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Muss sich noch jemand aufraffen, um zu schreiben?

Begonnen von Alana, 07. August 2011, 21:58:39

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Flafi

*meld*

Zwei gescheiterte NaNos, in den letzten zwei Jahren nur drei oder vier Kurzgeschichten. Darf ich hier überhaupt noch mitmachen?  :hmmm:
Woran es liegt, kann ich net sagen. Vielleicht bin ich auch der Meinung, ich bekomme nichts gescheites mehr hin. Vielleicht Zeitmangel. Ich habe drei Ideen für Romane, eine davon seit zehn Jahren am wachsen (GdE). Zudem noch drei Kurzgeschichten und eine FanFic die geschrieben werden will.
Tjoah, wie schreibt man einen perfekten Roman? Das Buch habe ich hier... bisher nicht gelesen.
Und dabei habe ich auch den ganzen Tag, aber das ich zu viel zu tun habe, ist wohl nur ne Ausrede. *seufz*

Spinnenkind

Ich glaube, es ist auch ganz wichtig, sich nicht mit anderen zu vergleichen.

Der Tintenzirkel ist eine fantastische Sache - man sammelt Ideen, bekommt Anstöße und Hilfe. Aber ob man will oder nicht, man schaut sich natürlich nach links und rechts um, was die anderen so produzieren, und auch wie viel sie produzieren. Und hier sind viele sehr produktive Menschen am Start, obwohl sich in diesem Thread manche schon geoutet haben ;D

Auf manche Menschen hat dieser Art "Wettbewerb" einen fördernden Effekt, aber wiederum andere werden dadurch entmutigt (So viel kann ich niemals schreiben, alle anderen schreiben viel mehr, wie soll ich mir überhaupt jemals Hoffnungen auf eine Veröffentlichung machen etc.)
Ich persönlich habe mich vor allem zu Beginn meiner TZ-Zeit oft dabei erwischt, wie ich grantig auf die in meinen Augen unvorstellbar großen Wortzahlen gestarrt habe - und prompt die Lust verloren habe. So etwas schaffe ich ja doch nie, ich bin ja sowas von unkreativ im Vergleich zu den anderen.  Ich habe mich oft richtig "unwürdig" gefühlt, weil ich nie so einen starken Drang zum Schreiben gespürt habe wie scheinbar alle anderen. Dadurch entstanden richtige Schreibblockaden.

Ich denke, das Wichtigste am Schreiben ist, dass man sich dabei frei und glücklich fühlt. Und da hat eben jeder seine Zeiten, egal, wie viel Freizeit oder Nicht-Freizeit derjenige hat. Man muss sich für nichts rechtfertigen. "Aufraffen" ist in Maßen womöglich sinnvoll, wenn man spürt, dass die Lust erst beim Schreiben kommt. Aber wenn dabei sowieso nur Mumpitz herauskommt, wartet man am besten einfach seine Zeit ab. Wenn man das Schreiben liebt, kommt die ganz bestimmt, egal wann.

Winkekatze

Zitat von: Spinnenkind am 21. August 2011, 20:40:13

Darf ich bei dieser Gelegenheit auch Neid- und Missgunstpfannen verteilen? ;D

Zitat von: Pestillenzia am 22. August 2011, 07:52:20
Etwas Ähnliches hab ich auch gedacht, nur hab ich mich nicht getraut, das auch zu sagen bzw. schreiben...   :darth:  ;D

Dann möchte ich aber einen Vorsprung haben um mich zu verstecken.  ;D

Jetzt traue ich mich es ja fast gar nicht zu sagen, aber als mein Laptop putt war, habe ich gleich zwei Bücher geplottet und wenn ich nicht schon zwei Bücher und eine Kurzgeschichte in der Pipeline hätte, würde ich gleich mit schreiben anfangen. :-[ *in Deckung werf* ;D
"Das Licht am Ende des Tunnels ist oft nur eine sterbende Leuchtqualle! (Walter Moers- Die Stadt der träumenden Bücher)

Runaway

Ich gewähre dir Asyl in meinem Schützengraben, dann schreiben wir da zusammen wie die Verrückten vor uns hin ;D

Pestillenzia

Zitat von: Maneki Neko am 22. August 2011, 17:23:14
Jetzt traue ich mich es ja fast gar nicht zu sagen, aber als mein Laptop putt war, habe ich gleich zwei Bücher geplottet und wenn ich nicht schon zwei Bücher und eine Kurzgeschichte in der Pipeline hätte, würde ich gleich mit schreiben anfangen. :-[ *in Deckung werf* ;D

...und ich hab keine Pfanne zur Hand... nicht mal eine klitzekleine... Darf ich auch mit Mineralwasserflaschendeckeln werfen???  ;D

Telas

Also bei mir geht zur Zeit auch (mal wieder) nichts. Nach meiner Reise wollte ich eigentlich meine letzte Urlaubswoche nutzen, um wieder in die Puschen zu kommen, aber ausgerechnet heute soll es bei uns fast 40 Grad Celsius heiß werden. Schon heute früh hat es 28 Grad hier drin und draußen auf der Terrasse, da knallt die Sonne erst richtig hin. Da muss schon eine ganze Kompanie an Leuten mit  :pfanne: kommen, damit ich mich bei solchen Bedingungen zum Schreiben bewegen kann. Vermutlich wird es auch heute nichts...

