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Wie sämtliche Projekte unter einen Hut bekommen?

Begonnen von Atra, 04. Juni 2014, 21:40:04

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Atra

#15
Hey ihr,

bin gerade ein wenig geplättet von all den Antworten. Vielen Dank!

Ich habe mich durchgelesen und die meisten befürworten eindeutig die Arbeit an nur einem Projekt. Einige andere Wechseln zwischen 2-3 in verschiedenen Stadien.

@ Valkyrie Tina

Ich habe derzeit auch das Problem, dass es zu viel geworden ist. Nachdem mein Herzensprojekt geschrieben war, habe ich mit einer neuen Idee weitergemacht, dann kam die nächste. Das ginge vielleicht noch, aber dann habe ich die Anfrage für ein Partnerprojekt erhalten und das wollte ich nicht ablehnen ... so nimmt der Teufelskreis seinen Lauf.

@ Siara

Klingt plausibel, aber ich glaube, persönlich würde ich Probleme damit bekommen, wenn ich dann wieder zurück zum Projekt gehe, um es zu überarbeiten, während das andere, was ich gerade schreibe, pausiert.

@ Heroine

Ich mag die Idee mit dem Wochenplan. Habe ich gleich versucht umzusetzen, scheitere aber daran, dass ich mich nicht entscheiden kann, was denn nun am wichtigsten ist  :wums: Mit der Disziplin ist es nicht so schlimm. Mein Projekt habe ich binnen eines Jahres geschrieben. Auf jeden Fall werde ich weiter am Wochenplan arbeiten.

@ Kadeius und Notrya und Drachenelfe und Arcor

Wahrscheinlich werde ich mich für ein Projekt entscheiden müssen, da habt ihr recht. Ich habe für jedes Projekt ein eigenes Notizbuch, also für jedes größere und die Ideen schreibe ich so auf, damit ich sie nicht vergesse. Allerdings ist es bei mir so, dass eine Idee meistens komplett mit Plot, Charas und Welt daher kommt, so dass nur die Feinarbeit fehlt. Mir fällt da die Entscheidung umso schwerer, weil ich bei allen gleich mit Schreiben beginnen kann.

@ Churke

So geht es mir gerade. Mein Projekt ist beendet und will überarbeitet werden, was ich aber nicht will, da ich dann keinen Abstand davon bekomme  :-\
Also habe ich mich auf andere konzentriert, die ich jetzt wiederum auch erst beenden möchte ...

@ Malinche

Eine sehr schöne Prioritätenliste, die ich gleich in die Projektfindung einfließen lassen werde. Durch das Thema hier, bin ich mit der Projektplanung schon gut vorangekommen  :vibes:


@ Macpheana und Klecks

Dass mich ein Projekt mal mehr, mal weniger reizt merke ich auch. Deswegen habe ich mir für mich überlegt, den Wochentagen (oder im Wochenwechsel) ein anderes Projekt zuzuordnen. Einfach ausprobieren  :D Bin auch froh, dass bald der SuWriMo beginnt (30k statt 50k in einem Monat, sprich im Juli, schreiben), da steigt die Schreiblust wieder.

@ Feuertraum und heroine

Interessanter Beiträge, danke, aber bitte keinen Streit! Ich bin in der Tat gerade dabei sämtliche Strategien und Erfahrungen von hier so zu kombinieren, wie es mir gefällt (und später, wie sie für mich funktionieren). Sich zum Schreiben und Planen zu bringen, ist meiner Meinung nach ein ebenso wichtiger (Lern-)Prozess, wie das Schreiben selbst. So wie die wenigsten beim ersten Versuch einen tollen Roman schreiben, werden die wenigsten von Beginn an die perfekte Lösung für das Drumherum gefunden haben.

Ich bin jedenfalls jetzt schon schlauer, als vorher, wie ich das Ganze angehen möchte  :D

Nochmal vielen Dank an alle!

