Tintenzirkel - das Fantasyautor:innenforum

Handwerkliches => Workshop => Weltenbau => Thema gestartet von: Beate am 12. Januar 2009, 18:37:09

Titel: Diskussion: klassische Fantasyrassen - grundlegende Dinge
Beitrag von: Beate am 12. Januar 2009, 18:37:09
Hallo zusammen!

Ich habe eben Kai Meyers Merle-Reihe ("Die fließende Königin", "Das steinerne Licht", "Das gläserne Wort") gelesen und dort kommen u.a. Sphinxe und Meerjungfrauen vor. Und plötzlich hat sich mir eine ganz seltsame Frage gestellt: Wie sieht es da eigentlich mit so grundlegenden Dingen wie Paarung, Geburt und Liebe aus?
Denn:
Sphinxe sind ja eine Kombination aus Mensch + Löwe/Raubkatze. Lieben die sich jetzt wie Katzen, was sehr brutal ist oder empfinden sie mehr wie Menschen? Haben sie eher Einzelgeburten (menschlich) oder Mehrlingsgeburten (Katze)? Und können sie überhaupt Schnurren? Wohl eher nicht.

Noch komplizierter sieht es bei Meerjungfrauen aus: Halb Mensch - halb Fisch. Paaren die sich wie Menschen? (wie denn bitte, wenn sie ab der Hüfte Fische sind?) oder wie Fische? Dann müssten sie ja aber Eier legen - und wieso haben sie dann Brüste?

Und wie sieht es z.B. bei Minotauren aus: Alles Mensch außer dem Stierkopf. Da ist menschlich ja naheliegend - aber sind sie von der Intelligenz nicht eher Stiere und damit relativ primitiv?

Fragen über Fragen. Letztendlich liegt es sicher im Ermessen des Autors, wie er das handhabt, aber ich finde dennoch, dass es eine Diskussion wert ist, da hier sicher verschiedenste Meinungen aufeinander treffen.

Ich freue mich schon darauf.
Beate
Titel: Re: Diskussion: klassische Fantasyrassen - grundlegende Dinge
Beitrag von: Mrs.Finster am 12. Januar 2009, 19:35:14
Also diese Frage ist wirklich kniffelig  :rofl:

bei der Sphinx würde ich doch eher, zu der Katze und deren tierischen Verhalten tendieren...
allerdings möchte ich mir das bei den Meermenschen eher nicht vorstellen  :gähn:
das Würde meine rosarote Welt von Arielle zerstören  ::) Vielleicht deshalb auch der Name Meer(jungfrau), ich mein Arielle hatte ja auch 80 Schwestern in dem gleichen Alter...
Titel: Re: Diskussion: klassische Fantasyrassen - grundlegende Dinge
Beitrag von: Jara am 12. Januar 2009, 19:38:20
Das ist mal wirklich eine sehr sehr interessante Frage!  ???
Also wenn ich mal davon ausgehe, dass ich so was in ein Buch einbringe,
was ja möglich ist, denke ich, würde ich das bei allen sehr menschlich handhaben.
Gut, wenn es um die Gefühle geht, kann man da sicher exzessiver schreiben,
aber das so richtig animalisch machen, wäre mir glaube ich zu viel.
Besser gesagt würde ich es mich wohl nicht trauen und vor allem bei den
stets gefürchteten Liebesszenen hätte ich dann wohl Probleme.

Wobei das sicher auch auf das Genre ankommt Hmmm.... :hmmm:
Also bei Darkfantasy wäre animalisch wohl gar nicht schlecht . . .

Meerjungfrauen stellen mich physisch echt vor ein Rätsel.
Wenn ich nicht wollte, dass sie Eier legen, würde ich da unter ihren Schuppen wohl irgendwas verborgen halten.
Das wäre dann mal künstlerische Freiheit   ;)

Minotauren werden doch meißt sehr tierisch dargestellt, aggresiv und verstandlos.
da liegt es wohl näher die Fortpflanzung tierisch zu gestalten.

Und ne Sphinx . . .
also beim Beispiel Mayer paaren sie sich wohl sehr menschlich, sonst könnte es wohl keine Halbsphinxe geben,
weil der menschliche elternteil sehr bald zerfetzt werden würde oder so.

Insgesamt würde ich das aber davon abhängig machen, wie ich die Rasse vorher beschrieben habe, welche speziellen Charakteristia sie bei mir hat.
Solange sich alles in ein Gesamtbild fügt, ist es, denke ich, in Ordnung.
Liebe Grüße,
Jara
Titel: Re: Diskussion: klassische Fantasyrassen - grundlegende Dinge
Beitrag von: Tarah am 12. Januar 2009, 20:41:04
Ich denke, es hängt davon ab, als was der Autor zum Beispiel eben die Meerjungfrauen darstellen möchte. Wenn sie eher zur Ausgestaltung der Handlung dienen, vielleicht auch (ich spinne jetzt einmal ein bisschen) als Wächter für irgendetwas benutzt werden, dann würde ich versuchen, sie weniger menschlich zu beschreiben. Demzufolge würde die Liebe mehr in den Hintergrund rücken.

Kommt der besagten Meerjungfrau nun aber eine tragende Rolle zu, würde ich weniger Wert auf die Paarung, sondern mehr auf die Liebe legen. Und die Zuneigung zu einem anderern Unterwasserwesen kann man ja genauso wie an Land beschreiben...

Aber ich muss ganz ehrlich zugeben, dass ich mir die Frage mit der Geburt bei "Arielle" auch schon oft gestellt habe... ::) Damals habe ich mir einfach gesagt, dass Fantasy ja fast alles erlaubt. Ein bisschen Vorstellungsvermögen hier und noch ein wenig Magie an der richtigen Stelle... Irgendwie würde dann schon ein neues Leben entstehen... Nur darf man das Thema bei Meerjungfrauen glaube ich nicht zu ernst nehmen, schließlich konnte Arielle ja mal eben zu einem Menschen werden und später dann wieder zu einer Meerjungfrau...

Mit den anderen beiden Wesen beschäftige ich mich eindeutig zu selten. Müsste ich dringend einmal nachholen... :hmmm:

Lg
Tarah
Titel: Re: Diskussion: klassische Fantasyrassen - grundlegende Dinge
Beitrag von: Vali am 12. Januar 2009, 21:42:24
Hmm, bei Meerjungfrauen ist das wirklich eine schwierige Sache.
Eine Meerjungfrau legt ein paar Eier, die vom Meermann (oder wie auch immer man die männlichen Meerjungfrauen bezeichnet) befruchtet werden. Seltsame Vorstellung, aber warum nicht? Die aus den Eiern schlüpfenden Babys sind dann auch nur halbfertig und müssen von der Mutter noch gesäugt werden.

Ansonsten gibt es ja auch lebendgebärende Fische. Die Babys reifen in den Eiern, die sich noch im Mutterleib befinden und müssen nach der Geburt auch gesäugt werden.

Oder die Meerjungfrauen haben doch eine Gebärmutter. Und die Öffnung dazu... irgendwo müssen die doch zumindest eine Kloake haben...
Es gibt ja auch männliche Fische, die ein oder sogar zwei Glieder haben. z.B. Haie, aber ich will mir das nicht an einem Meermann vorstellen :-X

Vielleicht gibt es gar keine vollwertigen Meermänner. Es könnte eine Eier legende Königin geben, die wie Tiefseeanglerfische, ein Anhängsel kleben haben, das ihr Mann ist. Die Königin legt massenweise Eier aus denen Meerjungfrauen schlüpfen. Äh, und die Brüste... vielleicht wird da gar keine Milch produziert, sondern Tinte!

Oder es gibt, warum auch immer, eine definierte Anzahl von Meerjungfrauen. Weil sie unsterblich sind, brauchen sie sich nicht fortzupflanzen, bleiben für immer Jungfrau (vielleicht deswegen MeerJungfrau?).

Naja, wie auch immer, man sieht, dass man sich schon einiges ausdenken kann. Es sollte aber auch zum Gesamtbild passen.
Titel: Re: Diskussion: klassische Fantasyrassen - grundlegende Dinge
Beitrag von: eclipse am 12. Januar 2009, 22:33:48
Arielle beim Ablaichen – ein Bild für die Götter. ;D Jah, es gibt Dinge, die sollte man aus Gründen ästhetischen Empfindens besser unerwähnt lassen... Wäre aber immerhin mal erfrischend anders und würde auch die 80 gleichalten Schwestern wunderbar erklären.
Alternativ könnte man sich als Kompromiss vielleicht auch was bei den Walen abkucken, wenn man der Version mit dem Rogen nichts abgewinnen kann.

Da ich Sphinxe und Minotauren als eher... hm, mitleidlose Gesellen kennengelernt habe, würde ich ihnen im Bezug auf das Thema auch eher tierische Verhaltensweisen zuschreiben.
So einer Sphinx traue ich alles zu, auch dass sie ihren Geschlechtspartner beim Akt in Mitleidenschaft zieht, und Minotauren halte ich (ebenso wie ihre Zentauren- und Satyr-Kollegen) ohnehin für recht roh. Der körperliche Tier-Anteil für sich ist ja schon eine Abgrenzung vom typisch Menschlichen – das darf sich dann auch in der Lebensweise widerspiegeln, sonst könnte man ja gleich Menschen benutzen.

Hmmm, mir fällt zu dem Thema spontan Umberto Ecos ,,Baudolino" ein. Da kommt eine Hypatia vor (eine Faun-Dame, wenn man so will), die diese Thematik recht gut aus ihrer Sicht der Dinge erklärt. :)
In ihrer Gemeinschaft leben keine männlichen Exemplare und was ihre Fortpflanzung angeht, spielt Gefühl bei dem Ganzen keine Rolle – es ist Pflichterfüllung im Dienste der eigenen Rasse, um deren Fortbestand zu sichern, und wird sogar als Erniedrigung empfunden. So eine Hypatia möchte da anscheinend gern über den Dingen stehen und sich nicht auf eine Stufe mit Tieren stellen lassen.  ;)
Dementsprechend emotionslos läuft das dann normalerweise auch ab: Die ,,Große Mutter" der Hypatien wählt jedes Jahr ein paar von ihnen aus, führt sie an einen geheimen Ort, wo die Mädels mit Hilfe von Tränken besinnungs- und gefühllos gemacht werden, und dann nehmen sich die ,,Befruchter" (Satyre) ihrer an. Wenn die Damen wieder erwachen, sind die edlen Samenspender schon verschwunden.
Das Ganze funktioniert aber auch mit Menschen und Gefühlen – allerdings ist das für den Einheitsgedanken der Hypatien wohl nicht sehr förderlich, denn spätestens, wenn Eifersucht oder ähnliche negative ,,Nebeneffekte" durch solche Verbindungen entstehen, bekommt die Hypatia Probleme mit ihrem traditionellen Schema F.

Insgesamt finde ich das ganz stimmig, so hart es am Anfang auch rüberkommen mag.
Aber als erklärter Fan von Faunen halte ich da einerseits den naturbezogene Aspekt für gut getroffen (auch wenn das Ganze für meinen Geschmack mit einem Tick zu viel Philosophie begründet wird) und andererseits kommen auch die ekstatischen Gefühle nicht zu knapp, die für das ziegenbeinige Völkchen ja recht bezeichnend sind.