Felsenkatze

Zitat von: Pestillenzia am 23. August 2011, 07:14:47
...und ich hab keine Pfanne zur Hand... nicht mal eine klitzekleine... Darf ich auch mit Mineralwasserflaschendeckeln werfen???  ;D

Wenn ihr eine Pfanne braucht, wandert bitte rüber in den Pfanne auf Bestellung-Thread. Da wird euch geholfen. Nur, damit das hier als eigenständige Diskussion bestehen bleibt - zwei Pfannen-Motivationsthreads brauchen wir dann doch nicht. ;)

Rosentinte

Hallo,
Man verzeihe mir, dass ich jetzt die Beiträge nur überflogen habe, aber ich möchte auch meinen Senf dazu abgeben.
Muss ich mich zum Schreiben aufraffen? Ja, teilweise, ist wohl die Antwort.
Wenn ich ein Projekt habe, dass ich unbedingt fertig machen will, wenn ich Szenen und KGs habe, auf die ich mich sehr freue, dann definitiv nicht. Das sind dann die Zeiten, in denen das Schreiben wie von selbst flutscht.
Aber es gibt genug Szenen, die ich nicht mag, und das Schreiben ist einfach wahnsinnig anstrengend, weil ich einen halbwegs klaren Kopf dafür brauche.
Wenn es im Alltag nicht so läuft, wenn ich noch hundert andere Dinge auf meiner To-Do-Liste habe oder wenn ich ganz genau weiß, dass mir noch so und so viele Wörter fehlen, um mein Tagesziel zu erreichen, dann ist Schreiben eine Qual. Dann gucke ich alle fünfzig Wörter auf die Wörterzahl oder ich habe das Dokument geöffnet, bin aber hier oder woanders im Internet unterwegs.
Ich denke, zum Schreiben muss man sich Zeit nehmen. Schön und gut, ich kann mich dazu zwingen und auch wenn jedes Wort eine Qual ist, habe ich bisher doch immer geschafft, was ich mir vorgenommen habe. Aber das versaut mir den Spaß am Schreiben und irgendwann kommt dieser Punkt, wo ich mich leer und ausgebrannt fühle, wo sowieso alles schlecht ist, was ich schreibe und ich alle Geschichten am liebsten löschen würde. Dann hilft nichts, dann muss ich eine Pause machen. Kein Schreiben, Plotten, Überarbeiten, Betalesen.
Aber wenn ich wirklich mal ein paar Stunden Ruhe habe, dann stöpsele ich das Wlan-Kabel aus und setze mich vor mein Dokument. Ich suche mir Musik, die zu meiner Szene passt und ich denke nach, wie ich diese verhasste Szene nicht doch schöner machen kann. Und selbst wenn ich an diesen Tagen nur eine geringe Wort-Zahl habe, immerhin habe ich geschrieben!

Mir persönlich helfen da Battles immer sehr gut, Pfannen auch. Oder eben ein TiNo (man muss ja keinen Zähler einbauen). Das Erfolgs-Gefühl, wenn der Balken/die Tabelle grün wird, pusht mich jedes Mal. Und am Ende des Monats kann ich dann sagen: "Guckt mal, das habe ich geschafft!"
Ich setze mich gern unter Druck und übertreibe dann auch manchmal. Dann hilft nur: Einen Gang zurückschalten, durchatmen Pause machen. Und früher oder später packt es mich dann doch wieder.
LG, Rosentinte
El alma que anda en amor ni cansa ni se cansa.
Eine Seele, in der die Liebe wohnt, ermüdet nie und nimmer. (Übersetzung aus Taizé)

Serena Hirano

Schön zu sehen, dass es auch anderen so geht  :)

Ich kenne es vom Zeichnen/Malen, dass ich genau weiß, meine Technik reicht nicht, um meine Kopfidee wirklich so aufs Bild zu bringen, wie ich es mir vorstelle. Was mache ich? Ich lasse es. Fail, denn von was soll denn die Technik besser werden?  :hmhm?:

Beim Schreiben muss ich aufpassen nicht auch zu verbissen ranzugehen. Aber es fällt mir extrem leichter, denn hey: Ich kann löschen, umschieben, vorn hinten nach vorn rollen, Wörter ersetzen...alles möglich. Bild im Eimer-Bild is im Eimer...Roman klingt nich gut - dann machen mer was Gutes draus.  Und mal Hand aufs Herz, wie viele schreiben denn nen Roman, der nicht spätestens beim Betaleser doch wieder Korrekturen erlebt? Perfekt wirds doch nie beim ersten Mal.

