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Wer sich als Fantasyautor outet...

Begonnen von Moni, 01. Januar 1970, 01:00:00

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Snöblumma

Zitat von: Rigalad am 10. August 2011, 16:08:36
Aber verstecken würde ich mich auch nicht. Ich bin vielleicht ein wenig verlegen und schüchtern, aber allmählich fange ich wirklich an, stolz zu werden.
Denn wenn ich es nicht bin, wie sollen es die Leser dann sein?

Im Grunde bin ich schon stolz darauf, was ich mache, aber ich habe da wirklich Angst, dass diese Menschen nicht unterscheiden können zwischen mir als professionell arbeitendem Menschen und dem Hobby (selbst wenn es irgendwann so weit professionalisiert wird, dass ich etwas veröffentliche, bleibt es ja mein Hobby). Ich hätte mir doch einen kreativen Beruf suchen sollen ;).

Naja, gut, vielleicht sind große Anwaltskanzleien und Jurafakultäten auch schlicht und ergreifend ein wenig geeigneter Ort, um sich als Fantasyautor zu outen ;) .

Aber ehe das hier alles nach Jammern klingt: danke für die vielen positiven Stimmen, die sich nicht verstecken wollen :) . Die Leute, die mir wichtig sind, wissen es ja, und dabei kann es eigentlich auch bleiben ;). Und wenn ich irgendwann davor stehe, doch einen Verlag zu suchen, werde ich einfach den Faden hier wieder anschauen und mich daran hochziehen, dass auch andere dazu stehen :).

Nebeldiener

So die ganze Klasse weiss es + meine Deutschlehrerin ;D
Reagieren tun sie eigentlich ganz positiv, mal ganz abgesehen von dem Namen eines Volkes meiner Geschichte.
Ich finde es nicht schlimm mich als FANTASY Autor zu outen, da Fantasy immer mehr gelesen wird (man schaue auf die Kinder- und Jugendbuchabteilung in den Buchläden).
Meine Eltern unterstützen mich dabei eigentlich sehr, vorallem mein Vater. Bei meiner Mutter weiss ich nicht genau, wie sie da zu mir steht. Sie "schreibt" zwar selber auch (ich finde, dass man das nicht schreiben nennen kann, denn sie sagt die ganze Zeit, dass sie schon gerne schreiben würde aber dazu Ruhe bräuchte und und und ... Ist aber wieder ein anderes Thema), aber wenn ich ihr zu viel erzähle schiebt sie alles dem Schreiben in die Schuhe. Z.b. erzählte ich ihr mal, dass ich einen Eintrag bekommen habe, weil ich iwas vergessen habe. Dann fragte sie mich gleich, ob das wegen dem Schreiben war.
Ich würd sagen, finde es eigentlich bei niemandem schlimm, ausser bei meiner Mutter halte ich mich eher zurück.

lg Nebeldiener

Alana

Ich finde, es hat weniger damit zu tun, was man schreibt, sondern dass man überhaupt schreibt.
Bis auf meinen Mann und meine Mutter, die mich unterstützen, hab ich bei allen anderen das Gefühl, dass sie es belächeln. Auch wenn sie es so nicht sagen.
Und dann auch noch Jugend-Fantasy? Nein, das hat keine Aussicht auf Erfolg.
Warum wollen einen alle Leute immer gleich entmutigen?
Warum ist es so wichtig, alles immer nach realistischen Chancen zu werten?

Schreiben ist zunächst mal ein Hobby wie jedes andere.
Wenn einer sagt, dass er Tennis spielt, wird das auch nicht belächelt und niemand fragt danach, wieviele Turniere er schon gewonnen hat.

Ich erzähle trotzdem oder gerade deswegen nicht jedem, dass ich schreibe.
Aber wenn, dann sage ich schon, dass es Fantasy ist.
Ich stehe dazu.