Was ich persönlich aber noch viel kniffeliger finde – denn ich habe auch einen Faun in meinem Buch und da kommt man um gewisse Themen nicht herum – ist die Frage, wie da dann wohl die ,,Jungenaufzucht" aussieht.
Bei einer Sphinx-Sphinx-Vereinigung beispielsweise mag das noch erklärbar sein, aber einen Sphinx-Mensch-Mix in einer nicht ganz so aufgeschlossenen Gesellschaft zur Welt zu bringen und großzuziehen, stelle ich mir problematisch vor. ???
Titel: Re: Diskussion: klassische Fantasyrassen - grundlegende Dinge
Beitrag von: Ary am 12. Januar 2009, 22:52:07
Hi,
zu der Paarung von meerwesen hat Pandorah (die ich hier leider schon viiiieeeel zu lange nicht gesehen habe) in ihrem Buch "Wie ein Schlangentanz" interessante Ansätze - da paaren sich die Herrschaften wie Delfine.
Ich war für meine "Meeresträume"-Meerfrauen und-männer eher faul und habe Magie walten lassen - in der "Paarungszeit" ziehen sich meine Meeresbewohner an die Küsten zurück, verwandeln sich in Wesen mit Beinen und sind dann bei der Vermehrung sehr menschlich.

Titel: Re: Diskussion: klassische Fantasyrassen - grundlegende Dinge
Beitrag von: xadhoom am 07. Februar 2009, 14:39:51
Aloha!

Interessant, was man hier für Themen findet. ;)

Ich rühre dann auch mal meinen Senf mit unter, weil ich seit geraumer Zeit mit einigen Freunden an einem SciFi-Rollenspielsystem arbeite und mir dabei – nebst anderen Dingen – die Entwicklung einer aquatischen Spezies obliegt. Da die Grazien zwangsläufig auch in Erzählungen, vielleicht Romanen vorkommen werden und natürlich auf Grund der Interaktion mit anderen Spezies innerhalb des Rollenspiels hat sich die Frage der Vermehrung der Art recht früh gestellt.

Zwar entspricht die Spezies nicht dem Klischee der Meerjungfrauen, wie wir sie kennen, aber es kommt dem schon recht nah. Fischschwanz, Kiemenatmer, der Oberkörper geht eher fließend zu dem über, was man als humanoid bezeichnen könnte – genau auswalzen möchte ich das jetzt nicht, weil es auch nicht zum Thema gehört.

Die Vermehrung funktioniert ähnlich wie bei Fischen, d.h. die weiblichen Wesen bilden in bestimmten Zyklen mehrere Eier aus und befruchten die gezielt selbst. Die Herren dieser Schöpfung werden halt durch die Damen gebeten, sich daran zu beteiligen und dem wird dann entsprochen oder auch nicht. Für den Fall das keiner kann oder will, gibt es – das Volk ist extrem sozial – noch eine Tiefkühlkammer mit einer Vielzahl neutral gekennzeichneter ,,Spenden". Das ist alles aus der Perspektive eines Humanoiden nicht sehr romantisch oder erlebnisreich, erscheint mir aber unter den gegebenen Umständen als die praktischste und wahrscheinlichste Lösung.

Bei der bekannten Meerjungfrau-Version gibt es natürlich auch noch die Lösung, dass sie sich einfach selbst befruchten und es nicht Männlein und Weiblein gibt. Und da wir uns ja im Bereich der Phantastik bewegen, ist es durchaus auch angemessen, dass derart mystische Wesen auf eine völlig unbekannte, magische Art erzeugt und geboren werden. ,,Wird eine seltene, weiße Perle auf dem Altar des Hassenichgesehenundgetöse geopfert, so entspringt dem eine liebliche Meerjungfrau ..." Was passiert, wenn es eine schwarze Perle ist, könnt ihr euch selbst ausmalen. Vorstellbar wäre auch eine magische Verschmelzung zweier Körper zu einem, dass heißt, der Meerjungmann darf sich bei der Begattung opfern. Vielleicht fressen die Meerjungfrauen die Männer aber auch einfach auf, wenn sie gerade paarungsbereit sind.

Für die armen Minotauren hoffe ich doch sehr, dass sie sich nicht so ungeschickt wie Stiere anstellen, wobei das ja sicherlich auch eine reizvolle, wenngleich eher humoristische, Version eines Liebesaktes sein könnte. Ob das romantsich zugeht, liegt wohl daran, wie die Schreiberin das umsetzt.

Sphinxe? Wo kommen denn sich paarende Sphinxe vor bzw. was lest ihr denn da! :p Ich gebe zu, dass ich mir darüber noch keine Gedanken gemacht hatte, aber untereinander gehen die vermutlich ziemlich robust miteinander um. Und der Punkt einer Halb-Sphinx bzw. von Halb-Drachen, die es ja in der Rollenspielwelt durchaus gibt, führt uns dann auch gleich an eine Stelle, bei der es hier und dort dezentes bis nervöses Zurückzucken gibt. Ist es bei den Drachen noch so, dass einige humanoide Form annehmen und in dieser dann auch gebären können bzw. alternativ dem Ei die Halbform entschlüpft, wäre bei der überwiegend animalischen Sphinx der Zeugunsgakt zwischen Mensch und Fabelwesen/Tier zu begehen. Das muss nicht ganz so robust zugehen, kommt drauf an, wie sehr sich der kräftigere und tierischere Part beherrschen kann.

Ich erinnere mich daran, dass mein Vorschlag für eine weitere Welt für das Rollenspielsystem, auf der eine humanoide Spezies lebt, die sich unter bestimmten Voraussetzungen mit Tieren vermehren kann, um Hybridwesen zu zeugen, die über besondere Fähigkeiten verfügen, nach recht kurzer Diskussion als ,,Tierfickerplanet" abgeschrieben wurde. Bis zu dem Punkt, dass dies selten und nur unter besonderen rituellen Gesichtspunkten vorkommt, bin ich gar nicht erst gekommen ...

Dabei sind ja auch die ollen Wolfsreiter bei Elfquest aus der Verbindung einer Hohen (Elfe), die die Wolfsform annahm und sich mit einem männlichen Exemplar der entsprechenden Spezies fortpflanzte, aus der Verbindung Humanoid-Tier hervorgegangen.

Wir schreiben Fantasy, also darf es durchaus auch mal etwas ungewöhnlich oder schlicht logisch zugehen. Ob und wie das romantisch geschildert wird, liegt  an Schreiber und Szene und ich stimme zu, dass man es nicht zu sehr auswalzen muss, wie die Fortpflanzung funktioniert, wenn das für den Ablauf der Erzählung unerheblich ist.

Ob das jetzt geholfen hat?

shade &sweet water
>x<
Titel: Re: Diskussion: klassische Fantasyrassen - grundlegende Dinge
Beitrag von: Vali am 07. Februar 2009, 15:42:46
Deine Ansätze finde ich sehr interessant, xadhoom!

Eure Meerjungfrauen bitten ihre Männer also mal Nest 12 und 49 zu befruchten? Und wenn keiner will, dann gibts in der Tiefkühltruhe Spermapack Nr.82734? Auf den ersten Blick unromantisch. Wenn man als Autor das trotzdem irgendwie romantisch darstellen will, kann man ja immer noch schreiben, dass Ariell ihren Schatz vorm Befruchten erst mal die Flossen streicheln muss. *beim Gedanken losprust* :rofl:
Aber es muss ja je nach Kultur nicht immer romantisch sein. Eine meiner Spezies pflanzt sich nur in vitro fort. "Hey, find dich echt gut gebaut. Magst mit mir DNA mischen?" ;)

Mit Zwittern ist es auch sehr interessant. Sowas ist unter Pflanzen und Schnecken oft verbreitet. Allerdings versucht die Natur aus evolutionsbiologischen Gründen eine Selbstbefruchtung zu vermeiden.

Bei Bastarden weiß ich manchmal auch nicht wie das funktionieren soll. Ganz besondern bei Mischlingen die aus zwei unterschiedlichen großen Rassen hervorgehen, z.B. Halbdrachen, Halbriesen. Das hängt natürlich auch davon ab wie groß der Unterschied eigentlich ist. Es kann ja auch kleine Drachen geben.
Oder sie sind die Kinder von jemanden, der sich verwandelt hatte. So hat z.B. Loki als Stute den Sleipnir geboren. Ob Sleipnir biologisch gesehen jetzt ein (achtbeiniges) Pferd oder nur ein Halbpferd ist... keine Ahnung.
Oder solche Mischungen gehen nur aus Verwandlungen hervor, wie zum Beispiel die Drider (Drow x Spinne).

Eigentlich ist bei Fantasy so ziemlich alles erlaubt, wenn es in sich Sinn macht. Dass aus einer Perle auf dem Altar und nem Ritual eine Meerjungfrau schlüpft, warum nicht? Mir fällt ein, dass Tinker Bell aus einer Pusteblumenpolle, die mit Feenstaub bestäubt wurde, hervorgegangen ist. Das geht, weil diese Feen sowieso magische Wesen sind, also nicht aus Fleisch und Blut bestehen. Da liegt es auch nahe, dass ein magisches Wesen auch magisch geboren wird.
Titel: Re: Diskussion: klassische Fantasyrassen - grundlegende Dinge
Beitrag von: xadhoom am 07. Februar 2009, 23:06:08
Aloha!

Zitat von: Vali am 07. Februar 2009, 15:42:46
Eure Meerjungfrauen bitten ihre Männer also mal Nest 12 und 49 zu befruchten? Und wenn keiner will, dann gibts in der Tiefkühltruhe Spermapack Nr.82734?
Haha ... nun, hier liegt die schlussendliche Entscheidung bei mir. Ich bin aber noch unentschlossen, ob die Eier im Mutterleib befruchtet werden oder außerhalb. Beides hat natürlich seine Reize.

Zitat von: Vali am 07. Februar 2009, 15:42:46... dass Ariell ihren Schatz vorm Befruchten erst mal die Flossen streicheln muss. *beim Gedanken losprust* :rofl:
Rassistin! ;) Einer Spezies, die keine Romantik kennt, aber dem mit der ein oder andern Handlung nahe kommt, muss man das nicht erklären. Es ist die Sache der Autorin, sich in die Spezies zu versetzen, die sie erschaffen hat und Parallelen zu schaffen, sofern diese vorhanden sind. Anderenfalls muss sie sich eben einfallen lassen, wie man es entsprechend herüberbringen kann.

Zitat von: Vali am 07. Februar 2009, 15:42:46Eine meiner Spezies pflanzt sich nur in vitro fort. "Hey, find dich echt gut gebaut. Magst mit mir DNA mischen?" ;)
Ja ... genau.

Zitat von: Vali am 07. Februar 2009, 15:42:46Mit Zwittern ist es auch sehr interessant. Sowas ist unter Pflanzen und Schnecken oft verbreitet. Allerdings versucht die Natur aus evolutionsbiologischen Gründen eine Selbstbefruchtung zu vermeiden.
Auf anderen Welten und unter andern Voraussetzungen sieht ,,Natur" das möglicherweise anders ...

Zitat von: Vali am 07. Februar 2009, 15:42:46Eigentlich ist bei Fantasy so ziemlich alles erlaubt, wenn es in sich Sinn macht.
Genau.

