Tintenzirkel - das Fantasyautor:innenforum

Allgemeines => Tintenzirkel => Thema gestartet von: Alana am 07. August 2011, 21:58:39

Titel: Muss sich noch jemand aufraffen, um zu schreiben?
Beitrag von: Alana am 07. August 2011, 21:58:39
Hallo zusammen :)

gibt es hier noch mehr Leute, die eigentlich schreiben wollen, aber sich dann oft nicht aufraffen können?
Ich habe Ideen, ich möchte gern schreiben und wenn ich mal angefangen habe, dann läuft es meist auch ganz ordentlich.

Aber mich aufzuraffen, mich hinzusetzen, das fällt mir oft dermaßen schwer.
Tagsüber hab ich mindestens ein Kind und ich gehöre nicht zu denen, die schreiben und gleichzeitig ein Auge auf das Kind haben können.
Abends hätte ich schon Zeit, bin aber meist total müde und lasse mich dann gern berieseln.
Oft mache ich auch abends noch Hausarbeit.

Ja, alles blöde Ausreden.
Aber warum setze ich mich dann nicht hin?
Wie kann ich mich besser aufraffen?
Ist der Pfannenthread meine einzige Chance? :D

Geht es noch jemandem so?


Titel: Re: Muss sich noch jemand aufraffen, um zu schreiben?
Beitrag von: Malinche am 07. August 2011, 22:12:52
Ach, ich kenn das. Wobei es bei mir auch verschiedene Stufen des Sich-nicht-aufraffen-könnens gibt. Normalerweise ist es nur ein bisschen Faulheit, und ich denke, dass das fast normal ist. Es kommt nicht immer vor, aber gerade, wenn man einen anstrengenden Tag hat und müde ist, passiert es halt.

Ich hatte aber auch mal ein Projekt, wo das Sich-nicht-aufraffen-können ein Hinweis darauf war, dass mit dem Projekt etwas nicht stimmte. Ich denke aber, dass man das ganz gut unterscheiden kann - wenn du gerne schreiben möchtest, liegt es sicher nicht am Projekt. :)

Pfannenthread als einzige Chance? Ach, vielleicht nicht die einzige. Mir hilft es auch oft, wenn ich mich an den Tag zuvor erinnere, an dem ich mich ebenfalls aufgerafft habe zu schreiben. Wenn man daran denkt, dass man mit Zufriedenheit, neuen Ideen und runden Szenen belohnt wurde, ist das doch auch ein schöner Ansporn. Mir hilft das meistens, selbst wenn ich müde bin.
Titel: Re: Muss sich noch jemand aufraffen, um zu schreiben?
Beitrag von: Alana am 07. August 2011, 22:23:30
Ich hab auch schon daran gedacht, ob das bedeutet, dass ich mehr die Ideen liebe, aber fürs Schreiben selbst nicht geeignet bin.
Ich will das aber nicht glauben.
Vielleicht wird es besser, wenn mein Kleiner etwas älter ist und besser schläft und ich dann auch.
Das hoffe ich jedenfalls.
Titel: Re: Muss sich noch jemand aufraffen, um zu schreiben?
Beitrag von: Antigone am 07. August 2011, 22:28:52
Zitat von: Alana am 07. August 2011, 21:58:39

Geht es noch jemandem so?

Mir! Mir! MIR!!!

Ich hab das Nicht-aufraffen-Können quasi erfunden. Meine letzte Hoffnung ist mein Urlaub in einer Woche - wenn ich dann nicht zum Schreiben komme, weiß ich auch nicht.  :(

lg, A.
Titel: Re: Muss sich noch jemand aufraffen, um zu schreiben?
Beitrag von: Sprotte am 07. August 2011, 22:30:14
Ich bin ganz wunderbar im Prokrastinieren. Deswegen danke ich täglich für die Erfindung des TiNos. Ich nehme mir jeden Monat ein Ziel vor, wie viele Wörter ich schreiben will. Und dann flutscht das auch.
Ohne Ziel hab ich das durchaus geschafft, drei Wochen lang nicht ein Wort zu schreiben. Dann war ich auch nicht zufrieden.
Titel: Re: Muss sich noch jemand aufraffen, um zu schreiben?
Beitrag von: Shin am 07. August 2011, 22:31:46
ZitatMuss sich noch jemand aufraffen, um zu schreiben?

Was?
Also nicht doch!  :engel:
Nein, Nein, Nein!
Ich bin doch soooo fleißig!
Titel: Re: Muss sich noch jemand aufraffen, um zu schreiben?
Beitrag von: Kaius am 07. August 2011, 22:36:56
Hey,

setz dir doch ein Mindestpensum. Ich schreibe jeden Tag eine normale DIN A4 Seite. Geht in 30 bis 60 Minuten, je nachdem, wie es läuft. Mit einer Normseite bist du natürlich noch schneller fertig. Aber sieh: Jeden Tag eine Normseite sind 365 im Jahr. Das ist schonmal ein kleines Büchlein.
Ich habe auch zwei Kinder, die, wenn sie wach sind, keinen Raum für Schreibkonzentration lassen. Und abends bin ich auch meist müde und augelaugt (so wie jetzt), setzt mich dann aber trotzdem hin. Und weißt du was? Danach geht es mir meist wieder richtig gut!

Kaius
Titel: Re: Muss sich noch jemand aufraffen, um zu schreiben?
Beitrag von: Leandors am 07. August 2011, 22:38:31
*mit den Armen wedel*Mir geht das genauso.
Den ganzen Tag arbeiten, nach Hause kommen vielleicht noch etwas für die Schule erledigen und dann sollte man noch an seinem Roman weiterschreiben.
An manchen Tagen habe ich überhaupt keine Lust noch etwas zu schreiben.:seufz:

Ich hab mir jetzt in meinem Tagesablauf eine feste Schreibzeit eingeplant. Nach dem Abendessen setze ich mich vor meinen Computer, habe das Internet abgeschaltet, damit mich nichts ablenkt und beschäftige mich mit meinem Projekt.
15 Minuten in denen ich mich nur auf das schreiben konzentriere. So hab ich mein Ich-sollte-mal-Anfangen-Problem überwunden. Meistens werden es mehr als nur 15 Minuten, weil ich feststelle, dass es mir doch irgendwie spaß macht und ich unbedingt das Kapitel noch zu Ende schreiben will. Und wenn mir einmal überhaupt nichts einfällt, habe ich mich wenigstens mit der Geschichte beschäftigt, was auch sehr hilfreich sein kann.
Titel: Re: Muss sich noch jemand aufraffen, um zu schreiben?
Beitrag von: Valaé am 07. August 2011, 22:48:17
Schau mal auf den Counter in meinem Profil. Was glaubst du wie der entstanden ist XD? Ich hatte zwar viel Pech und viel Stress aber Abends hätte ich Zeit gehabt- meistens. Ich bin dann aber oft wie du schon sagst zu müde oder lasse mich gerne berieseln.
Pfannenthread ist eine gute Idee, ansonsten solltest du es hier und da durchaus zulassen, aber wenn es zur Norm wird, wie es auch bei mir jetzt lange war, solltest du versuchen etwas dagegen zu tun. Manchmal liegt es wirklich am Projekt und damit stimmt irgendetwas nicht. Manchmal reicht es aber auch schon, sich in Erinnerung zu rufen, wie befriedigend Schreiben sein kann. Mir jedenfalls hilft das meistens, um mich wieder aufzuraffen. Oder du nimmst an einem Battle im TZ teil, das stachelt den Ehrgeiz so schön an^^.
Titel: Re: Muss sich noch jemand aufraffen, um zu schreiben?
Beitrag von: Tintenweberin am 08. August 2011, 05:01:05
Zitat von: Alana am 07. August 2011, 21:58:39
... gibt es hier noch mehr Leute, die eigentlich schreiben wollen, aber sich dann oft nicht aufraffen können?
Nach einem langen, anstrengenden Arbeitstag bin ich auch oft zu müde, um noch etwas Sinnvolles zu machen. Wenn ich es dann trotzdem noch mit dem Schreiben probiere, sitze ich mitunter halbstundenweise an einem winzigen Absätzchen. Seit ich mir angewöhnt habe, morgens ein bisschen früher aufzustehen, klappt es erheblich besser. Um diese Zeit bin ich fit genug, um mit dem Schreiben einigermaßen flott voran zu kommen und "zur Belohnung" habe ich den ganzen Tag lang das Gefühl, "mein Pensum" schon geschafft zu haben ...   ;)

Aber ich denke mir, dass das Leben mit einem Kleinkind schon dafür sorgt, dass du zu wenig schläfst. Vermutlich solltest du dich nicht auch noch in den frühen Morgenstunden vorsätzlich um deinen Schlaf bringen.
Titel: Re: Muss sich noch jemand aufraffen, um zu schreiben?
Beitrag von: Pestillenzia am 08. August 2011, 07:18:20
Zitat von: Antigone am 07. August 2011, 22:28:52
Ich hab das Nicht-aufraffen-Können quasi erfunden.
Du warst das also?!?!? Dann weiß ich ja endlich, wem ich die Schuld in die Schuhe schieben kann...  ;D

Ich kann mich unter der Woche kaum aufraffen zu schreiben. Ich steh jeden Tag um 4 Uhr auf, gehe um kurz vor 5 aus dem Haus und komme so gegen 17 Uhr wieder. Dann erst mal den Tierpark versorgen und die nötigste Hausarbeit erledigen. Wenn mein Mann dann zuhause ist, will ich mich auch nicht an den PC setzen, weil wir ohnehin nur 2 oder 3 Stunden gemeinsame Zeit haben (ich penne oft schon vor 21 Uhr ein). Abgesehen davon ist mein Hirn dann ohnehin schon auf Sparflamme und ich hab schon Probleme, meinen Namen richtig zu schreiben.  :gähn:
Titel: Re: Muss sich noch jemand aufraffen, um zu schreiben?
Beitrag von: Drachenfeder am 08. August 2011, 08:02:15
Ich setze mich oft in mein Schreibeck zu Hause, öffne die Datei und lege los.
Es geht nur stockend voran.
Warum?
Das Internet (unter Anderen der TiZi) lenkt mich ab!  :brüll:
Titel: Re: Muss sich noch jemand aufraffen, um zu schreiben?
Beitrag von: Snöblumma am 08. August 2011, 08:52:20
Wunderbar, ich schließe mich hier direkt an :(. Ich bin abends auch oft zu müde - dafür läuft es nebenbei in der Uni umso besser. Manchmal finde ich das wirklich zum Schreien, dass ich immer genau dann Ideen habe, die unbedingt raus müssen, wenn eine Deadline ansteht, die gar nichts mit dem Schreiben zu tun hat. Und genau dann flutschen die Wörter nur so aus den Tasten, und schwupp, hab ich wieder ein Zeitproblem.

Ich hab mir jetzt angewöhnt, meine Freiheit zu nutzen, die ich an der Uni habe. Wenn ich vormittags brav gearbeitet habe (ohne Internet, Schreiben, Kaffeetrinken und all den anderen schönen Dingen), gönne ich mir vor dem Mittagessen eine halbe Stunde Schreibzeit. Dasselbe abends, bevor ich nach Hause gehe. Zu Hause komme ich nämlich meist zu nichts mehr, da sind dann Haushalt, Freunde, mein Mann, das Abendessen, die Wäsche, und so weiter und so weiter. Eigentlich habe ich mir auch vorgenommen, nachts um zehn nochmal für zwei Stunden ans Schreiben zu gehen, aber leider kann ich mich da auch nicht immer aufraffen, weil ich zu müde bin. Aber ein, zwei Mal die Woche muss es gehen, sonst drehe ich durch ;).

Ich weiß, das kann jetzt nicht jeder so umsetzen, aber ich habe so doch das Gefühl, sowohl zum Arbeiten als auch zum Schreiben zu kommen, obwohl es anfangs echt hart war, das alles immer genau so zu takten. Wenn ich zu den Schreibzeiten tagsüber keine Lust habe, wird trotzdem geschrieben oder wenigstens überarbeitet. Da erlaube ich mir keine Ausreden (und abgesehen davon ist Schreiben meistens lustiger als arbeiten).

Was das Problem abends angeht, da kann ich euch alle wirklich voll verstehen. Dafür habe ich nun leider auch noch kein Patentrezept gefunden und mir graut es heute schon vor dem Tag, an dem ich hier irgendwann die Uni verlasse :(.
Titel: Re: Muss sich noch jemand aufraffen, um zu schreiben?
Beitrag von: zDatze am 08. August 2011, 09:40:12
*Hand heb*
Ich gehöre auch zu denjenigen, die sich nach der Arbeit am Abend wirklich dazu aufraffen müssen, um zu schreiben. In letzter Zeit fällt es mir allerdings wieder extrem schwer und ich lasse meine abendlichen Nullrunden einreißen - worüber ich mich selber ärgere. Aber okay, das einzige Mittel, das dagegen hilft, ist, sich wirklich hinzusetzen und zu schreiben. Auch wenn es soviel einfacher ist, sich berieseln zu lassen. Bei mir stellt sich dann oft das Gefühl ein nichts geschafft zu haben und das zieht dann nach ein paar Tagen sehr runter.

Eine (Schreib-)Deadline im Nacken ist da durchaus hilfreich, hält mich aber auch nicht immer bei der Stange. Vielleicht sollte ich es einmal damit probieren mir konsequent das Schreiben zu verbieten. Hab schon gehört, dass das Wunder wirken soll. :hmmm:
Titel: Re: Muss sich noch jemand aufraffen, um zu schreiben?
Beitrag von: Antonia Assmann am 08. August 2011, 09:58:14
Ich denke die rote Farbe unten links sagt alles...