Und bei dem was ich Lese bin ich noch offensiver.
Ich lese sogar ganz offen mal ein Lustiges Taschenbuch, mitten in der U-Bahn  ;D


Alhambrana

Drachenfeder

Belächelt wurde ich wegen der Schreiberei zum Glück noch nie. Ich kenne nur zwei unterschiedliche Reaktionen aufs »Outing«: Entweder Faszination und Bewunderung oder absolute Ignoranz und Desinteresse.
Die einzige Frage, die mich dabei immer nervt:
»Fantasy? So wie Harry Potter?«
Fantasy = Harry Potter  :brüll:

Aber ich habe es auch schon geschafft einige davon zu überzeugen, dass dieses Genre weit gefächert ist und sogar Nichtfantasten gefallen kann.



FeeamPC

Ich gehe ziemlich offen damit um. Allerdings habe ich mit Sachbüchern angefangen, die akzeptieren die Leute ohne zu murren. Der Rest kam so nach und nach dazu und fiel dann nicht weiter auf.
Und bei unserem Mittelaltermarkt laufe ich selbstverständlich in Gewandung herum. Direkt vor meiner Apotheke.

Antigone

#140
Mittlerweile hat es sich sogar an meinem Arbeitsplatz herumgesprochen, dass ich schreibe. (jetzt wissen die endlcih, warum meine Protokolle immer so wunderbar formuliert sind!  ;D ) Das finden eigentlich alle toll; allerdings scheinen meine Kollegen ein wenig enttäuscht zu sein, dass das mit den Buchverträgen so lange dauert und schwierig ist. Wie sich Laien halt so die Verlagswelt vorstellen.... Dass ich Fantasy schreibe, ist dabei kein Problem. Selbstverständlich ist dann die erste Frage: "ach, so was wie Harry Potter"?

Bei (flüchtigen bzw. wenig wohlmeinenden) Bekannten hab ich dagegen schon die Erfahrung gemacht, dass Schreiben nur dann für voll genommen wird, wenn man auch veröffentlicht. Schreiben als Hobby wurde da eher belächelt, bzw. war total uninteressant. Aber wie gesagt - das ist nur bei ganz wenigen Leuten so.

lg, A.

PS: aber wer sich blöd fühlt, wenn er sich als Fantasy-Autor outet... der soll mal versuchen zu erklären, dass er auch Liebesromane schreibt. Da wirds dann erst wirklich peinlich!  ;D

Naudiz

Ich habe noch nie einen Hehl daraus gemacht, was ich lese und schreibe. Natürlich binde ich es niemandem auf die Nase, aber gerade wenn man sich kennenlernt, wird oft nach den Hobbies gefragt. Da kommt als Erstes gleich das Schreiben, weil es mir einfach so verdammt wichtig ist. Ich schreibe ja fast täglich, selbst wenn's eher für die Katz' ist.

Bei solch einem offenen Umgang bleibt es natürlich nicht aus, dass man belächelt wird. Aber ich stehe darüber. Wenn die Leute der Meinung sind, Fantasy selbst schreiben sei armselig und aussichtslos, bitte, das ist mir doch egal. Schließlich muss ich mit den Konsequenzen des Schreiberlingdaseins leben, nicht sie. Und sie können mir mit ihrem Wissen ja auch nicht schaden, eben weil ich meine Passion nicht verheimliche. In Bewerbungen erwähne ich auch immer das Schreiben, wenn auch nicht das Genre, aber wenn nachgefragt wird, auch das.

In die Schule habe ich generell immer ein Fantasybuch mitgenommen, gerne auch einen richtig dicken Schinken, der meinen halben Rucksack ausfüllte. Das störte mich sowas von gar nicht, wenn mich meine Mitschüler schief ansahen. Dasselbe beim Verreisen mit Bus oder Bahn. Und auch in meiner neuen Schule werde ich das nicht anders handhaben. Entweder, die Leute akzeptieren mich so, wie ich bin, oder eben nicht.

