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Meldung von dubiosen Webseiten mit unseren Büchern

Begonnen von Alaun, 09. Oktober 2014, 16:38:09

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Sascha

Zitat von: Timmytoby am 16. Oktober 2014, 17:34:52
Was funktioniert also?
Das Einzige, was man als Urheber eines geschützten Werkes wirklich tun kann, ist sich treue Fans aufzubauen und die Piraten den großen Firmen zu überlassen.
Dinge die jetzt schon sehr gut funktionieren, belohnen Leser dafür den Autor als echten Menschen wahrzunehmen. Schöne Aktionen die ich schon gesehen habe:
Kostenlose Bonuskapitel oder Kurzgeschichten zwischen den Bänden einer Serie für Leser zum Runterladen wenn sie dem Autor im Internet folgen.
Making-ofs und Deleted Scenes, meist auf der Website des Autors.
Lustig. Ohne zu wissen, daß Andere das machen, hatte ich mir genau so was auch schon ausgedacht. Gelöschte Szenen ins Netz stellen, oder z.B. Interviews mit den Hauptpersonen, die man aber nur sehen kann, wenn man das Buch gelesen hat (über einen Login-Mechanismus), weil das sonst Spoiler wären. Hab das aber wirklich nur als nette Goodies für die Leser und natürlich ein Stück weit Marketing-Gag gedacht; daß ich damit indirekt auch Piraterie bekämpfe, auf die Idee bin ich gar nicht gekommen.
Ich denke aber schon, daß ich auch die Raubmordkopiervergewaltigungsterroristen direkt ansprechen werde, ihnen einfach sagen, wen sie in so einem Fall tatsächlich schädigen. Und wenn's nur bei einem von zwanzig was bringt...

FeeamPC

Die Verlage werden auch nur dann etwas tun, wenn es sich lohnt. Vorweg gesagt, meistens nicht.

Die Rechnung z.B. für einen Kleinverlag wie meinen ist einfach: Das durchschnittliche Buch ist binnen weniger Tage nach Erscheinen als Piraten-Download zu finden.  Bekämpfen der Piraten-Seiten bzw. Bitten um Takedown binden mindestens Zeit, die ich nicht übrig habe, wenn ich es jemanden anderes machen lasse, Geld. Da  Ebooks unbekannter Autoren von kleinen Verlagen in den seltensten Fällen im Monat zweistellige Beträge einbringen, kostet die Piratenseitenbekämpfung mehr, als die das ganze Buch einbringt. Und sie kostet auf jeden Fall mehr, als die geschätzten ein oder zwei Käufer monatlich, die man eventuell mehr bekäme, wenn es das Buch nicht illegal frei zum Downloaden gäbe.

Piraten bekämpfen ist also aus meiner Sicht eher ein geld-und zeitfressendes Hobby.

Für Autoren, die höhere Einnahmen generieren können, mag das anders aussehen, aber das sind nicht die meisten.

Meine eigenen Ebooks sind auch betroffen, sowohl die in meinem Verlag als auch die, die ich in Fremdverlagen habe. Von mindestens einem dieser Fremdverlage weiß ich, dass er konsequent jeder Piraten-Seite Takedowns schickt. Hat aber nichts daran geändert, dass die Bücher immer wieder und binnen allerkürzester Zeit frei irgendwo angeboten werden. Ich glaube, das ist für die dortigen Verlagsleute schon Routine. Jeden Monat neue Takedowns an die einschlägigen Seiten schicken für so ziemlich das ganze Verlagsprogram. Wie ich schon sagte, mindestens ein Zeitfresser, der leider frustrierend wenig bringt.