Zitat von: Vali am 07. Februar 2009, 15:42:46Mir fällt ein, dass Tinker Bell aus einer Pusteblumenpolle, die mit Feenstaub bestäubt wurde, hervorgegangen ist.
Ob das magisch oder sonst wie geht, darüber schweigen wir Feen uns ganz gerne aus ... :p Sterbliche müssen nicht alles wissen.
Titel: Re: Diskussion: klassische Fantasyrassen - grundlegende Dinge
Beitrag von: Lord Zahnstocher am 19. Februar 2009, 22:03:29
Also wenn man sich schon solch komplizierte Fragen zu Fantasywesen stellt, kommt man glaube ich nicht so richtig von der Stelle. Sofern man nicht unbedingt in aller Detailverliebtheit schildern will, wie sich solche Mistviecher paaren, ist es für den Leser auch nicht sonderlich von Belang, ob ein Meermann nun zwei oder drei Glieder hat.

Wenn man schon anfängt sich über solche Randthemen den Kopf zu zerbrechen, kann man auch gleich anhand der Evolutionstheorie untersuchen, ob Kreuzungen zwischen Säugetieren und Fischen überhaupt biologisch zu erklären sind. (Hoffentlich war der Satz nicht zu lang.) Gleiches gilt für Zentauren und Sphinxe: Wie oft kommen Tiere in der Natur vor, die zwei Rümpfe bzw. Torsi haben?
Außerdem hatte Herr Meyer das ja so geregelt, dass die Sphinxe ihren Löwenleib auch in Menschenbeine verwandeln können, insofern sollten bei der Paarung auch keine Geschlechtsteile o.ä. verloren gehen.
Ich hoffe ihr wisst was ich meine.

Alex
Titel: Re: Diskussion: klassische Fantasyrassen - grundlegende Dinge
Beitrag von: Ary am 19. Februar 2009, 22:17:05
Hi Alex,
Ich finde nicht, dass das "Randthemen, über die man sich nicht den Kopf zerbrechen muss" sind. Wenn für die geschichte die vermehrung phantastischer Kreaturen wichtig ist, dann möchte ich das Ganze auch nachvollziehbar erklärt haben und nicht mit einem "das ist eben so" abgespeist werden. Wahrscheinlich spricht da der Biologe in mir. :)
Titel: Re: Diskussion: klassische Fantasyrassen - grundlegende Dinge
Beitrag von: Hanna am 19. Februar 2009, 22:47:22
Ui, was für ein hübsches Thema!

Mit Sphinxen kenne ich mich überhaupt nicht aus und das anfangs genannte Buch ist mir auch komplett unbekannt.

Aber in meinem Buch "Drachenblut" kamen Meerjungfrauen vor, und da ich mir über solche Details grundsätzlich meinen Kopf zerbreche und alles bis ins Hundertste auseinandernehmen muss, war das an sich auch ganz gut durchdacht.

Dabei orientiere ich mich an den klassischen Meerjungfrauen aus dem Märchenbuch. Die haben nämlich einen magischen Umhang, der sie überhaupt erst zu Meerjungfrauen macht - meistens aus Robbenfell. Gehen sie an Land, legen sie den Umhang ab und bekommen ihre Beine. Diese Meerwesen paaren sich an Land. Und in menschlicher Form können sie sich dann auch mit Menschen paaren. Viele der alten Märchen handeln davon, dass ein Mensch einer Meerfrau zusieht, wie sie sich die Haare kämmt, ihr den Umhang klaut und sie damit erpresst, ihn zu heiraten.

In meiner Welt gibt es sogar große Schiffe, von denen aus Menschen Meerfrauen mit Netzen und Harpunen jagen, um sie in Bordelle zu verschleppen, denn dort sind diese exotischen Wesen sehr begehrt.

Das mit den Sphinxen klingt interessant. Ich werde mal sehen, ob ich das Buch auftreiben kann.

:winke: Hanna
Titel: Re: Diskussion: klassische Fantasyrassen - grundlegende Dinge
Beitrag von: Julia am 19. Februar 2009, 23:41:51
Meerjungfrauen sind natürlich ovovivipar - also eierlegend-lebendgebärend. Das kennt man auch von einigen Schlangen oder Guppys, d.h. die Eier werden noch im Körper der Mutter ausgebrütet, und die Jungen werden dann zur Welt gebracht.
Durch den menschlichen Anteil bei den Meerjungfrauen sind die kleinen Flossenträger allerdings noch nicht ganz "fertig", wenn sie zur Welt kommen, und müssen deshalb noch eine ganze Weile gesäugt werden (wäre ja auch Quatsch ernsthaft zu glauben, dass die Meerjungfrauen obenrum nur deshalb so gut ausgestattet sind, damit sie irgendwelche lüsternen Seeleute beeindrucken können).
Die Paarung findet übrigens typisch "fischig" statt - allerdings durchaus mit Gefühl, ähnlich wie bei den Stichlingen (in diesem Fall aber weniger im Zickzack- sondern eher als echter Tanz).
Die anschließende Tragzeit ist mit knapp neun Monaten ähnlich wie beim Menschen. Während dieser Zeit ziehen sich die Meerjungfrauen zurück, um dann kurz nach der Geburt wieder mit jugendlicher Figur die Seeleute ins Verderben zu stürzen (logisch: wer einen Unterleib aus Schuppen hat, braucht sich um Schwangerschaftsstreifen keine Gedanken zu machen).

Noch Fragen?  ;D

Liebe Grüße,

Julia
Titel: Re: Diskussion: klassische Fantasyrassen - grundlegende Dinge
Beitrag von: Moni am 20. Februar 2009, 12:18:12
Zitat von: Julia am 19. Februar 2009, 23:41:51
Meerjungfrauen sind natürlich ovovivipar - also eierlegend-lebendgebärend. Das kennt man auch von einigen Schlangen oder Guppys, d.h. die Eier werden noch im Körper der Mutter ausgebrütet, und die Jungen werden dann zur Welt gebracht.

Ich hätte jetzt eher an Verwandschaft zu Delphinen oder Walen gedacht (rein vom Fortpflanzungsaspekt her). Da Meerfrauen und -männer doch wohl eher zu den Säugetieren gehören, wäre das doch eine logische Schlußfolgerung.
Darum habe ich mir über diese Thematik ehrlich gesagt noch nie Gedanken gemacht. Für mich war das immer sonnenklar...  ;D
Titel: Re: Diskussion: klassische Fantasyrassen - grundlegende Dinge
Beitrag von: Julia am 21. Februar 2009, 11:54:26
Zitat von: Moni am 20. Februar 2009, 12:18:12
Ich hätte jetzt eher an Verwandschaft zu Delphinen oder Walen gedacht (rein vom Fortpflanzungsaspekt her). Da Meerfrauen und -männer doch wohl eher zu den Säugetieren gehören, wäre das doch eine logische Schlußfolgerung.

Tscha, grundsätzlich schon, vor allem, da die klassische Meerjungfrau meist mit einer waagerechten Fluke (wie bei den Meeressäugern) dargestellt wird (bei Wiki gibt es einen netten Artikel dazu).
Andererseits würde das Warmblütigkeit voraussetzen - und das dürfte bei der Figur im eisekalten Meerwasser eigentlich nicht möglich sein (der Wärmeverlust wäre ohne schützende Speckschicht zu groß - was wiederum der verführerischen Figur eher abträglich ist, es sei denn, es handelt sich um eine Meerjungfrau aus dem Bereich des arabischen Meeres ... wobei, da ist auch das Wasser wieder wärmer ... ähm, was wollte ich jetzt eigentlich sagen  ??? - ach, egal  ;D).

Nach einigem Nachforschen habe ich allerdings herausgefunden, dass es mindestens drei verschiedene Formen bei den Meerjungfrauen gibt:
1) Undina undina: Die ursprünglichste Form und eigentlich ein Süßwasser(elementar-)Geist (womit die Frage nach der Herkunft eher theoretisch sein dürfte). Typische Vertreter sind hier z.B. Undine und die Loreley.
2) Undina andersenii: Die Gruppe der kleinen Meerjungfrauen (zu der wohl auch Arielle gehört) und
3) Undina sirena: die klassischen Verführerinnen auf hoher See.

Was meines Wissens allerdings bis jetzt noch nicht abschließend geklärt werden konnte, ist, ob es sich bei diesen drei Formen tatsächlich um homologe oder nur um analoge Strukturentwicklungen handelt - letzteres könnte nämlich eine Erklärung dafür sein, dass es bei den Meerjungfrauen tatsächlich sowohl Säuger- (Undina andersenii) als auch ovovivipare Arten (Undina sirena) gibt.

Liebe Grüße,

Julia

P.S.: ... und Coppi darf mich gerne  :pfanne:, weil ich garantiert die fachliche Nomenklatur vermurkst habe; Latein ist einfach nicht meine Stärke ...  ;D
Titel: Re: Diskussion: klassische Fantasyrassen - grundlegende Dinge
Beitrag von: Moni am 21. Februar 2009, 18:05:15
Zitat von: Julia am 21. Februar 2009, 11:54:26
Andererseits würde das Warmblütigkeit voraussetzen - und das dürfte bei der Figur im eisekalten Meerwasser eigentlich nicht möglich sein (der Wärmeverlust wäre ohne schützende Speckschicht zu groß - was wiederum der verführerischen Figur eher abträglich ist, es sei denn, es handelt sich um eine Meerjungfrau aus dem Bereich des arabischen Meeres ... wobei, da ist auch das Wasser wieder wärmer ... ähm, was wollte ich jetzt eigentlich sagen  ??? - ach, egal  ;D).

Das ist eben der Moment, wo Biologie und Fantasy aufeinanderprallen. Man kann nur bis zu einem bestimmten Punkt mit rationalen Gedanken an so etwas rangehen.
Vielleicht haben Meerjungfrauen ja eine besondere Haut, die Wärme speichert und benötigen keine entsprechende Fettschicht. Oder es liegt an einer anderen Blutzusammensetzung oder, oh Schreck, vielleicht ist es Magie.  ;)
Titel: Re: Diskussion: klassische Fantasyrassen - grundlegende Dinge
Beitrag von: Lord Zahnstocher am 21. Februar 2009, 18:13:06
Zitat von: Julia am 21. Februar 2009, 11:54:26
Andererseits würde das Warmblütigkeit voraussetzen - und das dürfte bei der Figur im eisekalten Meerwasser eigentlich nicht möglich sein (der Wärmeverlust wäre ohne schützende Speckschicht zu groß - was wiederum der verführerischen Figur eher abträglich ist.....
Es sei denn die Meerjungfrauen schwimmen im Winter in den Süden. Oder sie bauen Dämme um die Wärme an einem Ort festzuhalten.
Titel: Re: Diskussion: klassische Fantasyrassen - grundlegende Dinge
Beitrag von: FeeamPC am 22. Februar 2009, 00:00:00
Oder sie haben eine extrem hohe Stoffwechselrate. Aber dann benötigen sie auch seeeeehr viel Nahrung, und leben vermutlich nicht sehr lange.
Titel: Re: Diskussion: klassische Fantasyrassen - grundlegende Dinge
Beitrag von: xadhoom am 22. Februar 2009, 01:40:19
Sie könnten Kleidung tragen und über eine Heizung daheim verfügen ... Wie dem auch immer sei: Das ist ein wondervolles Thema für eine Geschöchte!
Titel: Re: Diskussion: klassische Fantasyrassen - grundlegende Dinge
Beitrag von: Ary am 23. Februar 2009, 19:15:36
Aber Kleidung wärmt unter Wasser nicht besonders, wenn sie nass ist. Und unter neoprenzeugs geht die Meerjungfrauenerotik ziemlich flöten.  ;D ich glaube auch nicht, dass Arielles Muschelschalenbikinioberteil so sonderlich warm war.
Nein - da würde ich tatsächlich auf die gute alte Magie zurückgreufen. Was wären Fabelwesen ohne sie?
Wie praktisch sind da doch Selkies - im Fell Seehunde mit all ihren Vorteilen (Fell, Fett), ohne Fell Menschen.
Titel: Re: Diskussion: klassische Fantasyrassen - grundlegende Dinge
Beitrag von: Manja_Bindig am 24. Februar 2009, 22:49:16
Wie haltet ihr es eigentlich mit humanoiden, geflügelten Wesen, die NICHT Gottesboten sind, sondern aus Fleisch und Blut bestehen und entsprechend den Regeln der Aerodynamik unterworfen sind? :)

Rein neugierdehalber.

