Tintenzirkel - das Fantasyautor:innenforum

Allgemeines => Tintenzirkel => Thema gestartet von: Antigone am 21. September 2007, 13:15:01

Titel: Fanfiction und Zitronen
Beitrag von: Antigone am 21. September 2007, 13:15:01
Hi!

Also, jetzt muss ich mal eine völlig ahnungslose Frage stellen: ihr schreibt andauernd von irgendwelchen FanFiction-Geschichten und/oder Lemons (das scheint ja was unanständiges zu sein. ) Bitte klärt mich mal auf, was es damit auf sich hat. Außerdem würd ich gerne mal was darüber lesen. Habt ihr ein paar Linktipps für mich? Ich kenne nur FanfictionParadise, aber das wird schon ewig nicht mehr aktualisiert.

Lg, A. (bei der sich langsam der Generationenkonflikt bemerkbar macht!  ;D)
Titel: Re: Fanfiction und Zitronen
Beitrag von: Manja_Bindig am 21. September 2007, 13:27:07
Ewwww... Lemons sind die Art von Szenen, bei denen ich regelmäßig in die Tischkante beiße. ;) (und du weißt inzwischen, welche Szenen das sind)

Seiten...
www.fanfiktion.de (http://www.fanfiktion.de)
www.fanfiction.net (http://www.fanfiction.net)


Mich findet man unter meinem allgemein üblichen Nick auf fanfiktion.de :)
...
und ich bin mir grad nicht sicher, ob das ins OffTopic gehört... *schaut hilfesuchend*
Titel: Re: Fanfiction und Zitronen
Beitrag von: Drachenkind am 21. September 2007, 15:20:30
Lemon bedeutet Sex.
Slash bedeutet Homosex.

So einfach ist das und ermöglicht einem, locker über Dinge zu plaudern, über die man sonst nicht locker plaudern würde.

Ja, FanfiktionParadise ist bunt aber tot. Neben dem, was Manja schon angegeben hat, genieße ich noch sehr hp-fc.de (http://www.superdrugs.de/hpfc/board/=), aber da gibt's halt nur Harry Potter Fanfiktion.
Titel: Re: Fanfiction und Zitronen
Beitrag von: Hr. Kürbis am 22. September 2007, 11:11:04
Also ich muss jetzt hier einfach mal fragen, weil mittlerweile stolpert man hier im Zirkel ja an jeder Ecke über das Thema...

Was findet ihr Mädels so toll daran? Ich meine, am slash? Findet ihr die Exotik am Homosex so spannend, die Lust am Unbekannten? Oder seid ihr nur kleine Spannerinnen? :rofl:
Ich kann mir das nur sehr bedingt "antun"... weil es meistens gnadenlos überzogen/romantisiert und/oder zu pornografisch.

Komischerweise schreibe ich selbst immer über Heteros, ist das meine Art, mit dem "Unbekannten" umzugehen? Hm...  :hmmm:

Also, Mädels klärt mich auf! Oder Jungs, sagt auch mal eure Meinung! ;D
Titel: Re: Fanfiction und Zitronen
Beitrag von: THDuana am 22. September 2007, 11:13:47
@ Kürbis
Ich kann nichts dafür, dass meine Charaktere so stur sind und unbedingt eine Beziehung homosexueller Art wollten. Aber Slash gibt's trotzdem nicht! ;)

Ansonsten habe ich keine Ahnung, warum sie das schreiben ::) Aber "Lust am Unbekannten" kann ich mir nicht wirklich vorstellen.
Titel: Re: Fanfiction und Zitronen
Beitrag von: Lynn am 22. September 2007, 11:22:53
ähem ... also ich muss gestehen, ich bin außer in Lynn Flewellings Luck in the Shadows - Trilogie noch nie solchen Slash-Elementen begegnet.

Habt ihr vielleicht noch ein paar weitere Titel für mich? Ihr habt mich neugiereig gemacht. Ich würd mir gern mal ansehen, wie sowas funktionieren kann. :hmmm:
Titel: Re: Fanfiction und Zitronen
Beitrag von: Hr. Kürbis am 22. September 2007, 11:24:25
Ich meine auch eher die "Unart"  ;D, die unmöglichsten Charakterkombinationen nur für DAS EINE zusammen in die Kiste zu stecken. Was reizt einen daran?
Titel: Re: Fanfiction und Zitronen
Beitrag von: Franziska am 22. September 2007, 12:20:52
Also ich schreibe zwar selbst über homosexuelle Charaktere, aber Fanfiction dieser Art, da hörts bei mir auf!
Ich meine wenn man aus einer Geschichte oder Film die beiden bestaussehendsten Männer nimmt, ist das ja noch nachvollziehbar, aber Harry Potter und Draco Malfoy??? Sowas will ich gar nicht wissen! Dazu fällt mir nichts mehr ein.
Ich schreibe nur mit eigenen Charakteren und auch ohne Lemon. Ansonsten, Männer werden ja auch nciht gefragt, warum sie sich gerne Lesbenpornos angucken ;)
Titel: Re: Fanfiction und Zitronen
Beitrag von: Manja_Bindig am 22. September 2007, 12:59:59
Ich bastel eigentlich auch nur slash-Paare, die grundsätzlich möglich sind, weil nix über diverse Vorlieben durchblickt - jedenfalls nicht SO deutlich, dass ich keinen Interpretationsspielraum hab(deswegen greif ich bei so gearteten FMA-FF's auf den Anime zurück - im Maga haben die Kerle jeder ihr Mädchen, es ist logisch und es wäre albern, da zwischenzufunken).
Pairings im Allgemeinen - unabhängig von slash oder nicht - entstehen außerdem noch nach dem Gesichtspunkt, dass die zwei sich nicht an die Gurgel gehen(ich krieg bei Harry/Draco regelmäßig zustände - genauso wie bei Zuko/Katara aus der Avatar-Serie - hallo! Romantik schön und gut, aber sie hat allen Grund, ihn zu hassen! Und er sie ebenfalls! Kuckuck!)

Tja... wieso...
Hm, zum einen argumentiere ich jetzt mal boshaft: Zwei zum Preis von einem. ;) Wenn ein Pairing passt - macht es sehr viel Spaß. Noch mehr Spaß macht es allerdings, nicht-eindeutige Stories zu schreiben, in denen gar nix passiert, aber der LEser denkt, es wäre was passiert. Damit hab ich eigentlich am meisten Spaß.

Ansonsten - ich bin ne DramaQueen. Grad, wenn ich längere Geschichten schreibe, brauch ich immer einen Schuss Drama, um den ich dann meine Geschichte basteln kann... und da bei den meisten meiner Lieblingsfandoms passende Het-Pairings nicht so gut passen, bzw. die Frauenrige ABSOLUT unterbesetzt ist...
...

und NEIN, ich gehe grundsätzlich nicht sanft mit den Charas um. Wenn ich sage, Drama, heißt das für die Charas meistens - versteckt euch, oder Sibi... nun ja... hat ihren Spaß dabei, euch fertig zu machen.