Ich befürchte es hilft ab nem gewissen Zeitpunkt nur Disziplin. Ich hab den Balken wirklich nicht umsonst in die Leiste gesetzt, so kann jeder von Euch sehen, wenn ich notorisch faul nicht weiterarbeite  ;D Mir hilft das, sicherlich nicht jedem. Ich muss sagen, dass der TZ wirklich ungemein hilft, ich hab die letzten zwei Abende mitgebattled und selbst wenn nur 300 Wörter rauskommen würden, man hat sich wenigstens aufgerafft. Sich alleine zu motivieren empfinde ich als echt schwierig.
Wenns aber mal nicht geht, dann gehts eben nicht. Warum dann Stress machen, davon wirds auch nicht leichter. Tief durchatmen und am nächsten Tag aber wieder ernsthaft drüber nachdenken, obs dann machbarer scheint.

Es hilft das, was so simpel klingt, aber doch so unendlich schwierig ist...einfach machen.  :jau:

Ja, und über das Pensum von so manchem T12 will ich auch erst gar nicht reden. Da wird einem schwindlig. Ich leg dann die Synopse im Hirn schlafen, die zur "Du bist volld der Anfänger und solltest besser Ikea-Speisekarten schreiben"-Stelle im Hirn geht. Besser is das  :omn:





Pestillenzia

Zitat von: Felsenkatze am 23. August 2011, 11:51:26
Wenn ihr eine Pfanne braucht, wandert bitte rüber in den Pfanne auf Bestellung-Thread. Da wird euch geholfen. Nur, damit das hier als eigenständige Diskussion bestehen bleibt - zwei Pfannen-Motivationsthreads brauchen wir dann doch nicht. ;)

'tschuldigung... *guckt verschämt und kreiselt mit der Schuhspitze auf dem Boden*

Alana

Hallo ihr Lieben,

tja, ich habe mein Herzenskind, mein Lieblingsprojekt mal auf Eis gelegt und mir was einfacheres vorgenommen, das man einfach so runterschreiben kann.
Und was soll ich sagen, ich kann überhaupt nicht aufhören, zu schreiben.
Ich würde am liebsten Tag und Nacht schreiben, aber leider geht das nicht wegen der Kinder.
Aber das ist so ein dermaßen tolles Gefühl, ein richtiges Writers High.
Ich hab gestern 3 Stunden wie wild getippt und gedacht, es war ne halbe Stunde.
Also ich schätze mal, es liegt doch irgendwie auch am Projekt. Ich denke auch, dass mein Herzensprojekt einfach sehr viel Planung und Überlegung braucht, wofür ich einfach im Moment den Kopf nicht habe.
Das andere ist sehr gradlinig und schreibt sich fast von allein.
Alhambrana

Sorella

Hm. Wenn ich dich so höre, Alana, sollte ich mir für den NaNo einen einfacheren Plot überlegen  :hmmm:
Schön zu hören, das es auch leicht und flockig gehen kann. Ich quäle mich zur Zeit immer von Kapitel zu Kapitel.

Sanne

Zitat von: Spinnenkind am 22. August 2011, 14:52:00
Ich glaube, es ist auch ganz wichtig, sich nicht mit anderen zu vergleichen.

Der Tintenzirkel ist eine fantastische Sache - man sammelt Ideen, bekommt Anstöße und Hilfe. Aber ob man will oder nicht, man schaut sich natürlich nach links und rechts um, was die anderen so produzieren, und auch wie viel sie produzieren. Und hier sind viele sehr produktive Menschen am Start, obwohl sich in diesem Thread manche schon geoutet haben ;D

Auf manche Menschen hat dieser Art "Wettbewerb" einen fördernden Effekt, aber wiederum andere werden dadurch entmutigt (So viel kann ich niemals schreiben, alle anderen schreiben viel mehr, wie soll ich mir überhaupt jemals Hoffnungen auf eine Veröffentlichung machen etc.)
Ich persönlich habe mich vor allem zu Beginn meiner TZ-Zeit oft dabei erwischt, wie ich grantig auf die in meinen Augen unvorstellbar großen Wortzahlen gestarrt habe - und prompt die Lust verloren habe. So etwas schaffe ich ja doch nie, ich bin ja sowas von unkreativ im Vergleich zu den anderen.  Ich habe mich oft richtig "unwürdig" gefühlt, weil ich nie so einen starken Drang zum Schreiben gespürt habe wie scheinbar alle anderen. Dadurch entstanden richtige Schreibblockaden.