Was die Meermenschen betrifft - vielleicht können sie eine nanomillimeterdünne Luftschicht um sich herum aufbauen, indem sie den Sauerstoff aus dem Wasser nehmen(Frage - wie? ;) ) - selbige Luft ermöglicht ihnen zum einen Lungenatmung, zum anderen würde es sich dermaßen schnell erwärmen, dass das Frier-Problem zumindest im Teil gelöst ist, wenn auch noch nicht ganz. Aber Mutter Natur hat ja zur Lösung eines Problems immer mehrere ansätze, warum nicht auch hier?
Titel: Re: Diskussion: klassische Fantasyrassen - grundlegende Dinge
Beitrag von: Julia am 24. Februar 2009, 23:45:18
@ Manja: Die Aerodynamik würde mir weniger zu denken geben (so richtig windschnittig sind Hummeln und Hühner ja auch nicht), sondern eher die Gravitation. Zarte Elfchen mögen da noch wenig Probleme haben, aber bei allem über einem Meter Größe wird das Verhältnis Masse/Flügeloberfläche schwierig.

... es sei denn, sie nutzen Magie (oder haben einen Propeller auf dem Kopf  ;D)

Liebe Grüße  ;)

Julia
Titel: Re: Diskussion: klassische Fantasyrassen - grundlegende Dinge
Beitrag von: Tenryu am 25. Februar 2009, 04:41:26
In meinem ersten Buch kam ein Flügelpferd vor. Was meinen Helden dazu veranlaßte, sich über die physikalische Unmöglichkeit eines solchen Wesens auszulassen... was wiederum jenes Wesen sehr betrübte.  ;D

Ich denke, man muß zwischen Realismus und Glaubwürdigkeit unterscheiden.

Wenn Harry Potter auf einem Besen reitet, ist das natürlich pysikalisch in zweifacher Hinsicht absolut unmöglich (selbst wenn der Besen flöge, könnte man sich nicht rittlings darauf halten).
Wenn hingegen Ober-Inspektor Derrick auf einem fliegenden Teppich über München schwebte, wäre das physikalisch genau so unmöglich, aber dazu noch recht unglaubwürdig.
Titel: Re: Diskussion: klassische Fantasyrassen - grundlegende Dinge
Beitrag von: Felsenkatze am 25. Februar 2009, 06:47:01
@Manja: Die Wölfin und ich haben mal über solche Flügelwesen diskutiert und sind zu dem Schluss gekommen, dass die eine Unmenge Energie brauchen würden. Die Aerodynamik sehe ich gar nicht mal als solches Problem, aber wenn die Flügel groß genug sind brauchen sie irre Oberkörper für die Flugmuskeln und müssen sich im wesentlichen von Zuckerlösung ernähren, um die Energie aufzubringen.
Vermutlich werden sie auch die meiste Zeit über segeln, das ist weniger anstrengend. Und - wie Raubvögel - wirklich nur fliegen, wenn sie müssen. Kondore sitzen auch so mindestens 20 Stunden am Tag einfach nur rum, weil es sonst zu energieaufwändig für sie wird.
Titel: Re: Diskussion: klassische Fantasyrassen - grundlegende Dinge
Beitrag von: xadhoom am 25. Februar 2009, 07:14:07
In Sachen Aerodynamik und Flugviecher kann und darf man sich schon Gedanken machen. In der Sache hat man sich ja, bezogen auf die Erforschung fremder Welten, schon diverses Gezumpel mit den unterschiedlichsten Titeln vor dem Namen Gedanken gemacht. ,,Extraterrestrial" eine (deutsche?) Produktion mit einem BBC Pendant, dessen Namen mir gerade nicht einfallen will und eine andere hieß, wenn ich mich da richtig erinnere, ,,The Future Is Wild" ... Werde das aber nochmals genauer eruieren und nachreichen.

Wenn man es denn nah an der Realität haben möchte, hängt die Flugfähigkeit von der Dichte und Zusammensetzung der Atmosphäre und dann eben von Gewicht und Aerodynamik ab. Natürlich ist ein – in Relation zu am Boden existierenden Lebewesen – höhere Aufwand an Energie nötig, der würde aber ganz sicher kompensiert. Natur ist nicht unlogisch und Unmöglichkeiten sterben zwangsläufig aus. Wenn sich also große Flugviecher entwickeln, dann hat dies einen guten Grund: Vorhandene Nahrung!


Zitat von: Aryana am 23. Februar 2009, 19:15:36
Und unter neoprenzeugs geht die Meerjungfrauenerotik ziemlich flöten
Tja, das liegt natürlich im Auge des Betrachters und wer das Zeugs designed hat. An und für sich finde ich das ,,Neoprenzeugs" am entsprechenden Körper schon als erotisch ...  :)

Zitat von: Tenryu am 25. Februar 2009, 04:41:26
... man muß zwischen Realismus und Glaubwürdigkeit unterscheiden.
... Wenn hingegen Ober-Inspektor Derrick auf einem fliegenden Teppich über München schwebte, wäre das physikalisch genau so unmöglich, aber dazu noch recht unglaubwürdig.
Im Zusammenhang mit Derrick an das Wort ,,Glaubwürdigkeit" nur zu denken, halte ich schon an und für sich schon für sehr gewagt. Leichen der Hauptdarsteller fiktiver Charaktere auf Teppichen über Provinzhauptstädten kreisen zu lassen, birgt allerdings einen gewissen Reiz ...  :snicker:

Zitat von: Felsenkatze am 25. Februar 2009, 06:47:01
Kondore sitzen auch so mindestens 20 Stunden am Tag einfach nur rum, weil es sonst zu energieaufwändig für sie wird.
Jetzt ist es also raus ... einer meiner Vorfahren war ein Kondor!  :psssst:
Titel: Re: Diskussion: klassische Fantasyrassen - grundlegende Dinge
Beitrag von: FeeamPC am 25. Februar 2009, 09:02:21
Irgend so einen Flugsaurier gab es doch, der ungefähr die Körpergröße eines Menschen erreichte. Das Viech hatte gar nicht so viele Muskeln, aber immens viel Flügelfläche mit mehreren Meter Flügelspannweite, und dazu Leichtbauweise (hohle Knochen).

Was die Meerjungfrauen angeht, lasse wir die Ärmsten doch einfach mal in warme Meere umziehen. Es muss ja nicht immer Nordsee sein. Bei Wassertemperaturen knapp unter dreißig Grad sollte sich das Körperwärme-Problem besser umgehen lassen.
Nur ein bisschen molliger und stromlinienförmiger als bei Disney dürften sie sein.  Sonst sind sie vermutlich nicht schnell genug beim Schwimmen, um ihr Fischfutter zu fangen.
Titel: Re: Diskussion: klassische Fantasyrassen - grundlegende Dinge
Beitrag von: Dämmerungshexe am 16. Juni 2009, 12:18:28
Also an sich verstehe ich die Diskussion nicht ganz. Sie ist zwar interessant, aber warum isch über soetwas Gedanken machen, ich meine, wir sprechen hier von Fabelwesen, die in einer Fantasy-Geschichte unterwegs sind, wahrscheinlich in einer Welt die von Magie erfüllt ist. Meerjungfrauen sind aus diesem Grund in der realen Welt nicht entstanden weil sie sich mit physikalischen und biologischen Gesetzten nciht vereinbaren lassen. Existieren sie in einer anderen Welt trotzdem heißt dass das eben diese Gesetzte außer Kraft sind. In soweit sehe ich nicht unbedingt einen Grund, warum sie sich an reale Paarunghsverhalten halten sollten. Es sind Wesen einer anderen Welt, die wir erschaffen haben. Sie müssen sich an keine Konventionen halten die wir kennen, sondern nur an die, die wir ihnen und ihrer Welt mitgeben.
Der einzige Grund sich an realen Verhältnissen festzumachen ist Verständlichkeit, damit der Leser es einfacher hat und man slebst nicht zu ausführlich beschreiben muss wo man nicht will. Aber wenn es einem gerade Spaß macht solche Dinge genau zu überlegen und zu beschrieben, dann kann er sich ja ausdenken was er will und es schreiben, solange es in sich und in der Welt in der es spielt logisch ist.
Titel: Re: Diskussion: klassische Fantasyrassen - grundlegende Dinge
Beitrag von: Beate am 16. Juni 2009, 14:01:17
Was wäre die Fantasy, ohne sich über solcherlei Dinge Gedanken zu machen, Dämmerungshexe? Welche Diskussion über Fantasy würde dann noch Sinn machen? Es ist einfach eine Diskussion über etwas, über das man sich Gedanken machen KANN aber sicherlich nicht MUSS. Mit deiner Argumentation kann man alles als "Magie" oder "ist halt so" abtun, aber wo bleibt da der Spaß an der Fantasy? Wo bleibt die Fantasie?
Sicherlich ist nicht alles mit biologisch-physikalischen Gesetzmäßigkeiten erklärbar, aber deswegen kann man den "was wäre wenn doch"-Gedanken dennoch ausarbeiten. Was wäre z.B. wenn du einen Roman schreibst und sich darin eine Meerjungfrau (die nicht mal eben menschliche Beine bekommen kann) und ein Menschenmann vereinigen wollen, weil sie sich lieben? Dumme Situation, wenn du dir selbst keine Gedanken darüber machen willst. Und je mehr man über ein Wesen weiß, desto interessanter wird es auch, weil immer neue Fragen auftauchen. Sowas nennt sich dann Forschergeist :D


Was das Flugproblem angeht, würde ich die Aerodynamik relativ außer Acht lassen, denn so gesehen dürfte eine Hummel ja bekanntlich auch nicht fliegen.
Ich sehe eher das Problem im Flügelspannweiten-Körper-Verhältnis: Ist die Flügelspannweite so groß, dass sie problemlos den Körper tragen kann, sind die Teile dummerweise immer im Weg, ist sie es nicht, kann er auch nicht fliegen. Oder vielleicht sind die Körper ja auch winzig - dann wären wir wieder bei Elfen, Feen und ähnlichem.
Außerdem müsste man sich noch Gedanken darüber machen, ob man befiederte Flügel hat oder eher Hautflügel wie z.B. die Fledermaus. Mit solchen Hautflügeln hat man wohl weniger Ballast, kann sich gut gleiten lassen. Allerdings sieht das nun auch nicht so prickelnd aus, wenn man ständig Hautfalten an sich runterhängen hat.
Und davon abgesehen: Wenn man - wie bei den Vögeln üblich - das Prinzip der hohlen Knochen benutzt, dürfte dieser Geflügelte bei der normal-menschlichen Statur kaum noch in der Lage sein, aufrecht zu laufen.

