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Traum-Ideen.

Begonnen von Möchtegernautorin, 01. Januar 1970, 01:00:00

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traumfängerin

Zitat von: Dogtales am 12. Februar 2014, 13:58:03
Manchmal habe ich echt tolle Träume, da denke ich mir im Traum oder im Halbschlaf oder kurz nach dem Aufwachen noch, wie gut das als Grundlage für eine Geschichte geeignet wäre. Wenn ich die Idee aber festhalten will und mich an mehr Details erinnere, dann kommt meist die Erkenntnis, dass die Logiklöcher doch überwiegen. Und dabei war ich mir so sicher, dass niemand merken würde, dass die Zahnbürste, die ich auf der Firmenführung dabei hatte, in Wirklichkeit eine Mini-Spionage-Kamera war.  ::)

Logiklöcher sind doch nur dafür da, dass man sie stopfen kann. Mach aus der Zahnbürste einen Kugelschreiber und schon lebt deine Spionage-Story wieder.  :D


Ich liebe es zu träumen. Und ich genieße das erstaunliche Privileg mich eigentlich jeden Morgen an mindestens einen meiner Träume erinnern zu können. Manchmal träume ich natürlich auch so schwachsinnige Sachen wie etwas mit einem Elch, der in einem Wasserfall steht und einen Topf Spinat isst. Aber oft sind es unglaublich intensive Plots, die in meinen Träumen ablaufen. Einmal träumte ich, dass ich mit meinen beiden Kindern über eine Mainbrücke lief, die wir jede Woche tatsächlich einmal überqueren mussten. Die Ältere machte irgendeinen Blödsinn, ich ermahnte sie, drehte mich zu der Jüngeren um, sah sie auf der Brüstung, wie sie mir zuwinkte und dann sprang. Diese unglaublich intensiven Gefühle, die mich in diesem Sekundenbruchteil durchströmten (und die ich so im realen Leben glücklicherweise noch nie erleben musste), voller Panik, Wut, diesem Gefühl versagt zu haben, die Zeit zurückdrehen zu wollen, und dem grauenvollen Gefühl nichts daran ändern zu können, kann ich heute noch spüren - so intensiv, dass ich jedes Mal ein mulmiges Gefühl habe, wenn ich mit den Kindern über diese Brücke gehen muss. Im Traum stürzte ich zur Brüstung, sah hinunter auf das bräunlich aufgewühlte Wasser und sprang - mit Winterstiefeln und Winterjacke. "Du hast keine Chance", war der Gedanke, der mich in diesem Moment durchströmte, "wenn du Pech hast, stirbst du sogar selber."
Und das war der Moment, wo ich im Traum dachte: "Das hier ist ein Traum. Und du wirst ihn gut enden lassen!" Also tauchte ich ein, tastete blind in dem braun-weißen Wasser herum, und bekam irgendwie die Kapuze meiner Tochter zu fassen. Es war ein Traum. Und es endete gut. Und obgleich ich mir bewusst war, dass ich mich in einem Traum befand, ging der Traum unlogisch verworren weiter. Denn als ich sie aus dem Wasser gehievt hatte, und sie auf dem Sockel zusammenfaltete, wurde uns ein Seil hinabgeworfen, damit wir daran hinaufklettern konnten. Äh ja.
Deshalb liebe ich Träume. Nicht nur, weil ich sie gut enden lassen kann (als in einem Traum ein Krokodil einmal meine Tochter verschluckt hat, habe ich ihm einfach einen Stock ins Auge gerammt, so dass es das Maul wieder aufreißen musste, und meine Tochter wieder rausgezogen. So macht das Supermum!  ;D ). Nein, sondern auch, weil sie mich Gefühle erleben lassen, die ich im wirklichen Leben nicht erleben möchte, die aber für meine Geschichten unglaublich inspirierend sind.

Issun

Das ist aber wirklich ein heftiger Traum, traumfängerin (dein Name passt ja ausgezeichnet zum Thread)! Es ist oft richtig schwer, die hässlichen Gefühle, die einen Traum begleiten, für andere nachvollziehbar zu machen, aber hier kann ich sie mir vorstellen. Als Kind habe ich einmal geträumt, dass mein Bruder beim Spazierengehen mit jedem Schritt ein Stück tiefer im Boden versinkt und schließlich ganz verschwindet. Ich hatte furchtbare Angst, konnte aber nichts dagegen tun. Daran erinnere ich mich heute noch intensiv.