Von Seiten meiner Familie erhalte ich wenig bis gar keine Unterstützung, aber da ich es von klein auf gewohnt bin, seltsam angeschaut bzw. auch ausgeschimpft zu werden für das, was ich gerne mache, ist mir das auch heute ziemlich schnuppe. Wenn sie mich als Freak abstempeln, der in die Psychatrie gehört - bitte, ich weiß, dass dem nicht so ist. Das reicht mir vollkommen aus. Ich brauche sie nicht, um das zu machen, was mir Spaß macht.

Junipera

In einem Schreibratgeber habe ich mal gelesen das man sich Zeiten zum schreiben nehmen soll, in denen man seine Umwelt aussperrt und denen auch klar macht das man ernsthaft schreiben möchte. Die Aussage war ungefähr so: "Und wenn ihre Umwelt spöttelt das Sie eine Möchtegern Rosamunde Pilcher seien, dann lassen Sie sie spotten. Die Hauptsache ist Sie schreiben!"

Meine Erfahrungen sind von völlig unterschiedlicher Natur. Ich habe mal vor fünfzehn Jahren erzählt das ich gerne ein Buch schreiben würde und wurde so ausgelacht das ich das schreiben beiseite gelegt habe (Ja ich war so blöd). Und ich hatte das Wort Fantasy noch nicht mal erwähnt!

Heute sieht das anders aus. Als ich einem netten Kollegen erzählte das ich schreibe war der total begeistert und fragte ob es denn schon was zu lesen gäbe. Er bewundert Autoren für deren Ausdauer an ihren Werken. Als ich ihm dann eröffnete das es Fantasy sei, outete er sich als Fantasyleser und zählte seine Lieblingsbücher auf.  ;D
Mein Freundeskreis weiß inzwischen das ich schreibe, aber so richtig erwärmen kann ich Sie für das Thema nicht, aber wenigstens lacht keiner oder bringt blöde Sprüche.

In Bewerbungen schreibe ich schon lange keine Hobbys mehr, aber wer danach fragt bekommt eine ehrliche Antwort, die da lautet: "Ich schreibe!" Und wenn dann noch die Frage kommt was, dann muss derjenige damit leben wenn ich "Fantasy" antworte.

Aber schämen tu ich mich dafür nicht (mehr) und das sollte auch keiner von Euch!

Liebe Grüße Junipera

Kati

Ich habe damit früher eher negative Erfahrungen gemacht. In der Realschule schrieben einige Mädchen aus meiner Klasse diese total emotionalen Gedichte, aus denen der Schmalz nur so rauslief. Wenn ich also sagte: "Ich schreibe", kam meist erstmal: "Ach, so wie L. Gedichte, oder?" Wenn ich dann erklärte, dass ich Romane schreibe, bekam ich erstmal diese Blicke von wegen: "Du Freak kannst das doch gar nicht. Das können nur coole Leute."  ::) Oder das andere Extrem: "Wenn du es veröffentlichst, kauf ich mir das und dann signierst du es." Ja klar. Bestimmt. Außerdem kamen dann oft nachfragen, wie weit ich denn wäre und wann man das mal lesen könnte. Das stresst. Also habe ich über das Schreiben erstmal den Mund gehalten und es einfach für mich getan. Auf meiner neuen Schule hatte ich dann ein Mädchen in der Klasse, das kitschige Vampirgeschichten im Stil von Rosamunde Pilcher meets Twilight schrieb und damit auch ziemlich hausieren ging. Da habe ich dann erst recht nichts mehr gesagt, um nicht auch meine Sachen vorlesen zu müssen. An der Schule, an der ich dann auch Abi gemacht habe, habe ich es ein paar Leuten gesagt und denen war das einfach egal. Es war für sie ein Hobby wie jedes andere. (Für die meisten jedenfalls.)
Gegen Ende meiner Schulzeit habe ich dann allerdings wieder ein paar Leute kennengelernt, die der Meinung waren Schreiben, so wie jegliche andere Kunst, sei völlig leicht und jeder könnte das, aber Mathe und Chemie, das wäre wirklich schwer.  ::) Das sind ja eh meine Liebsten. Die "Würd ich auch machen, wenn ich mal Zeit fände"-Fraktion. Die haben mich auch belächelt, als ich einmal einen Jugendhorrorroman mit in der Schule hatte. "Du liest Kinderbücher?" Äh....