LG Atra
"Man muss erst zum Leben aufstehen, bevor man sich niedersetzt zum Schreiben."
(Henry David Thoreau)

Cailyn

Hallo Atra

Also ich bin grundsätzlich kein Multitasker, daher widme ich mich meistens nur 1-2 Sachen gleichzeitig. Und innerhalb eines Buches gibt es ja dann auch verschiedene Aspekte, die ich je nach Stimmung / Motivation mache oder nicht, sei das Plotten, Recherche oder Schreiben.

Grundsätzlich denke ich, dass wir Menschen einen besseren Output haben, wenn wir nicht zu viel auf einmal in Angriff nehmen. Verzettelungen und zu viele offene Hintertürchen können einem da wirklich einen grausamen Strich durch die Rechnunge machen. Ausserdem ist es erwiesen, dass unser Hirn in der Gegenwart immer nur einen Gedanken gleichzeitig haben kann. Und wollen wir diesen Gedanken sich entwickeln lassen (z.B. fürs Schreiben und Plotten), dann ist es wenig hilfreich, wenn ich mich täglich auf ein anderes Projekt einstellen muss. Ich denke nicht, dass dieses "Switching" zu viel Kreativität führt, denn hüpft man immer von einem zum anderen, entsteht ja gar nie gross Raum, um sich richtig darauf einzulassen. Oft neigt man dann dazu, einfach an einem anderen Projekt weiterzufahren, wenn es mal hakt. Dabei wären gerade diese Knackpunkte die Chance, das Werk zu verbessern.

cryphos

#17
Mir hat man mal beigebracht: "jeder Manager der von Multitasking spricht, outet sich selbst damit umgehend als unqualifiziert."
Spricht, um qualitativ hochwertige Ergebnisse zu erzielen, mit einem minimalen Aufwand an Zeit und Ressourcen sollte Single-Task arbeiten.
Begründung: Durch den häufigen Wechsel der Tätigkeit bleibt man nicht konzentriert an einer Sache. Dadurch ist es notwendig mehrere Aufgaben im Kopf parallel zu bearbeiten oder sich immer wieder neu in diverse Themen einzuarbeiten, nur um dann wieder unvollendet abzubrechen. Weil so immer wieder Einarbeitungszeit aufläuft summiert sich die unproduktiv genutzte Zeit im Laufe eines Arbeitstags schnell. Studien haben diesen Sachverhalt angeblich untermauert.

Frei aus dem Kopf aus meinem Managementkurs im Studium (lang ist es her).
Meine persönliche Meinung: Ohne Multitasking geht es heute (zumindest in meinem Job) nicht mehr. Die Anzahl der Tasks ist aber strikt auf wenige ausgewählte zu reduzieren. Tödlich sind aber immer entgegengesetzte Tasks wie Projektarbeit und Support.

Valkyrie Tina

Zitat von: cryphos am 10. Juni 2014, 11:54:14
Mir hat man mal beigebracht: "jeder Manager der von Multitasking spricht, outet sich selbst damit umgehend als unqualifiziert."
Spricht, um qualitativ hochwertige Ergebnisse zu erzielen, mit einem minimalen Aufwand an Zeit und Ressourcen sollte Single-Task arbeiten.
Begründung: Durch den häufigen Wechsel der Tätigkeit bleibt man nicht konzentriert an einer Sache. Dadurch ist es notwendig mehrere Aufgaben im Kopf parallel zu bearbeiten oder sich immer wieder neu in diverse Themen einzuarbeiten, nur um dann wieder unvollendet abzubrechen. Weil so immer wieder Einarbeitungszeit aufläuft summiert sich die unproduktiv genutzte Zeit im Laufe eines Arbeitstags schnell. Studien haben diesen Sachverhalt angeblich untermauert.

Alle Untersuchungen zu diesem Thema beziehen sich auf das echte "multi-tasking" also das wirklich gleichzeitige Bearbeiten mehrerer Projekte. Das gilt aber nur für Arbeiten, die gleiche Anforderungen haben- zum Beispiel telefonieren und gleichzeitig fernsehen - da bekommt man von beidem nicht so viel mit. Multitasken funktioniert dagegen bei "Autofahren und Hörbuch hören", weil man da zwei sehr unterschiedliche Sachen macht - aber wiederum nur, solange das Autofahren nicht zu viel Konzentration erfordert. Hörbuch beim über die Autobahn cruisen ist kein Problem, im Stadtverkehr wirds schon schwierig. Beim Einparken gehts gar nicht.

