSheep

Ich bin wirklich total hin und her gerissen, ob ich mich da jetzt hineinhängen soll oder nicht. Auf eine Art wollte ich eine Art Buchmarketing  so oder so mal antesten, sprich ein Trailer machen etc. und das wäre jetzt eigentlich die Gelegenheit dafür. Andererseits stört mich einfach der schale Nachgeschmack, wenn ich bei meinen Bekannten dann dafür Werbubng machen soll. Es gäbe sicher viele, die was spenden würden, wenn sie wüssten, dass es um diesen exakten Roman von mir geht (in 12 Jahren hatte man schon eine Menge Betaleser *g*). Aber ich hätte ein sehr schlechtes Gewissen, wenn es dann ein anderer Roman wird.  :-\


Pygmalion

Das ist eben das Problem, Rocksheep, das ich auch sehe. Wenn man seine Freunde, Verwandten und die Oma dazu bringt, dort Geld hinein zu stecken und am Ende heißt es, dass ein anderes Buch wird veröffentlicht, denken die sich vermutlich, wieso habe ich das Geld dem Kerl nicht einfach so in die Kralle gedrückt und dafür dann das Ding als pdf gekriegt? Ich würde mir als Autor auch einfach die Frage stellen, wofür brauche ich den Verlag, wenn sowieso meine Freunde und Familie das Lektorat/Cover bezahlen? Da kann man doch auch so zur Oma gehen, sagen hier, ich will mir Geld von dir leihen für ein Cover/Lektorat und dann selbst veröffentlichen. Ist die Gewinnspanne höher und Oma kriegt garantiert ihr Buch, das sie in der Hand halten kann.
Ich denke nicht, dass sich dieses System durchsetzen wird... dafür sind den meisten Verlagen die Unwägbarkeiten solcher Praktiken wohl zu bewusst. Im Mindestfall insgesamt 500 Spender heißt ja nicht, dass sich das Buch dann auch verkaufen wird.