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Lieblingsfiguren: Was macht für euch Charaktere interessant bzw. sympathisch?

Begonnen von Franziska, 31. Dezember 2020, 15:54:05

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Franziska

Ich beschäftige mich gerade mit der Charakter bzw. Figurenentwicklung. Um mich ein Buch weiterlesen zu lassen, muss ich mich für die Figuren darin interessieren. Persönlich brauche ich auch Figuren, die ich sympathisch finde, sonst interessiert mich das Buch nicht weiter.

Da habe ich mal überlegt, was lässt mich beim Lesen dabei bleiben und mit den Figuren mitfiebern? Wann ist eine Figur interessant oder sympathisch?

Dafür würden mich Beispiele interessieren? Was sind eure Lieblingsfiguren in Büchern oder Serien?

Da habe ich mir mal die Figuren angeguckt, die ich in letzter Zeit mochte.

(abgesehen davon, dass die Figur gut ausgearbeitet sein sollte, mit Geschichte, Motivation, Stärken, Schwächen etc.)

Dabei ist mir auch aufgefallen, dass es oft nicht um die eine Figur geht, sondern um ihre Beziehung zu anderen Figuren. Bzw.  um das Handeln der Figur in abstrakter Form. Abgesehen vom Plot gibt es da verschiedene Muster.


Die Figur tut alles für jemand anderen (sehr oft bei den Helden) Besonders dann, wenn diese Figur sonst niemandem traut, fiebert man dann schnell mit, ob es gelingt diese eine wichtige Person zu beschützen.

Die Figur überwindet eine Schwäche

Sie gibt nicht auf, egal was passiert. Und auch wenn alles gegen sie spricht. (Typisch für Shonen Anime, z.B. Midoriya aus My Hero Academia.) Es funktioniert, weil man mitfiebert, ob die Figur ihr Ziel erreicht.

Die Figur wird von allen unterschätzt. Als Leser möchte ich dann sehen, wie sie es allen zeigt, und doch noch an ihr Ziel kommt.

Die Figur ist einfach nur süß. Da fällt es leicht, sie ins Herz zu schließen. Beispiel Kinder oder Tiere.

Die Figur ist unterhaltsam. Bringt sich zum Beispiel ständig in Schwierigkeiten, macht Witze, stürzt sich in Abenteuer, stößt andere vor den Kopf, bringt sie auf die Palme etc.

Die Figur ist ein guter Freund. Man mag sie, weil sie anderen hilft.

Die Figur ist ein Außenseiter in der Gesellschaft. Das macht sie oft automatisch sympathisch, weil man sich über die Ungerechtigkeit, die ihr widerfährt aufregt und es oft als Metapher für z.B. Rassismus oder Homophobie benutzt werden kann. Als Leser ist man schnell auf Seite von jemandem, der ausgegrenzt oder unterdrückt wird.

Die Figur kämpft dafür, sie selbst sein zu können. Ähnlich wie der vorige Punkt. Jeder, der das schon mal getan hat, kann sich da reinversetzen.

Eine Figur, die interessante Fähigkeiten besitzt und ausbildet. Ich mag zum Beispiel auch oft Figuren, die Künstler sind. Oder Diebe, Con-Artists. Kann auch ein Magier sein.

Sie erweckt Mitleid. z.B. weil sie eine schwere Kindheit hatte oder schlecht behandelt wird.


Für mich ist eine Figur dann schnell langweilig, wenn sie keine innere Motivation hat. z.B. wenn sie in eine actionreiche Handlung geworfen wird, ohne eigenen Antrieb, etwas zu erreichen. Oder keine besondere Eigenschaft hat.


Figuren, die ich liebe:


Reichis aus der Spellslinger-Reihe von Sebastien de Castell. Reichis ist ein intelligentes Tier, eine Art Mischung aus Marder, Flughörnchen und Katze. Er hat einen garstigen Charakter, aber ein weiches Herz. Er gibt nie zu, dass er jemanden mag und seine Beziehung zur Hauptfigur bezeichnet er als "Geschäfts-Partner". Aber eigentlich ist klar, dass sie beste Freunde sind. Wenn es drauf ankommt, kann man sich auf ihn verlassen. Er tötet ohne zu zögern, hat unschöne Essgewohnheiten und dennoch liebt man ihn. Das liegt denke ich eben an genau dieser Mischung, die immer wieder funktioniert.

Ein Charakter, der ein wenig ähnlich ist: Suri aus der "Legends of the first Empire" Reihe von Michael J. Sullivan.
Sie ist abseits der Gesellschaft aufgewachsen, ein wildes Kind, das als einzigen Freund einen Wolf hat. Sie entwickelt magische Kräfte. Was sie für mich interessant macht, ist wie sie sich entwickelt. Außerdem hat sie eine ganz eigene Art die Welt zu sehen.

