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Schreib-Bar, der Quasselthread für Tippjunkies

Begonnen von gbwolf, 07. April 2008, 09:22:21

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zDatze

Hey Zit,
ich hab mich ganz dunkel an diesen Thread hier erinnert: Nichtmenschliche Liebe. Also, du stellst dir diese Frage nicht als Erste hier im Forum.

Meine 2 Cent dazu: Liebe kann sich in so vielen verschiedenen Arten entfalten, es muss ja nicht immer dieses "Hals über Kopf verknallen und in der Kiste landen"-Trope sein.

tarepanDaya

@Zitkalasa  Dazu fällt mir die Beziehung zwischen Madame Vastra und Jenny Flint in Dr. Who ein. Ist weder kinky noch trashy. Also, falls du nach Beispielen suchst, wo so etwas umgesetzt wurde.

Siara

@Zitkalasa : Mein erster Gedanke war zugegebenermaßen, dass ich mir das gar nicht vorstellen kann. Und dann ist auch mir Doctor Who eingefallen, wo die Romanze problemlos funktioniert hat. Ich denke, es kommt sehr stark darauf an, wie es umgesetzt ist, und vielleicht auch, wie "normal" das in der jeweiligen Welt ist. Wenn ich in eine neue Welt einsteige und es dort eben Reptilienwesen gibt, mit denen Menschen ganz normal befreundet sein können (oder eben mehr als Freunschaft pflegen können), nehme ich das erstmal so hin. Ebenso, wenn der Autor es so einpflegt, dass es mehr um den Charakter als um seine Spezies geht. Wenn man hingegen aus dem Text herausliest, dass der Autor selbst es irgendwie merkwürdig findet, übernimmt man das als Leser vermutlich. Wie bei so vielen Dingen denke ich: Die Umsetzung macht den Unterschied. Ein grundsätzliches Problem sehe ich dabei aber nicht.
I'm going to stand outside. So if anyone asks, I'm outstanding.

Angela

Enemy mine? Ich habe den Film lange nicht mehr gesehen, aber die beiden schienen mir am Ende schon mehr als nur Freunde zu sein.
Ich habe vor Urzeiten mal SF gelesen, da war die weiblichere Figur eine katzenartige Person, in die der Prota sich nach und nach verliebt hat. Das funktioniert gut, inklusive Vorurteilen.

Zit

#22129
Stimmt, Madame Vastra. :d'oh: Hätte mir auch selber einfallen können. Ich dachte zuerst an Thane Krios (Mass Effect 2), weil es ein männlicher LI ist. (Und weil ihn damals als LI für meine Shepard hatte... ) :hmmm: Ich schau mir den Thread auch erstmal an, hatte vergessen, dass es den gibt. Danke. :vibes:
Als, so insgesamt gesehen ist alles i.O. solange der LI keine Abziepuppe sondern ein ausgetüftelter Charakter ist. Das kommt mir zugute.
Ich schau auch mal, ob ich den Film auftreiben kann, den kannte ich gar nicht.
Danke für die Antworten. Ich weiß so oft nicht, wo hinten oder vorn ist, dass ich lieber nachfrage, haha.
"I think therefore I am
getting a headache."
Unbekannt

Coppelia

#22130
Ich fühl mich so unzulänglich ...

Ich versuche, meinen nächsten Roman (mit Unterstützung eines Programms) mit der 7-Punkte-Plotmethode zu plotten. Und es klappt einfach nicht. Obwohl mir die Handlung einigermaßen klar ist und sich auch vernünftig in meinem Kopf anfühlt, kann ich einfach nicht die Plotpunkte verteilen, weil ich nicht weiß, welcher Teil der Handlung welcher Plotpunkt ist. (So habe ich z. B. zwei "Klimaxe" in der Mitte, einen etwas weiter vorn und einen etwas weiter hinten ... wahrscheinlich sind das aber irgendwelche anderen Plotpunkte.)
Oft weiß ich das auch bei den fertigen Romanen erst im Nachhinein.

