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Rumknutschen

Begonnen von Grey, 18. Mai 2008, 22:34:34

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Grey

Guten Abend.

Ich habe es ja in der Bar schon angedeutet ... ich stecke mitten in einer intim-romantischen Szene. Jetzt habe ich aber ein Problem ... ich schreibe ja in der ersten Person, und daher muss ich ausführlich darlegen, wie es meiner Protagonistin geht, wenn sie als emotional unerfahrener Mensch auf einmal geküsst wird. Jetzt brauch ich also ein paar einfühlsame Formulierungen, was man dabei so empfinden könnte. Ein paar hab ich schon, aber da die Szene wichtig ist, will ich sie auch nicht zu einem zu schnellen Ende bringen ... und mir gehen die Worte aus. Vielleicht könnt ihr mir helfen?

Ein paar wissenswerte Hintergrundinfos noch: Der Kuss kommt recht unerwartet, gefällt ihr aber, weil sie den Kerl schon mag und sie auch ordentlich was zusammen durchgemacht haben. Ihre bisherigen sexuellen Erfahrungen bestehen allerdings ausschließlich darin, dass ihr Vater sich seit Jahren an ihr befriedigt - nicht gewaltsam, aber richtig toll war das verständlicherweise für sie auch nicht.

So, und nun hoffe ich, dass euch dazu was einfällt ...

Liebe Grüße,
Grey

Artemis

Au Backe, die gefürchteten Kuss-Szenen  :rofl:

Ähm, es wär vielleicht ganz praktisch, wenn du die Szene hier mal postest - so wissen wir schon mal, wie en etwa du formulieren willst, damit der Schuss nicht nach hinten losgeht.
Solls eher was romantisches sein? Oder doch lieber knisternde Erotik, bei dem die Seiten glühen?  ;D Wird es eine wilde, hemmungslose Knutscherei oder doch eher langsam und genussvoll? Das kann die Szene schon ziemlich beeinflussen  ;)

Grey

Die ganze Szene hier posten? Ich glaub das darf ich nicht ... ::) Also es ist mehr so eine fast schüchterne Sache. Sie zumindest bleibt passiv.

Also es ist so, dass sie zusammen auf dem Teppich rumliegen und sich über ernste Dinge unterhalten. Dann kommt Händchenhalten und direkt im Anschluss küsst er sie dann ... Sie sind beide emotional etwas unterentwickelt, Auftragsmörder halt, die mmer alles mit sich selbst ausgemacht haben und außerdem massenweise schlimme Dinge durchgemacht haben. Erzählt wird, wie gesagt, aus ihrer Perspektive in der ersten Person.

Artemis

Zitat von: Grey am 19. Mai 2008, 08:47:54
Die ganze Szene hier posten? Ich glaub das darf ich nicht ... ::)

Du könntest sie natürlich auch per Mail schicken  :psssst:

Mir gehts um deinen Sprachrhythmus und die Charakterzeichnung des Mannes, und ich wüsste auch gern den Einstieg in die Szene - so was ist für mich ein ... äh ... Stimmungsmacher, gewissermaßen  :innocent:

Ich werd mich dann sofort dran setzen, versprochen  :)

Falckensteyn

#4
Zitat von: Grey am 19. Mai 2008, 08:47:54
Erzählt wird, wie gesagt, aus ihrer Perspektive in der ersten Person.

Die beiden Personen sind eher noch jung, oder?

Mir fällt spontan ein, dass er sie zaghaft küssen würde, sich sofort wieder zurückzieht und einen Moment abwartet, wie sie reagiert. Da sie sich nicht wehrt und die Augen schliesst, wagt er wieder einen zärtlichen Angriff und küsst sie nochmals. Sie lässt ihn gewähren und ist erstaunt, dass es sich so ganz anders anfühlt als die unreinen Berührungen ihres Vaters, die sie so hasst. Es ist anders, angenehmer, prickelnder. Und es weckt etwas in ihr, das sie bis anhin nicht kannte. Vielleicht streichelt er sie noch etwas....

Beate

Die Beschreibung erinnert mich irgendwie an meinen Freund, als ich ihn das erste Mal geküsst habe. Das kam für ihn auch völlig unerwartet und war sein erster Kuss überhaupt.

Ich probiere mich jetzt einfach mal, ohne genaueres zu wissen und ohne deinen Sprachstil zu kennen ;). Als "ernstes Thema" bei Auftragskillern nehme ich jetzt einfach mal den Mord an Mister X an. Das ist es zwar wahrscheinlich nicht, aber ich brauchs grad. Den (jungen) Mann nenne ich einfach mal M wie Mann.