Na ja, ich habe eher gemischte Erfahrungen gemacht und deshalb beschlossen, das Schreiben nur zu erwähnen, wenn man mich explizit danach fragt.  :)

Dämmerungshexe

#144
Mit dem Schreiben hatte ich da eigentlich recht wenig Probleme. Viel mehr wurde ich in der Schule (von Schülern und Lehreren) verspottet weil ich auch gerne Manga gezeichnet habe. Aber auch da gabs gemischte Reaktionen, einige (die selber auch gerne Trickfilme gesehen haben) fänden das toll, andere (die sowieso zu cool für alles waren  :P) fanden es total behämmert.
Ein paar Leuten habe ich in der Schule dann auch erzählt, dass ich schreibe, und WAS ich schreibe - die meisten fanden es eigentlich ein tolles Hobby und haben sich ab und an erkundigt wies denn so läuft. (Neulich meinte eine alte Freundin mal: "Du erzählst immer nur von deinem Roman, aber ich darf ihn nie lesen!")

Meine Eltern haben sich zuerst Sorgen gemacht, weil sie Angst hatten, dass ich den Bezug zur Realität verliere. Dabei waren Bücher wie Herr der Ringe, Momo, Die Unendliche Geschichte usw. Teil unseres Haushalts (meine Mama hat Herr der Ringe gelesen als sie mit mir schwanger war - was da wohl übergesprungen ist?  :hmhm?:). Irgendwann haben sie dann aber auch verstanden dass ich mich trotzdem um die Schule usw. kümmere. (Und ich glaube mehr Angst hatten sie auch vor meiner ganzen Gothic-Aufmachung damals ...)

Meinen Mann habe ich in einem Herr-der-Ringe-Film-Fan-Chat kennengelernt und lange Zeit gedacht, er sei auch Fantasy-Fan. Stimmt nur in Teilen und manchmal schaut er mich etwas schräg an, wenn ich mal wieder mit meinen Hirngespinsten komme. Aber er hört mir gerne zur und liest auch ab und zu mal Probe. Das schönste Kompliment von ihm war mal: "Das klingt nich so als hättest du es geschrieben, sondern ein richtiger Autor." Na danke!  :rofl: (Er hat aber auch schonmal probiert eine Schrift für meine Geschichten zu machen und mir auch geholfen meinen ersten Roman so zu setzen, dass ich ihn an Betaleser weitergeben konnte.)

Ansonsten besteht mein heutiger Freundeskreis vor allem aus Vollblut-Nerds - Fantasy, Rollenspiele, Table-Tops, Manga, Anime, Serien, Filme, PC-Spiele, Comics, SciFi, Mystery ... im Normalfall klinge ich bei unserer Runden immer noch am normalsten.

Die größte Überraschung war eigentlich mein Bruder. Jahrelang konnten wir uns nicht ausstehen. Er fand mich total blöd und freakig und ich ihn viel zu "cool". Gelesen hat er auch nie, Bücher und Schule fand er doof. Irgendwann hat sich die Beziehung zwischen uns dann gebessert. Er hat sich sogar Metal-CDs von mir geliehen und meine Fantasy-Bücher. Inzwischen ist seine Roman-Sammlung fast größer als meine (Drachenlanze, Midkemia, Lied von Eis und Feuer ...) und er hat auch mein erstes Buch probegelesen und sogar kontruktive Kritik abgeliefert.

Trotz allem bin ich mit meinen ganzen Zeichnungen und Geschreibsel immer noch etwas vorsichtig und halte sie hinter dem Berg. Muss ja nicht jeder gleich wissen - das ist die Einstellung, die mir aus meinen frühern Erfahrungen geblieben ist. Ich habe zum Beispiel aber auch schon mit meinem Chef über Fantasy und Märchen gesprochen und er arbeitet gerne auch mit Motiven aus diesem Bereich (Werbeagentur).