Es bietet sich eben oft sehr viel besser an, um einen zusätzlichen Spannungsbogen in eine Geschichte einzubringen(solang es nicht der einzigste und alleinigste Spannungsbogen ist, zwei Kerle in die Kiste zu schicken - gerne. )
Titel: Re: Fanfiction und Zitronen
Beitrag von: Dorte am 22. September 2007, 13:12:58
Gute Frage, Herr Kürbis. Keine Ahnung. Warum findet sich in jedem Porno eine Lesbenszene, weil das Männer so anmacht? ;) Ist wohl das "Exotische" daran in dem Sinne, dass man es selbst nie erleben kann oder so.
Titel: Re: Fanfiction und Zitronen
Beitrag von: Hr. Kürbis am 22. September 2007, 14:19:18
Hm, interessant! Vor allem Manjas "Zwei zum Preis von einem" ist sehr erhellend! ;D Denn so gucken Männer bestimmt auch Lesbenpornos. Eben mit der Fantasie im Kopf, dass wenn der Kerl dazukommt, sich die Mädels auf ihn stürzen. Immerhin sind sie ausgehungert, dass sie sich schon selbst miteinander "beschäftigen" mussten... Den Eindruck hatte ich bei slash Storys allerdings noch nie. Oder wollt ihr da "mitmachen"? :-* ;D
Titel: Re: Fanfiction und Zitronen
Beitrag von: Manja_Bindig am 22. September 2007, 17:32:31
Nö. Auf keinen Fall... dann könnt ich genauso gut nen weiblichen OC einbauen, der durch alle Betten der männlichen Belegschaft hoppelt. Frauen betrachten das da wohl doch teilweise ein bisschen anders, als Männer(tut mir leid, aber Kürbis hat recht - Männer mögen Lesbenpornos aus dem von ihm erwähnten Grund) - man will nicht dazwischen sein(und ich für meinen Teil denke mich auch nicht in einen der beteiligten rein), sondern maximal zugucken. Und des öfteren... nicht mal das. Ich lese keine detailierten Bettszenen(bzw. dann müssen sie schon EXTREM gut geschrieben sein und das ist eher selten) und ich schreibe auch keine solchen. Ich meine, andersrum betrachtet - wer lässt sich schon gern beim Sex beobachten?
(ja, ja, ich bin in meiner Generation ein sehr prüdes Unikat...)
Titel: Re: Fanfiction und Zitronen
Beitrag von: Silvia am 22. September 2007, 20:00:05
Tja, Kürbis - die Frage, warum es Slash-FanFictions gibt, konnte mir bisher auch noch keiner beantworten.
Meine Vermutung als Frau (auch wenn ich diese Geschichten meistens zum Gruseln finde): man hat als Schreiber und Leser nicht nur einen wahnsinnig gutaussehenden Chara, mit dem man da gewisse Dinge tun/zusammenphantasieren kann, sondern derer gleich ZWEI auf einmal.
Und es ist exotisch ... oder war es mal, inzwischen tut es ja jeder und exotisch könnte man langsam normale Hetero-FFs bezeichnen.  ;D
Was man oft hört: die Mädels, die das Lesen/Schreiben, finden das einfach nur "süüüüüß".
Warum auch immer.
Titel: Re: Fanfiction und Zitronen
Beitrag von: Manja_Bindig am 22. September 2007, 20:12:54
Wenn ich süß schreiben will, brauch ich keinen slash. Kommt zwar meist trotzdem zusammen, aber es ginge auch ohne, wenn mehr Mädels da wären.

Das Argument "süüüüüüüüüß" gilt also nicht. :)
Titel: Re: Fanfiction und Zitronen
Beitrag von: Drachenkind am 22. September 2007, 21:37:05
Ich hab' ja den Verdacht, dass frau deswegen slash liest/schreibt, weil die Vorstellung Sex mit einem Chara angenehm ist, die Vorstellung, dass der betreffende Chara Sex mit einer anderen Frau hat, aber nicht.

Das ist doch das schöne an Homos, sie laufen außer Konkurrenz. Keine andere Frau kann mir den Chara wegschnappen.

Außerdem habe ich bei vielem, was so an FF geschrieben wird, den Eindruck, dass die Autoren sich eher noch in der Selbstfindungsphase befinden und diese schreibend bearbeiten. Gibt viel schlechtere Methoden.

Ich persönliche habe keine besondere Freude an Slash, bin wahrscheinlich zu alt dafür. Aber im FF-Bereich fiel mir die Häufigkeit des Themas auf.

UNd das Thema Sex an sich ist eine gute Gelegenheit die Kunst des Weglassens zu üben. Wie im Thread zumThema schon gesagt wurde: die besten Szenen sind oft die,
die nicht alles beschreiben, im entscheidenden Moment die Tür zu machen oder den nächsten Tag anbrechen lassen.
Titel: Re: Fanfiction und Zitronen
Beitrag von: Steffi am 23. September 2007, 11:00:56
Ich denke es liegt daran, dass es gerade im TV - und Filmbereich unheimlich wenige interessante Frauenfiguren gibt. Warum sollte ich mich als Autor mit denen befassen wollen? Mit Frauentypen, mit denen ich mich weder identifizieren kann noch will? (Nein, ich schreibe keinen Slash, aber ich picke mir für Fanfics auch immer die männlichen Figuren raus).

Die meisten Frauen im TV sind pseudostarke Figuren, die mit großer Klappe ihre Stärke markieren, aber eigentlich doch nur an Beziehungen und Männern interessiert sind. Buffy zum Beispiel. Ein ewiges in Selbstmitleid versinkendes Mädel, das mich noch nie irgendwo gepackt hat. Oder Lana Lang bei Smallville. Cameron bei House. Meredith bei Grey's Anatomy. Die Liste lässt sich beliebig fortführen mit Figuren, mit denen ich mich identifizieren soll aber nicht will. Diese ewige Rumgeheule, warum A jetzt B verlassen hat aber trotzdem nichts von C will - irgendwann ist es genug, es kommt ja auch nichts Neues.

Die einzige, wirklich gut geschriebene Frauenfigur, die mir in letzter Zeit untergekommen ist, ist Susan Ivanova bei Babylon 5. Und die Serie ist schon was älter.


Der Grund, warum ich mir die männlichen Figuren nehme ist einfach: sie sind in der Regel besser geschrieben, mit mehr Tiefe, Ecken und Kanten.  Mit ihnen will ich mich beschäftigen.  Mit den Weibern -im Regelfall - nicht :)
Titel: Re: Fanfiction und Zitronen
Beitrag von: Karin am 23. September 2007, 11:16:10
Hah, interessanter Thread. Danke. Da habe ich mich jetzt auch einmal weitergebildet. Ich wusste gar nicht, was es alles gibt.

Ich mochte Seven of Nine aus Star Trek. Als die Serie damals lief, hieß es auch, dass sehr viele Frauen gerade diesen Charakter besonders mochten.
Und wenn man sich Seven ansieht, besticht vermutlich tatsächlich, dass sie keineswegs je Interesse an Liebesgesülze oder Gut-Mensch-Sein hatte.
Cameron bei Dr. House wird langsam wirklich ärgerlich gutherzig. Ärgs. Die nervt, obwohl ich sie anfangs tatsächlich noch mochte.