Ich denke aber im Moment eher, dass es daran liegt, dass etwas in meinem Plot nicht stimmt. Ich kann selbstverständlich weiterschreiben und jeden Tag dreitausend Wörter produzieren, aber was soll das bringen?
Jetzt muss ich mir nur noch sicher sein, ob es wirklich am Plot liegt, oder an einem Schlendrian. Zuerst habe ich nicht geschrieben, weil ich mir sicher war, dass ich erst nachdenken muss, wie es weitergeht- Mittlerweile denke ich noch nicht einmal mehr- Ich lasse mich, bei der angeblichen Recherche dauernd von etwas ablenken, was mit dem Problem eigentlich nichts zu tun hat. Meine Ausrede: Ich werde auf etwas sensationelles stossen und dann schreibt sich das Buch von alleine...
Hüstel - also ich sollte mich wirklich aufraffen, jetzt!!

Aber vorher noch ein Tässchen Tee, die Wäsche und dann muss ich in die Arbeit und dann haben ja auch die Kinder Ferien und dann muss ich was kochen und der Kühlschrank sieht auch so leer aus und wie ist das eigentlich mit der Freundin, von der ich ewig nichts gehört habe, die muss ich auch noch anrufen- oh verdammt , die Schwiegermutter auch- Schwiegermutter? Oh Gott ein Geburtstagsgeschenk für die Oma! Muss ich noch basteln und so tun, als wären es die Enkel gewesen...  Und das Buch da wollte ich auch eigentlich lesen- und meinen Level bei Cittyville sollte ich erhöhen und male, ich wollte malen....
So geht es mir- als fragt nicht nach Sonnenschein- aufraffen? Im Moment sieht es da ganz finster aus!

Liebe Grüße
Antonia :winke:
Titel: Re: Muss sich noch jemand aufraffen, um zu schreiben?
Beitrag von: phoe am 08. August 2011, 10:54:39
hi... ich schleich mich mal klamm heimlich rein.. *Deckung hinterm Schreibtisch such*  :versteck:
.. ich bin nicht berufstätig, habe keinen kleinen Kinder mehr und komme trotzdem zu nix, nicht mal mit meinen eigenen Regeln und Wortzielen.. pöh... vielleicht lass ich mir von mir noch was sagen oder vorschreiben, wo gibts denn sowas...
Zwar gibt es im Moment bei uns sehr viel familiäres, was mir sehr, sehr viel Zeit raubt, trotzdem...
Ich stehe jeden morgen relativ zeitig auf so zwischen 6 und 7 Uhr, dann auch nur 2 Tassen Kaffee, dann wusel ich durch die Hütte und versuche spätestens 9 Uhr am Rechner zu sitzen... und nun, naja... keine Ahnung wo dann die Zeit hin ist...
außer beim Stöbern im TZ verbringe ich am liebsten meine Zeit mit betalesen... so kann man sich den Tag auch versüssen... :wolke:
aber das muss wieder besser werden... echt, mach ich... wenn ich gelesen habe
*und nun fix wieder raus hier*
Titel: Re: Muss sich noch jemand aufraffen, um zu schreiben?
Beitrag von: Rika am 08. August 2011, 10:58:41
Zitat von: zDatze am 08. August 2011, 09:40:12
Aber okay, das einzige Mittel, das dagegen hilft, ist, sich wirklich hinzusetzen und zu schreiben. Auch wenn es soviel einfacher ist, sich berieseln zu lassen. Bei mir stellt sich dann oft das Gefühl ein nichts geschafft zu haben und das zieht dann nach ein paar Tagen sehr runter.
Das ging mir letztes Jahr auch so, und ich gehe davon aus, daß es mir wieder genauso gehen wird, sobald ich wieder anfange. Der TiNo und Battles waren dabei sehr hilfreich, zumindest solange ich es geschafft habe, den Balken grün zu halten. Wenn er rot wurde, schlug das auch durchaus leicht um.

Was ich in anderem Zusamenhang aber gemerkt habe ist, daß wenn ich wirklich zu müde bin, auf Dauer nichts hilft, als mir den benötigten Schlaf zu günnen, auch wenn das nicht mit einmal früh ins Bett gehen getan ist. Das ist dann zwar erstmal unbefriedigend, aber auf jeden Fall besser als immer dazusitzen mit "ich wollte doch eigentlich..." und vor Müdigkeit schlicht das Gehirn nicht in Gang zu kriegen und dann am Ende weder geschlafen, noch geschrieben oder was auch immer zu haben. Wenn ich dann wieder aufgetankt bin geht es viel besser.
Titel: Re: Muss sich noch jemand aufraffen, um zu schreiben?
Beitrag von: zDatze am 08. August 2011, 11:18:52
Ich wäre ja dafür, dass man die Ursache der Müdigkeit eliminiert und nicht nur die Nebenwirkungen. Ähm, ja. Ich glaube, ich komme vom Thema ab. *raushusch*
Titel: Re: Muss sich noch jemand aufraffen, um zu schreiben?
Beitrag von: Alaun am 08. August 2011, 11:21:17
Ach, herrlich, kenne ich gut. Seit ich versuche, meine Praxis ins Laufen zu bekommen und nebenher noch für eine Textagentur arbeite (das wird da jede Woche mehr, freut natürlich mein Konto, aber für die Kreativität ists eher schädlich...) schleifen die Projekte so dröge dahin. Ich freue mich aufs Schreiben, solange ich absolut keine Zeit dafür habe. Dann könnte ich kreativ sein, fragt mich nicht... Aber sobald ich dann die Datei öffnen könnte, weil ich Zeit habe und Muße- geht nichts mehr. Selbst Pfannen und Freddy im Nacken hilft nur geringfügig  :-\

Ich denke, ich muss wirklich wieder einführen, dass ich jeden Morgen als Erstes mal schreibe. Eine Stunde für das Projekt. Und erst dann die restliche Arbeit für Agentur etc. Und vor allem die elende Surferei lassen, das ist mein größtes Problem. Ich verdaddle unglaublich viel Zeit im ach-so-wichtigen Internet, das muss sich ändern...

Titel: Re: Muss sich noch jemand aufraffen, um zu schreiben?
Beitrag von: Rika am 08. August 2011, 12:00:32
Zitat von: zDatze am 08. August 2011, 11:18:52
Ich wäre ja dafür, dass man die Ursache der Müdigkeit eliminiert und nicht nur die Nebenwirkungen. Ähm, ja. Ich glaube, ich komme vom Thema ab. *raushusch*
Klar, zumindest wo das geht. Der menschliche Körper braucht halt Schlaf. ;P

Zitat von: Aquamarin am 08. August 2011, 11:21:17
Ich denke, ich muss wirklich wieder einführen, dass ich jeden Morgen als Erstes mal schreibe. Eine Stunde für das Projekt. Und erst dann die restliche Arbeit für Agentur etc. Und vor allem die elende Surferei lassen, das ist mein größtes Problem. Ich verdaddle unglaublich viel Zeit im ach-so-wichtigen Internet, das muss sich ändern...
Das kann gut funktionieren. Ich tue mich ja mit allen Versuchen, neue Regelmäßigkeiten einzuführen erstmal schwer, aber ich bin überzeugt, sollte ich das mal hinbekommen, würde das auch gut funktionieren.
Mir helfen Dinge wie Wecker/Küchenuhr stellen, und die eingestellte Zeit ist dann auch wirlich nur für die eine Sache, bis die Klingelt - und das Ticken währenddessen erinnert mich daran. Teilweise hat mir gegen Surferei auch http://writeordie.com/ (http://writeordie.com/) oft gut geholfen, erstmal reinzukommen, oder über eine hakende Stelle hinwegzukommen, falls das einigen hier noch nicht bekannt sein sollte.
Titel: Re: Muss sich noch jemand aufraffen, um zu schreiben?
Beitrag von: Antigone am 08. August 2011, 12:24:55
Ich habe ja leider nicht mal die Ausrede, keine Zeit zu haben. Denn die Zeit ist nicht das Problem. Theoretisch habe ich genug Zeit. Nur kann ich mich wirklcih nciht aufraffen. Nicht zum Schreiben, aber auch zu sonst so gut wie nichts. Ich hätte auch noch ein Urlaubsvideo zu schneiden, Fotoalben von ungefähr 5 Jahren nachzuholen, Gartenzaun und Gartenhütte neu streichen, überhaupt den Garten mal von Unkraut befreien.... Ein Berg von Arbeit, wo schon der Gedanke, damit anzufangen, absolut lähmend ist.

Und beim Schreiben ist es ähnlich: mein Indien-Roman liegt vor mir, so hoch und so kompliziert wie der K2. Ich weiß gar nicht, wie und wo ich anfangen soll, und somit fang ich eben auch nicht an. Von so Dingen wie Erwartungsdruck will ich gar nicht erst anfangen.

Aber vielleicht sollte ich wirklcih mal aufhören, nur den Berg zu sehen. Ich sollte wohl mal mit einem kleinen Schritt anfangen. Vielleicht wäre diese 1-Seite-pro-Tag-Idee was für mich.

lg, A.
Titel: Re: Muss sich noch jemand aufraffen, um zu schreiben?
Beitrag von: FeeamPC am 08. August 2011, 12:27:53
Bei mir klapp es immer am besten, wenn ich einen Termin habe. Egal, ob Wettbewerb, oder selbst gesetzt (Dann muss ich nur jemandem davon erzählen,denn solange jemand anders von diesem Termin weiß, bin ich auch motiviert, ihn einzuhalten. Also schreibe ich).
Titel: Re: Muss sich noch jemand aufraffen, um zu schreiben?
Beitrag von: Feuertraum am 08. August 2011, 13:02:55
Ich muss gestehen, ich gehöre auch zu jenen Menschen, die sich nicht aufraffen können, jeden Tag zu einer bestimmten Uhrzeit zu schreiben, auch wenn meine beiden Betaleser gelegentlich anklopfen und nachfragen, wann denn endlich das nächste Kapitel kommt.
Allerdings beschränkt sich das ganze bei mir nicht nur aufs Schreiben :-(
Die Liste meiner Entschuldigungen dafür ist lang und würde den Rahmen dieses Posts sprengen.
Nur wurde mir geraten, entgegen dieser "Motivationslosigkeit" zu handeln und trotzdem schreiben, im Vorfeld aber so zu tun, als wäre die Motivationslosigkeit  personifiziert, sie zu rufen und ihr fett einen reinzuwürgen a la "Von dir lasse ich mich nicht unterkriegen, dir zeige ich es schon" und sie dann wieder "wegzuschicken".

Es klappt noch immer nicht so gut wie ich es erhofft habe, aber so allmählich wird es etwas besser.
Titel: Re: Muss sich noch jemand aufraffen, um zu schreiben?
Beitrag von: Alana am 08. August 2011, 13:34:47
Vielleicht probiere ich das mit der Battle mal, das hört sich gut an.


Titel: Re: Muss sich noch jemand aufraffen, um zu schreiben?
Beitrag von: Rika am 08. August 2011, 13:49:40
Zitat von: Antigone am 08. August 2011, 12:24:55
Aber vielleicht sollte ich wirklcih mal aufhören, nur den Berg zu sehen. Ich sollte wohl mal mit einem kleinen Schritt anfangen. Vielleicht wäre diese 1-Seite-pro-Tag-Idee was für mich.
Ja, probier das Mal. Babysteps!
Oder ein schlichtes ge-timetes 10 Minuten X tun. Den inneren Stimmen, die mit sowas wie "ach was sollen den 10 Minuten, das bringt doch gar nichts, da sieht man ja nachher nicht mal was von!" und ähnlichem demotivierendem Mist daherkommen kann mensch dann entgegenhalten daß 10 Minute besser als gar nichts sind.
Ich mache dann häufig die Erfahrung, wenn ich mich zu 10 Minuten Aufräumen aufgerafft habe, daß ich dann auch noch den Elan habe, den Abwasch zu machen, oder den Einkauf, oder die Tüte Krams in den Charity Shop zu bringen, oder das Teil zu flicke, oder jenes Ding aufzuhängen oder... was auch immer. 10 Minuten mag nicht viel sein, aber es ist allemal besser als nichts, und zwar auf doppelte Weise. 1. ist es ein Babzschritt in die richtige Richtung, und 2. verhindert es wenigstens ein bißchen, daß die Dinge noch schlimmer werden/der Berg noch weiterwächst. Viel Erfolg mit deiner täglichen Seite! Das kannst du schaffen! :vibes:
Titel: Re: Muss sich noch jemand aufraffen, um zu schreiben?
Beitrag von: silence am 08. August 2011, 14:09:53
Ich schließe mich mal der Riege "Aufraffermuffel" an...

Ich habe im Moment auch in die Richtung ein Problem. Ich bin gerade beim überarbeiten, und es so schwer sich dann abends hinzusetzten, zumal eigentlich noch dieses Problem wichtiger ist, ach und dieses auch noch, und hatte ich nicht noch irgendwas vergessen?

Ich finde für mich selbst die Ruhe nicht, und das ist noch viel schlimmer, als zu sagen ich raff mich jetzt auf. Ich habe denke ich im Moment ein generelles Problem, weil es nicht nur das schreiben betrifft... Seien es kleinere Aufgaben im Haushalt, das Wandbild meiner Tochter oder mein Portfolio... Alles liegt halbgar in der Ecke und...

Ach ich weiß auch nicht.

Aber den ersten Schritt hab ich jetzt getan. Ich hab mir zum Wochenende eine Freundin eingeladen, mit der mach ich jetzt das Wandbild zu Ende. Danach hab ich ein Problem weniger im Kopf, mal sehen, vielleicht wollen meine Finger und mein Kopf dann wieder etwas produktives leisten. So greif ich mir bisdahin abend immer wieder mal meine texte und les hier oder da malk rein, und guck dann. Meist fällt mir auch noch was ein, aber leider immer nicht dafür wo ich es eigentlich gebrauche könnte....

Ich muss unbedingt an meiner Arbeitsmoral arbeiten, vielleicht bringen mich ja auch Babysteps weiter...