Ich denke mal, dass sich die Einstellung der meisten Menschen langsam ändern wird - gerade weil Fantasy, Comics und PC-Spiele einen immer größeren Teil unserer Pop-Kultur ausmachen.
,,So basically the rule for writing a fantasy novel is: if it would look totally sweet airbrushed on the side of a van, it'll make a good fantasy novel." Questionable Content - J. Jacques

Luna

Zitat von: Drachenfeder am 11. August 2011, 07:25:05
Belächelt wurde ich wegen der Schreiberei zum Glück noch nie. Ich kenne nur zwei unterschiedliche Reaktionen aufs »Outing«: Entweder Faszination und Bewunderung oder absolute Ignoranz und Desinteresse.
Mir geht es da ähnlich. Bei Freunden ruft es Bewunderung und interessierte Nachfragen hervor. Mein Reitlehrer war auch ganz aus dem Häuschen, als er erfuhr, dass ich schreibe und outete sich dann selbst als Fantasyliebhaber. Und, jetzt habe ich zudem einen Arbeitsauftrag am Hals. "Ach, wenn Sie so viel phantasie haben, dann können Sie ja mal ein Stück für eine Weihnachtsaufführung schreiben, die unsere Kiddies mit den Ponys dann vorführen." Oh je.... :seufz:.
Tja und dann gibts dann noch meine Eltern, die das so gar nicht interessiert, was ich schreibe. Im Kollegenkreis weiß eigentlich keiner, das ich schreibe. Das würde die auch herzlich wenig interessieren. Da fragt mich selten jemand, was ich so mache.

Ivy

Zitat von: Snöblumma am 10. August 2011, 18:28:06
Naja, gut, vielleicht sind große Anwaltskanzleien und Jurafakultäten auch schlicht und ergreifend ein wenig geeigneter Ort, um sich als Fantasyautor zu outen ;) .


Ich bin inzwischen auch richtig stolz, dass ich schreibe und auch in welchem Gebiet - und das verdanke ich insbesondere einigen hier aus dem Tz.
Doch erzählen kann ich es leider immer noch nicht allen aus unserem Freundes- und Bekanntenkreis ...
einige Erfahrungen (mehr als nur schiefe Blicke und abfällige Bemerkungen als nur Trivialliteratur...) habe ich da schon hinter mir.
Langsam beschleicht mich das Gefühl, dass es doch am Berufsfeld liegen könnte...
In meiner früheren Buchhandlung bekam ich schon schiefe Blicke, als ich mich als Fantasyleser geoutet habe:
'Solche Verlage wie den He*** wirst du bei uns nicht finden, die sind unter unserem Niveau'....
wir hatten die Schwerpunkte Jura, BWL, Philosophie und Germanistik - und in unsere Regale kamen nur Grass, Borchert, Th. Mann u.ä.
Harry P. oder ähnliches gingen bei uns nur über den Ladentisch, wenn ein Kunde diese explizit bestellte.
Auch später im Büro musste immer alles akademisch sein ... dort konnte ich ich nur zwei/drei Auserwählten öffnen.
Und so blieb es erst einmal bei wenigen Ausgewählten ...
in den Bereichen Biologie und Chemie meines Partners dagegen sind die meisten sehr offen - dort durfte ich ganz andere, wesentlich positivere Rückmeldungen erleben.
Die lachen sich höchstens mal scheckig, wenn bei z.B. bei Hulk oder ähnlichem die Laborszenen mal wieder nicht gut genug recherchiert wurden und in solchen Szenen nur 'Käse' erzählt wird...
da sitzen dann ein paar Biologen im Kino und brüllen vor Lachen bei Szenen, bei denen andere nur interessiert auf den Bildschirm starren ...
doch ich fürchte, ich komme vom Thema ab.

Je nachdem, mit wem ich in welcher Situation auch spreche, werde ich auch in Zukunft noch vorsichtig sein.
Das Schreiben erwähnen, in Ordnung. Doch Fantasy ... damit warte ich noch.
In Bewerbungen würde ich es allerdings weglassen.