Es stimmt schon, interessante Frauencharaktere findet man selten. Die Waage zwischen Selbstbestimmung und Herumgezicke zu halten ist offenbar sehr schwierig.
Und wenn ein Mann zickt, ist das nicht so ausgelutscht und wieder erträglicher.  ;D

Seien wir mal ehrlich: würde plötzlich in jedem 2. Film ein Captain Jack Sparrow vorkommen, wäre er auch nicht mehr interessant. Und Frauengestalten bekommen so selten neue Blickwinkel verpasst, deshalb interessieren sie wohl auch weniger.

Obendrein, wenn ich je Fanfic schreiben möchte, würde ich mir auch Männer herauspicken, die mir gefallen und denen ich schreiberisch näher kommen möchte.  ;D
Titel: Re: Fanfiction und Zitronen
Beitrag von: Dorte am 23. September 2007, 11:31:23
Steffi, gut geschriebene Frauen gibt es bei Battlestar Galactica. Die lassen fast alle Männer weit hinter sich zurück!

Ich denke, es gibt verschiedene Arten von Slash-Autoren.
Die jungen Mädels tasten sich damit an Sexualität ran - zwei Männer bedeutet, dass es irgendwie abstrakt bleibt und sie nicht persönlich betrifft, sie müssen sich nicht Gedanken darüber machen, wie das mit ihnen selbst wäre.
Dann gibt es eine Fraktion, die eben statt Pornos zu gucken lieber Geschichten liest, und einige Frauen mögen dabei eben halt auch gerne homosexuelle Szenen - genau wie Männer.
Dann darf man auch nicht vergessen, dass Homosexualität durchaus gut für die Charakterisierung von Figuren ist in dem Sinne, dass es meistens nicht einfach ist, zumindest in unserer Welt zu dieser Zeit. Wer sich damit schreiberisch beschäftigen will, hat's bei schwulen Männern leichter, weil die weniger akzeptiert sind als Lesben - habe zumindest noch nicht mitbekommen, dass lesbische Frauen wegen ihrer Sexualität zusammengeschlagen wurden... Wer sich also mit Akzeptanz von Minderheiten und dergleichen beschäftigen will, hat bei schwulen Männern einen guten Ansatzpunkt, ob als Schreiber oder als Leser.
Das "Exotische" hatte ich ja letztens schonmal angesprochen.
Dann kam hier auch der Punkt des "Süüüüüß", den gibt es glaub ich vorzugsweise unter den oben erwähnten jungen Mädels - auffallend bei entsprechenden Mangas ist, dass bei einem Pärchen ein Junge ziemlich oft wie ein Mädchen aussieht und sich wie Paris Hilton benimmt...  ;D Ich finde diese Mangas gruselig. Allerdings gibt es auch andere, und die lese ich ziemlich gerne.
Zuguterletzt ist eine Liebesgeschichte immer eine Liebesgeschichte, wenn es nicht schlicht um den Sex geht, sondern um die Gefühle. Ich finde komplizierte Liebesgeschichten spannend, und unter meinen Figuren gibt es halt auch welche mit schwulen oder lesbischen Beziehungen. Warum auch nicht?
Titel: Re: Fanfiction und Zitronen
Beitrag von: Antigone am 23. September 2007, 11:45:18
Zitat von: Dorte am 23. September 2007, 11:31:23
Wer sich damit schreiberisch beschäftigen will, hat's bei schwulen Männern leichter, weil die weniger akzeptiert sind als Lesben - habe zumindest noch nicht mitbekommen, dass lesbische Frauen wegen ihrer Sexualität zusammengeschlagen wurden...

Nun, das nicht, aber wenn ich mich recht erinnere, wurden bei MZBs Darkover-Romanen die als lesbisch verschrieenen Amazonen besonders gerne vergewaltigt... So nach dem Motto: die braucht nur mal nen echten Kerl.... *grusel*

Lg, A.
Titel: Re: Fanfiction und Zitronen
Beitrag von: Manja_Bindig am 23. September 2007, 12:07:46
Weil das eine Idee ist, mit der MZB sich sehr auseinandergesetzt hat - und wenn man sich anguckt, zu welcher Zeit die Darkover-Romane entsteht... MZB hat sehr gern einen Spiegel in ihre Geschichten eingebaut, wie sie die Welt wahrnimmt - und so deprimierend ich es finde - diesen "Lesben... die brauchen einfach mal nen ordentlichen Kerl, dann gehts schon wieder" - höre ich von einem meiner Cousins beunruhigend oft, wann immer ich mich mit ihm unterhalte und das Thema nur schwach streife.
Es kommt nur nicht so deutlich in die Medien, wie wenn es um Schwule geht. Aus welchem Grund auch immer, aber darüber zu spekulieren, würde jetzt zu weit weg führen.

Gut, es geht um Fanfictions.
Warum schreib ich Fanfictions?
Weil ich bei jeder TV-Serie, die ich mit genug Begeisterung schaue(oder Mangas und Romane, die ich mit mit selbiger begeisterung lese)immer wieder Ideen habe, die sich bei mir festbeißen, mich nicht mehr loslassen - sprich, die Plotbunnys SPRINGEN nur so durch die Gegend. Ich muss die Geschichte aufschreiben, oder ich finde nachts keinen Schlaf mehr. Und die Geschichte basiert in ihrer Grundlage so sehr auf  der Vorlage, dass es albern wäre, nicht darauf aufzubauen. Ist es eine längere Geschichte(was ungut oft der Fall ist), bietet sich mir außerdem noch die Gelegenheit, die Charas ein bisschen zu analysieren(teilweise über das Verhältnis zu den Mitmenschen - und ab und an schnappt die Slash-Falle über diese Ecke zu.) und außerdem kleine Storyelemente einzubauen, die ich später in eigenen Geschichten verwenden will und die so auf ihre "Tauglichkeit" geprüft werden.

Und schlussendlich - es ist eine verdammt gute Abwechslung, mal zur entspannung FF zu schreiben. Jede meiner eigenen Geschichten ist eine potentielle Wettbewerbs- oder Verlagseinsendung, entsprechend steht beim Schreiben immer ein bisschen Erfolgsdruck an. Das ist angenehm, weil er den Blick für meine schlechteren Sachen schärft, aber es ist scheiße anstrengend.
Bei FF's ist das nicht so. Ich kann damit nix an Geld verdienen oder sie auf eine Publikationsliste setzen, ich hab davon nix als den Spaß am Schreiben.
Das soll nicht heißen, dass ich mich hinter eine FF weniger klemme, als hinter meine anderen Sachen - ich hab bei meinen FF's die gleichen ansprüche an mich. Aber irgendwie ist es trotzdem eine Art Urlaub, weil ein Teil des Erwartungsdrucks weg ist - diesen Druck mach ich mir allerdings in schönster Regelmäßigkeit selbst.
Titel: Re: Fanfiction und Zitronen
Beitrag von: Steffi am 23. September 2007, 12:29:04
Zitat von: Dorte am 23. September 2007, 11:31:23
Steffi, gut geschriebene Frauen gibt es bei Battlestar Galactica. Die lassen fast alle Männer weit hinter sich zurück!



