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Wenn der Zweifel an die Tür klopft

Begonnen von Alaun, 06. August 2009, 09:47:55

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LinaFranken

#765
Also als erstes Mal: Du kannst nicht schlecht sein, solange du dich bemühst. Punkt.
Beim schreiben gibts keine mindestpunktzahl, die erreicht werden muss. Solange du beim Blick auf deine Texte noch Besserungspotenzial siehst, dann ist irgendwo tief in dir noch die Liebe zum Schreiben, die dich antreibt besser werden zu wollen. Vielleicht stellt sich dieses Stimmchen in ihrem Motivations-Versuch etwas ungeschickt an und flüstert dir Zweifel an, statt Verbesserungsvorschläge, aber dieses Stimmchen ist zumindest noch da. Das bedeutet, das du noch etwas fühlst. Einen Wunsch... Eine Sehnsucht... Dieses Stimmchen ist nicht böse. Es möchte dir den Lichtstreifen am Horizont zeigen. Es möchte dir sagen, dass du auf einem guten Weg bist und durchhalten solltest. Richtig schlecht ist, wer glaubt, schon so gut zu sein, dass er nichts mehr dazulernen kann.

Ich glaube du (und jeder in dieser Situation) braucht nur eine kurze Auszeit mit etwas Schokoladeneis und Selbstmitleid um die Wunden zu lecken (und das Eis). Wer sagt, das Selbstmitleid was schlechtes ist? Es kann sehr heilsam sein. Aber wenn schon, dann richtig. Traurigsten Film ansehen den man kennt und weinen bis man keine Luft bekommt- Mir hilf das immer sehr. Wenn ich am nächsten Tag aufstehe, habe ich zwar verquollene Augen, aber das Gefühl, das alle Sorgen in den Taschentücher gelandet sind und ich wieder tief durchatmen und mich langsam wieder an die Probleme rantasten kann.

Trippelschritt

Wer kennt das nicht, die Sache mit dem Selbstzweifel. Ich habe immer noch gelegentliche Panikattacken und eine Stimme ruft mir zu: "Lass es doch endlich sein, Du Stümper." Glücklicherweise geht es mir nach einem Tag dann meist wieder besser. Ich versuche einfach, jede Geschichte - egal wie lang - so gut zu schreiben, wie ich kann. Und gleichzeitig bemühe ich mich, immer mehr von der Schreiberei zu begreifen. Und wenn ich dann wieder einmal meine, etwas begriffen zu haben, dann probiere ich es aus. Meist in Kurzgeschichten. Mehr kann ich nicht tun. Und DAS, glaubt es mir, ist ein wahnsinnig  beruhigender Gedanke, wenn ich sagen kann: Ich tue, was  mir möglich ist und es macht immer noch Spaß.

Liebe Grüße
Trippelschritt

HauntingWitch

@Grey: Hm, vielleicht ist das ein Versuch wert. Aber ich habe gerade erst so viele neue Ideen zu meinen aktuellen Skripten, dass ich die nicht genau jetzt liegen lassen möchte.

@Lina Franken: Das sind total liebe Worte und wenn es mir gut geht, bin ich die erste, die das jemand anderem erzählt. Aber in diesen Phasen hilft es mir nichts, das zu wissen, weil mich das anstrengt, wie das positive Denken. Nur das Heulen wirkt ganz gut. ;)

Siara

#768
@Witch: Hehe, Kai Meyer lese ich auch gerade mal wieder. Und was Stimmung angeht, trifft er einfach immer den richtigen Ton. Geheimnisvoll, düster, ... Okay, genug des OT. Kai Meyer ist 46 Jahre alt. Er ist seit über 20 Jahren Schriftsteller und hat bestimmt an die 50 Romane geschrieben. Und mal ganz abgesehen davon: "Vergleiche sind immer falsch." Das sagte im Laufe einer Lesung übrigens Patrick Rothfuss, noch so ein Mann, mit dem man sich nicht messen sollte.

Auch die größten Schriftsteller lesen bestimmt die Bücher anderer Autoren, finden eine tolle Stelle und denken sich: Wahnsinn. Das hätte ich so nie hinbekommen. Nie.

