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Ist der Name wirklich so blöd?

Begonnen von Hanna, 07. Januar 2010, 22:16:33

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Rika

Hallo Kati,

als Neuling, die schon eine Weile mitliest gebe ich auch nochmal meinen Senf dazu:

Mir gefällt Monochrom als Name generell sehr gut. Allerdings finde ich er würde besser in einen relativ modernen oder anglizierten Hintergrund passen, wo andere Namen einen ähnlichen Stil haben.

Ich kann mir Vorstellen, daß dein Prof ihn nicht mochte, weil er nicht so richtig gut zu deinen anderen Namen dazu paßt, die ja doch eher "Fantasy-mäßiger" klingen. Sprich, er ist prima, fällt aber etwas aus deinem Rahmen.
(Zumindest soweit ich das mit den Infos hier einschätzen kann: "Die restlichen Namen gehen so in Ordnung:
Aronna, Perol, Mirael, Ediora, Merior ... ")

xadhoom

Aloha!

Was soll ich sagen? Auf den ersten Blick wirkt der Name in dem Setting vielleicht ungewöhnlich und erscheint möglicherweise auch einem Tolkienisten oder Sprachwissenschaftler ungewöhnlich. Ich mag ungewöhnlich Dinge ...  ;)

Warum er den Namen erhielt, hast du schon ge- und erklärt. Eigentlich müsstest du dir Gedanken über die Sprache derjenigen machen, die ihm diesen Namen verpasst haben, den Begriff in diese Sprache transferieren und dann daraus einen Namen in eben dieser Sprache kreieren, der übersetzt eben nichts anderes als Monochrom bedeuten würde. Das wäre sicherlich vom Klang her passender, aber du müsstest zumindest an einer Stelle etwas über die Bedeutung des Namens in der Sprache deiner Bewohner machen ... Das kannst du entweder damit verbinden, dass M. irgendwann feststellt, was der Name überhaupt bedeutet oder du lässt es wie es ist.

Ich finde ihn nicht störend, da es nicht sein richtiger Name ist, sondern ein Spitzname, der etwas über ihn aussagt.

LG
>x<
Vor dem Wein sind alle gleich! Und das gilt insbesondere dann, wenn sich der Wein nicht mehr vor, sondern in einem befindet ...

Hanna

Ihr seid super! Danke!

Hm. Also, es gibt verschiedene Sprachen in meiner Welt, die tatsächlich ein mittelalterliches Setting hat. Der Name selbst entstammt aber einer Prophezeiung und ist sehr viel älter. Warum er trotzdem moderner klingt, kann ich durchaus trotzdem erklären: die Prophezeiung stammt von einer untergegangen Zivilisation, die sehr viel fortgeschrittener war, als es meine Völker jetzt sind.

Mal sehen, was ich jetzt daraus mache. Ich denke, ich bleibe erst mal dabei.
#happyverpeilt oder auch gründlich überfordert ...

Rika

Gothanna - tut mir leid, die Namensverwechslung da oben. Mit den Zusatzinfos klingt es mir auch so, als ob du es gut dabei belassen kannst.

Ich finde ihn jedenfalls ganz prima. (Wenn ich was Shadowrun- oder Urban Fantaszmäßiges schreiben würde, wäre ich jetzt grad mal etwas neidisch, weil der Name da auch sehr gut reinpassen würde...)

Romy

@ Felline/Feline: Es können ja nicht alle Leute Latein (ich z.B. nicht) und die merken dann gar nichts. Und selbst wenn es einer merkt, ich persönlich fände eine Assoziation mit Katze weniger "schlimm", als eine mit Fell und die ist sehr viel auffälliger, wie ich finde. Aber das ist sicherlich Geschmackssacke :)

xadhoom

Ich mache da kein großes Aufhebens ... im realen Leben werden wir bereits mit Namen konfrontiert, die man sich erst mal lieber nicht vorstellt. Mit Frau und Herr Melin zu tun zu haben und dabei keinen Lachanfall zu bekommen ist eine Sache. Fikrat als Vorname ist auch nicht gerade meine Wunschvorstellung ... also bitte.
Vor dem Wein sind alle gleich! Und das gilt insbesondere dann, wenn sich der Wein nicht mehr vor, sondern in einem befindet ...

