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Dinge, die ein*e Autor*in nicht hören will

Begonnen von Nika, 20. Dezember 2012, 12:35:55

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JarlFrank

Die beste Antwort auf den Kommentar mit der Recherche wäre:
In der Fantasy nennt man das Worldbuilding! ;D

Sternsaphir

Zitat von: Aircaina am 05. Mai 2016, 20:15:24
Als ich vor ein paar Monaten einem Teil meiner Familie erzählt habe, dass ich jetzt intensiver schreiben will und am Tag mehrere Stunden damit verbringe, hat mich meine Oma relativ ungehalten gefragt, warum ich für soetwas denn überhaupt Zeit hätte.  :(

Weil sonst niemand schreiben und es keine Bücher auf dieser Welt geben würde.


Azahra

Zu dem Thema fällt mir auch was ein :)

Jemand meinte mal zu mir, wieso es in einem Roman von mir keine Waffen gibt also sprich Pistolen usw. da es ja auch dort Uhren mit Zahnrädern gäbe und einige fortschrittliche Dinge. Ich war erst ein wenig vor dem Kopf gestoßen weil ich mir wirklich dachte, Mist, wie kommt jemand nur auf sowas?
Meine Antwort war dann: So weit sind sie noch nicht in der Entwicklung; die haben Probleme mit dem Schießpulver.
Ist aber schon verrückt, auf was manche da für Ideen kommen.  ;)

Big Kahuna

Mich macht es ja immer wahnsinnig, wenn ich mit Nichtautoren-Freunden über meine Projekte rede (denn es gibt tatsächlich manche, die sich dafür interessieren) und dann schon bei der ersten Idee für einen Roman kommt: "Das kenne ich doch in ähnlicher Form aus XYZ". Wo ich mir jedes Mal denke: "Ja, du Held, so ziemlich alles in der Fantasy ist irgendwie, irgendwann, irgendwo schon mal in ähnlicher Form da gewesen."

Mein Lieblingsbeispiel war, als ich einem Kumpel mal von einer Dämonengeschichte erzählte, in der es 13 Dämonenlords gibt. Die erste Aussage: "Oh, wie kreativlos von dir, das ist wie in dem Spiel 'The Elder Scrolls', da gibt es ja die Daedra-Fürsten." - WTF?! Seit wann hat eine Spielreihe das Patent auf eine Gruppe intelligenter, dämonenähnlicher Wesen?!

Fianna

Zu mir meinte mal ein Film-Fan, dass das Thema Verrat + Verfolgung so unglaublich langweilig und ausgelutscht wäre. Hm, bei mit gibt es ein zeitweises Entkommen des Verfolgten, der dann natürlich ein paar Plotlinien ausleben kann, die es nicht in jedem zweiten Film gibt....
... aber ist natürlich ganz doof. Ich bin so unkreativ.

Araluen

#260
Zitat von: Azahra am 10. Mai 2016, 09:06:03
Zu dem Thema fällt mir auch was ein :)

Jemand meinte mal zu mir, wieso es in einem Roman von mir keine Waffen gibt also sprich Pistolen usw. da es ja auch dort Uhren mit Zahnrädern gäbe und einige fortschrittliche Dinge. Ich war erst ein wenig vor dem Kopf gestoßen weil ich mir wirklich dachte, Mist, wie kommt jemand nur auf sowas?
Meine Antwort war dann: So weit sind sie noch nicht in der Entwicklung; die haben Probleme mit dem Schießpulver.
Ist aber schon verrückt, auf was manche da für Ideen kommen.  ;)

So abwegig war der Einwurf nicht. Der Mensch war schon immer bestrebt vor allem seine Kriegskünste weiter zu entwickeln, sobald er zum Ackerbau fähig war und es damit Grund und Boden gab, den man anderen wegnehmen konnte. Die größten Fortschritte in Wissenschaft und Technik  ergaben sich meist auch immer in dem Versuch einen strategischen oder wirtschaftlichen Vorteil zu erzielen. Nichtsdestotrotz kann deine Welt natürlich trotzdem gerne ohne Pistolen auskommen (ich ziehe auch Welten ohne vor. So eine Schusswaffe ist so unpersönlich). Erstens gibt es sicher noch andere Möglichkeiten, jemanden zu töten, und wenn es kein Schwarzpulver gibt, wird es mit Schusswaffen eh schwierig. In Sandersons "Alcatraz" sind Schusswaffen in Wahrheit sogar rückständig und das Schwert die fortschrittlichere Waffe... die Erklärung war etwas konfus, weshalb ich sie nicht mehr zusammen kriege ;)

Also Leute, die einem Unkreativität vorwerfen, weil es Idee x schon in Film oder Spiel y gegeben hat, würde ich ernsthaft mal fragen, was sie denn für kreative Ideen haben.