Jeder hat andere Stärken und Schwächen. Der eine kann beschreiben, der nächste ist gut mit Dialogen, der andere verfasst rasante Actionszenen. Bei Kai Meyer beispielsweise genieße ich zwar die Geschichte, fühle mich dort jedoch nicht zu Hause. Das schafft niemand so wie Patrick Rothfuss. Aber hast du in seinen Büchern eine actionreiche Sequenz gefunden, die auch wirklich actionreich geschrieben ist? Es sind immer nur Zusammenfassungen aus einer gewissen erzählerischen Distanz, was wiederum gekonnt in den Plot eingeflochten ist. Zufall? Vielleicht ist er darin einfach nicht so gut.

Ich glaube, zunächst muss man sich beim Schreiben mit dem Handwerk ausprobieren. Dann hat man alles, was es braucht. Von da an geht es nur noch darum, seine eigene Stimme zu finden. Eine Art, wie man seine Stärken gekonnt einsetzen und seine Schwächen in den Hintergrund treten lassen kann. Deswegen halte ich es auch für so wichtig, das Handwerkszeug zwar zu kennen, aber nicht alles auf einmal beachten zu wollen. Greys Vorschlag, dich mal in einem neuen Genre zu probieren, finde ich deswegen ziemlich gut. (Sobald es die anderen Ideen zulassen ;) ).
I'm going to stand outside. So if anyone asks, I'm outstanding.

foxgirl

Ich kenne das Gefühl gut @Witch und merke das immer wieder, gerade weil ich auch, im Gegensatz zu einigen anderen Autoren um mich herum einfach noch ziemlich am Anfang stehe und die bittersten Fehler mache. Da hat man manchmal das Gefühl, man wird es nie schaffen so gut zu sein wie XY, dieses Gefühl hatte und habe ich auch. Mir hilft es dann aber immer daran zu denken wie weit ich schon gekommen bin, wie auch @Trippelschritt schon so schön gesagt hat. Das waren nur Kleinigkeiten für andere, aber große Schritte für mich. Der erste geschriebene Roman, die erste positive Kritik (und sei sie auch "nur" von Freunden) oder der Moment in dem man merkt, dass man jetzt einen schönen, sinnvollen Plot hat und es schafft ordentlich mit ihm zu arbeiten.
Ich denke die sprachliche und inhaltliche Brillianz von jemandem wie Tolkien, Rowling oder anderen (auch über die Namen kann man sich natürlich bis zu einem gewissen Punkt streiten) zu erreichen ist vielleicht nicht jedem von uns gegönnt. Aber das macht uns zu keinen schlechteren Autoren und macht unsere Geschichten und unsere Art zu schreiben nicht weniger einzigartig und wertvoll. Manchmal merke ich das daran, dass ich auf nur einen einzigen Satz von mir selbst schaue, mit dem ich wirklich zufrieden bin und mir denke: Du bist weit gekommen, junger Padawan :D. Ich bin sicher nicht jemand mit dem ausgeprägtesten Selbstbewusstsein, aber ich bin stolz auf das, was wir alle hier tun, denn ich bin sicher auf dieser Welt gibt und gäbe es einige Menschen die unsere Texte berührt und die es nur zu gerne lesen würden.
Okay, das klang etwas pathetischer als beabsichtigt, was ich damit sagen will ist: Du hast allen Grund stolz zu sein, egal ob du nach deinem Ermessen an andere Autoren wie die großen Fantasy-Ikonen heranreichst.

Slenderella

Guck dir auf Amazon mal die schlechtesten Werke an - und ja, die haben auch Leute gelesen und rezensiert. Dann dein Geschreibsel - und Ende Gelände. Es gibt immer irgendwen, der es vermeintlich besser kann - allerdings ist das beim Schreiben völlig subjektiv. Es gibt aber DEFINITIV und OBJEKTIV Leute, die es schlechter können als du ;)
Ich brauch noch eine Katze
Und ein Beil wär nicht verkehrt
Denn ich gehe heute abend
Auf ein Splatter-Pop-Konzert