Wie wäre es da im Gegenzug nur die Kinder fliegen zu lassen und die Erwachsenen verlieren auf Grund des größeren Gewichts ihre Flugfähigkeit?


//Edit: Und ganz nebenbei wären das ganze dann auch keine Säugetiere, sondern müssten in die Klassen der Antennata (Insekten etc.) gesteckt werden, da alles Wirbeltiere nur 4 Gliedmaßen haben - mit den Flügeln wären es aber sechs. Demnach sind übrigens die meisten Drachen auch keine Reptilien sondern Insekten.
Titel: Re: Diskussion: klassische Fantasyrassen - grundlegende Dinge
Beitrag von: Coppelia am 16. Juni 2009, 14:20:29
Ach ja, Drachen, das musste ja irgendwann kommen. ;D

Wenn sie nicht durch göttliche Schöpfung entstanden sind, setzen Drachen sowas wie eine Evolution von Wesen mit sechs Extremitäten voraus, wobei es vermutlich noch andere Sorten gäbe als Drachen - es sei denn, sie wären alle "zufällig" ausgestorben. Mit dem Problem hatte ich mich für die momentane Romanwelt befasst. Daher gebe ich den Wyvern den Vorzug vor den Drachen, also quasi fliegende Echsen ohne Vorderbeine, dafür mit Flügeln. Und ich habe eine ganze "Familie" daraus entwickelt mit einigen Unterarten. Weil ich mir überlegt habe, dass sie in wärmeren Gebieten etwa dieselbe ökologische Nische besetzen müssten wie Vögel, habe ich die Vögel teilweise durch sie ersetzt.
Allerdings ist das für die Geschichte selbst relativ schnurz.

Aber warum sollten Drachen auch nicht 6 Extremitäten haben - sie können ja Aliens sein oder von den Göttern oder Magiern geschaffen sein oder der letzte überlebende Stamm der alternativen Evolution sein oder was auch immer. ;)
Titel: Re: Diskussion: klassische Fantasyrassen - grundlegende Dinge
Beitrag von: FeeamPC am 17. Juni 2009, 09:27:57
Es scheint ja wohl einen sechsbeinigen Nebenstrang der Evolution zu geben-
Pegasus hat inklusive Flügel auch sechs Gliedmaße!
Titel: Re: Diskussion: klassische Fantasyrassen - grundlegende Dinge
Beitrag von: Beate am 18. Juni 2009, 06:40:50
Aber wo zweigt dieser Strang dann ab? Bei den Mammalia (Säugetieren)? Dann dürften aber keine Drachen entstehen. Oder schon vorher? Dann haben sich Parallel zu Reptilia und Sauropsida ja nochmals Mammalia und Sauropsida entwickelt - was sehr ungewöhnlich ist. Es entwickeln sich zwar oft parallel die gleichen Strukturen (z.B. Komplexaugen), aber eigentlich nie beinahe identische Lebenwesen - Pegasus ist ja eigentlich "nur" ein Pferd mit Flügeln...
Titel: Re: Diskussion: klassische Fantasyrassen - grundlegende Dinge
Beitrag von: Coppelia am 18. Juni 2009, 07:34:53
Bei mir beim Archäopterix ... aber ich hab ja auch keine sechsgliedrigen Drachen. ;D
Geschweige denn einen ... äh ... Urvogel? Na ja, wie auch immer.
Titel: Re: Diskussion: klassische Fantasyrassen - grundlegende Dinge
Beitrag von: Dämmerungshexe am 18. Juni 2009, 12:03:09
Ich sage ja nicht dass die Disskusion unnötig ist, oder dass ich mir über soetwas keine Gedanken mache, aber ich habe das Gefühl dass sich viele Leute bei solchen Überlegungen von den bekannten Gesetzmäßigkeiten der Realität zu sher beeinfluss lassen, anstatt mal vollkommen neue Richtungen einzuschlagen.
Schönes Beispiel, gerade was die Vermehrung betrifft: aus Ralf Isaus Neschan-Triologie, das Volk der Behmische (ichw eiß jetzt nichtmehr wirklich wie die geschrieben werden) vermehrt sich indem sie eine Art samen, den sie an ihrem Herzen tragen, und den sie mit ihren Erinnerungen füllen, mit einem zweiten Samen vereinen. Das beeinhaltet auch wieder das Element der "Vereinigung", wird aber durch die damit verbundene Weitergabe von Erinnerungen und Erfahrung bereichert, und auch die tatsache, dass sie den Samen wann sie wollena us ihrem Körper herausholen können habe ich in dieser Form bei noch keinem anderen Volk gesehen.

Ich bin auch gewiss nicht der Ansicht, dass man sich über slche Dinge keine Gedanken machen sollte weil es "einfach so ist und Punkt". Deus Ex Machina ist etwas scheußliches. Aber die hier angeführten Argumente beschäftigen sich doch etwas häufig mit realen Gesetztmäßigkeiten, die sich zwar in eine Fantasy-Welt übertragen lassen, aber auch durch neue ersetzt werden können. Und diese neuen Gesetzte dann richtig zu begründen und weiterzuentwickeln halte ich persönlich für ausgesprochen spannend.

Das Problem bei solchen Überlegungen scheint mir in den meisten Fällen das Verständnis zu sein, wir als Autoren müssen unseren Lesern ja irgendwie klar machen wie etwas funktioniert und dabei ist es immer einfacher auf bereits vorhandenes Wissen zurückzugreifen. Das ist bestimmt kein falscher Weg, aber ab und an ist es auch mal erfrischend einen ganz neuen einzuschlagen.
Titel: Re: Diskussion: klassische Fantasyrassen - grundlegende Dinge
Beitrag von: Coppelia am 18. Juni 2009, 12:24:19
Wie passend etwas ist, kommt ja auch auf den Realismus-Grad der Welt an ... meine momentane Fantasy-Welt ist ziemlich realistisch. Nun hatte ich gerade eben, als ich im Supermarkt an der Kasse stand, die Idee, Werwölfe einzubauen. Aber das wird nichts! Warum nicht? Weil es nicht denkbar ist, dass ein menschlicher Körper irgendwie zu einem Wolfskörper mutiert in einer Welt mit hohem Realismusgrad.

Wie das sonst gelöst ist, würde mich mal interessieren ... ich finde es selten überzeugend. Dabei kenne ich mich mit allen Werwolf-Theorien gut aus, mein bester Freund ist da der absolute Fachmann. :)

Die Behmische fand ich auch gar nicht überzeugend ... gewollt originell und doch viel zu sehr von Tolkien geklaut ... aber ich mag Isau ja ohnehin nicht. ;)
Titel: Re: Diskussion: klassische Fantasyrassen - grundlegende Dinge
Beitrag von: Dämmerungshexe am 18. Juni 2009, 13:37:59
OFF-TOPIC
Isau muss man mögen, ich fands auch immer etwas arg naiv. Aber bei der Neschan-Triologie ist mir irgendwann einmal aufgefallen dass man in den ersten beiden Bänden tatsächlich den Grundplot von Herr der Ringe ziemlich genau nachverfolgen kann.
Liegt aber wahrscheinlich auch daran, dass sich beide Geschichten sehr stark an die "hero's journey" halten ...
Titel: Re: Diskussion: klassische Fantasyrassen - grundlegende Dinge
Beitrag von: Lucien am 21. Juli 2009, 15:56:52
Wie praktisch, dass es diesen Thread schon gibt! Ich habe da nämlich auch letztens eine Überlegung zum Thema Fortpflanzung gehabt und zwar beim Vogel Greif.
Ich wollte nämlich einen meiner Charaktere erzählen lassen, dass ihm mal ein vermeintlich harmloses Vogelei zum Ausbrüten gebracht wurde, welches dann aber in Wahrheit ein Greifenei war (Drachenei erschien mir zu langweilig, gab es sicher schon mal irgendwo).

Nun erschien mir das zuerst ganz einfach, weil halt Vogel Greif. Ich habe mir gedacht. Okay, zack, Ei, fertig.
Aber dann viel mir ein: Scheiße, der Hinterleib ist von einem Löwen! Auf völlige Willkür wollte ich da verzichten, deshalb die kleine Logikfrage. Ei oder Lebendgebährend?
Ich habe mich nun fürs Ei entschieden, trotzdem, weil es so eine gute Idee war, trotzdem würde es mich interessieren, was ihr zum Fall Vogel Greif sagt.

Liebe Grüße

Jenny
Titel: Re: Diskussion: klassische Fantasyrassen - grundlegende Dinge
Beitrag von: Joscha am 21. Juli 2009, 17:54:54
Ich habe mal für ein Projekt Elfen "entworfen", d.h. mir über ihre Entstehung etc. Gedanken gemacht. Bin dann auf den Gedanken gekommen, dass große Mengen magischer Energie durchaus strahlen könnten und dadurch Zufallsmutationen hervorrufen. Entstehung von Arten und so weiter, Charles Darwin eben. Ursprünglich wollte ich Elfen als eine neue Art darstellen, dann ist mir aufgefallen, dass mein Protagonist ja ein Halb-Elf ist - eine Hälfte Elf und eine Hälfte Mensch. Deswegen: nichts mit Arten, dann sind die Elfen eben einfach eine Rasse der Art Homo sapiens.

Alles in allem sind die grundlegenden Dinge bei Elfen aber nicht allzu schwer vorzustellen. Glaube ich zumindest mal, ich habe noch nie einen nackten Elf gesehen und auch noch nicht von einem gelesen.
Titel: Re: Diskussion: klassische Fantasyrassen - grundlegende Dinge
Beitrag von: Maria am 07. September 2009, 20:50:28
Wäre die Welt Xanth, dann wäre die Lösung für alles ein Liebesquell, bei dem sich Mensch und Fisch paaren (ergibt Meerjungfrau) sowie Pferd und Mensch (ergibt Zentaure), Mensch und Vogel (ergibt Harpye) usw...
Titel: Re: Diskussion: klassische Fantasyrassen - grundlegende Dinge
Beitrag von: Schattenspielerin am 29. März 2010, 12:12:31
Ich finde es sehr interessant welche Theorien man alles haben. Auf manche bin ich gar nicht gekommen.
Aber nun gut. Ich hätte eine Frage an euch und hoffe das ich das richtige Thema gewählt habe.
Meine Mitarbeiter in der Firma wissen mittlerweile das ich sehr viel schreibe und sie wissen auch das ich Fantasie schreibe. Dann kamen sie aber auf die glorreiche Idee mir eine Frage zu stellen. Dazu muss ich sagen ich finde so was können wirklich nur Männer fragen. Sorry, das soll jetzt keine Beleidigung sein aber sie fragten mich wie man denn bei den Elfen ein Freudenhaus nennen würde.
Ich stand erstmal dumm da und musste lachen. Ich habe mich fast gar nicht mehr einbekommen und an Arbeit war sowieso nicht mehr zu denken.
Ich antwortete ihnen dann aber auch. Ich sagte ihnen, dass ich nicht wüsste wie man es bei den Elfen nennt. Zudem meinte ich, dass es bei mir in den Büchern kein Elfenfreudenhaus gäbe. Für mich war allein die Vorstellung schon irgendwie absurd. Ich schloss aber nicht aus, dass andere Autoren sehr wohl eines in ihren Geschichten vorkommen ließen.

