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Wenn der Zweifel an die Tür klopft

Begonnen von Alaun, 06. August 2009, 09:47:55

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Kraehe

#195
Hi Brigadoona.

Hier ist schon viel Gutes gesagt worden. Ich denke auch, dass du dir da erstmal nicht so viel Druck machen solltest. Wenn einem über lauter Professionalisierung die Leidenschaft ganz verloren geht, ist irgendwas falsch.
Ich hab mich gerade zwei Monate lang selbst blockiert und fange erst heute - gefühlt - an, mich wieder zu entblockieren. Heute kommt der Spaß und die Freude zurück. Weil ich mir weniger Druck mache bzw. meine Ansprüche an meine Texte wieder mit meiner Arbeitsweise vereint bekomme.
Das hast du vielleicht auch nötig :hmmm: Eine von drei Ausschreibungen ist eine gute Quote und wenn du dich hier umsiehst wirst du entdecken, dass es ganz vielen so geht, dass am Ende das Durchhaltevermögen eine große Rolle spielt. Und dass es wichtig ist, trotz allem den Spaß zu behalten.
Und zum Schluss das Wort zum Samstag: Der Zweifel kann ja auch erst an die Tür klopfen, wenn man ihn vor die Tür gesetzt hast.
Hol ihn rein, sprich mit ihm, klär die Sache mit dir selbst und mach weiter. Ab und zu tut sowas ja auch zum Neuorientieren gut ;)

gbwolf

#196
Ich bringe sie ja immer wieder gerne auf den Tisch, Meine Liste der Geduld (Unten im Posting). Was ich daraus gelernt habe ist vor allem, dass es mir wichtiger ist, wenige Veröffentlichungen zu haben, aber dafür gute. Was nützen einem 10 Anthologieveröffentlichungen im Jahr, wenn die Bücher furchtbar aussehen und niemand sie liest? Was nützt einem eine Romanveröffentlichung in einem Verlag, der alles druckt und nicht lektoriert? Dann nehme ich lieber die Schmerzen in Kauf, die das lange Warten und die tausend Absagen bedeuten.  :ithurtsandstings!:
Mein erster Roman wird übrigens nächstes Jahr erscheinen. Dann bin ich fast 32 und habe mehr als 10 Jahre Lernprozess hinter mir. Was ich jetzt weiß ist: Je weiter man kommt, umso stärker erdrückt einen die eigene Erwartungshaltung. An Ausschreibungen nehme ich nur noch teil, wenn ich denke, ich habe eine Chance, wenn mir eine Geschichte einfällt, die sich wahrscheinlich von den anderen abheben kann (Es tut dann - wie du ja auch sagst - noch mehr weh, wenn man abgelehnt wird. Aber bis jetzt habe ich die meisten Sachen irgendwo anders unterbringen können, auch wenn es dann ein paar Jahre und viele Überarbeitungen gebraucht hat). Vor allem wünsche ich mir momentan die Zeit zurück, in der ich ganz enthusiastisch geschrieben habe und versuche, den Druck von mir zu nehmen. Meinen Roman muss ich demnächst abgeben und ich stehe mir ständig selbst im Weg, weil ich das ja so gut wie nur möglich machen möchte, damit es Folgeprojekte geben wird und natürlich auch um meiner Selbstachtung willen.

Und irgendwie muss es doch diese Mischung geben, professionell zu schreiben und dennoch den Schwung zu genießen, sich erstmal die Schublade mit guten Sachen zu füllen, bevor man mit dem großen Bewerbungskram loslegt! Das habe ich definitiv verpasst und jetzt vermisse ich ein paar fertige Romane, die ich aus der Backlist zaubern kann. Es ist sehr anstrengend, immer wieder Konzepte zu machen, loslegen zu wollen und dann alles wegschmeißen zu können. Ein solider Grundstock an fertigen Romanen ist eine hervorragende Basis, auch wenn es sich ersteinmal ziemlich grausam anfühlt, wenn man gefühlt von dutzenden Veröffentlichungen und Erfolgen liest (Vergleiche einmal die Zahl der Veröffentlichten mit der Zahl der Mitglieder im Forum - das sind gar nicht mal so viele). Ich haue für mich jetzt erstmal die Bremse rein und schreibe ein oder zwei Romane fertig, bevor ich wieder etwas anbiete. Und ich freue mich schon darauf, in den nächsten Monaten einfach nur so und mit viel Spaß an zwei ganz bestimmten Romanen zu arbeiten, egal wie es mit denen ausgeht  :vibes:

