Tintenzirkel - das Fantasyautor:innenforum

Handwerkliches => Workshop => Thema gestartet von: Coppelia am 30. Januar 2007, 09:31:58

Titel: Kapitellänge
Beitrag von: Coppelia am 30. Januar 2007, 09:31:58
Die Suchfunktion habe ich bemüht, aber kein Ergebnis bekommen. Dann hoffe ich mal, das Thema gibt es nicht schon.

Wie handhabt ihr das mit der Kapitellänge?
Bisher hatte ich mit meiner Kapitelkonzeption nie Probleme. Ich habe einfach Kapitel nach Sinneinheiten getrennt, gut, fertig. Sie waren nie zu lang und zu kurz und "flutschten" immer gut.
Ich wechsle die Perspektive normal nicht innerhalb des Kapitels, obwohl man wohl könnte. Im Galotta-Roman war es ein paar Mal nötig, aber ich hab es nicht gern getan. Ich mag das irgendwie nicht. Daher will ich in meinem nächsten Romanprojekt, mit dem ich jetzt angefangen habe, die Perspektive im Kapitel "halten". Das ist das eine, das andere ist, dass ich im nächsten Kapitel die Perspektive wechseln will. Kapitelschluss nach Sinneinheit bleibt bestehen.

Nun beginnt der Roman wie viele umfangreiche mit verschiedenen Handlungssträngen an verschiedenen Orten.

Und da tritt dann mein Problem auf: Im ersten Kapitel findet z. B. sehr viel Handlung statt. Es ist eine fortlaufende Szene ohne Sinneinschnitte, alles gehört zusammen. Folglich würde das Kapitel recht lang, wahrscheinlich ungewöhnlich lang. Das nächste, das aus der Perspektive einer anderen Figur eine viel kürzere Sinneinheit erzählt, wird dagegen wahrscheinlich sehr kurz.

Was meint ihr dazu, ist es unschön, wenn die Kapitel so unterschiedlich lang sind?
Soll man lieber doch trennen, obwohl die Sinneinheit nicht zu Ende ist, und aus derselben Perspektive auch das nächste Kapitel erzählen?

Wie läuft das bei euch?
Titel: Re: Kapitellänge
Beitrag von: LaMaga am 30. Januar 2007, 10:03:40
Ich persönlich teile gar nicht in Kapitel ein... meine Texte sind eher eine Reihung von  "Szenen", wobei von einer Szene zur nächsten meist auch ein Perspektivenwechsel stattfindet. Das geschieht dann aber auch für den Leser eindeutig nachvollziehbar, um Verwirrung zu vermeiden: Zwischen zwei "Szenen" vollzieht sich in der Regel ein Orts- oder Personalwechsel . Optisch kennzeichne ich so eine neue "Szene" mit dekorativen Initialen ;)  Je nachdem, wie viel Handlung oder Dialog in einer Szene stattfindet, sind diese Abschnitte natürlich unterschiedlich lang, aber ich stehe nicht vor dem Problem, eine "Längennorm" für ein Kapitel festlegen zu müssen.
Dazu muss ich anmerken, dass in meinen Geschichten immer mehrere Parallelhandlungen anlege, die zeitweise nebeneinander laufen und sich im Lauf des Textes kreuzen oder zusammenfließen, was mir für szenische Sinnabschnitte entgegen kommt.
Offenbar funktioniert das auch, zumindeest habe es noch nicht geschafft, mit diesem System Leser so zu verwirren, dass es Beschwerden gegeben hätte ;)
Titel: Re: Kapitellänge
Beitrag von: Rei am 30. Januar 2007, 10:15:52
Hmm, bei mir wird alles so lang, wie es werden muß, um verständlich zu sein. Daher habe ich neben ellenlangen Kapiteln auch kürzere, quasi zum Ausruhen.

Aber daß ich sage: Ein Kapitel ist zehn Normseiten lang, das gibt es bei mir nicht. Da zwänge ich mich ja selber ein und das kann ich gar nicht haben.
Titel: Re: Kapitellänge
Beitrag von: Ary am 30. Januar 2007, 10:56:54
Hi!

Ich teile meine Kapitel nach der Handlung/Szenen ein. Wenn es so auskommt, das eines mal sehr kurz ist und die anderen deutlich länger, dann ist das eben so.
Wechselt der Handlungsort, startet ein neues Kaputel, wechselt die Erzählperspektive, fange ich auch am liebsten ein neues Kapitel an, Perspektivenwechsel innerhalb eines Kapitels mag ich auch nicht, kann es aber auch nicht immer vermeiden.
Mich störts nicht, wenn ein Kapital mal etwas kürzer wird als der Rest, das Wichtigste ist, daß alle Kapitel in sich stimmig sind, an sinnvollen Stellen beginnen und enden.

Aryana
Titel: Re: Kapitellänge
Beitrag von: Judith am 30. Januar 2007, 13:44:09
Zunächst hab ich bei meinem aktuellen Projekt immer ein neues Kapitel begonnen, wenn es einen Perspektivenwechsel gab, und interessanterweise hatten alle immer in etwa die gleiche Länge (ca. 20 handgeschriebene A5-Seiten, also recht kurz). Mittlerweile hab ich aber auch mal einen Perspektivenwechsel in einem Kapitel und das wird auch so bleiben. Daher lassen sie sich bei mir jetzt eher in Handlungsstränge einteilen: Ich hab im Moment drei verschiedene Handlungsstränge, die regelmäßig wechseln (und damit auch die Handlungsorte) und wenn sie das tun, dann fang ich ein neues Kapitel an. Wechselt bei einem Handlungsstrang die Perspektive, dann bleibt das trotzdem ein Kapitel.

Im Grunde ist es bei mir Zufall, dass die Kapitel bis jetzt alle in etwa die gleiche Länge haben. Mich würde es auch auch nicht stören, wenn sie ganz unterschiedlich lang sind - ist mir auch schon oft in Romanen untergekommen, also würd ich mir da nicht den Kopf zerbrechen, Coppi.  :)
Titel: Re: Kapitellänge
Beitrag von: Dorte am 30. Januar 2007, 13:52:54
Ich habe meistens Themenabschnitte, die für mich ein Kapitel darstellen. Es kann aber auch sein, dass die zu lang sind, dann wird das nochmal unterteilt - gerade jetzt beim Kinderbuch achte ich darauf, dass ein Kapitel nicht zu lang ist.
Bei anderen Büchern kam es auch mal vor, dass mir Kapitel zu kurz vorkamen, dann habe ich halt zwei zusammengelegt.
Kapitel helfen mir in erster Linie, abends beim Lesen ein Ende zu finden. ;) Ich mag keine Bücher ohne Kapitel oder solche, bei denen jedes Kapitel mit einem Cliffhanger endet. Ein Kapitelende sollte meistens der Punkt sein, wo man die Lektüre gefahrlos unterbrechen kann und sie danach wieder aufnehmen kann. Ausnahmen gibt's natürlich.
Titel: Re: Kapitellänge
Beitrag von: Aneirin am 30. Januar 2007, 16:12:33
Ich teile die Kapitel wie du, Coppelia, nach Sinneinheiten ein. Die sind dann schon mal unterschiedlich. Da ich aber außerdem einn Plotprogramm nutze, in dem ich die einzelnen szenen in einem Balkendiagramm verwalte, kann ich immer gut sehen, wie viele Szenen so ein Kapitel umfasst, in der Regel 3-6, so dass ich aus einem schon mal zwei machen kann, wenn ich da sehe, dass es gar kein Ende nehmen will.

Grüße
Aneirin
Titel: Re: Kapitellänge
Beitrag von: caity am 30. Januar 2007, 16:37:01
Hallo,

bei mir funktioniert das total nach Gefühl.
Teilweise sind es Szenenwechsel, teilweise Perspektivwechsel. Manchmal ist die Handlung einfach in sich geschlossen, manchmal möchte ich nicht noch längere Kapitel haben - also es ist relativ willkürlich.
Ich denke, dass es einfach vom Gefühl her passen muss, einen Kapitelwechsel zu setzen. Es gibt da imho kein richtig oder falsch - es sei denn die Kaptiel sind über 50 Seiten lang und fast schon für sich eine kleine Novelle - das halte ich einfach für zu viel und das wäre für mich falsch, ansonsten ... King hat ja sogar teilweise 1-Wort-Kapitel, wobei ich das auch schon wieder ... lästig finde ^^"

Bye
caity
Titel: Re: Kapitellänge
Beitrag von: Manja_Bindig am 30. Januar 2007, 16:45:48
Hm... ein Kapitel ist zu Ende, wenn ich denke, dass ich hier einen Schnitt machen kann.
Meistens nutze ich das, um an einen Anderen Aktionsort zu blicken oder Zeitsprünge zu machen.
Unterschiedlich wann das ist.
Manche Kapitel gehen über 40 Normseiten, andere nur über 4 oder 5.
Titel: Re: Kapitellänge
Beitrag von: Tesla am 31. Januar 2007, 09:13:14
Muss mich Manja anschließen. Ich meine du weißt ja was du alles in ein Kapitel (vielleicht sogar unter einer Überschrift) schreiben willst. Dann schreibst dus und dann kommt der schnitt. ich glaube es ist nicht machbar ein Kapitel in eine Bestimmte größe pressen zu wollen. Da beraubt man sich nur selbst der Freiheit früher oder später Schluß zu machen.
Titel: Re: Kapitellänge
Beitrag von: Coppelia am 31. Januar 2007, 11:48:13
Oh ja, dann muss ich mir wohl keine Sorgen machen ...  :innocent:
Titel: Re: Kapitellänge
Beitrag von: Magister am 03. Februar 2007, 21:57:55
Bei mir ist es so das ich bewust kurze Kapitel mache um dem Leser genug Möglichkeiten zum weiterlesen oder schlafengehen geben kann. :)

dabei würde ich aber auch auf die sezenenabschlüsse behare  und wen ein kapitel mal 20 seite ist und das andere nur 5 wenn störts? Mach nach deinem Gefühl;-)
Titel: Re: Kapitellänge
Beitrag von: Immortal am 04. Februar 2007, 01:13:01
Ich mache auch eher kürzere Kapitel. Weil ich das selbst zum Lesen auch am angenehmsten finde, weil man einfach genügend Wahlmöglichkeiten zum aussteigen hat.
Ich mache das meist nach Gefühl, meistens aber wenn ich mal wieder Perspektivenwechsel einlege (ich liebe Bücher mit vielen Handlungssträngen einfach) 
Titel: Re: Kapitellänge
Beitrag von: Stefanie_Gasch am 04. Februar 2007, 13:40:03
Kapitel sind bei mir Sinneinheiten.
Je nach Stil den ich gerade probiere wäre es nicht sinnvoll zu enden, wenn ein neuer Schauplatz, oder ein Perspektivwechsel erfolgt, da es schonmal sein kann, dass das absatzweise geschieht.
Also teile ich eher nach Sinn und Gefühl ein.
Ich habe auch schon versucht mir ein Maß zu setzen (10 A4 Seiten) und ich muss sagen, dass es erstaunlich gut funktioniert hat. Ich hätte es vorher als schlimmer eingestuft. War auf jeden Fall eine Erfahrung wert.

ciao Seikatsu
Titel: Re: Kapitellänge
Beitrag von: THDuana am 05. Februar 2007, 20:57:14
Ich teile meine Kapitel immer erste nach einer ziemlich langen Zeit ein und dann eben nach Gefühl.
Komischerweise sind meine Kapitel immer beinahe gleich lang (die ersten Kapitel, die ich in meinem Buch eingeteilt habe, sind alle 8,5 Seiten lang).
Aber sonst meist, wenn einige Tage zwischen zwei Abschnitten liegen oder ein Ortswechsel geschieht.
An spannenden Stellen (wie, wenn der Held nun endlich die verbotene Tür gefunden hat, und sie gerade öffnet) mache ich auch gerne Kapitelenden. Seltsame Angewohnheit.

Manchmal wird ein Kapitel aber auch 23 Seiten lang und das nächste nur 7. Kommt eben immer darauf an.