Vielleicht ist das ein Phänomen von Sci-Fi.

Aeryn Sun aus Farscape ist ja auch in Ordnung. Möglicherweise liegt es daran, dass bei Sci-Fi alle Figuren in ein überstehendes Konzept engebunden sind - in erster Linie geht es um die Welt, dann um die Figuren. Bei Sci-Fi steht das Liebesgeplänkel oft an zweiter oder dritter Stelle, was bedeutet, dass weibliche Figuren auch noch eine andere Funktion ausfüllen müssen. Und das macht sie sympathisch.
Titel: Re: Fanfiction und Zitronen
Beitrag von: Hr. Kürbis am 23. September 2007, 16:50:51
Danke, Mädels, für diese erhellenden Einsichten.  ;D Kerle melden sich bei so einem Thema ja bekanntermaßen eher wenig zu Wort! ;)
Titel: Re: Fanfiction und Zitronen
Beitrag von: Manja_Bindig am 23. September 2007, 17:02:32
Warum auch immer... das ist mir überhaupt aufgefallen, dass ein Großteil homoerotischer Belletristik - ob Fantasy oder nicht - von Frauen kommt(Biografien klammern wir hier mal bitte aus, es geht um fiktionale Texte)
Warum haben männer da weniger zu sagen?
Titel: Re: Fanfiction und Zitronen
Beitrag von: Franziska am 23. September 2007, 17:18:24
Zitat von: Dorte am 23. September 2007, 11:31:23
Steffi, gut geschriebene Frauen gibt es bei Battlestar Galactica. Die lassen fast alle Männer weit hinter sich zurück!
Starbuck ist einfach einzigartig! Ich liebe die Serie!

Zitat von: Dorte am 23. September 2007, 11:31:23
Die jungen Mädels tasten sich damit an Sexualität ran - zwei Männer bedeutet, dass es irgendwie abstrakt bleibt und sie nicht persönlich betrifft, sie müssen sich nicht Gedanken darüber machen, wie das mit ihnen selbst wäre.
Da gebe ich dir Recht. Besonders junge Mädchen, die selbst noch nicht viel Erfahrung haben scheinen shonen-ai zu mögen. Das gibt halt die Möglichkeit über Sex zu reden/schreiben, ohne dass es einen selbst betrifft und peinlich ist.
Mit dem anderen hast du auch recht. Bei mir spielt noch eine Rolle, dass es mit schwulen Charakteren einfach interessant ist. Da sind einige Probleme einfach vorprogrammiert. Sicher ich könnte ach über Lesben schreiben, aber wenn ich eigene Probleme verarbeite fällt es mir irgendwie leichter, die auf einen männlichen chara zu übertragen, dann kann ich da allgemeiner drüber schreiben (ich meine jetzt keine Sexszenen, so prüe bin ich nicht  ;) )

äh das hat jetzt nichts mehr mit FF zu tun, aber ist trotzdem eine interessante Diskkussion. ich kann mir schon vorstellen, dass es auf schwule Männer seltsam wirken muss, wenn Frauen sowas schreiben, besonders, wen sie da so wirklichkeitsferne Vorstellungen haben.
Aber interessant, dass du das liest, Herr Kürbis, musst dich da ja manchmal totlachen! Wieso schreibst du denn nicht über Schwule sondern über Heteros, könnte ich jetzt mal zurückfragen.
Titel: Re: Fanfiction und Zitronen
Beitrag von: Maran am 23. September 2007, 17:28:52
Liebe Franziska!
Starbuck war ursprünglich eine männliche Figur und wird es in meinen Augen auch immer bleiben! Dirk Benedict hat diesen Charakter auf seine einzigartige Weise unnachahmlich verkörpert.

Sry für das OT
Titel: Re: Fanfiction und Zitronen
Beitrag von: Hr. Kürbis am 23. September 2007, 17:47:10
Franziska, das komische ist ja, ich lese diese slash Sachen gar nicht, auch Shonen-Ai Mangas lese ich nicht mehr. Könnte natürlich daran liegen, dass selber machen mehr Spaß macht als nur darüber zu lesen...  :rofl:
Nein, mal im ernst, mich wundert das nur ein wenig, auch dass ich selber eher Hetero-Texte verfasse, aber nicht unter dem Gesichtspunkt, weil es für mich etwas "Exotisches" hat. Das hängt wohl mehr damit zusammen, dass ich den Fokus dann auf andere Dinge lenken kann als nur auf die Besonderheit der Homosexualität...

Man merkt, ich hab heute viel geschrieben. Der Kopf ist leer, die Worte fließen nur zäh auf den Bildschirm, ich schreibe wirr...  :d'oh:
Titel: Re: Fanfiction und Zitronen
Beitrag von: Lisande am 24. September 2007, 11:15:38
Zitat von: Manja am 23. September 2007, 17:02:32
Warum auch immer... das ist mir überhaupt aufgefallen, dass ein Großteil homoerotischer Belletristik - ob Fantasy oder nicht - von Frauen kommt(Biografien klammern wir hier mal bitte aus, es geht um fiktionale Texte)
Warum haben männer da weniger zu sagen?

Weil Männer sich mit dem Thema Homosexualität oft sehr schwer tun. Ich kenne in meinem engeren Bekanntenkreis nur sehr wenige Männer, die nicht alles zusammenkneifen, was sie nur haben, wenn das Thema auch nur erwähnt wird.

Und manchmal glaube ich, dass Frauen sich gerne einen schwulen Charakter schreiben, weil man dem einige sehr (klischeehaft gedacht) unmännliche Charaktereigenschaften verzeiht. Wäre der entsprechende Chara hetero, würden ihm diese Eigenschaften vorgeworfen ("so würde doch kein echter Kerl reagieren!"), hier gibt es ja auch irgendeinen Thread, in dem über männliche und weibliche Charas gesprochen wurde und wo dieses Thema, dass nämlich männliche Charas oft viel zu viele weibliche Eigenschaften haben, diskutiert wurde. Nimmt man einen homosexuellen Helden, wird man nicht so schnell auf diese Kritik stoßen, weil die meisten dann akzeptieren, dass das Verhalten eben nicht so stereotyp männlich sein muss (und bevor einer fragt: das war ein Kompliment! ;) )

Ich lese Slash dann gerne, wenn es passt - d. h. wenn es sich um Charaktere handelt, die man sich zusammen vorstellen kann. Ich finde auch noch lange nicht in jedem Buch/Film/whatever ein Slash-Pairing, das ich mir vorstellen kann. Und ich schreibe auch nicht viel Slash - von gewissen Rollenspielen mal abgesehen... - es muss einfach passen, und nur um des Slashs Willen bringt das ganze gar nichts. Heißt: ich muss eine Idee haben, die nach einem Slash-Pärchen schreit, und dann kann ich das auch schreiben. Und bei besagten Rollenspielen liegt es einfach daran, dass meine Mitspielerin und ich uns so ähnlich im Charakterbauen sind, dass die irgendwie immer zu einander finden. Egal, ob es ein homosexuelles oder ein heterosexuelles Pärchen wird... die ziehen sich irgendwie an, ob das gewollt war oder nicht... ;)
Titel: Re: Fanfiction und Zitronen
Beitrag von: Judith am 26. September 2007, 01:13:17
Zitat von: Franziska am 23. September 2007, 17:18:24
Besonders junge Mädchen, die selbst noch nicht viel Erfahrung haben scheinen shonen-ai zu mögen. Das gibt halt die Möglichkeit über Sex zu reden/schreiben, ohne dass es einen selbst betrifft und peinlich ist.
Ohne jemals eine FF oder Slash geschrieben zu haben, kann ich mir durchaus vorstellen, dass dieser Punkt eine Rolle spielt. Aus irgendeinem Grund ist ja gerade bei Sexszenen die Tendenz, sie mit der Erfahrung der Autorin selbst in Verbindung zu bringen, sehr hoch. Also einerseits Autor(inn)en, die befürchten, dass Leser bei Sexszenen auf sie selbst schließen, andererseits Leser, die dann meinen, dass es sich bei solchen Szenen um persönliche Erfahrungen handelt.
Und das umgeht man vielleicht bei homosexuellen Paaren. Wenn ich als Frau über zwei schwule Männer schreiben würde, dann würde wohl niemand fragen/überlegen, ob das meine eigenen sexuellen Erfahrungen wiedergibt.  ;)
Aber diese Vermutung kommt von einem Blick von Außen - ich selbst habe keine Ahnung von Fanfictions und täusche mich daher vielleichte gerade gewaltig.  :hmmm:
Titel: Re: Fanfiction und Zitronen
Beitrag von: Manja_Bindig am 26. September 2007, 01:55:55
Hm, eigene Erfahrungen bei geschriebenen Bettszenen - ich denke, um darauf Rückschlüsse zu ziehen, müsste ich das Alter der autorin kennen oder wenigstens am Schreibstil abschätzen können. Was sich besonders an den Bettszenen deutlich abzeichnet. (schon mal eine gelesen, die eine 13Jährige verfasst hat? Spart euch die Qual). Eine 25-Jährige wird durchaus ein bisschen auf ihre eigenen Vorlieben(oder die grobe Richtung selbiger) und Erfahrungen zurückgreifen - selbige fehlen besagter 13Jährigen.
Die 13Jährige hatte also von nix ne Ahnung(zumindest keine am eigenen Leib, wobei man nicht mal mehr das heute mit sicherheit sagen kann...) - entsprechend ist die Bettszene genau das, womit ich das Wort "sexualakt" umschreibe "Rein Raus Rein Raus"(ich hab da mal einen "Text" zu geschrieben war sehr amüsant).
Mit 25 sieht die Sache schon anders aus.
Unsere Autorin hat ein bisschen mehr Ahnung von der Materie und wenn sie nicht ganz talentfrei beim Schreiben ist, kann sie diese Ahnung - oder die Art wie sie Sex empfindet - in Texte einbinden und Stimmung rüberbringen.
Empfindet sie es als angenehm, wenn es etwas "rauer" zugeht, kann man dann davon ausgehen, dass sich das in gewisser weise bei den Geschichten wiederfindet - nichts desto trotz(oder grad deswegen) kann der Text sehr stimmungsvoll sein. :)

Ein bisschen steckt man eben immer in seinen Texten. Auch in den Bettszenen. Auch, wenn man als Frau über homosexuelle Männer schreibt. :)

(allerdings gibts gerne Ausnahmen. Ich bin 20. Ich schreibe - zumindest laut Tesla, Grinsy und einer weiteren Freundin von mir - gute Bettszenen.(wenn ja, verfluche ich dieses Talent)
...
...
(diese drei Punkte sollten eigentlich alles sagen, oder?)
Titel: Re: Fanfiction und Zitronen
Beitrag von: Ary am 26. September 2007, 08:46:00
ZitatIch lese Slash dann gerne, wenn es passt - d. h. wenn es sich um Charaktere handelt, die man sich zusammen vorstellen kann. Ich finde auch noch lange nicht in jedem Buch/Film/whatever ein Slash-Pairing, das ich mir vorstellen kann. Und ich schreibe auch nicht viel Slash - von gewissen Rollenspielen mal abgesehen... - es muss einfach passen, und nur um des Slashs Willen bringt das ganze gar nichts. Heißt: ich muss eine Idee haben, die nach einem Slash-Pärchen schreit, und dann kann ich das auch schreiben. Und bei besagten Rollenspielen liegt es einfach daran, dass meine Mitspielerin und ich uns so ähnlich im Charakterbauen sind, dass die irgendwie immer zu einander finden. Egal, ob es ein homosexuelles oder ein heterosexuelles Pärchen wird... die ziehen sich irgendwie an, ob das gewollt war oder nicht...

Lisande, von was redest du denn da nur?
*hust*
*grins*
Ich schreibe gern slash, sowohl im FF-Bereich, als auch in meinen eigenen geschichten (beide Romanprojekte drehen sich um homosexuelle Pärchen, und auch in meinem NaNo-Roman wird es eins geben), aber ich achte sehr darauf, wie Lisande schon schrieb, dass es "passt". In den Projekten, die früher oder später veröffentlich werden sollen, werden die Bettszenen auch eher spärlich gesät bleiben und es wird ab einem gewissen Punkt dezent ausgeblendet, auch wenn ich auch anders kann  :innocent: .
Slash nur um des Slash willen (diese schrecklichen "PWP-Geshcihten", wobei das pwp für "plot? what plot?" steht) kann ich nicht ausstehen, und was manche FF-Autoren sich ausgedacht haben, ist wirklich abartig. Schüler-Lehrer-Verhältnisse in Hogwarts oder Hobbit-Zwerg-Bettakrobatik sind einfach nicht mein Ding, das finde ich einfach nur widerlich, da gruselt es mich auch.
Aber eine gut gemachte erotische Szene mit viel Spielraum für Fanatsie... wenn es so richtig schön knistert und man beim Lesen auch mal rot wird, sowas mag ich. Und natürlich darf die Romantik nicht fehlen. Wenn meine Betas mir sagen, die Charaktere wären gerade mal wieder so "niedlich" zusammen, dann weiß ich, ich bin auf dem richtigen Weg.
Ich schreibe gern homosexuelle Pärchen, aus dem Grund, den Lisande schon angedeutet hat - "unmännlich" Eigenschaften werden mir eher verziehen (auch wenn man natürlich immer wieder mit dem Vorwurf kämpfen muss, man würde "Klischeeschwule" schreiben oder deswegen Schwule schreiben, weil man als Frau nicht fähig ist, "echte" männliche Charaktere zu schreiben).
Meist sind mir, genau wie Steffi, in vielen Fandoms die Kerle auch einfach lieber als die Frauen, die nur zu oft einfach als Zicken, schmückendes Beiwerk, schmachtende Tussis oder ewig kreischende "Huch, ich hab mich dreckig gemacht"-Weibchen beschrieben werden.
Ivanova war eines der sehr schönen Gegenbeispiele, ich mag sie immer noch sehr. Talia und Elspeth aus Mercedes Lackesys Valdemar-Büchern, auch sehr nette Damen mit Charakter und Ecken und Kanten. Die Film-Eowyn aus dem herrn der Ringe (die im Buch ist mir zu blass). Tolle Frauen soll es auch in Lynn Flewellings "Tamír"-Büchern geben, die ich endlich mal lesen muss. Aber allzu lang könnte ich diese Liste nicht mehr fortsetzen.

