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Bücher kaufen nach dem Autorennamen – ist das wirklich die Regel?

Begonnen von Silvia, 07. August 2011, 13:08:13

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Malenauntermdach

Argh - es ist vermutlich das absolute Unding, aber ich gehe ganz stark nach Covern ... :buch:
Wenn mir ein Buchcover total gut gefällt, dann lese ich manchmal nichtmal den Klappentext, sondern lasse mich überraschen. Dabei sind die Cover mittlerweile ganz unterschiedlich (ne ganze Weile habe ich fast alles gekauft, was von Wiesmüller illustriert worden ist, heute mag ich's mit etwas mehr Abwechslung...)

GANZ schlimm finde ich, wenn der Klappentext zu viel verrät. Kennt Ihr Percy Jackson? Das ganze Buch ist drauf angelegt, dass man mit dem Protagonisten mitfiebert und herausfinden will, wer sein Vater ist. Bzw. man WÜRDE mitfiebern, wenn es nicht schon auf dem Umschlag stehen würde. Ganz übel! :pfanne:

Gwee

Also, ich bin eine Mischung aus Allem, würde ich sagen.

Ich kaufe Bücher vorrangig nach dem Inhalt, danach kommen allerdings tatsächlich Bücher von Autoren, die ich mag. Okay, wenn mein Lieblingsautor einen Thriller rausbringt, werde ich nicht in den Laden stürmen und ihn kaufen, wenn er zuvor immer Fantasy geschrieben hat. Ich schäme mich auch nicht wirklich dafür. Es ist einfach so, dass man hier auf etwas bewährtes setzen kann und weiß, dass man es gut finden könnte. Bei neuen Autoren ist es eher wie Poker. Denn bei vielen Büchern scheitert es ja schon am Schreibstil, der einen abschreckt. Es ist nicht gerade aufmunternd für neue Autoren, aber ich denke schon, dass das ein Trend ist.
Allerdings gehe ich auf keinen Fall nach bekannten Autoren. Da kann man sehr leicht in die Tonne greifen wie zum Beispiel beim allbekannten 'Bis(s)'-Beispiel. Bekannte Autoren und Bestseller sind nie eine gute Empfehlung, wenn einem die Story nicht zusagt. Egal wie hoch sie auch angepriesen werden.
Es ist so eine Art Obsession, glaube ich. Das Schreiben fasziniert mich so sehr,
daß, wenn es mir verboten würde, ich langsam daran sterben würde.
Johannes Mario Simmel

Assantora

Also, bevor man anderen einen rein würgt, sollte man auf sich selbst schauen. Und ich muss die Frage mit einem Ja, aber, beantworten.

Ich bin kein Bücherwurm der Sorte, die in einer Woche fünf Bücher lesen, dass lassen meine Augen einfach nicht zu. Deswegen dauert es bei mir ein wenig, bis ich Nachschub brauche.
Ich persönlich lese eigentlich nur noch Fantasy. Von meinen beiden Lieblingsautoren habe ich ihre ersten Bücher (beide haben einen Zyklus geschrieben, der eine sogar zwei fällt mir noch ein) regelrecht verschlungen und dann ist klar, dass man sich bei einer neuen Geschichte darauf einstellen kann, was man das eigentlich käuft.
Garantie für Qualität gibt es nicht, oder auch nur die Vollständigkeit, da einer dieser beiden Autoren offensichtlich vergessen hat, seine Geschichte fortzusetzen. Beides habe ich schon erlebt, beides erlebe ich gerade.

Wirklich erfolgreiche Autoren, deren Name allein schon für die Werbekampange wahres Geld ist, auf den Zug springe ich nicht auf. Ich habe kein Harry Potter gelesen und bis heute noch nicht einmal den kleinen Hobbit, oder Herr der Ringe. Wenn ich nach einem neuen Buch suche, nach einer neuen Geschichte, dann ist einzig und allein der Klappentext das, was mich sofort überzeugen muss.
Das Cover ist meist irreführend, oder überspitzt, die Kommantare der Bestseller-Autoren im Genre... na ja, denken wir nicht dran.
Es geht um die Geschichte, deswegen kaufe ich mir Bücher, deswegen lese ich sie, aber nur wegen dem Autor einen Grisham zu kaufen, weil es ein Grisham ist? Nein, dass sicher nicht.