Edit: Was ich mit dem ganzen Blah eigentlich sagen möchte: Gräm dich nicht. Versuch deinen Blick auf die Erfolge zu richten und freu dich auf anstehende Lektorate und hoffentlich auch Rezensionen, aus denen du viel lernen wirst. Und mach dich nicht verrückt mit dem Veröffentlichen von Romanen! Trend, Programme, Geschmack, Können, ... es kann an so vielen Dingen liegen, ob etwas veröffentlicht wird oder nicht. Und wenn man zu früh veröffentlicht, dann kann einen der Druck, schnell etwas vergleichbar Gutes liefern zu müssen, richtig kaputt machen! Lass dir dein Tempo, lass deinen Romanen deren Tempo. Schreibe weiter und wenn du eine kleine Backlist aufgebaut hast, dann hast du ein ziemliches Pfund hinter dir stehen! Vor allem, wenn eine Agentur oder ein Verlag dann sagen: "Ja, der Roman ist nicht für uns, haben Sie was anderes?". Dann steht man nicht da und klappt die leeren Taschen um oder zaubert ein unausgegorenes Konzept aus der Tasche - das habe ich leider schon mal gemacht und es war eine ziemlich dämliche Erfahrung, die mich richtig Zeit und Selbstbewusstsein gekostet hat.

Brigadoona

Ich sag jetzt erst einmal "Danke".
In meinem Kopf beginnt es ein klein wenig "Klick" zu machen und ich fange an zu begreifen, was momentan falsch läuft.

Die Sache mit der Geduld ist wirklich ein großes Problem.
Nicht nur die Eigenschaft Absagen vertragen zu können, sondern auch seine euphorischen, aber leider vorschnellen Handlungen in den Griff zu bekommen. Dabei habe ich allerdings stark versucht mich zu bessern. Es bringt leider nichts eine Geschichte zu beenden, zu überarbeiten, nochmals zu überarbeiten und dann weg damit.
Geduld in jeder Beziehung üben und dabei das Wesentliche nicht aus den Augen verlieren - das ist so "verdammt" schwierig.
Im Moment muss ich versuchen mich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Vielleicht kommt dann auch die Zeit zurück, in der meine Finger den Gedanken hinterherjagen werden. Hoffentlich.

Hi Alana.
Agenturen gehörten auch zu diesem Weg. Erfolg gleich Null.
Aber ganz ehrlich muss ich sagen, dass die Geschichten auch noch nicht ausgereift waren. Ich weiß nicht einmal, ob sie es nun sind. Immerhin bin ich damals auch davon ausgegangen und könnte jetzt die Hände über dem Kopf zusammenschlagen.

Alana

#198
@Brigadoona: Oje. Dann lass dich nochmal fest drücken. Aber immerhin hörst du dich schon etwas besser an.  :knuddel:
Genau aus dem Grund werde ich mein Vorhaben jetzt wahrscheinlich doch nicht umsetzen. Ich wollte Verflucht soweit fertig machen, dass ich es einreichen kann. Das werde ich machen um diesen Prozess einmal komplett zu durchlaufen. Aber bewerben werde ich mich dann wohl noch nicht damit. Ich möchte noch mehr lernen, noch mehr üben und noch mehr in der Schublade haben, bevor ich das in Angriff nehme. Ach und da fällt mir noch ein schöner link ein, der zum  Thema passt:

10 Things I would have done differently

Fand ich persönlich auch ganz zutreffend.
Falls jemand eine Übersetzung braucht, einfach fragen. :)
Alhambrana

Brigadoona

Danke fürs Drücken, Alana. Mir gehts wirklich schon wieder besser.

Lass dich trotzem nicht von dem ganzen Geduldgerede runterziehen. Das ist etwas für die Ungeduldigen, nicht für diejenigen, die schon genug Geduld geübt haben.

Die Liste trifft viele Dinge genau auf den Punkt.