Aus der Sturmlicht-Reihe von Brandon Sanderson: Kaladin: Eine Figur, die nicht aufgibt, egal wie schlimm es wird. Und sich dabei noch für andere einsetzt. Dabei aber ein komplexer Charakter ist, der auch Schwächen hat. Ihm widerfährt unsägliches Unrecht, was wohl auch ein Grund ist, dass man mit ihm mitfiebert. (bezieht sich auf den 1. Band)

Mal eine ganz andere Richtung: Ein Antagonist. Tagon aus der Serie Arthdal. Er ist der Antagonist des Helden, bekommt aber in der Serie viel Raum, so dass man auch seine Motive und Gefühle versteht. Er ist komplex, verbirgt ein Geheimnis, und hat auch eine weiche Seite gegenüber seiner Geliebten. Ist gleichzeitig aber erbarmungslos gegen Gegner. Was ihn für mich so interessant macht, sind diese vielen verschiedenen Seiten von ihm, die gezeigt werden. Außerdem weiß man nie, was er als nächstes tut.

Murderbot, aus der Murderbot-Reihe. Ein sozial inkompetenter Killer-Roboter, der seine menschliche Seite entdeckt. Eigentlich möchte er immer seine Rüstung anbehalten und mit niemandem reden. Und Soap Operas schauen. Doch Murderbot (hat kein Geschlecht) muss aus seiner comfort zone kommen und taut langsam auf. Ich denke, jeder introvertierte Mensch kann sich da reinversetzen.

Wei Wuxia aus The Untamed. Was die Fans an der Serie wohl so begeistert ist die Beziehung zwischen den Figuren. Aber ich finde Wei Wuxia auch allein sehr interessant. Er hält nichts von Regeln, macht, was er will, spielt gerne Sreiche. Typ Rebell. Genießt sein Leben, liebt Wein etc. Aber er ist nicht so sorglos, wie er scheint. Er setzte sich für andere ein, selbst wenn ihn dadurch alle missverstehen.

Der mysteriöse Mentor: Noch so ein Typ Figur, die ich liebe. Beispiel Fu Zi aus Ever Night. Er gilt als einer der mächtigsten weisesten Männer überhaupt. Sitzt aber die meist Zeit nur rum und genießt sein Essen. Dann gibt er ab und zu mysteröse Sachen von sich und mischt sich nur im äußersten Notfall ein. Hauptsache, er hat was gutes zu Essen.

Nikki

Ich oute mich jetzt mal: Mir fällt keine Figur ein, in die ich mich in den letzten Jahren auch nur ein bisschen verguckt hätte. Das liegt wohl vor allem daran, dass ich in den letzten Jahren viel mehr Bücher gelesen habe, von denen der Großteil entweder Sachbücher oder, wenn belletristisch, unterdurchschnittlich ausfallen. Mir ist nämlich erst in den letzten Jahren bewusst geworden, wie latent Sexismus und anderer Mist einfach überall vorhanden ist, sodass es mir schwerfällt, ein Liebling zu gewinnen. Sollte ich Lieblingsfiguren haben (und da ist ein Konjunktiv, denn ad hoc fällt mir keine ein), so stammen sie aus meiner Jugend oder Kindheit.

ZitatDabei ist mir auch aufgefallen, dass es oft nicht um die eine Figur geht, sondern um ihre Beziehung zu anderen Figuren.

Das ist, ehrlich gesagt, einer meiner Motivatoren, ein Buch zu beenden. Nicht die Figuren (die meistens eh nur ein Aufguss eines Archetyps sind), sondern die Beziehungen untereinander und spezifische Plotlines. Kommen Y und X zusammen? Schafft es Z, Rache an A zu nehmen? Etc. Für mich sind die Figuren meistens nebensächlich.

Also, um deine Frage konkret zu beantworten: Sympathisch macht für mich eine Figur, wenn sie ohne -ismen auskommt (bzw. diese persifliert), kein Aufguss eines Archetyps ist und nicht xbeliebig wie jede andere Figur ist, die ich aus 10 anderen Büchern bereits kenne.

Antennenwels

Ein interessantes Thema. Ich muss gestehen für mich sind Figuren mit das Wichtigste in einem Roman. Wenn ich mit ihnen mitfiebern und "mitfühlen" kann, dann sehe ich auch über Plotlöcher oder anderen kleine Unstimmigkeiten hinweg.
Viele Dinge die du @Franziska erwähnt hast, funktionieren für mich sehr gut, wenn es darum geht eine Figur interessant zu machen. Ich mag Aussenseiter und Figuren, die von allen Unterschätzt werden. Und wie du sagtest, die Beziehungen zwischen Figuren sind oft fast wichtiger, als die Figuren an sich.

Was für mich auch immer funktioniert, ist wenn Figuren ihre Probleme nicht nur mit Gewalt lösen, sondern mit Köpfchen. Ich habe auch eine riesige Schwäche für Figuren die Wissenschaftler oder Gelehrte sind.