Aber die wenigsten hier werden wirklich zeitgleich an mehreren Projekten sitzen. Was wir machen ist kein Multitasking, sondern alternierendes Arbeiten, das nacheinander Abarbeiten von verschiedenen Projekten. Und das funktioniert. Die Forschung dazu zeigt, dass das Hirn nach einer bestimmten Zeit ermüdet und eine Pause braucht, aber dass es viel länger frisch bleibt, wenn man Art und Intensität der Aufgaben verändert - und man damit bessere Ergebnisse bei allen erzielt. Wichtig ist, dass die Aufgaben sich unterscheiden (bei uns Schreiberlingen zum Beispiel Übersetzungen, Korrekturlesen, Neue Texte) und das es nicht zu viele Aufgaben werden. Wie viele Aufgaben man alternieren kann und sollte, dazu gibt es verschiedene Ergebnisse - je nachdem welche Gruppe als Testpersonen ausgewählt wurde.
Um bei deinem Beispiel zu bleiben, Cryphos:
3 h Projektarbeit dann 3 Stunden Support bringt ein schlechteres Ergebnis als 2h Projekt, 2h Support, 2h Projekt
6 h Projektarbeit und Support gleichzeitig bringt das schlechteste Ergebnnis und danach brauchst du 2 Tage Urlaub.

Was mir bei all diesen Forschungen allerdings fehlt: was machen die mit den Geistesblitzen? Was macht man, wenn man an Projekt a arbeitet, und plötzlich die Superlösung für Projekt e findet, die Lösung, nach der man schon seit Wochen sucht?

Vic

Wenn dazu jemand tolle Vorschläge hat, bin ich sehr gespannt. *gleich mal alles durchlesen wird*
Ich habe nämlich genau das gleiche Problem. Ich werde zu schnell abgelenkt von "oooh shiny new idea, shiny new characters" und lasse dafür gerne angefangene Sachen liegen.
Es mangelt nie an Ideen, aber leider an der Disziplin mal eine Sache konsequent durchzuziehen. *seufz*

Vielleicht sollte man sich mal eine Prioritätenliste basteln und die wirklich konsequent der Reihe nach abarbeiten. Also vielleicht motiviert einen das auch schneller zu arbeiten, wenn man weiß "okay, ich darf erst wieder an den Allgäuer Elfen weiterbasteln wenn ich die Magischen Zwillinge fertig habe und keine Sekunde früher".

Sonst würde mir vielleicht noch einfallen sich kleine Ziele zu stecken. Also sich ein Projekt rauszuschen und zu sagen "ich arbeite jeden Tag konsequent eine Stunde nur daran" und die restliche Zeit kann man dann plotten und schreiben was man will. Eine Stunde ist ja im Endeffekt nicht viel, aber wenn man das einige Wochen/Monate konsequent macht, kommt da schon was bei rum, stelle ich mir vor. Das ist wenigstens das was ich mir jetzt vorgenommen habe. =) Ich glaube es fällt mir leichter mir nicht alles andere zu verbieten, weil die Sachen, die nach hinten drücke, die Angewohnheit haben sich besonders nachdrücklich in den Vordergrund zu schieben.

