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Als? Wie? Als wie?

Begonnen von Luna, 24. Mai 2011, 16:05:00

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Erdbeere

@ Luna: Das war nicht abwertend gemeint von mir, ehrlich. Sorry, falls es so rüber kam. Ich verscherze es mir auch immer wieder mit manchen Leuten, weil ich mich so darüber aufrege und nicht verstehen kann, warum einige die Kommaregeln so schwer finden und selbst nach dem 100. Mal noch falsch setzen... Wie schon erwähnt, ich bin ziemlich fanatisch, was die Grammatik angeht.  ;D Meine ehemalige Deutschlehrerin hat mich mal als Grammatik-Nazi bezeichnet.  :rofl:

Adalia

Zitat von: Hanna am 25. Mai 2011, 13:31:23
Mal eine ganz ähnliche Frage: gibt es irgendwelche sinnvollen Synonyme für "Als"? Ich habe im Schnitt drei Stück davon pro Seite und versuche immer krampfhaft, sie zu reduzieren.

"Als" verwende ich auch viel zu oft. Ich hab jetzt einige durch "während" ersetzt (oft drücke ich damit einen zeitlichen Zusammenhang aus). Und oft habe ich einfach die beiden durch "als" verbundenen Sätze in zwei Sätze getrennt, damit hat sich das Problem auch gelöst und der Text klang dann oft auch griffiger. Das geht aber nicht immer, aber es müssen ja auch nicht alle "als" weg.
Wie verwendest du dein "als" denn meistens?
Bei mir ist es "schließlich". Da muss ich immer mit der Wortsuche durchgehen und kann es fast immer ersatzlos streichen. Furchtbares Wort. Ich merke gar nicht, wenn ich es schreibe  :wums:

Shin

#32
Achje, sirwen, doch das tut weh!
Wenn man wie ich seit der fünften Klasse von grausigen Lehrern diese Formen reingeprügelt bekommt, dann schon! Ich hab' in Latein eine Zwei, damit bin ich mehr als zufrieden, wenn man bedenkt, dass ich die lateinische Grammatik wirklich gar nicht beherrsche.  :gähn:

EDIT:
als, während, schließlich, ja, das ist wohl plausibel für die zeitliche Variante.
Mein Problemwort ist ja 'nun'. Das ist eigentlich überflüssig, schleicht sich aber so oft bei mir rein, ich streiche das immer sofort, wenn ich es sehe!
"Sometimes all I'm ever doing is trying to convince myself I'm alive."
- Daisy The Great
"It's OK, I wouldn't remember me either."         
- Crywank           

Luna

#33
Zitat von: Erdbeere am 25. Mai 2011, 13:33:52
@ Luna: Das war nicht abwertend gemeint von mir, ehrlich. Sorry, falls es so rüber kam. Ich verscherze es mir auch immer wieder mit manchen Leuten, weil ich mich so darüber aufrege und nicht verstehen kann, warum einige die Kommaregeln so schwer finden und selbst nach dem 100. Mal noch falsch setzen... Wie schon erwähnt, ich bin ziemlich fanatisch, was die Grammatik angeht.  ;D Meine ehemalige Deutschlehrerin hat mich mal als Grammatik-Nazi bezeichnet.  :rofl:
Hatte ich auch nicht so aufgefasst. Ich frage mich bei so blöden Fehlern, die sich bei mir immer einschleichen, auch immer: Wo ist nur mein Deutsch geblieben ;D?

Lisande

Zitat von: Erdbeere am 25. Mai 2011, 13:33:52
@ Luna: Das war nicht abwertend gemeint von mir, ehrlich. Sorry, falls es so rüber kam. Ich verscherze es mir auch immer wieder mit manchen Leuten, weil ich mich so darüber aufrege und nicht verstehen kann, warum einige die Kommaregeln so schwer finden und selbst nach dem 100. Mal noch falsch setzen... Wie schon erwähnt, ich bin ziemlich fanatisch, was die Grammatik angeht.  ;D Meine ehemalige Deutschlehrerin hat mich mal als Grammatik-Nazi bezeichnet.  :rofl:

Kommaregeln - da sagst Du was!!! Ich bekomme immer die Schulungen und sonstigen zu veröffentlichen Texte meiner Kollegen zum Betalesen (die wissen schon, warum  ;D ) - und da finde ich auch regelmäßig eine Menge Kommafehler. Kommentar von Kollege M (auch "der wandelnde Dummspruch" genannt): "Ich mache das mit den Kommas ganz einfach. Ich schreibe einen Text komplett ohne Komma, lade die Kommas dann in eine Schrotflinte und schieße einmal auf den Text".  ;)

Und um nochmal zum ursprünglichen Thema zu kommen: ist euch schon mal aufgefallen, wie oft das wie und als im Fernsehen, auch bei Reportagen, falsch gemacht wird? Sowohl mein Mann als auch ich reagieren ziemlich allergisch auf den falschen Gebrauch, und oft kommt dann, wenn wir fern sehen, vom Sofa ein doppeltes "ALS!!!!", wenn mal wieder ein "wie" falsch verwendet worden ist. :)

Erdbeere

Zitat von: Lisande am 26. Mai 2011, 13:33:58
"Ich mache das mit den Kommas ganz einfach. Ich schreibe einen Text komplett ohne Komma, lade die Kommas dann in eine Schrotflinte und schieße einmal auf den Text".  ;)

Kommas retten leben! "Komm, essen wir Opa." und "Komm, essen wir, Opa."  :d'oh:

Das Vertauschen im Fernsehen ist mir auch schon aufgefallen. Und jetzt nicht nur in diesen Sendungen, die ich Hartz IV TV nenne. Sogar in einer topseriösen ZDF Reportage habe ich einige Male ein wie statt ein als gehört. Irgendwie konnte ich die Sendung dann nicht mehr ernst nehmen...  :no:

Rosentinte

Zitat von: Erdbeere am 26. Mai 2011, 21:50:06
Kommas retten leben! "Komm, essen wir Opa." und "Komm, essen wir, Opa." 
:rofl:
Kommas habe ich mir vor ein paar Jahren mal in den Kopf geprügelt und da sind sie schön geblieben  :vibes:

Bei "wie" schrei ich auch sofort wieder. Mag unsympathisch erscheinen, ich finde, es müsste eher als -> gebildet rüberkommen.
El alma que anda en amor ni cansa ni se cansa.
Eine Seele, in der die Liebe wohnt, ermüdet nie und nimmer. (Übersetzung aus Taizé)

Shin

Zitat von: Erdbeere am 26. Mai 2011, 21:50:06
Kommas retten leben! "Komm, essen wir Opa." und "Komm, essen wir, Opa."  :d'oh:

Das Vertauschen im Fernsehen ist mir auch schon aufgefallen. Und jetzt nicht nur in diesen Sendungen, die ich Hartz IV TV nenne. Sogar in einer topseriösen ZDF Reportage habe ich einige Male ein wie statt ein als gehört. Irgendwie konnte ich die Sendung dann nicht mehr ernst nehmen...  :no:

Achja, den Spruch kenne ich, immer wieder gut!  ;) (Liebes Tagebuch, meine Schnürsenkel sind offen. :rofl:)
Naja, im Fernsehen kommt es ja ab und zu vor, dass die armen, armen Moderatoren mal aus Stichpunkten Sätze bilden müssen und nicht den gesamten Text auf ihren Kärtchen haben. Und wenn die armen, armen Moderatoren dann ein wenig aufgeschmissen sind, kann so ein Fehler schon mal passieren.  ;D
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- Daisy The Great
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Erdbeere

@ Rosentinte: Stimme dir da voll und ganz zu. Ich weiss, ich bin ungerecht, aber ich empfinde es so. Wie gesagt, Hartz IV TV lässt grüssen. Guck dir nur mal Frauentausch an  :rofl:

Shin

Zitat von: Erdbeere am 26. Mai 2011, 22:05:48
@ Rosentinte: Stimme dir da voll und ganz zu. Ich weiss, ich bin ungerecht, aber ich empfinde es so. Wie gesagt, Hartz IV TV lässt grüssen. Guck dir nur mal Frauentausch an  :rofl:

Dazu kann ich nur sagen:
"Ehhh, guck dir doch mal an!"
:rofl:
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Luna

Verdammt, kann mich mal jemand ganz kräftig :pfanne:. Ich habs schon wieder getan :seufz:.
Grad entdeckt bei mir:

Auch Schlaf brauchen sie mehr wie er.
:wums: :wums:
Och menno. Das darf echt nicht wahr sein. Na ja, ich werds jetzt als Flüchtigkeitsfehler abtun und hoch und heilig versprechen, dass sowas nie wieder vorkommt. Komme ich dann nochmal um die :pfanne: herum?