Titel: Re: Kapitellänge
Beitrag von: Breanna am 05. Februar 2007, 21:26:31
Dasselbe Problem hab ich bei einem meiner Romane auch. Ich wollte auf jeden Fall nach jedem Perspektivenwechsel ein neues Kapitel beginnen, funktioniert nur leider nicht, weil einige Szenen nicht mal eine Seite lang sind. Und das ist mir definitiv zu kurz.
Bei einem anderen Roman haben sich die Kapitel während dem Schreiben automatisch ergeben und waren fast gleichlang.

Ich denke inzwischen, dass sie Länge der Kapitel wirklich nicht entscheidend ist, ich kenne mehrere Bücher, in denen die Kapitellängen um bis zu fünfzig Seiten variieren. Obwohl ich sehr kurze Kapitel dann doch seltsam finde.  ;)
Titel: Re: Kapitellänge
Beitrag von: THDuana am 06. Februar 2007, 14:01:36
Manchmal lege ich dann zwei Kapitel zusammen, auch wenn es ein Perspektivenwechsel ist.
Ich habe das auch schon in einigen Büchern gesehen, wobei man vielleicht nicht immer alles nachmachen sollte. ;)
Meine Szenen sind meist eh nicht so lange, dass ich dann einfach einen Absatz mache.
Und bei mir besteht ein Kapitel oft auch aus mehreren kleinen Teilen, weil ich es mir einfach nicht abgewöhnen kann, ständig und nach jeder noch so kleinen Szene eine Zeile frei zu lassen. :wums:


THDuana
Titel: Re: Kapitellänge
Beitrag von: caity am 06. Februar 2007, 20:32:41
Mir ist gerade mal wieder aufgefallen, dass bei mir irgendwie alles wunderbar zusammen passt, schon unbewusst. Jetzt hatte ich da lauter gerade mal 2-Manuskriptseiten lange Szenen und die haben sich alle 4 ganz leicht unter dem Begriff: "Pflichten" zu einem Kapitel bündeln lassen. Tja, da hat meine Geschichte wohl - mal wieder - selbst das Maß in die Hand genommen  ;D
Titel: Re: Kapitellänge
Beitrag von: Coppelia am 28. Februar 2007, 09:54:25
Mein erstes Kapitel ist jetzt fertig. Es ist wirklich megalang, da könnte ich 3 - 4 draus machen. In der Mitte verliert der Perspektiventräger das Bewusstsein, da könnte ich unterteilen. Aber irgendwie gehört doch alles zusammen. Hm, mal sehen.
Titel: Re: Kapitellänge
Beitrag von: Rumpelstilzchen am 28. Februar 2007, 15:13:43
Wenn du aus einem Kapitel 3 oder 4 machen kannst, muss es wirklich lang sein. Würde ich auf jeden Fall mindestens einmal unterteilen. Als Leser finde ich zu lange Kapitel immer recht mühsam, weil ich sie dann nicht mehr zwischendurch lesen kann ohne mitten drin zu unterbrechen. Habe zwar für mich keine Richtlinie für eine Kapitellänge, aber cih sehe zu, dass sie nicht länger als 20, 25 Seiten lang sind.
Wenn deine Figur das Bewusstsein verliert, ist doch eine gute Gelegenheit für einen Kapitelwechsel.
Titel: Re: Kapitellänge
Beitrag von: Coppelia am 28. Februar 2007, 16:19:13
Das Problem bei mir ist, dass es dem Erzählprinzip des Romans zuwiderlaufen würde, zwei Kapitel hintereinander aus der Sicht derselben Person zu erzählen.
Titel: Re: Kapitellänge
Beitrag von: Ary am 28. Februar 2007, 16:40:45
Puh, das Erzählprinzip. Für Wüstenfeuer hatte ich auch eins - die Kapitel sollten abwechselnd aus der Sicht eines der beiden Hauptprotagonisten erzählt werden, so lange, bis die beiden es schaffen, sich endlich zu begegnen. Ich habe das Schema schon ganz am Anfang durchbrechen müssen, als drei eigentlich als Nebencharaktere geplanten Figuren plötzlich ein Eigenleben zu entwickeln begannen. Jetzt habe ich gar kein Schema mehr drin und lasse die Kapitel einfach da enden, wo es mir in die Geschichte passt. Im Schnitt haben sie alle so um die 15 bis 20 Normseiten, eins fällt mit 29 ein bißchen raus, aber ich lasse es trotzdem so. Es gibt nämlich auch ein sehr kurzes Kapitel mit nur 6 Normseiten.
Meine Testleser stört es anscheinend nicht, zumindest haben sie über die Kapitelaufteilung bisher nicht gemeckert. :) Die wollen im Moment nur eins - ich soll weiterschreiben, udn das möcglichst schnell.
Titel: Re: Kapitellänge
Beitrag von: Dorte am 28. Februar 2007, 17:46:33
Ich finde es irgendwie schade, wenn ein Erzählprinzip der Leserfreundlichkeit einen Strich durch die Rechnung macht. Denn ganz ehrlich - ein Kapitel mit 80 oder 100 Seiten ist für mich kein Kapitel, sondern ein Teil/Abschnitt/was auch immer. Kapitel sind für mich das, was man gut an einem Rutsch lesen kann, wenn man nicht so viel Zeit hat, halt ein Sinnabschnitt.
Aber ich bin eh Fan kurzer Kapitel, sowohl beim Lesen als auch beim Schreiben. ;) Von daher bin ich wohl besser still, das ist wohl einfach Geschmackssache.
Titel: Re: Kapitellänge
Beitrag von: Ary am 28. Februar 2007, 17:56:52
@Dorte: ich versuche, die Kapitel immer so enden zu lassen, daß man auch mal ein lesezeichen ins Bch packen kann - jeder muß schließlich mal schlafen.
Bücher ohne Kapiteleinteilung oder mit ellenlangen Kapiteln ohne Atempause für den Leser finde ich sehr anstrengend. dann eher kurze kapitel. Oder wenigstens ab und zu mal drei Asteriske, an denen man innehalten kann. :)
Titel: Re: Kapitellänge
Beitrag von: Coppelia am 28. Februar 2007, 18:57:38
Da bin ich wohl ganz anders, ich richte mich beim Lesen nie nach Kapiteln! Ich höre dann auf, wenn meine Zeit zu Ende ist. ;) Wenn es gerade spannend ist, habe ich halt Pech.
Und ich versuche meine Kapiteleinteilungen immer so zu machen, dass sie am Kapitelende am spannendsten sind! Zumindest so, dass man wissen will, wie es weiter geht. Nicht, dass mir meine Leser denken "Ach, hier ist grad Schluss, dann kann ich ja auch was anderes machen!" Pffft, die sollen brav an der Stange bleiben! Da bin ich gemein, brutal und rücksichtslos. ;D

Ich hab auch schon überlegt, dass meine Kapitel eigentlich gar keine Kapitel im eigentlichen Sinn sind, sondern Erzählabschnitte. Es sind die Abschnitte, in denen ich die Geschichte im Kopf denke. Daher haben sie auch nur "untergeordnete" Überschriften. Und in den meisten meiner Geschichten war es bisher egal, wo die Abschnitte endeten, aber diesmal ist es nicht egal.
Ob das gut ist - keine Ahnung. Normalerweise ist ja alles schon mal "auhauaha", was vom Standard abweicht. Ich sag nur, solange ich keinen Verlag hab, kann mir das egal sein. ;) Wenn ein Verlag kommt und sagt "Nun sein Se nicht extravagant, machen Se gefälligst alle 15 Seiten ein neues Kapitel, machen Se mal bis morgen!", dann würde ich das tun, erstmal, weil ich ja kooperativ bin, und vor allem, wenn sie mir begründen, dass es besser ist. ;) Letzten Endes wird das In-Stücke-Hacken langer Erzählabschnitte bestimmt nicht das Schwierigste, auch wenn es mir im Moment für den Text nicht angemessen erscheint. Aber ich habe schon ganz andere Dinge mit meinen armen Texten gemacht ...

Ich bin jedenfalls froh, dass mein erster Erzählabschnitt erst einmal fertig ist. :)
Titel: Re: Kapitellänge
Beitrag von: Rumpelstilzchen am 28. Februar 2007, 19:06:26
Zitat von: Aryana am 28. Februar 2007, 16:40:45
... die Kapitel sollten abwechselnd aus der Sicht eines der beiden Hauptprotagonisten erzählt werden, so lange, bis die beiden es schaffen, sich endlich zu begegnen. Ich habe das Schema schon ganz am Anfang durchbrechen müssen...
Jetzt habe ich gar kein Schema mehr drin und lasse die Kapitel einfach da enden, wo es mir in die Geschichte passt.

Genau das selbe Problem hatte ich auch und hab es dann nach Gefühl gemacht. Meine Probeleser hatten bei mir im Bezug auf die Kapitel aber auch nichts zu bemängeln.
Titel: Re: Kapitellänge
Beitrag von: Hr. Kürbis am 01. März 2007, 08:13:09
Also ich bin auch eher ein Fan von kurzen Kapiteln, die animieren mich auch zum weiterlesen.

Wenn ich denke: "Oooooch, ich bin zwar müde, aber das Kapitel hat nur noch 7 Seiten, die schaffe ich!" dann ist das besser als: "Verdammt, mir fallen die Augen zu aber das Kapitel endet erst 20 Seiten später.... Wo ist der nächste Absatz zum aufhören?".

Merkwürdigerweise schreibe ich auch automatisch relativ kurze Kapitel, die auch noch sehr schwanken von der Seitenanzahl. Mein kürzestes ist (glaub ich) nur 4 Seiten lang, das längste hat wohl so 12 Seiten....
Titel: Re: Kapitellänge
Beitrag von: Breanna am 01. März 2007, 13:55:35
Ich höre dann auf, wenn die Spannung es zulässt. Das kann mitten in einer langweiligen Passage sein, an einem Absatz oder am Ende eines kapitels. Da ich nie sage, ich lese doch diese Kapitel und höre dann auf, ist mir beim Lesen die Kapitellänge ziemlich egal.  ;)
Beim Schreiben allerdings mache ich mir schon Gedanken. Inzwischen bin ich dazu übergegangen, in meinem einen Roman die Kapitel alle ungefähr gleichlang zu machen, es passte einfach vom Gefühl her. *Schultern zuck*
In meinem anderen Roman achte ich wirklich auf Sinnabschnitte, da können die Längen schon unterschiedlich sein. Aber zu lange werden sie vermutlich auch nicht werden, das ist irgendwie ... unschön.  :)
Titel: Re: Kapitellänge
Beitrag von: annorra am 05. März 2007, 18:41:24
ZitatUnd da tritt dann mein Problem auf: Im ersten Kapitel findet z. B. sehr viel Handlung statt. Es ist eine fortlaufende Szene ohne Sinneinschnitte, alles gehört zusammen. Folglich würde das Kapitel recht lang, wahrscheinlich ungewöhnlich lang.

Ich weiß zwar nicht, wie genau das bei dir ist, aber man kann selbst bei zusammenhängenden, scheinbar unzertrennbaren Szenen überraschende Schnitte und Clifhangers einbauen.

Hier mal eine zitierte Stelle aus dem Buch ,,Yelena und die Magierin des Südens":

Der Anführer aus Sitia war Irys. Eine Zauberin im Range eines Meisters stand nur knapp einen Meter von Commander Abrose entfernt.
,,Wir heißen euch in Ixia willkommen und hoffen auf einen verheißungsvollen Neubeginn", verkündete der Commander den Staatsgästen.

Ab da, wo der Commander redet, beginnt ein neues Kapitel. Die Sätze davor gehören zum vorigen Kapitel. In dem gesamten Buch sind die Einschnitte oft nicht dort, wo Sinnabschnitte sind, sondern zwischen den Sätzen, zwischen denen die Spannung am größten ist und mir hat's gefallen (auch wenn ich selbst nach Sinnabschnitten einteile).

Dasselbe Mittel findet man auch in Harry Potter, gerade im Finale:

,,So ist es", sagte eine kalte Stimme an der Wand hinter Lupin.
Severus Snape riss sich den Tarnumhang vom Leib. Sein Zauberstab wies drohend auf Lupin.
Hermine schrie. Black sprang auf und Harry war, als hätte er einen schweren elektrischen Schlag bekommen.