Alana

ZitatLass dich trotzem nicht von dem ganzen Geduldgerede runterziehen.

Nein, das mache ich nicht.  :knuddel: Ich fühle mich momentan total gut mit der Entscheidung. Kann natürlich sein, dass es sich nochmal ändert, falls ich am Ende unglaublich begeistert von dem fertigen Roman bin, aber im Moment will ich eigentlich nur das Editing hinter mich bringen und mit dem nächsten Roman anfangen. Einfach nur Schreiben.
Alhambrana

Bianca Jones

Oh, dass ist ein wirklich gute Thread, finde ich...

Ich glaube, ich kenne kaum einen Schreibtag, an dem mein Zweifel mich nicht angeschrien hat (wäre ja schön, wenn er nur klopfen würde   ;)). An manchen Tagen kann ich damit umgehen und das Schreiben und Plotten macht mir unheimlich Spaß... an anderen Tagen fang ich deswegen erst gar nicht an.

Aber mir ist in der letzten Zeit bewusst geworden, dass es doch auch gut ist so ein "Willen" zu haben - wie eineR von euch hier schrieb, das man so gerne sein Buch beim Buchhändler sehen will - wenn man etwas wirklich will, dann gehts immer ums Ganze. Zumindestens ist das bei mir so, dann muss ich mich ganz verschreiben und auch das Risiko eingehen, dass ich abgelehnt werde, dass ich niemals veröffentlichen werde, dass ich am Ende gar scheitern werde... Aber ohne vollen Einsatz gehts doch nicht, oder?

In dem Schreibratgeber von Kellermann habe ich mal gelesen, dass man immer nur den Schriftsteller an seinen Veröffentlichungen misst und ihn dann auch erst als Schriftsteller gelten lässt. Bei einem Maler, z.B. würde man das nie tun, wie viele Maler, die heute sehr bekannt sind, haben nie ein Bild verkauft als sie lebten und dennoch würden wie sie ja auch immer Maler nennen, oder?

Also, lasst uns gemeinsam gegen den blöden Zweifel ankämpfen...

Alessa

Zitat von: Bianca Jones am 20. März 2012, 20:28:32
Ich glaube, ich kenne kaum einen Schreibtag, an dem mein Zweifel mich nicht angeschrien hat (wäre ja schön, wenn er nur klopfen würde   ;)). An manchen Tagen kann ich damit umgehen und das Schreiben und Plotten macht mir unheimlich Spaß... an anderen Tagen fang ich deswegen erst gar nicht an.

Dem kann ich nur zustimmen, bis auf das Letzte. Anfangen  tue ich trotzdem, jedoch blockieren an solchen Tagen meine Zweifel meine Gedanken und Gefühle. Dann gehe ich mit mir ins hart ins Gericht, irgendwie bringt es ja nichts, darauf sinnlos herumzukauen. Und seitdem ich gelesen habe, das es selbst Bestsellerautoren so geht, kann ich irgendwie damit wesentlich besser umgehen.
Allerdings finde ich die Zweifel in einer Hinsicht auch positiv ... ich beleuchte das, was ich so von mir gebe bzw. schreibe sehr intensiv. Klar, irgendwo ist dem auch eine Grenze gesetzt, aber mir Hilft die Selbstkritik dabei, mit den Zweifeln umzugehen.

Im Augenblick ist es mit meinen Zweifeln so, dass sie sich in ausführlicher Recherche niederschlägt. Da mein Projekt Themen beinhaltet, mit denen ich mich gar nicht, oder nur Ansatzweise auskenne, recherchiere ich bis ins allerkleinste Detail und bin dennoch nicht zufrieden. Ich habe einfach große Angst, dass ich mich damit lächerlich mache.  :schuldig:
Das hält mich leider oft vom Schreiben ab, da ich mir das Hirn zermartere, ob ich alles recherchiert habe. Und bevor ich mich versehe, bin ich bereits wieder bei Google.  :wums:

Bianca Jones

Oh, Alessa, das kann ich echt so gut nachvollziehen: recherchieren, lesen und suchen und plotten... irgendwie tut man dann alles, nur nicht schreiben! Das kenn ich schon aus der Uni... seufz! Da habe ich auch immer furchtbar viel gelesen, bis ich dann endlich mit dem Schreiben angefangen habe - mein Freund schimpft dann auch jetzt mit mir, wenn ich zuviel nachschauen.