Also ich kann mir das nicht wirklich vorstellen das Elfen, ausgerechnet Elfen, ein Freudenhaus haben. Bei fast allen anderen Rassen kann ich mir das ja vorstellen aber doch nicht bei Elfen. Aber wahrscheinlich kann ich es auch nicht, da Elfen meine zweite Lieblingsrasse sind nach den Drachen. Natürlich könnte man in einer Geschichte ein solchen Haus mit einfließen lassen aber dieses Haus müsste auch eine bestimmte Vergangenheit haben. Anders kann ich mir das gerade wirklich nicht denken.

Was meint ihr denn dazu? Und gibt es bei euch ein Freudenhaus der Elfen?
Titel: Re: Diskussion: klassische Fantasyrassen - grundlegende Dinge
Beitrag von: Wuo Long am 29. März 2010, 16:31:50
Zitat von: Schattenspielerin am 29. März 2010, 12:12:31
Sorry, das soll jetzt keine Beleidigung sein aber sie fragten mich wie man denn bei den Elfen ein Freudenhaus nennen würde.

:rofl:

Lasse mich dir eine Antwort als ein Mann geben, der Fantasy schreibt.  ;D
Also hätte mich das jemand gefragt, wäre meine spontane Antwort wahrscheinlich gewesen: Warum nicht?
Ich schreibe keine Geschichten, wo Elfen vorkommen, aber kämen sie vor, spätestens nach dieser Frage würde ich Freudenhäuser einbauen.   ;)
Ich lese aus deiner Antwort eine gewisse Indignation heraus, die - lasse mich jetzt auch etwas provokant sein - aus einer sehr klassischen Vorstellung von dem Elfenvolk kommt. Es gibt kein Regelwerk für Fantasy-Schreiber, wo festgesetzt oder definiert wurde, welche Eigenschaften das Elfenvolk zu besitzen hat. Dennoch scheint im Fantasy-Mainstream eine fast schon festgefahrene Vorstellung von ihnen zu existieren: Ein nobles, entweder langlebig oder potentiell unsterbliches Volk, meistens mit hoher Affinität zur Magie, gutaussehend bis zum Punkt der Anderweltlichkeit... habe ich noch ein anderes Klischee vergessen? Ach ja, die Spitzohren, und der meisterhafte Umgang mit Pfeil und Bogen.
Das Problem, aus diesem Schema allzu sehr auszubrechen, liegt natürlich darin, dass dir Leser von gewohnter Fantasy-Literatur bei allzu großen Abweichungen vom sonstigen Bild den begründeten Vorwurf machen könnten, dass du doch auch gleich ein neues Volk kreieren könntest, anstatt den "guten" Namen der Elfen zu missbrauchen.

Im Falle der Prostitution (darauf möchtest du doch hinaus, oder?) sehe ich es persönlich nicht so eng. Bedenke dass die Prostitution als "ältestes Gewerbe der Menschheit" wie schon in deiner Antwort angeklungen eine sehr lange und farbige Historie besitzt. Im Deutschland der Gegenwart ist es zwar ein gesetzlich geregeltes Gewerbe, besitzt aber eine gewisse gesellschaftliche Stigmatisierung. Und dein Unmut über diese Männerfrage begründet sich wohl daraus, dass du die noble Eigenschaft deiner Elfen nicht mit einem solchen Tabuthema befleckt sehen möchtest. (ich drücke mich mal überspitzt aus)
Worauf ich hinaus möchte: Schau dich doch mal in anderen Ländern um, wie dort mit der Prostitution umgegangen wird. Sowohl in Augen der Gesellschaft, wie auch gesetzlich. Auch ein Blick in die von mir erwähnte Historie ist lohnenswert. Das Bild ist, wenn du mich fragst, sehr vielschichtig und komplex, und längst nicht alle Länder (oder Zeitalter) tabuisieren das Thema so sehr, wie es hier in der westlichen Welt häufig geschieht. Das Prinzip der Freudenhäuser über einen einzigen kulturellen Kamm zu scheren würde dem Thema nicht gerecht werden.

Und um noch mal auf das Beispiel mit den Elfen zurück zu kommen, würde ich Elfen-Freudenhäuser einbauen, dann würde ich sie wohl nach dem Muster der Geishas oder Oirans aus Japan konstruieren, weil sich meiner Meinung nach die noble Gesinnung der Elfen gut mit diesem System der "Freudenmädchen" in Deckung bringen ließe. Die gesellschaftliche und kulturelle Bedeutung dieser Frauen unterscheidet sich in bestimmten Punkten drastisch von der im Westen üblichen Wahrnehmung von Prostituierten. An sich ist es schon falsch zumindest bei Geishas überhaupt von Prostituierten zu reden. (Ich habe sie in meiner Unwissenheit auch schon in einen Topf geworfen, Asche über mein Haupt)

Hmm, was einem beim Stöbern in diesem Forum doch immer für Ideen kommen.  ;D
Titel: Re: Diskussion: klassische Fantasyrassen - grundlegende Dinge
Beitrag von: FeeamPC am 29. März 2010, 19:25:25
Also, Elfen (die klassischen, nicht die von Tolkien) verbinde ich immer mit einer gewissen sexuellen Freizügigkeit, die Freudenhäuser schlichtweg überflüssig machen würde.
Titel: Re: Diskussion: klassische Fantasyrassen - grundlegende Dinge
Beitrag von: Maran am 29. März 2010, 22:11:44
Bei den Drow dürfte es keine solchen "Institutionen" geben, da die Männer dort sehr, seehr, seeeehr wenig zu sagen haben. Aber die Drow sind nun mal keine Elfen im klassischen Sinne. Es wäre wohl sinnvoll, den Begriff Elfen näher zu definieren. Überlaß diese Definition mal den "Witzbolden", das nimmt der Überheblichkeit ein wenig den Wind aus den Segeln. Wenn Du das auf eine nette Art schaffst, und im Gegensatz zu mir wirst Du das wohl können, weckst Du vielleicht bei ihnen sogar Interesse an dem Thema ;) und schlägst gleich zwei Fliegen mit einer Klappe.
Titel: Re: Diskussion: klassische Fantasyrassen - grundlegende Dinge
Beitrag von: Hanna am 30. März 2010, 00:16:10
Zitat von: FeeamPC am 29. März 2010, 19:25:25
Also, Elfen (die klassischen, nicht die von Tolkien) verbinde ich immer mit einer gewissen sexuellen Freizügigkeit, die Freudenhäuser schlichtweg überflüssig machen würde.

Jepp. Genau das habe ich auch gedacht. Elfen sind sehr sinnlich. Und ich kann mir schon vorstellen, dass es da in milden Sommernächten ein allgemeines Gruppenkuscheln gibt. Man denke nur an den Elfenreigen. Alle tanzen im Mondschein. So wie an Beltane.  :-* Schubidu ... ich gehöre ins Bett, aber in mir keimt gerade eine Elfen-Erotik-Story.

Andererseits muss ich Maran auch Recht geben: jeder definiert Elfen anders, also müsstest du uns erst einmal verraten,  wie du dir deine Elfen so vorstellst.
Titel: Re: Diskussion: klassische Fantasyrassen - grundlegende Dinge
Beitrag von: Schattenspielerin am 30. März 2010, 19:14:14
Also erstmal vielen Dank für eure Antworten.
Provokant sein finde ich gut. Aber so war das ja in diesem Fall nicht ganz gemeint. Ich kenne das nur von Jungs/Männern, dass die so was fragen. Frauen machen das für gewöhnlich eher nicht. Habe ich zu mindestens noch nicht erlebt.
Zudem war das deren erste Frage. Also ich muss schon sagen, da fallen mir aber tausend andere ein. Danach wollten sie von mir einen Elfenwitz hören. Mir fiel sogar einer ein aber sie wollten einfach nicht verstehen warum man Elfen, wenn sie schwanger sind, Zwölfen nennt. Und damit haben sie auch den Witz nicht verstanden.
Aber ich schweife schon wieder ab.
Wuo Long natürlich gibt es kein Regelwerk. Das wäre ja auch langweilig und ich finde dann wäre Fantasie nicht mehr Fantasie oder? Oder kannst du dir vorstellen nach Regeln zu schreiben? Ich würde mich viel zu sehr eingeengt fühlen und würde sehr schnell die Lust daran verlieren zu schreiben.
Ich habe ja nie ausgeschlossen, dass es das nicht gibt aber es war und ist für mich eine so blöde Vorstellung.
Ich schließe mich FeeamPC und Gothanna an. Also ich meine ich schließe Gruppenkuscheln und sexuelle Freizügigkeit nicht aus aber dann direkt ein Freudenhaus im Volk der Elfen? Naja ich weiß nicht. Ich stelle mir sie dafür zu sinnlich und geduldig vor. Ich meine in meiner Version werden sie sehr alt, wie fast überall auch. Ich denke wenn sie etwas haben wollen, dann können sie sehr lange darauf warten und müssen nicht sofort ihr Verlangen danach stillen.
Aber die Idee mit den Geishas ist auch nicht schlecht. Wenn dann würde ich das auch eher in diese Richtung gehen lassen, aber ich bin mir unschlüssig ob ich das überhaupt machen würde.
Wie meinst du das Maran, dass ich das im Gegensatz zu dir können würde? Ich würde es bestimmt in die richtigen Worte packen können aber ob ich erfolgreich wäre weiß ich nicht.
Ich schließe mich auch dem an, dass sich jeder Elfen und ich würde auch behaupten generell was Fantasie betrifft anders vorstellt.
Ich habe mich ausführlich damit befasst was meine Vorstellung der Elfen betrifft. Immerhin ist ja eine meiner Hauptfiguren eine. Naja fast zu mindestens.
Zunächst einmal stelle ich mir vor, dass Elfen sehr alt werden, wie oben schon erwähnt.
Ich denke so 800 bis 1000 Jahre. Selten auch noch älter.
Im allgemeinen richte ich mich schon nach dem Klischee, doch ändere ich manche Dinge, die mir nicht gefallen.
Meine Elfen haben spitze Ohren, sehr schnell und sind freundlich.
Wenn sie unfreundlich sind, dann nur weil sie irgendetwas überdrüssig geworden sind.
Wer so lange lebt hat Zeit und meist auch Geduld. Bei jüngeren Elfen ist der Drang und die Neugierde groß aber das legt sich mit der Zeit. Ausnahmen gibt es immer.
Spitze Ohren finde ich sind Pflicht. Das ist so was wie das Markenzeichen der Elfen. Obwohl, es wäre mal eine Überlegung wert, sie vielleicht anders zu gestalten.
Nun und ihre Schnelligkeit finde ich darf nicht fehlen.
Das Klischee, dass Elfen Meisterhaft mit Pfeil und Bogen umgehen können stimmt halbwegs bei mir. Ich denke, die Elfen können generell sehr gut mit Waffen umgehen. Immerhin sind sie ja auch schnell und haben damit einen Vorteil. Zudem denke ich kämpfen sie, wie in den meisten Büchern, sehr elegant. Immerhin haben sie ja auch Jahrelang zeit um ihr Kampfkunst zu perfektionieren.
Was z.B. anders ist bei mir ist, dass es auch dicke Elfen gibt. Ich habe bisher noch kein Buch in der Hand gehabt wo es auch dicke Elfen gab. Ich habe mich gefragt warum nicht. Da es niemand zu tun scheint habe ich mir gedacht mache ich mal den Anfang. Dabei werde ich das aber in geschickte Worte fassen, um das Antlitz durch das Gewicht nicht zu mindern.
Das besondere an meinen Geschichten ist immer, dass ich immer meinen Glauben mit einarbeite. Mal mehr und mal weniger. In einem meiner Bücher sind die Elfen z.B. sehr gläubig und damit beschreibe ich sie auch.
Das ist nur mal ein Kleiner Teil dessen was ich mir so vorstelle. Ich möchte aber darauf hinweisen, dass sich das noch ändern kann. Manchmal kommt mir eine Idee und die ist dann so gut, dass ich die andere wieder verwerfe.
So genug geredet. Ich hoffe das war jetzt nicht allzu lang :)