Akirai

Da kann ich mich Siara und Slenderella nur anschließen.
Allerdings sollte ich mich da an der eigenen Nase packen, denn auch ich denk mir manchmal: Wie schafft der das nur?! Manchmal muss man sich vor Augen halten, dass z.B. der werte Herr Tolkien Universitätsprofessor war (@ Foxgirl) und man bei einem Vergleich zwischen Tolkien und Tizi-Autor vermutlich Äpfel mit Birnen vergleicht (es sei denn, hier ist jemand auch Uniprofessor. Dann nehm ich alles zurück  ; ) )

Mein Rat an dich wäre, Witch: Schau mal, ob deinen Betalesern die Stellen so gefallen, die dir so gefallen. Wenn die was völlig anderes dazu sagen, vielleicht fällt es dir dann wie Schuppen von den Augen, dass jeder seine vermeintlichen "Stärken und Schwächen" hat und Schreiben ab einem gewissen Punkt eine Frage des Geschmacks ist? Und über den kann man sich bekanntlich streiten. Es gibt Leute, denen gefallen Szenen nicht, bei denen ich heulen könnte. Na und, ich heul trotzdem  :snicker:

Also: Kopf hoch, Krönchen richten und weiter geeeehts! 

Trippelschritt

@ Akirai Wenn du es schon ansprichst ... Als Universitätsprofessor lernst du nicht Belletristik schreiben und schon gar nicht Fantasy. Ganz im Gegenteil. Eine solche Sprache ist verpönt. Was du aber lernst ist korrektes Deutsch (Englisch bei Tolkien), weil ein Universitätsprofessor nun mal unter anderem auch viel schreiben muss. Tolkien hatte ganz bestimmt ein Händchen für das, was er schrieb und daran beißt auch die Maus keinen Faden ab, wenn sie feststellt, dass Tolkien Vorbildtexte derVergangenheit kannte. Er war einfach ein grandioser Erzähler, Weltenbauer und hatte ein Wahnsinnsgefühl für Sprache.

Trippelschritt
(Fan)

HauntingWitch

Zitat von: Siara am 13. Januar 2016, 22:38:42
@Witch: Hehe, Kai Meyer lese ich auch gerade mal wieder. Und was Stimmung angeht, trifft er einfach immer den richtigen Ton. Geheimnisvoll, düster, ... Okay, genug des OT. Kai Meyer ist 46 Jahre alt. Er ist seit über 20 Jahren Schriftsteller und hat bestimmt an die 50 Romane geschrieben. Und mal ganz abgesehen davon: "Vergleiche sind immer falsch." Das sagte im Laufe einer Lesung übrigens Patrick Rothfuss, noch so ein Mann, mit dem man sich nicht messen sollte.

Ja, das schon. Aber wenn ich das Buch lese (Die Alchimistin 1), dann sehe ich, wie er da genau die Art von Beschreibungen bringt, von denen ich seit einem halben Jahr überlege, wie es wohl geht. Und gleichzeitig überarbeite ich ja mein Skript für mein SP-Projekt und sehe überall Fehler und weiss nicht, ob die Verbesserungen so kommen, wie ich das möchte. Die Aussehensbeschreibungen sind noch der kleinste Teil davon. Wie auch immer.

Ansonsten einfach mal danke @all, es hat schon ein bisschen geholfen. :knuddel: Das mit den Vergleichen stimmt schon, trotzdem mache ich es immer wieder. ::) Ich werde jetzt einfach diese eine Überarbeitung so gut machen wie es geht und die nächsten Projekte auch und hoffen, dass ich sie irgendwann ansehen kann und genau das denken kann @Foxgirl: Mensch, wie bist du vorangekommen. Mit meinem Erstentwurf von meinem Erstling (den ich beim Umzug gefunden habe) hat das ja schon einmal geklappt. :omn:

