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Gefühle schreiben-Gefühle beschreiben

Begonnen von Ary, 01. Januar 1970, 01:00:00

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Ary

Hi!
Ja. Und weil wir es alle kennen, ist es wahnsinnig schwer, da nicht in allzubekannte Floskeln (wie zum beispiel den Schlag in die Magengrube, sorry) oder Klischees zu verfallen, oder in zu schwülstige Beschreibungen abzugleiten. Das ist eine Gratwanderung, an der ich mr die Zähne ausbeiße!

LG,
Aryana
Einfach mal machen. Könnte ja gut werden.

Manja_Bindig

Vorschlag zur güte - schreib den Text erstmal, so wie er dir aus den Fingern kommt. Und dann gib ihn jemanden, der drübergeht und Kritik und Änderungsvorschläge abliefert. Was meinst du, wie ich an meine Texte rangehe?

Ary

Hi!

Ich bin ja dabei - und ich stecke. Eben wegen dieses Problems komm ich nicht weiter. :-)
Naja, mal gucken. Fertiges geht ins Federfeuer.
Kann aber noch dauern.

LG,
Aryana
Einfach mal machen. Könnte ja gut werden.

Arielen

Ich denke mal, du hast jetzt bereits zu viel über das Problem nachgedacht.

Wie wäre es, mit Abstand noch einmal über die Szene drüber zu gehen, sie fertig zu schreiben und dann - wieder mit Abstand alles heraus zu kürzen, was dir zu viel ist, oder andere zu bitten, dabei zu helfen. Oder andere zu fragen, wie sie tiefe Trauer beschreiben.

Manchmal ist man einfach nur bleiern und leer, und die Gedanken kreisen um die Person, man macht sich die seltsamsten Gedanken. Und vor allem - du mußt keine extrem lange Szene schreiben. Wenn er jemanden verloren hat, dann kann er sich auch an das Beisammensein mit der Person erinnern.

Und vor allem mußt du dir überleben, schreibst du personenbezogen oder autoriell? Im personenbezogenen Stil spielen körperliche Reaktionen und auch die Gedankenwelt die entscheidende Rolle.
Alles liegt im Auge des Betrachters

Arielen

Warum sollten Zwerge nicht auch Gefühle haben. Moderne Zwercke sind weitaus gefühlsreicher als Elben - schau dir nur mal die Elfen an. Das sind die Eisblöcke - nicht die Zwerge!

Und wie ich oben schon sagte - erst mal Gefühle runterschreiben - überarbeiten kann man später immer noch!
Alles liegt im Auge des Betrachters

Manja_Bindig

Das mit den Eisblock-Elfen haben meine beiden Figuren auch nur gnädig überhört, weil sie beide nur zur Hälfte zu den "Eisblöcken" gehören, dein Glück, liebe Arielen.  ;)

Hm, verliebter Zwerg... das will ich sehen, ist sicher interessant.

Termoniaelfe

ZitatNatürlich hat mein Zwerg Gefühle,

Sicher hat er die, sonst würde es ja nicht so viele von denen geben. ;D

ZitatZwergenfrauen sind anders, nicht minder attraktiv, aber rustikaler.

Genau wie ich. ;D  
Eine sehr schöne Formulierung.

LG
Renate

Elena

Ich habe für dieses Problem eine große Filmsammlung.  ;D Da krame ich dann einfach etwas raus, von dem ich weiß, dass es stimmungsmäßig passt und schaue mir die betreffende Szene x-Mal an bzw. lasse sie beim Schreiben im Hintergrund laufen (allerdings auf Englisch).
Hauptsache, die Stimmung ist da, dann kommt es ziemlich von selbst.

Wenn es allerdings um "längere Sachen" geht wie eben Gefühle einer Person gegenüber, würde ich auch versuchen, es durch Handlung auszudrücken. Wenn der Zwerg jetzt plötzlich besonders ruppig dem Menschenmädchen gegenüber wird, dann wäre das doch ein Zeichen dafür, dass er seine Gefühle ihr gegenüber ablehnt? Usw. usf.

Liebe Grüße,

Elena

Manja_Bindig

Die große Totenangst... *grins*

"Ein Elb geht unter die Erde und ein Zwerg traut scih nicht!"
Was zwerge GAR nciht mögen, ist, wenn sie sich in ihrer Ehre verletzt sehen. Aua.

Arielen

Wieso? Die meisten literarischen Elben sind mehr als unterkühlt, es sind ja auch nicht alle solche Wald-und-Wiesen-Indianer wie die Elfquest-Elfen.  ;D

Was Gefühle angeht, so denke ich, daß man auch mit wenigen Worten große Gefühle ausdrücken kann oder im Leser das Gefühl erwecken.
Alles liegt im Auge des Betrachters

Manja_Bindig

Stimmt, Zwerge komemn mir allgmeein sehr gefühlsrech, sprich poltrig vor. Bei den Elfen kanns wohl daran liegen, dass sie schon ein paar Jahrhunderte mehr auf dem Buckel haben. Das kühlt das Mütchen ab.

(und trotzdem regen sich meine Elfen bei poltischen Fragen extrem auf... es hat Riesenspaß gemacht, die Ratsszenen zu schreiben)

Termoniaelfe

Zitataber sie im Keller zu lagern und auseinanderzuschnippeln, das findet er ekelhaft.

Ist es ja auch. *urgh*


Manja_Bindig

*schnell im Bad verschwindet* *Würgegeräusche ertönen lässt* *zurückkomm*

So... und was geht in dem Zwerg vor? (Eventuell Angst, die er sich nciht eingestehen will?)

Manja_Bindig


Maja

Generell zum Thema.
Ich hatte heute eine bahnbrechende Erkenntnis zum Thema "Gefühle Schreiben". Mir war schon oft - bei anderen Autoren, aber auch manchmal bei mir selbst - aufgefallen, daß die Sprache ins Hölzerne, Tagesschauhafte abdriftet, sobald Gefühle ins Spiel kommen - da wird nichts mehr erlebt, sondern nur noch berichtet. Aber ich konnte es nie an etwas konkretem festmachen.

Heute, beim Überarbeiten der "Spinnwebstadt", habe ich dann zwei Stop-Wörter entdeckt, die automatisch Distanz einbauen in eine Szene, in der man das Gegenteil erreichen will. Und diese beiden Wörter sind:
Spüren und
fühlen
Durch diese beiden Wörter - und ein paar andere, die genauso gestrickt sind - lassen sich vielleicht Geühle beschreiben, aber genau das ist es dann auch: Nur eine Beschreibung.

Ich versuche es mal mit Beispielen (ihr kennt mich, ich mache alles mit Beispielen):
"Mowsal spürte, wie Angst in ihm aufstieg" ist viel emotionsloser und distanzierter als "Angst stieg in Mowsal auf".
"Mowsal fühlte sich schrecklich" - diesen Satz kann man nicht umformulieren, er ist Müll, er muß weg, die Schrecklichkeit kann man dem Leser auch anders vermitteln.
Reicht das an Beispielen? Ich habe sie nämlich inzwischen alle wegkorrigiert ...

BZW, Gefühle funktionieren in dieser Form nur in der perspektivischen Schreibweise.
Niemand hantiert gern ungesichert mit kritischen Massen.
Robert Gernhardt