Eine meiner Lieblingsfiguren in den letzten Jahren war Isabella aus der "The Memoirs of Lady Trent" Reihe von Marie Brennan. Sie vereint fast alle oben genannten Punkte, welche sie für mich zu einem perfekten Charakter machen. Sie ist eine Aussenseiterin (als Frau in der Wissenschaft); ihr werden daher stets Steine in den Weg gelegt und jedes kleinste bisschen Anerkennung ist hart erkämpft; doch sie lässt sich davon niemals unterkriegen und verfolgte ihre Ziele. Dabei kann sie allerdings auch ein wenig dickköpfig und teils leichtsinning sein, wenn ihr Wissensdrang sie für alles andere blind macht. Beziehungen zwischen ihr und ihren Kolleg*innen/Freund*innen sind sehr gut ausgearbeitet. Ein kleiner Spoiler für den zweiten Band:
Sorry but you are not allowed to view spoiler contents.


Ein ganz anderes Beispiel wäre Harrowhark, aus Gideon and Harrow the Ninth von Tamsyn Muir. Eine Figur die in vielerlei Hinsicht kein wirklich guter Mensch ist und doch, oder gerade deswegen, ist es so interessant ihr zu folgen. Sie musste so viel Schreckliches durchmachen, dass ich einfach nicht anders kann als Mitleid zu fühlen. Fast alle Figuren in diesen Romanen sind traumatisiert und all ihre Beziehungen kompliziert und unschön; aber genau das macht die Bücher so faszinierend.

"You still prided yourself on three things: firstly, bloody-minded composure; secondly, an inhuman intellect for necromancy; thirdly, being very difficult to kill."

- Muir, Tamsyn. Harrow the Ninth

Ixys

Oh, ein sehr spannendes Thema. Für mich sind auch die Charaktere und deren Beziehungen in einer Geschichte meistens das Wichtigste.

So ganz generell haben es mir Musiker immer sofort angetan, zum Beispiel Kvothe aus Der Name des Windes von Patrick Rothfuss. Ich glaube wenn ein Charakter Dinge liebt, die ich liebe, dann habe ich viel schneller das Gefühl ihn/sie zu kennen und unterstelle mitunter sogar Hintergrunddetails/Motivation die gar nicht wirklich im Text beschrieben wird.

Und ich würde sagen glaubhafte (innere) Konflikte  oder gespaltene Loyalitäten faszinieren mich immer und führen üblicherweise dazu, dass ich dabei bleibe, weil ich wissen will, für welchen Weg sich die Figur entscheidet. Am besten bin ich erstmal entsetzt über die Entscheidung und muss dann hinterher feststellen, dass ich in der selben Situation wohl ähnlich gehandelt hätte. Ein tolles Beispiel hierzu ist finde ich Ali aus City of Brass von S.A. Chakraborty.

Und ich habe mich dieses Jahr absolut in Hilo aus Fonda Lees Jade City verliebt. Ich kann gar nicht so genau den Finger drauflegen, was mich so fasziniert. Er wird in eine Rolle hineingezwängt, die er eigentlich nicht will, aber aus Pflichtgefühl unbedingt gut machen will. Von Natur aus getrieben, impulsiv und kompromisslos, wird hier plötzlich erwartet, dass er diplomatisch und besonnen handelt. Wie er versucht, diese Aufgabe zu lösen ohne sich selbst komplett zu verbiegen finde ich sehr spannend.

Unterhaltsame Figuren, die geistreiche Sprüche von sich geben, mag ich auch, das alleine reicht mir aber nicht. Ähnlich verhält es sich mit dunklen Geheimnissen: Die machen eine Figur erstmal spannend, aber da muss dan schon noch mehr dahinter stecken.

Siara

Ich musste bei deinem Post gerade gelegentlich lächeln, @Franziska , weil er wieder einmal zeigt, wie unterschiedlich die Geschmäcker sind. Viele der Dinge, die du als sympathisch aufgeführt hast, mag ich an Charakteren nicht sonderlich bzw. schaffen sie bei mir absolut keine Sympathie. Und auch die Figuren, die du aufgezählt hast und die ich kannte, sind bei mir nicht als auffallend positiv hängen geblieben. Insofern, erstes Fazit ganz am Anfang: Man wird vermutlich nie alle Leute mit einer Figur erreichen können, vermutlich nicht einmal einen Großteil der Menschen, sondern immer nur eine sehr begrenzte Anzahl.

Kaladin zum Beispiel fand ich unfassbar langweilig, der ist mir einfach zu gut und nett. Da mochte ich Adolin, weil er als weißer Ritter beginnt und nach und nach feststellt, dass er in Wahrheit weniger Skrupel hat als erwartet. Mit Suri aus First Empire Reihe von Michael Sullivan bin ich irgendwie nie warmgeworden. Aus der Reihe fand ich aber Gifford toll, der sich selbst als Krüppel bezeichnet und wegen seines Sprachfehlers für dumm gehalten wird. Eine gebrochene Seele, die aber immer noch für das kämpft, was sie für richtig hält.