Atra

Hey,

ich habe jetzt umstrukturiert. Dazu habe ich erst ein Projekt komplett zurückgestellt, sprich wieder auf den Status einer "Idee" gesetzt. Dann habe ich mich zwischen den Projekten am Alter orientiert und nun das ausgesucht, was am ältesten ist. Nachdem ich dies beendet haben werde, geht es an des zweitälteste. Nebenbei läuft das Partnerprojekt weiter. Damit habe ich jetzt genau zwei Projekte an denen ich arbeite.
Jetzt läuft es schon deutlich besser und macht wieder Spaß. Und da ich es nach Alter sortiert habe, kann sich auch nichts in den Vordergrund drängen ... jedenfalls nicht, solange mir nicht eine weitere Handlung dazu einfällt, die mich zu sehr in den Bann zieht  ;)

LG Atra
"Man muss erst zum Leben aufstehen, bevor man sich niedersetzt zum Schreiben."
(Henry David Thoreau)

BiancaS

#21
Zitat von: Vic am 19. Juni 2014, 12:22:07
Ich habe nämlich genau das gleiche Problem. Ich werde zu schnell abgelenkt von "oooh shiny new idea, shiny new characters" und lasse dafür gerne angefangene Sachen liegen.
Es mangelt nie an Ideen, aber leider an der Disziplin mal eine Sache konsequent durchzuziehen. *seufz*

Ich hatte ein ähnliches Problem und habe es mit einer 3-Projekte-Struktur gelöst. Mittlerweile habe ich mir dadurch eine ziemlich gute Disziplin aufgebaut und arbeite seit circa halben bis dreiviertel Jahr wirklich jeden Tag an meinen Projekten und stelle auch viele zu Ende, wo ich vorher vielleicht nur bis zur Mitte gekommen bin.
In meiner Struktur ist vorgesehen, dass ich immer ein Projekt in der Plot-, eins in der Schreib- und eins in der Überarbeitungsphase habe. Dadurch kann ich mir an "schlechten" Tagen genau das aussuchen worauf ich die meiste Lust habe. Da es ein selbstregulierendes System ist, muss man sich auch selbst ein bisschen dabei überwachen, so dass man wirklich auch das schafft was man sich vorgenommen habe. Ich setze mir dafür immer bestimmte Monatsziele und dann werden die nach und nach abgearbeitet.
Sollte ich plötzlich mal eine Lösung für ein stillgelegtes Projekt haben, wechsel ich es schon mal mit dem Projekt in der gleichen Phase aus (also Plot gegen Plot, Schreiben gegen Schreiben etc). Natürlich muss man dabei auch abschätzen, dass man nicht einfach austauscht, weil das andere gerade interessanter ist, aber mir ist aufgefallen, dass es bei mir fast von selbst kam. Am Anfang habe ich relativ häufig Projekte hin und her getauscht, wobei ich dann bei keinem so wirklich weiter kam, aber nach einem Monat hatte ich es drin und jetzt tausche ich nur noch wenn ich wirklich irgendwo nicht weiterkomme, weil ich noch nicht so weit bin oder wenn ich für eine andere Idee plötzlich DIE perfekte Lösung habe (dabei tausche ich dann aber auch meistens nur noch für 1-2 Tage, notiere die Ideen und hol dann das andere Projekt zurück). Dadurch, dass ich mir das Springen zwischen den Projekten quasi erlaube, mache ich es kaum noch. Natürlich wenn ich mal eine neue Idee habe, nehme ich mir die Zeit und notiere sie kurz, aber dann gehe ich zurück zu den eigentlichen Projekten oder schätze ab, ob ich nicht vielleicht doch wechseln möchte.
Mittlerweile bin ich auch so weit mit meinem System vertraut, dass ich durchaus mal einen Wettbewerb dazwischen schieben kann, ohne dass ich gleich meinen ganzen Zeitplan umschubsen muss. Ich setze mir dafür aber auch teilweise etwas niedrigere Ziele, z.B. diesen Monat hatte ich 3 Wettbewerbsbeiträge, die ich fertig machen wollte, davon war eins eine Überarbeitung und eins etwas was ich komplett neu schreiben musste, was dann aber doch "mal eben" 100 NS gefressen hat. Dafür habe ich dann mein Monatsziel für das eigentliche Schreib-Projekt etwas runter gesetzt und das Monatsziel dafür angepasst.
Wie gesagt, dadurch dass es selbstregulierend ist, hat man eine Menge Freiheiten, aber ich habe für mich festgestellt, dass ich durch diese Freiheiten, die ich nutzen könnte, viele einfach nicht mehr nutze und mich wirklich auf die drei Projekte konzentriere, die ich mir ausgesucht habe und erst das nächste angehe, wenn eins davon in die nächste Phase geht.
Ich habe dieses System einer Freundin von mir mal vorgeschlagen, weil sie immer wieder nur Anfänge geschrieben und nie wirklich etwas zu Ende gebracht hat, weil sie immer von einem Projekt zum nächsten gesprungen ist. Die neuen Projekte waren ja alle sooooo viel spannender ;) Sie hat sich dann einen Monat lang nur an dieses System gehalten und bei ihr hat es geklappt. Sie nutzt zwar jetzt eine etwas abgewandelte Struktur, aber alles in allem meinte sie, hat es ihr um einiges geholfen.
Vielleicht hilft es ja auch noch ein paar anderen :)