Mal sehen.

LG silence
Titel: Re: Muss sich noch jemand aufraffen, um zu schreiben?
Beitrag von: Alana am 08. August 2011, 14:18:07
@silence:

Ja das kenn ich auch sehr gut.
Es ist immer irgendwas wichtiger oder dringender.
Und das ist ja auch wirklich so.
Aber ich befürchte, das wird einfach immer so sein im Leben.
Ich tendiere sehr dazu, zu sehr Prioritäten zu setzen, was dann in einigen Bereichen zu Stillstand führt.
Ich glaube, ich muss einfach lernen, mehrere Projekte gleichzeitig zu bearbeiten (damit meine ich nicht Schreib-Projekte, sondern auch die Steuer, den Junggesellenabschied für die Freundin etc.)
Denn sonst komme ich wirklich nie dazu, regelmäßig zu schreiben.
Titel: Re: Muss sich noch jemand aufraffen, um zu schreiben?
Beitrag von: Gwendelyn am 08. August 2011, 16:27:17
Es ist irgendwie beruhigend, nicht der einzige Mensch mit einem leichten Motivationsdefizit zu  sein...

Ich hatte letztes Jahr einen ziemlich guten Lauf und plötzlich sind die Diplomprüfungen da und schwuppdiwupp... Während dem Lernen hätte ich wahrscheinlich alle meine offenen Projekte abschließen können, soviel Schreib-Motivation hatte ich. Und kaum waren die Prüfungen vorbei kam das große Motivations-Loch.
Ich brauche in letzter Zeit für alles einen Tritt in den Hintern (oder zwei, oder drei...) oder jemanden der quasi mit geladener Waffe hinter mir steht... Ich bin mir ziemlich sicher, dass es nach dem nächsten NaNo wieder besser wird (der letzte hat wirklich Wunder gewirkt), und bis dahin setze ich mich ein bisschen selbst unter Druck. Ich habe meiner besten Freundin (und aktuellen Haupt-Beta-Leserin) versprochen, bis Ende Oktober eines meiner Projekte abzuschließen.

Wie heißt es doch so schön: Druck ist gut, Druck macht aus Kohle Diamanten  ;) (und aus faulen Studentinnen fleißige Autoren... manchmal jedenfalls...)
Titel: Re: Muss sich noch jemand aufraffen, um zu schreiben?
Beitrag von: Judith am 08. August 2011, 16:53:39
Zitat von: Antigone am 08. August 2011, 12:24:55
Aber vielleicht sollte ich wirklcih mal aufhören, nur den Berg zu sehen. Ich sollte wohl mal mit einem kleinen Schritt anfangen. Vielleicht wäre diese 1-Seite-pro-Tag-Idee was für mich.
Kleine Schritte - das ist der wichtigste Tipp überhaupt, denke ich.

Ich habe dieses "nicht aufraffen können"-Problem in vielen Bereichen meines Lebens: Schreiben, Dissertation und aktuell Jobsuche. Und gerade beim letzten Punkt ist es wirklich ein großes Problem, wenn ich mich nicht aufraffen kann, aber es ist einfach so unglaublich frustrierend und ich frage mich, weshalb ich mir das überhaupt noch antue und mich nicht einfach im Oktober wieder ins gemachte Bett lege (sprich: eine weitere Saison Garderobendienst). Aber auch da helfen mir kleine Schritte, etwa, dass ich jeden Tag zumindest zwei Bewerbungen schreibe.

Und auch das Schreiben klappt bei mir immer am besten, wenn ich mir kleine Portionen vornehme. Selbst im NaNo sage ich mir nicht "du musst jetzt 2000 Wörter schreiben", sondern ich arbeite mich da in 500-Schritten voran (500 Wörter, dann gibts Tee, nochmal 500 Wörter, dann darf ich mal ein wenig ins Forum gucken, etc.).

Momentan aber kann ich mich auch gar nicht aufraffen. Ich muss einen Roman überarbeiten, und solange ich da nicht bei der sprachlichen Feinarbeit bin, fällt es mir schwer, das ganze in kleine Schritte zu unterteilen. Daher sehe ich immer nur dieses Plotchaos, wie es sich vor mir auftürmt, und obwohl ich schon viele Ideen für die Überarbeitung habe, schüchtert mich dieses Chaos ein und ich kann mich nicht dazu aufraffen, überhaupt mal anzufangen.
Ich glaube, ich brauche einen Überarbeitungsplan ...  ::)

Vermutlich bräuchte ich wieder einen Wettbewerb, dann könnte ich mich nicht ewig davor drücken.  ;D
Titel: Re: Muss sich noch jemand aufraffen, um zu schreiben?
Beitrag von: Mulle am 08. August 2011, 20:10:04
Mir geht das immer so. Immer.
Schreiben ist mir eigentlich ziemlich lästig, um ehrlich zu sein. Ich liebe es, Geschichten zu erzählen. Aber ich kann mich schlecht irgendwo hinsetzen und loserzählen, denn ich stottere ganz schrecklich, ich kann keine Noten lesen und Lieder schreiben, und Filme drehen lässt mich auch keiner (ungerecht, eigentlich).
Da bleiben nur Romane, anders werde ich meine Geschichten nicht los.

Und die müssen raus! Das ist so klar wie nur was. Aber klar ist auch: Ich bin und bleibe faul.
Da hilft nix, auch nicht das Wissen, dass ich - wenn ich muss, oder glaube, zu müssen - extrem schnell extrem viel schreiben kann. Das hilft dann höchstens beim Errechnen, wie viele Tage man faul rumhängen kann, bis man sich an die Arbeit machen muss, um die Termine einzuhalten. (Brutalschreiben unter enormem Stress macht dann wieder Angst und Spaß zusammen.)
Ich muss mir das einfach eingestehen: Ich bin sehr faul. Autorin zu sein, ändert da nichts dran. Faul bleibt faul.

Einen Hilfreichen Tipp, den ich da hätte: Nimm dir vor, jeden Tag einen Satz zu schreiben. Einen Satz schafft jeder! Immer! Niemand hat zu wenig Zeit, um jeden Tag einen Satz zu schreiben, Ausreden sind blahblah.  Und wenn das Dokument erstmal offen ist, und man einen Satz geschrieben hat, wird idR von allein mehr draus.

LG Jenny
Titel: Re: Muss sich noch jemand aufraffen, um zu schreiben?
Beitrag von: Ary am 08. August 2011, 20:15:54
Die "nur ein Satz"-Methode wirkt bei mir meistens auch. Heute ist wieder so ein Tret-Tag. ich habe im Moment Zeit ohne Ende, könnte jeden Tag, wenn ich wollte, mindestens 8 Stunden schreiben und dabei sogar noch Pausen machen, aber. Aber. *gnah*
Irgendwie schlägt mir wohl gerade das Wetter auf die Stimmung, und diese blöden Einmalimmonatprobleme, da habe ich immer Depris und Durchhänger, die mir das Schreiben vermiesen. Und das trotz eines Projektes, auf das ich gerade total heiß bin.
Titel: Re: Muss sich noch jemand aufraffen, um zu schreiben?
Beitrag von: Runaway am 08. August 2011, 20:43:36
Ich finde es immer noch so unglaublich - wir hatten eine ähnliche Diskussion ja schon irgendwo (bitte fragt jetzt nicht nach genaueren Daten ;D ) und da war ich auch so erstaunt und hab mich so exotisch gefühlt... denn bei mir ist es so, daß ich mich total aufraffen muß, mal was anderes zu machen als Schreiben! Da müssen schon - so wie jetzt im Moment - die Abschlußprüfungen vom Studium kommen, um mich mal zu bremsen. Oder damals die Abiprüfungen. Aber sonst... ich hab sogar letztens am Tag vor meiner mündlichen Matheprüfung (letzter Versuch!) noch geschrieben, um nicht völlig am Rad zu drehen... hat geholfen  :vibes:
Titel: Re: Muss sich noch jemand aufraffen, um zu schreiben?
Beitrag von: Pestillenzia am 08. August 2011, 21:08:02
Zitat von: Gwendelyn am 08. August 2011, 16:27:17
Ich brauche in letzter Zeit für alles einen Tritt in den Hintern (oder zwei, oder drei...) oder jemanden der quasi mit geladener Waffe hinter mir steht

Also bei letzterem kann ich helfen...  ;D
Titel: Re: Muss sich noch jemand aufraffen, um zu schreiben?
Beitrag von: Mohnrote am 08. August 2011, 22:24:22
Oh ja, dieses Problem kenne ich auch. Schreiben ist nun einmal - im Gegensatz zu Zeichnen, wie ich finde - wirklich anstrengend. Wenn ich einmal damit angefangen habe möchte ich auch etwas schaffen, also eine Szene oder ein Kapitel beenden, und das erfordert eine Menge an Energie, die ich an vielen Tagen nach der Uni nicht mehr aufbringen kann. Und am Wochenende erst einmal ausruhen.. ja, so kommt man schon deutlich in Verzug! Nach dem Schreiben tun mir meistens die Finger weh, und Lernen geht dann auch nicht mehr.
Eine Zeit lang habe ich es geschafft, jeden Tag trotz Uni eine Seite zu schreiben, aber das sind bei mir auch Phasen, die sich mit weniger produktiven abwechseln.
Aber einen Satz pro Tag, das müsste ich eigentlich schon schaffen! Am besten gleich, bevor ich wieder zu müde werde..  ;D
Titel: Re: Muss sich noch jemand aufraffen, um zu schreiben?
Beitrag von: Dealein am 08. August 2011, 23:01:02
Hmmm . . . ja ich kenne dieses Problem nur zu gut. Dabei will ich doch so sehr schreiben. So sehr. Meine Finger brennen schon förmlich. Aber da ist noch das und das und das und das. Ich hasse es. Ich habe vor ab September einen Wochenplan aufzustellen und alles unter zu bekommen was ich machen muss/möchte. Ich muss einfach etwas Ordnung reinbringen.
Titel: Re: Muss sich noch jemand aufraffen, um zu schreiben?
Beitrag von: Judith am 09. August 2011, 09:43:11
Ich finde es einfach immer so schwierig, das, was man im Kopf hat, auf Papier zu bringen. Oft habe ich ganze Szenen im Kopf schon ausformuliert, aber beim Schreiben klingt es dann doof.  ::)
Titel: Re: Muss sich noch jemand aufraffen, um zu schreiben?
Beitrag von: Lila am 09. August 2011, 11:56:25
Hach, Leute! Wisst ihr, warum ich diesen Thread liebe? Ich habe nämlich auch immer gedacht: "Wahnisnn... du bist hier von so vielen so fleißigen Schreiberlingen umgeben und du selbst brinst einfach nichts zustande!" Aber jetzt weiß ich, das ist ja gar nicht so! Es geht mir ja gar nicht allein so, sondern noch ganz vielen anderen! :vibes: Und vielleicht sind ja sogar die, bei denen es automatisch läuft die rühmliche Ausnahme und ich brauche mir überhaupt keinen Kopf zu machen, dass es mal mehr, mal weniger fluppt. Das ist so toll! :wolke:

Versteht mich nicht falsch! Nicht, dass ich mich darüber freue, dass ihr auch Probleme mit dem Aufraffen habt. Aber es tut enfach gut zu wissen, dass es doch zumindest bei einem nicht allzu geringen Teil der Leute in diesem Forum genauso läuft wie bei mir und das finde ich jetzt einfach mal herrlich und beruhigend! :prost:
Titel: Re: Muss sich noch jemand aufraffen, um zu schreiben?
Beitrag von: Mika am 09. August 2011, 15:30:14
Auch wenn ich durch den T12 schon saumäßig viel dieses Jahr geschrieben habe, jedes Mal aufs Neue muss ich mit mir kämpfen ob ich mich jetzt an den Pc setze und schreibe oder es doch bleiben lasse. Jedes Mal sind da eine Menge Verlockungen außen rum, egal ob jetzt das Internet, das mich laufend fesselt, oder sich im Fernseher irgendwie berieseln zu lassen.
Am Anfang des Jahres, mit dem ausgehenden Semester, als ich meine Zwischenprüfung zu schreiben hatte, lernen hätte sollen, eine Hausarbeit auch noch geschrieben werden musste und ich eigentlich gar nicht so viel hätte schreiben dürfen, weil ich ja den gebrochenen Arm hatte, da habe ich solche Massen an Wörtern herausgehauen, dass ich teilweise Angst vor mir selbst hatte. Und jetzt... hmpf... jetzt hätte ich Semesterferien und hätte eigentlich Zeit. Eigentlich.

Aber da ist dieser schon häufiger hier erwähnte Berg Arbeit. Umzug hier, Umzug da (da meine ganze Familie umzieht und jeder wo anders hin sind es ca. 7 Stück und 5 Wohnungen die hergerichtet werden müssen), dieses und jenes muss noch getan werden, hier renoviert, da gemalert und dann immer wieder Mittelaltermärkte, ach ja und theoretisch noch ne Hausarbeit, mal ganz davon abgesehen, dass ich mich freiwillig zum betan gemeldet habe und die Story eigentlich auch richtig klasse finde.
Aber meine Faulheit steht mir mal wieder im Weg.

Ich weiß momentan nicht wirklich wo ich anpacken soll, würde mich am liebsten irgendwo eingraben und einfach schlafen. Obwohl ich eigentlich weiß, dass ich zumindest versuchen sollte zu Schreiben, denn Schreiben hilft mir in solchen psychisch etwas stressigeren Situationen zumindest... oh weh, irgendwie naht möglicherweise auch mal wieder ne allgemeine Depriphase, ich kenn die Zeichen ja eigentlich mittlerweile...