Ab ,,Hermine schrie" beginnt das neue Kapitel, obwohl da szenisch gesehen kein Einschnitt mit Ort- und Zeitwechsel ist. Auch in Harry Potter wird auf diese Weise Spannung erzeugt.

Vielleicht solltest du mal experimentieren, was passiert, wenn du in deinem langen ersten Kapitel mal hier und dort einen Schnitt einbaust. Vielleicht baust du durch diese Schnitte an den durchfließenden Stellen zusätzlich Spannung ein.
Titel: Wieviel Seiten sollte ein Kapitel haben?
Beitrag von: Nirvana@7 am 20. September 2007, 18:34:12
Servus,

Ich weiß nicht ob es dieses Thema schon gibt, hab alles in dieser Abteilung abgesucht, aber nichts gefunden.
Jedenfalls:

Ich möchte ja meine erste Geschichte,  Nirvana: Der Perlstein schreiben und mir viel Zeit lassen. Den Prolog habe ich schon fertig, aber es sind nur knapp 4 Seiten. Meistens schreibe ich fünf bis sechs Stunden (einmal bei einem großen Kapitel, bei meinen früheren versuchen), aber schaffe nur 9 Seiten. Wieviel sollte den ein Kapitel oder Prolog denn mindestens haben?

;D :) ;)
NicK B.
Titel: Re: Wieviel Seiten sollte ein Kapitel haben?
Beitrag von: Manja_Bindig am 20. September 2007, 18:36:25
Äh... eine?
Tut mir leid, ich versteh den Sinn nicht ganz. Es gibt Romane, deren Kapitel sind eine halbe Seite lang.
Ich hab ein Kapitel mal aus einem Satz bestehen lassen.
Oder die Kapitel gehen über 30 Seiten... da gibts meines Wissens nach keine gesetzlichen Vorgaben.
Titel: Re: Wieviel Seiten sollte ein Kapitel haben?
Beitrag von: THDuana am 20. September 2007, 18:38:36
Hallo Nirvana,

das kann man glaube ich so gar nicht sagen. Das kommt auf die Geschichte, die möglichen Perspektivensprünge und natürlich den Autor an.
Es gibt welche, die schreiben Kapitel mit 6 - 8 Seiten, andere mögen lieber die runde 50 ::)

Als Leser kann ich sagen, dass ich Kapitel gerne in einer Form habe, so dass ich am Abend im Bett noch "schnell" (ich und schnell lesen - der war gut ;D) lesen kann. So um die 10 bis 20 Seiten. Kommt aber auch wieder auf den Leser an.

Allerdings weiß ich nicht, ob man sich dazu viele Gedanken machen sollte. Ich teile die Kapitel so ein, dass ich gegebenenfalls eine Überschrift für sie finde und dass der Bruch Sinn macht. Da können mal 4 Seiten und mal 15 herauskommen.

Titel: Re: Wieviel Seiten sollte ein Kapitel haben?
Beitrag von: Nirvana@7 am 20. September 2007, 18:40:21
Danke Manja, so etwas wollte ich hören. Ich bin mir einfach nicht sicher ob es reicht für so eine lange Geschichte. Ebenso danke Duana, das sollte mir einen Weg zeigen was reichen würde.
Titel: Re: Wieviel Seiten sollte ein Kapitel haben?
Beitrag von: Maja am 20. September 2007, 19:11:41
Die Länge von Kapiteln sollte innerhalb eines Werks möglichst einheitlich sein - es wirkt seltsam, wenn manche Kapitel nur fünf Seiten haben und andere fünfzig. Prologe und Epiloge sind davon ausgenommen, die dürfen deutlich kürzer sein und sollten keinesfalls länger sein als der Durchschnitt.
Bei mir ergibt es sich meistens, daß Kapitel eine Länge von 25 Seiten haben. Aber das ist meine eigene Hausnummer und keine Allgemeinregel.
Titel: Re: Wieviel Seiten sollte ein Kapitel haben?
Beitrag von: Manja_Bindig am 20. September 2007, 20:30:26
Ganz allgemein: das Kapitel ist dann zu Ende, wenn du denkst, dass es zu Ende ist. Nicht früher und nciht später und dieser Zeitpunkt lässt sich auch schlecht in Seitenzahlen angeben(allerdings ist es möglich, zwei kurze Kapitel in eines zu packen, wenn der Bruch nicht zu groß ist - nur ein einziges, in sich geschlossenes Kapitel sollte man nicht zerrupfen)
Titel: Re: Wieviel Seiten sollte ein Kapitel haben?
Beitrag von: caity am 20. September 2007, 20:54:17
Ich schließe mich mal einfach Duana und Manja an:
Ein Kapitel ist dann zu Ende, wenn es zu Ende ist.
Über große Unterschiede würde ich mir da auch nicht so viele Gedanken mache, und erinnere dabei einfach mal an Steven King (war's glaub  ???). Der hat ine inem Roman 50-Seiten-Kapitel und eins, das aus einem Wort besteht  ;D.
Ist nicht die Regel, aber eine wirkliche Regel gibt es auch nicht. ;)
Bei mir haben Kapitel meistens nicht über 25 Manuskriptseiten. Wie Duana bereits sagte: Zum Lesen vor dem Einschlafen sind kurze Kapitel eben besser. Ansonsten gehe ich wirklich nach dem Sinn in einem Kapitel und versuche das zusammenzupacken.
Titel: Re: Wieviel Seiten sollte ein Kapitel haben?
Beitrag von: nurel am 21. September 2007, 08:24:17
Darüber habe ich mir auch schon oft Gedanken gemacht. Aber es ist eben unmöglich hier eine Vorgabe zu machen. Wenn ein Szenenwechsel stattfindet, dann beginnt man eben ein neues Kapitel.

Man kann ja nicht alles in eine Form pressen, oder?
Titel: Re: Wieviel Seiten sollte ein Kapitel haben?
Beitrag von: saraneth am 21. September 2007, 10:39:09
Hm... also bei mir ist das so, dass ich immer so um die zehn Seiten schreibe, aber das kann auch mal weniger sein. Also nicht festgelegt, wie die anderen schon gesagt haben.

Wenn ich zwei Erzählfäden habe, schreibe ich eher kurze Kapitel (also 6 bis 8 ) Seiten, damit die Spannung erhalten werden kann.
Wenn man also an einer spannenden Stelle an der einen Stelle abbricht und an der anderen weitermacht, ist meiner Meinung nach der Spannungsbogen irgendwie effektiver. ^^
Titel: Re: Wieviel Seiten sollte ein Kapitel haben?
Beitrag von: Hr. Kürbis am 22. September 2007, 10:06:28
Ich mag auch eher die kurzen Kapitel (eben gut zum einschlafen ;D), aber die Länge variiert doch recht stark... Es kann durchaus vorkommen, dass ein Kapitel dreimal so lang ist wie das vorherige. Das liegt dann an der notwendigen Handlung und der Spannung, die bei gleichbleibender Kapitellänge recht unterschiedlich wäre. Deswegen "blähe" ich kein Kapitel unnötig auf, nur um auf eine ähnliche Seitenzahl zu kommen. Wenn die Handlung durch ist, dann ist sie eben durch...  ;)
Titel: Re: Wieviel Seiten sollte ein Kapitel haben?
Beitrag von: Mercury am 22. September 2007, 11:02:47
Also die Kapitellänge ist doch je nach Werk anders, ich z.B bevorzuge längere Kapitel, meine 300 Seiten Starke Story hat aktuell 6 bzw. 7 Kapitel. Gut, das ist wohl wirklich etwas wenig, aber ich denke man muß schauen, wo es Inhaltsmäßig passt, einen "Schnitt" zu machen. Perspektiv oder Ortswechsel bieten sich an, um ein neues Kapitel zu  starten.

lg
Titel: Re: Wieviel Seiten sollte ein Kapitel haben?
Beitrag von: Moni am 22. September 2007, 11:12:48
Die Kapitellänge hängt vom Inhalt und auch von der Gesamtlänge des Buches ab, würde ich sagen. Man hat selten Kapitel mit 100 Seiten in einem Buch von 300, aber wenn das Buch 1.000 Seiten hat, kann auch ein Kapitel entsprechend lang sein. Wobei ein "Wälzer" meistens ja auch ausführlichere Inhalte hat und damit die Kapitel gleichermaßen länger sind.
Es gibt da auch noch andere Ausnahmen als King, z.B. in Walter Moers 13 1/2 Leben des Käptn Blaubär: da ist jedes Kapitel ein Leben, einige sind eine Seite lang, andere 30.
Kommt eben auf den Sinnabschnitt an, den man mit einem Kapitel setzen will. Szenenwechsel kann man auch innerhalb eines Kapitels haben, da muß man nicht zwingend ein neues Kapitel anfangen.

Aber es gibt, wie ja bereits mehrfach gesagt, keine allgemeingültige Regel die da sagt: Prolog: 5 Seiten, 25 Kapitel à 10 Seiten, Epilog 5 Seiten. Wäre ja auch sehr merkwürdig, wenn jeder Autor sich an so eine Regel halten müßte. Wie manche Bücher nach Anwendung einer solchen Regel wohl aussähen?

Titel: Re: Wieviel Seiten sollte ein Kapitel haben?
Beitrag von: Nirvana@7 am 28. September 2007, 18:04:40
Stimmt.

Eine weitere Frage. Meine erste Kurzgeschichte dauert so um die 35 Seiten. Reicht das? Denn mein Großes Projekt NIRVANA möchte ich sowieso erst fertigstellen wenn ich zu arbeiten beginne. Darunter möchte ich Kurzgeschichten schreiben um den Faden nicht zu verlieren.

;D :) ;)
NicK B.
Titel: Re: Wieviel Seiten sollte ein Kapitel haben?
Beitrag von: felis am 28. September 2007, 18:11:39
@Nivana 35 S. sind für ne KG definitiv zu lang!  ::)
Beim Drachenkinderwettbewerb z. B. waren maximal 25.000 Zeichen gefordert (Das waren bei mir ca. 10 Seiten) und das ist schon eher großzügig (Naturgewalten setzte die Obergrenze bei 15.000)....
Was die Kapitellänge angeht ist sie auch ein Stilmittel, einen Text schneller zu machen (kurze Kapitel) oder wieder langsamer (Lange Kapitel) und darf deshalb durchaus variieren.
Titel: Re: Wieviel Seiten sollte ein Kapitel haben?
Beitrag von: THDuana am 28. September 2007, 18:15:01
@ felis
Bis 100 Seiten zählt glaube ich fast alles zur Kurzgeschichte *nachdenk*
Aber wenn es keine Wettbewerbskurzgeschichte ist, darf/kann sie länger sein.

Nur verstehe ich gerade den Zusammenhang von er Kapitellänge und der Kurzgeschichtenlänge nicht ::)
Titel: Re: Wieviel Seiten sollte ein Kapitel haben?
Beitrag von: Manja_Bindig am 28. September 2007, 19:47:43
Kurzgeschichte ist KURZ. Das heißt, sie sollte in zehn Minuten zu lesen sein.
Es hängt zwar auch am typischen Kurzgeschichten-Stil, aber grundsätzlich sollte eine Kurzgeschichte kurz sein und 35 Seiten sind da definitiv zu lang. Das ist schon eine gute Erzählung. (zur Definition empfehle ich Wikipedia)
Titel: Re: Wieviel Seiten sollte ein Kapitel haben?
Beitrag von: Nirvana@7 am 29. September 2007, 09:15:00
Ich möchte kein eigenes Thema dafür eröffnen, da es so ziemlich zusammenpasst. Für mich ist es manchmal nur schwer zu Unterscheiden, was eine Kurzgeschichte ist und was schon als Buch gelten würde. Bei meinem großen Projekt NIRVANA mache ich mir keine Sorgen, aber wenn ich dazwischen die eine oder andere Kurzgeschichte schreibe, brauchte ich eine klare Richtlinie und da ich nicht vorhabe bei einem Wettbewerb mitzumachen, finde ich 100 Seiten toll.

Danke Duana.  ;D :) ;)

NicK B.
Titel: Re: Wieviel Seiten sollte ein Kapitel haben?
Beitrag von: Chuck am 29. September 2007, 09:24:40
Da du ja nicht bei einem Wettbewerb mitmachen willst, würde ich mich nicht so unter Druck setzen, was die Seitenzahl betrifft. Genieße die Freiheit eben keine Grenze zu haben und schreibe einfach.
In welche Kategorie es hinterher fällt, sollte erst einmal wurscht sein.
Titel: Re: Wieviel Seiten sollte ein Kapitel haben?
Beitrag von: Hr. Kürbis am 30. September 2007, 16:07:40
Also ich habe gerade für einen literarischen Stadtführer geschrieben, 5 Stück sind es mittlerweile und die pendeln sich so um die 3-6 Seiten ein. Das ist für mich schon klar eine Kurzgeschichte.  ;D
Allerdings werden meine Fantasy-Kurzgeschichten deutlich länger, immerhin muss man da ja auch ein bisserl erklären. So ganz ohne geht nicht... Trotzdem finde ich sie selber schon mit 15 Seiten hart an der Grenze des Erträglichen, aber das ist ganz klar Geschmackssache. :d'oh:
Titel: Re: Wieviel Seiten sollte ein Kapitel haben?
Beitrag von: THDuana am 30. September 2007, 16:20:27
Zitat von: Hr. Kürbis am 30. September 2007, 16:07:40Trotzdem finde ich sie selber schon mit 15 Seiten hart an der Grenze des Erträglichen, aber das ist ganz klar Geschmackssache. :d'oh:
Die Kurzgeschichten oder die Kapitel, um die es eigentlich geht? ;)
Titel: Re: Wieviel Seiten sollte ein Kapitel haben?
Beitrag von: Hr. Kürbis am 30. September 2007, 17:05:49
Ich meine die Menge an Seiten für eine Kurzgeschichte, nicht den Inhalt. Bei der Länge von Kapiteln sehe ich es aber genauso, ein 40 Seiten Kapitel ist für mich definitiv zu lang. Ich mag sinnvoll Kleingehacktes.
Titel: Re: Wieviel Seiten sollte ein Kapitel haben?
Beitrag von: caity am 30. September 2007, 18:06:32
Hallo,

mmh ... es gibt schon genaue "Regeln" was als Kurzgeschichte gilt. Alles andere ist "eine kurze Geschichte". - Ich schreibe auch wesentlich mehr "kurze Geschichten" als richtige "Kurzgeschichten".
Kurzgeschichte steigen unvermittelt ein und hören unmittelbar auf, zeigen in der Regel einen Wendepunkt im Leben eines Protagonisten. Außerdem treten sehr wenige Personen auf ...
das ist das, was mir jetzt spontan einfällt, gibt aber bestimmt noch mehr  ;D

Bye
caity
Titel: Re: Wieviel Seiten sollte ein Kapitel haben?
Beitrag von: Moni am 02. Oktober 2007, 11:09:48
Zitat von: Manja am 28. September 2007, 19:47:43
Kurzgeschichte ist KURZ. Das heißt, sie sollte in zehn Minuten zu lesen sein.
Es hängt zwar auch am typischen Kurzgeschichten-Stil, aber grundsätzlich sollte eine Kurzgeschichte kurz sein und 35 Seiten sind da definitiv zu lang.

Sorry, Manja, da muß ich dir widersprechen. Eine Kurzgeschichte definiert sich eben nicht an der Seitenlänge, sondern an den formalen Kriterien.
Es gibt KG's z.B. von Hemingway mit 50 Seiten, ich meine Schnee am Kilimandscharo ist eine von den längeren.

@Nirvana: http://de.wikipedia.org/wiki/Kurzgeschichte
Der Artikel ist recht gut und es gibt auch noch einiges an externen Links, die dir mit dem Thema KG weiterhelfen.
Titel: Re: Wieviel Seiten sollte ein Kapitel haben?
Beitrag von: THDuana am 02. Oktober 2007, 13:41:47
Zitat von: Moni am 02. Oktober 2007, 11:09:48Sorry, Manja, da muß ich dir widersprechen. Eine Kurzgeschichte definiert sich eben nicht an der Seitenlänge, sondern an den formalen Kriterien.
Es gibt KG's z.B. von Hemingway mit 50 Seiten, ich meine Schnee am Kilimandscharo ist eine von den längeren.

@Nirvana: http://de.wikipedia.org/wiki/Kurzgeschichte
Der Artikel ist recht gut und es gibt auch noch einiges an externen Links, die dir mit dem Thema KG weiterhelfen.
Ich verstehe gar nichts mehr, ging es hier nicht um Kapitellängen?  ???
Hm, habe ich wohl was falsch verstanden ...
Titel: Re: Wieviel Seiten sollte ein Kapitel haben?
Beitrag von: Hr. Kürbis am 03. Oktober 2007, 10:20:16
Duana, ging ist das richtige Wort! Du solltest den Tintenzirkel als Quelle der Abschweifung doch wohl mittlerweile kennen, oder?

Zurück zum off-topic: Die Übergänge zwischen Kurzgeschichte, Erzählung und Novelle sind ziemlich fließend und wohl nicht genau an einer bestimmten Seitenzahl festzumachen. Ich glaube, das muss mal wieder jeder mit sich selbst ausmachen...  ;)
Titel: Re: Wieviel Seiten sollte ein Kapitel haben?
Beitrag von: saraneth am 05. Oktober 2007, 14:29:57
@ Hr Kürbis: Aber es gibt schon festgelegte oder zumindest eine definierte Höchstzahl von Seiten bei einer Kurzgeschichte. Das haben wir jedenfalls so im Deutschunterricht gelernt. ;D
Titel: Re: Wieviel Seiten sollte ein Kapitel haben?
Beitrag von: Lavendel am 05. Oktober 2007, 20:30:04
Dazu sag ich nur eins: Wenn es um Literatur geht, dann vertrau niemals einem/r Deutschleher/in.
Titel: Re: Wieviel Seiten sollte ein Kapitel haben?
Beitrag von: saraneth am 06. Oktober 2007, 11:53:38
@ Lavendel: Das habe ich dann auch gelernt. Spätestens nach dem letzten Jahr. -.- War ja auch eher ironisch gemeint. ;)

Wobei ich aber sagen muss, dass eine von uns in Rente gegangene Deutschlehrerin echt was auf dem Kasten hatte. Auch außerhalb der Schule.


Aber zurück zum Thema: Kurzgeschichten lassen sich grob definieren. Aber man sollte sich nicht zu sehr an der angegebenen Seitenzahl festkrallen.
Titel: Re: Wieviel Seiten sollte ein Kapitel haben?
Beitrag von: THDuana am 07. Oktober 2007, 19:08:04
Zitat von: Hr. Kürbis am 03. Oktober 2007, 10:20:16Duana, ging ist das richtige Wort! Du solltest den Tintenzirkel als Quelle der Abschweifung doch wohl mittlerweile kennen, oder?
Nein, so kann man das nicht sehen ;) Aber ich war verwirrt, weil plötzlich alle von Kurzgeschichten gesprochen haben, ohne auf den Titel des Threads zu achten. Da dachte ich, ich hätte was nicht mitbekommen oder verpennt.


Zitat von: saraneth am 06. Oktober 2007, 11:53:38Aber zurück zum Thema: ...
Soviel dazu ;D

Ende meines verwirrten Off-Topics
Titel: Ist die "Länge" entscheident?
Beitrag von: Leon am 06. Dezember 2008, 13:17:09
Hallo Tintenzirkler,

Ich hoffe, ich bin hier richtig und möchte euch gerne eine Frage (von vielen), die stets zu schaffen macht, näher bringen:

Wie lang oder kurz sollte ein Kapitel sein?
Gibt es Leitlinien oder eine "goldene Regel" diesbezüglich?
Oder handhabt es jeder so wie er will?

Mich beschäftigt diese Frage, weil kaum ein Kapitel in meinem Roman/Manuskript bisher kürzer als 50 Buchseiten lang ist. Das jetzige und vorletzte hat bereits die 60er Marke geknackt, und noch immer ist kein Ende in Sicht.

Werden lange Kapiteln vom Leser gerne angenommen, oder bevorzugt er lieber kurze Kapiteln? Sollte ich es daher vielleicht besser so halten, wie zum Beispiel der Hohlbein? Er verwendet meistens viele, aber dafür kurze Kapiteln in seinen Romanen.

Wie sind eure Erfahrungen diesbezüglich? Ich bin euch für jede Antwort dankbar.

Liebe Grüße
Leon
Titel: Re: Kapitellänge
Beitrag von: gbwolf am 06. Dezember 2008, 13:31:29
Hallo Leon!

Zunächst eine Bitte: Versuch erst einige Varianten deines Themas über die Suchfunktion zu finden. Bei mir brachte das Schlagwort "Kapitellänge" in Kombination mit der Einschränkung auf "Nur Autoren helfen Autoren und Workshop durchsuchen" sehr schnell den alten Thread zum Vorschein.

In diesem Thread wirst du sicher etliche Überlegungen zum Thema finden. Darüber hinaus gibt es keine goldenen Regeln. Da du einmal geschrieben hast, dass du eher ein erzählender Autor bist und auch aus deinen Postings das Gefühl hervorgeht, dass du eher weniger ein Actionautor bist, eignen sich lange Kapitel wahrscheinlich gut für deinen Roman.
Kurze Kapitel mit Cliffhanger finden oft bei Autoren Verwendung, die eher einen Stil pflegen, der einem Actionfilm gleicht (Schätzing, Hohlbein, Dan Brown). Hiermit hälst du Leser bei der Stange, die harte Schnitte und rasante Geschichten lieben (eignet sich also gut für junge und männliche Leser, bzw. Leute, die Bücher als Unterhaltung konsumieren wie Fernsehen). Als Gegenbeispiel Tad Williams, der seine Kapitellängen in der Osten-Ard-Saga auch um die 50-70 Buchseiten hat und durch Absätze Pausen für den Leser schafft (man muss ja auch mal ins Bett gehen und kann nicht immer eine Stunde lesen, bis man am Kapitelende ist).

Es kommt also auf das allgemeine Erzähltempo an, den Stil, in dem du schreibst, ob du vor allem lange oder kurze Sätze verwendest und ob die Sinnabschnitte eher lang oder kurz sind.

Viele Grüße,
Wölfin
Titel: Re: Kapitellänge
Beitrag von: Manja_Bindig am 06. Dezember 2008, 13:50:16
Hallo, Leon,

Die "Länge"... tja.

Ein langes Kapitel ist nicht zwangsläufig gut. Aber ein kurzes auch nicht.
Es kommt immer drauf an, wie du schreibst, das hat die Wölfin schon gut erklärt.

Mit welchem Hintergedanken willst du ein Kapitel beenden? Soll es eine gewisse Sinneinheit im Roman abschließen(die vielleicht etliche Kapitel weiter vorn eingeläutet wurde), soll es Cliffhanger-mäßig die Leser zum WEiterlesen zwingen?(oft in Fortsetzungsromanen gemacht. Cliffhanger auf Teufel komm raus)

Wenn die Frage durch ist(und das ist sie meist, ohne dass du merkst, dass sie überhaupt aufkam), ist es so, dass du schon selbst merkst, an welchem Punkt ein Kapitel "beendet" ist.

Im Moment habe ich einen ziemlichen Mischmasch, was Kapitellängen betrifft - mal welche die nur eine Seite gehen, dann welche über 10 bis 16, andere bis in die dreißiger...

Was ich mir nciht vorstellen kann, dass es funktioniert, ist die von vornherein festgesetzte Vorgabe: "Jedes Kapitel ist so und so lang. In dem ersten wird das und das abgehandelt. Im zweiten das. Und jedes Kapitel ist so viele Seiten lang"  Dann kürzt man zu viel weg, um auf die Seitenzahl runterzukommen, bläst eventuell auch unnötig auf...
Ich kanns mir nicht vorstellen. Ein Kapitel ist zu Ende, wenn es selber sagt, dass es zu Ende ist.  Nicht eher. Aber auch nciht später. Und da ist mir die Länge eigentlich eher egal.
Titel: Re: Kapitellänge
Beitrag von: Leon am 06. Dezember 2008, 14:01:12
Hallo Wölfin, hallo Manja

Danke für eure Antworten. Mich hatte bereits ein seltsames Gefühl übermannt, weil alle meine Kapiteln so endlos lang geworden sind. Aber jetzt nachdem ihr mir den Sachverhalt erläutert habt, bin ich doch schon um einiges Erleichtert.