Sabine

Hallo With,
ich kann so gut nachvollziehen, was du schreibst. Mir geht es ganz ähnlich mir der Überarbeitung meines Buches.
Man gibt sich so viel Mühe, wie man nur kann, strengt sich an und doch hat man das Gefühl, dass es einfach nicht gut genug ist.
Gerade weil man soviel Herzblut in seine Arbeit hineingesteckt hat und emotional  sehr an der eigenen Geschichte hängt.
Das kann einen wirklich verrückt machen, jedenfalls geht es mir so.
Ich kann nur sagen, es wird immer Menschen geben, die etwas besser  können, als man selbst, na und? Diese vergleiche bringen doch nichts. Sie führen nur dazu, dass man unglücklich wird. Du schreibst und gibst dein Bestes, darauf kommt es an und  allein das ist schon eine tolle Leistung. Bestimmt gibt es Leute, die das was du geschrieben hast toll finden, oder etwa  nicht?
Und wenn es so ist, kann es so schlecht wie du glaubst nicht sein. Deshalb sei nicht so streng mit die selbst und hab dich lieb. :knuddel:
Wumm! Genau so ergreift der Habicht einen Spatz.
Eine Schnecke besteigt einen Berg, sehr langsam.

Akirai

Zitat von: Trippelschritt am 14. Januar 2016, 11:19:56
@ Akirai Wenn du es schon ansprichst ... Als Universitätsprofessor lernst du nicht Belletristik schreiben und schon gar nicht Fantasy. Ganz im Gegenteil. Eine solche Sprache ist verpönt. Was du aber lernst ist korrektes Deutsch (Englisch bei Tolkien), weil ein Universitätsprofessor nun mal unter anderem auch viel schreiben muss. Tolkien hatte ganz bestimmt ein Händchen für das, was er schrieb und daran beißt auch die Maus keinen Faden ab, wenn sie feststellt, dass Tolkien Vorbildtexte der Vergangenheit kannte. Er war einfach ein grandioser Erzähler, Weltenbauer und hatte ein Wahnsinnsgefühl für Sprache.

Trippelschritt
(Fan)

@ Trippelschritt: Schon klar  ;) Aber genau das wollte ich sagen: Er hat sich professionell mit Sprache und Literatur 24/7 (übertrieben) beschäftigt. Das sind Jahre an Erfahrung und Wissensschatz und Kontakt zur Literatur, die er vermutlich jedem Tizi-Autoren voraus hat. Aber wir sind uns ja ohnehin einig: Fan-Sein ja, Vergleichen nur in Maßen.

LG
Aki
(ebenfalls großer Fan  8) )

Slenderella

Und dennoch würde so ein Herr der Ringe heutzutage gar nicht mehr verlegt, weil er viel zu langatmig ist. Man braucht sich nicht mit Tolkien zu vergleichen - zu seiner Zeit war das in Ordnung, was er geschrieben hat - mittlerweile ist seine Machart überholt.
Versteht mich nicht falsch, ich mag seine Bücher - aber ich möchte trotzdem nicht so schreiben wollen wie er - daher brauche ich mich auch nicht mit ihm vergleichen.
Ich brauch noch eine Katze
Und ein Beil wär nicht verkehrt
Denn ich gehe heute abend
Auf ein Splatter-Pop-Konzert

HauntingWitch

Zitat von: Slenderella am 17. Januar 2016, 09:55:19
Versteht mich nicht falsch, ich mag seine Bücher - aber ich möchte trotzdem nicht so schreiben wollen wie er - daher brauche ich mich auch nicht mit ihm vergleichen.

Das ist ein guter Punkt. Ich merke jetzt wie weiter ich lese bei Meyer auch, dass ich das zwar alles super finde, aber ich habe halt einfach nicht so einen ausführlichen Stil. Würde ich das wollen, würde ich mich verstellen und das sollte man sowieso nicht. Mein Stil ist halt einfach knapper und was die Gesichterbeschreibungen betrifft, übe ich jetzt morgens in der S-Bahn.  ;D

Trippelschritt

#778
Zitat von: Akirai am 14. Januar 2016, 16:26:25
Zitat von: Trippelschritt am 14. Januar 2016, 11:19:56
@ Akirai Wenn du es schon ansprichst ... Als Universitätsprofessor lernst du nicht Belletristik schreiben und schon gar nicht Fantasy. Ganz im Gegenteil. Eine solche Sprache ist verpönt. Was du aber lernst ist korrektes Deutsch (Englisch bei Tolkien), weil ein Universitätsprofessor nun mal unter anderem auch viel schreiben muss. Tolkien hatte ganz bestimmt ein Händchen für das, was er schrieb und daran beißt auch die Maus keinen Faden ab, wenn sie feststellt, dass Tolkien Vorbildtexte der Vergangenheit kannte. Er war einfach ein grandioser Erzähler, Weltenbauer und hatte ein Wahnsinnsgefühl für Sprache.