Ich persönlich habe, was Personen in Büchern angeht, komplett andere Vorlieben als im echten Leben. Was du nennst, Franziska, sind Eigenschaften von Leuten, die ich in Wirklichkeit bewundern würde oder mit denen ich gerne befreundet wäre. In Büchern sieht das aber ganz anders aus. Zusammenfassend würde ich meine Vorliebe eben beschreiben als: Gebrochene Seelen. Und ja, das ist oft ein Trope, der gerade in Geschichten mit Romanzen auch Klischees bedient und teils Ansichten transportiert, die nicht gesund sind bzw. die man nicht ins echte Leben übernehmen sollte. Deswegen haben sie meiner Meinung nach in Jugendbüchern nichts verloren. Aber hey, ich bin erwachsen. Ich kann gut unterscheiden zwischen fiktiv und real. Und in Büchern mag ich nunmal gebrochene, distanzierte, kaputte Figuren mit verletzter Seele, die dabei Grenzen überschreiten, die sie nicht überschreiten sollten. Beispiel: Zane aus der Nebel-Reihe von Sanderson, der mehr als einmal die Frau umbringen wollte, die er liebt. Eine höchst ungesunde Schwärmerei, und ich finde das völlig okay. Darin haben @Nikki und ich dann wohl eine sehr unterschiedliche Meinung. Ich habe nichts gegen Tropes, selbst wenn sie politisch inkorrekt sind. Aber ich verstehe auch, wenn man das nicht ausblenden kann oder will.

Ich mag es, wenn die harte Schale eines Charakters nach und nach gelüftet wird und damit aufgedeckt wird, warum er so distanziert/grausam/abweisend ist. Dahinter muss nicht immer ein eigentlich netter Mensch stecken, der es nur gut meint - das wirkt konstruiert. Aber Menschen haben Gründe, warum sie sind, wie sie sind. Normalerweise sind sie nicht böse, weil sie Spaß daran haben. (Gibt's auch, aber das ist eine andere Sache). Menschen, die Schweres durchgemacht und Überlebensstrategien entwickelt haben, sind für mich sehr interessant.

Andersrum funktioniert das aber auch. Es gibt auch die Charaktere, die auf den ersten Blick sehr fröhlich und unbeschwert wirken, für die aber genau dies ihre "harte Schale" ist, hinter der sie sich verstecken. Wenn so ein Sonnenschein-Charakter seine dunklen Seiten zeigen muss, macht ihn das für mich ebenfalls sympathisch und interessant. Gebrochene Seelen also, und im Allgemeinen ambivalente Charaktere. Solche zum Beispiel, die schnell zu Gewalt greifen, auf der anderen Seite aber hohe Ideale und ein gutes Herz haben. Zarte, schüchterne Charaktere, die insgeheim aber seit Jahren an ihrem großen Plan arbeiten. Fröhliche Charaktere mit trauriger Seele. Charaktere, die deutlich mehr in sich haben, als der erste Anschein zeigt.


Figuren, die ich mag:

Kvothe muss ich hier auch als ersten nennen. Er wird, meiner Meinung nach völlig ungerechtfertigt, oft als Mary Sue Figur bezeichnet. Aber mal ehrlich, wir alle wissen, wo seine Geschichte endet, und zwar von der ersten Seite an - er tut nur so, als wäre er perfekt und wüsste, was er tut. Er ist verletzt und kaputt, und zwar bis in sein Innerstes. Und dass das nur am Rande rüberkommt, weil er seine eigene Geschichte erzählt und keinen distanzierten Blick auf sich selbst hat, macht es nur interessanter. Patrick Rothfuss hat hier große Arbeit geleistet. Aus derselben Reihe fand ich auch Tempi unfassbar toll. Einerseits war er sehr schweigsam, pflichtbewusst und ein überragender Kämpfer, andererseits hat manchmal fast kindlich gewirkt und wurde später von einer aus seinem Volk als "nicht der Hellste" bezeichnet. Auch das sind wieder Dinge, die augenscheinlich nicht zusammenpassen und ihn für mich interessant gemacht haben. Allerdings bin ich allgemein ein ziemlicher Fan der Adem, zu denen er gehört.

Neunfinger Logen aus der Klingen-Reihe von Abercrombie. Er ist für mich das beste Beispiel für eine Figur mit einem sanften Gemüt, die von äußeren Umständen immer wieder zu Dingen gezwungen wird, die sie eigentlich nicht tun will. Das kann die Reihe allgemein ziemlich gut, Glokta gehört natürlich ebenso dazu. Als gefallener Held, der seine Ideale aufgeben musste und sich insgeheim (so geheim, dass er es selbst kaum merkt) immer noch daran klammert. Oh, und Ardee West fand ich in der Reihe auch super, weil sie sich zwar nach außen hin sehr selbstbewusst geben konnte, man aber irgendwann gemerkt hat, dass sie selbst ihr schlimmster Feind war. Das war eine Reihe voller toller Charaktere.