Sternsaphir

Also ich schreibe immer viel nach Laune.
Da ich auch viele Projekte nebenher zu laufen habe, kann ich sie natürlich nicht alle gleichzeitig bedienen. Daher muss ich zwangsläufig einige auf Eis legen.
Ich stelle mir meist am Tag zwei Fragen:
1. Was ist heute oberste (Schreib-)Priorität? Also z.B. will ich heute an meinen Veröffentlichungsplänen arbeiten oder doch lieber etwas Privates verfolgen?
2. Worauf hast Du heute Lust? Mehr Sci-Fi? Mehr Fantasy? Oder lieber etwas Anderes?

Ich habe nämlich gemerkt, dass ich mich nicht zu Themen zwingen kann. Wenn mein Kopf sagt "Nö, kein Bock!", dann fällt mir das Schreiben sehr schwer und es frustriert nur.
Sollten mir neue Ideen durch den Kopf schießen, notiere ich sie zuerst nur grob, denn aus eigener Erfahrung weiß ich inzwischen, dass solche Ideen gerne auch Eintagsfliegen sind und ich sie nach einer Woche überhaupt nicht mehr ansprechend finde. Darum gibt es nur eine kurze Skizze (damit ich nix vergesse) und lasse die Idee dann "reifen". Manchmal baue ich diese Ideen auch einfach um und verwurste sie in den Geschichten, an denen ich gerade arbeite.

Ich muss aber auch sagen, dass ich, seitdem ich hier im Forum bin und auch meinen kleinen Forschrittsbalken füttern kann, eigentlich recht gut motiviert bin.  :)
Jetzt fehlt eigentlich nur noch die Zeit, mich in Ruhe mal hinzusetzen und zu schreiben. Aber ich glaub, sobald zuviel Zeit da ist, fehlt mir der Ansporn.


Vic

Zitat von: BiancaS am 21. Juni 2014, 16:34:12
In meiner Struktur ist vorgesehen, dass ich immer ein Projekt in der Plot-, eins in der Schreib- und eins in der Überarbeitungsphase habe. Dadurch kann ich mir an "schlechten" Tagen genau das aussuchen worauf ich die meiste Lust habe. D

Oh, danke für den Tipp! Das klingt echt nach einer sehr guten Idee!  :pompom:
Das muss ich unbedingt mal ausprobieren! :-)

Darf ich ganz unverschämt fragen was du arbeitstechnisch so nebenbei machst?
Mein Hauptproblem ist nämlich auch einfach Zeitmangel ... ich arbeite ja von Mo.-Fr. jeden Tag 8h, treffe mich danach noch mit Freunden, gehe einkaufen, zum Sport, mache ein bisschen Haushalt (was halt so anfällt) und bin ganz häufig auch erst wieder gegen 20h zu Hause. Und dann natürlich definitiv zu müde zum Schreiben ... :-/

Snöblumma

Ich schreibe inzwischen stur ein Projekt nach dem anderen, egal welche Plotbunnies mir über den Weg laufen. Die werden dann eben kurz notiert oder gedanklich abgespeichert (je nachdem, ob sie schon zu einem konkreten anderen Projekt gehören oder nicht), dann wird weiter geschrieben. Anders würde ich wahrscheinlich nicht so schnell weiterkommen, außerdem brauche ich recht lange, um in ein Projekt reinzukommen. Ich will in meinen Texten schwelgen, das kann ich nicht, wenn ich mal hier und mal dort arbeite - aber das ist sicher Typfrage. Ich konzentriere mich sehr gerne auf genau eine Sache und vertiefe mich dann voll in diese Sache.