JarlFrank

Zitat von: Araluen am 10. Mai 2016, 09:28:35

Also Leute, die einem Unkreativität vorwerfen, weil es Idee x schon in Film oder Spiel y gegeben hat, würde ich ernsthaft mal fragen, was sie denn für kreative Ideen haben.

Wahrscheinlich gar keine, weshalb sie auch nicht schreiben? :D

Genrell sind Leute die erstmal sagen "Ach, sowas gibt's doch schon!" eher nicht so kreativ veranlagt.

Patricia

Wenn man danach geht, was es als Grundthema schon gab, dürfte niemand mehr irgendwas produzieren - sei es Buch, Film oder Spiel. Denn die menschlichen Grundthemen sind seit Adam und Eva dieselben und alle schon vergeben: Liebe, Hass, Neid, Verrat etc.

Der Kreative kann aber allem noch eine neue Seite abgewinnen. Der Unkreative kann sich das nur nicht vorstellen.  ;D

Denamio

Zitat von: JarlFrank am 10. Mai 2016, 11:15:43
Wahrscheinlich gar keine, weshalb sie auch nicht schreiben? :D

Genrell sind Leute die erstmal sagen "Ach, sowas gibt's doch schon!" eher nicht so kreativ veranlagt.

Die Schnuffis sind einfach frontal in TVTropes reingerannt und sehen plötzlich überall die Bausteine und fühlen sich genötigt darauf hinzuweisen. Erkennt man immer recht gut, weil sie auch gern die Namen von da verwenden.

Pintana

Zitat von: Patricia am 11. Mai 2016, 22:25:20
Der Kreative kann aber allem noch eine neue Seite abgewinnen. Der Unkreative kann sich das nur nicht vorstellen.  ;D

Das trifft's perfekt auf den Punkt!

Meine Chefin fragte mich letztens, ob ich überhaupt an etwas schreibe aktuell.
Ich: "Ich schreibe immer, mal mehr mal weniger, die Frage ist meistens eher, an wie VIELEN Manuskripten ich grade arbeite"
Die Antwort umfasste die Worte "Zeitverschwendung", "besseres zu tun" und "auch mal was zu ende bringen", während sich im Hintergrund die Sekretärin über die Ideenflut von wirren kreativen Geistern schlapp lachte. Man einigte sich auf die Frage, was so jemand im BWL Bereich verloren hat. Ja, ich weiß, warum ich meinen Brotjob ganz besonders gerne jemand anderem überlassen würde :wums:

Felsenkatze

Inzwischen ist meine Mutter total stolz auf mich, und liest meine Bücher. Aber mit knapp 17 hätte ich sie für eine Aussage an die Wand klatschen können.

Mein Rechner, ein uralter Atari war abgestürzt, und hatte mein komplettes Manuskript des damaligen Romans in Sonderzeichen verwandelt. Und nein, von Sicherheitskopien hatte ich damals noch nichts gehört, und ich hatte zwei Jahre an dem Ding gearbeitet. Ich hockte heulend im Wohnzimmer, meine Ma kam, fragte, was sei, und ich erklärte es ihr.

Sie: "Jetzt stell dich nicht so an, und hör auf zu heulen! Ist ja keiner gestorben!"

Ary

Autsch. Und ob da was gestorben war. So viel Arbeit, so viele Ideen, so viel Herzblut. Aber ich glaube, das versteht nur, wer selbst schreibt oder wenigstens kreativ tätig ist.  :-\
Einfach mal machen. Könnte ja gut werden.

Araluen

Autsch, da hatte deine Mutter die Feinfühligkeit eines Vorschlaghammers bewiesen.

Aircaina

Ach je, das ist aber richtig hart. Da ist man schon so fertig und dann kommt die Mutter auch noch mit so einem Spruch um die Ecke. Gut, dass sie inzwischen ihre Einstellung dazu geändert zu haben scheint.
Hast du die Geschichte letztendlich noch einmal geschrieben?

Felsenkatze

Zitat von: Aircaina am 13. Mai 2016, 11:59:03
Ach je, das ist aber richtig hart. Da ist man schon so fertig und dann kommt die Mutter auch noch mit so einem Spruch um die Ecke. Gut, dass sie inzwischen ihre Einstellung dazu geändert zu haben scheint.
Hast du die Geschichte letztendlich noch einmal geschrieben?

Glücklicherweise war mein ehemaliger Pflegebruder extrem computergewandt, und konnte das Ding retten. Danach hatte ich auch Sicherheitskopien.