Autoren sollen ihre Geschichten schreiben, nicht ihren Namen vermarkten

Kisara


Früher habe ich gelesen, was als "Klassiker" oder gewisses "literarisches Grundwissen" gilt/galt.

Aber eigentlich gehe ich auch stark nach Titeln und/oder Cover (ich weiß, ich weiß  :versteck: ). Das ist wie mit einem Mann. Es kann ja sein, dass der 30-Jährige mit den fettigen Haaren und den Glubschaugen, der einen so lieblich säuerlichen Schweißgeruch verströmt einen großartigen Charakter hat - aber der erste Eindruck zählt, wenn man sonst nichts hat.
Und wenn der Titel oder das Cover mich nicht packen, hebe ich auch das Buch nicht auf um zu lesen worum es geht.

Zitat von: Assantora am 22. Oktober 2012, 21:21:22
Es geht um die Geschichte, deswegen kaufe ich mir Bücher, deswegen lese ich sie, aber nur wegen dem Autor einen Grisham zu kaufen, weil es ein Grisham ist? Nein, dass sicher nicht.
Autoren sollen ihre Geschichten schreiben, nicht ihren Namen vermarkten
Eher das absolute Gegenteil, ja. Es gibt Autoren, deren Name allein mich vom Kauf abhält. Und davon wirklich viele. Wenn ich deren Namen lese, bleibt das Buch liegen, weil ich genau weiß, dass die Geschichte zwar vllt. vielversprechend klingt, am Ende aber wieder nur eine Enttäuschung ist.
Bei einigen Autoren greife ich bestimmt auch eher zu und gucke was der Klappentext sagt. Aber nur weil es von XYZ geschrieben wurde, würde ich kein Buch blind kaufen.

Grey

Zitat von: Assantora am 22. Oktober 2012, 21:21:22
Autoren sollen ihre Geschichten schreiben, nicht ihren Namen vermarkten

Also da muss ich nun doch eine Lanze für die Autoren brechen. Denn zunächst einmal vermarkten die Autoren ihren Namen in den allermeisten Fällen nicht selbst. Ihre Verlage versuchen das natürlich, aber selbst da klappt das meist nicht, wenn der Name nicht schon vorher bekannt war. Wenn ein Autorenname zu einer Marke wird, bei der die Leser allein deswegen zugreifen, weil eben dieser Name draufsteht, dann ist das eigentlich immer darauf zurückzuführen, dass der betreffende Autor eine Geschichte geschrieben hat, die aus welchen Gründen auch immer sehr viele Menschen angesprochen hat. Ob man selbst nun diese Geschichte mag oder nicht, ganz unabhängig von der allgemeinen Beliebtheit, ist natürlich jedem selbst überlassen. Aber dem Autor, der ganz bestimmt genau das getan hat, was du forderst - nämlich Geschichten schreiben - ist da nun wirklich nichts vorzuwerfen. Ein Buch nicht zu kaufen, weil es bekannt und beliebt ist, finde ich ehrlich gesagt genauso blöd, wie ein Buch zu kaufen, *nur* weil es bekannt und beliebt ist.

Fianna

Absurderweise mag ich von 2 meiner Lieblingsautoren nur eine Serie. Die anderen Bücher habe uch nach dem Klappentext von meiner imaginären "Kaufen"-Liste gestrichen. Vllt leihe ich sie mir mal aus.

Allerdings gibt es 3 Serien, die ich lese, und bei denen habe ich mir die späteren Bände schon gekauft, obwohl ich noch nicht soweit bin, weil sie schwer zu kriegen sind.

Im Prinzip hab ich da nach Autorennamen gekauft :D aber ausserhalb von Fortsetzungen mache ich das normalerweise nicht.

