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Gibt es diese Wörter eigentlich überall?

Begonnen von Grey, 24. November 2007, 17:21:32

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Sprotte

Jetzt, da Sascha es sagt: "anranzen" kenne ich als Verb für tadeln, strenge Worte an jemanden richten, anrüffeln.

Eleanor

Zitat"anranzen" kenne ich als Verb für tadeln, strenge Worte an jemanden richten, anrüffeln.

Das wiederum kenne ich als "anraunzen"

canis lupus niger

Wie Sprotte in SH kenne ich hier in Nordost-Niedersachsen "anranzen" als Synonym für anschnauzen, derbe tadeln. Haben vielleicht irgendwelche Touris oder Nord-Süd-Migranten mitgebracht, und später ist es hier verfälscht worden.

"Abranzen" ist mir dagegen völlig unbekannt.

Thaliope

Ich kenne sowohl anranzen als auch abgeranzt.
Ich kann allerdings nicht mehr genau zuordnen, aus welcher Gegend ich das aufgeschnappt habe. Ich würde abgeranzt als einigermaßen gängiges Jungedsprachewort einordnen, gar nicht mal so sehr als Dialekt, weil ich schätze, dass es von "ranzig" abgeleitet wurde, was ja durchaus hochdeutsch ist, wenn ich mich nicht doll irre.
Dazu fällt mir noch die Ableitung "runtergeranzt" für "runtergekommen" ein, wobei ich ehrlich gesagt nicht genau weiß, ob ich sie mir gerade ausgedacht habe oder ob das sonst noch wer benutzt :)

LG
Thali

Kadeius

Abranzen kenne ich eigentlich nur als Partizip abgeranzt (= abgedroschen oder in schlechtem Zustand), dementsprechend wäre die Analogiebildung für einen Präsenz-Infinitiv abranzen denkbar.  ???

Das Verb impliziert aber nicht unbedingt einen Urheber, würde es vielleicht intransitiv einordnen.

Snöblumma

Abgeranzt - wird benutzt und ist bekannt, wobei wir eher zu abgefuckt tendieren, wenn es um eine Location geht. Abgeranzt hat irgendwie eher einen ironischen Touch, finde ich.

Eleanor

Es geht im Zusammenhang um einen Kuhstall und den gleich als "abgefuckt" zu bezeichnen, fände ich ein bisschen heftig  ;) Ich habe mich jetzt für marode entschieden. Kommt auf das selbe hinaus und ist für jeden verständlich.

Lothen

Hallo zusammen, eine kulinarische Frage:

Würdet ihr über das Wort "Knödel" stolpern? Hab es gerade in meinem Low-Fantasy-Roman gefunden und frage mich, ob das tatsächlich geht oder ob "Klöße" nicht die bessere Alternative wäre...?

Gwee

Also, ich persönlich habe die Erfahrung gemacht, dass im gleichen Sprachgebiet beide Wörter gebräuchlich sind. In diesem Fall als Beispiel Sachsen. Meine Oma Macht Knödel und Klöße. Normale Klöße, Scheibenklöße, Pflaumenknödel,...also, ich würde mich auch nicht daran stören.
Es ist so eine Art Obsession, glaube ich. Das Schreiben fasziniert mich so sehr,
daß, wenn es mir verboten würde, ich langsam daran sterben würde.
Johannes Mario Simmel

Zit

Hm, ich würde Knödel und Klöße aber als unterschiedlich betrachten. Knödel geht bei mir eher in die süße Richtung (wie Pflaumenknödel) und Klöße sind die herzhafte Variante zu Fleisch. Ob da aber tatsächlich bspw. im Duden ein Unterschied gemacht wird, keine Ahnung. Ist bei mir mehr aus der Erfahrung heraus gewachsen.
"I think therefore I am
getting a headache."
Unbekannt

Mogylein

#610
Ich verwende beides, mit leichter Tendenz zu den Klößen, finde aber das Wort "Knödel" im Fantasy-Setting unangebrachter, weil es vom Sprachklang für mich regional gefärbter wirkt.
   "Weeks of Writing can save you hours of plotting."
- abgewandeltes Programmiersprichwort

Snöblumma

Ich kenne beides und verwende beides. Knödel ist für mich allerdings eher die südbayerische Variante, Klöße die nordbayerische, also Knödel eher die Oberbayern-Dialekt-Variante, Kloß klingt für mich etwas hochdeutscher. Ansonsten mache ich aber wenig Unterschiede. :D

Merwyn

Klöße sind für mich das, was in Bayern Knödel genannt wird, also das gleiche "Ding".
Bei mir daheim gibts nur Knödel, egal zu was, und ich kenne das Wort Kloß auch erst seit der Schulzeit.

Ich hatte jetzt erst gelesen, dass es sich um High-Fantasy handelt und da fand ich die Vorstellung, dass Elb und Zwerg im Wirtshaus Zum goldenen Drachen Knödel mampfen doch etwas belustigend. Aber bei Low-Fantasy würd mich das nicht stören.
Mag bei Leuten, die den Knödel nicht "von Natur aus" kennen, aber genau andersrum sein.

Pestillenzia

Mir geht es ähnlich wie Snö. Ich (Münchnerin) kenne beides, verwende in der gesprochenen Sprache aber nur den Knödel. Wenn ich nicht gerade einen Krimi schreibe, der in Süd-/Südostbayern verortet ist, würde ich aber den Kloß verwenden, das ist für mich die hochdeutsche Variante. Über einen Knödel in einem Fantasyroman würde ich auch stolpern.

Adam_Charvelll

In Österreich gibts nur Knödel ;) Klöße ist bei uns Deutschland-Indikator :D