Mal sehen ob ich meine Motivation wieder finde, ich muss mich eben einfach zwingen. Kleine Schritte helfen mir nicht, sondern nur persönlicher Zwang und kleine Tritte von meinen Paten in den Hintern. Ob das Ergebnis dann am Ende stimmt, keine Ahnung, aber zum Glück kann ich ja noch überarbeiten...
Titel: Re: Muss sich noch jemand aufraffen, um zu schreiben?
Beitrag von: Alana am 09. August 2011, 22:12:56
@Tastentänzerin: Genauso ging es mir auch, mnit soviel Resonanz hab ich nicht gerechnet.
Ich versteh dich gut, natürlich wünscht man es keinem, aber man freut sich einfach, dass man nicht allein ist.
Und es bedeutet wohl auch nicht, dass man nicht zum Schreiben geeignet ist.

@Judith: Mir geht das auch so. Ich kann oft nicht mit Worten ausdrücken, was ich im Kopf habe.
Ich glaube aber, dass man das lernen kann.
Ich würde gern einen Kurs dazu machen.

@all: Ich hab nun mein Herzensprojekt mal wieder auf die Seite gelegt und ein anderes, einfacheres Projekt angefangen.
Einfach um mal freier schreiben zu können.
Das wirkt. Ich komm damit ganz gut voran.


Titel: Re: Muss sich noch jemand aufraffen, um zu schreiben?
Beitrag von: Thaliope am 10. August 2011, 08:25:31
Oh, ich habe auch damit zu kämpfen. Und dann wird man ungnädig mit sich selbst, weil wieder so viel Zeit verstrichen ist und man immer noch nichts Veröffentlichbares auf die Beine gestellt hat.

So komisch es klingt, manchmal ist es wirkungsvoller, wenn ich mir "erlaube" zu schreiben, als wenn ich versuche, mich dazu zu zwingen ... Aber ich bin auch ein durch und durch verqueres Wesen.  :darth:

Ansonsten fühlt euch in bester Gesellschaft: Douglas Adams fand auch das Schreiben selbst den unangenehmsten Teil am Schriftstellerdasein (und hat deshalb auch alle Abgabefristen versaubeutelt).
Und irgendjemand, der mir jetzt nicht einfällt, sagte so treffend: Ideen zu haben ist himmlisch, sie auszuarbeiten ist die Hölle.

Ich wünsch euch viel Erfolg beim Aufraffen! :gruppenknuddel:
Titel: Re: Muss sich noch jemand aufraffen, um zu schreiben?
Beitrag von: Alana am 10. August 2011, 10:02:59
@Thaliope: Wow, ich hab was mit Douglas Adams gemeinsam!  ;D
Ich hätte nicht gedacht, dass ich das mal von mir sagen kann.

Danke ihr Lieben, jetzt fühl ich mich schon viel besser!
Und gestern hab ich einiges geschafft.
Titel: Re: Muss sich noch jemand aufraffen, um zu schreiben?
Beitrag von: chaosqueen am 10. August 2011, 10:10:33
Danke für diesen Thread und die vielen Seelenverwandten! Ich habe auch das Problem mit Prokrastination und Aufschieberitis, und zwar in allen Bereichen.
Schreiben - Steuererklärung (urks!) - Job (selbständig zu sein hat wirklich Vor- und Nachteile ...) - Hausarbeit (wer macht eigentlich über Nacht mein Geschirr immer wieder dreckig?!) und und und ...

In 20min muss ich zum Zahnarzt los und habe derzeit noch ein nasses Handtuch auf dem Kopf und ungpeutzte Zähne. Um beides zu ändern, brauche ich maximal 5 Minuten, bleiben noch 10 zum Schreiben (und 5, um Schuhe etc. anzuziehen) - tschakka, mal schauen, was ich da schaffe! :)

Vor Pfannen und Freddy hab ich noch etwas Angst, aber notfalls begebe ich mich irgendwann in den Thread ... Erstmal hoffe ich, dass ich im Urlaub in Schweden zum Schreiben komme, bisher hat es dort immer funktioniert.
Titel: Re: Muss sich noch jemand aufraffen, um zu schreiben?
Beitrag von: Schommes am 10. August 2011, 10:11:24
Mir geht das auch ganz genauso, mit den netten Unterschied, dass mir jetzt bei meinem Zweitprojekt mein Verlag sanft im Nacken sitzt, weil die natürlich auch ihre Fristen und Termine haben. Ich hoffe, das klingt jetzt nicht überheblich, aber freue Dich an der Zeit, wo das Schreiben nur ein Hobby ist und Du Dich dabei niemandem verpflichtet fühlen musst, außer Dir selbst.
Titel: Re: Muss sich noch jemand aufraffen, um zu schreiben?
Beitrag von: Alana am 10. August 2011, 10:16:43
@Schommes: Das ist nicht überheblich, es hat sicher Vor- und Nachteile, auch wenn sich jeder von uns wünscht, ein Buch an den Verlag zu bringen.

Glückwunsch zu deinem Erfolg übrigens!
Dein Buch hab ich schon vorbestellt, das ist genau auf meiner Linie, ich bin schon sehr gespannt!
Titel: Re: Muss sich noch jemand aufraffen, um zu schreiben?
Beitrag von: Rika am 10. August 2011, 10:18:14
Zitat von: Thaliope am 10. August 2011, 08:25:31
Und irgendjemand, der mir jetzt nicht einfällt, sagte so treffend: Ideen zu haben ist himmlisch, sie auszuarbeiten ist die Hölle.
Mmm, so weit würde ich dann nicht gehen. Und zumindest mir gehts auch bei den meisten Dingen so, daß ich es erstmal schwer finde, mich dazu aufzuraffen. Wenn ich dann erstmal in Gang bin geht's meistens. :)
Auch mich baut es auf, daß ich damit hier nicht alleine bin... und es erklärt mir gerade, warum Battles gut für mich funktionieren, solange ich nicht ins Rot falle: das ist wie ein Pakt mit einer Freundin, wenn wir beide Prokrastinieren "ok, ich mache mein X, wenn du dein Y tust". Und das wirkt Wunder! :)
Titel: Re: Muss sich noch jemand aufraffen, um zu schreiben?
Beitrag von: Alana am 10. August 2011, 10:23:07
@Rika: Ich versteh das schon.
Bei mir ist das auch so. Solange das Rennen gut läuft, kann ich nochmal zulegen und Bestzeit erlaufen.
Wenn ich aber zurückfalle, dann gebe ich auf.
Titel: Re: Muss sich noch jemand aufraffen, um zu schreiben?
Beitrag von: Adalia am 10. August 2011, 10:26:45
@Schommes: das ist ein interessanter Punkt.
Ich bin eigentlich relativ diszipliniert beim Schreiben, und schaffe es regelmäßig mich zu überwinden. Aber Überwindung kostet es manchmal schon. Und natürlich habe ich die Freiheit auch mal eine Woche nichts zu Schreiben. Was mir manchmal auch gut tut, wenn ich dann mit etwas Abstand wieder weitermache (zu lange Pausen tun mir allerdings nicht gut, da die Geschichte dann irgendwie aus dem Fluss ist).
Ich frage mich oft, ob das bei mir besser oder schlechter werden würde, wenn ich eine Agentur / Verlag im Nacken sitzen hätte. Eigentlich kann ich ganz gut unter Druck arbeiten, aber wenn man wirklich an einer Idee hängt oder einen Tag (oder mehrere) hat an dem es einfach nicht läuft, dann ist das bestimmt ganz schön belastend, wenn man schreiben MUSS.
Ich würds aber gern rausfinden, wie ich damit zurecht komme und ob ich das schaffe  ;D
Titel: Re: Muss sich noch jemand aufraffen, um zu schreiben?
Beitrag von: Schommes am 10. August 2011, 10:28:41
Zitat von: Alana am 10. August 2011, 10:16:43
@Schommes: Das ist nicht überheblich, es hat sicher Vor- und Nachteile, auch wenn sich jeder von uns wünscht, ein Buch an den Verlag zu bringen.
Und ich wünsche es Euch allen. Ich muss an der Stelle immer betonen, dass das bei mir eine mittlerweile zehnjährige Vorgeschichte, die aber hier nicht so sichtbar ist, weil ich erst zum TiZi kam, als der Vertrag schon da war. Das wirkt dann wahrscheinlich immer ein bisschen so, als ob das bei mir aus dem Nichts kam. Ich kann mich daher sehr gut mit all den hier beschriebenen Schwierigkeiten identifizieren, da ich das alles selber durchgemacht habe und durchmache. Es wird eben durch den Vertrag leider nicht besser. Aber ich will jetzt auch nicht ungebührlich rumjammern. Die Tatsache, dass es jetzt geklappt hat ist natürlich ein Traum.

OT/
Zitat von: Alana am 10. August 2011, 10:16:43
Glückwunsch zu deinem Erfolg übrigens!
Dein Buch hab ich schon vorbestellt, das ist genau auf meiner Linie, ich bin schon sehr gespannt!
Herzlichen Dank. Echt? Du bist eine von dem halben Dutzend Unerschrockenen, die das Buch bei Amazon bereits geordert haben? Das schmeichelt.
/OT
Mir helfen manchmal Rituale. Das ist ein bisschen wie als man von Mama und Papa zum ersten Mal auf den Pott gefesselt wurde. Da gab es Tee und Kekschen, das Lieblingskuscheltier. Ich brauche heute immer erstmal einen Espresso (der mir irgendwann die Zigaretten ersetzte). Das hilft beim Einstieg in die Arbeitsphase. Motivierend finde ich auch, besonders gute Stellen in Büchern anderer zu lesen. Dann habe ich das Gefühl: "So mache ich das jetzt auch."
Titel: Re: Muss sich noch jemand aufraffen, um zu schreiben?
Beitrag von: chaosqueen am 10. August 2011, 10:30:05
So, das waren 239 Wörter, juhu! :)

Ab zum Zahnarzt, vielleicht hab ich nachher ja noch mal 10 Minuten Zeit, um nach und nach meine 1000 Wörter zu erreichen, die ich eigentlich als Tagesziel habe ...
Titel: Re: Muss sich noch jemand aufraffen, um zu schreiben?
Beitrag von: Schommes am 10. August 2011, 10:33:19
Zitat von: Adalia am 10. August 2011, 10:26:45
Ich frage mich oft, ob das bei mir besser oder schlechter werden würde, wenn ich eine Agentur / Verlag im Nacken sitzen hätte. Eigentlich kann ich ganz gut unter Druck arbeiten, aber wenn man wirklich an einer Idee hängt oder einen Tag (oder mehrere) hat an dem es einfach nicht läuft, dann ist das bestimmt ganz schön belastend, wenn man schreiben MUSS.
Wenn Du so bist, wie ich, dann wird es Dir wahrscheinlich so gehen, wie mir jetzt. Ich habe Abgabefrist für ein Miniexposé (wobei zwei oder gar drei natürlich auch nicht schlecht wären) für Anfang nächster Woche bei meinem Agenten, weil mein Lektor sanft nachgehakt hat und wir ihm irgendwas sagen mussten. Offensichtlich ist das für meinen inneren Prokrastinierer wieder nicht knapp genug, denn ich hänge stattdessen hier und schreibe Dir. Wahrscheinlich mach ich dann wieder alles auf die letzte Minute wie immer in meinem Leben. Auf der einen Seite kommen dabei bei mir meist super Sachen raus, auf der anderen Seite nerve ich mich selbst damit unglaublich an. Warum kann ich nicht einfach mal entspannt arbeiten, wenn ich die Zeit dazu habe?
Titel: Re: Muss sich noch jemand aufraffen, um zu schreiben?
Beitrag von: zDatze am 10. August 2011, 10:35:35
ZitatIch hoffe, das klingt jetzt nicht überheblich, aber freue Dich an der Zeit, wo das Schreiben nur ein Hobby ist und Du Dich dabei niemandem verpflichtet fühlen musst, außer Dir selbst.
Ja, da ist durchaus etwas dran. Trotzdem schreibt es sich vielleicht mit diesem sanften Druck "leichter", da man ja auch ein Ziel vor Augen hat. Ich persönlich kann da effektiver Arbeiten, wenn ich wirklich etwas habe, worauf ich mich fokusieren kann und da ist es durchaus hilfreich, wenn der Druck von außen kommt. Selber tendiert man immer dazu, sich zu drücken. Man trickst sich eben gerne selber aus und findet immer wieder eine neue Ausrede, warum man jetzt nicht schreiben kann.

Tja, und jetzt fragt nicht, wie es zu dieser Wette zwischen mir und einem ehemaligen Zockerkollegen kam: "In 10 Jahren ein Hardcover oder du musst mein Zimmer aufräumen!" :rofl:
Titel: Re: Muss sich noch jemand aufraffen, um zu schreiben?
Beitrag von: Alana am 10. August 2011, 10:40:37
@zDatze: coole Wette  ;D

@Schommes: Na klar, warum denn nicht?
Das klingt super und ich liebe solche Themen!

Übrigens, so sehr ich mir wünsche, irgendwann Erfolg zu haben, die Vorstellung, dass mir dann mehrere Leute im Nacken sitzen, die mir sagen, wie ich mein Buch schreiben soll und bis wann gefällt mir nicht sonderlich. Wenn ich jetzt einfach drauf los schreibe, dann mach ich das für mich und wie es mir gefällt.
Das hat schon was.