Trippelschritt
(Fan)

@ Trippelschritt: Schon klar  ;) Aber genau das wollte ich sagen: Er hat sich professionell mit Sprache und Literatur 24/7 (übertrieben) beschäftigt. Das sind Jahre an Erfahrung und Wissensschatz und Kontakt zur Literatur, die er vermutlich jedem Tizi-Autoren voraus hat. Aber wir sind uns ja ohnehin einig: Fan-Sein ja, Vergleichen nur in Maßen.

LG
Aki
(ebenfalls großer Fan  8) )


Beim nochmaligen Lesen Deines Postings kam mir noch ein Gedanke. Die Branche sagt: "Gute Romane werden von alten Leuten geschrieben." Auch wenn das bestimmt überakzentuiert formuliert ist und es auch, ohne immer wieder auf Kafka hinzuweisen, es gibt zahlreiche Ausnahmen gibt, so ist da doch etwas Wahres dran. Lebenslänge und die damit verbundene Erfahrung erschafft einen größeren Topf aus dem man seine Geschichte nähren kann. Und das gilt nicht nur für Universitätsprofessoren. Deshalb sollte sich eine zwanzigjährige Jungautorin auch nicht mit einem Bestsellerautor im Greisenalter vergleichen. Sie müssen einfach unterschiedlich schreiben.

Liebe Grüße
Trippelschritt

EDIT Formatierungsfehler/Zitierfehler beseitigt

NaviiasQuest

Zitat von: Witch am 17. Januar 2016, 11:23:26
Das ist ein guter Punkt. Ich merke jetzt wie weiter ich lese bei Meyer auch, dass ich das zwar alles super finde, aber ich habe halt einfach nicht so einen ausführlichen Stil. Würde ich das wollen, würde ich mich verstellen und das sollte man sowieso nicht. Mein Stil ist halt einfach knapper und was die Gesichterbeschreibungen betrifft, übe ich jetzt morgens in der S-Bahn.  ;D

Ich glaube, jeder Autor hat seine Stärken und Schwächen. Ich wette mir dir, Kai Meyer saß bestimmt auch mal da und hat bei einem anderen Autor gedacht "Wow, hat er das toll hinbekommen, das geht bei mir manchmal schief."
Meine Lektorin meinte zu mir, meine größte Stärke seien die Gefühle und die Authentizität der Charaktere. Ich habe jedoch absolut kein räumliches Vorstellungsvermögen. Sie riet mir dazu, mir Szenen aufzuzeichnen, um genau beschreiben zu können, wo die Personen stehen. Oder Schlachtszenen in Filmen anzusehen und diese dann realistisch zu (nachzu-)beschreiben. Ich war so was von frustriert. Habe über Wochen nur so einen Quatsch gemacht, mir genau überlegt, was sieht welche Person in diesem Moment und wie agiert sie wie in den Schlachtszenen. Aber es hat funktioniert. Jetzt klappt es mit dem räumlichen Denken viel besser, ich sehe es wie einen Film vor meinem inneren Auge.

Gleichzeitig solltest du dich auf deine Stärken berufen: Dein knapper Stil kann ja ein Indiz dafür sein, dass du auf den Punkt schreibst. Dich keinen absolut unnötigen Beschreibungen hingibst. Den Leser gut mitnimmst.
Was haben deine Leser zu dir gesagt, was ihnen besonders gefällt? Glaub mir, es wird genügend Autoren geben, die dich genau dafür beneiden. Weil du etwas hast, das deins ist und das du gut beherrscht.  :vifes:
Ich glaube, du bist mit dem Üben auf einem guten Weg! Drücke dir die Daumen  :wolke: