• Willkommen im Forum „Tintenzirkel - das Fantasyautor:innenforum“.
 

Dinge, die ein*e Autor*in nicht hören will

Begonnen von Nika, 20. Dezember 2012, 12:35:55

« vorheriges - nächstes »

0 Mitglieder und 2 Gäste betrachten dieses Thema.

Nuya

Zitat von: Leann am 19. November 2013, 10:55:26
Was ich allerdings nicht gerne höre: Wenn ich jemandem erzähle, dass ich einen Verlag gefunden habe, der mein Buch veröffentlicht, und dann die Frage kommt: Wieviel bezahlst du denn dafür?  :(
Das ist ja auch echt die Höhe. Da steh ich bei meiner Freundin im Büro und übergebe ihr das von ihr gewünschte signierte Exemplar, tappst ihr Chef dazu und sie gibt stolz bekannt, eine "berühmte" Autorin zu kennen. ;) Bis dahin lustig und schmeichelhaft - und dann ihr Chef: "Da haben sie doch sicher für bezahlen müssen." Ohne mich, das Buch oder den Verlag überhaupt zu kennen. So von wegen: Ohne Kohle geht ja gar nix im deutschen Buchgeschäft, und das (bezahlen um veröffentlicht zu werden) kann ja nun wirklich jeder.
Keine Ahnung, aber immer schön die Klappe aufreißen.

@Nana: Oh, aber das ist glaube ich so ein Generationsproblem. Btw, kennst du "Für jede Lösung ein Problem" von Kerstin Gier? ;) Greift dieses Thema wunderbar auf, vllt wäre das was für dich. Oder für deine Mama. ;D

Tinnue

#91
Ach, Nano, damit könnte ich noch leben. Für meine Mama ist alles ... weiß gar nicht, wie ich es beschreiben soll. Unsinn? Quatsch? Klar, sie liest auch (neuerdings Fitzek), aber nicht viel. Und für sie gibt es nur die "großen" Autoren. Wir, der Rest, wir sind sowas wie Tagträumer, KOpf in den Wolken und so. Das verletzt mich fast mehr als alles, was sonstwer sagen kann. Einfach, dass da NICHTS kommt. Das gibt mir immer das GEfühl, als wäre das, was ich tue, nicht ein Hauch von Arbeit, harter Arbeit manchmal (aber natürlich auch Spaß) - als wäre es alles ja, nur ein Traum. Ein ziemlich phantastischer.
Jetzt, nach dem Hinweis auf den NaNo kommen zum ersten Mal (seit ich mir vor zwei Jahren selbstständig gemacht habe) Fragen wie: Und wie läufts?
Das hat erstmal richtig gut getan. Tja, und dann kam von ihr und meinem Vater das: Und was bringt dieser Wettbewerb?
Äh 50.000 Wörter, wenns gut läuft? :D
Nein, es zielte eher darauf ab: Bringt dir das sichtbare Ergebnis aka wird das dann danach irgendwo untergebracht?
Ich kann halt nix dafür, dass ich noch üben und reifen muss. Ich wär gern schon soweit, dass ichs ihnen um die Ohren hauen könnte.  :wart:

Nana

@Nuya

Da wäre ich bei meinem ersten (?) okitalk-Auftritt ja fast aus allen Wolken gefallen, als mich die Moderatorin sinngemäß so etwas fragte wie "was kostet so eine Veröffentlichung denn!"  :o

Das muss ich lesen  ;)und meine Mama ausleihen  ;D

Nuya

Guter Plan! :knuddel: Kann ich wirklich empfehlen, auch als Hörbuch super! *g*

Luna

Zitat von: Tinnue am 19. November 2013, 11:20:27
Tja, und dann kam von ihr und meienm Vater das: Und was bringt dieser Wettbewerb?
Hi hi, das kenne ich irgendwoher. Das haben meine Eltern auch gefragt und was es denn da so zu gewinnen gibt ::).

Nycra

Zitat von: Luna am 19. November 2013, 11:54:50
Hi hi, das kenne ich irgendwoher. Das haben meine Eltern auch gefragt und was es denn da so zu gewinnen gibt ::).
Musst du einfach antworten: Erfahrung.  ;)

Tinnue

Deine Schlagfertigkeit hätte ich gern, Nycra! Mist, zu spät!  :wums:

Robin

Mittlerweile höre ich nicht mehr unbedingt, dass man vom Schreiben ja eh nicht leben kann, aber dafür hat sich der Fokus auf das verschoben, was ich schreibe. ::)


"Schreib doch mal was anderes!"

"Wer liest so was denn?"

Oma: "Ich will auch mal was von dir lesen." (Oooooh nein. Nein nein nein. Homoerotik, auf Englisch, und nicht gerade zimperlich mit Religion? Dreifaches NEIN. Dann müsste ich etwas Braves schreiben. :gähn: )

"Schreib doch endlich mal einen Bestseller!"


Et cetera, et cetera. ::)
~Work in Progress~

Joel

Was ich mittlerweile partout nicht mehr hören kann: "Ich dachte, du wärst bei einer Agentur. Warum wurde denn dann noch nichts von dir veröffentlicht?"

Anaya

Faszinierend sind ja immer wieder die Leute, die einen schon ewig kennen und die eigentlich wissen sollten - wenn sie je wirklich zugehört haben - dass man schreibt. Scheinbar ist Schreiben derart unwichtig/unsinnig, dass es sich niemand merken kann/will.

Meine Tante, der ich ein signiertes Exemplar meines Büchleins geschickt habe und die mich schon von Kindesbeinen an mit Block und Stift in der Hand kennt, rief mich nach Erhalt an und meinte: "Ich wusste ja gar nicht, dass du schreiben kannst, Kind!"  ;D

Oder meine Freundin, die ich nach längerer Zeit wieder traf...

