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Gibt es diese Wörter eigentlich überall?

Begonnen von Grey, 24. November 2007, 17:21:32

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Sprotte

"Pläddern" scheint eine Ableitung zu sein - steht aber nicht im Duden. Ich bin gerade patriotisch und freue mich, daß "pladdern" drinsteht.  :rofl: Und ich habe es jetzt auch in einem Nebensatz eingebaut. Norddeutsches Sprachgut verteidigen und so.

Thaliope

Ich kenne Pladdern aus dem Münsterland für Regen. Aber ich glaube, man kann auf Hochdeutsch nicht sagen "es prasselt", höchstens "der Regen prasselt". Ich würde sagen, es gießt oder schüttet. In Strömen.

Erdbeere

Ein bisschen Lokalpatriotismus schadet nie, finde ich. Ich hab auch das ein oder andere Dialektwort im Buch behalten dürfen. ;D

Ich kenne pladdern nicht, aber es klingt sehr schön.

Maja

Ich kenne Pladdern natürlich - wir Westfalen haben 480 verschiedene Wörter für Regen, und jedes bedeutet etwas anderes.

Pladdern ist für mich nicht prasseln. Beim Pladdern sind die Tropfen groß und dick, mit einem tendenziell eher weichen Aufprall - schönes lautmalerisches Wort. Prasseln ist ebenfalls schön lautmalerisch, bedeutet aber einen viel schärferen Aufprall der Tropfen, hart und spitz. Statt Pladdern würde ich alternativ eher Schütten verwenden, auch wenn das auch nicht ganz passt - nur Pladdern ist Pladdern. ;)
Niemand hantiert gern ungesichert mit kritischen Massen.
Robert Gernhardt

Feuertraum

Ich kenne pladdern (Südniedersachsen), allerdings auch das Wort "plästern"
Prasseln hingegen kenne ich jetzt nur in Verbindung mit Feuer (im Kamin prasselte ein lustiges Feuer), wobei ich das Wort "lustig" in diesem Fall eher nutzen würde, um eine entspannte, freudige Atmosphäre zu zeichnen. 
Ein Bekannter von mir liebt Bier so sehr - ich bekam als Schutzimpfung gegen Corona Astra Zenica, er Astra Pilsener ...

Sprotte

*hust* Es ist bei mir Blut, das da pladdert. Und ja: Pladdern ist dringeblieben, an anderer Stelle habe ich Prasseln genommen, weil das da so schön paßte.

Christopher

Puh, scheint ja ein ganz schönes Gemetzel zu sein, wenn das Blut sogar pladdert ;D
Be brave, dont tryhard.

chaosqueen

Ich kenne Pladdern und prasseln in ziemlich exakt der von Maja beschriebenen Weise - und das als Exilhamburgerin im Fischkoppland. ;)

Tika

Merkwürdig - also im Rheinland kennt man den Begriff nicht.
Im Schwarzwald habe ich den auch noch nicht gehört und hier im Münsterland auch nicht.

Anj

Münsterland an der Grenze zu Niedersachsen kennt den Begriff ebenfalls in der von Maja beschriebenen Weise. Pläddern wäre für mich aber auch schon wieder ein etwas andere Nuance.
"Wenn du andere Leute ansiehst, frage dich, ob du sie wirklich siehst, oder ob du nur deine Gedanken über sie siehst."
Jon Kabat-Zinn.

Kraehe

#760
Und auch weder Hohenlohe noch die Gegend um Freiburg scheint den Begriff zu kennen. :hmmm: Tatsächlich hätte ich das für Lautmalerei gehalten.

Sturmloewin

Ich kenne pladdern auch in der von Maja (übrigens meiner Meinung nach ziemlich sehr gut perfekt) beschriebenen Art und Weise (nördliches Niedersachsen)
So when the world knocks at your front door
Clutch the knob tightly and open on up
And run forward and far into its widespread, greeting arms
With your hands outstretched before you
Fingertips trembling, though they may be
--- Anis Mojgani "Shake the Dust"

Lisande

Ich (Ruhrpott) schließe mich Maja und Regentänzerin an. "Pläddern" hingegen kenne ich auch, aber das ist für mich eine sanftere Form des Pladderns. Wenn es pladdert, dann regnet es, wie von Maja beschrieben, mit großen Tropfen. Wenn es pläddert, dann sind die Tropfen deutlich kleiner und der Regen auch nicht so dicht.

Ayeelah

Ich kenn' das aus meiner Heimat (nördl. Niedersachen / Verden-Bremen) aus dem alltäglichen Sprachgebrauch.

Mein Mann kennt das auch aus seiner Heimat (Harzer Gegend / Ilsenburg) und meint, es käme aus dem Plattdeutschen. Er ist sich zudem sicher, es im südlichen Niedersachsen (Salzgitter) schon gehört zu haben.

Der Duden behauptet, es wäre ein Norddeutsches Wort.

Hoffe, geholfen zu haben  :)

HauntingWitch

Ich bräuchte Mal kurz eure Hilfe. Kennt man in Deutschland eigentlich "die Kelle" anstelle eines Kochlöffels? In der Schweiz ist das ein gängiger Ausdrück und deshalb ich würde ihn gerne verwenden (mein Roman spielt in der Schweiz), aber es macht natürlich nur Sinn, wenn es auch deutsche Leser problemlos verstehen.