Meine ganzen veröffentlichten Romane sind völlig ohne theoretischen Hintergrund und nur nach Gefühl geplottet. Nie hat sich da jemand beschwert. Aber seitdem ich die ganzen Plotmethoden kenne, die angeblich unverzichtbar sind für den Erfolg, traue ich mich irgendwie nicht mehr, es ohne zu machen. Aber ich bin so unstrukturiert und kann es einfach nicht. Dabei sollte man doch denken, das Schema ist einfach, und es lassen sich leicht Geschichten daraus erfinden. Nur das meine Ideen leider nicht dem Schema entsprechen.

Meh. :-\

Elona

#22131
Wenn du vorher doch auch ohne ausgekommen bist, warum versuchst du es jetzt dann krampfhaft? Zumal ja nicht jedes Plotsystem etwas für einen ist.

Nach meiner Erfahrung gibt es die 7 Punkte immer, man sieht sie bloß nicht direkt und im Nachgang denkt man so "ei schau mal, da is er ja"  :rofl:

Eine Zeitlang habe ich auch die 7 Punkte benutzt, aber so richtig warm bin ich wohl nie mit ihnen geworden. Dann war ich wieder Bauchschreiber. Für den letzten NaNo hatte ich dann mal wieder die Schneeflocken-Methode ausgegraben gehabt, aber so wirklich meins war das dann auch nicht. Trotzdem habe ich eingesehen, dass ich mehr Struktur in meinen Geschichten brauche.
Ich weiß nicht, wie es dir als Bauchschreiber geht, aber bei mir wird im Nachgang immer sehr viel noch umgeschrieben und geändert. Das ist für mcih zukünftig einfach zu zeitintensiv. Also bin ich wieder auf die Suche gegangen, nach einer Methode, die zu mir passt.

Aktuell verwende ich von Cathy Yardly bzw. die kostenlose Plotmethode von K.M. Weiland. Hatte @Christian glaube ich mir empfohlen gehabt. Damit bin ich echt happy. Schau sie dir einfach mal an, danach sind dir die 7 Punkte insgesamt vielleicht auch klarer.  :)

Edit: Manchmal muss man Plotmethoden auch an seine Bedürfnisse anpassen. Von daher würde ich mir damit echt keinen Stress machen. Sie geben einem ja nur einem Rahmen, der aber letztendlich für dich persönlich funktionieren muss. 

Coppelia

Da ist schon was dran. Warum etwas ändern, nur weil andere meinen, es müsste so? Und nach anderen Plotmethoden kann ich auch wirklich noch mal schauen. :)
Mit der Fünf-Akte-Struktur komme ich persönlich zumindest leidlich gut klar.

Arcor

Ich komme mit den 7 Plotpunkten auch oft nicht so wirklich gut klar. Am Anfang und am Ende passt es ganz gut, aber die mittleren Punkte finde ich oft zu starr und schablonenhaft, da laufen meine Geschichten oft einfach anders - oder ich habe einfach nur keinen Plan und finde die Punkte bei mir nicht.  ;D

Ich bin da aber ganz bei @Elona: Wenn du ohne solche Strukturrahmen gut klarkommst, würde ich nicht krampfhaft umschwenken, nur weil es jemand irgendwo geschrieben hat.
Not every story is meant to be told.
Some are meant to be kept.


Faye - Finding Paradise

Malinche

#22134
@Coppi, falls es dich beruhigt: Ich liebe die Plotpunktmethode (die Variante von Cathy Yardley) zwar sehr und verwende sie mittlerweile bei jedem Projekt (wenn auch an meine Bedürfnisse angepasst, sodass ich mittlerweile mehr als sieben Punkte habe) - aber es fällt mir auch oft schwer, sie zuzuordnen, und es kommt immer mal wieder vor, dass sie am Ende woanders sind, als ich ursprünglich dachte. Das habe ich so akzeptiert und damit ist es auch okay. ;D

Was ich aber eigentlich schreiben wollte: Zumindest bei Yardley ist es so, dass du die Plotpunkte von den Figuren aus denkst und damit nicht einfach nur die Handlung strukturierst. Insofern kann es z.B. tatsächlich gut sein, dass du zwei "Klimaxe" hast - eben für zwei Figuren. Ich habe das am Anfang immer nicht beachtet, mir hat es dann aber sehr geholfen, pro Hauptfigur die Plotpunkte anzulegen/zuzuordnen/zu brainstormen. Manche überschneiden sich dann natürlich auch, manche nicht.