Und nochmals "Sorry" das ich nicht daran gedacht hatte, vorher die Suchfunktion in Anspruch zu  nehmen, bevor ich mein  neues Thema startete.

Lieben Gruß
Leon
Titel: Re: Kapitellänge
Beitrag von: Linda am 06. Dezember 2008, 14:44:16
Hallo,

ist auch alles eine Frage der Zeit. In Romanen früherer Jahrhunderte waren Kapitel länger, weil die Leute, die lasen, auch lesegewohnter waren und recht fix dabei.
Und sogar in meiner Lebensspanne kann ich erkennen, dass die Kapitel immer kürzer werden. Waren in meiner Jugend eher 30+ üblich, so sind es heute meist nur 10+ - 20 Seiten.
Außerdem kommt es drauf an, für wen man schreibt. Kapitel in Kinder- und Jugendbüchern sind noch mal kürzer, um den jungen Lesern das Erfolgserlebnis eines geschafften Kapitels zu schenken.
Erzählst du zwei Stränge parallel, ist es auch sinnvoll, sich nicht zu lange (was sich auch in der Seitenzahl der Kapitel niederschlägt) mit einem Strang aufzuhalten, sondern häufiger zu wechseln.

Gruß,

Linda Budinger
Titel: Re: Kapitellänge
Beitrag von: Leon am 06. Dezember 2008, 15:41:40
Hallo Linda

Es sind nur zwei Stränge. Und weil es eben "nur" zwei Stränge sind, wurden meine Kapiteln immer lang und länger. So, dass ich mich Stelleweise selbst dazu überreden musste, hier und dort ein Kapitel zu beenden und ein neues Anzufangen. Sonst wären die Dinger noch länger geworden.

Dein Rat häufiger zu wechseln hat was für sich. Klingt plausibel und nachvollziehbar. Ich werde deinen Rat im Hinterkopf behalten. Und bei der Überarbeitung mit Sicherheit gebrauch davon machen.


Lieben Gruß
Leon
Titel: Re: Kapitellänge
Beitrag von: Hanna am 11. Februar 2011, 21:00:44
*Thread rauskram*Staub wegpust*hüstel*

Hallo zusammen!

Ich hadere gerade mit mir und fasse das Threadthema mal ein wenig enger: Kapitellängen im Jugendbuch.

Als ich anfing, meine Seelenfresser zu schreiben, habe ich mir vorgenommen, in jedem Kapitel einen Geist auftauchen zu lassen und das Kapitel dann enden zu lassen, wenn der Geist verschwunden oder gefangen oder vernichtet ist. Anfangs klang das nach einer guten Idee, aber jetzt stellt sich heraus, dass dadurch einige Kapitel gerademal 9 Seiten lang sind, andere jedoch 26 - 70(!) Seiten, was für ein Jugendbuch schon ein bisschen arg ist.

Es fällt mir ein bisschen schwer, mich von meinem Konzept zu verabschieden, aber ich denke, ich sollte es wohl tun, oder? Zumal sich in den ultralangen Kapiteln durchaus Passagen finden, wo man einen Schnitt vornehmen könnte. Das übliche "ohnmächtig werden" oder "einschlafen" eben.

Gegenstimmen?

Lg Hanna
Titel: Re: Kapitellänge
Beitrag von: Malinche am 11. Februar 2011, 21:07:28
Wenn du selber siehst, wo du einen Schnitt setzen könntest, dann solltest du das auch tun. Das ursprüngliche Konzept klingt zwar sehr schön, aber offenbar hat es ja nicht wirklich funktioniert.  :D
Titel: Re: Kapitellänge
Beitrag von: Hanna am 11. Februar 2011, 21:16:13
Wo sie recht hat, hat sie recht.  ;)

Manchmal verschafft es schon Klarheit, wenn man sich mit den Dingen mal textlich auseinandersetzt. Danke!
Titel: Re: Kapitellänge
Beitrag von: Thaliope am 11. Februar 2011, 21:19:46
Och, ich könnte es mir auch reizvoll vorstellen, wenn die Kapitel so unterschiedlich lang sind. Das würde ich nicht aus Prinzip entscheiden wollen, sondern anhand des Projekts. Wenn es sich gut anfühlt, so wie es ist, mit den unterschiedlichen Gewichtungen und dem ganz eigenen Rhythmus, den das Buch dadurch erhält, dann würde ich es so lassen.
Wenn es sich nicht gut anfühlt, sondern wie eine sture Umsetzung eines Konzepts, würde ich es ändern.

Liebe Grüße
Thali

EDIT: oh, hat sich offenbar schon erledigt ...
Titel: Re: Kapitellänge
Beitrag von: Hanna am 11. Februar 2011, 21:22:32
Deine Meinung wird trotzdem noch wahrgenommen  ;D
Ich würde dir zustimmen, wenn es sich nicht um ein Ki-Ju handeln würde für Kids ab ... sagen wir mal zwölf. Da finde ich 70 Seiten für ein Kapitel schon arg lang. Und auch ohne Geister geht es zuweilen so spannend zur Sache, dass ich ruhig mal einen Verschnaufcut machen kann.
Titel: Re: Kapitellänge
Beitrag von: Telas am 11. Februar 2011, 21:30:07
Also ich mache im Schnitt zehn Kapitel auf 250 Normseiten, da bin ich immer ziemlich ausführlich. Außerdem setze ich sie immer nach Lust und Laune. Es gibt auch gute Bücher, in denen es gar keine Kapitel gibt und dann ließt der Leser eben so weit, wie er gerade Lust hat. Also ich würde das nicht überwerten. Mein längstes Kapitel waren auch 67 Normseiten und ein Ausreißer nach oben. Das letzte Kapitel von Argentarys hat hingegen nur 9 Seiten und ich bin auch zufrieden damit, auch wenn es ein Ausreißer nach unten war. Kurz: der Inhalt ist wichtiger als die Unterteilung ich persönlich neige als Leser viel häufiger dazu, am Ende einer Doppelseite aufzuhören und dafür mitten im Kapitel, als das Kapitel auf Gedeih und Verderb noch zu Ende zu lesen.
Nur wenn ich gerade zufällig über ein Kapitelende stolpere und keine Lust mehr zum Lesen hab, dann mache ich da den Break.
Titel: Re: Kapitellänge
Beitrag von: Franziska am 11. Februar 2011, 21:34:17
du kannst doch den Abschnitten jeweils einen Namen geben, und dann Unterkapitel machen.
Titel: Re: Kapitellänge
Beitrag von: Berjosa am 11. Februar 2011, 21:38:17
@Gothanna: Also, ich könnte mir z.B. vorstellen, die Kapitel nach deinem ursprünglichen Konzept jeweils mit einem aussagekräftigen Titel zu versehen und die Zwischen-Verschnaufer nur mit Sternchen, römischen Ziffern o.ä. zu markieren. Wer das ganze Kapitel zu lang findet, hat damit einen deutlichen Rastplatz, die anderen können den jeweiligen Geist verfolgen, bis sein Schicksal entschieden ist.
Titel: Re: Kapitellänge
Beitrag von: Sorella am 11. Februar 2011, 21:47:08
So wie ich das lese, meinen Franziska und Berjosa das Gleiche. Mir gefällt das auch sehr gut. Ich fände es schade, wenn du die Idee mit dem "ein Geist pro Kapitel" so einfach verwirfst. Es wäre eben "ein Geist pro Abschnitt", und dann mit Unterteilungen (ob Sternchen oder Unterkapitel ist egal). Ich glaube das würde dem Buch mehr Charakter geben, als wenn du es in ein vermeintliches Schema presst.  :hmmm: 
Titel: Re: Kapitellänge
Beitrag von: Hanna am 11. Februar 2011, 22:03:03
Ja, das wäre noch eine Möglichkeit, aber beim Schreiben hat sich auch ergeben, dass die Geister gar keine so große Rolle in dem Buch haben wie die Seelenfresser oder der gruselige Echsenantiquar. Ich denke, ich werde jetzt kürzen aber eben darauf achten, dass jedes Kapitel einen Spannungsbogen und einen schönen Höhepunkt hat.
Titel: Re: Kapitellänge
Beitrag von: Maganius am 21. Februar 2011, 16:23:03
Ich überlege mir zum Beispiel im Vorfeld was das Kapitel haben sollte und wohin es führt. Ich achte darauf das die jeweiligen Kapitel nicht zu groß werden, denn ich will das Buch an sich bewusst kurz halten und den Leser durch zu viel Beschreibungen langweilen. Auch ändere ich, wenn es notwendig ist, die Perspektive, da in allen Kapiteln mindestens 3 oder mehr Personen vorkommen. Ich denke auch nicht, das dass den Leser z verwirrt.
Titel: Re: Kapitellänge
Beitrag von: Kaeptn am 23. April 2018, 07:58:24
Pust...Pust... So viel Staub hier  :hatschi:

Zeiten ändern sich, der Thread ist vom Urprung her ja 10 Jahre alt, daher würde mich interessieren, wie ihr das heute seht.

Ich lese gerade einen Thriller, der recht extrem ist bei den Kapitellängen: 119 Kapitel auf 405 Seiten. Aber ich merke: Das funktioniert bei mir. Ich komme voll in den "Das Kapitel schaff ich auch noch"-Flow und lese abends oft, bis mir die Augen zu fallen.

Nun schreibe ich einen Fantasy-Thriller und habe da zum Ende hin, wenn die Spannungskurve anzieht, sehr viele kurze Szenen mit nur 500-1000 Wörtern, jeweils mit Perpektivwechsel dazwischen, da 4 Protas in den Wirren eines Putschversuches natürlich viel gleichzeitig machen. Normalerweise würde ich mehrere Szenen zu einem Kapitel zusammenfassen und den P-Wechsel mit einem "***"-Absatz kennzeichnen. Aber nachdem das bei dem gelesenen Thriller so gut funktioniert überlege ich jetzt, ob ich nicht auch viele kurze Kapitel machen soll (zumal das Werk mit 70-75k Wörtern auch eher kurz ist und sich so mit Seitenumbrüchen vor dem Kapitel ein paar Seiten rausholen lassen).
Haken: Zu Beginn nehme ich mir aber Zeit, die Figuren vorzustellen, da sind die Szenen teilweise bis 2500 Wörter lang, die Kapitel wären also zu Beginn lang und gegen Ende immer kürzer, bis es dann nach dem Showdown wieder etwas länger wäre.

Also: Lieber ungefähr einheitliche Kapitellängen und Szenen mit unterschiedlichen Perspektiven (die aber zeitlich beieinander liegen, so a la "Was tun die Protas gerade, als der König angegriffen wird") zusammenfassen und mit *** trennen. Oder ruhig die Spannungskurve mit kurzen Kapiteln zum Höhepunkt hin betonen?

Titel: Re: Kapitellänge
Beitrag von: Evanesca Feuerblut am 23. April 2018, 08:33:07
ZitatOder ruhig die Spannungskurve mit kurzen Kapiteln zum Höhepunkt hin betonen?
Das. Vor allem: Wenn du die GANZE Zeit über bei Perspektivwechsel ein neues Kapitel angefangen hast, gegen Ende auf einmal alles zu ändern? Nein.
Einheitliche Kapitellängen halte ich sowieso für Blödsinn. Für mich ist ein Kapitel fertig, wenn es fertig ist. Das ist mal länger und mal kürzer (allerdings bin ich eine Kurzkapitelschreiberin, also die sind bei mir sowieso sehr selten länger als 14 Seiten und liegen meist im Schnitt bei 900 Wörtern :D )
Titel: Re: Kapitellänge
Beitrag von: Arcor am 23. April 2018, 09:32:42
Ich bin da bei Evanesca. Einheitliche Kapitellängen sind Käse. Ich habe es früher mal versucht, irgendwie hinzukommen, aber viel wichtiger sind die Sinnabschnitte. Perspektivwechsel ist immer ein guter Grund für ein neues Kapitel, ich mache es aber auch manchmal so, dass es mehrere Perspektivträger in einem Kapitel gibt, wenn es sich sinnvoll zusammenfügt (Handlung an einem Ort, an einem Tag etc.)