I support we need diverse books !

Grey

Zitat von: Ivy am 18. August 2011, 15:15:55

da sitzen dann ein paar Biologen im Kino und brüllen vor Lachen bei Szenen, bei denen andere nur interessiert auf den Bildschirm starren ...


Tihihihihi. Ja, zu denen gehöre ich auch. :innocent:

Serena Hirano

Wie einige schon bemerkten, glaube ich auch, das Erwähnen von Schreiben oder Zeichnen löst meistens noch diese "Och, wie putzig!"-Reaktion aus. Fußball ist ein anerkannter Sport, Schach stellt gleich die persönliche Intelligenz und strategische Überlegenheit dar, aber Schreiben...okeeeeee...is nett, und?...Es sei denn man kann gleich mit dem Wort "Autor" und "Veröffentlicht" protzen, das können aber a, nur die wenigsten und b, ises grenzwertig.
Wenn dann noch Fantasy erwähnt wird, kommts gleich ganz dicke und man wird von oben bis unten gemustert, als ob sie dann wirklich erwarten es blitzt gleich und dann steht jemand im Zaubererumhang oder mit Prinzessinenkleid vor ihnen.

Ganz toll find ich dann ebenfalls diese Pseudo-grins-ich-zeige-Interesse-Leute: "Ich als guter Freund ( :o ) bekomm doch bestimmt eine Widmung?", "Wenn ich es lese und Tips gebe, bekomm ich dann Prozente wenn Du mal reich wirst?", "Wie schön, dann kenn ich ja bald einen Bestsellerautor, hihihi!" Da ist mir ein: "Klingt schön, aber an so was hab ich kein Interesse!" noch 1000Mal lieber!

Da meine Mutter wahnsinnig gerne Fantasy liest, bin ich da gut aufgehoben und hab einen Korrekturleser gleich gebucht. Obwohl die zeitlich fast nie dazu kommt, die Doofe  ;D
Beste Freunde wissen es, denn irgendwo brauch ich ja auch meine Energie her. Ganz alleine im stillen Kämmerlein ginge das nicht und auch  wenn mir keiner konkrete Hinweise gibt, es reicht, dass sie da sind und meine Untiefen mit mir teilen. Aber das beschränkt sich auf eine Hand voll Leute.

Ehrlich gesagt, bin ich aber auch froh mich als Serena zu outen und finde es viel schöner nicht unter richtigem Namen aufzutreten. Denn es hilft mir Abstand zu meinem alter Ego zu bekommen. So schreibt es sich leichter und ungeniert  :snicker:
Das bringt es dann natürlich auch mit sich nicht herumzuposaunen, dass ich gerne Fantasy schreibe, denn irgendwer will zwangsweise mal was sehen und das is dann nich von mir als "mir". *räusper*, ich gedenke da in Zukunft auch mehr Abgründe von mir zu verarbeiten und das muss dann nicht jeder Kollege explizit auf die Nase gebunden bekommen  :rofl:


Winkekatze

Ich naives Ding wusste bisher gar nicht, dass Fantasy, besonders an Unis, so verpönt ist.  ???

Mir ist schon klar, dass nicht jeder Fantasy mögen muss ( ich kenne da auch einige Exemplare), aber dass man praktisch gleich als doofe Nuss gilt, wenn man soetwas liest überrascht mich jetzt doch ein wenig.

Wahrscheinlich liegt es wohl daran, dass ich mich bisher auch noch nie so richtig geoutet habe. Meine Eltern wussten z.B., dass ich schreibe, aber ich habe nur meiner Mutter mal etwas zu lesen gegeben. Mein Freund weiß es jetzt und noch eine weitere Freundin. Auch sie haben schon etwas von mir gelesen. Das war´s dann aber auch.
"Das Licht am Ende des Tunnels ist oft nur eine sterbende Leuchtqualle! (Walter Moers- Die Stadt der träumenden Bücher)