Tricky finde ich es insgesamt noch immer, aber eben auch sehr hilfreich, ich bin damit auch schon vielen strukturellen Schwächen auf die Spur gekommen. Aber wie die anderen schon sagten - es ist ja auch bei jeder Methode die Frage, ob sie einem liegt, von daher würde ich den Plotpunkten an deiner Stelle zwar schon noch mal eine Chance geben, indem du dich ein bisschen einfuchst, aber verrückt machen solltest du dich nicht. :)
»Be suspicious of the lemons.« (Roxi Horror)

Coppelia

#22135
@Malinche
Ich muss auch gestehen, dass ich mir schon mehrere Erklärungen der Struktur angesehen habe, aber keine richtig gut verständlich fand. Die Erklärung von DramaQueen zum Beispiel finde ich absolut null verständlich und kann mir gar nichts darunter vorstellen. Und ich bin ja eigentlich nicht ganz dumm und in der Regel schon in der Lage, theoretische narrative Konstrukte zu verstehen. Hab ja sogar promoviert in dem Bereich. ::)

Dass man von den Figuren aus denkt, weiß ich natürlich, aber das ändert mein Problem nicht. Wobei der eine Klimax für die eine Figur durchaus relevanter ist als der andere, das stimmt schon. Aber relevant für beide ist er trotzdem. Die Idee, erstmal den Strang der zweiten Hauptfigur zu plotten, ist aber gut. Das mache ich.

Na ja, vielleicht mache ich einfach mal eine grobe Zuordnung, und dann mal sehen ...

@Arcor
Ich hab die Probleme auch in der Mitte.

FeeamPC

Coppi, ich arbeite mit keiner einzigen Methode, und auch das klappt. Solange ein gut lesbares Buch herauskommt, ist die Methode zur Erzeugung schnuppe.

Christian

Zitat von: Coppelia am 18. August 2020, 07:07:43
Meine ganzen veröffentlichten Romane sind völlig ohne theoretischen Hintergrund und nur nach Gefühl geplottet. Nie hat sich da jemand beschwert.
Warum machst du es dir dann so schwer? Gibt keinen Grund, etwas zu reparieren, was nicht kaputt ist. Diese ganzen Plotmethoden sind doch nichts anderes als Werkzeuge, die sich irgendwer ausgedacht hat, um möglicherweise leichter von A nach E zu kommen. Aber keine dieser Methoden passt für jeden und zu jeder Zeit. Ich habe auch mal eine ganze Zeit lang 7-Punkte-Wells gemacht und mag nach wie vor die Mischung aus Yardley und Weiland, weil es für mich funktioniert. Aber sklavisch befolgen will ich das auch nicht. Den letzten Roman (ein Thriller, oho, das Genre, in dem man plotten muss ... nicht) habe ich auch ohne festgelegte Plotpunkte geschrieben. Ich habe meine Szenen geplant und hinterher (nach dem Schreiben) mal geguckt, ob die Plotpunkte da sind und wo. Und es hat alles gepasst. Wenn man das lang und oft genug gemacht hat oder sich einfach intensiv genug mit "Story" befasst hat, geht "Story" ins Blut über.

Wildfee

Meine Kurzgeschichten plotte ich nie. Da ist eine Idee/Vorgabe, dann taucht eine Figur auf und eine zweite Figur kommt dazu und schwupps habe ich eine ungefähre Vorstellung. Beim Schreiben weiß ich dann, wohin die Reise geht.
Ich werde mal versuchen, den nächsten Nano prinzipiell genauso so schreiben. Jedes Kapitel wie eine Kurzgeschichte schreiben, also nur mit grober Idee, wohin die Reise gehen soll bzw. wie das Kapitel enden soll und der Rest wird sich dann schon irgendwie finden.
Bin mal gespannt, ob es funktioniert  :vibes:

Evanesca Feuerblut

Ich ordne Punkte auch immer nachträglich zu (weil sie meist vorhanden sind, ob ich sie nun plane oder nicht) und nutze das, um die jeweiligen Aspekte nachzuschärfen und damit beim Überarbeiten mehr WUMMS reinzubringen, aber bin ansonsten weiterhin aus dem Bauch schreibend.