Ich denke, das Wichtigste am Schreiben ist, dass man sich dabei frei und glücklich fühlt. Und da hat eben jeder seine Zeiten, egal, wie viel Freizeit oder Nicht-Freizeit derjenige hat. Man muss sich für nichts rechtfertigen. "Aufraffen" ist in Maßen womöglich sinnvoll, wenn man spürt, dass die Lust erst beim Schreiben kommt. Aber wenn dabei sowieso nur Mumpitz herauskommt, wartet man am besten einfach seine Zeit ab. Wenn man das Schreiben liebt, kommt die ganz bestimmt, egal wann.

Da finde ich mich ganz oft wieder.

Es war schon früher so, dass ich unter Druck von außen einfach "zu" gemacht habe, selbst wenn ich es gar nicht wollte. Die einzige Möglichkeit trotzdem etwas zu schaffen war, mir selbst einzureden, dass ich selber das will - dabei musste ich es aber auch schaffen, die Erwartungen von den anderen dabei auszublenden. Nur eins von beiden reicht da nicht aus.

Schreiben unter Druck - da kommt allerdings meistens nur etwas für den Papierkorb heraus. Jedenfalls bei mir. Also habe ich aufgehört, mich zu sehr unter Druck zu setzen, nur gerade so viel, wie es mir Spaß macht und ich wenigstens ein wenig angestachelt werde, am Ball zu bleiben. Darum habe ich meinen Counter auch ziemlich weit unten angesetzt. Und in diesem Monat werde ich es trotzdem erst zum allerersten Mal schaffen, ihn zu erfüllen. Mich demotiviert es eher, wenn ich die Latte zu hoch setze. Und - Lesen (jetzt besonders oft auch hier im TZ) und Betalesen macht mir eben auch Spaß. Deshalb teile ich mir meine (Frei)zeit einigermaßen gerecht auf.

Alana

Ja man darf sich wirklich nicht von außen entmutigen lassen.
Mir geht es auch so, wenn ich was schreibe, und sehe dann, was es da schon alles gibt und wie unwahrscheinlich das ist, dass jemals was von mir verlegt wird, dann könnt ich schon wieder aufgeben.
Aber das sind nur kurze Momente, denn ich schreibe ja für mich, weil es Spaß macht.
Und das andere kommt dann später.

Ich habe jetzt in 3 Tagen über 9000 Wörter geschrieben, das ist mein absoluter Rekord.
Hätte ich den ganzen Tag Zeit oder wäre ich nicht so unglaublich müde, wäre es sicher noch viel mehr.
Aber darauf kommt es auch gar nicht so an, es ist einfach schön zu merken, wie erfüllend das Schreiben auch sein kann.
Es lohnt sich wirklich, wenn man mit einem Projekt nicht weiter kommt, einfach mal was völlig anderes anzugehen.
Ich freu mich jetzt auch richtig auf den Nano.
Da hab ich schon ein anderes, auch recht gradliniges Projekt in der Schublade, dass ich dann angehen werde.
Alhambrana

Erdbeere

Ich schliesse mich mal an - ja, ich muss mich auch des öfteren aufraffen, um zu schreiben. Sei es, weil ich einfach nebst Arbeit und Studium zur Zeit kaum Zeit finde, sei es, weil ich einfach zu müde bin und mit dem Notebook auf dem Schoss auf dem Sofa einschlafe.
Aber wenn es mich mal packt, dann richtig. Dann wünsche ich mir nichts sehnlicher, als ein paar Tage frei zu haben, so dass ich non-stop schreiben kann, wenn es sein muss, auch mal die Nacht durch. Diesen Sommer über habe ich z.B. rein gar nichts geschrieben, weil mein Leben einfach Chaos pur war und ich erst einige Dinge wieder halbwegs auf die Reihe kriegen muss(te). Aber jetzt wieder hier im TZ sein zu können ist so toll und anspornend, dass ich heute in der Mittagspause bereits wieder zu Stift und Papier gegriffen habe.

Natürlich ist es schwer beeindruckend und auch etwas einschüchternd, wenn man von all den Veröffentlichungen und Erfolgen liest, aber da ist mein Ego und Ehrgeiz mittlerweile einfach zu gross, als dass ich jetzt klein beigebe. Jeder schreibt anders, in seinem eigenen Tempo und mit seinen ganz eigenen Ideen und Musen. Alles andere wird sich mit der Zeit ergeben.