Aryana
Titel: Re: Fanfiction und Zitronen
Beitrag von: Maja am 26. September 2007, 10:01:33
Ich schreibe ja keine Fanfiction, und während Slash mir ja ein Begriff ist, verstehe ich bei Lemon auch immer nur Zitrone... Was mich nicht davon abhält, Liebesszenen zwischen Männern zu schreiben. Und ich wollte *immer* schon mal einen Thread zu dem Thema aufmachen - ich habe nur erst jetzt erkannt, daß sich genau das hinter diesem Titel schon längst verbirgt!

Warum schreibe ich sowas?
Eigentlich ganz einfach. Zum einen buttere ich ja selbst mein Brot nicht nur auf einer Seite :) [ehe sich jetzt jemand wundert: Ich lebe heterosexuell und monogam, alles andere hat sich noch nicht ergeben - aber niemand kann in das eingreifen, was hinter meiner Stirn abläuft...] Ich finde und fand herkömmliche Sexszenen immer so plump und peinlich, daß ich nie welche schreiben wollte.
Aber wenn ich jetzt Liebe zwischen Männern schreibe, stehe ich in keinem Konkurrenzverhältnis zu einem der Beteiligten. Ich bin nicht in der Verlegenheit, irgendwas ausprobieren oder nachstellen zu müssen und kann meiner Phantasie freien Lauf lassen. Da ich ja selbst nicht schwul bin - aus naturgegebenen Gründen unmöglich - und mich entsprechend schlecht in der Praxis auskenne, kann ich es mir erlauben, die praktischen Details völlig außen vor zu lassen und mich auf das zu beschränken, was gleichzeitig im Inneren der Protagonisten vorgeht. Komme also nicht in den Bereich, der mir immer schon als Leserin zu peinlich war.

Daß sich die Elomaran-Chroniken am Ende so entwickelt haben, wie sie es haben, liegt daran, daß ich seinerzeit versuchte, das Herz eines schwulen Transsexuellen zu gewinnen [sehr komplexes Problem - im Endeffekt war es ein Mann im Frauenkörper, der Männer in Frauenkörpern liebte]. Am Anfang sollte das Buch nur für ihn sein. Am Ende hat er es glaub ich nie gelesen, und ich habe auch den Kontakt zu ihm verloren, was schade ist.
Dann waren da noch meine Mitbewohnerinnen, die als Rollenspielerinnen solche Charaktere liebten und spielten und die Werke von Poppy Z. Bride lasen - und ich wollte sie beeindrucken und von ihnen geliebt werden. Daß sich die Geschichte dann verselbständigte und ich mir plötzlich anhören mußte, daß es im zweiten Buch irgendwie nur noch um die Frage ging, mit wem Anders noch in die Kiste sprang, hat mich dann nach der Reißleine greifen lassen. Inzwischen ist es also nur noch ein Nebenaspekt der Handlung, und ich möchte mein Buch nicht als Schwulenbuch bezeichnen - glaube schließlich, daß es nicht von echten Schwulen gelesen wird, sondern von diesen düsteren jungen Mädchen, die Schwule romantisch finden. Was ja okay ist. Nichtsdestotrotz würde ich mich mal über einen Kommentar von einem echten Schwulen freuen.

Und für die Zukunft ist durchaus geplant, daß es endlich auch mal was zwischen Frauen gibt...
Titel: Re: Fanfiction und Zitronen
Beitrag von: Grey am 26. September 2007, 10:24:38
ui Maja ... jetzt spoilst du aber schon ein bisschen ... Anders ... also ... also ... ARMER HALAN! *entrüstet*
Titel: Re: Fanfiction und Zitronen
Beitrag von: Maja am 26. September 2007, 12:37:56
@Grey
Wart es ab - soviel habe ich nicht verraten. Und in Wirklichkeit geht es in dem Buch auch nicht nur um Sex...
Titel: Re: Fanfiction und Zitronen
Beitrag von: Ary am 26. September 2007, 12:40:19
Also, SO schlimm fand ich Anders im zweiten Buch gar nicht!
Warts mal ab, wenn ich wirklich mal eine Damiander-Fanfiction schreiben sollte, dann könnte die ziemlich zitronig werden.
;D
Titel: Re: Fanfiction und Zitronen
Beitrag von: Lisande am 26. September 2007, 19:16:01
Zitat von: Aryana am 26. September 2007, 08:46:00
Lisande, von was redest du denn da nur?
*hust*
*grins*

Äh... öh... keine Ahnung...  :innocent:


ZitatSchüler-Lehrer-Verhältnisse in Hogwarts oder Hobbit-Zwerg-Bettakrobatik sind einfach nicht mein Ding, das finde ich einfach nur widerlich, da gruselt es mich auch.
Aber eine gut gemachte erotische Szene mit viel Spielraum für Fanatsie... wenn es so richtig schön knistert und man beim Lesen auch mal rot wird, sowas mag ich. Und natürlich darf die Romantik nicht fehlen. Wenn meine Betas mir sagen, die Charaktere wären gerade mal wieder so "niedlich" zusammen, dann weiß ich, ich bin auf dem richtigen Weg.

Und das kannst Du auch echt gut!  :D
Titel: Re: Fanfiction und Zitronen
Beitrag von: Coppelia am 26. September 2007, 19:49:14
Den Thread finde ich sehr interessant und wollte mal danke sagen!  :jau:

Seitdem ich mit der Slash-"Szene" selbst sehr schlechte Erfahrungen gemacht habe, interessierte mich nämlich umso mehr, warum so viele Leute Slash schreiben.
Meine Erfahrungen will ich nicht so genau erläutern, aber es lief im Groben darauf hinaus, dass Geschichten nur noch dann zählten, wenn möglichst viel Sex unter Männern vorkam, und auch dann war die Handlung völlig unwichtig, es ging nur noch um die Frage, welche Männer miteinander ins Bett kommen sollten. Da aber meine Geschichten meist andere Themen haben und schwule und lesbische Figuren bei mir eher die Minderheit sind, wollten die Leute, die ich da kannte, mir meine Geschichten und Figuren verbiegen und haben richtig geschimpft, wenn ich nicht so schreiben wollte, wie sie es wollten. Insofern bin ich da etwas vorgeprägt.
Es lebe die Vielfalt, und es lebe die freie Entfaltung von Ideen.  :)
Jeder, der will, soll Slash schreiben und Spaß daran haben. Aber man soll mir nicht in meine Figurenkonzepte pfuschen und meinen Figuren Gewalt antun wollen, sowas ist für mich richtig unangenehm. Deswegen habe ich auch eine Abneigung gegen Sexszenen mit Figuren, die wirklich nicht zueinander passen oder vollkommen anders "ticken", als sie vom Text dargestellt werden. Sowas gefällt mir nicht.
Titel: Re: Fanfiction und Zitronen
Beitrag von: Manja_Bindig am 26. September 2007, 20:12:14
@Coppi: Du hast eben die Art Geschichte aufgezählt, die ich unter allen Umständen nie lese.