Zitat von: traumfängerin am 13. Februar 2014, 21:24:27
Und das war der Moment, wo ich im Traum dachte: "Das hier ist ein Traum. Und du wirst ihn gut enden lassen!"

Ich liebe Wachträume! Ich habe sie auch hie und da, und am schönsten finde ich es, wenn ich den Bösewichten meiner Albträume ins Gesicht lachen und sagen kann:"Übrigens, ich weiß, dass das nur ein Traum ist!" Manchmal kann ich dann, wie du, sogar lenken, was weiter geschieht.

Obwohl ich mich oft sehr genau an meine Träume erinnere und sie recht ausführlich aufschreibe (ich habe eben entsetzt festgestellt, dass mein Traumtagebuch auf Word schon 530 000 Zeichen lang ist), verwende ich Träume nur ganz selten beim Schreiben. Meist sind sie einfach zu skurril, um irgendeine Anregung zu bieten. Interessant ist deine Idee, die Gefühle aus Träumen beim Schreiben zu verarbeiten, aber die verfliegen bei mir, von einigen herausragenden Träumen abgesehen, doch recht schnell.

Miezekatzemaus

Oh ja, Wachträume sind toll, nur leider viel zu selten. Ich liebe es auch, wenn ich meinen Traum selbst lenken kann, weil ich mir die Sachen, die in dem Traum vorkommen, dann eher merken kann. Vielleicht sollte ich ein Traumtagebuch anlegen ... :)

So, angeregt von Malinches Hinweis in der Schreibbar ziehe ich dann mal hierher um, weil wir uns dort schon ein wenig über Träume unterhalten hatten. Für die, die jetzt nicht alles lesen möchten, fasse ich kurz zusammen:
Ich persönlich merke, dass ich, wenn ich am Tag zuvor irgendwie kreativ war, also zum Beispiel geschrieben habe, seltener und weniger träume, obwohl ich sonst sehr gern aus Träumen meine Inspiration ziehe. Auch beim Lesen, allgemein Denken und irgendwie das Gehirn anstrengen ist das so. Vielleicht bin ich dann hinterher einfach so erschöpft, dass ich zu unruhig schlafe, um zu träumen (ich glaube, man träumt im Tiefschlaf, oder verwechsele ich jetzt etwas?).
Geht euch das auch so?
Außerdem träume ich nie, aber wirklich ausnahmslos nie, von meinen Geschichten, seien es nun vereinzelte Szenen, seien es Figuren, die mich besuchen - niemals. Ich habe es noch nie geschafft, obwohl ich es sehr interessant fände und es gern können würde. Schafft ihr das? Wenn ja - habt ihr dann vorher gerade über diese Figuren/Szenen nachgedacht/geschrieben oder kommt das einfach so?


Fynja

#243
Zitat(ich glaube, man träumt im Tiefschlaf, oder verwechsele ich jetzt etwas?)

Im Tiefschlaf können auch Träume vorkommen, die meisten und lebendigsten Träume aber finden im sogenannten REM-Schlaf statt (kommt von rapid eyes movement), das ist eigentlich eine leichtere Schlafphase, in der man (oder ich persönlich) auch eher aufwacht. Ich selbst schlafe immer ziemlich unruhig und dachte eigentlich, dass ich mich gerade deswegen oft an Träume erinnere - manchmal 3 oder 4 pro Nacht, weil ich nach jedem Traum aufwache  ::) - aber vor kurzem hatte ich noch ein Gespräch mit der Freundin meines Cousins, die auch meinte, wenn sie unruhig schläft, träumt sie weniger beziehungsweise erinnert sich weniger daran.
Ich finde es aber interessant, dass es dir auch so geht, und der Möchtegern-Schlafforscher in mir würde die Hypothese, dass es zwischen kreativer Leistung und anschließendem Träumen einen Zusammenhang geben kann, am liebsten sofort untersuchen.  ;D Kann gut sein, dass es so ist, bei mir selbst habe ich so etwas noch nicht beobachtet, aber wie gesagt, ich schaffe es mittlerweile allgemein, viel zu träumen, was daran liegt, dass ich mich mit Träumen so viel beschäftige.

Obwohl ich ab und zu luzid träume, schaffe ich es leider auch nie, von meinen Geschichten oder Figuren zu träumen, obwohl ich das sooo gerne würde.  :seufz: Nur umgekehrt passiert es, dass ich von interessanten (inexistenten) Menschen träume, die ich dann in meine Romane einbaue. Eigentlich ist das seltsam, weil ich von allem möglichen träume, aber von meinen Projekten leider nie, nicht mal in NaNo-Zeiten, wenn ich mich fast rund um die Uhr mit ihnen beschäftige. Hingegen kommt es oft vor, dass ich von den Büchern träume, die ich gerade lese.

Klecks

Ich habe in meinem ganzen Leben - also in den acht Jahren, in denen ich inzwischen schreibe - vielleicht zwei oder drei Mal von meinen Figuren geträumt, also auch sehr selten. (Ich glaube, irgendwo habe ich das auch schon mal geschrieben.  :hmmm:) Das war aber so durchdringend und real, dass ich am liebsten die ganze Nacht durchgeträumt hätte, weil es so schön war. Ich habe zwei Protas zum Beispiel mal bei einer Umarmung und einem Kuss gesehen, am Fuße eines Hügels. Beim letzten Mal - das war Anfang Juni - habe ich von dem Prota meines Hibbel-Herzensprojekts geträumt. Ich habe gesehen und gefühlt, wie es ihm geht. Das war buchstäblich traumhaft und wunderschön.  :wolke:

Buchideen kommen bei mir seltener aus Träumen. Spontan erinnere ich mich an zwei Ideen. Eine davon - sie kam komplett mit Figuren, Plot und Hintergrund, das gesamte Paket - hat Potenzial, zu einem richtig heftigen Horror-Thriller zu werden.  ;D

Lamarie

Ich arbeite ja noch daran, mir meine Träume überhaupt zu merken, aber bei mir will das einfach nicht funktionieren... Generell finde ich, dass ich mit Romanen aber manchmal schon Stimmungen verbinde, die ich aus Träumen habe - nur eben keine gesamten Szenen. In Träumen mischt das Unterbewusstsein so viel mit, dass ich meist eher von Büchern, die ich gelesen und nicht geschrieben habe, träume.

Sommerlilie

Also ich muss sagen einige meiner Kurzgeschichten sind aus Träumen entstanden. Ich habe meist keine Probleme mir zu merken/ noch zu wissen was ich geträumt habe. Das liegt daran das ich sehr lange Schlafprobleme hatte und nichts half, bis eine gute Freundin mich auf das "klar träumen" brachte. Das hat gegen meine Schlafstörung geholfen und ich hab ab und an eine nette Anregung für einen Plot.  :)
"Du und ich: Wir sind eins. Ich kann dir nicht wehtun, ohne mich zu verletzen." Mahatma Gandhi

Schwarzhand

Ich hatte schon öfters das Glück, dass sich mir in einem Traum eine ganze Szene bot. Meistens sind diese Fetzen wirklich hochwertig, sodass ich sie oft eins zu eins in mein Werk übernehme. Einmal suchte ich verzweifelt eine Szene, die eine Lücke in meinem Plot stopfen sollte. Einen Tag danach träumte ich von genau dieser Szene, in der einige meiner schon ausgearbeiteten Charaktere auftraten. Daher stammt das zweite Quartal meines Werks aus einem Traum. Meiner Meinung nach ist es das beste Quartal, was in dem guten Stück vorkommt.
Generell würde ich jedoch sagen, dass man mehr Unsinn träumt, als das es wirklich helfen würde, neue Ideen  zu finden. Vermutlich hatte ich einfach nur Glück ;).
Grüße Daljien.