Gerade bei einem Thriller ist es doch ideal, wenn die Kapitel gegen Ende hin kürzer werden. So untermalst du den Spannungsbogen noch durch die Länge der Kapitel und ziehst den Leser stärker hinein. Das "Ein Kapitel geht noch"-Phänomen zeigt dir ja sehr deutlich, dass es wunderbar funktionieren kann.

Gleiche Länge von Abschnitten würde ich eher bei einer Ebook-Reihe für wichtig erachten, da ich dort als Leser mich auf eine gewisse Länge für jeden Teil einstelle.
Titel: Re: Kapitellänge
Beitrag von: Kerstin am 23. April 2018, 10:42:28
Zitat von: Arcor am 23. April 2018, 09:32:42
Gerade bei einem Thriller ist es doch ideal, wenn die Kapitel gegen Ende hin kürzer werden. So untermalst du den Spannungsbogen noch durch die Länge der Kapitel und ziehst den Leser stärker hinein. Das "Ein Kapitel geht noch"-Phänomen zeigt dir ja sehr deutlich, dass es wunderbar funktionieren kann.
Das sehe ich komplett gegenteilig.
Gerade beim Thriller bietet es sich an, durch kurze Kapitel die etwas langsameren Passagen und Charaktereinführungen für den Leser gefühlt zu beschleunigen, indem man da mit kurzen Kapiteln arbeitet.
Thriller bedeutet schließlich Hochspannung, man muss den Leser mitreißen. Man erreicht das Gegenteil, wenn man die etwas öderen Szenen dadurch betont, dass man längere Kapitel hat - das zieht sich für den Leser noch viel mehr.

Bei einem Thriller halte ich es auch für völlig überflüssig, sogar kontraproduktiv, Kapitelenden mit Szenenenden oder gar Sinnabschnitten gleichzusetzen. Manchmal muss man es machen / bietet es sich an, aber das Arbeiten mit den verschiedenen Arten von Cliffhangern gehört eigentlich zum Handwerk beim Thriller.

Bei meinen Thrillern haben meine Kapitel meistens um die 5 Seiten - ich gehe nicht unter drei Seiten und nicht über 9.
Zu große Variation in der Länge von Kapiteln halte ich bei diesem Genre für nicht sinnvoll, vor allem nicht, wenn man eher kurze Kapitel verwendet.
Prinzipiell versuche ich unabhängig vom Genre meine Kapitellänge um nicht mehr als 30% vom Durchschnittswert variieren zu lassen. Damit vermeidet man Frust beim Leser, wenn er sich denkt "Hach, das Kapitel geht noch" und dann ist das nächste 5 Mal so lang ...
Titel: Re: Kapitellänge
Beitrag von: Carolina am 23. April 2018, 11:21:00
Ich peile immer 2000 Wörter an und akzeptiere alles von 1900 bis 3500. Damit fahre ich eigentlich ganz gut. Im Zweifel geht natürlich die Story vor der Kapitellänge, aber ein bisschen Struktur braucht man finde ich schon.
Titel: Re: Kapitellänge
Beitrag von: Churke am 23. April 2018, 12:49:37
Zitat von: Evanesca Feuerblut am 23. April 2018, 08:33:07
Einheitliche Kapitellängen halte ich sowieso für Blödsinn. Für mich ist ein Kapitel fertig, wenn es fertig ist. Das ist mal länger und mal kürzer (allerdings bin ich eine Kurzkapitelschreiberin, also die sind bei mir sowieso sehr selten länger als 14 Seiten und liegen meist im Schnitt bei 900 Wörtern :D )


Einspruch!
Die Kapitellänge ist notwendige Folge der Erzählweise und des Erzähltempos. Es ist reichlich unwahrscheinlich, dass ein Kapitel von 3 Seiten inhaltlich und formal so aufgebaut ist wie eines von 30 Seiten.
Das bedeutet, dass ich bei stark wechselnden Kapitellängen Brüche in meiner Erzählweise haben muss, das lässt sich überhaupt nicht vermeiden.
Die Frage lautet nicht, ob man das machen kann oder nicht, die Frage muss lauten, ob man sich dessen bewusst ist. Erst dann kann man entscheiden, ob es im Einzelfall eine gute Idee ist oder eher eine schlechte.
Titel: Re: Kapitellänge
Beitrag von: Angela am 23. April 2018, 12:57:20
Kapitellänge kann so oder so sein, gleich aber sicher eher nicht. Ich wähle einzelne Handlungsabschnitte als Kapitel, bei einem Thriller kann man durchaus diese Kapitel unterteilen und Unterkapitel machen, bei denen die Protas ständig wechseln, wenn es der Spannung dient. X möchte  Y mördern und wer gewinnt am Ende. Glesen habe ich das oft genug, es ist schon so, dass man dann immer weiterliest. Aber ein ganzes dickes Buch so zu lesen, dass ist eine andere Geschichte. Ich brauche immer, bis ich wieder in die Perspektive des Protas komme, er oder sie muss mir wieder nah werden und ans Herz wachsen. Wenn das gleich wieder abgeschnitten wird, funktioniert es bei mir nicht.
Titel: Re: Kapitellänge
Beitrag von: FeeamPC am 23. April 2018, 14:45:49
Ein Kapitel ist so lang, wie es ist. So lang, wie es die jeweilige Handlung erfordert. Und wenn es nur eine halbe Seite lang ist.
Titel: Re: Kapitellänge
Beitrag von: Turiken am 23. April 2018, 16:09:29
Grundsätzlich mag ich als Leserin, wenn die Kapitel nicht zuuuu ausufernd sind, gerade wenn ich abends nur noch ein paar Seiten lesen kann. Ein Kapitel, das gerade mal eine halbe Seite lang ist, sollte da allerdings die Ausnahme sein. Klar ist es schnell gelesen und klar kann es zwischendurch das Ganze auflockern. Aber man möchte ja auch in die Atmosphäre und das Setting eintauchen, da darf es (für mich) also auch nicht zu knapp sein.

Churke hat schon richtig geschrieben, dass die Länge der Kapitel sowohl das Tempo als auch die Erzählweise beeinflusst. Tempo: Klar, bei einem Thriller oder allgemein bei einer spannenden Stelle können es gern kürzere, knackigere Kapitel sein. Erzählweise: Gerade in der Fantasy kann man sich manches Mal in einem Kapitel verlieren, da halte ich es nicht für zwingend notwendig, etwas zu verknappen, nur weil das Kapitel gefühlt ein paar Seiten zu lang wird.

Um zur Ausgangsfrage zurückzukommen: Gerade in einem Fantasythriller, der zum Finale hin an Fahrt aufnehmen soll, halte ich es für sinnvoll, die Einheiten etwas kürzer zu gestalten. Die Alternative mit den Perspektivwechseln in einem Kapitel ist natürlich auch in Ordnung. Wichtiger wäre in meinen Augen, nicht zwischen beiden Möglichkeiten wild hin und her zu springen, sondern definitiv eine Marschroute einzuschlagen und die dann auch durchzuziehen, damit eine gewisse Struktur erkennbar ist.
Titel: Re: Kapitellänge
Beitrag von: Sascha am 23. April 2018, 16:18:33
Ich lese gerade "Alpha und Omega: Apokalypse für Anfänger" von Markus Orths. Es beginnt mit dem kürzesten Kapitel, das ich je gesehen habe:
ZitatEigentlich bin ich Gott. Dazu später mehr.
Das war's.

Das Buch ist allerdings auch vieler anderer Hinsicht sehr eigen. Nicht ganz einfach zu lesen, aber noch halte ich durch. Mal sehen, wie es sich entwickelt.
Titel: Re: Kapitellänge
Beitrag von: Evanesca Feuerblut am 23. April 2018, 16:21:13
@Churke
ZitatEs ist reichlich unwahrscheinlich, dass ein Kapitel von 3 Seiten inhaltlich und formal so aufgebaut ist wie eines von 30 Seiten.
Stellt ja auch niemand in Frage, aber wieso sollte es das auch sein?
Von Brüchen würde ich da allerdings nicht reden. Mal geht es rasanter zu und mit mehr Wechseln, mal ruhiger. Mal ist es die Ruhe vor dem Sturm. Ich sehe da also das Problem nicht.
Titel: Re: Kapitellänge
Beitrag von: Trippelschritt am 23. April 2018, 16:26:07
Ich gehöre zu der Gruppe hier, die der Meinung ist, dass der Text seine Kapitellänge fordert. Und so ganz klar ist es auch nicht, was ein Kapitel ist. In meinem Erstling hatte ich drei Kapitel, die eigentlich drei Akte mit einer sehr starken Trennung waren. Ich habe aber auch schon Kapitel geschrieben, die nicht länger waren als zwei Seiten. Ich mache das ganz intuitiv.

Trippelschritt
Titel: Re: Kapitellänge
Beitrag von: Fianna am 23. April 2018, 16:47:02
Das ist doch genau so eine Sache wie mit Perspektivwechseln. Macht man es künstlerisch-intuitiv oder gehört man zu der Gruppe, die Perspektivwechsel nach einem Absatz für falsch und schlechtes Handwerk halten?

Nachdem ich angefangen habe, auf sowas zu achten, fiel mir auf, dass in historischen Bestsellern (nicht die Wanderhure, schon historischer) das auch gemacht wird...

Ich versuche auch, die Kapitel einheitlich zu halten, aber wenn es mal nicht klappt, ist das so. Da muss dann aber etwas Besonderes inhaltlich geschehen. Dass Tante Trudi zum Supermarkt geht, ist kein Grund für ein so kurzes Kapitel. Außer es wurde vorher erzählt, dass er in der Hand von Terroristen o.Ä. ist.
Titel: Re: Kapitellänge
Beitrag von: Gizmo am 23. April 2018, 19:07:07
In meiner Geschichte mit vielen Perspektiven und einer Handlung, die an verschiedenen Ort gleichzeitig stattfindet, halte ich es so: Finden Handlungen in örtlicher Nähe statt - z.B. im selben Stadtviertel, Schiff usw. - verwende ich ***, um den Szenenwechsel zu vollziehen. Findet eine Szene dagegen an einem völlig anderen Ort statt oder zu einer ganz anderen Zeit, beginnt ein neues Kapitel, auch wenn es deutlich kürzer ist. Es mag an meiner mangelnden Erfahrung liegen, aber so ist es für mich am einfachsten, den Text so sinnvoll zu strukturieren, dass der Leser leicht folgen kann. Demnach kann ein Kapitel in meinem Fall mehrere oder auch nur ein einzelne Szene enthalten.

Ich habe eine Weile versucht, gleiche Kapitellängen zu verwenden, fahre aber nicht gut damit. Für mich persönlich - und am Ende auch für meinen Text - ist es am besten, wenn ein Kapitel so lang ist, wie es sein muss, um gut erzählt zu werden. Am Ende geht es auch auf Kosten von Lesefluss und Spannungsbogen, wenn ein Kapitel künstlich verlängert oder verkürzt wird.
Titel: Re: Kapitellänge
Beitrag von: Churke am 23. April 2018, 20:59:24
Zitat von: FeeamPC am 23. April 2018, 14:45:49
Ein Kapitel ist so lang, wie es ist. So lang, wie es die jeweilige Handlung erfordert. Und wenn es nur eine halbe Seite lang ist.

Na ja, aber du legst die Handlung doch vorher fest und damit auch die Kapitellänge. Hinter deiner halben Seite steht also eine bewusste Entscheidung.