Zitat
Wie gesagt, Hartz IV TV lässt grüssen. Guck dir nur mal Frauentausch an 
Hilfe, Frauentausch :zombie:. Das sehe ich höchstens beim Durchzappen und das langt mir voll und ganz. Sind die da wirklich alle so hohl oder ist das nur gestellt und die tun nur so für die Kamera?


Zit

Nun ja, wenn du bewusst darauf achtest und jetzt beom Korrigieren rigoros dran bleibst, wird sich das auch irgendwann ins Schreiben umlagern. Zumindest ist das meine Erfahrung mit einigen Füllwörtern. ;D
"I think therefore I am
getting a headache."
Unbekannt

Atischara

Um auf die Ausgangsfrage zu antworten: Nein, ich selber habe kein Problem damit, obwohl ich schon manchmal Schwierigkeiten damit hatte, daß ich gewissermaßen "gemischtsprachlich" aufgewachsen bin (mit einem schwäbischen Vater in schwäbischem Umfeld, aber mit einer Mutter, die Schwäbisch als "Fremdsprache" gesprochen und gleichzeitig viel aus ihrem eigenen familiären Sprachgebrauch hineingemischt hat). Manchmal war ich mir früher nämlich bei bestimmten Wörtern und Wendungen nicht ganz sicher, ob sie nun Dialekt sind oder nicht. Gelegentlich gibt es Fälle, bei denen ich mir auch heute nicht restlos sicher bin. Aber meine (komplett schwäbisch sozialisierte) Tante, mit der ich mich mal unterhalten habe, kann Dialekt von Schriftsprache problemlos unterscheiden. Vermutlich, weil die Schriftsprache immer fremd wirkt.

Kurzum: Ich glaube auch, daß diese Probleme mit zwei Faktoren zusammenhängen: 1) Mit welcher Mundart man aufgewachsen ist und 2) womit man so alltäglich konfrontiert wird und selber hantiert. Wahrscheinlich muß man sich nur erstmal klar machen, daß ein Dialekt (wie z.B. das Schwäbische, das auch "wie" statt "als" einsetzt und andere schöne Dinge tut) eine Art eigener Sprache mit eigenen Konventionen ist. Dann muß man die Schriftsprache lernen (hat man uns in der Grundschule eingebleut) und das durch viel, viel, viel, viel Lesen vertiefen und festigen. Und dann kommt es noch darauf an, was die Umgebung spricht. Grundsätzlich liegt es aber, denke ich, an der Fähigkeit, zwischen Dialekt und Schriftsprache als zwei unterschiedlichen sprachlichen Räumen zu trennen und sich dazwischen hin und her zu bewegen (oder sich hauptsächlich in der Schriftsprache einzurichten, wenn man vor allem die benutzen will oder muß). Demnach ist "das Teller" auf schwäbisch vollkommen richtig, aber schreiben muß man trotzdem "der Teller". Wahrscheinlich können die Linguisten hier sich fachkundiger dazu auslassen als ich.

Daß ich die typischen Grammatikprobleme nicht habe, die das Dialektsprechen so mit sich bringt, liegt wohl daran, daß ich immer schon viel gelesen habe und auch lesen mußte und daß ich mich seit Jahren in einer Arbeitsumgebung bewege, in der hauptsächlich Schriftdeutsch gesprochen wird. Dabei habe ich mir auch selber das Dialektsprechen abgewöhnt, aber das ist wahrscheinlich sekundär. Wenn man viel mit Nichtschwaben zu tun hat, lernt man auch irgendwann, welche Wendungen und sprachlichen Gewohnheiten außerhalb des schwäbischen Sprachraums nicht oder nur schwer verstanden werden (ich sage nur "dreiviertel vier"!). Das sind Dinge, die einem nicht als dialektbedingt auffallen. Da braucht man dann Erfahrung mit Leuten, die aus anderen Gegenden kommen. Trotzdem habe ich hier im nordrhein-westfälischen "Exil" immer noch Neues über solche regionalen Gewohnheiten gelernt. Zum Beispiel findet meine Kollegin aus dem Münsterland es eigenartig, wenn ich sage "da hat's noch mehr Papier" statt "da gibt's noch mehr Papier", hält es aber für völlig normal zu fragen "willst du noch Butter dabei" statt "willst du noch Butter dazu".