Gwee

Zitat von: Kisara am 22. Oktober 2012, 21:36:36
Eher das absolute Gegenteil, ja. Es gibt Autoren, deren Name allein mich vom Kauf abhält. Und davon wirklich viele. Wenn ich deren Namen lese, bleibt das Buch liegen, weil ich genau weiß, dass die Geschichte zwar vllt. vielversprechend klingt, am Ende aber wieder nur eine Enttäuschung ist.

Ja, das kenne ich auch. Und das finde ich auch nicht schlimm. Wenn ich ein Buch von einem Autor gelesen habe und es nicht gerade berauschend fand und dann ein neues von ihm sehe - die Wahrscheinlichkeit, dass ich es kaufe hält sich dann doch in Grenzen. Ich bin zwar ein kleiner Perfektionist, der am liebsten alle Bücher eines Autors besitzen würde, aber das würde ich mir dann doch nicht antun.

Zitat von: Kisara am 22. Oktober 2012, 21:36:36
Bei einigen Autoren greife ich bestimmt auch eher zu und gucke was der Klappentext sagt. Aber nur weil es von XYZ geschrieben wurde, würde ich kein Buch blind kaufen.

Naja, auf den Klappentext achte ich natürlich auch. Wenn ein Roman nach totalem Schund klingt, würde ich ihn nichtmal kaufen, wenn es von meinem Lieblingsautor ist. Da würde ich maximal gucken, ob ich den irgendwo ausleihen kann und wenn das Buch dann doch nicht so übel ist...naja, warum nicht? Dann kann man's ja kaufen.
Es ist so eine Art Obsession, glaube ich. Das Schreiben fasziniert mich so sehr,
daß, wenn es mir verboten würde, ich langsam daran sterben würde.
Johannes Mario Simmel

Dämonenbändiger

Wenn ich mir Bücher nach dem Autorennamen kaufe, dann weil sie in irgendeinem für mich interesanntem Zusammenhang fielen. Zum Beispiel habe ich in "Fantasy: Einführung" von einigen Autoren gelesen, die ich noch nicht gelesen hatte und habe mir dann Bücher von ihnen gekauft.
Prinzipiell wähle ich Bücher aber nach der Geschichte und / oder nach dem Hintergrund, in dem sie spielt, aus. In meiner Rollenspiele sind auch viele Leute, die Bücher lesen und wenn sie von einem erzählen, wo ich sage: "Das klingt interessant.", dann lasse ich sie mir ausleihen oder ich lese vorher nochmal im Netz, was andere Leute so darüber denken.
Bei Amazon nutze ich deshalb auch oft die "Empfehlungen"-Seite, um wieder über neue, interessante Bücher zu stolpern.
Die einzigen Bücher, die ich vor Jahren mal nach dem Namen gekauft habe, waren die von H.P. Lovecraft, weil ich mehr von seinen kosmischen Schrecken und dem Cthulhu-Mythos lesen wollte.
Und ich habe mir vor Jahren "Vittorio" von Anne Rice gekauft, weil ich die "Vampire Chronicles" verschlungen hatte. Das hat mich wohl vom blinden Autorenkauf bewahrt, denn das Buch war #!$%&. :nöö:

FeeamPC

Ich schaue auf jeden Fall nach, wenn einer meiner Lieblings-Autoren ein neues Buch herausgebracht hat.
Klingt dann der Klappentext interessant, kaufe ich es.
Von Marion Zimmer Bradley habe ich seinerzeit alles gekauft, was überhaupt zu kriegen war.

Bianca Jones

Ja, ich halte es da so wie FeeamPC, von meinen Lieblingsautoren lese ich (fast) alles und wenn ich einmal eine Reihe begonnen habe, finde ich es immer toll, alle Romane davon zu lesen, so quasi als "Lese-Projekt". Dabei halte ich mich nicht nur an Fantasy, lese z.B. auch gerne Krimis oder historische Sachen.

Problematisch finde ich in dieser Diskussion immer, dass viele Leute Romane bzw. Autoren ablehnen, die sich sehr gut verkaufen - als würde ein guter Verkauf gegen die Qualität des Romans sprechen. Ich glaube, dass ist noch so eine alte Kunstauffassung. Man sollte überall mal reingelesen haben und sich bewusst sein, warum man einen Text ablehnt. So lernt man ja auch wieder was fürs eigene Schreiben.