Zitat von: Evanesca Feuerblut am 23. April 2018, 16:21:13
Von Brüchen würde ich da allerdings nicht reden. Mal geht es rasanter zu und mit mehr Wechseln, mal ruhiger. Mal ist es die Ruhe vor dem Sturm. Ich sehe da also das Problem nicht.
In Formalien steckt ein Kraft, der sich die meisten Leute leider nicht bewusst sind. Die einen klammern sich sklavisch an Regeln, die anderen halten die Regeln für obsolet, aber eigentlich weiß niemand so wirklich, wozu die Regeln da sind.
Dabei ist es ganz einfach: Äußere Formalien spiegeln innere Strukturen. Die äußere Ordnung, die ich mir beim Schreiben auferlege, erzwingt eine innere Ordnung in der Dramaturgie. Das ist wie ein Gerüst, über das man die Story spannt.
Natürlich kann (und muss) man an Gerüsten herumschrauben, aber man sollte sich vorher mit der Statik befassen.
Titel: Re: Kapitellänge
Beitrag von: Trippelschritt am 23. April 2018, 21:49:41
Oder wie bei einer kleinen Minderheit von Autoren:
Die inneren Strukturen, die bei Schreiben entstehen, führen auch zu einem äußeren Gerüst, das sich prima dazu eignet, die inneren Strukturen überprüfen zu können.  :darth:

Liebe Grüße
Trippelschritt
Titel: Re: Kapitellänge
Beitrag von: Arcor am 24. April 2018, 09:18:24
Zitat von: Kerstin am 23. April 2018, 10:42:28
Das sehe ich komplett gegenteilig.
Gerade beim Thriller bietet es sich an, durch kurze Kapitel die etwas langsameren Passagen und Charaktereinführungen für den Leser gefühlt zu beschleunigen, indem man da mit kurzen Kapiteln arbeitet.
Thriller bedeutet schließlich Hochspannung, man muss den Leser mitreißen. Man erreicht das Gegenteil, wenn man die etwas öderen Szenen dadurch betont, dass man längere Kapitel hat - das zieht sich für den Leser noch viel mehr.
Grundlegend würde ich jetzt argumentieren, wenn die Szenen öde sind, würde ich sie anders schreiben, aber ich glaube ich weiß, was du meinst.  ;)
Ich sage auch nicht, dass man im Laufe der Handlung von 15 Seiten auf 2 runterkommen soll, um den Spannungsbogen zu betonen. Aber ich denke da in einer filmischen Komponente: Habe ich eine ruhige Szene, brauche ich nicht viele Schnitte oder vielleicht sogar gar keine innerhalb der Szene. Habe ich eine actionreiche Szene, arbeite ich tendenziell eher mit vielen  Schnitten, um die Hektik/Dramatik zu unterstreichen. Ähnlich konzipiere ich actiongeladene Szenen/Kapitel - kurze Absätze, schnelle Wechsel der Perspektiven (sofern mehrere vorhanden sind), während es ansonsten schon einmal etwas breiter und länger werden kann.
Verstehe ich dich denn richtig, dass du im Zweifelsfall ein ruhiges Gespräch im Büro kürzer beschreiben würdest als eine Verfolgungsjagd? Oder bleibt es bei dir relativ gleich lang/kurz und dir widerstrebt nur der Gedanke des "kürzer, wenn dramatischer"?

Zitat von: Kerstin am 23. April 2018, 10:42:28Bei einem Thriller halte ich es auch für völlig überflüssig, sogar kontraproduktiv, Kapitelenden mit Szenenenden oder gar Sinnabschnitten gleichzusetzen. Manchmal muss man es machen / bietet es sich an, aber das Arbeiten mit den verschiedenen Arten von Cliffhangern gehört eigentlich zum Handwerk beim Thriller.
Das eine schließt das andere aber doch nicht aus? Ein Szenenende/Sinnabschnitt und ein Cliffhanger können doch wunderbar Hand in Hand gehen.
Titel: Re: Kapitellänge
Beitrag von: Kerstin am 24. April 2018, 10:12:56
Zitat von: Arcor am 24. April 2018, 09:18:24
Aber ich denke da in einer filmischen Komponente: Habe ich eine ruhige Szene, brauche ich nicht viele Schnitte oder vielleicht sogar gar keine innerhalb der Szene. Habe ich eine actionreiche Szene, arbeite ich tendenziell eher mit vielen  Schnitten, um die Hektik/Dramatik zu unterstreichen. Ähnlich konzipiere ich actiongeladene Szenen/Kapitel - kurze Absätze, schnelle Wechsel der Perspektiven (sofern mehrere vorhanden sind), während es ansonsten schon einmal etwas breiter und länger werden kann.
Prinzipiell gebe ich dir recht, wobei man schon darauf achten muss, dass Buch und Film in vielen Dingen grundlegend anders funktionieren.
Ich will auch nicht sagen, dass man es nicht so machen kann, aber zum einen wage ich zu behaupten, dass Leser eine Variation von Kapitellängen um vielleicht 10% ohnehin nicht wirklich wahrnehmen, auch nicht unbewusst. Von daher beziehe ich mich jetzt mal auf ein langes Kapitel von 8 Seiten und ein kurzes von 4 (damit wir nicht aneinander vorbeireden). Natürlich kann man spannendere Szenen dann auch durch schnelle Kapitelfolgen beschleunigen - ist halt nur die Frage, ob man das will.
In der Annahme, dass man in einem Thriller eigentlich immer damit zu kämpfen hat, dass auch nicht ganz so spannenden Dinge passieren müssen (bei mir z.B. auch Charaktereinführung, kriminalistisches Blabla und zumindest die Basisorganisationsarbeit bei der Polizei, damit es glaubhaft bleibt), empfinde ich es als verschenktes Potential, wenn man nicht auch versucht, durch Kapitellängen Ausgleich zu schaffen.

In einem Thriller (und bitte, alls Ausführungen beziehen sich nur auf dieses Genre!) geht es darum, den Leser von der ersten Seite an mitzureißen. Man bekommt da keine 50 Seiten Einführung der Figuren. Das Zeug muss aber trotzdem rein - also gehe ich hin und achte darauf, dass auch oder gerade meine etwas öderen Kapitel kurz sind, damit der Leser das Gefühl hat, er kommt schnell vorwärts. Genauso arbeite ich da sehr gerne mit Cliffhangern. Womit wir beim Thema Szenen / Sinnabschnitt sind bei Cliffhangern. Natürlich gibt es diese Cliffhanger auch, aber wenn man die Szeneninternen weglässt, verzichtet man eigentlich auf einen der einfachsten und ungefährlichsten Trick, um den Leser zum Weiterlesen zu animieren.
Klaus blätterte durch den Stapel Akten. "Das hätte ich nicht gedacht", murmelte er.
"Hast du etwas gefunden?", fragte Maria?
NEUES KAPITEL
"Sie war als kleines Kind in der Psychiatrie." Klaus zeigte ihr ...

Da sind wir immer noch bei ödem Papierkram, aber durch den Mini-Cliffhanger wurde kurz Spannung erzeugt.

Bei den spannenderen Szenen ist dann eher die Frage, ob ich überhaupt will, dass der Leser das Gefühl hat, da schnell durchzukommen - man kann auch durch das Gegenteil Spannung erzeugen und wenn ja, ob es der Gesamtstruktur gut tut.
Ganz am Ende kann es hilfreich sein, wenn man nochmal alles auffährt, was die Werkzeugkiste hergibt, aber im letzten Drittel, wenn dann ein noch eher ruhigerer Moment kommt, kann es schaden.
Da stolpert der Leser eventuell von einem massiven Spannungshoch in ein Loch, das wir durch längere Kapitel noch besonders tief gegraben haben. Das will man beim Thriller nicht. Abwechslung im Spannungsniveau muss natürlich sein, aber es darf sichnicht zu massiv unterscheiden.

Zitat von: Arcor am 24. April 2018, 09:18:24
Verstehe ich dich denn richtig, dass du im Zweifelsfall ein ruhiges Gespräch im Büro kürzer beschreiben würdest als eine Verfolgungsjagd? Oder bleibt es bei dir relativ gleich lang/kurz und dir widerstrebt nur der Gedanke des "kürzer, wenn dramatischer"?
Ich verstehe die Frage nicht ganz. Ich dachte, wir sprechen von Kapitellängen? Wenn es darum geht- ja - solange wir nicht beim Finale (die letzten paar Seiten) sind, würde ich die Kapitel bei langsameren Szenen eher kürzer halten, als bei spannenderen / Szenen, die Spannung aufbauen. Wie gesagt, bedeuetet bei mir allerdings Szenenende nicht automatisch Kapitelende. Dementsprechend sagt es nichts über die Ausführlichkeit der Szene aus.

Ansonsten finde ich deinen Vergleich etwas schwierig. Nur weil eine Szene ruhig ist, bedeutet es nicht, dass sie nicht spannend sein kann oder dem Spannungsaufbau dient. Ganz im Gegenteil!
Bei Verfolgungsjagden und Actionszenen kann man im allgemeinen allerdings sagen, dass sie Spannungslöser sind und dem Spannungsabbau dienen.
Das ist ein Basisfehler, den viele machen, wenn sie sich an dem Genre versuchen. Wenn jemand sagt, dass ihm die Spannung fehlt, mehr Action einbauen - das führt meistens zum Gegenteil.
Titel: Re: Kapitellänge
Beitrag von: Alana am 24. April 2018, 10:45:34
Meine Kapitel richten sich streng nach der Notwendigkeit des Inhalts. Jedes Kapitel sollte einen eigenen Spannungsbogen und ein eigenes Thema haben, und einen Mini-Cliffhanger am Ende. Wie lang oder kurz ein Kapitel ist, ist mir dabei eigentlich egal, es gibt mir aber manchmal Hinweise darauf, ob der Spannungsbogen etc. stimmt. Wenn das Kapitel viel länger ist als bei mir üblich, sind es meistens eigentlich zwei, oder es ist zu viel Subplot drin, der besser woanders aufgehoben wäre, etc. Wenn es sehr kurz ist, kann das ein Hinweis dafür sein, dass man es gar nicht braucht. Oder aber es ist eben so kurz, weil es so auch gut ist. Ich habe in meinen Büchern Kapitel von einer Seite bis ca. 20 Seiten, die meisten sind etwa um die 10 Seiten lang. Bei mir ist ein Kapitel eigentlich immer eine Szene und jeder Perspektivwechsel bedeutet bei mir immer einen Kapitelwechsel. Aber nicht jeder Kapitelwechsel ist ein Perspektivwechsel. Damit fahre ich sehr gut. Ich denke aber, solange man die wichtigen Dinge beachtet (Spannungsaufbau, Sinn der Szene, kleiner Cliffhanger) ist alles andere eher Geschmackssache bzw. persönliche Schreibtechnik und richtet sich immer auch nach den Bedürfnissen des jeweiligen Romans.
Titel: Re: Kapitellänge
Beitrag von: Arcor am 27. April 2018, 13:59:59
Zitat von: Kerstin am 24. April 2018, 10:12:56Prinzipiell gebe ich dir recht, wobei man schon darauf achten muss, dass Buch und Film in vielen Dingen grundlegend anders funktionieren.
Da gebe ich dir vollkommen recht, es fiel mir nur gerade als Vergleich ein.

Zitat von: Kerstin am 24. April 2018, 10:12:56In einem Thriller (und bitte, alls Ausführungen beziehen sich nur auf dieses Genre!) geht es darum, den Leser von der ersten Seite an mitzureißen. Man bekommt da keine 50 Seiten Einführung der Figuren. Das Zeug muss aber trotzdem rein - also gehe ich hin und achte darauf, dass auch oder gerade meine etwas öderen Kapitel kurz sind, damit der Leser das Gefühl hat, er kommt schnell vorwärts. Genauso arbeite ich da sehr gerne mit Cliffhangern. Womit wir beim Thema Szenen / Sinnabschnitt sind bei Cliffhangern. Natürlich gibt es diese Cliffhanger auch, aber wenn man die Szeneninternen weglässt, verzichtet man eigentlich auf einen der einfachsten und ungefährlichsten Trick, um den Leser zum Weiterlesen zu animieren.
Klaus blätterte durch den Stapel Akten. "Das hätte ich nicht gedacht", murmelte er.
"Hast du etwas gefunden?", fragte Maria?
NEUES KAPITEL
"Sie war als kleines Kind in der Psychiatrie." Klaus zeigte ihr ...

