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Gibt es diese Wörter eigentlich überall?

Begonnen von Grey, 24. November 2007, 17:21:32

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0 Mitglieder und 5 Gäste betrachten dieses Thema.

Sprotte

Aber dennoch hat sich Bolle janz köstlich amüsiert ...
Umgangssprachlich. Verstehen tu ich es, aber ich würde es nicht verwenden.

Kati

Maja: Jemand, den ich kenne sagt das ständig, also ich würde es schon verstehen. Das ist eine Eindeutschung vom französischen directement, oder? Und gar nicht mal so selten. In wörtlicher Rede, wenn es zur Figur passt, kann ich mir das sehr gut vorstellen. Im Erzählfluss mittendrin finde ich es aber auch sehr merkwürdig, da würde ich dann einfach auf "direkt" ausweichen oder meinetwegen noch auf die richtige französische Schreibweise.

Antonia Assmann

Ich kenne das Wort, auch wenn ich es noch nie geschrieben gesehen habe... Erst beim Lesen verstanden, was da steht.  Wenn es ausdrücklich zur Art des Erzählenden gehört bitte, sonst würde ich es lassen.

Malinche

Ich verstehe es, vor allem, weil ich aus dem Berlinerischen "mittemang" kenne, was zwar nicht dasselbe meint, aber auf den gleichen wortbildenden Mechanismus zurückgreift. Ich finde, dass es beim Lesen einen gewissen Lokalkolorit gibt (der jetzt nicht zwingend auf Deutschland verweisen muss - wenn es darum geht, dass eine Figur z.B. im englischsprachigen Kontext sprachliche Eigenheiten hat, spricht ja nichts dagegen, das mit deutschen "Entsprechungen" zu zeigen). Wenn es diese Funktion haben soll, fände ich es okay, ansonsten würde ich wohl eher drüber stolpern.
»Be suspicious of the lemons.« (Roxi Horror)

DEckel

In Süddeutschland noch nie gehört und ich bin mir ehrlich gesagt auch aus dem Zusammenhang nicht ganz sicher was es heisst...

Ok, google sagt plattdeutsch für schnell. Da wäre ich eher nicht draufgekommen :)

Ryadne

Ich kenn nur "direktemeng"... aber wird das "direktemang" geschrieben?  :hmmm:
Würde es aber nicht verwenden, obwohl ich sonst sehr liberal bin, wenn es um umgangssprachliche Wörter geht. ;)

Shin

Also ich kenne weder direktemang noch mittemang.
"Sometimes all I'm ever doing is trying to convince myself I'm alive."
- Daisy The Great
"It's OK, I wouldn't remember me either."         
- Crywank           

Ratzefatz

In Österreich noch nie gehört. Ehrlich gesagt würde ich das beim schnellen Lesen für einen Druckfehler halten: "Was soll das heißen? 'Waren direkt mit dem Teufel im Bunde', oder?"

LG
Ratzefatz
,,Dein Name ist Venko", raunte Zoya in sein Ohr. ,,Venko, Venko, Venko." Sie gab ihm für jedes ,,Venko" einen Kuss und ermahnte ihren Mann: ,,Vergiss deinen Namen nicht!"
,,Wie könnte ich ihn vergessen, meine Zoya", raunte er zurück, ,,wenn ihn vergessen auch dich vergessen hieße?"

Sin

Ja, doch, mit direktemang kann ich noch was anfangen.
Ich weiß zwar nicht, woher, aber ich kenne es.
In einer Geschichte würde ich es wohl eher nicht einsetzen.

Das dünken/deuchen kenne ich auch, aber eher aus älteren Geschichten oder Geschichten, die mittelalterlich angehaucht sind.

Pestillenzia

#369
Ich habe es noch nie gehört und würde es spontan mit "direkt" übersetzen. Darüber stolpern würde ich nicht und wenn es zur Figur passt, würde ich es als Teil ihrer Eigenheiten im Text lassen.

Edit: ich sollte alles schreiben, was ich denke, da Gedanken normalerweise relativ schwer zu lesen sind. Ich würde es auch nur in der wörtlichen Rede oder bei der Wiedergabe von Gedanken verwenden.

Naudiz

"Direktemang" ist mir geläufig, ja. Trotzdem würde ich es nicht im Text benutzen, es sei denn, in wörtlicher Rede, aber auch da nur, wenn es zur Figur passt.

"deucht" kenne ich vor allem aus der Mittelalterszene, aber auch aus den Übersetzungen der Shakespeare-Werke. Die Grundform "dünken" vor allem aus dem Wort "Gutdünken" - "ich handele nach meinem Gutdünken".

FeeamPC

#371
directemang in die Hölle kommen  :  auf geradem/schnellstem Wege in die Hölle kommen

Ist bei uns in der Gegend auch gebräuchlich (hier wird viel platt gesprochen). Auch das Plattdeutsche hat übrigens viele Fremdvokabeln "eingeplattdeutscht", daher ist es durchaus wahrscheinlich, dass die französische Form Pate stand. Und eine einheitliche Schreibweise im Plattdeutschen gibt es nicht, also wäre sowohl directemeng als auch directemang richtig.

Lisande

Ich kenne "direktemang" auch, schließe mich aber der Fraktion an, die es nur in wörtlicher Rede und nur, wenn die Figur sowieso ihre sprachlichen Eigenheiten hat, verwenden würde.

Maja

#373
Ich muss euch schon wieder belästigen, in meinem Lektorat tauchen immer wieder Wörter auf, die der Duden nicht kennen will, diesmal: gewunken. "Ich habe dir zugewunken". Duden und Zwiebelfisch meinen, Winken ist regelmäßig, und die Vergangenheit muss "gewinkt" heißen, aber bei dem Wort stellen sich mir die Zehennägel auf, das klingt nicht richtig in meinen Ohren.

Wird sonst noch irgendwo gewunken und nicht gewinkt, dann würde ich das Wort (wörtliche Rede eines einfachen Burschen vom Land) gerne drin lassen.
Niemand hantiert gern ungesichert mit kritischen Massen.
Robert Gernhardt

Malinche

Ich würde über "zugewunken" auf jeden Fall nicht stolpern, wenn ich es lese. Ich meine, dass ich diese Form auch kenne.
»Be suspicious of the lemons.« (Roxi Horror)