Aber es ist ja auch echt ein Drahtseilakt, gerade bei Themen, in denen man sich noch nicht so sicher fühlt - und irgendwie braucht man ja auch Imput und Inspiration. Ich finde aber, WENN man schon merkt, "jetzt drück ich mich aber vorm anfangen", ist das doch auch ein gutes Zeichen - denn man kann ja nur an Dingen arbeiten, die einem bewusst sind, gell?

Aber am Ende ist es dann doch immer eine Grenze, wenns mit dem Schreiben los- bzw. weitergehen soll... vielleicht hilft es dir ja auch, mit Stopuhr zu schreiben? Ich hab da sehr gute Erfahrungen gemacht, handschriftlich schreibe ich 5 Minuten am Stück und am PC 10, ich weiß, dass ist wenig, aber wenn man das ein paar Mal wiederholt, dann kommen schnell 50 Minuten zusammen und am Stück hätte man das ja kaum gemacht....

Amaryn

Ah, ich bin nicht allein!  :)
Ich kenne solche Phasen, in denen ich denke "Wozu das alles?" Da investiert man so viel Zeit und Energie (und Herzblut) und wird wahrscheinlich nie bei einem Verlag "einen Fuß in die Tür" kriegen. Das ist furchtbar deprimierend. Vor allem, wenn man sich mit anderen "Literaturleuten" trifft und hört, wie nahezu aussichtslos es ist, bei einem Verlag (oder einer Agentur) angenommen zu werden. "Und dann auch noch Fantasy, du liebe Zeit. Schreib mal lieber 'nen Regionalkrimi."
Nö!  :brüll:
Trotzdem ist mir noch nie der Gedanke gekommen, die Schreiberei aufzugeben. Zum Glück gibt es ja auch Phasen, in denen ich denke: "Warum eigentlich nicht..."
Zweifel gehören wohl einfach dazu, man darf sich von diesen Mistpocken nur nicht lähmen lassen.
"Der Weltraum ist dunkel, Genossen." (Juri Gagarin)

Alana

Unter anderem deswegen finde ich es so toll, hier immer wieder von den Erfolgen zu lesen. Das zeigt mir, dass es klappen kann und ich freue mich so für jeden, der es schafft. Man darf sich echt nicht von diesem Gerede runterziehen lassen, wie schwierig das alles ist.
Alhambrana

Alessa

Zitat von: Alana am 21. März 2012, 18:17:07
Unter anderem deswegen finde ich es so toll, hier immer wieder von den Erfolgen zu lesen. Das zeigt mir, dass es klappen kann und ich freue mich so für jeden, der es schafft. Man darf sich echt nicht von diesem Gerede runterziehen lassen, wie schwierig das alles ist.
Da gebe ich dir recht, jeder kleine Erfolg baut einem auf und ist Balsam für die 'geschundene Autorenseele' und dann denkt man, du schaffst das irgendwann und hast die Tür zu einem Verlag aufgestoßen, aber dann kriechen ganz von allein wieder die Zweifel den Rücken lang nach oben.  :happs:

Das folgende lese ich mir dann immer wieder durch und klammere mich daran fest:
Zitat
Freyer meint,  die meisten Schriftsteller führen ein ziemlich eintöniges Leben.  Sie verbringen ihre Zeit in einem stillen Kämmerlein vorm  PC, verfolgt von der Vorstellung die Leser könnten ihre Romane dümmlich, flach oder öde finden. Seine Botschaft ist folgende: Das Schreiben ist weder glanzvoll, aufregend noch romantisch. Es ist harte Arbeit. Befriedigend, ja. Aber verdammt harte Arbeit.

Alana

Da ist ein gutes Zitat! Und zum Glück sind wir ja nicht alleine vor dem PC.
Alhambrana

chaosqueen

Puh, ich muss auch mal hier reinschneien und "hallo" sagen.

Ich hab im letzten Sommer so dringend das Gefühl gehabt, wieder schreiben zu müssen, dass ich letztendlich im TZ gelandet bin, was eine der besten Entscheidungen meines Autoren-Daseins war.