Brrr... dass mir jemand gesagt hat, wie ich meine FF's zu schreiben habe, ist mir noch nie passiert, nicht in der Form - es ist allgemein bekannt, dass ich nciht drauflos schreibe, sondern erst vorplane und vorkritzle. Die Leserstimmen haben insofern eh keinen Einfluss auf mich.
Irgendwie bin ich da sehr froh darüber... Fangirls können ab und an wirklich gruselig werden.
Titel: Re: Fanfiction und Zitronen
Beitrag von: Hr. Kürbis am 28. September 2007, 08:12:49
Ui, Maja, dann muss ich wohl doch mal in deine Elomaran Bücher linsen, oder? Auch wenn ich mich selbst nicht gerade für ein repräsentatives Exemplar der Gattung "Schwuler" halte...
Titel: Re: Fanfiction und Zitronen
Beitrag von: Lisande am 28. September 2007, 08:23:41
Zitat von: Coppelia am 26. September 2007, 19:49:14
Da aber meine Geschichten meist andere Themen haben und schwule und lesbische Figuren bei mir eher die Minderheit sind, wollten die Leute, die ich da kannte, mir meine Geschichten und Figuren verbiegen und haben richtig geschimpft, wenn ich nicht so schreiben wollte, wie sie es wollten. Insofern bin ich da etwas vorgeprägt.

Das ist ja total krank! Ich meine, es stimmt - in letzter Zeit wird es wirklich schwer, gute FFs zu finden, in denen kein schwules Pärchen durch die Gegend turnt, aber gerade deswegen sollte man doch diese Geschichte gerade auch fördern - inzwischen sind sie zur erfrischenden Ausnahme geworden.
Und überhaupt - einem Autoren so in sein Konzept reinzureden... sorry, dafür braucht man keine Betaleser. Wer das macht, braucht mal rechts und links eins hinter die Löffel. Jawoll.

ZitatEs lebe die Vielfalt, und es lebe die freie Entfaltung von Ideen.  :)
Jeder, der will, soll Slash schreiben und Spaß daran haben. Aber man soll mir nicht in meine Figurenkonzepte pfuschen und meinen Figuren Gewalt antun wollen, sowas ist für mich richtig unangenehm. Deswegen habe ich auch eine Abneigung gegen Sexszenen mit Figuren, die wirklich nicht zueinander passen oder vollkommen anders "ticken", als sie vom Text dargestellt werden. Sowas gefällt mir nicht.

Schön gesagt!  :jau:
Titel: Re: Fanfiction und Zitronen
Beitrag von: Karin am 28. September 2007, 08:24:24
Brrr, ich habe gestern noch eine FF gelesen, mit realen Personen, die inzestuös ins Bett hüpften.   :no: Dafür bin ich wohl zu alt.
Das ist definitiv nichts, was ich lesen oder schreiben will.
Irgendwie habe ich wohl zu viel Respekt vor realen Menschen, um sie in irgendeine Richtung zu drängen und so etwas über sie zu schreiben.

Mit selbst erfundenen Charakteren kann man tun, was man will. Aber mit echten Menschen? Nein, da ist meine Hemmschwelle viel zu groß und ich will sie nicht senken.

Coppelia, du hattest völlig Recht, wenn du dir nicht reinreden lassen wolltest. Immerhin versteht man selbst am besten, wie die eigenen Charaktere denken und fühlen und dadurch auch handeln.
Titel: Re: Fanfiction und Zitronen
Beitrag von: Manja_Bindig am 28. September 2007, 14:39:35
Reale Personen haben in Fanfictions nix zu suchen. Ganz ehrlich. Ich mag Regenbogenpresse nicht(und das IST teilweise schlimmer als jede Fanfiction), ich bevorzuge es, die Privatsphäre anderer Leute zu respektieren und schlussendlich - man muss doch schon ein bisschen verrückt(und zwar im negativen Sinn) sein, wenn man zwei Berühmtheiten - nehmen wir mal Brad Pitt und Tom Cruise - die offensichtlich SEHR hetero sind miteinander ins Bett schreiben zu wollen...
...
Regenbogenpresse meets Wahnsinn. (von dem Yellow-Press-Gehalt mal abgesehen - hetero! Hetero-er gehts nicht! Selbst wenn es fiktive Figuren wären, wäre das ein bisschen wie undenkbar!!!!)

Übrigens gibt es momentan realtiv aktuell ein "gelungenes" Beispiel dafür. Anlässlich von Lady Dianas 10. Todestages hat die BILD (dir meine Meinung) einen... "Fortsetzungsroman" abgedruckt, den eine Leserin aus Texas geschrieben hat.

1) Hanebüchener Unsinn.
Diana hätte angeblich den Unfall überlebt, wurde von ner Blumenhändlerin gerettet und OHNE ärztliche Betreuung gesundgepflegt... (ahja. Schon klar, innere Blutungen sind ja nicht so schlimm). Lebt in Angst vor den A-Fayeds, lebte in Angst vor dem englischen Königshaus, war von Richard Gere schwanger, ging dann nach Monaco, wurde die neue Grace Kelley...
...

2) Der Schreibstil. Ich habe mit 15 besser geschrieben, das sage ich ohne übertreibung. Zumindest war ich in der Lage, mehr zu tun, als Hauptsatz an Hauptsatz zu reihen, meine Dialoge waren auch nciht ganz so hölzern - und ich war damals inzwischen schon klug genug, Bettszenen außen vor zu lassen.

3) ...
...
...
Es schrie zum Himmel, es schrie absolut zum Himmel.

Und ich hab mir das Ding wirklich angetan.
Ich bin Masochist.

Und das hat mir mal wieder deutlich vor Augen geführt, warum ich RP-FF's meide wie die Pest...

Vor allem, wenn man bedenkt, wie nahe manche FF's wirklich schon an üble Nachrede, Rufmord und dererlei gehen. Und das sollte - meiner bescheidenen Meinung nach - nicht kultiviert werden.
Titel: Re: Fanfiction und Zitronen
Beitrag von: Hr. Kürbis am 29. September 2007, 07:50:57
Oh ja, Manja, diesen Was-wäre-wenn-Diana-überlebt-hätte Schund hab ich ja auch angelesen und im off topic Bereich erwähnt, das war echt der größte Scheiß und sowas von daneben. Eben BILD Niveau von der alleruntersten Sorte.
FF zu realen Personen? No way! Eindeutig etwas, dass ich nie nie nie schreiben und erst recht nicht lesen würde.