ZitatGerade hatten wir noch über den Herrn X geredet, der am nächsten Morgen tot zu sein hatte. Wir hatten doch nur ausgemacht, wie wir vorgehen würden und plötzlich hatte er, auf dem Teppich neben mir liegend, meine Hand genommen, sich zu mir gedreht und seine Lippen auf die meinen gesenkt. Es war ein unbeschreibliches Gefühl. So zart, wie der Luftzug eines Schmetterlingsflügels und doch so energiegeladen wie ein Blitz, der vom Himmel auf die Erde geschleudert wird. Wäre ich nicht gelegen, auf dem Teppich, der mir mit einem Schlag noch viel weicher vorkam, ich wäre auf der Stelle gesessen, so sehr wurden meine Knie weich, das merkte sich selbst im Liegen.

Es dauerte nicht lange, doch ich spürte seinen Atem auf meiner Haut und seine Lippen auf den meinen noch Minuten danach, in denen er mich nur ansah und ich glaubte, ein Lächeln würde seinen Mund umspielen.

Erwidert man einen Kuss? Was macht man, wenn man geküsst wird? Das Kribbeln in meinem Bauch, das sich anfühlt, als hätte mir jemand ein ganzes Ameisenvolk eingepflanzt, war mir völlig neu und ich wusste nicht, was ich tun sollte. So starrte ich M. einfach nur an, unfähig, etwas zu sagen oder auch nur meine Hand zu heben, um ihn wegzustoßen. Und wollte ich das überhaupt? Es war doch schön gewesen. Irgendwie. Unbeschreiblich aber durchaus schön.

Ganz bewusst ziehe ich die Luft durch meine Nase in meine Lungen und atme wieder aus, während mich M immer noch ansieht. Auch er sieht verlegen aus. Weiß er überhaupt, was er gerade gemacht hat? Oder ist er ebenso überrascht wie ich? Verwirrt? Beängstigt? Was wird aus unserem Auftrag, wenn wir nicht mehr die sind, die wir waren. Wir dürfen doch keine Gefühle zeigen. Das hat man uns immer gesagt. Gefühle sind schlecht. Aber wie kann etwas so schönes schlecht sein? Wie können wir auf etwas verzichten, was für andere normal ist?


Ähm, okay, ich bin wohl etwas abgetrifftet in Richtung Selbstzweifel. Nachdem ich nicht genau weiß, wie die beiden nun eigentlich sind usw., höre ich mal lieber auf, bevor ich eine völlig neue Geschichte draus konstruiere.
Vielleicht ist ja der ein oder andere Satz dabei, den du verwenden kannst oder der dich zumindest inspieriert.

Grey

ZitatErwidert man einen Kuss? Was macht man, wenn man geküsst wird? Das Kribbeln in meinem Bauch, das sich anfühlt, als hätte mir jemand ein ganzes Ameisenvolk eingepflanzt, war mir völlig neu und ich wusste nicht, was ich tun sollte.

Der Teil gefällt mir ganz gut, danke :) Mit ein bisschen Anpassung könnte es fast nach ihr klingen :)

Falckensteyn

#7
So, etwas habe ich auch noch entworfen. Sehr weit kam ich jedoch nicht. Es fällt mir schwierig, mich in die Gefühlswelt einer Frau oder eines Mädchens hinein zu versetzen. Ausserdem kenne ich die Hauptdarstellerin nicht. An den Beginn habe ich mich gewagt. Aber da ich nicht weiss, wie SIE reagieren wird, lasse ich eine weitere Beschreibung offen. In Bezug auf IHN wüsste ich sehr genau, was er weiter tun würde.

"In Ordnung. Morgen Nachmittag also!" Sagte er. Dann herrschte minutenlanges Schweigen. Ich starrte an die Decke, liess meine Gedanken los und entspannte mich. Er lag neben mir und schwieg ebenfalls. Wir werden wieder tun müssen, was uns aufgetragen wurde. Und es widerstrebte mir so sehr! Wieder einem Opfer das Leben zu rauben, nur weil andere es so wollten. Und weiteres Blut würde an meinen Händen kleben. Das Blut eines Unschuldigen. Eines Menschen, den ich nicht kannte und der mir nichts Böses antun wollte. Wie dachte Robin darüber? Gefiel ihm seine Arbeit? Unsere Arbeit?

"Woran denkst du grade?" Fragte ich ihn leise und drehte meinen Kopf zu ihm. Er lag da, blickte mich scheu lächelnd an aber schwieg. "Hey, sag schon!"Rief ich und piekste ihn sachte in die Seite. Er erhob sich plötzlich, beugte sich über mich und schaute auf mich herab. Leise flüsterte er: "Was spielt das schon für eine Rolle!" Zu meinem Erstaunen senkte er seinen Kopf und küsste mich. Zaghaft und vorsichtig. Ich konnte seinen warmen Atem spüren. Es fühlte sich merkwürdig, aber angenehm an. Fremd und vertraut zugleich. Trotzdem zuckte ich zusammen. Erschreckt wich er zurück und setzte sich hin. "Was tust du da, Robin?" Fragte ich erstaunt, blieb aber liegen. Er wendete seinen Kopf ab und scheute den Blickkontakt zu mir. "Ich...bitte verzeih! Das hätte ich nicht tun dürfen!"