Grüßle,
Bianca

Sin

Früher habe ich die Bücher blind nach dem Autorennamen gekauft, vor allem von Wolfgang Hohlbein hab ich alles gefressen.  ;D Bis ich mal an ein paar Bücher hintereinander geraten bin, die mir nicht mehr so gefallen haben...  :-\

Inzwischen bin ich dazu übergegangen, nach dem Klappentext zu urteilen und mir erst dann ein Buch zu kaufen.
Selbst wenn es von einer/m AutorIn ist, die ich besonders gerne lese, lese ich erst ganz genau nach. Zum Glück gibt es ja auch online Leseproben und Rezensionen.  ;D

chaosqueen

Ich hab früher zu den Menschen gehört, die einen großen Bogen um Bestsellerlisten gemacht haben - das ist aber wirklich lange her und von meinem Vater geprägt, der einen Hang zu Literatur (mal als Gegensatz zu Belletristik gesetzt) hatte. Irgendwann hab ich dann die Spiegel-Bestsellerliste durchgesehen und mir die Bücher durchaus auch im Laden angeschaut. Wenn mir eines gefiel, hab ich es sogar gekauft.

Bei Autoren, die ich kenne und mg, greife ich natürlich zu einer Neuerscheinung und lese mir den Klappentext durch. Wenn der mir zusagt, kommt das Buch entweder mit oder auf meine Wunschliste. Als 13-Jährige habe ich so ziemlich alles von Federica deCesco gelesen, was ich in die Finger bekommen habe. Die waren nicht alle gut, die Bücher, aber ich hatte eine Lieblingsautorin, auf die ich nichts habe kommen lassen. ;)

Ich gehe definitiv auch nach Autor, aber nicht nur. Wenn ein Cover mich anspricht, nehme ich das Buch in die Hand, ohne zu schauen, ob ich den Autor kenne (zumindest ist das dann kein Auswahlkriterium). Auch die Amazon-Empfehlungsliste bringt mir immer mal wieder interessante Bücher, die ich sonst nie kennengelernt hätte. Aktuell "Das Mädchen mit den gläsernen Füßen" von Ali Shaw. Manche Rezensionen waren vernichtend, allerdings waren die Punkte, die als negativ angekreidet wurden (viele Beschreibungen, ausschweifende Sprache) genau das, was mich neugierig gemacht hat. Und siehe da: Ich kann es kaum aus der Hand legen!

Hier kam eine Empfehlung und ein wirklich ansprechend gemachtes Cover zum Einsatz, der Autor ist bisher unbekannt (es ist sein Debut). Aufgrund des Covers hätte ich es aber auch in der Buchhandlung in die Hand genommen, wunderschön und sehr auffällig (vor allem der silberne Beschnitt).

Ich glaube, dass die meisten Menschen zunächst zu etwas Bekanntem greifen, und das ist halt oft der Name des Autors. Das, was viele lesen, muss nicht schlecht sein, und reine "Leser", die sich nicht selber mit dem Schreiben und dem ganzen Drumherum beschäftigen, gehen vermutlich vorrangig nach Bekanntheitsgrad, nach Aufmachung, nach Platzierung in der Buchhandlung.

Das neue Buch von Joanne K. Rowling habe ich auch in de rHand gehalten, aufgrund der Amazon-Rezensionen aber erstmal wieder weggelegt. Ich glaube, irgendwann lese ich es aber doch, aus Neugier - hier hat dann der Name der Autorin definitiv dazu beigetragen, dass ich ihm eine Chance gebe.

canis lupus niger

Für mich persönlich kann ich sagen, dass ich nur dann nach dem Namen des Autors aussuche, wenn ich mit dem schon gute Erfahrungen gemacht habe. BTrotzdem sehe ich mir dieses Buch dann vor dem Kauf genauso kritisch an, wie jedes andere. Bestsellerlisten sind nach schlechten Erfahrungen mit Hypes für mich kein Kriterium mehr.