Da sind wir immer noch bei ödem Papierkram, aber durch den Mini-Cliffhanger wurde kurz Spannung erzeugt.
Da ich keine Thriller schreibe und nur sehr wenige gelesen habe, kann ich da nur von dir lernen. Natürlich ist ein guter Einstieg sinnvoll, ich lese mit Fantasy aber primär in einem Genre, wo ein langsamer Einstieg eher verzeihbar ist. Vielleicht daher unsere unterschiedliche Sichtweise.  :)

Zitat von: Kerstin am 24. April 2018, 10:12:56Ich verstehe die Frage nicht ganz. Ich dachte, wir sprechen von Kapitellängen? Wenn es darum geht- ja - solange wir nicht beim Finale (die letzten paar Seiten) sind, würde ich die Kapitel bei langsameren Szenen eher kürzer halten, als bei spannenderen / Szenen, die Spannung aufbauen. Wie gesagt, bedeuetet bei mir allerdings Szenenende nicht automatisch Kapitelende. Dementsprechend sagt es nichts über die Ausführlichkeit der Szene aus.
Ich glaube, da haben sich bei mir im Laufe des Threads Kapitel- und Szenenende etwas miteinander vermengt, weil manche es ja gleich setzen und andere wiederum nicht.

Zitat von: Kerstin am 24. April 2018, 10:12:56Ansonsten finde ich deinen Vergleich etwas schwierig. Nur weil eine Szene ruhig ist, bedeutet es nicht, dass sie nicht spannend sein kann oder dem Spannungsaufbau dient. Ganz im Gegenteil!
Bei Verfolgungsjagden und Actionszenen kann man im allgemeinen allerdings sagen, dass sie Spannungslöser sind und dem Spannungsabbau dienen.
Das ist ein Basisfehler, den viele machen, wenn sie sich an dem Genre versuchen. Wenn jemand sagt, dass ihm die Spannung fehlt, mehr Action einbauen - das führt meistens zum Gegenteil.
Mh, ich glaube ich sehe gerade meine bisher fehlende Diskrepanz zwischen spannungsaufbauend und spannend. So wie du es darstellst, macht es aber durchaus Sinn.
Titel: Re: Kapitellänge
Beitrag von: Herbstblatt am 06. März 2021, 22:49:16
Ich grab mal diesen Thread wieder aus, weil mich dieses Thema während dem Editier-Prozess gerade begleitet... Die Beiträge habe ich überflogen, ich bin überrascht, das nur von Seiten gesprochen wird und kaum von Wörtern. Damit fange ich persönlich mehr an.

Irgendwo habe ich bezüglich Kapitellänge etwas von bis zu 5 000 Wörtern gelesen, maximal 7 000. Bei mir kommt das auf ungefähr 10 Seiten, bisschen drunter, bisschen drüber. Ich weiß selbst nicht so recht, was ich von dem Tipp halten sollte. Grundsätzlich ist ein Kapitel zu Ende, wenn es passt, trotzdem möchte ich sie überwiegend in einer einheitlichen Länge halten.

Ich habe auch mal gelesen, dass kurze Kapitel das Pacing schneller voran bringen, also passen sie demnach an die spannenden Stellen.

Kinderbücher haben kürzere Kapitel, ebenso Jugendbücher, nicht? Die Dämonenakademie hatte sehr kurze Kapitel, zwischen 4 und 6 Seiten, grob geschätzt und ich würde es als Jugendbuch bezeichnen.
Aber bei Dark-Fantasy? Hm. Da sind die meisten Kapitel der Bücher, die ich lese, um die 20 Seiten lang, maximal 30. Fragt sich nur, auf wie viele Wörter das kommt.  :P
Titel: Re: Kapitellänge
Beitrag von: Magineer am 07. März 2021, 13:29:13
Zitat von: Herbstblatt am 06. März 2021, 22:49:16
Irgendwo habe ich bezüglich Kapitellänge etwas von bis zu 5 000 Wörtern gelesen, maximal 7 000. Bei mir kommt das auf ungefähr 10 Seiten, bisschen drunter, bisschen drüber.

Ich würde das nicht so eng sehen, vor allem, wenn man es nicht nach Standard rechnet, sondern wie du eher individuell. Die meisten Berechnungen dürften nämlich von Normseiten(!) ausgehen, und die haben in der deutschen Sprache ca. 250 Wörter, wenn man die maximalen 1800 Zeichen pro Seite zugrunde legt.

Was die Kapitel angeht, hast du die Genres ja schon ins Spiel gebracht. Die TiZi-üblichen Wälzer im Epic-Fantasy-Bereich sind da eher ein wenig außerhalb der Norm und da kommst du auch mit mehr Wörtern und längeren Kapiteln durch, während du in den kommerzielleren Genres (die hier schon erwähnten Thriller, aber auch Romances & Co.) eher in einem Gesamtumfangsbereich von ca. 70k bis 90k Wörtern liegst. Wenn du dann eine der klassischen Plotstrukturen darauf anwendest - zum Beispiel die 3/9/27 - und dann die 27 Abschnitte mit Kapiteln gleichsetzt, landest du wohl eher zwischen 2500 und 3000 Wörtern pro Kapitel. Im Durchschnitt, wohlgemerkt.
Titel: Re: Kapitellänge
Beitrag von: Mindi am 07. März 2021, 14:14:07
5000 bis 7000 Wörter erscheint mir recht lang.
Bei mir hat sich 2000-3000 Wörter als angenehme Länge eingepegelt. Und ich finde es auch beim Lesen angenehm, wenn die Kapitellängen überschaubar sind. Das hat auch (mindestens) einen Vorteil: Das Fesseln des Lesers an das Buch. Ist das nächste Kapitel 20 oder 30 Seiten lang, legt man es Abends eher zur Seite und lässt es gut sein. Sind die 20 oder 30 Seiten aber auf 2 oder 3 Kapitel mit 10-15 Seiten aufgeteilt, verleitet das leichter zum weiterlesen. (Und schwups, ist es drei Uhr Nachts)
Das setzt natürlich auch inhaltlich einen guten Aufbau voraus. Allein die Anzahl Wörter ergeben kein gutes Kapitel. Also ebenso wichtig wie die Länge des Kapitels empfinde ich das Ende des Kapitels, der gesamte Aufbau des Kapitels. Der Spannungsbogen muss einfach stimmen, innerhalb des Kapitels und im Übergang zum nächsten.
Titel: Re: Kapitellänge
Beitrag von: Arcor am 07. März 2021, 17:57:34
Es hängt ja auch davon ab, ob du in einem Kapitel eine Szene hast oder nicht. Eine Szene mit 7k würde ich auch als lang empfinden. Aber ich habe auch manche Kapitel mit 7k oder 8k geschrieben. Ob die jetzt zu lang sind, mag ein anderer bewerten, aber wenn du in einem Kapitel mehrere Szenen hast, kannst du trotzdem ein gutes Pacing kreieren und gibst dem*der Leser*in trotzdem genug Möglichkeiten, um eine Pause zu machen, wenn das gewünscht ist.
Titel: Re: Kapitellänge
Beitrag von: NatNat am 27. Oktober 2021, 18:05:07
*Thread aus der Versenkung ausbuddel*  :vibes:

Moin Leute  :rofl:

Da hat die Suchfunktion doch mal was tolles ausgespuckt! Ich wollte mich nämlich genau hierrüber informieren und dachte schon, ich wäre mit meinen 3000 Wörtern-Kapiteln zu kurz. Eine Freundin von mir macht ihre Kapitel bis zu 8000 Wörter lang und meinte, das wäre so die allgemeine Leservorliebe - ich war ein wenig schockiert  :rofl: .

Scheine ja doch nicht damit alleine zu sein, die Kapitel eher nach persönlichem Gefühl zu beenden, damit Szenen zu wechseln oder Spannung aufzubauen. Das beruhigt mich *lach*
Titel: Re: Kapitellänge
Beitrag von: Andersleser am 27. Oktober 2021, 20:01:03
ZitatScheine ja doch nicht damit alleine zu sein, die Kapitel eher nach persönlichem Gefühl zu beenden, damit Szenen zu wechseln oder Spannung aufzubauen. Das beruhigt mich *lach*
Das geht mir auch so. Ich mach es ziemlich nach Gefühl, und vor allem so, wie es für mich Sinn ergibt und funktioniert. Ich achte da nicht auf eine ganz bestimmte Länge, sondern halte das Kapitel so lang, wie ich es für richtig und passend vom Geschehen her halte.

Beim Lesen ist es bei mir so: Ich mag es nicht mittendrin zu pausieren. Absolut nicht. Es ist etwa so, als würde man eine Melodie Klopfen (Man nehme Sheldon von TBBT) und die letzten Töne weglassen. Das kann ich jedenfalls nicht so stehen lassen  :D Ich mache also tatsächlich Lesepausen erst dann, wenn ein Kapitel zu Ende ist. Da ist es natürlich praktischer, wenn es bis zu 15 Seiten hat. Oder weniger. Wenn ich nämlich spät lese, müde bin und dann abzähle wie lang das nächste Kapitel ist, und das hat einfach 30 Seiten, dann lege ich es weg und pausiere es dort. Ärgerlich wenn es besonders spannend ist, dann kann es schon passieren, dass ich total übermüdet weiter mache. Aber da neige ich auch dazu eher weiterzulesen, wenn das darauffolgende Kapitel kürzer ist und vielleicht nur 10 Seiten hat. Weil ich es dann gefühlt eben noch gerade schaffen kann.

Da sind Bücher praktisch, die innerhalb der Kapitel auch mal einen Absatz haben und damit einen Strang quasi "zu Ende" bringen. Auch perfekt zum Pausieren, wenn es an dem Punkt nicht gerade super spannend ist. Gibt aber auch genug Bücher, die ich gar nicht pausiere und in eins durchlese. Beim Schreiben richte ich mich glaube ich gar nicht so sehr nach meinen diesbezüglichen Lesevorlieben, sondern wirklich nach dem, was zur Situation passend erscheint. Ich glaube es würde der Geschichte nicht immer gut tun, wenn man in jedem Kapitel zwanghaft auf eine bestimmte Länge kommen will. Es funktioniert glaube ich auch nicht wirklich gut. Aber da lasse ich mich gern auch belehren, falls ich mich da nun täusche und einfach nur total verplant bin  :D
Titel: Re: Kapitellänge
Beitrag von: NatNat am 18. November 2021, 14:49:15
@Andersleser : Sorry, hab gar nicht mitbekommen, dass jemand geantwortet hat :rofl:

Wie schön, dass es dir da auch so geht. Ich war total überfragt, weil sie halt meinte, Kapitel müssten so lang sein. Und mir persönlich sind 8000 Wörter für ein Kapitel zu lange - eben aus den von dir genannten Gründen. Außerdem kann man mit Kapiteln wunderbar Spannung erzeugen - nichts ist böser, als am Ende des Kapitels einen Cliffhanger vorzufinden. ;D

Ich bin auch jemand, der gerne am Kapitelende ein Buch beiseitelegt oder eben nach einem Absatz - gut zu wissen, dass das ja scheinbar mehreren so ergeht :)
Titel: Re: Kapitellänge
Beitrag von: Andersleser am 19. November 2021, 20:40:19
@NatNat du auch? Wow, das habe ich so gut wie nie, dass auch jemand gern an den Stellen Pausen macht. Dabei eignet sich das so gut um nicht mittendrin zu pausieren. Mitten auf einer Seite zum Beispiel - da fände ich nie wieder, wo ich aufgehört habe  :D

Zitat von: NatNat am 18. November 2021, 14:49:15
Außerdem kann man mit Kapiteln wunderbar Spannung erzeugen - nichts ist böser, als am Ende des Kapitels einen Cliffhanger vorzufinden. ;D
Ohja - das ist der Alptraum. Aber gleichzeitig auch einfach nur toll, weil die Stellen so super spannend sein können, dass man gern noch ein bisschen weiter liest. Nicht nur weil man wegen des Cliffhangers gezwungen ist, sondern weil man einfach muss  :D
Titel: Re: Kapitellänge
Beitrag von: Felix Fabulus am 24. November 2021, 20:58:08
Ich persönlich mag auch Kapitel, die ohne Cliffhanger auskommen. Das ist dann der Punkt, wo ich das Buch weglegen kann. Wenn die Spannung über die gesamte Story genug hergibt oder ich mich ernsthaft für die Figuren interessiere (was ich von einem Roman grundsätzlich erwarte), werde ich am nächsten Abend weiterlesen. Wenn nicht, dann helfen auch Cliffhanger wenig. Weil es mir nämlich egal ist, was mit den Figuren passiert. Was natürlich nicht generell gegen Cliffhanger spricht.  ;D