Ganz liebe Grüße
Tabea
Titel: Re: Diskussion: klassische Fantasyrassen - grundlegende Dinge
Beitrag von: Maria am 14. Mai 2010, 17:03:28
Bei den Xanth-Romanen wurde die Entstehung unterschiedlicher Rassen mittels Liebesquelle begründet, wo sich dann wild alle gepaart habe, die davon tranken. Nur so gab es überhaupt Zentauren und co.

Ein völlig anderes Prinzip, das mich ungeheuer fasziniert hat, habe ich im Anime "Die zwölf Königreiche" kennengelernt, das dort für alle Lebensformen gilt.  Nachkommen werden nicht geboren, sondern wachsen an den Ästen besonderer Bäume wie Früchte heran.
Ein liebendes Paar sucht sich einen Zweig aus, bindet gemeinsam ein Band drum und betet zum Schöpfergott der Welt, wenn dieser das Gebet erhört, wächst eine Frucht aus der, wenn sie reif ist, ein Baby schlüpft (ähnlich wie Däumelinchen auch aus einer Blume kam). Hat für diese Welt den Vorteil, dass Frauen alle hohen Postitionen einnehmen können, ohne dass Schwangerschaften sie behindern und es gibt auch keine Eifersüchteleien a'la "Ist das Kind wirklich von mir?".
Es gibt auch  Bäume, die Tiere hervorbringen, wenn eine Menschenfrau um einen solchen Baum ein Band wickelt, mangels eines anderen Baumes entsteht ein Tiermensch, also ein Wesen, das sich von Tier- in Menschenform wechseln kann, aber intelligent wie jeder Mensch ist und auch Gefühle hat und ebenso in die Gesellschaft integriert ist.
Titel: Re: Diskussion: klassische Fantasyrassen - grundlegende Dinge
Beitrag von: Fabienchen am 10. September 2010, 10:52:11
Zitat von: Maria am 14. Mai 2010, 17:03:28
Ein völlig anderes Prinzip, das mich ungeheuer fasziniert hat, habe ich im Anime "Die zwölf Königreiche" kennengelernt, das dort für alle Lebensformen gilt.  Nachkommen werden nicht geboren, sondern wachsen an den Ästen besonderer Bäume wie Früchte heran.
Ein liebendes Paar sucht sich einen Zweig aus, bindet gemeinsam ein Band drum und betet zum Schöpfergott der Welt, wenn dieser das Gebet erhört, wächst eine Frucht aus der, wenn sie reif ist, ein Baby schlüpft (ähnlich wie Däumelinchen auch aus einer Blume kam). Hat für diese Welt den Vorteil, dass Frauen alle hohen Postitionen einnehmen können, ohne dass Schwangerschaften sie behindern und es gibt auch keine Eifersüchteleien a'la "Ist das Kind wirklich von mir?".

Das ist eine schöne Sache. So würde mir das auch gefallen. In einer meiner Geschichten geht es um einen Meermann, der an Land lebt und nur zum Meermann wird, wenn er von Wasser berührt wird. Also ansonsten ganz normal wie ein Mensch herum läuft. Sich also auch mit Menschen paaren kann.

Aber in den Fantasy Welten kann sich jeder Autor ausdenken, wie sich seine Figuren paaren, denke ich. Wenn es feste Regeln geben würde, wäre es kein Fantasy mehr.
Titel: Re: Diskussion: klassische Fantasyrassen - grundlegende Dinge
Beitrag von: Ilargi am 10. September 2010, 11:07:06
Kaixo,

Also in meiner Welt wurde die Wesen meiner Welt von den Geistern erschaffen um einen der ihren mit Gefährten zu geben. Das hat etwas damit zu tun wie in meiner Welt die Erde entstand, nur die Bouster und die Menschen sind von den Geistern erschaffen.

Die Baozain und die Kracks... oder Harris... eigentlich hat dieses Volk keinen Namen, obwohl ich es so gut wie fertig durchgeplottet habe... :wums: warum fällt mir einfach kein passender Name ein?

Jedenfalls diese beiden Völker wurden von den Menschen erschaffen, in dem Versuch "Gottgleich" zu werden. Hat leider funktioniert, dafür sind die Zauberer die das gemacht haben auch nicht mehr am Leben ;D
Titel: Re: Diskussion: klassische Fantasyrassen - grundlegende Dinge
Beitrag von: Einsamer Falke am 10. September 2010, 21:01:48
Also Ilargi, ich finde, Kracks klingt besser als Harris. ;)
Wobei, dabei muss ich auch wieder an einen "Crack" denken...ach egal. :D

In meiner Welt hat jede Rasse bei ihrer Schöpfung eine bestimmte Aufgabe gehabt, wurde also aus einem bestimmten Grund erschaffen. Mit der Zeit haben sich diese Gründe dann relativiert, und die angeborenen Verhaltensmuster wandeln sich in solche eher ritueller Art.
So sind die Zwerge (Ja, diese überall her bekannten, kleinen, bärtigen Männer) geschaffen worden, um die Welt auf das Leben vorzubereiten, die Alben und Lauen wurden geschaffen, um das Leben zu verteilen. Und die Menschen...naja, genau genommen waren die Götter selbst welche, desswegen sind die Menschen einfach nur da.

Der Hintergrund meiner Geschichte ist, wie ich zugeben muss, auch nicht so sehr Fantasy wie der Herr der Ringe und Konsorten, sondern geht eher in Richtung SciFi (Darkover wäre da so ein tolles Beispiel).
Die Zeit, in der die Handlung spielt, ist dagegen pure Fantasy, und wenn dann doch mal irgendwas technologisches auftaucht, wird es eher als Zauberei beschrieben.
Hilft mir, realistisch zu bleiben, und meine Welt nicht von Feuerbälle schmeissenden Zauberern überrennen zu lassen. :rofl:

Gruß
Eric
Titel: Re: Diskussion: klassische Fantasyrassen - grundlegende Dinge
Beitrag von: Sonnenblumenfee am 18. September 2010, 19:42:30
Was mir bei grundlegenden Fragen zu Fantasyvölkern immer einfällt ist die Unsterblichkeit von bestimmten Rassen, also zum Beispiel Elfen. Die sind ja oftmals unsterblich, d.h. können nicht sterben, es sei denn sie werden umgebracht ( na ja, oder manchmal eben an Kummer usw.). Aber nur selten einfach an Altersschwäche. Da sie meistens auch noch unglaublich schnell und/oder stark und/oder intelligent sind und daher wohl kaum "Fressfeinde" oder ähnliches haben, ist es wohl von der Natur nicht vorgesehen, dass sie sterben. Trotzdem gibt es oft Töchter und Söhne und Enkel und Urenkel...
Da drängen sich mir immer zwei Fragen auf:
1) welchen Sinn ergibt es, dass sich Elfen fortpflanzen (können)? Also aus Sicht der "Natur/Schöpfung"; Arterhaltung ist ja wohl hinfällig???
2) müsste es dann nicht millionen und abermillionen von Elfen geben, anstatt dass sie nur in einigen Randgebieten existieren (wie es ja oft der Fall ist, klassisches Beispiel ist irgendein Elfenwald)? Ich meine, eine Population in der ständig neue Mitglieder hinzukommen, ohne das welche wegfallen, wächst ja stetig an, oder nicht?

Deshalb bin ich einmal zu dem Schluss gekommen, dass Elfen sich gar nicht fortpflanzen können (zumindest in meiner Welt). Hat sich von euch mal jemand dazu Gedanken gemacht?

LG
Sonnenblumenfee
Titel: Re: Diskussion: klassische Fantasyrassen - grundlegende Dinge
Beitrag von: Ilargi am 18. September 2010, 19:54:44
Zitat von: Sonnenblumenfee am 18. September 2010, 19:42:30
Was mir bei grundlegenden Fragen zu Fantasyvölkern immer einfällt ist die Unsterblichkeit von bestimmten Rassen, also zum Beispiel Elfen. Die sind ja oftmals unsterblich, d.h. können nicht sterben, es sei denn sie werden umgebracht ( na ja, oder manchmal eben an Kummer usw.). Aber nur selten einfach an Altersschwäche. Da sie meistens auch noch unglaublich schnell und/oder stark und/oder intelligent sind und daher wohl kaum "Fressfeinde" oder ähnliches haben, ist es wohl von der Natur nicht vorgesehen, dass sie sterben. Trotzdem gibt es oft Töchter und Söhne und Enkel und Urenkel...
Da drängen sich mir immer zwei Fragen auf:
1) welchen Sinn ergibt es, dass sich Elfen fortpflanzen (können)? Also aus Sicht der "Natur/Schöpfung"; Arterhaltung ist ja wohl hinfällig???
2) müsste es dann nicht millionen und abermillionen von Elfen geben, anstatt dass sie nur in einigen Randgebieten existieren (wie es ja oft der Fall ist, klassisches Beispiel ist irgendein Elfenwald)? Ich meine, eine Population in der ständig neue Mitglieder hinzukommen, ohne das welche wegfallen, wächst ja stetig an, oder nicht?

Deshalb bin ich einmal zu dem Schluss gekommen, dass Elfen sich gar nicht fortpflanzen können (zumindest in meiner Welt). Hat sich von euch mal jemand dazu Gedanken gemacht?

LG
Sonnenblumenfee

Kaixo,

Deine Argumente sind berechtigt, aber ich glaube das Elfen sich fortpflanzen liegt daran das sie ursprünglich kleine, geflügelte Wesen waren, die maximal 15 cm groß wurden. Da gibt es schon eine Menge mehr Fressfeinde und Möglichkeiten umzukommen.
Und in den meisten Elfenromanen die ich kenne mischen sich diese Wesen mit Vorliebe in irgendwelche Kriege ein; was erfahrungsgemäß deine Lebenserwartung, in den meisten Fällen, drastisch reduziert!
Nicht zu vergessen das Elfen meistens nicht so viele Elfenkinder gibt, wie in den Menschlichen Familien. Ich meine zu wissen das der Durchschnitt so bei einem Kind liegt, aber ich kann mich auch täuschen, weiß dazu vielleicht jemand mehr?