Ein weiterer Roman voller gelungener Charaktere war für mich "Die Bücherdiebin". Hier lag es aber wohl vor allem an Markus Zusaks Talent, Emotionen rüberzubringen. Dennoch habe ich die Hubers, die Adoptiveltern der Protagonistin, beide ins Herz geschlossen. Die Mutter, weil sie ein loses Mundwerk hatte und grob gewirkt hat, in Wahrheit aber eine riesiges Herz hatte, und den Vater mit seiner ruhigen, sehr einfachen Art und einer einzigartigen emotionalen Intelligenz.

Wenn ich mir das alles noch mal so durchlese, denke ich, Ambivalenz trifft es ganz gut. ;D
I'm going to stand outside. So if anyone asks, I'm outstanding.

Maubel

Ich oute mich mal: Ich stehe ja total auf die Guten ;D Ja, ja, da ist bei mir die Märchenliebhaberin drin, aber ich mag die guten, ehrlichen, die netten Männer, nicht die gefährlich mysteriösen. Ich mag Alec aus der Schattengilde und nicht Seregil und Fitz aus den Weitseher und nicht den Fool. Oder eben Jon Snow, allerdings nur in den Büchern und von der ersten Folge an schon nicht in der Serie.

Humor ist auch ein großes Plus, vor allem in der Ich-Perspektive, deshalb mag ich ja total die Charaktere von Sebastien de Castell (Falcio & Kellen, wobei ich auch eine sehr große Schwäche für Brasti habe aus eben jenem Grund). Und Kronprinz Fabian & sein Zwergenfreund B... aus den Ringen der Macht. Die beiden waren einfach zum Schießen und ähm, falls sich jemand fragt, warum mein Erstgeborener Fabian heißt, deshalb.

Ich mag Charaktere, die erst auf der falschen Seite stehen und sich dann doch als gut rausstellen, den reformed Bösewicht sozusagen wie Jaime Lannister oder Danner Brombeerdorn aus der Legende des Eisernen Turms, wobei der jetzt nicht böse war, aber eben anfangs doch starke antagonistische Züge hatte/der Rivale war. Oder den absoluten Nebencharakter aus der Oracle Queen von Lynn Flewelling, den Leibgardist des Antagonisten, der ein guter Mensch ist, loyal und alles, nur eben den Bösewicht beschützt. Ach und einer meiner ersten großen Buchlieben: Stonne Caris aus der Windrose Trilogie von Barbara Hambly, der *hust* auch gar nicht die Vorlage für meinen Chay aus Ashuan ist minus das mit dem in die Zukunft sehen.

Und das ist der Punkt, wo mir auffällt, dass ich bisher nur Männer aufgeschrieben habe ... ja, öhm, ich mag durchaus auch weibliche Charaktere, aber oft nie so sehr wie einen der männlichen Charaktere: Ich mochte die Oracle Queen zum Beispiel sehr (es ist einfach zu lange her, und ich habe keine Lust die Namen zu googlen). Die Hexe aus Pillars of the Earth von Anne Bishop - ich bin immer noch sauer, dass sie in Band 2 und Band 3 als Protagonistin durch eine Mary Sue ersetzt wurde (von der ich natürlich den Namen wiederum weiß). Sie war jemand, der nicht viel Macht hatte, aber große Überzeugungen und auch dem elfenhaften Lucien (glaube ich) die Stirn geboten hatte. Der hatte ordentliche Charakterentwicklung durch sie, die dann komplett zurückgespult wurde, als die Mary Sue das Ruder übernahm, eine zweite Sache, die ich der Reihe nicht verzeihe. Deshalb empfehle ich auch immer nur Band 1 und erwähne 2 und 3 nicht.
Ich glaube an Frauen mag ich solche, die ihren Weg gehen in einer Welt, die es ihnen nicht leicht macht.

Nikki

@Siara

ZitatIch persönlich habe, was Personen in Büchern angeht, komplett andere Vorlieben als im echten Leben. Was du nennst, Franziska, sind Eigenschaften von Leuten, die ich in Wirklichkeit bewundern würde oder mit denen ich gerne befreundet wäre. In Büchern sieht das aber ganz anders aus. Zusammenfassend würde ich meine Vorliebe eben beschreiben als: Gebrochene Seelen. Und ja, das ist oft ein Trope, der gerade in Geschichten mit Romanzen auch Klischees bedient und teils Ansichten transportiert, die nicht gesund sind bzw. die man nicht ins echte Leben übernehmen sollte. Deswegen haben sie meiner Meinung nach in Jugendbüchern nichts verloren. Aber hey, ich bin erwachsen. Ich kann gut unterscheiden zwischen fiktiv und real. Und in Büchern mag ich nunmal gebrochene, distanzierte, kaputte Figuren mit verletzter Seele, die dabei Grenzen überschreiten, die sie nicht überschreiten sollten. Beispiel: Zane aus der Nebel-Reihe von Sanderson, der mehr als einmal die Frau umbringen wollte, die er liebt. Eine höchst ungesunde Schwärmerei, und ich finde das völlig okay. Darin haben @Nikki und ich dann wohl eine sehr unterschiedliche Meinung. Ich habe nichts gegen Tropes, selbst wenn sie politisch inkorrekt sind. Aber ich verstehe auch, wenn man das nicht ausblenden kann oder will.

