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Jemanden umbringen

Begonnen von Breanna, 20. Februar 2007, 17:20:09

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Felsenkatze

#15
@Geli: was ist mit Giften, die in geringen Dosen erst mal nur wie bestimmte Krankheiten wirken?  Und ich glaube nicht, dass jeder dabei gleich Verdacht schöpft, sonst gäbs nicht so viele schleichende Vergiftungen.

Gift muss man übrigens nicht unbedingt ins Essen mischen. Ich hab da so ein Bild vor Augen, wie der Meuchelmörder es an einem Faden herabrinnen lässt, direkt in den Mund des schlafenden opfers. Natürlich muss man sich dazu auf den Dachboden des Hauses des Opfers begeben... Aber ich mochte das Bild irgendwie immer.

Oder vergiftete Bücher, wie beim "Namen der Rose"

Es gibt auch Säuren, die, wenn sie einmal unter die Haut gedrungen sind, wie ein gift wirken, und nicht mehr aufzuhalten sind, auch nicht durch Gegengifte, aber ich weiß momentan nicht mehr, welche Säuren das sind, und ich hab keinen Ahnung, ob man die im Mittelalter schon kennen kann. Auf jeden Fall geht die "Vergiftung" sehr langsam (Wochen-Monate) und ist schmerzvoll. Ich frag mal meinen Chemikerkollegen, wenn du magst, was das für ein zeug ist. Oder du denkst dir einen coolen Namen dafür aus, die Meuchelmörder werden wohl keine chemisch korrekte Bezeichnung verwenden.

Ansonsten ist der "Dolch in der Menge" eine schöne Sache. Wenn man ein langes und schmales Instrument nimmt, statt eines Dolches, kann man es schaffen, nur den herzbeutel zu verletzen, und der Mensch lebt nach dem Anrempeln noch einige Zeit weiter, bis der Herzbeutel sich so mit Blut gefüllt hat, dass das Herz nicht mehr schlagen kann (so ist Sissi gestorben, glaube ich). Dann hat der Meuchelmörder locker Zeit zum Fliehen.


Antigone

Zitat von: Felsenkatze am 22. Februar 2007, 08:37:02
Gift muss man übrigens nicht unbedingt ins Essen mischen. Ich hab da so ein Bild vor Augen, wie der Meuchelmörder es an einem Faden herabrinnen lässt, direkt in den Mund des schlafenden opfers. Natürlich muss man sich dazu auf den Dachboden des Hauses des Opfers begeben... Aber ich mochte das Bild irgendwie immer.


DAS hab ich schon mal bei James Bond: Man lebt nur zweimal gesehen. Hat natürlich prompt den Falschen erwischt...

Ein Messerstich in die Nieren soll so schmerzhaft sein, dass das Opfer nicht einmal mehr schreien kann.

Lg, A.

Paul

#17
@Geli

Die Idee ist ja nicht von mir.
Ich weiß nicht mehr wo ich das zum ersten Mal gesehen habe, aber da hieß es, dass dies eine gängige Praxis unter Ehefrauen gewesen wäre in... mhm... Sizilien?
Ist blöd sich zu verteidigen wenn man nicht mal mehr weiß wo man's her hat.
Kann natürlich sein, dass das in diesem Film/Serie/Keine Ahnung auch erfunden, übertrieben oder eine Legende ist aber da wo ich das sah wurde dies als Tatsache hingestellt.

Außerdem kommt es in "Der Wüstenplanet" vor - was ja nicht unbedingt eine Referenz für realistische Toxikologie ist.
Und bei allem möglichen Realismus könnte doch in einer Fantasy-Welt ein Fantasy-Kraut wachsen das so funktioniert. Wenn da Elfen, Magier und sprechende Bäume rumlaufen warum nicht ein simples Kraut das auf die eine Art zubereitet ein langsam wirkendes Gift ist und auf die andere Art zubereitet ein heilmittel für dieses Gift ist.

Und denk an Anti-Sodbrennenmittel! Die wirken unverzüglich beim Einnehmen, sicherlich wirken die gegen Säure, aber eben unverzüglich.
Etwas neumodischer wäre die Einnahme von Kapseln die sich nur langsam im Magen auflösen aber unschädlich werden wenn sie im Magen mit dem "Gegenmittel" in Berührung kommen.

Rei

Langsam krieg ich echt Angst vor Euch...  :gähn:  ;)

Geli

also führen wir das mit dem Vergiften doch mal aufs Grundsätzliche zurück:

Gift ist für den Organismus etwas das
a) den Stoffwechsel verunmöglicht (Stichwort Nieren, Verdauung).
b) die Nerven schädigt
c) direkt Zellen tötet

c) merkt man am einfachsten: Säuren, Laugen.
Tut einfach irre aua.
Wer schon mal ohne Handschuhe Kupfer mit einem handelsüblichen Kupferputzmittel geputzt hat, weiß, wie nett bereits das auf der Haut brennt.

Dafür haben sowohl Säuren, als auch Laugen "Verdünnungs"stufen, unter denen sie nicht mehr schädlich sind, sogar unter Umständen schmecken (Stichwort: Zitronensaft. Ein Spritzer im Tee köstlich. Ein halber Liter davon und Du musst zum Onkel Doc)

mit a) und b) sieht es etwas anders aus, sofern es in den Mund gesteckt und geschluckt wird.
Da kann man sich in der Tat schleichend vergiften.
Beispiel Rembrand: als Maler und Radierer hantierte er jahrelang mit Schwefelsäure (Atemgift, geht aber auch auf den Magen)
und Bleiweiß (dünn gehämmertes, zur losen Schnecke gerolltes Blei in Essig gesteckt, bildet eine weiße Oxidationsschicht; sie ist giftig, galt aber über jahrhunderte als DAS Schönheitsmittel für besser situierte Damen jeden Standes. Manche besonders eifrige Makeup-Freundin wurde so immerhin sehr schön Ende 20 ...)