*sucht den Kotz-smiley*
Titel: Re: Fanfiction und Zitronen
Beitrag von: Maja am 01. Oktober 2007, 20:54:41
Zitat von: Hr. Kürbis am 28. September 2007, 08:12:49
Ui, Maja, dann muss ich wohl doch mal in deine Elomaran Bücher linsen, oder? Auch wenn ich mich selbst nicht gerade für ein repräsentatives Exemplar der Gattung "Schwuler" halte...

Was soll denn ein repräsentativer Schwuler sein? Ist der schwuler als andere? Es würde mir ja schon reichen, wenn du dich selbst repräsentierst. Ich denke mal, die meisten Schwulen sind im Endeffekt genauso stinknormal wie andere Leute auch - das können doch nicht alles Bilderbuchtucken sein.
Titel: Re: Fanfiction und Zitronen
Beitrag von: Grey am 02. Oktober 2007, 00:45:20
Also ich kenne mehrere Schwule - aber keine einzige "Bilderbuchtucke" ;D
Titel: Re: Fanfiction und Zitronen
Beitrag von: Drachenkind am 02. Oktober 2007, 09:27:28
@Lisande: Ich habe keinen einzigen Schwulen in meiner FF und bisher auch keine Bettszene (außer, wenn die leute schlafen). Unterstützt du mich mit ein paar reviews?
;D

Drachenkind
Titel: Re: Fanfiction und Zitronen
Beitrag von: Hr. Kürbis am 03. Oktober 2007, 09:55:20
Zitat von: Maja am 01. Oktober 2007, 20:54:41
Was soll denn ein repräsentativer Schwuler sein? Ist der schwuler als andere? Es würde mir ja schon reichen, wenn du dich selbst repräsentierst. Ich denke mal, die meisten Schwulen sind im Endeffekt genauso stinknormal wie andere Leute auch - das können doch nicht alles Bilderbuchtucken sein.

Hihi, Maja, du hast es erfasst! Ich bin tatsächlich ein normaler Mensch. Aber ich hab so oft eben Leutchen, die diese Bilderbuchtucke erwarten, wenn jemand schwul ist!
Als ob jeder Schwule mit Kajal hantieren könnte, eine Vorliebe für rosa hätte und affektiert herumrennen würde. Klar, die gibt es, aber das sind auch die einzigen, bei denen man es sofort  sieht.
Den Spruch "Was? Du bist schwul? Das hätte ich ja nie vermutetet, du bist so normal!" hab ich schon so oft gehört...  ::)

*kennt auch mehr normale Schwule als Bilderbuchtucken* :d'oh:

Oh Gott, was mir gerade einfällt, die schlimmste Frage, die mir immer mal wieder gestellt wird: "Wer ist denn bei euch die Frau?"
:wums:
Titel: Re: Fanfiction und Zitronen
Beitrag von: Steffi am 03. Oktober 2007, 10:04:49
Ich kenne auch einige Schwule (ich weiß nicht, obs am Studiengang liegt  ;D ), und von denen ist auch nur einer eine "Tucke". Aber eine sehr nette und liebe Person und was soll's; wenn's bei Frauen Tussen gibt warum soll's die bei Männern nicht auch geben ;)
Titel: Re: Fanfiction und Zitronen
Beitrag von: Dorte am 03. Oktober 2007, 11:20:40
Es gibt ja auch Frauen, die mit Kajal nix anfangen können ;D Mich zum Beispiel. Die Rollenbilder in den Medien sind eh völlig hinüber, da sind fast alle Frauen nette kleine Weibchen, die starke Männer brauchen, Lesben sind immer Kampfweiber oder Zicken, und Schwule sind ohnehin nur in Comedyrollen akzeptabel...
Titel: Re: Fanfiction und Zitronen
Beitrag von: Lavendel am 03. Oktober 2007, 11:26:14
Aber in Soaps sind Schwule doch im Moment auch total in. Ständig heiraten da welche oder irgendjemand kämpft mit seinen Gefühlen  :d'oh:.
Das mag natürlich daran liegen, dass Soaps so ungefähr die gleiche Zielgruppe wie Fanfics haben...
Titel: Re: Fanfiction und Zitronen
Beitrag von: Maja am 03. Oktober 2007, 11:29:33
@Dorte
Und bisexuelle Frauen sind der Traum eines jeden Mannes, weil sie sich nichts mehr wünschen als einen flotten Dreier... *schüttel* Nee, kommt mir nicht mit Klischees. Ich trage manchmal Kajal und meistens diese alten bollerigen Pullover [mit denen ich wohl weder Frauen- noch Männerherzen gewinnen kann], daß ich von meinem sexuellen Erscheinungsbild wohl noch am ersten in die Gruppe 4 [asexueller Nerd] passe. Aber was soll's, meine Mutter haßt es und meinem Freund ist es egal.

Hat irgend jemand von euch zufällig "Chuck & Larry" gesehen? Oder erinnert nur mich die Vorschau an Holger & Max, das ehemalige schwule Werbepaar der Iglo Feinschmeckergerichte?
Titel: Re: Fanfiction und Zitronen
Beitrag von: Lisande am 03. Oktober 2007, 11:39:47
Zitat von: Drachenkind am 02. Oktober 2007, 09:27:28
@Lisande: Ich habe keinen einzigen Schwulen in meiner FF und bisher auch keine Bettszene (außer, wenn die leute schlafen). Unterstützt du mich mit ein paar reviews?
;D

Drachenkind

Wenn Du mir den Link gibst, kann ich ja mal schauen! :)
Titel: Re: Fanfiction und Zitronen
Beitrag von: Hr. Kürbis am 03. Oktober 2007, 11:50:17
Hm, Holger und Max... Ich weiß jetzt zwar nicht, welcher von beiden wer ist, aber der eine (der weniger tuffige) ist ein Hetero-Schauspieler hier am Theater in Lüneburg. Sieht man häufiger mal durch die Stadt latschen. ;)
Titel: Re: Fanfiction und Zitronen
Beitrag von: Manja_Bindig am 03. Oktober 2007, 13:05:21
Ich erinnere mich. Habe mich immer sehr amüsiert. ^^°

...
Aber, du, Lavendel, das mit den Soaps und den FFs und den Zielgruppen, das nehm ich dir jetzt wirklich sehr übel. -____________-
Titel: Re: Fanfiction und Zitronen
Beitrag von: Lavendel am 03. Oktober 2007, 13:09:22
Also, Manja! ;)
Nach allem, was du so erzählt hast, gibt es eine Masse an Fanfics, die diese gewissen Zielgruppe ansprechen - deine natürlich ausgenommen *kopftätschel*.
Titel: Re: Fanfiction und Zitronen
Beitrag von: Manja_Bindig am 03. Oktober 2007, 13:42:29
(Ich sag nicht, dass gewisse FF's mich ansprechen... aber gut... *brummel, murmel*)