Sie: Und was gibts Neues?
Ich: Mein Buch ist tatsächlich veröffentlicht. Endlich!  :vibes:
Sie: Wie Buch?  :o
Ich: Na, ich habe doch ewig an einer Geschichte geschrieben. Jetzt ist sie fertig.  :D
Sie: Wie? Und die kann man jetzt kaufen? So richtig im Geschäft?!  ???

Irgendwie hatte ich die ganze Zeit über das Gefühl, sie glaubt mir nicht. :)

Wahrscheinlich ist es einfach so, dass 'normale', bodenständige Menschen es nicht nachvollziehen können, wenn jemand seine Zeit mit kreativen Ambitionen 'vergeudet'.  :hmmm:

Merwyn

Zitat von: Anaya am 19. November 2013, 14:15:49
Wahrscheinlich ist es einfach so, dass 'normale', bodenständige Menschen es nicht nachvollziehen können, wenn jemand seine Zeit mit kreativen Ambitionen 'vergeudet'.  :hmmm:
Mein Empfinden ist da genau andersrum. Mir ist es schon oft passiert, dass ich jemanden davon erzählt hab, dass ich schreibe, und derjenige meinte dann: Ja, ich auch.
Wie ernsthaft das in den meisten Fällen ist, weiß ich natürlich nicht, aber es gibt (oder gab zumindest) immer so Phasen, wo scheinbar die ganze Welt an irgendwas schreibt.

Meine Family sollte eigentlich auch wissen, dass ich schreibe, aber aktiv kriegen sie das ja nicht mehr wirklich mit. Stört mich auch nicht, wenn ich lese, was euch so alles um die Ohren fliegt.
Da erzähl ich lieber nichts, hab dafür aber meine Ruhe. ;)

Lucien

Es gab mal eine Phase, als sich abzeichnete, dass ich gerne Schriftstellerin werden möchte, da hat meine Mutter das allen, ob sie es hören wollten oder nicht, auf die Nase gebunden:
"Jenny möchte Bücher schreiben! So wie die mit Harry Potter! Meine Tochter schreibt dann vielleicht mal eine weibliche Version davon!"
Meine Reaktion darauf sah ungefähr so aus:  ??? Wie? Was? Wann habe ich das denn beschlossen??
Da meine Mutter gerne dazu neigt, meine noch nicht ausgereiften Ideenschnipsel (egal, welchen Teil meines Lebens sie betreffen) selbstständig zu vervollständigen und als Tatsachen zu verkaufen, habe ich beschlossen, ihren Eifer im Bezug auf mein Hobby einfach so zu werten, dass sie es als Teil meines Lebens akzeptiert hat.  :hmmm:  ... auch wenn es "brotlose Kunst" ist, so mein Vater.

Calysta

Bei einem Familienfest wird nur immer gefragt "Schreibst du noch?", was ich bejae. Damit hat es sich. Aber meine Familie ist auch literarisch nicht sehr ambitioniert. Die rollen mit den Augen, wenn ich mir ein viertes Billy-Regal für meine Schätze kaufe, anstatt neue Klamotten (ich bin mehr die Pragmatische).

Was ich als Autor überhaupt nicht hören will, ist eindeutig: "Du bist Autor? Warum arbeitest du dann noch?". Heißt ja nicht umsonst brotlose Kunst.

Hanna

Zitat von: Calysta am 19. November 2013, 20:11:38
Was ich als Autor überhaupt nicht hören will, ist eindeutig: "Du bist Autor? Warum arbeitest du dann noch?". Heißt ja nicht umsonst brotlose Kunst.

Darum habe ich mir das Brot essen schon im Kindesalter abgewöhnt. Mich kann man gerne mit 'nem Appel und 'nem Ei bezahlen. (Hoffentlich liest die Fee das jetzt nicht!)  :rofl:

Mich kann dieses "Irgendwann schreib ich auch mal ein Buch" aber auch auf die Palme bringen. Aber da kommt es auch immer auf den Tonfall an. Bloß meistens klingt das nach "Ist ja keine große Kunst, schreiben kann schließlich jeder, nicht wahr?" Wenn jemand das ernst meint und ehrlich interessiert ist, sage ich meistens: "Sag nicht irgendwann! Fang einfach an. Und wenn du jeden Tag nur fünf Sätze schreibst, ist das Buch am Ende des Jahres fertig. Wer aber immer nur irgendwann sagt, tut es nie."
Leute, die den Satz nicht ernst meinen, nehmen mir das meistens übel und halten mich für arrogant. Leute, die es ernst meinen, fangen dann häufig tatsächlich an und sind mir dankbar für den Denkanstoß.

Seit ich veröffentlicht habe, höre ich aber meistens sehr nette Dinge. Vor allem meine Familie scheint sehr stolz auf mich zu sein. Da hatte ich früher auch schon oft zu hören bekommen, wann ich denn das Schreiben endlich aufgebe.
#happyverpeilt oder auch gründlich überfordert ...

Christopher

Wenn ich das hier so lese, steigt in mir die Überzeugung, besser unter Pseudonym zu veröffentlichen. Da krieg ich ja schon vom lesen ne Gänsehaut... Gar nicht auszudenken, mit solchen Sprüchen direkt konfrontiert zu werden...

Gut, dass das bisher ausser meinen Betalesern, 1-2 langjährigen Freunden und meinem Chef keiner weiss. Da müsste ich mir ja auch solche Sprüche anhören  ::)
Be brave, dont tryhard.