Das mit der "Einstiegsdroge" klingt auch logisch, da überleg ich mir was.
Titel: Re: Muss sich noch jemand aufraffen, um zu schreiben?
Beitrag von: Schommes am 10. August 2011, 10:43:03
Zitat von: zDatze am 10. August 2011, 10:35:35
Ja, da ist durchaus etwas dran. Trotzdem schreibt es sich vielleicht mit diesem sanften Druck "leichter", da man ja auch ein Ziel vor Augen hat.
Da ist sicherlich auch was dran. Aber auch mir kann das jetzt passieren, dass der Verlag die Idee dann einfach nicht mag und sich damit erstmal alles wieder verflüchtigt. Blöd ist halt einfach das Gefühl, nicht mehr die Zeit zu haben, alles gründlich entwickeln zu können. Ich bin gezwungen alles so ein bisschen hinzuhuschen und habe Angst, mich damit zu sehr festzulegen, weil ja dann im Winterkatalog wahrscheinlich gleich ein Vorschautext auftaucht, an den ich dann einfach gebunden bin, auch wenn ich dann vielleicht ganz andere Ideen habe. Aber vielleicht ist das alles auch totaler Unsinn und ich mache mir nur selber unnötige Probleme.  :hmmm:
Titel: Re: Muss sich noch jemand aufraffen, um zu schreiben?
Beitrag von: zDatze am 10. August 2011, 10:50:51
ZitatDa ist sicherlich auch was dran. Aber auch mir kann das jetzt passieren, dass der Verlag die Idee dann einfach nicht mag und sich damit erstmal alles wieder verflüchtigt.
Aber (und das ist ein großes aber) du hast die Chance ein weiteres Werk nachzulegen! Wenn sie deine erste Idee so toll fanden, um sie zu veröffentlichen, warum sollte es dann mit der zweiten nicht auch klappen? ;)

ZitatBlöd ist halt einfach das Gefühl, nicht mehr die Zeit zu haben, alles gründlich entwickeln zu können. Ich bin gezwungen alles so ein bisschen hinzuhuschen und habe Angst, mich damit zu sehr festzulegen, weil ja dann im Winterkatalog wahrscheinlich gleich ein Vorschautext auftaucht, an den ich dann einfach gebunden bin, auch wenn ich dann vielleicht ganz andere Ideen habe. Aber vielleicht ist das alles auch totaler Unsinn und ich mache mir nur selber unnötige Probleme.  :hmmm:
Oh, dass du das Gefühl hast, dass dir die Zeit fehlt ist natürlich nicht toll. Die Zweifel kann ich gut verstehen auch wenn ich selbst noch nicht in der Situation war. Man hat ja doch den Anspruch auf sich selbst mit jedem Buch besser zu werden. Und ich glaube, wenn man sich auch wirklich reinhängt, dann kann eigentlich kein kompletter Mist rauskommen und dein Agent wird dich da sicherlich auch darauf hinweisen, falls du in eine Richtung driftest, die nicht so ideal ist. :)
Titel: Re: Muss sich noch jemand aufraffen, um zu schreiben?
Beitrag von: Alana am 10. August 2011, 10:58:47
So ihr Lieben, das Baby schläft, daher mach ich jetzt den Tintenzirkel zu und das Schreibprogramm auf.

Bis später :)
Titel: Re: Muss sich noch jemand aufraffen, um zu schreiben?
Beitrag von: Schommes am 10. August 2011, 10:59:04
Zitat von: zDatze am 10. August 2011, 10:50:51
Aber (und das ist ein großes aber) du hast die Chance ein weiteres Werk nachzulegen! Wenn sie deine erste Idee so toll fanden, um sie zu veröffentlichen, warum sollte es dann mit der zweiten nicht auch klappen? ;)
Dein Wort in Allahs Gehörgang   :bittebittebitte:
Zitat von: zDatze am 10. August 2011, 10:50:51
Oh, dass du das Gefühl hast, dass dir die Zeit fehlt ist natürlich nicht toll. Die Zweifel kann ich gut verstehen auch wenn ich selbst noch nicht in der Situation war. Man hat ja doch den Anspruch auf sich selbst mit jedem Buch besser zu werden. Und ich glaube, wenn man sich auch wirklich reinhängt, dann kann eigentlich kein kompletter Mist rauskommen und dein Agent wird dich da sicherlich auch darauf hinweisen, falls du in eine Richtung driftest, die nicht so ideal ist. :)
Hoffe ich auch. Aber im Augenblick machen mir auch so Sachen graue Haare, wie: Wenn ich jetzt meinen Prota benenne, ist das eventuell damit bereits in Stein gemeißelt, weil es dann bereits im Winter im Katalog erscheint. Bis jetzt habe ich mir immer vorbehalten, solchen Sachen in letzter Sekunde noch zu ändern.
So jetzt muss ich mit meiner Frau erstmal zum Arzt. Zu allem Überfluss hat unser Nachwuchs heute errechneten Geburtstermin. Ich hoffe, er lässt sich noch ein bisschen Zeit.  ;)
Titel: Re: Muss sich noch jemand aufraffen, um zu schreiben?
Beitrag von: Debbie am 10. August 2011, 12:38:27
Dann oute ich mich auch mal...

In stressigen Phasen (viele Termine, viel Arbeit, etc.) komme ich garnicht zum Schreiben  :schuldig:

Das gleiche gilt für die letzten Wochen vor dem Geburtstag meines Sohnes, vor Halloween und Weihnachten - da bin ich so mit Planung und Umsetzung beschäftigt, dass ich tatsächlich zur Abwechslung kaum an die Geschichte denke; noch einen sinnvollen, zusammenhängenden Satz schreiben kann...
Allerdings beginnt dann das Kopfkino, wenn ich im Bett liege und Stille einkehrt - sie wollen einfach keine Ruhe geben  :pfanne: - nur dann bin ich eben auch zu müde um nochmal aufzustehen  :gähn: 

Trotzdem zwinge ich mich in diesen Wochen dazu, akribisch alle Ideen festzuhalten und wenigstens meine Recherche-Bücher durchzuackern: bevor mir nachts die Augen zufallen, nebenbei beim Essen oder eben zwischen Tür und Angel. Anfangs hab ich versucht ganz darauf zu verzichten, und mich entweder auf das reale Leben oder das Buch zu konzentrieren... Wenn ich aber länger als drei Tage garnichts für meine Geschichte tue, verschlechtert sich meine Laune enorm  :brüll:
Also versuche ich jetzt eben alles irgendwie zu verbinden...

Generell fällt mir das "Umschalten" schwer - wenn ich am Schreiben bin, und eine Szene noch nicht beendet habe, tut es quasi körperlich weh, wenn ich abbrechen muss um alltägliche Dinge zu erledigen. Und wenn ich mich dann wieder an die Szene setze, ist mein Kopf noch so voll mit anderen Dingen, dass ich mindestens 20 Minuten brauche um wieder "rein zu finden"... Im Grunde das gleiche Problem, das auch schon Rika und Alana beschrieben haben.

Naja, wie gesagt, wenn ich es einfach lassen könnte, würde ich es sofort tun!


@Alana: Dein letzter Post hätte von mir sein können  ;)
Titel: Re: Muss sich noch jemand aufraffen, um zu schreiben?
Beitrag von: Snöblumma am 10. August 2011, 13:45:23
Zitat von: Debbie am 10. August 2011, 12:38:27Dann oute ich mich auch mal...
In stressigen Phasen (viele Termine, viel Arbeit, etc.) komme ich garnicht zum Schreiben  :schuldig:

Ich wünschte manchmal, das ginge mir so. In stressigen Phasen neige ich immer eher dazu, unbedingt noch zu schreiben, egal, wie müde ich bin oder was ich sonst noch zu tun hätte. Notfalls ziehe ich mir einen Kaffee mehr rein, schlafe mal nebenbei auf irgendeinem Weg von A nach B, oder schreibe parallel zu dem, was ich eigentlich tun sollte.

Wenn ich aber Zeit habe, dann kann ich mich gar nicht aufraffen, irgendwie mit dem Schreiben anzufangen. Stattdessen sitze ich den ganzen Tag da, denke mir, dass ich jetzt doch mal schreiben könnte, fange mal mit dem Haushalt an und stelle irgendwann fest, dass es sowieso schon zu spät ist, um noch vernünftig was anzufangen. Das ist vollkommen bekloppt, aber ich kann es nicht abstellen. Und es hängt auch nicht damit zusammen, dass ich immer an diesen Tagen just keine vorgeplotteten Szenen herumliegen  hätte, meine Geschichte gerade hängt oder ich an einem toten Punkt angekommen bin - das habe ich alles schon mal abgecheckt. Außerdem ändert sich der Plotplan ja nicht von heute auf morgen, je nach Stressniveau ;) . Ich habe keine Ahnung, was für eine doofe Angewohnheit das ist, aber je mehr Stress, umso produktiver werde ich.  :brüll:
Titel: Re: Muss sich noch jemand aufraffen, um zu schreiben?
Beitrag von: Gargoyle am 10. August 2011, 16:25:49
Gott sei dank, es geht also nicht nur mir manchmal so, dass ein Projekt in den Hintergrund zu driften droht, bzw. man kaum Zeit und Muße dafür hat.
Neben Beruf und Familie bleibt mir momentan kaum Zeit und da auch noch etwas für das Schreiben freizuschaufeln ist manchmal sehr schwer.
Bei mir hilft auch nur:
- zur Not kleine Schritte,
- realistische Ziele setzen.
In der Regel klappt das, auch wenn ich mir gerade vorkomme wie eine Schnecke im Himalaya  :gähn:
Titel: Re: Muss sich noch jemand aufraffen, um zu schreiben?
Beitrag von: Pestillenzia am 10. August 2011, 17:32:59
Zitat von: Debbie am 10. August 2011, 12:38:27
Und wenn ich mich dann wieder an die Szene setze, ist mein Kopf noch so voll mit anderen Dingen, dass ich mindestens 20 Minuten brauche um wieder "rein zu finden

Das kenne ich, so gehts mir auch. Wenn ich aus irgendeinem Grund nicht richtig abschalten kann oder noch nicht in den Schreibmodus umgeschalten habe, finde ich meine Erzählstimme oder die Stimme meiner Figuren nicht und alles klingt fürchterlich hölzern. Ich muss mir meistens die letzten paar Seiten durchlesen und dann noch ein bisschen vor mich hin sinnieren, um wieder ein Gefühl für den Text zu bekommen. Deshalb fange ich erst gar nicht an, wenn ich nur 15 oder 20 Minuten Zeit habe, weil es garantiert nichts wird. Zumindest rede ich mir das ein...  :versteck:
Noch schlimmer ist es aber, wenn ich im Schreiben bin und mein Mann kommt nichtsahnend ins Zimmer und fragt/sagt irgendetwas. Dann habe ich auf den Schlag große Lust, ihn zu erwürgen, weil ich dann garantiert aus dem Fluss bin.

Habe ich aber mal richtig viel Zeit, gehts mir so wie Snöblumma, dann ist sogar das Spinnwebenausdeneckenpfriemeln besser als Schreiben.  :wums:  Und hinterher ärgere ich mich dann wieder, dass ich nix geschafft habe. Wenn das irgendwer kapiert, bitte melden, ich tu's nämlich nicht.
Titel: Re: Muss sich noch jemand aufraffen, um zu schreiben?
Beitrag von: Nebeldiener am 11. August 2011, 18:57:13
Und ich dachte immer, dass der TZ so produktiv sei ;D
Bei mir ist es sehr oft so, dass ich mich am morgen sehr auf das Schreiben am Abend freue und dann am Abend kommt so viel "dazwischen", dass ich dann wieder nicht geschrieben habe, obwohl ich eigentlich mehr als genug Zeit hätte.
Ich habe generell immer am meisten Lust aufs Schreiben, wenn ich keine Zeit dazu habe. Dann würde ich mich am liebsten ransetzen und losschreiben, wenn ich dann nach der Schule mit arbeiten fertig bin erst mal Compi an (schreibe auf meinem Lapi), nd dann merke ich beim Schlafen, dass ich wieder nicht geschrieben habe.
Werde mich aber gleich versuchen ranzusetzen, mal schauen obs heute klappt ;)
Titel: Re: Muss sich noch jemand aufraffen, um zu schreiben?
Beitrag von: zDatze am 12. August 2011, 11:27:16
ZitatUnd ich dachte immer, dass der TZ so produktiv sei ;D
Na, die T12er haben immerhin schon zusammen über 3.000.000 Wörter geschafft. Grob überschlagen sind das 30 Bücher. *hüstel* Wie war das mit unproduktiv? :P

Der Unterschied ist dann eben doch, ob man sich hinsetzt und jetzt sein Pensum schreibt oder nicht. Hat manchmal schon etwas von Masochismus, wenn man völlig platt ist und das Hirn eigentlich nur mehr Ruhe haben will, aber wenn man nicht schreibt, kommt man auch nicht weiter. Darüber sollte man sich auch klar sein. Ein Satz ist besser als gar nichts. Einen Satz kann man überarbeiten. Bei einer leeren Seite wird das allerdings schwierig.
Titel: Re: Muss sich noch jemand aufraffen, um zu schreiben?
Beitrag von: Nebeldiener am 12. August 2011, 13:04:14
Zitat von: zDatze am 12. August 2011, 11:27:16
Na, die T12er haben immerhin schon zusammen über 3.000.000 Wörter geschafft. Grob überschlagen sind das 30 Bücher. *hüstel* Wie war das mit unproduktiv? :P

Ich dachte eher, dass jeder hier täglich sein Pensum schreibt und nur ich mich nicht dazu aufraffen kann^^

Apropo hinsetzen und sein Pensum schreiben: Ich hab gestern 200 Wörter geschrieben :P
Zwar nicht viel, aber immerhin endlich wieder mal geschrieben :)
Ich glaube aber, dass ich mich nicht aufraffen kann, weil ich mich vor der beforstehenden Szene drücken will (hoffe, ich habe sie bald durch).

lg Nebeldiener
Titel: Re: Muss sich noch jemand aufraffen, um zu schreiben?
Beitrag von: Pestillenzia am 15. August 2011, 18:21:45
Zitat von: Nebeldiener am 12. August 2011, 13:04:14
Ich glaube aber, dass ich mich nicht aufraffen kann, weil ich mich vor der beforstehenden Szene drücken will (hoffe, ich habe sie bald durch).