Plotten ist ja eh das meine nicht, darum habe ich das Problem nicht, die Überarbeitung läuft bei mir außer Konkurrenz. Bei mir sieht es also so aus, dass ich

  • ein Hauptprojekt schreibe, also wirklich am Text weiterarbeite
  • Ideen gedanklich notiere, wann immer sie mir über den Weg laufen
  • Charakterblätter baue, sobald es auf Arbeit langweilig wird, oder auch kurze Dialoge etc. überlege, egal zu welchem Projekt
  • nachts noch jeden Tag ein bisschen an jedem offenen Projekt überarbeite, und zwar nach Lust und Laune

Das Zeitproblem habe ich ja auch massiv, aber da hilft bei mir schon immer nur eines: ein Stundenplan, an den sich gehalten wird. Ich habe damit im Studium angefangen und noch geht es sehr gut damit (da keine Kinder, die da dazwischenfunken könnten). Dafür darf man bei mir Termine im Augenblick vier Monate im Voraus ausmachen.  :rofl: Ich habe drei Abende in der Woche, an denen ab 22 Uhr (vorher schaffe ich es einfach nicht... Arbeit von ca. halb acht bis in der Regel gegen acht, danach noch Sport und kochen und Haushalt und all die Dinge, die eben sein müssen, man kennt das ja) geschrieben wird, egal, ob ich Lust habe oder nicht. Meistens kommt die Lust nach einem Absatz von selbst, wenn nicht, dann halt nicht, aber anders schaffe ich meine Projekte einfach nicht fertig. Jeden Tag so ab Mitternacht überarbeite ich noch für eine halbe Stunde etwa, bis mir eben die Augen zufallen.

Aber die mehreren Projekte gleichzeitig, die würde ich einfach nicht schaffen. Ich schreibe eben eine Warteliste. Da ich auch an Deadlines hänge, habe ich meine voraussichtlichen Arbeitszeiten (ich weiß ja, was ich in der Stunde theoretisch schreiben kann, da kann man sich dann die Arbeitszeit samt Puffer ausrechnen) im Kalender eingetragen. Im Moment komme ich wohl nächsten September zu ganz neuen Projekten, das ist eben so.  Bis dahin stehen schon aktuell mitsamt Plot vorhandene Projekte Schlange. Laufen ja nicht weg :D.

BiancaS

Zitat von: Vic am 23. Juni 2014, 21:36:41
Oh, danke für den Tipp! Das klingt echt nach einer sehr guten Idee!  :pompom:
Das muss ich unbedingt mal ausprobieren! :-)

Darf ich ganz unverschämt fragen was du arbeitstechnisch so nebenbei machst?
Mein Hauptproblem ist nämlich auch einfach Zeitmangel ... ich arbeite ja von Mo.-Fr. jeden Tag 8h, treffe mich danach noch mit Freunden, gehe einkaufen, zum Sport, mache ein bisschen Haushalt (was halt so anfällt) und bin ganz häufig auch erst wieder gegen 20h zu Hause. Und dann natürlich definitiv zu müde zum Schreiben ... :-/