Wobei ich hier noch die Unterscheidung treffe, ob -ismen im Buch normalisiert/romantisiert oder aber thematisiert/kritisiert werden. Dass ein bestimmter Trope in einem Buch auftaucht, ist für mich per se noch kein Ausschlusskriterium, eine Figur oder ein gesamtes Buch nicht zu mögen. Es kommt auf die Darstellung der -ismen an. Unsere Welt ist voll davon, diese in einem, wenn auch, fiktiven Buch auszublenden, macht sie nicht weniger wahr. Aber gerade in einem Buch, wo schier alle Möglichkeiten gegeben sind, dann -ismen unreflektiert und/oder bewusst toxisch einzusetzen, stößt bei mir sauer auf.

Der Großteil der Bücher, die ich kenne (und nicht mag), arbeitet mit -ismen, ohne diese aufzubrechen, aber als Basis und normalisiert sie zum Beispiel. Was ich zum Beispiel an dem Trope "starkes Mädchen/ starke Frau" überhaupt nicht mag, ist die Betonung des Geschlechts der Figur à la "Wow, also für eine Frau bist du echt stark". Dabei muss nicht einmal noch das "für eine Frau" ausformuliert werden, denn die Umkehrprobe zeigt, wie seltsam dieser Satz klingt, wenn man damit einen Mann anspricht, denn bei "einem Mann" wird körperliche Stärke ja ohnehin mitgedacht. Bei einer Frau muss man das extra betonen, weil die ja eigentlich das "schwache Geschlecht" ist. Für mich zerstört diese Form des Sexismus sowohl die Figur, die das "Kompliment" macht und jene, die es annimmt. (ich habe eben so ein Buch gelesen, darum ist mir dieses Beispiel sehr präsent)

EDIT
So traurig es ist: Es gibt eh kein Buch, das ohne -ismen auskommt. Dafür ist die Gesellschaft zu wenig sensibilisiert, um einen -ismenfreien Diskurs überhaupt zu ermöglichen. Die Verantwortung sehe ich bei den Autor*innen, die möglichst mit offenen Augen und Herzen durch die Welt gehen sollten, um sich und das eigene Werk immer wieder kritisch zu hinterfragen. Man wird schnell merken, dass das viel leichter gesagt ist, als getan, denn wenn man wirklich immer und überall zu 100% -ismen demontieren möchte, wird man feststellen, dass einige Geschichten, so wie man sie in Idealform im Kopf hatte, allen Ansprüchen nie zur Gänze genügen werden und man muss Abstriche machen bzw. Kompromisse finden, die es erlauben, den Kern der Geschichte wiederzugeben, allerdings auch kritischen Raum zu geben. Sorry fürs OT.

Ich persönlich finde die zwielichtigen Figuren auch spannender, denen man im echten Leben lieber nicht begegnen will, allerdings fällt mir wie gesagt kein positives Beispiel dafür ein, weil die meisten Figuren nicht über ihren Archetyp hinauskommen, sprich, keine Individualität an den Tag legen. Ich mag z.B. den Archetyp des Tricksters total, was heißt, dass mir Figuren eher gefallen, wenn sie ihren Ursprung in diesem Archetyp haben, aber ad hoc fällt mir wieder keine Lieblingsfigur ein, weil mir nichts in Erinnerung geblieben ist, was über den Archetyp hinausgehen würde. Es sind wirklich mehr Handlungsverläufe, die Eindruck bei mir hinterlassen, als die tatsächlichen Figuren. Ich weiß jetzt nicht, ob das an mir anspruchsvollen Leserin liegt oder ich bis jetzt immer nur an farblose Charaktere geraten bin. Es ist mir z.B. schnurzegal, was das Lieblingsgetränk einer Figur ist oder womit sie ihren Samstagnachmittag vertreibt, aber ich habe oft genug Bücher gelesen, wo diese Details mehr Platz bekommen als der tatsächlicher Entwicklungsbogen der Figur.

Herbstblatt

Zitat von: Franziska am 31. Dezember 2020, 15:54:05



Für mich ist eine Figur dann schnell langweilig, wenn sie keine innere Motivation hat. z.B. wenn sie in eine actionreiche Handlung geworfen wird, ohne eigenen Antrieb, etwas zu erreichen. Oder keine besondere Eigenschaft hat.