Genau zu diesem Problem hab ich vor Kurzem etwas gelesen. Ich glaube, es war im Blog von Holly Lisle. Dummerweise finde ich die Stelle nicht mehr. Jedenfalls sagt sie (oder doch ein anderer Autor? - egal), dass Szenen, die man nur widerwillig schreibt und einem keinen Spaß machen, einen Haken haben. Denn was dem Autor keinen Spaß macht, macht später dem Leser - angeblich - auch keinen Spaß. Wenn man an so seiner Szene arbeitet (oder sich davor drückt, das kenne ich auch nur zu gut), dann sollte man sie noch einmal gründlich überdenken oder ganz streichen.

Wieviel Wahrheitsgehalt darin steckt, kann ich nicht beurteilen, aber es klingt für mich schlüssig. Ich habe es, seit ich diesen Tip gelesen habe, selbst ausprobiert und bei mir traf es zu. Die Szene, die einfach nicht aufs Papier wollte, habe ich komplett geändert und siehe da - auf einmal flutschte sie aus den Tasten.
Titel: Re: Muss sich noch jemand aufraffen, um zu schreiben?
Beitrag von: et cetera am 16. August 2011, 07:20:03
Seit ich meine Geschichten durchplane, muss ich mich auch oft aufraffen, um weiter zu schreiben. Irgendwie packt es mich nicht ganz so, wenn die Überraschung, wie die Geschichte weiter geht, weg ist. Aber da muss ich wohl durch, denn wenn ich nicht plane, kommt nur Murks heraus und ich fahre den Plot gegen die Wand ;)
Titel: Re: Muss sich noch jemand aufraffen, um zu schreiben?
Beitrag von: Luna am 16. August 2011, 08:49:19
Beruhigend zu wissen, das ich nicht alleine bin. Ich habe neben dem Job noch ein sehr zeitintensives Hobby: ein Pferd. Das möchte täglich versorgt werden und bis ich eine neue Reitbeteiligung habe, muss ich beinahe täglich in den Stall. Vor acht Uhr bin ich unter der Woche selten daheim und dann noch schreiben :seufz:? Ich bin oft so platt, das ich einfach nur meine Beine hochlegen und mich vom Massenbeeinflussungsgerät berieseln lassen möchte oder mit Dragon Age auf der Playstation prokrastiniere. Hinzu kommt noch, ich habe zur Zeit das selbe Problem wie Nebeldiener:
Zitat von: Nebeldiener am 12. August 2011, 13:04:14
Ich glaube aber, dass ich mich nicht aufraffen kann, weil ich mich vor der beforstehenden Szene drücken will (hoffe, ich habe sie bald durch).
Ich hasse diese Szene, dieses Kapitel und bin auch so froh, wenn ich da durch bin und andere Szenen schreiben kann, auf die ich mich teilweise schon freue.
Gestern habe ich es dann mal probiert und meinen Plot in diesem Kapitel größtenteils über den Haufen geworfen und neu geplottet. Immerhin, im Moment scheint es zu helfen. Ich konnte mal wieder etwas schreibenund das, ohne mich groß dazu überwinden zu müssen :) . Na ja, bessser gesagt, ich habe eher gestrichen, überarbeitet, Sätze geändert. Jetzt bin ich an der Stelle, die völlig anders ablaufen wird als vorher. Mal sehen, obs nun besser klappt.
Titel: Re: Muss sich noch jemand aufraffen, um zu schreiben?
Beitrag von: Sorella am 16. August 2011, 09:25:23
Das Problem mit der nächsten Szene wollte ich auch schon hier posten. Nebeldiener ist mir zuvor gekommen. Ich stehe vor einer Szene, die inhaltlich komplett fertig ist, sogar den Dialog habe ich prinzipiell fertig. Gestern habe ich das Setting nochmal recherchiert - Also alles ist bereit. Warum drücke ich mich vor dem "Schönschreiben"? Ich will es irgendwie besonders perfekt machen, mich total hineinfühlen und fange aus Angst davor gar nicht erst an.

Andere Szenen wiederum flutschen in einem Zug heraus und müssen kaum nachbearbeitet werden.  :hmmm: Die Schreiberei fällt mir insgesamt gar nicht leicht, es ist eine Riesenquälerei... Und doch kann ich es nicht lassen. Wenn ich aufhören müsste, wäre ich sehr unglücklich.

Sollte ich den Perfektionsanspruch lassen? Kommt dann nicht Müll raus?
Titel: Re: Muss sich noch jemand aufraffen, um zu schreiben?
Beitrag von: Pestillenzia am 16. August 2011, 09:49:12
Zitat von: Sorella am 16. August 2011, 09:25:23
Sollte ich den Perfektionsanspruch lassen? Kommt dann nicht Müll raus?

Ich glaub nicht, dass nur Müll rauskommt, wenn Du etwas lockerer rangehst. Gerade dann, wenn man etwas besonders gut machen will - und nicht nur beim Schreiben - verkrampft man leicht und dann geht die ganze Sache vielleicht nicht gerade in die Hose, aber es wird nicht so gut wie wenn man mit etwas mehr Leichtigkeit an die Sache geht.

Lockerlassen und Perfektion sind in meinen Augen kein Widerspruch, ganz im Gegenteil. Bei mir ist das so, wenn ich eine Szene besonders gut schreiben will, verkrampft sich sinnbildlich mein Schreibmuskel, sprich das Gehirn und dann kommt nur verkrampftes Zeug heraus, das hölzern und abgehackt klingt.

In solchen Situationen bin ich immer kurz vorm Verzweifeln und raufe mir die Haare, weil es immer schlimmer wird, je mehr ich etwas Gutes herbeizwingen will. Ich versuche dann - wie oben geschrieben - die Szene zu ändern und sie anders ablaufen zu lassen. Wenn das nicht geht oder mir gerade keine Alternative einfällt und die Szene unbedingt notwendig ist, dann schreibe ich das, was mir gerade in den Sinn kommt und wenn es sich noch so übel anhört. Aber Hauptsache, ich habe diese Hürde erst einmal überwunden und kann weiterschreiben.
Wenn ich dann das nächste Mal vor dem Text sitze, lese ich mir die Problemstelle nochmals durch und bisher war es dann immer so, dass mir danach eine bessere Lösung bzw. bessere Formulierungen eingefallen sind.
Titel: Re: Muss sich noch jemand aufraffen, um zu schreiben?
Beitrag von: Sorella am 16. August 2011, 09:57:41
@Pestillenzia Ja, das ist sicher richtig, und das werde ich auch jetzt mal so versuchen. Danke dafür. Ein kleiner Teufel flüstert mir jedoch noch ins Ohr, dass es mir bei der nächsten Szene wieder so gehen wird.  ::)

Da hilft wohl nur weiterschreiben, egal wie lange ich brauchen werde. Irgendwann werde ich mit der Überarbeitung hoffentlich mal fertig werden. Ich rechne jetzt schon mit Weihnachten. OmeiOmei  :(

Auf alle Fälle beruhigt es mich, dass es anderen ebenso ergeht.
Titel: Re: Muss sich noch jemand aufraffen, um zu schreiben?
Beitrag von: Pestillenzia am 16. August 2011, 10:51:29
Zitat von: Sorella am 16. August 2011, 09:57:41
. Ein kleiner Teufel flüstert mir jedoch noch ins Ohr, dass es mir bei der nächsten Szene wieder so gehen wird.  ::)

Den Fiesling kenne ich, der hockt auch ständig auf meiner Schulter.   :darth:
Titel: Re: Muss sich noch jemand aufraffen, um zu schreiben?
Beitrag von: zDatze am 16. August 2011, 11:00:34
*Sorella eine Pfanne reich, damit sie das Teufelchen verkloppen kann*

Perfektionismus kann echt böse sein, aber verteufeln würde ich ihn nicht. In gesunden Portionen finde ich ihn ganz hilfreich.
Ich nehme an, du überarbeitest und päppelst gleichzeitig deine Geschichte auf? (Ich hab das nur gerade sehr vage im Kopf, sry.)
Titel: Re: Muss sich noch jemand aufraffen, um zu schreiben?
Beitrag von: Winkekatze am 16. August 2011, 12:33:38
Ich muss gestehen, ich habe zur Zeit eher das umgekehrte Problem- ich kann nicht mehr aufhören.  ;D

Am liebsten würde ich Tag und Nacht schreiben, was theoretisch sogar möglich wäre, da ich seit meiner Bewerbung hier leider arbeitslos geworden bin. Praktisch muss ich mich aber eigentlich um neue Arbeit kümmern und für mein Abitur lernen, das ich zur Zeit nachhole und, und, und...
Dabei habe ich gerade so viele Ideen, dass ich mehrere Romane parallel schreiben könnte.  ::)
Titel: Re: Muss sich noch jemand aufraffen, um zu schreiben?
Beitrag von: Mohnrote am 16. August 2011, 19:35:28
@Maneki Neko: Ohh, da spüre ich gerade den puren Neid in mir aufsteigen! Nein ehrlich, solche schreibwütigen Phasen vermisse ich zurzeit schmerzlich. Dann denke ich mir aber wieder, dass das ja einen Grund haben muss, und versuche dann mit großem Aufwand, mögliche Fehler im Plot ausfindig zu machen.. Schreib solange du kannst!  ;D

Das Problem mit gewissen Szenen als Hinderniss begegnet mir gerade am Anfang meiner Geschichte sehr häufig. Es dauert so lange, bis ich die spannenden Stellen erreiche! Aber auch das Frühstücken und der Small Talk muss ja irgendwie bewältigt werden.  ::) Vielleicht mache ich es wirklich so und streiche hier mal radikal!

Danke @Pestillenzia für den Tipp!  :jau:
Titel: Re: Muss sich noch jemand aufraffen, um zu schreiben?
Beitrag von: Spinnenkind am 21. August 2011, 20:40:13
ZitatSollte ich den Perfektionsanspruch lassen? Kommt dann nicht Müll raus?

Das mit dem Perfektionsdrang kenne ich zur Genüge. Bei mir ist es so schlimm, dass ich ihm den Titel "die Inquisition" verliehen habe - teilweise sitze ich eine halbe Stunde vor einem Satz, weil er mir nicht gefällt.

Man sollte wirklich versuchen locker zu lassen. Man muss es so sehen, dass eventuelle spätere Betaleser, Literaturagenten etc. immer etwas zu meckern finden werden. Mir persönlich fällt es schwer, aber locker und mit freiem Kopf schreibt es sich am besten.

ZitatIch muss gestehen, ich habe zur Zeit eher das umgekehrte Problem- ich kann nicht mehr aufhören.  ;D

Darf ich bei dieser Gelegenheit auch Neid- und Missgunstpfannen verteilen? ;D
Titel: Re: Muss sich noch jemand aufraffen, um zu schreiben?
Beitrag von: Pestillenzia am 22. August 2011, 07:52:20
Zitat von: Spinnenkind am 21. August 2011, 20:40:13
Darf ich bei dieser Gelegenheit auch Neid- und Missgunstpfannen verteilen? ;D

Etwas Ähnliches hab ich auch gedacht, nur hab ich mich nicht getraut, das auch zu sagen bzw. schreiben...   :darth:  ;D
Titel: Re: Muss sich noch jemand aufraffen, um zu schreiben?
Beitrag von: Flafi am 22. August 2011, 08:51:53
*meld*

Zwei gescheiterte NaNos, in den letzten zwei Jahren nur drei oder vier Kurzgeschichten. Darf ich hier überhaupt noch mitmachen?  :hmmm:
Woran es liegt, kann ich net sagen. Vielleicht bin ich auch der Meinung, ich bekomme nichts gescheites mehr hin. Vielleicht Zeitmangel. Ich habe drei Ideen für Romane, eine davon seit zehn Jahren am wachsen (GdE). Zudem noch drei Kurzgeschichten und eine FanFic die geschrieben werden will.
Tjoah, wie schreibt man einen perfekten Roman? Das Buch habe ich hier... bisher nicht gelesen.
Und dabei habe ich auch den ganzen Tag, aber das ich zu viel zu tun habe, ist wohl nur ne Ausrede. *seufz*
Titel: Re: Muss sich noch jemand aufraffen, um zu schreiben?
Beitrag von: Spinnenkind am 22. August 2011, 14:52:00
Ich glaube, es ist auch ganz wichtig, sich nicht mit anderen zu vergleichen.

Der Tintenzirkel ist eine fantastische Sache - man sammelt Ideen, bekommt Anstöße und Hilfe. Aber ob man will oder nicht, man schaut sich natürlich nach links und rechts um, was die anderen so produzieren, und auch wie viel sie produzieren. Und hier sind viele sehr produktive Menschen am Start, obwohl sich in diesem Thread manche schon geoutet haben ;D

Auf manche Menschen hat dieser Art "Wettbewerb" einen fördernden Effekt, aber wiederum andere werden dadurch entmutigt (So viel kann ich niemals schreiben, alle anderen schreiben viel mehr, wie soll ich mir überhaupt jemals Hoffnungen auf eine Veröffentlichung machen etc.)
Ich persönlich habe mich vor allem zu Beginn meiner TZ-Zeit oft dabei erwischt, wie ich grantig auf die in meinen Augen unvorstellbar großen Wortzahlen gestarrt habe - und prompt die Lust verloren habe. So etwas schaffe ich ja doch nie, ich bin ja sowas von unkreativ im Vergleich zu den anderen.  Ich habe mich oft richtig "unwürdig" gefühlt, weil ich nie so einen starken Drang zum Schreiben gespürt habe wie scheinbar alle anderen. Dadurch entstanden richtige Schreibblockaden.