Momentan mache ich nichts. Mein Freund und ich haben ein bisschen angespart und weil es dann Probleme mit meinen Uni-Papieren gab, darf ich ein Jahr lang nur schreiben. Diese Zeit nutze ich deswegen auch.
Aber ich kenne auch das Problem, wenn man viel arbeitet oder zu tun hat. Letztes Jahr wollte ich unbedingt beim Juli-Camp mitmachen, obwohl ich 10 Stunden am Tag am Band stand, irgendwie habe ich trotzdem immer versucht meine Zeit dafür abzuzwacken. Was bei mir halt sehr gut ist, ist dass ich sehr schnell schreibe, dadurch brauchte ich für mein Tagesziel zwischen 30-40 Minuten und war für den Tag durch. Eine Freundin von mir hat während sie ihre Thesis geschrieben hat innerhalb der Woche nur geplant, sich dabei Notizen gemacht, immer mal wieder wenn sie 10 Minuten Zeit hatte und hat sich dann am Wochenende immer 2-3 Stunden Zeit genommen und es aufgeschrieben. Vielleicht klappt so etwas für dich? Dass du versuchst dir innerhalb der Woche immer mal 15 Minuten zu nehmen und planst was du dann am Wochenende aufschreiben möchtest?
Oder wenn du wirklich ausprobierst immer Projekte in den verschiedenen Phasen zu haben, da mache ich es dann auch immer so, dass ich mir für die langen Tage, wo ich keine Zeit zum Schreiben habe etwas zum Bearbeiten oder Plotten mitnehme, dass kann man dann auch mal eben im Zug rausholen oder wenn man irgendwo ein paar Minuten warten muss.
Man muss es dann nur wirklich durchziehen wenn man sich sagt: ich plane innerhalb der Woche und schreibe es dann am Wochenende auf, ansonsten steht man ziemlich schnell wieder vor demselben Problem.


Ansonsten wenn du einigermaßen gut Englisch kannst, hör mal hier rein, so ab Minute 10, da geben sie auch nochmal Tipps wie man trotz Alltag + alles mögliche Andere die Zeit finden kann zu schreiben und ob man vielleicht einfach andere Prioritäten setzt, die man eventuell umlegen kann. Oder hier wo sehr viele gute Tipps gegeben werden wie man sich Schreib-Gewohnheiten aufbauen kann. Oder hier gleich die erste Frage im Transcript. Ich habe dir das jetzt alles verlinkt und nicht zusammengefasst, weil ich denke, dass sich jeder etwas anderes daraus zieht und ich vielleicht im Gegensatz zu dir andere Schwerpunkte in den Infos setze.

Schrödingers Schreiber

In der Hoffnung, keinen Gedanken zu wiederholen, werfe ich jetzt einfach noch die "Freier Tag"-Regel in den Raum.

Im Grunde läuft es darauf hinaus, dass man sich fünf bis sechs Tage pro Woche seinem Hauptprojekt widmet und einen Tag pro Woche für alle anderen Projekte "freinimmt" (optional plant man einen Tag in der Woche zusätzlich ein, an dem man gar nichts macht). Hat den Vorteil, dass man seine Nebenprojekte nicht vernachlässigen muss, aber genügend Zeit für das Hauptprojekt bleibt. Außerdem kann man sich so besser auf das Hauptprojekt konzentrieren, weil man seinem Gehirn einreden kann, die Ideen für die Nebenprojekte ja am Extratag zu machen.

Da es derzeit ein Buch gibt, mit dem ich unbedingt fertig werden möchte, arbeite ich gerade nach dieser Methode. Es klappt erstaunlich gut...

Vic

Zitat von: BiancaS am 23. Juni 2014, 22:30:42
Ansonsten wenn du einigermaßen gut Englisch kannst, hör mal hier rein, so ab Minute 10, da geben sie auch nochmal Tipps wie man trotz Alltag + alles mögliche Andere die Zeit finden kann zu schreiben und ob man vielleicht einfach andere Prioritäten setzt, die man eventuell umlegen kann. Oder hier wo sehr viele gute Tipps gegeben werden wie man sich Schreib-Gewohnheiten aufbauen kann. Oder hier gleich die erste Frage im Transcript. Ich habe dir das jetzt alles verlinkt und nicht zusammengefasst, weil ich denke, dass sich jeder etwas anderes daraus zieht und ich vielleicht im Gegensatz zu dir andere Schwerpunkte in den Infos setze.

Vielen lieben Dank für die ausführliche und sehr hilfreiche Antwort!  :wolke: Da sind supertips dabei, danke!
Und hey, yay für dein freies Jahr!  :pompom: Genieß die Zeit und gutes Schreiben!