Oh ja.
Auch sonst hast du aufgezählt, was mir ebenfalls gefällt.
Dazu möchte ich noch ein paar Dinge ergänzen:

- Charaktere, die zuerst gegen den Protagonisten waren und sich dann nach einem redeeming arc auf seine Seite schlagen. Zuko aus Avatar zum Beispiel.
- Als ... hm... Yaoi-Fangirl schließe ich die schwulen Charaktere grundsätzlich ins Herz.  :D
- Besonders in mittelalterlichen, frauenverachtenden Settings: Starke Frauen wie Arya, Brienne und Catelyn.
- Freche Charaktere mit viel Witz.
- Selbstverliebte Charaktere, auch auf der Seite der Antagonisten.
- Aber am meisten mag ich, wenn ein Charakter Fehler macht, gravierende Fehler, die gravierende Konsequenzen haben und die Handlung beeinflussen.
- Sture Charaktere, die nicht auf andere hören und mit dem Kopf voran ihre eigenen Dinger machen. Bonuspunkte wenn sie dadurch gravierende Fehler begehen, haha.  :D
- Erbärmliche Charaktere, Bonuspunkte, wenn sie eben aufgrund ihrer Erbärmlichkeit einen entsprechenden Tod erleiden. Viserys und Theon fallen mir dazu ein.  :D
- Ticks. 

FeeamPC

Ich mag Figuren mit innerer Stärke, aber ambivalentem Charakter und ebenso ambivalenten Handeln. Und kein Schema. Man muss nicht gut kämpfen können, um zu gewinnen. Manchmal gaben auch fiktive Figuren gesellschaftliche Zwänge, denen sie nicht einfach so entgehen können, ohne gravierende Konsequenzen. Und manchmal wollen sie eben tatsächlich diese Konsequenzen nicht riskieren. Gut und schlecht sind immer relativ. Und zu einem richtigen Leben gehören auch Verluste.
Wenn eine Figur das hat, wenn sie aus Höhen und Tiefen einen Wert für sich gewinnt oder es zumindest versucht, dann ist sie für mich gut, auch wenn sie Fehler macht.

Franziska

@Siara Interessant. Dass du die Figuren aus denselben Büchern nicht so mochtest. Ich mochte zum Beispiel sehr viele Figuren aus der Sturmlicht-Reihe. Shallan ist ja auch so ein ambivalenter Charakter. Dalinar mochte ich zum Beispiel nie und fand es doof, dass er in Oathbringer so viel Platz einnimmt.
Sorry but you are not allowed to view spoiler contents.

Lift mochte ich auch. Oder Wit.

Bei der First Empire-Reihe mochte ich Gifford auch sehr. Es gibt generell sehr selten Charaktere mit einer Behinderung, oder welche, die nicht als schön beschrieben werden. Und nicht als ein Charakter, der Mitleid erregen soll.

Kvothe mag ich auch und verstehe auch nicht, dass kritisierr wird, er hätte keine Schwächen. Da gebe ich dir völlig recht, Siara.

Ich mag auch Charaktere, die komplex und ambivalent sind, die sich entwickeln und von denen man nicht weiß, ob sie richtige Entscheidungen treffen. Ich brauche aber wie gesagt immer noch einen Charakter, den ich sympathisch finde.

Zum Beispiel bei der Serie The Boys bin ich in der zweiten Staffel ausgestiegen, weil ich einfach alle Figuren nicht mehr mochte. Das ist irgendwie der Punkt der Serie, dass alle moralisch fragwürdig sind. Aber mir war das zu depressiv. Die Figuren an sich, wie sie geschrieben sind, finde ich trotzdem gut.

Da fällt mir eine Figur ein, die moralisch auch recht fragwürdig ist, die ich aber trotzdem liebe. Einen Assassinen. Er hat nie gelernt, was Gut ist, wurde immer grausam behandelt, gefoltert, von Kind auf zum Töten ausgebildet. Aber er hat dennoch Menschen, die er beschützen möchte und das tut er mit allen Mitteln. Man sieht diesen Charakter durch die Augen einer Person, die einfach in allen Menschen das Gute sieht und dadurch alle irgendwie auch zu besseren Menschen macht. Der Assassine hat seltsame Angewohnheiten, zum Beispiel wie und was er isst, ist sozial völlig inkompetent, was auch immer wieder für witzige Situationen sorgt. (Die Figur ist Sicarius aus der Emperor's Edge Reihe von Lindsay Buroker).


Was ich auch immer interessant finde, wenn eine Figur ihre Prinzipien oder Glauben an etwas hinterfragen muss.