Miezekatzemaus

Zitat von: Sommerlilie am 13. September 2014, 13:29:05
Also ich muss sagen einige meiner Kurzgeschichten sind aus Träumen entstanden. Ich habe meist keine Probleme mir zu merken/ noch zu wissen was ich geträumt habe. Das liegt daran das ich sehr lange Schlafprobleme hatte und nichts half, bis eine gute Freundin mich auf das "klar träumen" brachte. Das hat gegen meine Schlafstörung geholfen und ich hab ab und an eine nette Anregung für einen Plot.  :)
Das klingt ja mal total cool - magst du mir (gerne auch in einer PM, damit das nicht Off Topic wird) verraten, wie du das Klarträumen gelernt hast?
Zitat von: Daljien am 13. September 2014, 15:00:22
Generell würde ich jedoch sagen, dass man mehr Unsinn träumt, als das es wirklich helfen würde, neue Ideen  zu finden. Vermutlich hatte ich einfach nur Glück ;).
Obwohl ja eigentlich alles, was wir träumen, von unserem Unterbewusstsein verarbeitet wird, oder? Aber ich träume auch sehr oft Unsinn. Und neulich hatte ich sogar zwei Klarträume in einer Nacht! :vibes: Der erste lässt mich darauf schließen, dass ich das Lesen eines Buches im Kopf hatte, weil ich von einer Szene daraus geträumt habe, der zweite war eher komisch. Er hing mit einem Busfahrer zusammen und dann habe ich mit ihm im Garten Luftballons geworfen, die aber nicht in den Himmel gestiegen sind. Schon sehr seltsam. Aber ebendieser Busfahrer hat mir am Tag vorher eine E-Mail geschickt - von daher, ich will mich ja nicht beschweren.
Zitat von: Lamarie am 13. September 2014, 13:03:17
Ich arbeite ja noch daran, mir meine Träume überhaupt zu merken, aber bei mir will das einfach nicht funktionieren... Generell finde ich, dass ich mit Romanen aber manchmal schon Stimmungen verbinde, die ich aus Träumen habe - nur eben keine gesamten Szenen. In Träumen mischt das Unterbewusstsein so viel mit, dass ich meist eher von Büchern, die ich gelesen und nicht geschrieben habe, träume.
*nick* Daran arbeite ich auch gerade. Ich habe im Internet nach Anleitungen zum Klarträumen gesucht und die haben in der ersten Nacht auch prima funktioniert, dann aber nicht mehr. Komisch daran: Am Tag davor hatte ich nicht geschrieben, danach sehr wohl!

Hanna

Ich habe letzte Nacht einen coolen Traum gehabt. Es war eine Sitcom mit Ellen DeGeneres in der Hauptrolle. Sie spielte den Schuldeneintreiber des Teufels. Die Hauptfigur war ein Typ namens Dave, der irgendwie Schulden beim Teufel hatte, die er mit schlechten Taten abbezahlen musste. Aus irgendeinem Grund wusste er aber nichts von den Schulden. Da er aber kein so guter Mensch bisher gewesen war, hatte er sich vorgenommen, von nun an nur noch Gutes zu tun. Ellen war unsichtbar und musste ihn irgendwie dazu bringen, böse Taten zu vollbringen, denn erst, wenn das Konto ausgeglichen war, durfte sie in die Hölle zurück.

Das war echt witzig irgendwie. schade, dass es diese Sitcom nicht gibt. Ich würde sie mir glatt ansehen.
#happyverpeilt oder auch gründlich überfordert ...

Leann

Das würde ich mir auch ansehen. Hast du auch schon eine Besetzung für Dave? Irgendwie hatte ich gerade Ben Affleck vor Augen.

Sipres

Ich find die Idee auch gut. Aber bei Dave habe ich Christian Kane gesehen.

Blaurot

Hihihi, der Traum klingt wirklich lustig. Ich dachte direkt an Jack Nicholson. Ist der eigentlich noch schauspielerisch aktiv? Ich habe schon lange nichts mehr von ihm gehört.

funkelsinlas

Ich hatte mal was über Dschinn. War ein totaler Wirrwarr, aber als ich dann die Nase in das ein oder andere Buch gesteckt habe :buch:, hat sich daraus ne ganz nette Idee ergeben. Nur zum Schreiben kam ich noch nicht. Bei mir türmen sich die Ideen.