Ich denke, das Wichtigste am Schreiben ist, dass man sich dabei frei und glücklich fühlt. Und da hat eben jeder seine Zeiten, egal, wie viel Freizeit oder Nicht-Freizeit derjenige hat. Man muss sich für nichts rechtfertigen. "Aufraffen" ist in Maßen womöglich sinnvoll, wenn man spürt, dass die Lust erst beim Schreiben kommt. Aber wenn dabei sowieso nur Mumpitz herauskommt, wartet man am besten einfach seine Zeit ab. Wenn man das Schreiben liebt, kommt die ganz bestimmt, egal wann.
Titel: Re: Muss sich noch jemand aufraffen, um zu schreiben?
Beitrag von: Winkekatze am 22. August 2011, 17:23:14
Zitat von: Spinnenkind am 21. August 2011, 20:40:13

Darf ich bei dieser Gelegenheit auch Neid- und Missgunstpfannen verteilen? ;D

Zitat von: Pestillenzia am 22. August 2011, 07:52:20
Etwas Ähnliches hab ich auch gedacht, nur hab ich mich nicht getraut, das auch zu sagen bzw. schreiben...   :darth:  ;D

Dann möchte ich aber einen Vorsprung haben um mich zu verstecken.  ;D

Jetzt traue ich mich es ja fast gar nicht zu sagen, aber als mein Laptop putt war, habe ich gleich zwei Bücher geplottet und wenn ich nicht schon zwei Bücher und eine Kurzgeschichte in der Pipeline hätte, würde ich gleich mit schreiben anfangen. :-[ *in Deckung werf* ;D
Titel: Re: Muss sich noch jemand aufraffen, um zu schreiben?
Beitrag von: Runaway am 22. August 2011, 18:04:28
Ich gewähre dir Asyl in meinem Schützengraben, dann schreiben wir da zusammen wie die Verrückten vor uns hin ;D
Titel: Re: Muss sich noch jemand aufraffen, um zu schreiben?
Beitrag von: Pestillenzia am 23. August 2011, 07:14:47
Zitat von: Maneki Neko am 22. August 2011, 17:23:14
Jetzt traue ich mich es ja fast gar nicht zu sagen, aber als mein Laptop putt war, habe ich gleich zwei Bücher geplottet und wenn ich nicht schon zwei Bücher und eine Kurzgeschichte in der Pipeline hätte, würde ich gleich mit schreiben anfangen. :-[ *in Deckung werf* ;D

...und ich hab keine Pfanne zur Hand... nicht mal eine klitzekleine... Darf ich auch mit Mineralwasserflaschendeckeln werfen???  ;D
Titel: Re: Muss sich noch jemand aufraffen, um zu schreiben?
Beitrag von: Telas am 23. August 2011, 11:38:16
Also bei mir geht zur Zeit auch (mal wieder) nichts. Nach meiner Reise wollte ich eigentlich meine letzte Urlaubswoche nutzen, um wieder in die Puschen zu kommen, aber ausgerechnet heute soll es bei uns fast 40 Grad Celsius heiß werden. Schon heute früh hat es 28 Grad hier drin und draußen auf der Terrasse, da knallt die Sonne erst richtig hin. Da muss schon eine ganze Kompanie an Leuten mit  :pfanne: kommen, damit ich mich bei solchen Bedingungen zum Schreiben bewegen kann. Vermutlich wird es auch heute nichts...
Titel: Re: Muss sich noch jemand aufraffen, um zu schreiben?
Beitrag von: Felsenkatze am 23. August 2011, 11:51:26
Zitat von: Pestillenzia am 23. August 2011, 07:14:47
...und ich hab keine Pfanne zur Hand... nicht mal eine klitzekleine... Darf ich auch mit Mineralwasserflaschendeckeln werfen???  ;D

Wenn ihr eine Pfanne braucht, wandert bitte rüber in den Pfanne auf Bestellung (http://forum.tintenzirkel.de/index.php/topic,4985.0.html)-Thread. Da wird euch geholfen. Nur, damit das hier als eigenständige Diskussion bestehen bleibt - zwei Pfannen-Motivationsthreads brauchen wir dann doch nicht. ;)
Titel: Re: Muss sich noch jemand aufraffen, um zu schreiben?
Beitrag von: Rosentinte am 23. August 2011, 11:56:24
Hallo,
Man verzeihe mir, dass ich jetzt die Beiträge nur überflogen habe, aber ich möchte auch meinen Senf dazu abgeben.
Muss ich mich zum Schreiben aufraffen? Ja, teilweise, ist wohl die Antwort.
Wenn ich ein Projekt habe, dass ich unbedingt fertig machen will, wenn ich Szenen und KGs habe, auf die ich mich sehr freue, dann definitiv nicht. Das sind dann die Zeiten, in denen das Schreiben wie von selbst flutscht.
Aber es gibt genug Szenen, die ich nicht mag, und das Schreiben ist einfach wahnsinnig anstrengend, weil ich einen halbwegs klaren Kopf dafür brauche.
Wenn es im Alltag nicht so läuft, wenn ich noch hundert andere Dinge auf meiner To-Do-Liste habe oder wenn ich ganz genau weiß, dass mir noch so und so viele Wörter fehlen, um mein Tagesziel zu erreichen, dann ist Schreiben eine Qual. Dann gucke ich alle fünfzig Wörter auf die Wörterzahl oder ich habe das Dokument geöffnet, bin aber hier oder woanders im Internet unterwegs.
Ich denke, zum Schreiben muss man sich Zeit nehmen. Schön und gut, ich kann mich dazu zwingen und auch wenn jedes Wort eine Qual ist, habe ich bisher doch immer geschafft, was ich mir vorgenommen habe. Aber das versaut mir den Spaß am Schreiben und irgendwann kommt dieser Punkt, wo ich mich leer und ausgebrannt fühle, wo sowieso alles schlecht ist, was ich schreibe und ich alle Geschichten am liebsten löschen würde. Dann hilft nichts, dann muss ich eine Pause machen. Kein Schreiben, Plotten, Überarbeiten, Betalesen.
Aber wenn ich wirklich mal ein paar Stunden Ruhe habe, dann stöpsele ich das Wlan-Kabel aus und setze mich vor mein Dokument. Ich suche mir Musik, die zu meiner Szene passt und ich denke nach, wie ich diese verhasste Szene nicht doch schöner machen kann. Und selbst wenn ich an diesen Tagen nur eine geringe Wort-Zahl habe, immerhin habe ich geschrieben!

Mir persönlich helfen da Battles immer sehr gut, Pfannen auch. Oder eben ein TiNo (man muss ja keinen Zähler einbauen). Das Erfolgs-Gefühl, wenn der Balken/die Tabelle grün wird, pusht mich jedes Mal. Und am Ende des Monats kann ich dann sagen: "Guckt mal, das habe ich geschafft!"
Ich setze mich gern unter Druck und übertreibe dann auch manchmal. Dann hilft nur: Einen Gang zurückschalten, durchatmen Pause machen. Und früher oder später packt es mich dann doch wieder.
LG, Rosentinte
Titel: Re: Muss sich noch jemand aufraffen, um zu schreiben?
Beitrag von: Serena Hirano am 23. August 2011, 12:02:39
Schön zu sehen, dass es auch anderen so geht  :)

Ich kenne es vom Zeichnen/Malen, dass ich genau weiß, meine Technik reicht nicht, um meine Kopfidee wirklich so aufs Bild zu bringen, wie ich es mir vorstelle. Was mache ich? Ich lasse es. Fail, denn von was soll denn die Technik besser werden?  :hmhm?:

Beim Schreiben muss ich aufpassen nicht auch zu verbissen ranzugehen. Aber es fällt mir extrem leichter, denn hey: Ich kann löschen, umschieben, vorn hinten nach vorn rollen, Wörter ersetzen...alles möglich. Bild im Eimer-Bild is im Eimer...Roman klingt nich gut - dann machen mer was Gutes draus.  Und mal Hand aufs Herz, wie viele schreiben denn nen Roman, der nicht spätestens beim Betaleser doch wieder Korrekturen erlebt? Perfekt wirds doch nie beim ersten Mal.

Ich befürchte es hilft ab nem gewissen Zeitpunkt nur Disziplin. Ich hab den Balken wirklich nicht umsonst in die Leiste gesetzt, so kann jeder von Euch sehen, wenn ich notorisch faul nicht weiterarbeite  ;D Mir hilft das, sicherlich nicht jedem. Ich muss sagen, dass der TZ wirklich ungemein hilft, ich hab die letzten zwei Abende mitgebattled und selbst wenn nur 300 Wörter rauskommen würden, man hat sich wenigstens aufgerafft. Sich alleine zu motivieren empfinde ich als echt schwierig.
Wenns aber mal nicht geht, dann gehts eben nicht. Warum dann Stress machen, davon wirds auch nicht leichter. Tief durchatmen und am nächsten Tag aber wieder ernsthaft drüber nachdenken, obs dann machbarer scheint.

Es hilft das, was so simpel klingt, aber doch so unendlich schwierig ist...einfach machen.  :jau:

Ja, und über das Pensum von so manchem T12 will ich auch erst gar nicht reden. Da wird einem schwindlig. Ich leg dann die Synopse im Hirn schlafen, die zur "Du bist volld der Anfänger und solltest besser Ikea-Speisekarten schreiben"-Stelle im Hirn geht. Besser is das  :omn:




Titel: Re: Muss sich noch jemand aufraffen, um zu schreiben?
Beitrag von: Pestillenzia am 23. August 2011, 14:48:21
Zitat von: Felsenkatze am 23. August 2011, 11:51:26
Wenn ihr eine Pfanne braucht, wandert bitte rüber in den Pfanne auf Bestellung (http://forum.tintenzirkel.de/index.php/topic,4985.0.html)-Thread. Da wird euch geholfen. Nur, damit das hier als eigenständige Diskussion bestehen bleibt - zwei Pfannen-Motivationsthreads brauchen wir dann doch nicht. ;)

'tschuldigung... *guckt verschämt und kreiselt mit der Schuhspitze auf dem Boden*
Titel: Re: Muss sich noch jemand aufraffen, um zu schreiben?
Beitrag von: Alana am 16. September 2011, 19:56:34
Hallo ihr Lieben,

tja, ich habe mein Herzenskind, mein Lieblingsprojekt mal auf Eis gelegt und mir was einfacheres vorgenommen, das man einfach so runterschreiben kann.
Und was soll ich sagen, ich kann überhaupt nicht aufhören, zu schreiben.
Ich würde am liebsten Tag und Nacht schreiben, aber leider geht das nicht wegen der Kinder.
Aber das ist so ein dermaßen tolles Gefühl, ein richtiges Writers High.
Ich hab gestern 3 Stunden wie wild getippt und gedacht, es war ne halbe Stunde.
Also ich schätze mal, es liegt doch irgendwie auch am Projekt. Ich denke auch, dass mein Herzensprojekt einfach sehr viel Planung und Überlegung braucht, wofür ich einfach im Moment den Kopf nicht habe.
Das andere ist sehr gradlinig und schreibt sich fast von allein.
Titel: Re: Muss sich noch jemand aufraffen, um zu schreiben?
Beitrag von: Sorella am 16. September 2011, 20:07:55
Hm. Wenn ich dich so höre, Alana, sollte ich mir für den NaNo einen einfacheren Plot überlegen  :hmmm:
Schön zu hören, das es auch leicht und flockig gehen kann. Ich quäle mich zur Zeit immer von Kapitel zu Kapitel.
Titel: Re: Muss sich noch jemand aufraffen, um zu schreiben?
Beitrag von: Sanne am 16. September 2011, 21:22:22
Zitat von: Spinnenkind am 22. August 2011, 14:52:00
Ich glaube, es ist auch ganz wichtig, sich nicht mit anderen zu vergleichen.

Der Tintenzirkel ist eine fantastische Sache - man sammelt Ideen, bekommt Anstöße und Hilfe. Aber ob man will oder nicht, man schaut sich natürlich nach links und rechts um, was die anderen so produzieren, und auch wie viel sie produzieren. Und hier sind viele sehr produktive Menschen am Start, obwohl sich in diesem Thread manche schon geoutet haben ;D

Auf manche Menschen hat dieser Art "Wettbewerb" einen fördernden Effekt, aber wiederum andere werden dadurch entmutigt (So viel kann ich niemals schreiben, alle anderen schreiben viel mehr, wie soll ich mir überhaupt jemals Hoffnungen auf eine Veröffentlichung machen etc.)
Ich persönlich habe mich vor allem zu Beginn meiner TZ-Zeit oft dabei erwischt, wie ich grantig auf die in meinen Augen unvorstellbar großen Wortzahlen gestarrt habe - und prompt die Lust verloren habe. So etwas schaffe ich ja doch nie, ich bin ja sowas von unkreativ im Vergleich zu den anderen.  Ich habe mich oft richtig "unwürdig" gefühlt, weil ich nie so einen starken Drang zum Schreiben gespürt habe wie scheinbar alle anderen. Dadurch entstanden richtige Schreibblockaden.

Ich denke, das Wichtigste am Schreiben ist, dass man sich dabei frei und glücklich fühlt. Und da hat eben jeder seine Zeiten, egal, wie viel Freizeit oder Nicht-Freizeit derjenige hat. Man muss sich für nichts rechtfertigen. "Aufraffen" ist in Maßen womöglich sinnvoll, wenn man spürt, dass die Lust erst beim Schreiben kommt. Aber wenn dabei sowieso nur Mumpitz herauskommt, wartet man am besten einfach seine Zeit ab. Wenn man das Schreiben liebt, kommt die ganz bestimmt, egal wann.

Da finde ich mich ganz oft wieder.

Es war schon früher so, dass ich unter Druck von außen einfach "zu" gemacht habe, selbst wenn ich es gar nicht wollte. Die einzige Möglichkeit trotzdem etwas zu schaffen war, mir selbst einzureden, dass ich selber das will - dabei musste ich es aber auch schaffen, die Erwartungen von den anderen dabei auszublenden. Nur eins von beiden reicht da nicht aus.