Klecks

Ich liebe auch die mysteriösen Charaktere, über die man nach und nach mehr erfährt und die anfangs total geheimnisvoll sind. Eine meiner absoluten Lieblingsfiguren ist und bleibt deshalb, weil ich es da perfekt und genau nach meinem Geschmack umgesetzt finde, Akkarin aus Die Gilde der schwarzen Magier von Trudi Canavan.  :herzchen:

AlpakaAlex

Also erst einmal: ich kann mich dem anschließen, dass Figuren definitiv der größte Faktor dafür sind, ob ich eine Geschichte spannend finde oder nicht. Wenn eine Figur mir einfach super unsympathisch ist, dann ist die Geschichte um sie herum auch meistens nicht sehr interessant. Ausnahme sind halt so Figuren "I love to hate", wenn ihr wisst, was ich meine. Es gibt halt Figuren, bei denen es Spaß macht, sie zu hassen - aber bei denen ist es üblicherweise auch mit Absicht so geschrieben, dass es halt verdammt unsympathische Leute sind.

Prinzipiell kann ich feststellen, dass es eine Art von Charakter gibt, die ich meistens nicht mag, und das sind weiße cis Typen. Bei weißen, cis männlichen Figuren müssen sie schon extrem gut geschrieben sein, damit ich mich für sie begeistern kann. Liegt auch fraglos daran, dass es davon einfach zu viel gibt und ich sie mit 8 Jahren schon leid war.  :wart:

Dagegen muss man mit einem nicht-binären Charakter schon sehr viel falsch machen, damit ich sie nicht mag. Das liegt allerdings in erster Linie daran, dass ich mich damit halt auch so unterrepräsentiert fühle, dass es einfach nicht genug Charaktere der Art geben kann. Also ja ...

Ich bin außerdem ein großer Fan von starken Frauen-Figuren, sofern sie nicht in das "Strong Independent Woman" Stereotyp (aka "Haare auf den Zähnen, nicht wie andere Frauen, braucht niemanden etc.") fallen. Den kann ich nämlich so gar nicht leiden. Aber allgemein bin ich durchaus ein Fan von starken Frauenfiguren, die sich selbst behaupten können. Die dürfen dann auch gerne Badass sein. Habe einen besonderen Faible dafür, wenn sie gut mit Schusswaffen umgehen können. Aber das mag auch daran liegen, dass bei Filmen eins meiner liebsten Genre "Fahren, Schießen, Bumm" ist, wie meine Mitbewohnerin es so liebevoll nennt.

Ich mag auch Charaktere, die am Anfang der Geschichte sehr distanziert sind - wahrscheinlich aus traumatischen Gründen - und erst im Verlauf der Geschichte lernen, anderen zu vertrauen und sich anderen zu öffnen. Das ist halt so ein spannendes Thema.

Außerdem liebe ich diese Charisma-Bolzen, die sich gefühlt aus jeder Situation herausreden können. Das liegt aber auch daran, dass ich diese Art von Dialog unglaublich gerne schreibe! :)

Wenn ich an meine liebsten Charaktere denke, denke ich tatsächlich erst einmal an ein paar Figuren aus Filmen und Serien, bevor meine Gedanken zu Büchern wandern. Liegt auch daran, dass ich einfach mehr Filme und Serie, als Bücher, konsumiere. Ich schaffe halt so 10 Bücher im Jahr, wenn's hochkommt. Das ist eben nicht so viel.

Der erste Charakter, der mir da einfällt, ist natürlich Furiosa aus Mad Max: Fury Road. Das weiß denke ich jeder, der mich kennt. Sie ist einfach genau diese Art von weiblichen Charakter, die ich mag. Badass ohne Ende, aber eben auch niemand, der auf andere Frauen herabsieht. Außerdem nimmt sie im Film relativ schnell die Hilfe von anderen an. Genau, wie es mir gefällt.

Wo ich auch noch recht viele Charaktere mag, ist Fluch der Karibik. Da sind es vor allem Elizabeth und Barbossa. Elizabeth mag ich einfach, weil ich ihre Charakterentwicklung super spannend finde, wie sie von dem recht hilflosen Mädel im ersten Teil zu der Piratenkönigin im dritten Teil wird. Bei Barbossa mag ich einfach nur seinen trockenen Humor. lol

Dann mag ich auch Shuri und Nakia in Black Panther unglaublich gerne. Kluge, selbstbestimmte Frauen, die auch nicht gerettet werden müssen. Großartig. Und wo wir beim MCU sind, gibt es natürlich auch noch Valkyrie in Thor Ragnarok. Die ist einfach Badass, aber gleichzeitig auch ein sehr komplexer Charakter.

Wo ich ja beinahe alle Figuren mag, ist in The Owl House, meiner aktuellen Lieblingsserie. Allen voran mag ich aber Eda und Raine. Eda, weil ich es großartig finde, dass wir einen älteren, weiblichen Charakter haben, der noch dazu mit figurativen Mental Health Problemen zu kämpfen hat. Raine, weil ... Na ja, they ist so ziemlich der beste nicht-binäre Charakter, der mir bisher untergekommen ist. Was soll ich sonst groß sagen?

In Büchern fällt mir wohl zuerst das ganze Cast aus The Arcadia Project ein. Interessante komplexe Figuren und das durch die Reihe weg. Finde ich sehr spannend. Und gerade mit Millie habe ich mich sehr identifiziert.