Lomax

Namen sind Geschmackssache - können aber auch viel ausmachen. Ich erinnere mich an meine erste Berührung mit Donaldsons "Covenant-Chroniken". Ich fand das Buch damals grauslig und unlesbar und hab die Fortsetzungen nicht angerührt. Später fiel mir die Reihe dann auf Englisch in die Hände, und sie war supergut - es war so ziemlich die Romanreihe, mit der ich überhaupt angefangen habe, englische Romane zu lesen, und der fühlbare Qualitätsunterschied zwischen Original und Übersetzung war tatsächlich der Haupmotivationsquell, um mich da durchzukämpfen.
  Und, wie ich im nachhinein feststellte: Was im Deutschen vor allem störte, war die Übersetzung der Namen. Die haben jede Athmosphäre kaputtgemacht, die das Original hatte. Andere mögen das anders empfinden, aber es beweist jedenfalls, wenn die Namen nicht als passend empfunden werden, dann kann man sich gut Leser damit vergraulen.
  Der Rest ist Statistik. Ein paar Leute sind immer unzufrieden, ein paar Leuten gefällt alles. Aber ein Name ich dann schlecht, wenn er in der Regel eher als unpassend empfunden wird.

Was das "Monochrom" im konkreten angeht, so hängt da sicher viel vom Gesamtton des Werkes ab. Der Name darf halt nicht als Fremdkörper wirken. Dazu trägt auch wenig bei, ob der Professor "Tolkienist" oder "besonders kritisch" ist - wichtiger als der Kritiker ist das Werk, das kritisiert wird. Wenn der Roman also ansonsten "tolkiensch" anmutet, dann kann Monochrom tatsächlich ein grauenhaft unpassender Name sein. Wenn der Erzählton des Buches ein wenig avantgardistischer ist, kann es sehr gut passen.
  Ich würde also sagen, schau dir dein Buch noch mal an und überlege, wie Dinge und Personen dort sonst so genannt werden. Und dann siehst du am ehesten, ob ein "Monochrom" da wirklich zwischenpasst.

Hanna

ZitatIch würde also sagen, schau dir dein Buch noch mal an und überlege, wie Dinge und Personen dort sonst so genannt werden. Und dann siehst du am ehesten, ob ein "Monochrom" da wirklich zwischenpasst.

Das habe ich ja eh vor. Ich werde mal darauf achten, aber ich denke schon, dass das so in Ordnung geht.

Danke auch dir, Lomax!
#happyverpeilt oder auch gründlich überfordert ...

Lisande

Ich finde, wenn etwas "so gar nicht geht", dann ist es eine Kritik, die nicht begründet wird. Für mich klingt das so, als wenn der gute Herr Professor da mehr mit seinem persönlichen Geschmack als mit einer tatsächlich begründbaren Abneigung ans Werk gegangen wäre. Und ansonsten kann ich nur Lomax vollauf zustimmen: passt der Name zum restlichen Stil, ist es völlig in Ordnung, ist der Stil eher mittelalterlich, passt er überhaupt nicht.

ODER es wird relativ früh erwähnt, dass dieser Name einen seltsamen Klang hat, fremd oder gar bedrohlich klingt, dann ist es meiner Meinung nach auch wieder okay. Du schreibst ja, dass er aus einer fremden, höher entwickelten Kultur stammt - das ist eine Erklärung, die ich völlig passend finde.

Hanna

Danke schön, Lisande!
Ihr macht mir wirklich Mut.  :vibes:
#happyverpeilt oder auch gründlich überfordert ...

Sin

Also ich bin der Meinung, dass der Name Monochrom gut zu deiner Figur passt. Immerhin ist er der 'Böse'. Für mich deutet es auch gleichzeitig an, dass er auch 'gute' Seiten hat. Monochrome Fotos z.B. sind schwarz/weiß. Das deutet für mich Ambivalenz an. Also keinen rein bösen Charakter.

Es kommt natürlich auch darauf an, ob er zu den anderen Namen passt. Wenn es der einzige, 'modern' klingende Name ist, verpass doch auch noch ein paar anderen Figuren so einen Namen. Gerade bei einem Protagonisten fällt es mir besonders schwer, den Namen noch zu ändern. Ich bin dann schon zu sehr auf diesen Namen eingeschossen. Dir geht es bestimmt nicht viel anders.

Außerdem haben die anderen Menschen ihm den Namen gegeben, da hatten sie sicherlich einen Grund, warum sie ihm ausgerechnet diesen Namen gegeben haben (eben die schwarze Kleidung). Da finde ich, dass er passt. Lass dich also nicht stören. Wenn dir der Name gefällt, dann lass ihn.  :jau:

Ansonsten, wenn er dir keine Begründung geben kann, warum er den Namen nicht mag, dann würde ich ihn auch nicht ändern. Wenn es einen bestimmten Grund gibt, warum er etwas gegen ihn hat, dann kann er es dir auch sagen.

LG
Sin

Hanna

Danke schön! Dann werde ich jetzt dabei bleiben und setze mal ein erledigt vor den Thread, auch wenn ich nicht weiß, wie man eckige Klammern hinbekommt. Sollte mich beim Überarbeiten der zweifel erneut überkommen, kann ich hier ja wieder aufmachen.
#happyverpeilt oder auch gründlich überfordert ...