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Reale Orte im Roman - darf man das?

Begonnen von Grey, 01. Juni 2007, 10:44:04

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HauntingWitch

Zitat von: Yukan am 06. Mai 2013, 12:55:37
Aber wie schon angesprochen wurde, könnte ich tatsächlich versuchen, es auf den Namen eines Ortes zu beschränken. Nachdem ich meinen Post gelesen habe, ist mir sowieso wieder aufgefallen, dass ich generell vor allem Angst habe.  :rofl:

Das würde ich nicht machen, der aufmerksame Leser ist ja nicht blöd und durchschaut so ewtas ziemlich schnell.  ;) Ausserdem kann jemand, der die Namen nicht kennt, nichts damit anfangen. Ich nenne hier das Beispiel von Christoph Marzis "Heaven". Das spielt in London und er wirft mit Namen geradezu um sich. Für mich aber, die sich in London nicht selbst auskennt, ist das kein Lesegenuss. Denn ich weiss nun immer noch nicht, wie es an manchen Orten aussieht. Und ich will ja nicht alles erst ergoogeln müssen.

Ich sehe das ähnlich wie Lavendel. Natürlich muss man gut recherchieren, damit alles passt. Noch besser, wenn man die Stadt wirklich kennt. Aber hier und da mal etwas Fiktives einbauen kann man schon. Ich stelle in Zürich auch dauernd irgendwelche abgehalfterten Lagerhäuser hin, wo in Wirklichkeit keine sind. Aber ich benenne keine Strassen, sondern nur das Gebiet. Möglich wäre es ja, vielleicht ist es auch versteckt, das wissen die Leser ja nicht. Und nachschauen gehen wird kaum einer.  ;D

Was ich allerdings festgestellt habe ist, dass ich die Stadt automatisch besser beschreibe, wenn ich sie kenne. Mein Roman, der in London spielt, wo ich nur recherchiert habe und einmal kurz dort war, hat viel weniger Atmosphäre in dieser Hinsicht. Es fehlen einfach die Details. Hier in Zürich weiss ich z.B. ganz genau, an welcher Bushaltestelle was für ein Baum steht, wenn ich es brauche. Oder ich kann einfach nachsehen gehen. London hingegen: Ich weiss, wie London im grossen Ganzen aussieht, ich kenne einige berühmte Schauplätze, der Rest ist Recherche. Alles andere muss ich umschiffen und dadurch fallen natürlich viele Möglichkeiten weg.

Kati

#61
Ich denke, verändern sollte man so nichts, weil dann immer die Meckerfritzen kommen und einem die "Fehler", ob nun absichtlich oder ohne Absicht, auflisten. Da gehöre ich leider auch zu, mich stören solche offensichtlichen Ungereimtheiten immer ungemein. Aber ich denke, der Tipp einfach schwammig zu bleiben, wie Lavendel meinte, ist Gold wert. Man kann sich Bilder ansehen und Reiseführer lesen um die Atmosphäre richtig zu machen, aber alles, wo man sich nicht ganz sicher ist, kann man einfach undeutlich werden. Das mache ich im Moment auch, obwohl ich Paris eigentlich kenne: Jede Ecke kann man gar nicht kennen und bevor man jemanden erzürnt, der genau die fehlende Ecke liebt und Fehler entdeckt, benennt man am besten gar nicht, wo genau diese Ecke jetzt eigentlich ist.

Ausgedachte Orte innerhalb von realen Orten finde ich großartig. Da kann man dann seine Phantasie ausleben, ohne, dass einem jemand reinquatschen kann.

Witch: Heaven fand ich großartig, aber ich kenne London auch gut und kann mir zu den Namen die Orte vorstellen. Ich denke, damit steht und fällt so ein Buch. Das Syndrom "Magischer Reiseführer", wie es hier im Zirkel mal irgendwer genannt hat.  ;D  Ich finde es total wichtig so ein Setting auch mit einzubinden, aber man darf sich nicht drauf verlassen, dass bei "Trafalgar Square" jeder gleich weiß, wie es da aussieht. Ich denke, wenn man einen Ort nennt, sollte man ihn auch beschreiben, damit auch Leute, die den Ort nicht kennen, sich darunter etwas vorstellen können.

Janika

Danke @zDatze fürs Dirigieren in den richtigen Thread! :)

Ich möchte in einer kommenden Novellenreihe gern reale Plätze erwähnen - namentlich real existierende Campingplätze und eine Burgruine. Da ich mit den Büchern die Vanlife-Bubble erreichen will, glaube ich, dass fiktive Campingplätze nicht gut ankämen, daher tendiere ich zum realen Platz, aber mit fiktivem Personal.

Allerdings schwanke ich da noch. Ich würde den Platz natürlich bitten, mir die Erlaubnis zu geben. Aber ob die das so toll finden, da dann fiktive Leute rumlaufen zu haben? Gerade auch so etwas wie den reisenden Mechaniker, der auf allen Plätzen gern gesehen und kostenloser Gast ist dafür, dass er den Leuten Reparaturen durchführt? Den gibt es ja nicht wirklich, am Ende denkt das aber ein*e Leser*in womöglich und fragt nach. An sich schnell aus der Welt geräumt, aber vielleicht stören die Platzbetreiber sich daran? :zensur:

Hier wurde schon viel darüber gesprochen, um schriftliche Genehmigung zu bitten bzw. bitten zu müssen. Aber hat das auch tatsächlich schonmal jemand getan und kann da Erfahrungen mit mir teilen?
Immer eine Handbreit Plot unter dem Federkiel haben.