Schreiben unter Druck - da kommt allerdings meistens nur etwas für den Papierkorb heraus. Jedenfalls bei mir. Also habe ich aufgehört, mich zu sehr unter Druck zu setzen, nur gerade so viel, wie es mir Spaß macht und ich wenigstens ein wenig angestachelt werde, am Ball zu bleiben. Darum habe ich meinen Counter auch ziemlich weit unten angesetzt. Und in diesem Monat werde ich es trotzdem erst zum allerersten Mal schaffen, ihn zu erfüllen. Mich demotiviert es eher, wenn ich die Latte zu hoch setze. Und - Lesen (jetzt besonders oft auch hier im TZ) und Betalesen macht mir eben auch Spaß. Deshalb teile ich mir meine (Frei)zeit einigermaßen gerecht auf.
Titel: Re: Muss sich noch jemand aufraffen, um zu schreiben?
Beitrag von: Alana am 16. September 2011, 23:48:26
Ja man darf sich wirklich nicht von außen entmutigen lassen.
Mir geht es auch so, wenn ich was schreibe, und sehe dann, was es da schon alles gibt und wie unwahrscheinlich das ist, dass jemals was von mir verlegt wird, dann könnt ich schon wieder aufgeben.
Aber das sind nur kurze Momente, denn ich schreibe ja für mich, weil es Spaß macht.
Und das andere kommt dann später.

Ich habe jetzt in 3 Tagen über 9000 Wörter geschrieben, das ist mein absoluter Rekord.
Hätte ich den ganzen Tag Zeit oder wäre ich nicht so unglaublich müde, wäre es sicher noch viel mehr.
Aber darauf kommt es auch gar nicht so an, es ist einfach schön zu merken, wie erfüllend das Schreiben auch sein kann.
Es lohnt sich wirklich, wenn man mit einem Projekt nicht weiter kommt, einfach mal was völlig anderes anzugehen.
Ich freu mich jetzt auch richtig auf den Nano.
Da hab ich schon ein anderes, auch recht gradliniges Projekt in der Schublade, dass ich dann angehen werde.
Titel: Re: Muss sich noch jemand aufraffen, um zu schreiben?
Beitrag von: Erdbeere am 17. September 2011, 18:19:14
Ich schliesse mich mal an - ja, ich muss mich auch des öfteren aufraffen, um zu schreiben. Sei es, weil ich einfach nebst Arbeit und Studium zur Zeit kaum Zeit finde, sei es, weil ich einfach zu müde bin und mit dem Notebook auf dem Schoss auf dem Sofa einschlafe.
Aber wenn es mich mal packt, dann richtig. Dann wünsche ich mir nichts sehnlicher, als ein paar Tage frei zu haben, so dass ich non-stop schreiben kann, wenn es sein muss, auch mal die Nacht durch. Diesen Sommer über habe ich z.B. rein gar nichts geschrieben, weil mein Leben einfach Chaos pur war und ich erst einige Dinge wieder halbwegs auf die Reihe kriegen muss(te). Aber jetzt wieder hier im TZ sein zu können ist so toll und anspornend, dass ich heute in der Mittagspause bereits wieder zu Stift und Papier gegriffen habe.

Natürlich ist es schwer beeindruckend und auch etwas einschüchternd, wenn man von all den Veröffentlichungen und Erfolgen liest, aber da ist mein Ego und Ehrgeiz mittlerweile einfach zu gross, als dass ich jetzt klein beigebe. Jeder schreibt anders, in seinem eigenen Tempo und mit seinen ganz eigenen Ideen und Musen. Alles andere wird sich mit der Zeit ergeben.
Titel: Re: Muss sich noch jemand aufraffen, um zu schreiben?
Beitrag von: Naudiz am 17. September 2011, 18:39:29
Ob ich mich aufraffen muss? Und wie!

Es ist nicht so, dass ich keine Ideen hätte, im Gegenteil - die überfallen mich immer gleich in Rudeln. Und genau das führt dann immer zur Misere, welche Geschichte ich denn nun als Erstes schreibe.
Meistens läuft es darauf hinaus, dass ich auf das neueste Projekt am meisten Lust habe und das Schreiben an den älteren zur regelrechten Qual wird. Das ist immer der Punkt, an dem ich mit mir selbst kämpfen muss, um überhaupt noch irgendetwas zu schreiben. Denn durch die Quälerei mit den alten Geschichten verliere ich auch die Motivation für die neuen. Das ist wirklich frustrierend.

Mein größtes Problem ist aber nach wie vor mein Perfektionismus. Ich will am liebsten im ersten Anlauf gleich alles so optimal wie möglich schreiben. Klar, dass das nicht funktionieren kann. Und klar, dass ich gefrustet bin, wenn es nicht klappt, und irgendwann auch resigniere.

Deswegen suche ich mir jetzt Quellen inneren und äußeren Drucks, um einfach draufloszuschreiben und nicht ständig zu überarbeiten. Das Experiment Betaleser ist ja leider fehlgeschlagen. Bleibt noch der NaNo. Ich hoffe, dass dieser mich lehren kann, mich wirklich jeden Tag zu einem bestimmten Pensum aufzuraffen und meinen Perfektionismus so lange in irgendeinen dunklen Kerker zu sperren, bis ich die Geschichte fertiggeschrieben habe und es ans Überarbeiten geht.



Titel: Re: Muss sich noch jemand aufraffen, um zu schreiben?
Beitrag von: Alana am 17. September 2011, 21:22:48
@Erdbeere: Ja das stimmt, man darf sich nicht einschüchtern lassen.
Ich denke, alles was man schreibt, lohnt sich auf irgendeine Art und Weise, egal, ob es verlegt wird oder nicht.
Und auch, wenn es mal grottenschlecht geworden ist, lernt man trotzdem was dabei, denke ich.

@Naudiz: Ja der Perfektionismus bricht mir auch oft das Genick.
Das ist auch ganz typisch für extreme Perfektionisten, dass sie alles so gut machen wollen, dass sie dann nichtmal anfangen.
Da kann ich dir echt nur raten, nimm die zwischendurch mal was vor, was dir nicht so am Herzen liegt.
Etwas, was Spaß macht, zu schreiben und dir aber eigentlich nicht so wichtig ist.
Das hilft bei mir jedenfalls.
Titel: Re: Muss sich noch jemand aufraffen, um zu schreiben?
Beitrag von: Naudiz am 17. September 2011, 21:34:47
Deswegen habe ich ja jetzt mit Scaretale angefangen - sehr simpler Plot, stilistisch nicht anspruchsvoll, leicht und flüssig runterschreibbar... ja, ich glaube, sowas brauche ich einfach mal.

Zum Thema extremer Perfektionismus kann ich auch noch einen Bekannten von mir nennen.
Bei ihm ist es nämlich so, dass er derartig viel Zeit, Energie und Kreativität in seinen Weltentwurf und die Background-Historie steckt, dass er nicht zum Schreiben kommt. Die paar Seiten, die er schon getippselt hat, sind schon ewig her und kaum nennenswert.

Und da mein bester Freund sich mit besagtem Bekannten duelliert, was Weltenbau angeht, schreibt er auch nicht weiter. Und ich als Will-Gerne-Beta bekomme vielleicht halbjährig mal 2 Seiten vor die Nase geklatscht. Frustrierend  :wart:
Titel: Re: Muss sich noch jemand aufraffen, um zu schreiben?
Beitrag von: Sanne am 17. September 2011, 22:19:50
Da stimme ich doch Erdbeere glatt nochmal zu!

Hier bekommt man schon seinen Ansporn. ;-)
Titel: Re: Muss sich noch jemand aufraffen, um zu schreiben?
Beitrag von: Adiga am 18. September 2011, 09:06:19
gebe bekannt - schreibe wieder (jeden Tag) - seit ungefähr einer Woche - die Pause dauerte ca. 2 Jahre...
Titel: Re: Muss sich noch jemand aufraffen, um zu schreiben?
Beitrag von: Sanne am 18. September 2011, 09:07:55
 :pompom:

Das ist doch schön! Ich wünsch Dir Glück, dass Du am Ball bleiben kannst.  :jau:
Titel: Re: Muss sich noch jemand aufraffen, um zu schreiben?
Beitrag von: Alana am 18. September 2011, 09:09:39
@Naudiz: Ich glaube, dass es ganz vielen Leuten so geht.
Mir ging es genauso wie deinem Bekannten.
Zuerst hab ich schon einiges geschrieben.
Dann hab ich aber gemerkt, dass ich ständig wieder alles verwerfen musste, weil der Plot sich noch dauernd änderte und das Geschriebene daher unbrauchbar wurde. Und dann hab ich angefangen, zu plotten, zu überlegen, Figuren zu entwerfen.
Es ist halt alles sehr verschachtelt. Ich hoffe trotzdem, dass ich das irgendwann mal fertig kriege.
Ich wollte eigentlich den Nano nutzen, um da einfach mal was zu schreiben, auch wenn ich dann die Hälfte oder mehr hinterher wieder verwerfen müsste. Aber ich glaube, ich habe jetzt gar keine Lust dazu. Ich hab noch ein  anderes, recht einfaches Projekt rumliegen, dass ich dann wohl für den Nano nutzen werde. Das Andere hat jetzt erstmal Pause.

Und ich habe gestern wieder meine 3000 Wörter geschaft, das ist so ein schönes Gefühl!

@Adiga: Das ist toll! Wie hast du das erreicht?
Titel: Re: Muss sich noch jemand aufraffen, um zu schreiben?
Beitrag von: Naudiz am 18. September 2011, 13:57:29
@Alana: Bisher habe ich nur ein einziges Mal derartig viel Zeit in den Entwurf einer Welt gesteckt... mit dem Ergebnis, dass ich heute überhaupt keine Lust mehr darauf habe, weil ich einen Riesenhaufen Hintergrundmaterial, aber einen unbrauchbaren Plot habe. Und besides nicht mal mehr so wirklich mit High Fantasy klarkomme. Da habe ich wohl einfach zu lange gewartet, bis ich angefangen hab' zu schreiben.

@Adiga: Hey, Glückwunsch!  :pompom: Das ist toll. Nach 2 Jahren Pause... dass du aus dieser Schreibblockade überhaupt wieder rausgekommen bist... Respekt!
Titel: Re: Muss sich noch jemand aufraffen, um zu schreiben?
Beitrag von: Adiga am 18. September 2011, 21:53:33
thx...  ich nenne es trotzdem nicht Schreibhemmung oder so .... der Hauptplot meiner Geschichte liegt schon länger wie 2 Jahre danieder.... sicher schon 4 Jahre - da hab ich bemerkt - das mein Schreibstil viele Dinge unmöglich macht... Es kann nie die Geschichte draus entstehen, die ich aufschreiben will. Also habe ich dran gearbeitet meinen Erzählton umzuarbeiten und einen späteren Teil der selben Geschichte geschrieben bis auch das vor etwa 2 Jahren zu einen vorzeitigen Ende führte...

Im siebenden Kapitel des vermutlichen vierten Bands dieses Plots - hab ich mich in der Handlung festgefahren, ich brauchte plötzlich Figuren aus der Haupthandlung von früher, von denen ich nicht wusste, durch welche Schicksale sie an diesen späten Punkt ankamen. Also hatte ich keine Ahnung in welcher inneren und äußeren Verfassung sie dort auftraten... Beim Hauptplot gab's schon dasselbe Problem...

Und plötzlich hab ich entdeckt, ich hab noch eine wichtige Hintergrundfigur, die schon vor dem Einsetzen des Hauptplots für die Bestrebungen der Haupthandlung tätig ist, sich dessen auch bewusst ist, aber nach kurzer Zeit in den Hintergrund verschwindet. Wofür sie mir Anfangs immer unpassend schien mit ihr die Geschichte zu beginnen. -  Doch diese Figur kommt aus einer Lage, dass sie von Anfang an mit den späteren Entscheidungsträgern in Verbindungs steht - oder mit einer wichtigen Figur so schnell wie nur möglich in Verbindung tritt - sich danach jedoch zurückzieht... und das beste ist zu dieser Figur - passt der neue Erzählton wohl am besten, weil diese Figur keine inneren Zweifel in sich trägt, und somit von sich aus keine Handlung mit endlosen Refelxsionen verzögert.

Das hat mich jetzt überzeugt, dass diese Figur die richtige ist, um mit ihr der Geschichte anzufangen: Sie ist ein Akteur der sich immer mehr um die anderen kümmert, wie um sich selbst. Er kennt auch schon am Anfang am meisten Details über die Haupthandlung, bringt also Ereignisse in Gang, wo die anderen noch immer mit vagen Vermutungen beschäftigt sind.- Auf Grund seiner Tätigkeit in der Geschichte ist er wie geschaffen andere Personen einzuführen, sogar solche, die noch gar nicht auf den Plangetreten sind und über die man höchstens spekulieren kann.

Außerdem hat er im Hindergrund noch einen Helfer - mit denen er sowieso schon immer (auch in meinem Kopf) über mögliche Entwicklungen aller Bestrebungen sowohl von Verbündeten wie Verfeindeten Gruppen Gespräche führt.

Jedenfalls schreibe ich jetzt mit dieser Figur einen neuen Anfang, bis er an dem Punkt ist, wo er einfach untertaucht.... Vor 4 Jahren blieb ich genau an diesem Problem hängen, dass zwei der wichtigsten Figuren bis Seite 300 nie erwähnt werden und dann eine davon plötzlich ganz wichtig ist, doch ihre Einführung ist mir immer misslungen. Und jene Figur, die jetzt als Einstieg nehme, tauchte sowieso nie vor Seite 700 auf, obwohl sie längst agierte, nur die anderen sahen spürten davon nichts. Jedenfalls hab ich wieder Spaß an dieser Geschichte zu schreiben, und ich hab Hoffnung, dass diesmal die Dinge möglich sind - die mir damals nicht gelingen wollten.