Dann habe ich recht kontinuierlich so ca. 8k im Monat geschrieben, im November immerhin 35k während des NaNo. Den NaNo-Roman hab ich im Januar und Februar auf 54k gebracht und mehr oder weniger beendet.

Und da sitze ich jetzt. Ideen hab ich genug, aber ich kann sie nicht aufschreiben. Das, was da "fertig" ist, ist unterstes Kindergartenniveau, mit Logikfehlern, ins Leere laufenden Handlungssträngen, schlechten Formulierungen, seitenweise Blabla, einem viel zu abrupten Ende, dem man anmerkt, dass ich einfach keine Lust mehr hatte und vielem mehr.
Kurz: Ich sehe derzeit nicht, dass ich das jemals geradebiegen kann. Vielleicht nur ein weiterer Ausdruck meines allgemeingültigen Problems, dass ich das Interesse an einer Sache verliere, wenn ich weiß, wie sie endet. Deshalb ist Plotten für mich ja auch so schwierig, weil ich die Geschichte nicht mehr schreiben mag, wenn ich sie bereits geplottet habe - wenn ich aber nicht plotte, dann passiert es eben, dass ich völligen Schwachsinn fabriziere, den ich nie wieder rückgängig machen kann.

Ich stelle fest, dass ich im Prinzip eine wirklich riesige leere Wand brauche, um die Ideen, Szenen, Handlungsstränge etc. irgendwie zu visualisieren, aber nicht mal dazu kann ich mich aufraffen. Alles in allem einfach nur ein großes "Gna", das mich gerade tierisch lähmt. So sehr, dass auch die beiden neuen Ideen in meinem Kopf als Idee total toll aussehen, die ersten geschriebenen Sätze aber schon wieder so sch*** sind, dass ich das Buch in einer Buchhandlung vermutlich nach "Genuss" Des Klappentextes wieder weglegen würde.

Nehmen wir mal an, dass ich gerade weder ein Grippe noch eine Depression bekomme (was beides gute Gründe für temporäre Anfälle dieser Art sind, allerdings hab ich die Blockade jetzt schon eine ganze Weile), dann wüsste ich gerne, wie ihr das macht, aus so etwas wieder heraus zu kommen, Texte konstruktiv zu überarbeiten und neue möglichst so zu verfassen, dass sie weniger Überarbeitung brauchen als die vorigen. Ich bin gerade mit meinem Latein am Ende und werde immer nur wütend auf mich selber, sobald ich eines der Dokumente öffne (den Ordner mit dem ausgedruckten "Roman" hab ich erstmal wieder ins Regal gestellt, der macht mich noch fertiger). :(

Sprotte

Ich habe vor einer Stunde einen "Tiefschlag" erhalten, daß eine sehr gute Freundin, die alles bislang von mir gelesen hat, Roveon nicht mag. Überhaupt nicht. Weder den Roman noch den Helden. Das hat mich gerade sehr heruntergerissen. Aber: Es ist nur eine Meinung. Eine von vielen, und die meisten sind der Meinung, daß Roveon toll ist. Daran halte ich mich gerade fest.

Was hilft mir bei den unvermeidlichen "alles mistig, was ich da schreibe"-Phasen?
Austausch!
Nicht im kleinen, dunklen Kämmerlein schreiben. Das habe ich jahrzehntelang gemacht, und die meisten Bücher aus der Zeit möchte ich - zu Recht - verstecken. Telefonate, Ideen "pingen" (meine Spezialität: Szenen und Ideen anderen erzählen und auf Reaktion lauern), Beta- und Testleser! Ganz wichtig. Wie soll man als Kämmerlein-Schreiber wirklich die eigene Qualität ohne vernünftiges Feedback abschätzen können? Und nein: Mama, Freund und Lieblingsschwester (hab ich nicht) zählen nicht!

Ich hatte bislang erst einmal Gelegenheit, gemeinsam mit jemandem zu schreiben. Merrit und ich. Jeder las mal einen frischproduzierten Satz vor, rang um eine Formulierung, ein Wort, einen Satz, und der Schreibpartner half aus. Das war so toll! So fruchtbar und hilfreich.

Liebes Chaos: Das machen wir Montag!