In meiner Welt gibt es sowieso keine Unsterblichen Rassen, gut, ein paar sind sehr langlebig; aber irgendwann sterben sie alle einmal.
Außerdem habe ich mal eine Frage an dich, in der Hinsicht das Elfen keine Kinder kriegen, mal angenommen das sie trotzdem irgendwann sterben ob Unfall, Mord oder Kriegsgetümmel, dann sterben sie doch auch irgendwann aus, oder? :hmhm?:
Titel: Re: Diskussion: klassische Fantasyrassen - grundlegende Dinge
Beitrag von: Sonnenblumenfee am 18. September 2010, 21:49:31
Meine Argumente bezogen sich da eher nicht auf die kleinen geflügelten Elfen (die in den Romanen die ich kenne auch gar nicht unsterblich sind, oder? da kenn ich mich aber wirklich nicht aus...), sondern auf die großen.
Die Überlegung mit den Kriegen finde ich ganz interessant. Vielleicht ist es ja von der Natur (oder wem auch immer) so vorgesehen, dass  sich die Population mehr oder weniger regelmäßig durch kriegerische Handlungen dezimiert  :hmmm:
Der Gedanke ans Aussterben ist mir noch nie gekommen, ist aber vollkommen nachvollziehbar, eigentlich seltsam, dass ich da noch nicht dran gedacht habe. In meiner Welt ist das allerdings kein Problem, weil die Elfen gar nicht umgebracht werden können bzw. dann mit all ihrem Wissen und Können wiedergeboren werden.
Titel: Re: Diskussion: klassische Fantasyrassen - grundlegende Dinge
Beitrag von: FeeamPC am 18. September 2010, 21:50:52
Selbst die Götter, die ja bei den meisten menschlichen Kulturen als gegeben angenommen werden, bekommen Kinder- nur eben nicht so oft. Ebenso sind in den meisten Kulturen die Götter keineswegs 100% unsterblich.
Die wenigen rühmlichen Ausnahmen sind eher unpersönliche Wesenheiten, die meist nebulös irgendwo über den Göttern angeordnet sind bzw. ihre Schöpfer sind.
Titel: Re: Diskussion: klassische Fantasyrassen - grundlegende Dinge
Beitrag von: Zit am 18. September 2010, 23:11:11
@Sonnenblumenfee

Wenn deine Elfen sich nicht paaren können - wo kommen die dann her? Geboren aus Meerschaum wie Meerjungfrauen? ;D
Titel: Re: Diskussion: klassische Fantasyrassen - grundlegende Dinge
Beitrag von: Sonnenblumenfee am 19. September 2010, 17:25:31
@zitkalasa:

So ähnlich... In der Elfen-Hauptstadt gibt es eine "Blüte des Beginns" (bin noch auf der Suche nach einem besseren Namen). Wenn ein Elf "stirbt", erwacht er kurze Zeit darauf wieder in ihr. Im Prinzip genauso, wie er vor seinem Tod war, nur unverletzt.
Titel: Re: Diskussion: klassische Fantasyrassen - grundlegende Dinge
Beitrag von: Kraehe am 19. September 2010, 18:15:26
@Sonnenblumenfee: Klilngt irgendwie schön :) Ist aber irgendwie... ein wenig einfach, oder? Da ist der Tod dann ja kaum mehr als "mal kurz schlafen gehen", oder nicht? Er bedeutet ja weder einen fundamentalen Einschnitt, noch einen Rückschritt oder sonstwas... haben deine Elfen dann keine Angst vor dem Tod? Oder haben sie es nicht irgendwann mal satt, immer "wiedergeblüht" zu werden? Gibt es auch einen Weg, den Kreislauf zu durchbrechen?
Aber der Ansatz fasziniert mich ein wenig ;)

Ich bin selber auch mit Elbenvölkern unterwegs ... und meine Elben bezeichnen sich selber eigentlich auch eher als langlebig, nicht aber als unsterblich. Das haben ihnen nur die Menschen aufgedrückt.
Es ist faktisch so, dass sie vom körperlichen her durchaus endlos leben könnten (einer meiner Protas lässt sich einmal sehr zynisch über seine Erfahrungen damit aus...), aber praktisch eben nicht.
Da ich in kriegerischen Zeiten schreibe und die Elben darin wesentlich verwickelt sind, reguliert sich das tatsächlich gut (wie ja oben schonmal angemerkt; die Gedanken hat sich mein Hochfürst auch gemacht :D). Ansonsten gab es einmal einige Seelenhüter. Entstammen auch den Elben, sind aber sehr alt und werden nur sehr selten berufen ... ursprünglich von den Schöpfern eingesetzt sind sie dafür da, die Seelen/Lebenden "abzuholen", die ihr Leben hinter sich und abgeschlossen haben. Also die, die ihren Sinn gefunden und ihren Frieden gemacht haben bzw. ihre Aufgaben erfüllt haben und die nicht selbst (außerplanmäßig) versterben... :)
Titel: Re: Diskussion: klassische Fantasyrassen - grundlegende Dinge
Beitrag von: Höllenpfau am 19. September 2010, 18:25:48
Wow, Sonnenblumenfee, auch ich bin von deiner "Blüte des Beginns" irgendwie begeistert.

In meinen Geschichten arbeite ich zwar nicht mit vielen Völkern (erst recht nicht mit Elfen, die mag ich nicht :d'oh: ), aber diese Vorstellung, dass sie in der Hauptstadt ieder auferstehen hat etwas.
Interessant, interessant.
Ich habe darüber nachgedacht, dass es eine "ewige Bibliothek" gibt, in der, sobald jemand stirbt, dieser dort vermerkt wird, doch niemand weiß, wo diese Biblithek ist.
Das erinnert mich irgendwie daran, obwohl deine "Blüte des Beginns" irgendwie toller ist.
Aber wie Kräfe schon sagt, auch komisch, weil man nicht weiß, ob die Elfen es eigentlich interessiert wenn sie sterben. Macht ja dann sozusagen nichts, wenn man mal irgendwo runterstürzt oder sich ausversehen "mit der Brotschneidemaschine in den Finger sägt"  ;D

Aber trotzdem, ich finde es interessant bemerkenswert.
Titel: Re: Diskussion: klassische Fantasyrassen - grundlegende Dinge
Beitrag von: Zit am 19. September 2010, 21:21:17
Interessant, es hat etwas märchenhaftes. :) Andererseits sind sie aber auch dann anfällig, wenn die Haupstadt vom Feind eingenommen wird. Einfach die Blüte köpfen und schon kann man die Elfen fröhlich dezimieren und auslöschen ... Aber womöglich hast du dir da auch shcon Gedanken gemacht, Sonnenblumenfee. Ich will's ja nicht kaputt reden. ;) Wie gesagt, es hat etwas schön fantastisches.
Titel: Re: Diskussion: klassische Fantasyrassen - grundlegende Dinge
Beitrag von: Sonnenblumenfee am 19. September 2010, 21:24:59
Finde ich ja cool, das euch mein ansatz gefällt... ich bin selber noch nicht ganz überzeugt von der Idee. Im Moment habe ich das Projekt aber sowieso auf Eis gelegt (ich hatte einfach zu viele Projekte auf einmal). Und die Idee ist noch bei weitem nicht ausgereift.

Im Prinzip haben Elfen bei mir keine Angst vor dem Tod (wieso auch), aber es ist schon schmerzhaft, zu sterben oder sich zu verletzen. Auch das "Wiederblühen" (cooler name dafür, darf ich den behalten?) ist nicht gerade angenehm, also versuchen sie im Allgemeinen, den Tod zu vermeiden. Die meisten widmen sich ihren eigenen Problemen und Projekten. Die einzige Möglichkeit, den Kreislauf zu druchbrechen, ist, vom Hohen Rat der Völker (oder in Kriegszeiten: Hohe Rat der Elfen) eingefroren zu werden. Das ist dann so eine Art Koma, von dem die Elfen nicht mehr aufwachen können, außer der ganze Rat beschließt, sie wieder "aufzutauen". Auf ein Abschneiden der Blüte bin ich noch gra nicht gekommen, die Hauptstadt war in meinem Kopf einfach uneinnehmbar.... Wie gesagt, ich habe das ganze System noch nicht so gut durchdacht und müsste, bevor ich weiterarbeite, erst einmal alle Möglichkeiten überdenken und mir der Tragweite dessen bewusst werden, was es bedeutet, wenn man nicht sterben kann. 

Eigentlich wollte ich auch nur wissen, ob es andere gibt, die sich an der "unsterblichkeit" der Elfen stören. Und anscheinend sind die "langlebigen" Elfen beliebter. Übrigens finde ich deine Idee mit den Seelenhütern auch sehr interessant, Krähe. Allein der Gedanke, dass für jede Seele einfach irgendwann der Zeitpunkt gekommen ist, wo sie gehen sollte, unabhängig vom Körper.

LG
Sonnenblumenfee
Titel: Re: Diskussion: klassische Fantasyrassen - grundlegende Dinge
Beitrag von: Sternenlicht am 19. September 2010, 21:33:41
@Sonnenblumenfee: das klingt zwar sehr poetisch, aber ganz pragmatisch gedacht: wenn es keinen Tod gibt, wird es a)wesentlich schwieriger Gefahr für die Charaktere zu erzeugen, b) muss man sich fragen, welchen Einfluss es auf den Charakter und Lebenstil der Elfen hat.
Harter Brocken  :hmmm:

edit: ah hat sich überschnitten ;)
Titel: Re: Diskussion: klassische Fantasyrassen - grundlegende Dinge
Beitrag von: Kraehe am 19. September 2010, 21:46:07
Na, klingt ja auch schon logischer, wenn du das so schilderst, Sonnenblumenfee.
Wenn es Schmerzen etc. gibt, ist das sicher nicht schlecht - und das Einfrieren klingt interessant. Bleibt nur die Frage, warum jemand sowas tun wollen sollte...? Könnte mir das viel besser als Strafe vorstellen ;) Aber ich lass dich gerne erstmal selbst daran weiterarbeiten. (das mit dem Blütenabschneiden... böse. Wenn man als Angreifer aber annähernd schlau ist, wird man das durchaus versuchen...)
Wiederblühen... klar,behalt es. :)

Und das mit den Seelenhütern... ergab sich spätestens als mein Prota die Schnauze voll hatte. Der Gute meint einfach, schon zu lang gelebt zu haben und führte einmal eine nette Diskussion mit mir, dabei hat sich dann die These verfestigt. Allerdings besteht momentan der Konflikt, dass die Seelenhüter dezimiert wurden. Noch eine ist übrig und man macht sich Sorgen, was geschieht, wenn die verschwindet.  :hmhm?:
Und generell finde ich, dass ganz und gar unsterbliche Völker... langweilig sind. Oder aber doch eine ziemlich andere, starke Psyche haben müssten, die für einen Menschen doch auch schwer nachvollziehbar sein dürfte. Daher ist das "biologisch durch in-Kämpfe-einmischen dezimiert werden" doch irgendwie ein sinnvolles Charakteristikum, wenn es keinen anderen Weg gibt ;)