Aber ich glaube, jetzt schweife ich ab. Nochmal zusammengefaßt: Das "Wie-oder-als"-Problem scheint mir ein Dialektproblem zu sein, das sich aber mit den hier schon genannten einfachen Faustregeln ganz gut lösen läßt. Oder?

Atischara

Hoppla, die Einlassungen zum Fernsehen hatte ich ja ganz übersehen. Meine Erfahrung ist: Selbst die (scheinbar, und ich meine nicht anscheinend) gebildetsten Leute können im Fernsehen nicht sprechen!!!  :wums:

Kleine Fehler wie "wie" statt "als" sind ja noch harmlos. Achtet mal bitte auf die Fälle, die Verbformen und - vor allem - die Verdrehung und wilde Vermischung von Redensarten! Aber ich glaube, damit fange ich jetzt lieber nicht auch noch an... ;)

Erdbeere

Zitat von: Atischara am 30. Mai 2011, 00:54:31
Kleine Fehler wie "wie" statt "als" sind ja noch harmlos. Achtet mal bitte auf die Fälle, die Verbformen und - vor allem - die Verdrehung und wilde Vermischung von Redensarten! Aber ich glaube, damit fange ich jetzt lieber nicht auch noch an... ;)

Wenn ich jetzt von den ganzen anderen grammatikalischen Fehlkonstruktionen anfange, schweifen wir vollkommen vom Thema ab (beim Türken- und Balkandeutsch sind wir bereits daran vorbei geschrammt).

Zitat von: Atischara am 30. Mai 2011, 00:50:50
Kurzum: Ich glaube auch, daß diese Probleme mit zwei Faktoren zusammenhängen: 1) Mit welcher Mundart man aufgewachsen ist und 2) womit man so alltäglich konfrontiert wird und selber hantiert. Wahrscheinlich muß man sich nur erstmal klar machen, daß ein Dialekt (wie z.B. das Schwäbische, das auch "wie" statt "als" einsetzt und andere schöne Dinge tut) eine Art eigener Sprache mit eigenen Konventionen ist. Dann muß man die Schriftsprache lernen (hat man uns in der Grundschule eingebleut) und das durch viel, viel, viel, viel Lesen vertiefen und festigen. Und dann kommt es noch darauf an, was die Umgebung spricht. Grundsätzlich liegt es aber, denke ich, an der Fähigkeit, zwischen Dialekt und Schriftsprache als zwei unterschiedlichen sprachlichen Räumen zu trennen und sich dazwischen hin und her zu bewegen (oder sich hauptsächlich in der Schriftsprache einzurichten, wenn man vor allem die benutzen will oder muß). Demnach ist "das Teller" auf schwäbisch vollkommen richtig, aber schreiben muß man trotzdem "der Teller". Wahrscheinlich können die Linguisten hier sich fachkundiger dazu auslassen als ich.

Ich frage mich grad, warum wir Schweizer dann so wenige Probleme damit haben. Wir reden ja nur Dialekt, haben sogar 26 verschiedene Mundarten, und ich habe noch kaum bemerkt, dass jemand "wie" und "als" vertauscht (ausser bei Alkohol- und anderen Drogeneinflüssen ;D). Es hängt wohl eher damit zusammen, wie gebildet eine Person ist. Wenn du gerne und viel liest, gehörst du bereits einem höheren Bildungsniveau an als jemand, der nur TV schaut. Meine eigene Familie ist da ein gutes Beispiel: Eltern studierte Leute, ich selbst lese seit der Primarschule seeehr viel, mein Bruder hasst lesen und hat wohl noch keine zehn Bücher in seinem Leben aufgeschlagen. Obwohl er sehr intelligent ist, lässt er oft einfach nur Stuss raus (liest nicht mal Zeitung!) und wird dann sauer, wenn ich ihn korrigier.