Arsen, auch manche Bleiverbindung (Bleizucker) haben zudem den Vorteil, süßlich zu schmecken. Man nimmt es also relativ gern zu sich. Vor allem, wenn man es gar nicht ahnt.
Bleigeschirr, wie z.B. bei den alten Römern darf eben nicht zum Heißmachen von Wein verwendet werden, weil die Säure im Wein aus dem Blei so allerhand löst, was man dann mittrinkt.
Solche Räusche/Bleivergiftungen führen auch schon mal zu netten Halluzinationen.

Der Möglichkeiten sind also durchaus viele ...

Warlock

Es gibt tausende qualvolle Todesarten, hier mal einige:

- verbennen
- häuten
- ersticken   (lebendig begraben zu werden)
- ertrinken
- verdursten
- enthaupten (wenn der Henker beim ersten Mal nicht trifft)
- verbluten

Breanna

Hach, ich liebe euch!  :D Die Giftideen gefallen mir sehr gut.  :jau:
Ich denke, das mit dem Gegengift wäre zu umständlich, da ist ein schleichend wirkendes Gift doch viel einfacher. Vielleicht ein Fass Wein vergiften und wenn es andere Leute zusätzlich trifft, haben die halt Pech gehabt ...  :prost:

ZitatEs gibt auch Säuren, die, wenn sie einmal unter die Haut gedrungen sind, wie ein gift wirken, und nicht mehr aufzuhalten sind, auch nicht durch Gegengifte, aber ich weiß momentan nicht mehr, welche Säuren das sind, und ich hab keinen Ahnung, ob man die im Mittelalter schon kennen kann. Auf jeden Fall geht die "Vergiftung" sehr langsam (Wochen-Monate) und ist schmerzvoll. Ich frag mal meinen Chemikerkollegen, wenn du magst, was das für ein zeug ist.
Wäre nett, wenn du mal fragst, damit ich meinen Personen nicht irgendwelche Chemikalien verabreiche, die nur künstlich hergestellt werden können.  ::)

Vielen Dank euch allen!  :)

Manja_Bindig

Oder Basen. Basen sind recht leicht herzuschaffen(z.B. Natronlauge ;) )
Die sind sehr fies, dringen in die Haut ein und breiten sich darunter aus. Hässlich.

Mr. Morden

Hmm, ist vielleicht schon etwas zu realistisch, aber Flußsäure ist so ziemlich das abartigste, was man einem Menschen antun kann, wenn man der böse Mörder ist - da reichen recht geringe Spritzer, und das Opfer stirbt a) sicher b) mit Qualen jenseits von gut und böse. Selbst Opiate helfen gegen den Schmerz nicht, bevor man jämmerlich verendet.
Die Säure dringt durch die Haut und zerstört langsam die Knochen - unaufhaltbar, außer durch schnelles, direktes Hineinspritzen von Gegenmitteln.

Bei der letzten Sicherheitsbelehrung habe ich von dem Zeug die übelsten Schauergeschichten gehört.

Breanna

Danke für den weiteren Tipp. Jetzt würde mich nur noch interessieren, ob man die ganzen Chemikalien auch in einer spätmittelalterlichen Welt herstellen und konservieren konnte. Kennt ja da jemand eine gute Seite?

Moni

Zitat von: Breanna am 02. März 2007, 14:19:56
Danke für den weiteren Tipp. Jetzt würde mich nur noch interessieren, ob man die ganzen Chemikalien auch in einer spätmittelalterlichen Welt herstellen und konservieren konnte. Kennt ja da jemand eine gute Seite?

Wie wär es mit pflanzlichen Giften? Da bietet die Wikipedia schon einiges an, auch weiterführende Links.
http://de.wikipedia.org/wiki/Pflanzengift

Deutsch ist die Sprache von Goethe, von Schiller...
und im weitesten Sinne auch von Dieter Bohlen[/i]
Stefan Quoos, WDR2-Moderator

»Gegenüber der Fähigkeit, die Arbeit eines einzigen Tages sinnvoll zu ordnen,
ist alles andere im Leben ein Kinderspiel.«[/i]
Johann Wol

Breanna

Danke, da hätt ich auch selbst drauf kommen können.  :wums:  ;D

THDuana

#27
Hallo Breanna,

ich habe noch ein paar Links über Google gefunden:

=>giftpflanzen.com<=
Sieht ganz interessant aus, man muss sich eben durchklicken.


=>hufgarden.de<=
Mit einer Tabelle von giftigen Pflanzen und den Teilen, die an ihnen giftig sind.


=>bergwacht-wuerttemberg.de<=
Überschaulich, sagen wir so, aber für kurze Informationen scheint es nützlich zu sein.

Ich hoffe, das hilft dir weiter, die Gifte müsste es im Mittelalter schon gegeben haben. Mal sehen, ob ich noch etwas zur Konservierung finde... *suchen geh*


Duana

Breanna

Hey, danke für die Links.  :D Jetzt muss ich aber glaub ich noch ein paar Extra-Szenen einbauen, um die ganzen tollen Tipps unterzubringen ...  ;D

THDuana

Solange es nicht so endet, wie bei mir:
Da recherchiere ich stundenlang über alle möglichen Drogen und das Drumherum und nun weigert sich mein Protagonist einfach, drogenabhängig zu sein. :-\

Bitte schön, wegen der Links. :)


Duana